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Unabnehmbare PlastikdeckelBärendienst für den Umweltschutz

Kommentar von Svenja Bergt

Seit Mittwoch müssen Milchverpackungen und Einwegflaschen nicht-abnehmbare Deckel haben. Das ist gut gemeint, aber leider schlecht gemacht.

Es gibt mehr zu tun, als abnehmbare Deckel zu verbieten: zum Beispiel Wegwerfprodukte wie Kaffeekapseln aus Aluminium

N un also auch die Milchverpackung. Seit Kurzem hat der Karton keinen Schraubverschluss mehr, sondern einen fest angebrachten zum Klappen. Und damit vor der ersten Öffnung nichts reinkommt oder rausläuft, befindet sich unter dem Deckel ein Stück abzuziehendes Plastik. Ob das im Sinne der Er­fin­de­r:in­nen der EU-Richtlinie zur Reduzierung von Plastikmüll in der Umwelt war, die seit Mittwoch bei derartigen Verpackungen befestigte Deckel vorschreibt?

Dabei ist der Ansatz nachvollziehbar: Wenn Plastikdeckel zu den Müllteilen gehören, die am häufigsten an europäischen Stränden gefunden werden, dann müssen wir verhindern, dass diese Deckel dorthin kommen. Doch die Deckel unabnehmbar an den Behältern zu befestigten, löst nur einen Teil des Problems. Und ist gleichzeitig ein Symptom dafür, wie Umweltpolitik leider viel zu häufig funktioniert: Statt das große Ganze in den Blick zu nehmen, gibt es kleine Insellösungen.

Insellösungen, die häufig neue Probleme schaffen und zudem Ver­brau­che­r:in­nen verärgern. In diesem Fall, weil ziemlich viele Menschen daran scheitern, halbwegs sinnvoll aus Flaschen mit befestigtem Deckel zu trinken. Diese halbgaren Lösungen bringen so den Umweltschutz als Ganzes in Misskredit – und die EU gleich mit.

Denn welches Problem ist es eigentlich, das hinter dem Plastikdeckelmüll steckt? Die überbordende Menge an Einwegdingen, die wir nutzen. Das beginnt nur bei Verpackungen. Es geht über Wegwerfspielzeug, wie zusammenzubauende Teile in Überraschungseiern, über Kaffeekapseln und Kosmetika wie Augenpads, die nach einmaliger Anwendung weggeworfen werden, bis hin zu Ultra-Fast-Fashion-Kleidungsstücken, die nach einem einzigen Tragen schon halb auseinanderfallen.

Unsere Welt ist voll von diesen Teilen, die nur für eine einmalige Nutzung konzipiert sind. Das ist das Problem. Es zu lösen, bräuchte allerdings einen größeren Wurf – mit deutlichen Veränderungen für Markt und Verbraucher:innen. Dafür würde es wirklich etwas bringen in Sachen Schutz von Umwelt und Ressourcen. Und übrigens: Bei Mehrwegflaschen sind die Deckel weiterhin richtig abnehmbar.

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Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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59 Kommentare

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  • Mich würde interessieren, weshalb vor dieser Regelung die Deckel abgeschraubt und weggeworfen o.ä. wurden. Auf die Idee kam ich nie, da ich zuviel Sorge hätte, dass dann noch Restflüssigkeit im Einkaufskorb, in der Jackentasche oder im Rucksack ausläuft.

    Für mich, zugegebenermaßen ein leichter Zwangscharakter, fühlt sich das sowieso falsch an ... zu einer Flasche oder ein Tetrapack gehört auch nach Verbrauch ein Verschluss. Außer bei Sektflaschen.

    Davon abgesehen finde ich die neue Regelung gut, weil auch Kleinigkeiten etwas ändern können.



    Besser hätte mir allerdings der Vorschlag eines Vorkommentatoren gefallen, dass man das Pfand nur zurückerhält, wenn der Deckel drauf ist.

  • taz: "Seit Mittwoch müssen Milchverpackungen und Einwegflaschen nicht-abnehmbare Deckel haben."

    Jetzt wird bestimmt alles besser. Die Natur erholt sich wieder und der Klimawandel wird sich vor Schreck in eine Höhle zurückziehen. Warum ist man nicht schon früher auf diese geniale Idee gekommen? Endlich können die Wirtschaftsmanager ohne Gewissensbisse die Produktionsmaschinen auf Volldampf laufen lassen. Die Autoindustrie muss sich auch nicht mehr rechtfertigen, warum ihre Autos so viel Feinstaub und CO2 erzeugen, und die Kohlekraftwerke können ungestört die Energie liefern, die man für die Fortführung des Wirtschaftswachstums benötigt. Die Klimaschützer müssen sich auch nicht mehr auf den Straßen festkleben und protestieren, denn jetzt wird alles 'guuut'. Und das nur, weil unsere Volksvertreter endlich durchgegriffen und den nicht-abnehmbaren Plastikdeckel ins Leben gerufen haben.

    Ich höre schon die Natur, wie sie jetzt wieder durchatmen kann. ***The Healing Power Of Nature*** Soundswww.youtube.com/watch?v=eNUpTV9BGac

  • Das schlimmste sind die Tetrapaks. Beim Öffnen spritzt es, beim daraus Trinken bekleckert man sich.

    Aber was will man erwarten: Die Hersteller versuch, mit möglichst wenig Aufwand eine Richtlinie zu erfüllen. Wenn hier etwas mehr Aufwand, betrieben worden wäre, gäbe es sicherlich nutzerfreundlichere Lösungen.

    Es kann ja eigentlich nicht sein, dass wir in unserer modernen Welt, mit den wildesten Verpackungen, daran scheitern, Trinkbehälter zu entwickeln, die einen befestigten Deckel besitzen und aus denen man dennoch bequem trinken kann.

    Es sollte nicht auf die Verordnung geschimpft werden, sondern auf die Hersteller, die hier einfach Mist abgeliefert haben.

  • Wie wäre es Privatjets, Jachten und Kreuzfahrten richtig stark zu besteuern? Dann gibt es davon weniger und das kommt bei der Masse gut an?

  • Mehrwegpflicht einführen und Einwegverpackungen verbieten. Es wäre so einfach. Aber die Verpackungslobby hat wohl zuviel Geschenke an die Politiker gemacht...

  • Ich erinnere mich an 2003, Einführung von Pfand auf Einweggetränkeverpackungen. Davor war der Wald in unserem Stadtbezirk vermüllt mit Bierdosen und Plastikflaschen. Dann, wie ein Wunder, war der Müll weg.



    Deshalb, vielleicht einfach mal abwarten was passiert.

  • ...einzeln egewickelte Rundballen (Heu/Silage), und auch Kunstdünger kommt mittlerweile einzeln portioniert und regensicher in grossen Plastiktüten a 1m³ plus Wegwerf-BigBags, weil es so schön praktisch ist (Nepresso-Prinzip).

    Ich habe mal einen Winter lang 6 Monate auf eine 50köpfige Mitterkuhherde aufgepasst, und täglich einen Rundballen ausgepackt....ich war schockiert, was da für Berge Plastik zusammenkamen, unrecyclebar, da zwischen den Plastikbahnen viele Grashalme verbleiben.

    Ich denke, auch hierauf haben Bauern mittlerweile ein Recht, für das sie notfalls mit Treckerdemos kämpfen würden.

    Aber schön, dass es in der Stadt die 'Unverpackt-Läden' gibt, und der Deckel jetzt an der Plastikflaschen bleibt.

  • Unsere Böden sind nicht m. Deckeln v. Milchkartons o.ä. übersät, sondern v. KRONKORKEN, die Biertrinker hinterlassen. DA besteht wirklicher Handlungsbedarf!!!!

  • Dass Neophobie so stark verbreitet ist, hätte ich nicht gedacht.

  • Der Autor schreibt "Seit Kurzem hat der Karton keinen Schraubverschluss mehr, sondern einen fest angebrachten zum Klappen. Und damit vor der ersten Öffnung nichts reinkommt oder rausläuft, befindet sich unter dem Deckel ein Stück abzuziehendes Plastik"



    Das ist falsch diese Art der Verschlüsse bei Milchkartons gibt es schon ziemlich lange. Und ja diese Art ist nicht so toll hat aber nichts mit der neuen Vorschrift zu tun dass Deckel befestigt bleiben müssen. Es gibt immer noch die Milchkartons mit den schraubdeckeln, neu ist das die halt dran bleiben wie bei einer Colaflasche

  • Ich verstehe beim besten Willen nicht wieso manche nicht in der Lage sind aus einer Flasche zu trinken wo ein Deckel dran hängt. Das muss doch psychosomatisch sein. ;)

    Diese berühmte Milch, von der alle klagen, muss ich mir noch anschauen. Vielleicht kann ich mir so auch noch ein Drama schaffen, welches mich von meinen wahren Problemen ablenkt.

    Das die Deckellösung eher ein Pflaster auf einer gaffenden Wunde ist, dem stimme ich aber auch zu.

    • @Franz Engel:

      "Ich verstehe beim besten Willen nicht wieso manche nicht in der Lage sind aus einer Flasche zu trinken wo ein Deckel dran hängt. Das muss doch psychosomatisch sein. ;)"

      Manche Menschen benutzen sogar Gläser 😉

      Allerdings ist der Deckel beim Ausschenken oft im Weg und man braucht zwei Hände statt einer, um keine Sauerei zu produzieren.

      Also reiße bzw. scheide ich den Deckel einfach ab. Und dann tue ich, was ich schon immer getan habe. Ich schraube ihn nach getaner Arbeit wieder drauf. Ist doch völlig normal. Wie kommt man auf die Idee, den Deckel einzeln wegzuwerfen?

      Leute, die das bis jetzt getan haben, werden es auch weiter tun. Also wieder mal so eine "Maßnahme" damit irgendwelche Leute in Brüssel Aktion vortäuschen können, ohne wirklich etwas zu unternehmen. Viel Lärm um nichts.

    • @Franz Engel:

      Diese fest angebrachten Deckel an Plastikflaschen sind auf jeden Fall extrem lästig, nicht nur beim Trinken aus der Flasche. Man muss jetzt immer eine Schere dabei haben, um die Verbindung zu trennen, denn abreißen kann man sie nur mit viel Kraft und unter Verletzungsgefahr. Dranlassen kann man sie auch nicht gut, nicht nur wegen dem Trinken aus der Flasche, sondern weil sich die Flasche nur schwer wieder zuschrauben lässt, wenn der Deckel fest dranhängt. Man müsste also eigentlich sofort die ganze Flasche austrinken oder anderweitig leeren. Das schafft auch mehr, nicht weniger Müll.



      Es ist auch nicht einsichtig, warum man die Flasche nicht einfach mit aufgeschraubtem Deckel abgeben oder (wenn es keine Pfandflasche ist) wegwerfen kann. Das geht doch auch ohne so eine fixe Anbindung, bzw. ist jetzt technisch schwieriger.

  • Wer wirft die Deckel eigentlich weg?



    Ich kenne da keinen persönlich, dafür werfen manche komplette Flaschen mit und ohne Deckel sowie auch Pfandflaschen aus Glas und Unmengen anderer Einwegverpackungen sowie Impel weg. Da muss es richtige Strafen geben und nicht nur mündliche Verwarnungen und einen erhobenen Zeigefinger, irgendwas zu schämen.

    • @Axel Schäfer:

      gehen sie einfach mal an einem x-beliebigen mittelmeerstrand spazieren.

  • Ich nutze nur Mehrweg. Das löst das Problem. Aber leider hat die Mehrzahl der Konsumenten andere Prioritäten. Da helfen weder Vorgaben noch Verordnungen.

    • @vieldenker:

      Es geht wohl weniger um Prioritäten als um die Tatsache, das viele Getränke nicht in einer Mehrwertflasche angeboten werden.

    • @vieldenker:

      Mehrwegflaschen kann man auch ohne Deckel abgeben, und die Deckel werden beim erneuten Gebrauch sowieso gewechselt. Das hat mit dem Problem also wenig zu tun. Allenfalls könnte man sagen, dass viele Mehrwegflaschen keine Plastikdeckel, sondern Metalldeckel haben. Aber das gilt nicht für alle, und warum mit Kunststoffen beschichtete Metalldeckel in der Natur so viel weniger stören sollen als Plastikdeckel, leuchtet mir auch nicht ein.

    • @vieldenker:

      Also bei uns sind teilweise auch die Mehrwegflaschen mit dieser idiotischen neuen Deckelbefestigung ausgerüstet....

    • @vieldenker:

      Zur Abgabe der Merhwegflasche ist der Deckel nicht erforderlich. Das löst also kein Problem.

  • Wer bitte geht mit einer Literpackung Milch an den Strand? Abgesehen davon hätte ich keine Probleme damit, eine Ecke abzuschneiden, wie es lange Jahre üblich war. Das "Strandproblem" dürfte es vor allem mit Bier und Softdrinks geben. Technisch gesehen gäbe es eine einfachere Lösung: am Automaten das Pfand nicht auszugeben, wenn der Deckel fehlt. Das erfordert wahrscheinlich nicht einmal neue Maschinen, sondern nur eine aktualisierte Software und Deckel mit einem umlaufenden "Ich-bin-ein-Deckel-Strichcode".

    • @HerbN:

      Wer bitte verbringt den größten Teil seines Lebens am Strand?

  • Schon richtig, dass sich weniger Deckel in den Lehm bohren.



    Und es gibt wichtigere Themen. Artenschutz, Klima, Mikroplastik, soziale europäische Richtlinien.

    • @Janix:

      Nun, mindestens zwei Ihrer wichtigeren Themen werden durch die fehlenden Deckel im Lehm doch adressiert.



      Eine Mikroplastikquelle wurden reduziert, und auch z.B. Wale können sich nun nicht mehr den Bauch mit Plastikdeckel anfüllen.

  • Wer sein Taschenmesser mit sich führt, weiß sich zu helfen.

    • @Tazmahall:

      Das wird bald nicht mehr erlaubt sein.

    • @Tazmahall:

      Jetzt versteh ich erst das mit den Messerverbotszonen... Tja, dann...

    • @Tazmahall:

      Da braucht es kein Taschenmesser den Deckel ein paar mal um sich selber drehen reicht

      • @Mutter03:

        Das wird wohl demnächst ein Wettkampf bei Kindern werden, wer den Deckel von der Cola-Flasche am schnellsten abdrehen kann.

        Es wird in Deutschland immer noch massenhaft Kohle verfeuert, die CO2-Autoindustrie läuft auf Hochtouren und es sollen sogar noch mehr Autobahnen gebaut werden. Der Bürger sieht einfach weiterhin dabei zu und beruhigt sein Gewissen jetzt mit nicht-abnehmbaren Plastikdeckeln, die geschickt von unseren Politikern als Nebelkerzen unter das Volk gestreut werden. "Schaut her, wir machen jetzt etwas gegen Umweltverschmutzungen" sagen die Politiker, während sie gleichzeitig das klima- und umweltzerstörende Wirtschaftswachstum immer mehr ausbauen.

  • Was ist eigentlich aus den Milchbeuteln geworden, die man in eine Kanne stellen musste, wenn man sie nicht auf einmal leeren wollte?



    Diese dünne Folie dürfte kaum mehr Plastik gehabt haben, als die heutigen Tetrapacks mit Schraubverschluss. Dafür konnte man Karton und Alufolie sparen. (Wofür ist die Folie überhaupt, ich habe auch schon Getränkekartons ohne Alu gesehen. Hielt auch dicht.)



    Meine Theorie, warum es zum Verbot des abnehmbaren Deckels kam: Die wurden von gemeinnützigen Organisationen gesammelt und zu Geld gemacht. Das Geld wollten die Müllverwerter selbst behalten.

    • @Herma Huhn:

      Ihre Theorie klingt für mich abwegig.



      Es geht wie bei Coca Cola (befestigter Deckel statt Glasflaschen; schwer und teuer beim Transport) und McDonalds darum ("wirf den Becher in unsere Becher-Recycling-Box und schütze damit unsere Umwelt!"), ein teures Mehrwegsystem zu verhindern.



      Einfach PR, man spricht über dieses, damit jenes nicht thematisiert wird.







      Ebenso wie der CO2-Fussabdruck eine PR-Aktion der Öl-Industrie ist. Sie dient dem Zweck, große Konzerne aus dem Focus zu nehmen, und die Verantwortung an den einzelnen Konsumenten zu übertragen.

      Denn in Wahrheit wäre es für den Umweltschutz viel besser, wenn die großen Konzerne ihre Art zu produzieren ändern würden, anstatt auf das Verhalten der Konsumenten zu verweisen.

      Ist alles PR, denn der Primat unseres Systems ist die Wirtschaft und nicht die Politik/EU. Die EU handelt hier im Interesse der Konzerne und ihrer Profite. Nicht im Interesse der Menschen und der Umwelt.

    • @Herma Huhn:

      Das mit den Milchtüten habe ich mich auch schon gefragt, das war glaub ich sortenreines PE was sich auch noch gut zu recyclen war.



      Das mit dem Sammeln von den abnehmbaren Deckeln macht bei uns ein wenig bekannter Tierschutzverein, da frage ich mich nach dem Nutzen, denn für ein paar Deckel fahren da Leute mit ihrem Privatwagen durch den ganzen Landkreis in verpulvern sicher mehr Benzin wie an Rohstoffen durch die paar Deckel eingespart werden können. Das ist mehr ein Zeichen für zu viel Tagesfreizeit und zuviel Geld übrig für unnütze Fahrten, ökologisch wäre da mit zuhause zu bleiben und das Bezingeld spenden. Hatten wir in der Oberstufe bei unserem Sohn auch, da sind ein paar Mütter mit ihren SUV durch den Landkreis gecruist um ein paar Korken zu recyclen.

      • @Axel Schäfer:

        Da fehlte zum on-the-go Konsum der Generation Z zu oft die stabilisierende Plastikbox-App. Das gab dann entweder Frust oder Flecken.

    • @Herma Huhn:

      Nette Theorie. Haben Sie schon andere Erklärungen geprüft oder nachgelesen?



      Gibt es womöglich eine Pflicht-Recyclingquote oder so etwas?



      Mit Kronkorken etc. Geld machen war schon nur etwas für Idealisten. Stricken dürfte wertschöpfender sein als das.

    • @Herma Huhn:

      Die Theorie habe ich auch schon gedacht. Ich hoffe, ich habe damit Unrecht. Das wär nämlich echt zynisch.

    • @Herma Huhn:

      Meine Theorie, warum es zum Verbot des abnehmbaren Deckels kam: Die wurden von gemeinnützigen Organisationen gesammelt und zu Geld gemacht. Das Geld wollten die Müllverwerter selbst behalten.

      Meine Theorie: Irgendjemand im Raumschiff Brüssel wollte Daseinsberechtigung beweisen.

  • "Bärendienst für den Umweltschutz".

    Für den Umweltschutz? Mag sein. Für Skeptiker des Raumschiffes Brüssel allerdings könnte es keine bessere Bestätigung der Einschätzung geben.

  • Jeder kann etwas tun, auch ohne neue Gesetze



    Das Problem sind nicht die Plastikdeckel, das Problem sind die PET-Flaschen an sich.



    Ich trinke 4 Liter Sprudel am Tag, das wären rund 1400 PET-Flaschen pro Jahr. Dann habe ich mir eine Sprudler gekauft und so umgebaut, dass er mit einer 10kg Flasche E290 CO2 (Gaststättenkohlensäure) Gas betreibe. 1 Flasche hält ca. 1200l, was einen Preis von 3 Cent/Liter ausmacht.



    Ich muss nur noch einmal pro Jahr eine schwere 10kg CO2-Flasche schleppen, dafür keine Sprudelflaschen mehr , egal ob schwere Pfandflaschen oder PET-Flaschen.



    Aber das beste sind eben doch die rund 1400 ersparten PET-Flaschen pro Jahr.

    • @Rudi Hamm:

      Genial, ich trinke schon immer Wasser aus der Leitung. Durch Ihren Kommentar ist mir bewußt, daß ich seit ich eigenverantwortlich meine Ernährung organisiere 70000 PET-Flaschen "gespart" habe. Da ich vermute, daß das CO2 im Wasser nicht wesentlich zu meiner Gesundheit beiträgt, freue ich mich auch über mehr als eine halbe Tonne CO2- Fußabdruckverkleinerung.



      Von den Transportschäden mal abgesehen....

  • "Insellösungen, die häufig neue Probleme schaffen und zudem Ver­brau­che­r:in­nen verärgern."



    Verbraucher:innen haben zuweilen eine ziemlich kurze Lunte. Ich find die neuen Deckel ja auch doof, aber deswegen schlechte Laune zu bekommen, find ich ja ein bisschen albern. Wenn mich so ein Deckel akut stört, rupf ich ihn halt ab (und schraub in später wieder auf).



    Ist das der große Wurf? Nö. Kommt das ein bisschen komisch rüber? Klar. Müsste man andere Dinge angehen? Sicher.



    Aber wegen jedem Blödsinn gleich aus der Haut fahren und irgendwas von der Verärgerung von Verbrauchern schwafeln, als bitte, lassen wir die Kirche mal im Dorf.

    • @Hoehlenmensch:

      Das Problem ist völlig anders gelagert. Brüssel hat es wieder einmal geschafft ein Nicht-Problem zu problematisieren, während die ungelösten Probleme Europas für jene mit den Händen zu greifen sind.

  • Bin ich eigentlich der einzige, der auch mit unabnehmbaren Deckeln trinken kann? Nennt sich Anpassen?

    Weil gefühlt die Hälfte aller Umwelthasser reißen den Deckel aus Trotz ab weil die mit Absicht die Umwelt verschmutzen, und dreimal die Hälfte aller Umweltschützer machen dagegen dasselbe.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Nee, da sind wir schon zwei, welche dieses krasse Talent haben trotz Deckel zu trinken. Ich bemerke den noch nicht einmal, wenn der an der Seite ist.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Ich habe noch nie einen dran hängenden Deckel abgerissen.

      Ich drehe sie nur zur Seite.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Trinken ist (wenn man sich nicht völlig besch... anstellt) nicht das Problem. Wiederzudrehen ist bei vielen Flaschen das eigentliche Problem, insbesondere für jene, deren Fingerfertigkeit nicht mehr besonders ausgeprägt ist.

      • @Michas World:

        Genau.

  • Klar, besser wäre es, Einwegpackungen gleich ganz zu verbieten. Aber genau daran sieht man ja, dass es immer nur darum geht, A sagen zu können, ohne auch B sagen zu müssen.

    Im Prinzip finde ich diese Verschlüsse aber völlig OK. Etwas lästiger vielleicht, aber dafür fliegen die Dinger halt nicht rum. Nur ein (zu) kleiner Schritt, aber besser als gar keiner.

  • Bevor die EU Umweltschutz simulieren wollte, kam der Deckel wieder auf die Verpackung.



    Heut erhitze ich diese Trink- und Giesssperre solang mit dem Feuerzeug, bis diese einfach abzuziehen ist. Dummerweise ist das Ding dann so verzogen, dass es net mehr druff passt. Meine Versuche, das Ding dann zum Absender zurueck zu kicken, scheiterten bis jetzt immer an der Entfernung. Aber irgendwann wirds klappen ;)

    • @elektrozwerg:

      Die Deckel schneide ich immer mit einer kleinen Schere ab, ebenso überstehende Reste. Danach kann ich den Deckel "normal" verwenden und die Flasche komplett mit Deckel zurückgeben. Übrig bleiben winzige Plastikstücke. EU-Nonsens sei Dank!

    • @elektrozwerg:

      Wenn man es nicht hinkriegt daraus zu trinken, ohne einen Zwergenaufstand zu veranstalten ist es eventuell besser für die Welt zu verdursten.

      • @Harmo-Nie:

        Absolut. So nervig das mit den Deckeln sein mag, bei den meisten der Flaschen in meinem Haushalt kann man noch ein weiteres Mal daran reißen und schon ist das Verbindungsstück etwas länger.

        So groß empfinde ich die Einschränkung nicht. Aus Milchpackungen kann ich zum Leidwesen anderer in meinem Haushalt immer noch problemlos trinken

  • Warum muss man eigentlich an allem was auszusetzen haben?

    • @Christ:

      Durch diese Deckel, die sich oft nicht richtig verschrauben lassen, ist mir schon die ein oder andere Flasche im Rucksack ausgelaufen.

      • @Usch Bert:

        Kurz lupfen, lotrecht draufsetzen und danach auch noch einmal drücken, ob es wirklich zu ist. Das kenne ich. Aber das geht mit der Methode auch aufzulösen. Viele Grüße.

    • @Christ:

      Ich freue mich, dass noch jemand etwas am Aussetzen auszusetzen hat. :)

      • @Janix:

        Aussetzen kann aber auch blöd sein.



        Aber immer noch besser als 4 Ziehen...



        :-)

    • @Christ:

      Weil es schlicht nicht mehr zu akzeptieren ist, dass die EU ständig neuen Nonsens schafft, die wirklichen Problem Europas aber ungelöst lässt.

      • @Michas World:

        Genau, deshalb diese Ablenkungsdiskussion beenden und wieder uns an Klimaschutz, Wirtschaftswende, ... machen.



        Dafür brauchen wir aber genau die Kooperation auf europäischer Ebene, oder?