piwik no script img

Klimaaktivistin protestiert in LeipzigGreta Thunberg auf Palästina-Demo

In Leipzig protestiert die Klimaaktivistin gegen Israels Krieg in Gaza. Aufgerufen zu der Demo hatte eine Gruppe, die den Hamas-Terror feiert.

Leipzig, Mittwochabend: Greta Thunberg protestiert an der Seite von Ak­ti­vis­t*in­nen mit antisemitischem Einschlag Foto: Raik Schache/dpa

Leipzig taz | Am frühen Mittwochabend demonstrierten erneut pro-palästinensische Gruppen auf dem Leipziger Marktplatz – eigentlich nicht ungewöhnlich. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte diesmal aber die Teilnahme von Greta Thunberg, der weltweit bekannten Aktivistin und Mitbegründerin von Fridays for Future. Zu der Demo aufgerufen hatte eine Gruppe, die den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 feiert.

Thunberg, bekannt für ihren Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel, betonte in der Vergangenheit, dass Umweltprobleme oft mit anderen globalen Herausforderungen, wie dem Nahostkonflikt, verbunden sind. Ihre Anwesenheit bei der Palästinademonstration markiert eine weitere Abkehr von ihrem bisherigen Schwerpunkt auf Klimaaktivismus. Thunberg hatte sich thematisch in den letzten Wochen vermehrt auf den Nahostkonflikt und pro-palästinische Standpunkte konzentriert. Interessanterweise fehlte sie am Mittwoch bei einer zeitgleich stattfindenden Klimaprotestaktion. Ihr Kommen zu der Nahost-Demo wurde nicht öffentlich angekündigt.

Aufgerufen zu der Palästina-Demo hatte die Leipziger Gruppe Handala, die sich gegen die Politik Israels positioniert. Die Gruppe, die größtenteils aus migrantischen Studierenden besteht, bezeichnet sich selbst als antizionistisch.

Auf ihrem Instagram-Account postete die Gruppe am 8. Oktober 2023 eine Zeichnung eines Paragliders, ähnlich denjenigen, die von der Hamas für einen Angriff auf Israel verwendet wurden, begleitet von dem Satz „from the sea to the river“. Auch während der Kundgebung am Mittwoch wurden antisemitische Narrative wie „Kindermörder Israel“ verbreitet und Slogans wie „Kindermord ist Kindermord“ skandiert.

Handala war schon vor dem 7.Oktober aktiv

Handala trat aber nicht erst seit dem 7. Oktober und den kriegerischen Handlungen Israels im Gazastreifen in Erscheinung. Bereits im Juni hielt die Gruppe während einer Anti-Kriegs-Demonstration in Leipzig einen Redebeitrag, in dem Israel als Kolonialmacht und Apartheidsstaat bezeichnet wurde.

Greta Thunberg selbst äußerte sich am Mittwoch eingehüllt in eine Kufiya, ein sogenanntes Pali-Tuch: „Wir dürfen nicht schweigen. Niemand kann schweigen, wenn ein Völkermord im Gange ist und den Menschen die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse verweigert werden. Wir müssen immer aufstehen und unsere Stimme erheben gegen Unterdrückung, gegen Imperialismus, gegen Krieg, gegen Diskriminierung und Rassismus in allen Formen. An der Seite Palästinas zu stehen bedeutet, menschlich zu sein“, so Thunberg.

Bisher hat Thunberg keine offizielle Stellungnahme zu ihrer Teilnahme an der Demonstration abgegeben. Weder Fridays for Future Deutschland noch die Leipziger Ortsgruppe von Fridays for Future haben sich bisher zu Thunbergs Besuch geäußert.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

62 Kommentare

 / 
  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren. 

  • Sage mir wer deine Mitdemonstranten sind und ich sage dir wer du bist. Greta hat sich in Deutschland erledigt. Die geringe Anzahl der Demonstrationsteilnehmer zeigt dies deutlich. Unfassbar, das hier manche noch versuchen zu relativieren.

  • Fakt ist Krieg ist keine Lösung

  • Es geht nicht primär darum, für oder gegen was Greta demonstriert (darüber kann man diskutieren), sondern mit wem sie das tut.

    Sie demonstriert gemeinsam mit Menschen, die Terrorismus als Mittel zum Zweck billigen, und das Massaker vom 07.10.23 feiern.

    Das ist das eigentliche Problem und durch absolut nichts zu entschuldigen.

  • Warum ist eine Schwedin auf einer Demonstration in Leipzig? Während ihrer FFF-Zeit hat mir das ja eingeleuchtet als faktische Gründerin einer weltweiten Bewegung.

    Warum sich jetzt aber jedes Mal wenn Greta einen Alleingang macht FFF sich äußern soll/muss, leuchtet mir auch nicht ein.

  • "Zu der Demo aufgerufen hatte eine Gruppe, die den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 feiert."



    Jemand der einen terroristischen Angriff mit so vielen unschuldigen Toten und Verschleppten feiert (!) sollte nicht demonstrieren - eine Schande!

  • Wenn Frau Thunberg der Überzeugung ist, dass im Gaza ein Genozid verübt wird, dann wird gerade Sie nicht anders können.

  • Ich finde es ein Armutszeugnis, dass Israel als Apartheidsregime bezeichnet wird, wobei in Israel erwiesenermaßen keine Apartheid herrscht. Übrigens im Gegensatz zum Gazastreifen (dort leben Frauen in Apartheid. Schwule, Lesben und ähnliche Bevölkerungsgruppen werden ausgepeitscht und ermordet, wenn sie sich denn zu erkennen geben). Ich finde es ein Armutszeugnis wenn 120 Länder, von denen viele nach Lust und Laune Kriege, militärische Operationen und selbst am laufenden Band Verbrechen durchführen, das um sein Überleben kämpfende Israel, einseitig verurteilen und sein Selbstverteidigungsrecht absprechen. Da müssten zunächst zig Länder vorher entsprechende Resolutionen erhalten, damit die Sache auch nur einen Funken an Glaubwürdigkeit erhält.

  • Darf man auf Missstände im Nahost Konflikt aufmerksam machen, Israel kritisieren und dafür an Demos teilnehmen? Ja, das darf man.



    Muss es eine Demo sein, die von bekannten Antisemiten und Befürwortern des Terrors vom 07.10 initiiert wurde? Ganz bestimmt nicht?



    Muss man sich wundern, wenn man dann selbst in den Verdacht gerät, antisemitische Motive zu haben, besonders wenn man sich vorher schon mit bekannten Antisemiten gezeigt hat? Ne, muss man nicht

  • Man kann sich auch für die Sache der Palästinenser einsetzen, ohne den absurden Vorwurf des Völkermordes zu erheben (hätte Israel das vor, wäre es ein leichtes, dies umzusetzen)....und wenn sich Frau Thunberg mit Leute solidarisiert, die die Hamas super finden, wäre die Frage wer hetzt. Erst vor wenigen Tagen hat neben Netanjahu auch die Hamas-Führung die 2-Staaten-Lösung abgelehnt, bzw. diese sei sei allenfalls ein Zwischenschritt, das Ziel bleibe, dass Israel verschwinde.

  • Gut, dass sie es macht.

    Was Sie tut ist weder illegal noch amoralisch. Eher umgekehrt: sie hilft daran, die Aufmerksamkeit auf ein Problem zu lenken, das nicht bestehen würde, wenn eine der Parteien sich an die vielen UN Sicherheitsrat-Resolutionen zu diesem Thema gehalten hätte.

  • Ich würde Greta Thunberg nicht vorschnell aburteilen; Anti-Israelisch ist nicht immer auch antisemitisch.

    • @Kay Brockmann:

      Frau Thunberg hat sich hinreichernd spezifisch und auch renitent geäußert. Von "vorschnell" kann nicht die Rede sein.

      Ob eine anti-israelische Einstellung und oder antisemitisch ist, kommt wohl darauf an, WIE "anti" man sich gegenüber Israel positioniert - seiner Politik, dem Staat an sich, speziell als jüdischem Staat, seinen Bewohnern, speziell JENEN Bewohnern, die keine palästinensischen Muslime sind etc.. Frau Thunberg hat da schon die eine oder andere Grenze ganz eindeutig überschritten, insbesondere in Richtung "Aberkennung des Existenzrechts".

      • @Normalo:

        Frau Thunberg hat sich auf ähnliche Quellen berufen wie Südafrika mit seine Klage gegen Israel.

        Die unsäglichen Sprüche zu Vernichtung des Gaza bis in höchste Regierungskreise und nicht nur bei den Rechtsextremen zusammen mit den zehntausenden an Toten und Hundertausenden an Verletzten tun da ihr übriges.

        Renitent ist an ihrer Position gar nicht. Im Gegenteil, ihre Position ist nur konsequent.

        Dass man aus der Ablehnung einer nationalistischen Politik eine Nichtanerkennung des Existenzrechts Israel oder gar eine Parteinahme zugunsten der Hama draus liest ist nichts weiter als eine Kampagne.

      • @Normalo:

        "Aberkennung des Existenzrechts". haben Sie da eine Quelle für dieses Zitat?

    • @Kay Brockmann:

      "Anti-Israelisch ist nicht immer auch antisemitisch."



      Jetzt mal ganz davon ab was von diesem Spruch zu halten ist: beides ist jedenfalls nicht pro Klima. War das nicht mal Kernkompetenz und Herzensanliegen?

    • @Kay Brockmann:

      Stimme ich zu. Auch 19 SPD-Abgeordnete, darunter Ralf Stegner haben das Vorgehen Israels klar kritisiert. Dort wo gegen das Völkerrecht verstoßen wird, ist es richtig seine Stimme zu erheben.

    • @Kay Brockmann:

      Greta Thunberg hat sich doch nun wohl oft genug auf solchen Veranstaltungen oder mit bekannten Antisemiten gezeigt und sich selbst auch antisemitisch geäußert... von vorschnell kann da schon lange keine Rede mehr sein

  • Selbstdemontage vom Feinsten.



    Allerdings haben die Schweden schon immer (historisch bedingt) eine andere Einstellung zu Palästina als Deutschland.



    Schade im Kerngeschäft von FFF gäbs so viel zu tun. Aber ich beobachte auch dass FFF in D immer weniger die Plattform für Umweltbewegte ist, dafür kapern immer mehr "antifaschistas" den Laden

  • Hat Greta mittlerweile einen Zweitwohnsitz in Deutschland oder warum ist sie so oft hier?

    • @Abraham Abrahamovic:

      Es ist das wahrscheinlich der gut funktionierende Schienenverkehr, der sie lockt. ;-)

  • Ich find es ein Armutszeugnis dass in Deutschland selbst linksgerichtete Zeitungen wie die taz einen Maulkorb verschreiben. Während Israel und deren Rechtsradikale Regierung Palästina zurück in die Steinzeit bombardiert mit knapp 25000 Toten und 250 Toten täglich (laut oxfam) wird hier in Deutschland noch immer nur die israelische Seite gezeigt. Der Fakt dass Amnesty International schon vor Jahren Israel als Apartheidregime bezeichnet hat, Südafrika beim internationalen Gerichtshof Israel des Genozids verklagt, 120 Länder in einer UN Resolution für eine sofortige Waffenruhe stimmten scheint den Deutschen Medien egal zu sein. Laut neusten Zahlen sind mehr als 10000 Kinder durch israelische Raketenangriffe gestorben. Das allein müsste eigentlich Schlagzeilen machen. Kein Land der Erde darf so eine humanitäre Katastrophe produzieren, selbst ein Land wie Israel.

    • @LCAndersgehtsnicht:

      Wenn die taz ZUSÄTZLICH zu all diesen Fakten AUCH NOCH schreibt, dass die Hamas Alles als "Kind" bezeichnet, was unter 18 ist, also auch ihre teils noch jugendlichen Kämpfer, oder dass es eben die Hamas ist, die Menschen als Schutzschilde missbraucht und deren Tod sogar noch vermarktet, und den 7. Oktober nicht einfach todschweigt (wie z. B. Ihr Posting) ist das kein Maulkorb sondern Vollständigkeit. Gefällt natürlich nicht Allen, dieser nüchterne Blick auf BEIDE Seiten...

    • @LCAndersgehtsnicht:

      Wieso taucht das in den Medien nicht auf? Können Sie fast alles hier in der taz lesen.

    • 6G
      665119 (Profil gelöscht)
      @LCAndersgehtsnicht:

      Hamas hat die humanitäre Katastrophe verursacht. Sie wäre sofort vorbei, würde Hamas kapitulieren oder von den Palästinensern herausgeworfen werden.

  • Um es noch einmal klar zu sagen: Der brutale Terrorangriff der Hamas vom 07.Oktober ist ein schreckliches Verbrechen an unschuldigen Menschen.



    Die militärische Antwort Israels auf dieses Verbrechen ist noch brutaler.



    Illegale Landbesetzung bzw. Landraub, Siedlungs und Strassenbau,Sperrzonen, Siedlergewalt, etc..sind Kolonialmachtsattitüden und Methoden eines Apartheitsregimes. und ich bin bei Greta Thunberg, wenn sie sagt: „Wir dürfen nicht schweigen. Niemand kann schweigen, wenn ein Völkermord im Gange ist und den Menschen die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse verweigert werden. Wir müssen immer aufstehen und unsere Stimme erheben gegen Unterdrückung, gegen Imperialismus, gegen Krieg, gegen Diskriminierung und Rassismus in allen Formen. An der Seite Palästinas zu stehen bedeutet, menschlich zu sein“.

    • @Struppo:

      1. Erst mal bitte Völkermord definieren Struppo! Und dann bitte prüfen, was davon in die Tat umgesetzt wird. Noch ist noch nicht mal die Klage von einem Gericht angenommen.



      2. Wie genau sollte denn eine angemessene Antwort der Israelis auf den 7.10. Deiner Meinung nach sein? 1000 Israelis gegen 1000 Palästinenser? Damit die Waage wieder stimmt? Und dann warten wir mal bis zum nächsten Anschlag? Mal gucken, wieviele es dann sind!?



      Leider nichts als hohle Phrasen:

    • @Struppo:

      "Um es noch einmal klar zu sagen: Der brutale Terrorangriff der Hamas vom 07.Oktober ist ein schreckliches Verbrechen an unschuldigen Menschen."

      Hübsch eingezäunt. Wie ist es mit der andauernden Verschleppung und übelsten Misshandlung von unschuldigen Menschen und der systematischen Geiselnahme der eigenen Bevölkerung?

      "Die militärische Antwort Israels auf dieses Verbrechen ist noch brutaler. "

      Ganz sicher nicht (s. o.) - nur umfangreicher kraft größerer Ressourcen. Aber mal davon abgesehen: Was haben Sie denn an Verteidigung gegen die Geiselnahmen, die immer noch fliegenden Raketen etc. weniger Brutales auf Lager, über das die Hamas-Schlächter nicht einfach nur lachen?

    • @Struppo:

      Hätt Hamad es mal gelassen, aber nein...

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

  • Was bitte ist an den Aussagen "Kindermord ist Kindermord" und "Kindermörder Israel" antisemitisch? Dass Israel in Gaza etwa 10 000 Kinder ermordet hat, ist ein allgemein bekannter Fakt. Man muss aber zwischen dem israelischen Staat, der von einer ultrarechten Partei regiert wird und der jüdischen Religion differenzieren. Wenn man Russlands Verbrechen in der Ukraine kritisiert richtet sich das ja auch nicht gegen den christlichen Glauben, nur weil Russland ein mehrheitlich christliches Land ist.

    • @Nils:

      Es gibt bestimmte Vorwürfe, die Juden im Laufe der Jahrhunderte gemacht wurden. Darunter zum Beispiel, dass sie geldgierig sind oder Brunnen vergiften. Eins davon ist auch der Kindermörder. Ich verlinke einfach eine Übersichtv om Spiegel:

      www.spiegel.de/ges...-a59c-6970c0f82fe3

      Zudem machen Sie es sich zu einfach. Wenn in einer Kampfhandlung ein Mensch getötet wird, ist das kein Mord.

      Ihr Satz: "Dass Israel in Gaza etwa 10 000 Kinder ermordet hat, ist ein allgemein bekannter Fakt." ist falsch.

      Machen Sie aus "ermordet" "getötet" und der Satz hat bereits eine ganz andere Bedeutung und nun ist er Fakt.

      Ich habe an andere Stelle bereits kritisiert, dass Israel m.E. über das Ziel hinaus schießt und sich Fragen der Verhältnismäßigkeit stellen. Aber "Mord" also die absichtliche Tötung von Kindern aus niedrigen Motiven sehe ich nicht - nicht einmal im Ansatz.

    • @Nils:

      Ganz einfach: Israel hat diese Kinder nicht ermordet! Mord geschieht absichtlich aus niederen Beweggründen! Wenn bei kriegerischen Kampfhandlungen unbeabsichtigt auch Kinder getötet werden so ist das furchtbar, aber eben eines ganz bestimmt _nicht_: Nämlich Mord.

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @Sa Ma:

      Naja, sie vergessen nur zu sagen, dass diese ach so humane Hamas eine islamistische Diktatur aufbauen will, wie es da mit religiöser Toleranz aussehen würde kann man sich, meine ich, denken. Dass das was Israel gerade macht weit über das Ziel hinausschießt (im wörtlichen Sinne sogar!) muss man mir nicht erklären, aber sich so eindeutig auf die Seite der Hamas zu stellen, wie sie es auch in Teil 2 machen und den 7. Oktober so zu verharmlosen ist im bestenfall naiv. Meiner Meinung nach gibt es hier aus linket Perespektive keinen Guten. Beide Seiten, oder zumindest die radikalen Teile beider Seiten, die zurzeit auch den Ton angeben, streben einen ethnisch-religiösen Nationalstaat an. Ein Konzept, dass meiner Meinung nach an sich verachtenswert ist.

    • @Sa Ma:

      Sorry, aber setzen Sie sich bitte mit der Historie des Nahen Ostens auseinander. Die Juden sind dort verwurzelt und haben ihre Religion und indigene Identität trotz Pogrome und Vertreibung (auch durch Muslime) bewahrt und es immer wieder geschafft sich wieder in der Nähe der alten Heiligtümer anzusiedeln. Sie beziehen sich zudem auf die PR freundliche Hamas Charta Variante. Die Ursprungscharta ist zutiefst rassistisch und ruft zum Mord an den Juden auf und entspricht dem Geschehen im Oktober. Der Mufti von Jerusalem war ein Hitler Fan. Einen Frieden und eine 2 Staatenlösung wird es nur geben, wenn das von den Palästinensern auch anerkannt wird.

  • "Wir müssen immer aufstehen und unsere Stimme erheben gegen Unterdrückung, gegen Imperialismus, gegen Krieg, gegen Diskriminierung und Rassismus in allen Formen"



    Das klingt gut. Seltsam aber, dass solche Leute nur "aufstehen", wenn es um israelische Menschenrechtsverletzungen geht. Die brutale Vertreibung von Rohinya oder Armeniern, der türkische Krieg gegen Rojava, die Geschlechterapartheid im Iran, das blutige Gemetzel im Sudan, die diversen von Russland dem Erdboden gleichgemachte Städte usw usf - all das lässt sie kalt. Ganz zu schweigen von dem Terror und dem Vernichtungsprogramm der Hamas, die dürfen das, die sind ja Opfer!

  • Wenn doch eine Klage läuft gegen Israel, und der Miltäreinsatz in Gaza nachweislich auch Kinder getötet hat, warum ist es dann antisemtisch, wenn man das benennt?



    Ich verstehe das jedenfalls nicht.

    Ich verstehe auch die Gleichsetzung von Kritik (ob berechtigt oder nicht) an einer Regierung mit einer rassistischen grundhaltung dem Volk bzw. dessen religiös orientierten Mehrheit gegenüber.



    Oder bin ich rassistisch oder ant-hindusitisch, wenn ich den nationalistischen und wegen ihrer religiösen orientierung gegen Teile der eigenen Bevölkerung gerichteten Mist, den die Regierung Modi meiner Meinung nach betreibt, als solchen benenne?



    Oder bin ich islamfeindlich, wenn ich ein System wie das des Irans als tyrannisch und archaisch bezeichne?

    Ich verstehe es wirklich nicht, weil da für mich so offenkundig mit zweierlei Maß gemessen wird.

  • Schweigen ist tatsächlich falsch.



    Es gibt keinen gerechten Krieg.



    Egal wo und wie.



    Es gibt aber und vielleicht nur das Recht zur Verteidigung

    • @StefanMaria:

      …und eben dieses Recht zur Verteidigung kann und muß manchmal in einen Krieg münden: Siehe die Alliierten im Zweiten Weltkrieg gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich…der Krieg selbst mag nicht gerecht sein, der Kampf einer Kriegspartei aber durchaus gerechtfertigt.

  • Alle Kommentatoren, als auch die Autorin dieses Artikels, sollten sich bei Frau Thunberg entschuldigen. Schließlich hatte sie Recht, dass Palästinenser auch Menschenrechte haben. Der Redakteurin, als auch den Kommentator*innen hier, scheint ein solches Vorgehen Israels nicht weiter zu stören. Es sei daran erinnert, dass eben jenes Vorgehen den (gut) begründeten Verdacht des Völkermords auf die Tagesordnung gesetzt hat. Shame on you!

  • Ich finde diesen Artikel ziemlich hetzerisch. Warum sollte sich Greta Thunberg nicht für die Sache der Palästinenser einsetzen, warum nicht gegen Kriege und insbesondere gegen den Völkermord in Gaza. Ihr tut so, als gäbe es keinen Krieg gegen die Bevölkerung, als sei es antisemitisch, Israel für den Völkermord anzuprangern. Nennt ihr das freie Presse? Gerade die Deutschen sollten aus der Vergangenheit lernen und gegen jede Form von Rassismus - auch gegen Palästinenser - eintreten.

    • @Kadee Mazoni:

      "Warum sollte sich Greta Thunberg nicht für die Sache der Palästinenser einsetzen, warum nicht gegen Kriege und insbesondere gegen den Völkermord in Gaza."



      Eine mögliche Antwort liegt in Statements wie 'Es gibt nichts Wichtigeres als den Klimawandel'.



      Jetzt kein wörtliches Zitat, aber vor ein paar Jahren war das noch ihr Lebensinhalt. Das jetzt zugunsten anderer dann eben doch nicht weniger wichtiger Anliegen aufzugeben, annulliert schlicht ihre Glaubwürdigkeit bzw. die ihres ursprünglichen Anliegens.



      Mal sehen was ihr nächste Woche so wichtig ist.

  • Bevor jetzt wieder viele in Schockstarre beim Begriff Zionismus (bzw. Antizionismus) verfallen, bitte erstmal nachdenken, was das ist:



    de.wikipedia.org/wiki/Zionismus



    Es geht um die religiös motivierte Idee, dass die Juden das auserwählte Volk Gottes sind, deren Heimat per Tora das Land um Jerusalem (das Land Palästina) ist. Damit wird gerechtfertigt, dass Juden aus aller Welt dorthin ziehen und das Land besiedeln - egal, wer da schon so lebt. Die Bewegung begann Ende des 19. Jahrhundert.

    Jetzt kann man meiner Meinung nach durchaus der Meinung sein, dass das evtl. nicht ganz in Ordnung war oder ist.

    Nicht zu verwechseln ist Antizionismus mit Antisemitismus, der einfach rassistisch die Auslöschung der Juden herbeiführen will.

    Man bilde sich seine eigene Meinung dazu.

    • @Jalella:

      Wenn Sie den Wiki Artikel gelesen habe, müssten Sie ja sehen, dass Juden als indigenes Volk im Nahen Osten seit Jahrhunderten immer wieder von wechselnden Kolonialmächten mit Absolutheitsanspruch (konvertiere oder stirb) vertrieben wurden und sich trotzdem wieder angesiedelt haben. Apartheitsysteme gab es auch- nennt sich Dhimmi

  • Frau Thunberg macht sich also selber in einer Art und Weise bedeutungslos, wie selbst ihre bösartigsten Feinde das niemals hätten erreichen können.

    Nun gut. So ist das Leben.

  • Jetzt Greta Thunberg boykottieren!

    Wenn sie merkt, dass ihr der Rückhalt fehlt, wird sie merken: Mist! Ich unterstütze die Falschen!

  • Ja, man kann die Politik des Staates Israel und seine Regierung kritisieren. Wer aber von "Kindermörder Israel" spricht, aber die Hamas Paraglider Bande feiert, stellt sich mit diesen Vergewaltigern und Mördern von Frauen und Kindern auf eine Stufe. Wenn sich solche Leute als Links bezeichnen, handelt es sich vermutlich um Stalinisten, Maoisten oder Pol Pot Fans o.ä. Um mich an die Netiquette zu halten breche ich meinen Kommentar hiermit ab.

    • @anarchotaoist*in:

      Voellig richtig formuliert. Es ist doch ziemlich absurd, auf 'ne Demo zu gehen, die von Leuten ins Leben gerufen wurde, die den Angriff auf Israel feiern.

  • Kann mir einer mal erklären was an "Kindermörder Israel" antisemitisch ist? Es sterben in Gaza nun einmal viele Kinder, das ist kaum umstritten. Und dass Israel Gewalt auch willkürlich einsetzt eigentlich auch nicht. Ich kratze mich da etwas am Kopf.

  • Nach dem lesen der Lektüre der Gruppe fällt mir nicht mehr viel ein.



    Vielleicht noch ein WTF! Fehlt nur noch ein Kommando namens Greta Thunberg.



    Dann ist die Metamorphose vollzogen.

    Schade Frau Thunberg.

    • @Tom Lehner:

      Die internationale Rezeption dieses Themas in linken Kreisen weicht eben fundamental von der deutschen Debatte ab. Im Prinzip ist sie für ihre originäre Zielgruppe junge Akademiker immer noch recht nahe am Zeitgeist des postkolonialen Diskurses. Frage mich ja warum eine Demo mit 20 Teilnehmern hier überhaupt mediale Erwähnung findet. Für FFF in Deutschland ist es so natürlich eine absolute Imagekatastrophe.

    • @Tom Lehner:

      Amnesty International, konrad adenauer Stiftung, daad… all diese ach so radikalen Organisationen haben vor dem 7.Oktober von Apartheid, Unterdrückung und Besatzung geredet. Hoffentlich radikalisieren sie sich nicht.

  • Ich denke die wirklich frohe Botschaft wird hier in typisch deutscher Geisteshaltung wieder einmal nicht erkannt: Der Klimawandel ist nicht mehr unser größtes Problem, sondern ... naja ... sagen wir mal ganz neutral "bestimmte Parteien im Nahostkonflikt".

    Ob das die LG albern aussehen lässt oder im Gegenteil sehr erfolgreich kann diskutiert werden, aber die Fortschritte die gemacht wurden müssen uns doch unendlich glücklich stimmen.

    • @Questor:

      Quatsch. Greta kann ja auch noch andere Gedanken und Meinungen haben als nur die zur Klimakatatrophe. Wenn sie an einer anderen Demo teilnimmt, dann heißt das nicht, dass sie das Thema Klima als unwichtig erachtet.

  • Insbesondere Greta Thunberg, aber auch alle anderen sollten sich schämen, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Ekelhaft!

    • @Hugo Sanddorn:

      Sehe ich genau so.

    • @Hugo Sanddorn:

      Was ist denn bitte daren ekelhaft, wenn man durch eine Veranstaltung auf Misstände aufmerksam macht?



      Da sterben tausende unschuldige Menschen, hunderttausende leben im Hunger und Elend. Warum bitte sollte man nicht dagegen protestieren?

      • @Micha.Khn:

        "Zu der Demo aufgerufen hatte eine Gruppe, die den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 feiert."



        Wer einen solchen Terrorakt feiert (!), sollte sich still schämen statt zu demonstrieren. DAS ist ekelhaft.

  • Was man nicht macht, um nicht in Vergessenheit zu geraten.

    • @Lars Sommer:

      Unsinn.