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Nach der Debatte ums HeizungsgesetzWas wird aus der Klimapolitik?

Wirtschaftsminister Habeck hat das Ruder herumgerissen, die Leute hören ihm wieder zu. Versagt haben die angeblich so Klima-Engagierten.

Selbstreflexion und Selbstkritik, Robert Habeck macht es vor Foto: Political-Moments/imago

D ie letzten zwei Wochen erlebten wir Robert Habeck bei einem außergewöhnlichen Politiker-Sprechakt – wenn das nicht eine Tautologie sein sollte. Nicht, dass er in Sack und Asche gegangen wäre, gar nicht, aber der Wirtschafts- und Klimaminister thematisierte seinen eigenen Schuldanteil an der missglückten gesellschaftlichen Mehrheitsfähigkeit des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).

Selbstreflexion und nun gar Selbstkritik ist etwas, was man von den politischen Superchecker-Darstellern Scholz, Lindner und Baer­bock gewiss nicht erwarten darf. „Robertkritisch“, nannte der Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland das auf seiner Sommertour diese Woche; ganz klar Habeckstyle, aber auch ein Begriff, der vermutlich besser nicht in die heavy rotation übernommen werden sollte.

Nichts im Übermaß, wie das Orakel von Delphi zu sagen pflegt. Angesichts der Lage und des partiellen Vertrauensverlustes seiner Person und seiner Politik hat Habeck aber mit seiner persönlichen Mischung aus Intuition und Strategie bei Markus Lanz und anderenorts offenbar einen Weg gefunden, der dazu führt, dass Leute ihm wieder offen zuhören.

Es ist ungewohnt in der bundesdeutschen Maß-und-Mitte-Kultur, nicht nur defensive Fehlervermeidungspolitik und -kommunikation zu machen, sondern Fehler zu riskieren, zu korrigieren und dafür Kritik offen und konstruktiv zu nutzen, aber es ist auf der notwendigen Höhe der Problemlage. Dieses Denken und diese Methode will Habeck durchsetzen.

Das große Problem der Zukunftspolitik sind nicht Nazis

Die größten Versager sind die angeblich so Klima-Engagierten.

Grundsätzlich stellt sich jetzt die Frage, ob und wie es mit der sozialökologischen Transformation weitergehen kann, angesichts der vielfältigen Widerstände, in- und außerhalb der Bundesregierung, und des eher geringen öffentlichen Engagements dafür.

Der Zusammenhalt der im Aggregat und Vergleich wohlhabenden deutschen Gesellschaft ist schwieriger als gedacht oder gehofft, die negativen Emotionen sind intensiver und sehr viel einfacher zu schüren, als die berühmte positive Zukunftsgeschichte zu zünden.

Die größten Versager sind in dieser Lage die angeblich so Klima-Engagierten: Sowohl Fridays for Future als auch NGOs und Öko­bürger sind nicht für das Heizungsgesetz auf die Straße gegangen, sondern verharrten in der physikalisch korrekten, strategisch problematischen, aber halt supergemütlichen „alles viel zu wenig“-Ecke.

Wenn man nun die Hauptfehler des Wirtschaftsministeriums nennen will, dann wären das vermutlich – abgesehen von der sogenannten Trauzeugenaffäre – die fehlende politische Übersetzung des Transformationskonzeptes, das die Agora Energiewende ausgearbeitet hat, seine Überarbeitung auf Durchsetzbarkeit, sowie die mangelnde Antizipation und kommunikative Strategie zum erfolgreichen Umgang mit der politischen und medialen Gegenkampagne.

„Der große Medienkommunikator“, also Habeck, habe nach einem in dieser Hinsicht brillanten ersten Regierungsjahr den Faden verloren, lautet eine Fachexpertise. Ja. Allerdings hatte der Vizekanzler im Unterschied zu der Phase der Energiesicherung ohne russisches Gas auch die aktiv-aggressive FDP und die passiv-aggressive SPD gegen sich, die die Interpretationsspielräume des Koalitionsvertrages ein ums andere Mal gegen transformative Wirtschafts- und Klimapolitik ausreizten. So kann das halt nur bedingt funktionieren.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Und man sollte erst mal nicht davon aus­gehen, dass Scholz und Lindner in den Sommerferien in sich gehen, um danach auch Teil der Transformation zu werden. Das große Problem der Zukunftspolitik sind nicht Nazis, sondern es ist das fehlende Commitment der beiden Ex-Volksparteien.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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34 Kommentare

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  • "Die größten Versager sind in dieser Lage die angeblich so Klima-Engagierten.."

    Deutschland verfehlt krachend das 1,5 Gradziel und diejenigen, die wagen, dIe Rechnung im systematischen jahrzehntelangen Betrug von Politik und Wirtschaft im Klimaschutz aufzumachen, sollen für das Habecksche Planungschaos bei der Wärmepumpe auf die Straße gehen! Abstruser geht es kaum.

    Sowohl die Wirtschaft, als auch die Mehrheit der Parteien und Bürger sind immer noch nicht bereit, beim Klimaschutz wirklich ernst zu machen und mit kühlen Kopf zu planen. Bürger sind im Zusammenhang mit der notwendigen Transformation allenfalls eine Fußnote im jeweiligen Gesetzestext.



    Das rächte sich bei der Planung der Wärmepunpe zurecht.



    Die von Bild gesähte politische Zwietracht bei der Wärmepumpe wird nicht die letzte sein, so lange Bürger beim Klimaschutz nur schlecht von Politik und Medien informierte Statisten in einem ökonomischen Spiel sind, bei dem vor allem die großen Lobbyverbände der Wirtschaft die entscheidenden Strippen in der Politik ziehen.

    • @Lindenberg:

      "Die größten Versager sind in dieser Lage die angeblich so Klima-Engagierten.."

      Jein. Die frühe FFF hat anderes geleistet und konnte die Bevölkerung mobilisieren. Die späte FFF hat irgendwie den Kontakt zu den vielen Klimabewegten verloren. Und die LG tut ihr bestes, dass diese nun auch noch von der Klimabewegung genervt sind.

      Und Debatten über Heizungsgesetze & co. ..., die gehen unter in lähmenden bald jahrelangen Debatten darüber, warum Nötigung eine super Strategie ist um die Menschheit zu retten.

      ... ich jedenfalls habe immer ein Handtuch dabei. 🤓

      • @Rudolf Fissner:

        "Und Debatten über Heizungsgesetze & co. ..., die gehen unter in lähmenden bald jahrelangen Debatten darüber, warum Nötigung eine super Strategie ist um die Menschheit zu retten"

        ... und vorallem deshalb gibt es die Debatten, weil viele Menschen sich moralisch gegängelt fühlen und das Thema zum Kulturkampf erklären. Das Thema Nötigung halte ich dabei nur für ein Mittel zum Zweck damit die Debatte gebremst wird und alles so bleibt wie es ist. Dass unser schönes Land dabei vor die Hunde geht, weil Menschen dann nicht einmal mehr in der der Lage sind, rationale Entscheidungen zu treffen, nur weil es dem politischen Gegner recht geben könnte, ist fatal.



        Für Erneuerbare kann man schließlich auch einfach aus Eigennutz sein.

    • @Lindenberg:

      Das viele Bürger und auch die Parteien nicht bereit sind DIESEN Klimaschutz ernst zu nehmen hat doch nichts mit der Bild zu tun.



      Ganz ehrlich ich bin auch absolut dagegen.



      - Kein Fleisch



      - Kein Fliegen



      - Kein Auto



      - Fahrrad fahren (mache ich ohne Motor seit meinem 15 LJ nicht mehr)



      - Den Globalen Süden bezahlen



      usw. usf.



      ganz ehrlich da habe ich überhaupt keinen Bock drauf denn



      E-Autos und Wärmepumpe haben wir uns schon geleistet.

      • @BundesbürgerIn:

        Sie könnten es auch für sich selbst tun und nicht, weil Sie sich von den moralischen Vorstellungen anderer gegängelt fühlen.

        Nur wenn Sie bereit sind, sich von den dadurch hervorgerufenen Antipathien zu lösen, werden sie in der Lage sein, rationale Entscheidungen zu treffen und müssen nicht mit einer absolutistischen Denkweise ihren Ärger anheizen.

        Sagen Sie sich mal:

        - weniger Fleisch

        - weniger Fliegen

        - weniger Auto

        - Fahrrad fahren, wenn möglich, weil es gesünder ist

        - Den Globalen Süden zum Wohle aller unterstützen

      • @BundesbürgerIn:

        Dann haben SIe wohl Bock auf Klimakrise überspritzt formuliert.



        Ohne Verzicht freiwillig oder erzwungen durch die Folgen der Klimakrise wird es in Zukunhlt leider nicht gehen.



        Nebenbei die dümmlich verzerrte undifferenzierte Darstellung durch Bild und Konsorten zerstört vieles leider.

  • @MONDSCHAF

    Danke :-)

    • @tomás zerolo:

      anschließe mich -

      💐 Doch echt schön - wenn nach solch subobtimal Elaborat der Kategorie Hofberichterstattung vert - wenigstens im Floristenaround - Lichtblicke zu verzeichnen sind! Wollnich 💐

      unterm—-btw —-



      Schon mal anderwo angemerkt! Gell.



      Echt schade, daß die hier versammelte Corona de Florista nicht auch zudem Gelegenheit hat - in sei Fjutscher2 - ab und an “mal die Möbel grade zu rücken!“



      Täte dieser Rubrik closed shop im eigenen Saft der Erlauchten - mit Sicherheit gut - zB weniger Nabelschau wäre zu besorgen! Newahr.



      Normal & Brief&Siegel •

  • '...die fehlende politische Übersetzung des Transformationskonzeptes, das die Agora Energiewende ausgearbeitet hat, seine Überarbeitung auf Durchsetzbarkeit, sowie die mangelnde Antizipation und kommunikative Strategie zum erfolgreichen Umgang mit der politischen und medialen Gegenkampagne...."

    DAS ist aber doch Basics, die vorab klar gewesen sein sollt3. Spätestens nach dem Desaster mit der Gasumlage hätte die Lernkurve nach oben statt nach unten zeigen müssen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @JIM HAWKINS @LOVANDO:



    Habeck-Anbetung; Folge 27



    Egal, wer das orakelte, spektakelte: „Nichts im Übermaß“



    Und Habeck sagt uns nicht zum Spaß:



    „Das gilt besonders für Verzicht“ -



    („Weil sonst die Weltwirtschaft zusammenbricht.“ - @Mondschaf)



    Aber die Klimaziele, die auf zahllosen-Uno-Konferenzen beschlossen wurden, werden weiterhin von den Unterzeichnerstaaten - incl. DE, nicht eingehalten. Und die „Eiferer*innen“ von #LGvdK besitzen die Frechheit, darauf immer wieder hinzuweisen. Friedlich, Deutlich, Ausdrücklich.



    Dem Orakel von Delphi, das zu sagen pflegt: „Erkenne Dich selbst“ will ja niemand folgen.

  • Was machen eigentlich die Abstandsregeln für WKAs? Sind die immer noch so hoch? Werden die noch geändert von der Ampel?

    • @Rudolf Fissner:

      AFAIK ist das Sache der Bundesländer. Habeck meinte irgendwann mal, er würde erstmal auf Freiwilligkeit setzen. Genauso freiwillig, wie das in den letzten 20 Jahren war. Bei dem bekannten Erfolg, vor allem im Süden. LOL.

      • @Kaboom:

        Es gibt für alles immer auch Bundesrecht. Man muss es nur festlegen.

  • Da ist was wahres dran.

    Ich habe auch die Fürsprecher vermisst, das Modell "Habeck gegen Alle" funktioniert nicht.

    Und wenn es schon so aussieht, dass das Gesetz eher aufgeweicht statt verbessert wird, sehe ich auch nicht, was das für eine Strategie sein soll, da zu sagen "Ist eh zu wenig, also ist es auch egal, wenn es noch verschlechtert wird".

    Vllt bräucht man noch "Pragmatiker for Future", als realpolitischen Arm der Klimabewegung, der einfach nimmt, was er kriegen kann und jede Tonne CO2 verteidigt, auch wenn es nicht genug für 1,5 Grad ist.

    Muss aber auch zugeben, dass mir die Idee erst jetzt kam und ich auch nicht demonstrieren war.

    Für das nächste solchen Gesetz sollte man eine solche Strategie aber vllt jetzt schon mal vorbereiten.

  • Teilweise stimme ich dem Autor des Artikels zu.



    Im Protestmodus des " Alles zu Wenig" zu verharren, ist nicht konstruktiv.



    Vielleicht hat der Eine oder die Andere, die " Mehr " wollen, auch bemerkt, dass es Viele gibt, die weniger wollen.



    Die Lösung erscheint mir besser, mit der Arbeit zu beginnen.



    Wenn es in Zukunft noch einen Nachschlag, eine Verbesserung, Steigerung gibt, so wäre das zu bergrüßen.



    Der letzte Vorschlag zum Gebäudeenergiegesetz erscheint mir ein guter Kompromiss.



    Was es braucht ist langer Atem.



    Eine Wärmewende und ein Umbau Deutschlands auf regenerative Energie ist Arbeit für Jahrzehnte.



    Aus der Vergangenheit lernen wir, dass aufkeimende Pflänzchen, wie die Erneuerbaren in Deutschland, schnell wieder eingestampft werden können.



    Die Gärtner waren SPD und Grüne, die Zerstörer CDU und FDP.



    Da hakt es auch mit der Übereinkunft mit dem Artikelschreiber: wir brauchen keine Parteipolitik, die die Ampel spaltet und Fehler Andern zuschiebt.



    Statt dessen brauchen wir eine Stärkung der Regierung, damit sie Ihre Arbeit fortführen kann.



    Das GEG fördert Klimaschutz, sozial Benachteiligte und Technologieoffenheit.



    Was ist daran auszusetzen?



    Ein Umbau Deutschlands ist nicht in einer Legislaturperiode zu stemmen. Es braucht MitmacherInnen, Geld und Zeit.



    Schön, wenn Vielen Jungen Deutschen das Thema am Herzen liegt.



    Wenn das mehr als Lippenbekenntnisse sind, noch besser!



    Am schönsten wäre es, wenn Viele aktiv in den Umbau einsteigen.



    Statt " irgendwas mit Medien", mal " irgendwas mit Umweltschutz"?



    Statt "Kohle" mal "Photovoltaik" machen?!



    Ich habe eine Generation erlebt, die vom Widerstand zum Ehestand wechselte, da blieben wenige Ideale übrig.



    Die " letzte Generation" ist, im Guten, wie im Schlechten, zwar medienwirksam, jedoch eine sehr kleine Gruppe.



    Wenn die was verändern will, muss sie sich schon auf die Hinterbeine stellen.



    Aber mir ist jede Hilfe recht.

  • Auch wenn SPD und FDP von der Industrie und sonstigen Lobbyverbänden unterstützt werden, da beide Parteien der Lobbyarbeit folgen, sollten NGO und FFF nicht zu selbigen herab formuliert werden. Die physikalisch Treuen bleiben dies richtigerweise, da nur das die Wahrheit sein kann, im täglichen "Sau durch das Dorf treiben", lieber Herr Unfried.



    Selbstkritik ist zudem nicht neu, steht Politikern, die diese sichtbar und hörbar umsetzen grundsätzlich immer.



    Erscheint dieses Verhalten aktuell vermutlich zu verfrüht, da das Gesetz noch zu viele Lücken hat und die Sommerpause, aber spätestens der kühle Herbst für neuen Zündstoff sorgen wird. Wer denkt schon bei 40°C im Schaffen an seine Heizung im Keller - außer die Bildzeitung würde eine Schlagzeile nötig haben, weil sonst nix los ist und Pinupgirls und -boys halt auch schon aus der Mode sind.

    • @Sonnenhaus:

      Es denken gerade mehr Leute an ihre Heizungen als es den Grünen lieb sein wird. Schon im ersten Quartal zog der Absatz von Gas- und Öl Heizungen kräftig an und da fing das Thema gerade erst an. Die Zahlen im zweiten Quartal dürften richtig heftig werden. Die Anträge zur Förderung von Wärmepumpen sind übrigens eingebrochen.

      • @Sunnyday:

        Kein Wunder, dass niemand eine Wärmepumpe einbauen will, wenn die Förderung komplett eingefroren ist und von der FDP blockiert wird und gleichzeitig alle Handwerker sagen, dass sie keine Ahnung davon haben, weil ihre CDU-Abgeordneten vor Ort ihnen versprochen haben, dass es mit dem Gas ewig so weitergehen wird, zumindest im Bestand.



        Die Grünen habe ich freilich auch nicht gewählt, weil ja absehbar war, dass Lindner und Wissmann die Hebel für die Blockade in die Hand bekommen würden und Habecks Umbau des Wirtschafts- zum Klimaministerium als zu gewagt erschien (selbst in guten Zeiten ...) [...]

        Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

  • Alles viel zu wenig!

  • ...Selbstreflexion ist doch schon einmal supi - würde ich mir gerne bei jedem Amateur Politiker sehr wünschen...



    Als Mensch - is der Habeck doch nicht uninteressant & auch nicht unbedingt unsympathisch - nur etwas professioneller dürfte er, nach meinem Geschmack, schon werden...



    Nur woher sollte sie kommen, die Professionalität - allein vom guten Willen wohl leider kaum.



    Ich wünsche Robert Habeck und vorallem uns Bürgern/Wählern herzlich alles Gute....

  • Also... dass Habeck zur Selbstkritik fähig ist erhebt ihn schon über die gängige Politiker*innenkaste, einverstanden.

    Was den Rest des Artikels betrifft... halte ich mich lieber an Menschen, die sich professionell damit befassen als an des hochverehrten Autors Bauchgefühl:

    "Disruptive protest helps rather than hinders activists’ cause, experts say

    Results contradict public view that disrupting events such as Wimbledon and Pride achieves nothing" [1]

    [1] www.theguardian.co...-cause-experts-say

    • @tomás zerolo:

      "Fascinating."



      -- Spock

      Danke für den Link!

  • Wer der Ansicht ist, dass nur die GRÜNEN wissen wie Klimapolitik funktioniert und die FDP keine Ahnung hat, sollte den Artikel unten kennen (Stichwort: Kosten der klimaneutralen Wasserstoffproduktion). Ginge es nach der FDP könnte klimaneutraler Wasserstoff für Industrie, Heizung u.a. für 0,5US$/kg hergestellt werden. Geht es nach den GRÜNEN kostet uns der Spaß 4-8US$/kg.

    Es wird Zeit, dass die GRÜNEN die energiepolitischen Konzepte der FDP ernst nehmen.

    Quelle: Kim et al Processes 2022 10(8) 1620.

    • @Pi-circle:

      H2 herzustellen kostet viel Energie, das ist immer kostspielig.

      Mit der billigsten Stromquelle, also mit Solar



      sind es 5-6€. Je nach Standort können es unter absolut optimalen Bedingungen auch 2.5€ sein.

      1kg Wasserstoff benötigt rund 53 Kilowatt Strom.

      Verbraucher zahlen in Deutschland aktuell 34 Cent pro kWh. Das wären ganze 18.02€ pro kg Wasserstoff.

      Die Industrie zahlt 20cent somit wären es "nur" 10.6€.

      Die FDP verlangt also einen Strompreis von weniger als 1 Cent.

      Also eine staatliche Subventionierung von 80-97.3% bei den Produktionskosten.

      Ich gehe Mal davon aus Sie meinen € , nicht $.

      Sonst wäre die Subvention nochmal 10% höher.

      Und ich hoffe es geht bei den 0.5€ oder$ nicht um den Preis, den die Abnehmer*innen zahlen müssen...

      Weil Transport und Lagerung ist bei H2 ja auch sehr aufwendig und teuer.

      Und gleichzeitig will die FDP die Schuldenbremse einhalten.

  • Das Heizungsgesetz hat vor allem zwei Probleme und die GRÜNEN können froh sein, dass die FDP nur eines der beiden Porbleme thematisierte und das auch nur halbherzig.

    Problem Nr 1: einseitige technologische Festlegung. Dagegen ging die FDP an (Stichwort: Technologieoffenheit). Allerdings: wäre die FDP konsequent gewesen, hätte sie nicht nur Wasserstoff zum Heizen als Option fordern sondern auch darauf hinweisen müssen, dass das nur mit Atomkraft machbar ist. Die Kombination von Strom und Wärme gibt es klimaneutral nun mal nur mit Atomkraft und mit der Kombination Strom ud Wärme lässt sich Wasserstoff nun mal am Günstigsten herstellen weshalb andere Länder (USA, Frankreich, Schweden u.a.) auch diesenWeg gehen. Leider ist das vielen GRÜN-Anhänggern nicht bekannt.

    Porblem Nr. 2: Aufwand (Kosten) und Ertrag (CO2-Reduktion) stehen in vielen Fällen in keinem vernünftigen Verhältnis zu einander. Selbst wenn alle Heizungen auf Wärmepumpe umgestellt würden, dann würde die CO2-Reduktion in den kommenden 20 Jahren nicht höhere sein, als der Austausch der letzten sechs Kernrkaftwerke in den letzten drei Jahren durch Kohle und LNG-Gas.

    • @Pi-circle:

      Deutschland hat mehrere Probleme:



      *Stromnetze wurden privatisiert und nicht ausgebaut. Stattdessen haben Stromkonzerne Profite gemacht. Auch Speichertechnologien wurden nicht vorangetrieben.



      *Energiewende ist abgewürgt und verschleppt worden. Vielen Dank CDU, CSU, FDP und SPD!



      *es wurde falsch deindustrialisiert. Statt der Solarindustrie hätte bspw. Auto- und Flugzeugindustrie deindustrialisiert werden sollen. Auch die Windkraft-Industrie ist auf's Spiel gesetzt worden



      *Liberale, Konservative und andere Rechte lügen für kurzfristige Stimmenzugewinne die Leute an, machen Law-and-Order-Ablenkungsspielchen und tun weiterhin so, als ob ihnen der Erhalt der Existenzgrundlagen egal sein könnte. Es gibt aber keinen Planet B(ürgi oder Nazi), auf denen jene ausweichen könnten.



      *viele Menschen stimmen mit diesem überein, wählen jene auch noch, steigen kaum durch und halten weiter an Konsumgewohnheiten und Luxusansprüchen fest. Dummerweise werden viele der hiesigen Älteren das kaum mitkriegen/zur Verantwortung gezogen werden können, sondern das wird den Älteren des Globalen Südens und allen Jüngeren aufgebürdet.



      *...

    • @Pi-circle:

      Strom aus Atomkraft ist am günstigsten? ROTFL. In der realen Welt ist Strom aus Atomkraft - bei weitem - am teuersten. Kann jeder bei den Vereinbarungen zum neuen AKW in Hinkley Point in GB sehen. Da werden die Milliarden an Subvention nämlich - anders als in D - nicht versteckt.

    • @Pi-circle:

      Der Atomausstieg war überstürzt und in meinen Augen nicht die richtige Entscheidung.

      Da gebe ich Ihnen Recht.

      ABER

      1: Konnte die aktuelle Regierung faktisch nicht anders entscheiden. Der Atomausstieg wurde schon vor über einem Jahrzehnt beschlossen. Die Betreiber haben sich auf diesen eingestellt. Ein Umkehren in letzter Sekunde wäre rein technisch schwierig gewesen. Wartungsarbeiten kostspielig und neue Brennstäbe hätte man auch aus Russland besorgen müssen.

      2: sind AKWs nicht die Lösung. Planung und Bau dauern zu lange, wir haben nicht mehr die notwendige Zeit. Über alle anderen Vor und Nachteile brauchen wir garnicht zu diskutieren.

      "Selbst wenn alle Heizungen auf Wärmepumpe umgestellt würden, dann würde die CO2-Reduktion in den kommenden 20 Jahren nicht höhere sein, als der Austausch der letzten sechs Kernrkaftwerke in den letzten drei Jahren durch Kohle und LNG-Gas."

      Das ist Ihr Bauchgefühl.

      Auf das Bauchgefühl sollte man sich nicht verlassen.

      Natürlich hängt das Endergebnis stark davon ab, wie stark EE und Speichertechnik ausgebaut werden in der Zeit.

  • Ähm, nix für ungut Herr Unfried, aber es ist wirklich nicht der Job von Klimaaktivist:innen, in ihrer eh schon nicht existenten Freizeit für ein - aus physikalischer, und damit nicht verhandelbarer Sicht - mangelhaftes Gesetz demonstrieren zu gehen.

  • Ach was! ©️ Vagel Bülow -

    Unser aller petit le cheflereporter hat ja wieder so was von recht! Gell.



    Nich to glöben un rein tonn katolsch warrn!



    Er sowas von pliitsch vollmundig überstudeert!



    “Nichts im Übermaß, wie das Orakel von Delphi zu sagen pflegt.“



    (Das ist zwar Quatsch - das ist Aristoteles - oder op gau plattdütsch - dat Raamat!;)



    But. Anyway da hat er‘s schon - Sein Übermaß! Woll



    Booey “Der Zusammenhalt der im Aggregat und Vergleich wohlhabenden deutschen Gesellschaft ist schwieriger als gedacht oder gehofft,…“



    Ja! Si‘cher dat. “Wir können alles außer Hochdeutsch!“ Gellewelle&Wollnich!



    Im AGGREGAT??? Ja geht’s noch! 🤣😂😅🥲😛



    Have a look at - “Bedeutung/Definition



    1) Biologische Systematik: Zusammenfassung mehrerer Kleinarten zu einer Sammelart



    2) Technik: Vereinigung mehrerer Apparate, Geräte oder Maschinen zur Erfüllung einer bestimmten technologischen Funktion, auch speziell: Motor, Vorrichtung, die mechanische Arbeit verrichtet



    3) Mineralogie: Gestein das durch die Zusammenfügung mehrerer Minerale entstanden ist“



    Gern auch



    1. TECHNIK



    Satz (6) von zusammenwirkenden einzelnen Maschinen, Apparaten, Teilen, besonders in der Elektrotechnik



    "ein Aggregat für elektrischen Strom"



    2.



    MATHEMATIK



    mehrgliedriger Ausdruck, dessen einzelne Glieder durch + oder − verknüpft sind



    3.



    GEOLOGIE



    Verwachsung von Mineralien gleicher oder ungleicher Art



    4. Däh =>



    SOZIOLOGIE



    bloße Summe von Personen, die (z. B. bei statistischen Untersuchungen) ausgewählt werden, ohne in einer sozialen Beziehung zueinander zu stehen



    5.



    CHEMIE



    Aggregation (2)

    Beispielsätze



    1) „Das Aggregat des Hain-Wachtelweizen, ein eurosibirisches Florenelement, ist mit Melampyrum nemorosum s. str. …🌾🌾🌾🌾



    3) „Grundsätzlich ist die Form der Körner ausschlaggebend für die morphologischen Besonderheiten der Aggregate.“ 🌾🐓 🙀🥳

    Aber selbst mal wohlwollend die Nr. 4 - wa! But.



    “…im Aggregat …wohlhabende deutsche Gesellschaft…“ ?!! Help!



    Jung! Windschiefer geht nicht •



    Scheunen Sündach ook

    • @Lowandorder:

      Der ist auch gut:

      "Die größten Versager sind in dieser Lage die angeblich so Klima-Engagierten: Sowohl Fridays for Future als auch NGOs und Öko­bürger sind nicht für das Heizungsgesetz auf die Straße gegangen."

      Das würde man wohl nur dann machen, wenn man sich bewusst der Lächerlichkeit preisgeben will.

      "Was wollen wir?

      Ein Heizungsgesetz!

      Wann wollen wir es?

      Jetzt!

      H-H-Heizungsgesetz!

      H-H-Heizungsgesetz!"

      • @Jim Hawkins:

        Paschd scho!

        Unser Superhyperpiper ist ja auch für



        Kretsches NO NO NOTSTANDS NO 2.0

        kurz - Du hälst es im Kopp nicht aus •



        Wer seinen Sohn öffentlich mit “Adorno sagt/meint“ etc vorführt! Dessen Tochter in seinem Familienunternehmen Fjutscher2 van de Wagenburg =



        e-Kommunefrei schreiben läßt! Gell.



        Der kann doch froh daß wenigstens seine Perle zu seinem Superhyperbuddy Christian Lindner - locker flockig “ der alte Blödmann 🤬 “ vom Stapel gelassen hat! Woll



        (Wobei Wobei - mit Andreas Rebers “ich helfe gern“ - ihm wohl nicht bewusst - wa! Sie ja nicht nur diesem - von ihm so unfaßbar gehypten Flacheisen - über Bande trocken noch einem - gut einen mitgegeben hat! Gellewelle&Wollnichtwoll - 🙀🥳 - ;))

        Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      Passt! Was nämlich wirklich das Orakel von Delphi gesagt hat de.m.wikipedia.org.../Orakel_von_Delphi

      (u.a.): 》Berühmt ist auch die Antwort, die der AthenerChairephonauf die Frage erhielt, ob es einen weiseren Menschen alsSokratesgebe. Das delphische Orakel entschied, dass kein Mensch weiser als Sokrates sei. Dieser erklärte diese Antwort damit, dass er sich stets bewusst sei, dass er sich nichts wirklich gewiss sei, und genau dies sei die Voraussetzung für die Erlangung von Weisheit. Viele nennen deshalb Sokrates neben denSieben Weisenals achten Weisen von Delphi《

      Oder doch nicht?

      》Quelle:Platon, Apologie des Sokrates 21a-c;Xenophon, Apologie des Sokrates 14 u. a.



      Historische Beurteilung: Von vielen Wissenschaftlern als fromme Fiktion der sokratischen Schule angezweifelt.[13]《

      Das hier 》Die größten Versager sind in dieser Lage die angeblich so Klima-Engagierten: Sowohl Fridays for Future als auch NGOs und Öko­bürger sind nicht für das Heizungsgesetz auf die Straße gegangen, sondern verharrten in der physikalisch korrekten, strategisch problematischen, aber halt supergemütlichen „alles viel zu wenig“-Ecke《 ist also, so gesehen, mehr als zweifelhaft (doppelt)

      Habeck scheint es gelungen zu sein , alle diese Gruppen den Grünen zu entfremden (u. noch einige mehr, beispielsweise Pazifist*innen), sodass sich nicht nur die Frage stellt, wer eigentlich die Grünen in den nächsten Bundestag wählen soll, sondern auch, wie dann die Reaktion sein wird, sollten sie ihre ursprünglichen Forderungen - Dekarbonisierung, Umweltverträglichkeitsprüfungen, Naturschutz, keine Waffen in Kriegsgebiete z.B. -, wahrscheinlich aus der Opposition, wieder auf die Tagesordnung setzen wollen.

      》„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ist eingeflügeltes WortantikenUrsprungs: „Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß ...“ (Platon: Apologie des Sokrates22d).《 ( is.gd/Tldl4e ) - „Robertkritisch“ klingt (Delphi) tatsächlich schonmal gut...

  • Ja stimmt schon. Wobei ich Deutschland für zu hysterisch halte als dass es überhaupt zukunftszugewandt regiert werden könnte. Das Land ist voller Bedenkenträger ohne konstruktive (und als solche belegbare!) Gegenvorschläge (einfach nur Reinlabern / Reinprollen ist nicht konstruktiv!). Wissenschaftler jeder Couleur elaborieren Konzepte für mehr Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Jugendgewalt, Armut, weiß der Kuckuck was alles. Umgesetzt wird extrem wenig. Es reicht, Bedenken via Bild (oder auch Gegenmedien) vorzutragen und so wird es zum Rohrkrepierer.



    Normalerweise ist ein Rohrkrepierer auf Fehlfunktion von Waffe oder Munition zurückzuführen. In Deutschland wird der Lauf verstopft.