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Feuergefahr bei verschiedenen AntriebenE-Autos brennen nicht leichter

Tagelang hat der Autofrachter „Fremantle Highway“ im Wattenmeer gebrannt. Als Brandherd im Verdacht: E-Autos. Aber brennen sie öfter als Benziner?

Die Wahrscheinlichkeit, dass Verbrennerautos Feuer fangen, könnte 60-mal höher sein als bei E-Autos Foto: Claire Chattaway/mauritius images

Berlin taz | Wenn Elektroautos brennen, sorgt das für Schlagzeilen. Ob es auf einem Frachtschiff passiert, wie jetzt auf der „Fremantle Highway“, in einer Tiefgarage oder auf einem Supermarkt-Parkplatz: Die Frage, wie sich die Hochvolt-Akkus der immer größeren Flotte an elektrisch betriebenen Fahrzeuge bei einem Feuer verhalten, treibt viele Menschen um. Ihre Sorgen:

Brennen E-Autos wirklich leichter als Verbrenner-Autos?

Nein. In den USA hat der Versicherungsdienstleister AutoinsuranceEZ die Daten von Fahrzeugbränden aus dem Jahr 2021 ausgewertet. Demnach fangen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Hybridantrieb deutlich häufiger Feuer als reine E-Autos. Konkret haben pro 100.000 verkauften Autos von denen mit Hybridantrieb 3.475 gebrannt, mit Verbrennungsmotor waren es 1.530 und mit Elektroantrieb 25. Da noch relativ wenige E-Autos auf den Straßen unterwegs sind, rechnete das Unternehmen nicht mit absoluten Zahlen, sondern mit Werten pro 100.000 Fahrzeugen.

In Deutschland teilt der Gesamtverband der Versicherer (GDV) diese Einschätzung: „Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, heißt es in einem Statement des Verbands. Der Autolobbyverband ADAC schreibt auf seiner Website: „Grundsätzlich kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass sich ein Fahrzeug aufgrund eines Defektes selbst entzündet – dies gilt aber für alle Antriebsarten.“

Sind E-Autos schwieriger zu löschen als Verbrenner?

Ja. Zwar sind Elektroautos so gebaut, dass bei einem Unfall automatisch der Strom gekappt wird. In Crashtests schneiden sie laut ADAC häufig sogar besser ab als Verbrenner. Trotzdem können sich die Batterien durch starke Beschädigungen in seltenen Fällen entzünden. „Hochvoltbatterien sind in der Regel in einem stabilen, weitgehend wasserdichten Gehäuse eingebaut, welches geschützt in die Fahrzeugstruktur integriert ist“, heißt es von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Deshalb kann aufgebrachtes Löschwasser den Brandherd […] nicht erreichen.“ Die Folge: Brennende E-Autos müssen an einen sicheren Ort geschleppt und dort auch nach dem ersten Löschen relativ lange mit Wasser gekühlt werden.

Manche Feuerwehren haben mit Wasser gefüllte Container angeschafft, in denen die Fahrzeuge versenkt werden – die DGUV hält diese Maßnahme aber nur in Ausnahmefällen für erforderlich. Um das Löschen der Batterie zu erleichtern, haben manche Hersteller bereits eine Öffnung verbaut, durch die das Löschwasser gepumpt werden kann. Manche Feuerwehren experimentieren auch mit Löschdecken und sogenannten Löschdornen, die ins Batteriegehäuse getrieben werden.

Sind E-Autos auf Fähren eine Gefahr?

Die „Fremantle Highway“ ist nicht das erste Schiff, bei dem E-Autos an Bord in Brand geraten sind. Anfang 2022 sank der Autofrachter „Felicity Ace“ vor den Azoren. Das Schiff hatte Tausende Luxusautos geladen, darunter auch E-Autos. Ob diese aber tatsächlich den Brand verursacht haben, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Trotzdem ist es offensichtlich, dass brennende E-Autos ein Problem für die Schifffahrt darstellen können: Wenn schon an Land die Feuerbekämpfung schwierig ist, gilt dies erst recht für Fähren. Zudem sind die Autos an Bord eng nebeneinander geparkt und die Besatzungen sind keine professionellen Feuerwehrleute.

Laut der jüngsten Schifffahrtsstudie der Allianz-Versicherung gingen 2022 weltweit 39 große Schiffe verloren. Die Allianz listet E-Autos dezidiert als mögliche Gefahrenquelle für Feuer auf. Andererseits schippern auch Öltanker und andere mit Gefahrgut beladenen Schiffe tagtäglich über die Ozeane. Darüber entbrennen nur selten Debatten.

Sollten E-Autos aus Tiefgaragen verbannt werden?

Nein, findet der Deutsche Feuerwehrverband. In einer Presseerklärung räumt die Organisation ein, dass sich das Löschen schwieriger gestalte als bei Autos mit Verbrennungsmotor – „jedoch nicht komplexer oder gefahrbringender als etwa ein Brand eines gasbetriebenen Kfz“. Die Feuerwehrleute trainierten diese Szenarien und seien darauf vorbereitet. 2021 sperrte die Stadt Kulmbach eine Zeit lang ihre Parkhäuser für Elektroautos – paradoxerweise, nachdem ein Verbrenner dort gebrannt hatte. Nachdem die Stadt zusätzliche Löschausrüstung angeschafft hatte, wurde das Verbot wieder aufgehoben.

Auch in Mehrfamilienhäusern wird das Thema immer wieder debattiert. Ein Einfahrverbot für E-Autos kann man dort aber ebenfalls nicht einfach so erlassen, wie das Amtsgericht Wiesbaden in einem Urteil im Jahr 2022 klargestellt hat. Eine Wohnungsbesitzerin hatte geklagt, weil die Eigentümergemeinschaft E-Autos aus der gemeinsamen Garage verbannen wollte. Das Gericht meint: Ein solches E-Verbot ist nicht zulässig. Im Gegenteil: Seit der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes hätten Eigentümer einen Anspruch auf die Installation einer Ladestation.

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37 Kommentare

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  • Man erkläre mir, warum dann der Transport von Batterien als Gefahrgut klassifiziert wird, und warum die Bremer SPD folgerichtig dafür plädiert, auch verbaute Batterien als solches zu behandeln.

  • Dass E-Autos mal brennen und es Schwierigkeiten beim Löschen gibt, ist aus weiterer Perspektive nicht das Problem. Das Problem ist das wachsende, seit langem hohe Niveau an Produktion und Konsum und die damit einhergehende Umwelt- und Klimazerstörung und Überlastung der Ökosysteme. Problematisch ist, dass die modernen Gesellschaften immer noch der Illusion von Wachstum und verschwenderischem Wohlstandmodell anhängen. Hierzu gehört auch die Illusion, neue Autos seien normal, okay und ökologisch machbar. Es bräuchte eine Reduzierung von Autos, eine Rücknahme von Wachstum und Umstieg auf Lebensmodelle, die langfristig innerhalb der planetaren, ökologischen Grenzen funktionieren.

    • @Uranus:

      Das sehe ich auch so. Zumal es Konzepte für einen Umbau der Wirtschaft gibt

      en.m.wikipedia.org...t_(economic_model)

      》TheDoughnut, orDoughnut economics, is a visual framework forsustainable development– shaped like adoughnutorlifebelt– combining the concept ofplanetary boundarieswith the complementary concept of social boundaries《

      Oder hier,

      m.faz.net/aktuell/...lick-17422986.html

      Zitat: 》Die Begrenztheit unserer Erde kollidiert mit der Realität und Notwendigkeit rasanter gesellschaftlicher Entwicklung. Wenn man akzeptiert, dass beides harte Realitäten sind, dann stehen wir vor einem wirklichen Dilemma von Begrenztheit und Dynamik. Der verzweifelte, wenn auch verständliche Ruf nach Verzicht und Rückbesinnung ist hilflos und wenig zielführend, denn er löst das Dilemma nicht auf. Das mathematische Prinzip der Faltung könnte diese Lösung liefern, denn es erlaubt unendliche Bewegung in einer endlichen Welt durch Wachstum in die Vielfalt. Nicht Wachstum ins Mehr, sondern Wachstum in die Diversität. Und zwar nicht theoretisch, sondern sehr praktisch《

      Nur scheinbar ein anderer Ansatz, der der taz-Redakteurin Ulrike Herrmann: „In einer endlichen Welt kann man allerdings nicht unendlich wachsen.“

      www.swr.de/swr2/li...en-werden-100.html

      Auch in dieser Hinsicht haben sich die Grünen, haben sich Habeck, der frühere Staatssekretär Graichen völlig verrannt: Klimaschutz als großtechnologisches Projekt, das Wirtschaftswachstum generieren soll, ist irrwitzig, "langfristig innerhalb der planetaren, ökologischen Grenzen" nicht zu realisieren.

      • @ke1ner:

        Danke für die Links und Zitate! Die Anzeichen vom Kollaps sind durchaus seit einer Weile wahrzunehmen. Das Sterben/Verschwinden von Insekten und (Sing)vögeln zum Beispiel. Gerade die älteren Menschen können von einer größeren Zahl an Tieren berichten, die sie als jüngere Menschen noch gesehen und gehört haben. Viele scheinen den massiven Rückgang an Tieren - immerhin das sechstgrößte Massenaussterben, seit dem es Leben auf der Erde gibt - aber nicht als Alarmsignal und als Aufruf zu Handlungsänderungen zu begreifen. Auch viele derjenigen, die immerhin aus Klimaschutzgründen PV-Anlagen installiert haben, verstehen offenbar kaum die zerstörerischen Ausmaße der Lebensweise und das bereits weite Voranschreiten der Katastrophe. Manche betonen gar die Erhöhung des Eigenverbrauches an selbst produzierten Solarstromes und schaffen sich hierfür neue (E-)Autos an. Mehr Solarstrom, zumal von den Dächern von bereits errichteten Gebäuden, ist ja richtig das Austauschen von alten durch neue Autos allerdings oftmals höchst fragwürdig. Da wären (E)Bikes, ÖPNV, Bahn nachhaltiger ...

        • @Uranus:

          "Da wären (E)Bikes, ÖPNV, Bahn nachhaltiger ..."

          Wer mehr Natur will muss die Landwirtschaft umkrempeln. Mit ÖPNV oder PV bekomme sie das Glyphospat nicht von den Äckern.

  • Es geht doch nicht darum welche Art von Auto theoretisch eher anfängt mit brennen, sondern was passiert wenn ein Frachter mit 4000 Fahrzeugen in Brand gerät...

    Der Autor räumt zwar ein dass E-Autos schwieriger zu löschen sind als Verbrenner um gleich wieder zu relativieren:



    “ Manche Feuerwehren experimentieren auch mit Löschdecken...”(!?), “...andererseits schippern auch Öltanker und andere mit Gefahrgut beladene Schiffe tagtäglich über die Ozeane. Darüber entbrennen nur selten Debatten”... .

    Ich finde den Text tendenziös und verharmlosend.

    Ist es nicht fragwürdig dass ein Artikel zu diesem Thema in der taz von einem E-Autolobbyisten (Verantwortlicher des Magazins “Zukunft Elektroauto”) so ohne weiteres veröffentlicht wird?

  • Traue keiner Statistik, du nichts gefälscht hast.

    Diese Auswertung ist irrelevant, zumal nicht bekannt ist, welcher Interessenverband diese in Auftrag gegeben und/oder bezahlt hat.

    Viel wichtiger ist doch:



    - wie hoch ist der Anteil der sich selbst entzündenden Fahrzeuge



    - wie hoch ist der Anteil der Brände, die durch Unfälle verursacht werden im Verhältnis zu den Unfallzahlen und nicht zu den Zulassungszahlen, der jeweiligen Fahrzeuggruppe



    - was ist die Brandursache bei Hybriden? Akku? Kraftstoff?

  • "In den USA hat der Versicherungsdienstleister AutoinsuranceEZ die Daten von Fahrzeugbränden aus dem Jahr 2021 ausgewertet."

    Die Auswertung ist sicher richtig ... hat hier mit dem Thema aber nichts zu tun. Berücksichtigt wurden dabei Fahrzeuge, die bei der Verwendung im Straßenverkehr gebrannt haben.



    Auf dem Schiff waren fabrikneue Fahrzeuge, die nicht betrieben wurden. Die Verbrenner haben auch nur eine minimale Betankung, aus Kostengründen.

    Das lässt sich also nicht vergleichen !

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Ach herrje

    Batterie ist nicht gleich Batterie. Die Lithium-Polymer Hochleistungsakkus sind aufgrund der chemie viel anfälliger und, Achtung Wortwitz, brandgefährlich. verglichen mit anderen Lithium-Akkus, die überhaupt nicht brennen sondern sich eher erwärmen (z.bsp. Li-Eisenphosphat, Li-NMC Nickel Mangan Cadmium) haben die Li-Polymer aber eine höhere Leistung und wurden daher in Masse verwendet. Mittlerweile ist der unterschied geringer. Akzeptable Reichweiten auch ohne Li-Polymer Akkus erreichbar.

    Manche E-Fahrzeug Hersteller (wie Segway) haben von Anfang an auf die sicheren und günstigeren Varianten gesetzt. Tesla will angeblich ebenfalls auf LiFePO4 umsteigen.

    Das Problem ist also temporär aus der Anfangsphase, um nicht zu sagen Prototypen Phase. Das schleicht sich aus

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Interessante Wortwahl. Nur das hier die Prototypen massenhaft im Gebrauch sind. und: Die Schäden, die bis dahin (nach dem ausschleichen) entstehen, sind vernachlässigbar?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @HinzUndKunz:

        Nein, aber ich würde heutzutage auch keine baulichen Methoden zur Reduzierung der Bleibelastung durch Abgase mehr durchführen.

  • Jedenfalls brennen E-Autis, auch wenn sie statistisch sicherer sind, anders als Benziner: Beim jetzigen Hochwasser rund um Peking konnte man beobachten, wie sich einige E-Autos selbst entzündet haben, wenn sie nur lange genug im Wasser gestanden haben. Das ist bei Benzinern natürlich undenkbar.

  • 》In Deutschland teilt der Gesamtverband der Versicherer (GDV) diese Einschätzung: „Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, heißt es in einem Statement des Verbands. Der Autolobbyverband ADAC schreibt auf seiner Website: „Grundsätzlich kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass sich ein Fahrzeug aufgrund eines Defektes selbst entzündet – dies gilt aber für alle Antriebsarten.“《

    Das sind Äpfel (Häufigkeit von Bränden), mit Birnen (Selbstentzündung) verglichen, oder?

    Selbstentzündung ist eine Ursache, Häufigkeit ein statistischer Wert, der andere Ursachen mit erfassen kann.

    Wie oft also entzünden sich Verbrenner selbst, wie oft E-Autos?

    Oder: Welche (unterschiedlichen (z.B. anzünden, crashen, Selbstentzündung)) Ursachen haben die angeblich gleich häufigen Brände bei E-Autos und Verbrennern, und wie häufig sind sie jeweils?

  • Es geht doch nicht darum, ob E-Autos öfter brennen, sondern darum, ob sie sich öfter ohne Fremdeinwirkung entzünden. Ein Autobrand nach Unfall auf freier Strecke ist vergleichsweise harmlos, eine nächtliche Entzündung in der Tiefgarage oder auf einer Fähre nicht. Nicht umsonst dürfen LI-Powerbanks im Flugzeug nicht mehr im Laderaum transportiert werden.

    • @sauer667:

      Sie entzünden sich aber nur äußerst selten selbst. Verbrenner entzünden sich gerne bei einem kleinen Leck in der Benzinleitung, ein Tropfen auf ein heißes Bauteil…

      • @Strolch:

        "...entzünden sich gerne bei einem kleinen Leck in der Benzinleitung, ein Tropfen auf ein heißes Bauteil…"



        Ja. Aber der Unterschied ist: Benzin braucht Luftsauerstoff zum Weiterbrennen, den kann man mit Schaum oder CO2 absperren. Und der Tank ist von dem "Tropfen auf ein heißes Bauteil" erst mal nicht betroffen; der muss erst mal von außen aufgeheizt werden, bis irgendwo eine Undichtigkeit entsteht.



        Bei einem Akkubrand wird die in demselben gespeicherte Energie von innen heraus frei. Da kann man nichts absperren, der Akku heizt weiter. Da kann man nur versuchen, die entstehende Wärme mit reichlich Wasserkühlung abzuführen, bevor der Frachter drumherum (oder das Haus über der Tiefgarage) abfackelt.

  • Ich arbeite seit vielen Jahren in der Medienbranche mit Akkus die eine hohe Kapazität haben. Nie was passiert. In manchen der Kommentaren wird so getan als währen es potentielle Brandbomben. Wie die Horrormeldungen von angeblich in der Tasche entflammten Handys und E-Zigaretten. Man muss schon sehr fahrlässig mit Akkus umgehen damit sie in Flammen aufgehen.

  • Will man durch eine chemische Reaktion Energie gewinnen, so braucht man zwei Reaktionspartner, ein Oxidations- und ein Reduktionsmittel. Bei einem Verbrenner befindet sich ein Partner im Tank, der andere in der Luft; die beiden müssen sich erst einmal finden, bevor ein Brand möglich ist.



    In einem Akku liegen die beiden Partner nur Bruchteile eines Millimeters voneinander entfernt, nur durch eine hauchdünne Plastikfolie voneinander getrennt.



    Je größer der Energieinhalt eines Akkus und je größer seine Energiedichte, um so größer ist die Energiemenge, die unter geeigneten Bedinungen freigesetzt werden und den Akku hochheizen kann, bis er explodiert.



    Weitere Erläuterungen halte ich nicht für erforderlich, egal, was irgendwelche Gerichte entscheiden.



    BTW: Das ist einer der Gründe, warum ich bei meiner solarautarken Stromversorgung Blei gegenüber Lithium bevorzuge.

    • @sollndas:

      Die Gerichte haben aber nicht zur Statistik entschieden... Ich hoffe, die haben Sie auch gelesen. Zum Thema Verbrenner. Ein Minileck in der Kraftstoffleitung und das Auto brennt, wenn das Benzin auf ein heißes Teil, Motor oder Kat gerät.

      Es ist in etwa so, wie wenn man ausführt: Man fahre lieber mit dem Auto in Urlaub, da man befürchtet, mit dem Flugzeug abzustürzen (da genügt ein Pilot, der nicht mehr leben will) oder dem Zug zu entgleisen, da bereits der Bruch eines Rads zur Katstrophe führt... Alles richtig, nur viel seltener als der Autounfall.

    • @sollndas:

      Zumal man aus einem Verbrenner den Sprit für den Transport ablassen kann, Batterien müssten komplett ausgebaut werden.

  • Vielen Dank für diesen Sachlichen Artikel

  • Was in der Statistik verschwiegen wird: in der Zahl der Verbrenner, die in Flammen aufgegangen sind, sind sehr alte Autos enthalten, die E-Fahrzeuge sind allesamt relativ neu (weil noch nicht lange am Markt). Das Alter der in Brand geratenen Fahrzeuge sollte somit auch berücksichtigt werden.

    • @GuruMeditationError:

      Richtig. Aber um von einem Faktor 1:60 auf 1:1 zu kommen, dürfte dies nicht genügen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Aber brennen sie öfter als Benziner?“



    Alle brennen nur einmal.



    Der Antrieb ist egal.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Gut auf den Punkt gebracht -



      aber in Mehrfamilienhäusern brennt es sicherlich öfter, wenn dort E-Bike-Akkus von Laien falsch behandelt werden -

      wer früher seine Autobatterie im Winter über Nacht zuhause aufgeladen hat, wusste um die Gefahren.

  • Die Überschrift passt nicht zum Inhalt des Artikels. EAutos, brennen sie einmal, dann brennen sie heißer als VerbrennerAutos und sind erheblich schwieriger zu löschen. Somit stellen EAutos ein besonderes Problem hinsichtlich der Brandgefahr dar. Die Erhebung des US Autoversicherungsdienstleisters ist wenig überzeugend, da hier offenbar nicht das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge berücksichtigt wurde. Grundsätzlich dürfte nämlich ein höheres Fahrzeugalter eine höhere Defektwahrscheinlichkeit bedeuten. Da EAutos kaum älter als fünf Jahre sind, handelt es sich in der Vergleichsgruppe der EFahrzeuge daher um relativ neue Autos. Richtigerweise hätte man die älteren Verbrennerautos aus der Berechnung herausnehmen müssen.

  • Wenn E-Autos brennen kann man sie mit normalen Mitteln nicht mehr löschen. Das ist Fakt. Da hilft nur, sie in einen riesengroßen Container zu stellen (wenn möglich) und mit Wasser zu fluten.

    • @Der Cleo Patra:

      Scheint der Feuerwehrverband anders zu sehen... Steht im Artikel

      • @Strolch:

        Es ist nicht unmöglich aber komplizierter, insbesondere in der Nachsorge.



        Mit dem ablöschen an der Einsatzstelle kann zunächst nur der primäre Brand gelöscht werden, die Prozesse in der Batterie selbst laufen weiter und können zu einem erneuten Brand auch noch mehrere Wochen später führen. Das zur Kühlung verwendete Wasser ist kontaminiert und muss fachgerecht entsorgt werden. Die latente Brandgefahr und Sicherheitsabstände zu dem Auto führen dazu, dass es derzeit nur wenige Betriebe gibt, die ein solches Fahrzeug überhaupt nach einem Brand abschleppen und auf den Betriebshof haben möchte.



        Im übrigen hätte ich mir vom Autor etwas mehr Recherchearbeit und Interviews mit Experten gewünscht. Im wesentlichen scheinen die Informationen nur von den Homepages der im Artikel benannten Institutionen entnommen zu sein.

        • @stefschu:

          Löschwasser des Benziner ist auch kontaminiert und geht direkt in den Gully. Wenn der Faktor nur 1:10 ist, dürfte der Mehraufwand beim E-Auto geringer sein. Zudem: natürlich gibt es kaum Firmen. Lohnt sich nicht: Wenige e-Autos, die wenige Probleme verursachen. Bei ca 2 mio E-Autos brennen im Jahr ca.500.

  • Seit Jahren ist bekannt, das E-Autos sich ohne äußeren sichtbaren Anlass entzûnden können. Der Löschvorgang ist keinesfalls mit einem Benziner/Diesel zu vergleichen: 10.000de Liter werden benötigt, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Kein Feuerwehrwagen hat soviel Kapazitäten, wenn kein Hydrant in der Nähe ist.



    Hochaufwendig und zeitlich weitaus umfänglicher, das ist Fakt für den Löschvorgang mit anschließend oft sogar notwendigem, separiertem Abstellen nach dem Brand, da erneute Entzündung möglich. Das kann man gern im Internet recherchieren.

    Wenn so ein Frachter wie die Fremantle Highway sinken würde, so ist allein schon das darin befindliche Löschwasser ein giftiger ‚chemischer Coctail‘, der ins Meer gelangte.



    Es ist doch lange bekannt, dass die verbauten großen Batterien überaus schädlich für die Umwelt sind. Im Meer „entsorgt“ ändert das rein gar nichts, im Gegenteil.

    Es ist daher ein absolutes NoGo, solche KFZ nicht als Gefahrgut zu deklarieren und speziell zu platzieren. Selbst davon sieht man bislang beim Schiffstransport ab, was nicht nur in meinen Augen absolut unverantwortlich ist.

    Diese Realitäten müssen bedacht werden im Interesse von Besatzung und der Umwelt. Derlei Umweltkatastrophen müssen nicht auch noch geschehen, die Welt hat schon genug hausgemachte Probleme. Eine Verharmlosung wäre daher vollkommen unangebracht.

  • E-Autos brennen vielleicht nicht leichter als Verbrenner, aber sie brennen sehr viel heisser. Das bedeutet dass der Brand sehr viel gefährlicher ist. Ausserdem kann der Brand mit Wasser oder Schaum nicht gelöscht werden, die brennenden Batterien können mit sehr viel Wasser nur gekühlt werden, und das muss tagelang erfolgen. Sie können sich allerdings auch leicht wieder entzünden, wenn man das Wasser abdreht.. Schliesslich produzieren die Batterien beim Brennen Sauerstoff, der andere Brandquellen beschleunigen kann. Das muss man doch sagen wenn man über Batteriebrände schreibt, ansonsten klingt es so als ob man das Problem verharmlosen will...

  • Ich habe schon etliche Jahre gelebt und noch keinen Benziner brennen sehen.



    Allerdings in den letzten 2 Jahren schon 3 E-Autos.

  • Ist ein Hybridantrieb nicht auch mit Elektroantrieb ?

    • @Filou:

      Die Batteriekapazität ist viel geringer, deswegen auch weniger gefährlich, weil man da nicht die effizienteste Packdichte braucht.

    • @Filou:

      Ja. Wenn die dann häufiger brennen als reine E-Fahrzeuge, spricht das eindeutig für reinen E-Antrieb.

    • @Filou:

      Dafür reicht viel einfachere, bewährte Batterietechnologie sowie erheblich weniger Speicherkapazität aus.



      Vielleicht ist das tatsächlich die bessere variante - sowie der Umstieg auf Bus, Bahn und Fahrrad bzw. E-Bike.



      "Wir machen alles elektrisch, ändern aber sonst nichts" wird nicht reichen...