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Expertenanhörung zum HeizungsgesetzZu wenig Mieterschutz

Experten kritisieren beim Gebäudeenergiegesetz die Pläne für eine weitere Modernisierungsumlage. Sie fordern Nachbesserungen.

Eine Modernisierumsumlage, die die Kosten auf Mieter abwälze, dürfe nicht kommen Foto: Imago

Berlin taz | Mieter- und Verbraucherschützer haben bei der Expertenanhörung im Bundestag zum umstrittenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) scharfe Kritik an dem Entwurf geübt. „Die Koalition muss den Schutz vor immensen Mieterhöhungen fokussieren“, forderte Sebastian Bartels vom Berliner Mieterverein. Das sei bislang nicht der Fall.

SPD, Grüne und FDP haben sich in der vergangenen Woche nach langem Hin und her darauf verständigt, das von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) vorgelegte GEG in den Bundestag einzubringen. Damit soll der Umstieg von fossile auf klimafreundliche Heizungen eingeleitet werden.

Gleichzeitig haben sich die Parteien auf Änderungen verständigt, unter anderem die Einführung einer weiteren Modernisierungsumlage aufgeführt. Damit soll die Abwälzung der Kosten für den Einbau neuer Heizungen von Ei­gen­tü­me­r:in­nen auf Mie­te­r:in­nen möglich werden – zusätzlich zu den bisher möglichen Umlagen. Die Änderungen sind aber noch nicht in den vorliegenden Gesetzentwurf eingearbeitet. Deshalb soll noch eine weitere Anhörung stattfinden.

Jeder Haushalt muss sich eine Heizung leisten können

Jeder Haushalt müsse sich eine neue Heizung leisten können, sagte Thomas Engelke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Das sei bislang nicht gewährleistet. Engelke sprach sich für eine nach Einkommen gestaffelte staatliche Unterstützung bis zu einer Vollförderung aus. Ein Teil der Zuschüsse könne als Kredit gewährt werden. „Dabei müssen auch Leute mit geringem Einkommen Zugriff auf Kredite haben“, sagte er.

Eine zweite Modernisierungsumlage, die die Kosten auf Mieter abwälze, dürfe nicht kommen. „Im Gegenteil, die erste muss abgeschafft werden“, forderte Engelke. Die Einführung einer weiteren Modernisierungsumlage würde die Mie­te­r:in­nen nur noch mehr belasten, kritisierte auch Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes. Aber wenn sie komme, solle der Gesetzgeber eine gemeinsame Kappungsgrenze für beide Umlagen vorsehen, forderte er. So könnte die Mieterhöhung durch eine Modernisierung auf höchstens 3 Euro pro Quadratmeter begrenzt werden.

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38 Kommentare

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  • In der Theorie ist das ganz einfach: Die Vermieter zahlen erst mal die Energiemodernisierungskosten, dafür dürfen sie dann auch mehr Miete kassieren. Die Mieter müssen zwar mehr Kaltmiete zahlen, aber dafür sinken die Nebenkosten. Daß die Rechnung nicht aufgeht, und die Mieter am Ende mehr zahlen müssen, beweist:



    Die Einsparungen an Heizkosten (die ja den Mietern via Nebenkostenabrechnung zugute kommen) sind in der Praxis viel kleiner als von grünen Aktivisten und Wärmepumpen- und Dämmlobby behauptet. Und wenn die Einsparungen an Heizkosten viel niedriger sind als von interessierten Kreisen behauptet, dann heißt das natürlich auch: Auch der Nutzen fürs Klima durch niedrigere CO2-Emissionen ist viel geringer als von den üblichen Pseudoexperten behauptet.

  • Viele private Kleinvermieter, Eigentümer nur einer oder zwei



    Wohnungen, werden schlicht nicht in der Lage sein, Sanierung u. Heizungstausch, selbst bei hoher



    Förderung, zu finanzieren. Kenne



    einige, selbst Rentner u. Mieter, seit



    Jahren bei ihrer vermieteten ETW keine



    Mieterhöhung vorgenommen, stehen



    jetzt vor riesigem unlösbaren Problem.

  • Welche Wertsteigerung, wenn die Immobilie nicht verkauft wird?



    Mit solchen Berechnungen fördern Sie doch nur, dass vermietete Objekte regelmäßig abgestoßen werden. Und Gebäude mit häufig wechselnden Vermietern haben nicht gerade den Ruf besonders Mieterfreundlich aufgestellt zu sein.

    • @Herma Huhn:

      Jedes Gebäude, was mit moderner Technik ausgestattet wird, führt zu einer Wert- und Ertragsteigerung. Dabei ist es nicht wesentlich, welche Art von Technik das ist. Ob Aufzug, Heizung, Videosprechanlage usw.



      Zudem kann bei energetischer Sanierung bereits jetzt ein höherer Mietpreis verlangt werden, sowohl bei der Neuvermietung, wie auch im Bestand, weil sich meist die Klassifizierung beim Gebäudeenrgieausweis verbessert.

      • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

        Leider ist meine Antwort nicht unter dem Kommentar von Privatkundig gelandet, auf den ich mich bezog.



        Er spricht von Wertsteigerungen, die in 20 Jahren allein über den Immobilienmarkt herbeigezaubert wurden.



        Wer sein Haus renoviert und saniert, erzeugt damit eine reelle Wertsteigerung, die aber auch teuer bezahlt werden muss.



        Privatkundig wollte eine virtuelle Wertsteigerung allein aufgrund der nicht realisierten Marktpreise dem Vermieter in Rechnung stellen. Was seinen Hoffnungen von gerechteren Mieten aber garantiert nicht zuträglich sein würde.

        • @Herma Huhn:

          Natürlich müssen Sanierungen finanziert werden, dies ist sowieso von einem verantwortungsbewussten seriösen Eigentümer in einem Hauswirtschaftsplan über den Lebenszyklus des Gebäudes zu planen.



          Es wird immer so getan, als ob dieses Geld weg wäre, dies ist nicht so, dies trägt zu einer Wertsteigerung des Gebäudes bei, und fließt somit in dieses Eigentum als Wertsteigerung ein, unabhängig, ob dies veräußert wird oder nicht.



          Die massiven Wertsteigerungen der letzten Jahrzehnte sind künstlich entstanden, durch die Boden- und Wohnungspolitik der letzten Jahrzehnte, und haben rein gar nichts mit einer Verbesserung der Immobiliensubstanz im Lande zu tun, im Gegenteil, der Zustand der Immobilien hat stark abgenommen, dennoch sind Wertsteigerungen angefallen.



          Diese können heute bei einer Hypothekenaufnahme oder einem Kredit als Gegenwert angerechnet werden, der Mehrwert ist ja im Gebäude vorhanden. Da muss kein Gebäude verkauft werden.

  • Ich halte fest, Eigentümer erfreuen sich seit über 20 Jahren an immensen Wertsteigerungen ihrer Immobilien, alleine auf Grund der unsäglich unkontrollierten Boden- und Wohnungspolitik der letzten Jahrzehnte, die Reichere massiv bevorzugt hat und von der gerade diese Bevölkerungsgruppe massiv profitiert, unabhängig vom Instandhaltungszustand der Gebäude. Der Wohnungsneubau war in der Vergangenheit dem freien Markt überlassen worden (Bodenpolitik, Sozialwohnungsverkauf), so dass sich der Neubau über Jahrzehnte auf Luxusimmobilien konzentrierte. Im unteren Preissegment ist nun ein derartiger Nachfragedruck entstanden, sodass die Mieter gezwungen sind zu hohe Mieten zu zahlen, der massive Zuzug verschärft dieses Problem.

    Diejenigen, die sich kein Eigentum leisten konnten, werden nun wieder im Stich gelassen, indem gerade diese Gruppe keinen Einfluss auf die Instandsetzung Sanierung und Dämmung hat. Dieser dadurch entstandene Sanierungsstau, der nun zutage tritt, darf doch nun nicht auch noch auf die Mieter abgewälzt werden, die dann zudem meistens keine Förderung erhalten.



    Arme und Kranke, sind bei allen letzten Fördergeldern fast leer ausgegangen, wohingegen gerade Reichere von den Fördermitteln am meisten profitiert haben.



    Wie unsozialer kann Politik noch werden, wenn Geringverdiener gezwungen sind exorbitant hohe Mieten zu zahlen, und nun auch noch gezwungen werden Kredite für gebäudewertsteigernende Sanierungen aufzunehmen, weil die Eigentümer einen Sanierungsstau aufkommen lassen haben, höchstmögliche Mieten kassieren und nun diese Kosten auf die Mieter umlegen.



    Ich plädiere dafür, die Wertsteigerungen der Immobilien in diese Berechnung einzubeziehen, diese Zugewinne hatten Mieter nicht, im Gegenteil. Ein doppelter Verlust bei Mietern ohne Gebäudeeigentum, wohingegen ein doppelter Gewinn auf Seiten der Eingentümer bzgl. zusätzlicher, lebenslanger Wertsteigerung der Immobilie besteht. Sanierungen können gegen den Gebäuderwert (Hypothek) finanziert werden

  • Die Einzelaspekte mit ihren theoretischen und praktischen Vor- und Nachteilen sind hier in ihrer ganzen Bandbreite schön aufgezählt und erläutert worden. Jetzt wäre es eigentlich an den staatlichen Akteuren aller Ebenen mal mit ein paar Daten aus der Realwelt um die Ecke zu kommen, damit nan sehen kann wo die staatlichen Hilfen in welcher Form ansetzen sollten.



    In welchen Zeiträumen rechnen sich Massnahmen wie Dämmung, wie lange ist die Nutzungsdauer, was kann man auf die Miete umlegen, was hat der Mieter an Einsparungen bei den Nebenkosten? Selbiges bei Investitionen in neue Heizungen, wie lange halten die überhaupt, was ist mit Wartungskosten? Wenn ich für einen Altbau 150m2 Mietfläche (2x60 u 1x30m2) 35.000€ für eine WP über einen Zeitraum von 15 Jahren ansetze komme ich auf ca. 1,30€ pro m2 und Monat, bei den derzeitigen Zinsen und Wartungskosten über 15 Jahre kann man sicher die 3€ pro m2 ansetzen. Da fehlen dann ohne Stromkosten für die WP schon 0,50€ pro m2 und Monat um das mit den bisherigen Heizkosten auszugleichen. Damit das für den Mieter zur Nullsumme wird müsste man jetzt irgendwo subventionieren.

    • @Axel Schäfer:

      Die Kosten der Energiewende sind ja auch irgendwann abbezahlt, warum die Mieten dafür aber unbegrenzt angehoben werden sollen, ist nicht gerechtfertigt, und trägt nur noch weiter zur Inflation bei, an der bereits der Bankensektor strauchelt. Zudem verschärft dies die sozialen Probleme und Lohnforderungen weiter. Ein Schelm, der glaubt, dass die Politiker dies nicht durchschauen.

    • @Axel Schäfer:

      Fakt ist, dass Mieter durch die Energiekrise und die Energiewende KEINE Einsparungen zu erwarten haben.



      Insofern ist es doch fraglich, warum sie an Sanierungen beteiligt werden sollen, die alleine zu einer Wertsteigerung auf Seiten der Vermieter/Eigentümer führt.

    • @Axel Schäfer:

      Es wird auf 11 jahre umgerechnet. Das wären dann 265 € monatlich mehr Nebenkosten. Für immer nicht nur für 11 jahre.

      • @Martin Sauer:

        Also 1,76€ pro m2 und Monat.



        Jetzt müsste man eine seriöse Annahme oder besser Angabe zum Strombedarf der WP bezogen auf den Wärmebedarf des Gebäudes bzw. eines vergleichbaren Gebäudes haben.

        Das ist immer eine Schwäche der deutschen Regelungen, beginnend bei der WSVO über EneV bis hin zum GEG werden immer theoretisch ermittelte oder durch Lobbyismus eingeschobene Werte miteinander verknüpft, aber seltenst mit in der Praxis ermittelten Werten abgeglichen und korrigiert und nachgesteuert.

        • @Axel Schäfer:

          Überschlägig ist doch festzuhalten, wenn keine großflächigen Heizkörper, wie z.B. eine Flächenheizung, also Fußbodenheizung oder Bauteilheizung der Wände im Gebäude vorhanden ist, und nur über kleinerflächige Heizkörper geheizt werden muss, umso höher muss die Kapazität der Wärmepumpe und somit ihre Kosten sein, weil die Wärmeabgabe ja schlechter ist.

  • Seit dem 01.01.2023 sind Modernisierungen (die es ja auch schon vor dem neuen Heizungsgesetz gab) beim neuen "Wohngeld Plus" berücksichtigt.

    Vielleicht erfährt das "Wohngeld Plus" mit dem gesetzlichen Inkrafttreten einer weiteren Modernisierungsumlage (durch das Heizungsgesetz) ja erneut eine Verbesserung?

    An diejenigen Mieter/-innen, die sich in der bisherigen Diskussion sorgenvoll geäußert haben: Wer von Euch/Ihnen hat denn schon 'mal das neue "Wohngeld Plus" beantragt, sofern kein Bürgergeld und auch keine Leistungen nach dem SGB XII bezogen werden (beim Bürgergeld/SGB II und bei Leistungen nach dem SGB XII müssen die Nebenkosten inkl. anfallender Nachzahlungen bei einer "angemessenen" Wohnung sowieso vom Jobcenter oder dem kommunalen Sozialamt übernommen werden)?

  • 3 Euro/qm? Krass, bei 80 qm also bis 240 mehr pro Monat ausm Ärmel zaubern - na, da hoffe ich doch, dass unser Vermieter unseren Altneubau aus den 60ern so bald nicht weiter modernisiert... ;)

  • "Jeder Haushalt muss sich eine Heizung leisten können"



    Wieso das denn? An erster Stelle kommt die Freiheit und vorherrschende Eigentumsordnung. Die Leute sollen all das konsumieren können, was sie sich leisten können, so heißt es süffisant. Der Haken an der Sache ist "bloß", dass die einen viel Geld haben/kriegen und die anderen wenig. Die Reicheren haben entsprechend weniger Probleme mit steigenden Kosten und denen können diese egal sein. Zudem können sie genügend Einfluss geltend machen und sich über Vergünstigungen und Zuschüsse freuen. Ihnen in die Hände spielt der Wunsch vieler, auch reich sein zu wollen. Und so kann das in-die-Verantwortung-nehmen von Reichen für die Finanzierung von Reformen meist erfolgreich abgewendet werden. Wie dem auch sei - Autofahren mit Verbrenner bringt Spaß. Dafür könnte mensch auch verschwenderisch und aufwendig E-Fuels erzeugen lassen. Während die einen also ihre E-Fuels betankten Porsches und SUVs fahren würden, zahlt die große Mehrheit immer größere Anteile ihres Einkommens für Grundbedürfnisse - Heizung, Strom, Nahrungsmittel. Die Bewertung von Freiheit ist in dieser Gesellschaft also eine Frage des Standpunktes. Nach Ansicht der Reichen und deren politischen Vertreter - zuvorderst CDU, CSU und FDP - ist alles schick. Von Freiheit haben "nur" die Ärmeren in dieser Gesellschaft recht wenig. Dank dafür geht in erster Linie raus an CDU, CSU und FDP für jahrzehntelange Sabotage der Energiewende und Umverteilung von unten nach oben! Als zweites geht Dank raus an SPD und Grüne für Sozialabbau und eine verbesserungswürdige soziale Abfederung der Kosten für die Energiewende.



    Vielleicht werden ja mehr Bedienstetenzimmer (wird natürlich vom Lohn abgezogen. Ist doch klar) oder Wohnsilos für Haushaltshilfen oder andere prekär Beschäftigte eingerichtet, um den Zugriff auf billige Arbeitskräfte aufgrund steigender Mieten zu gewährleisten. Vielleicht kann auch in Späti oder Friseursalon übernachtet werden ...

    • @Uranus:

      Wahrscheinlich ist das der tiefere Sinn all dieser Umverteilungspolitik, Kostensteigerungen und Steuerpolitik, dass die marginalisierten arbeitenden Bevölkerungsgruppen gezwungen sind noch mehr arbeiten zu müssen, und dadurch der Fachräftemangel reduziert wird, Marx und Engels sind ggf. aktueller denn je.

  • Die Vermieter werden einfach keine neue Heizung einbauen, wenn es sich nicht rechnet. Und wie sie gezwungen werden sollen, ist mir nicht klar.



    Ja, ich weiß schon, Enteignung - und dann? Rechnet sie die neue Heizung auf einmal, wenn die Stadt sie durchführen läßt?

    • @Diana Klingelstein:

      Vermieter werden nicht enteignet sondern müssen dann hohe Bußgelder zahlen. Bis 50000 €. und die gehen dann ggf. so lange in Erzwingungshaft bis sie zahlen. Oder die Immobilie wird zwangsversteigert.

    • @Diana Klingelstein:

      Der Staat kann, im Gegensatz zum Immobilienunternehmer, Geld schöpfen, soviel er will, solange mit diesem Geld entsprechende Gegenwerte in Form real existierender Waren oder Dienstleistungen geschaffen werden.

      Oder auch "warum die USA seit Jahrzehnten fünf vor Staatsbankrott sind, und trotzdem eine der 3 größten Volkswirtschaften der Welt" (weil sie, genau wie die anderen in den Top 3, die allermeiste Wirtschaftsleistung binnen wirtschaftlich erbringen, und nicht durch Exportüberschüsse, und Fiatwährungen nur *relativ zueinander*, also über den internationalen Handel, auf- oder abwerten können. Das Korollar ist, dass die US-Wirtschaft, solange sie läuft, nahezu unkaputtbar ist, aber wenn sie dennoch kaputtgehen sollte, ist sie aus denselben Gründen unreparierbar.)

      • @Ajuga:

        1. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die USA profitieren davon, dass ihre nationale Währung gleichzeitig die Weltwährung schlechthin ist. Vereinfacht gesagt hat dies zur Folge, dass wirtschaftlicher Blödsinn innerhalb der USA durch das seriöse Handeln weltweiter Akteure immer wieder etwas ausgeglichen wird.



        Sollte sich die Welt irgendwann kurzfristig einigen, z.B. den Euro oder Yuan zur neuen Leitwährung statt des Dollar zu machen, würde das amerikanische Kartenhaus vermutlich schneller als erwartet in sich zusammen brechen.

        2. In der EU kann der einzelne Staat eben gerade nicht die Druckerpresse anwerfen. Ohne eine Freigabe der EZB läuft da gar nichts. Und die interessiert sich höchst wenig für Experimente eines deutschen Ministeriums...

  • Nur soviel, Herr Habeck:



    „ Dem Klau der klimafreundlichen Alternative zur Gasheizung folgt für viele Eigentümer und Eigentümerinnen ein böses Erwachen. Denn viele Versicherungen weigern sich, den Schaden zu zahlen, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mitteilte.“ (Vgl. www.fr.de/verbrauc...ale-92272536.html)

    Was wird den Mietern noch alles zugemutet, wenn eine Wärmepumpen nach der anderen „die Biege macht“ und Unsummen von zig-Tausend Euro Schaden entstehen?

    Anscheinend haben Sie ein Abo auf Fässer ohne Boden, Herr Vize-Kanzler. Fracking-Gas als Klimaretter ist im Übrigen auch das Irrwitzigste, was ich je gehört habe. Schonmal was von Methan gehört? Wohl kaum!

    • @POFF KAMITO:

      Hier sind doch die staatlichen Kriminalverfolgungsbehörden und Gerichte zuständig, die die Versicherungen daran hindern, aus ihren vertraglich fixierten Pflichten zu fliehen.



      Die Dringlichkeit zu den Umstrukturierungen ist doch durch Neoliberale und CDU- Kanzlerschaft verursacht und auch noch Jahrzehnte ausgesessen worden.

    • 6G
      678409 (Profil gelöscht)
      @POFF KAMITO:

      Bedanken können Sie sich bei CDU/CSU und SPD, die die Energiewende jahrelang verschlafen haben.

      Die Koalition besteht aus mehr als den Grünen. Auch wenn Ihnen die FDP offensichtlich glaubhaft vermittelt hat, dass sie nicht der Verursacher des Gesetzes ist, so hat sie im Koalitionsvertrag zugestimmt. Und für die SPD gilt das auch.

      Wenn eine Wärmepumpe geklaut werden sollte, warum sollte dann der Mieter dafür aufkommen? Die Wärmepumpe gehört doch dem Eigentümer also dem Vermieter?

      Nachdem ich letztens gesehen habe, wie eine Wärmepumpe eingebaut wird, frage ich mich, wie man unauffällig eine Wärmepumpe klauen kann? Beim Einbau brauchten die eine Kran, LKW und mehrere Leute. Und leise war der Einbau nicht wirklich.

      Wenn das wirklich ein Problem sein sollte, dann könnte man wie bei Autofelgen spezielle Schlösser verwenden verwenden, bzw. weitere Sicherungsmaßnahmen nutzen.

      Das wir mit Gas heizen und Strom erzeugen, hat doch nicht Herr Habeck entschieden. Dafür müssen sich bei Merkel und ganz besonders bei Schröder bedanken.

      Herr Habeck hat mit den Flüssiggas Terminals versucht schnell unseren aktuellen Zustand aufrechtzuerhalten. Und das hat er erfolgreich gemacht. Zumindest habe ich nichts von den oft herauf beschworenen oder gewünschten Blackouts mitbekommen. Er hätte bestimmt auch lieber eine andere Lösung bevorzugt.

      Biogas ist eine Alternative, wäre aber in der kürze der Zeit nicht zu verwenden gewesen, da Biogas nicht 1:1 in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Der Methangehalt muss erhöht werden. Dieses Verfahren ist aufwendig und teuer. Außerdem sind auch nur 250 der knapp 10.000 Biogasanlagen in Deutschland an das Erdgasnetz angeschlossen.

      www.swr.de/wissen/...CO2%20abgeschieden.

      Langfristig ist Biogas auf jeden Fall eine Option, die genutzt werden sollte. Da bin ich Ihrer Meinung.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    3,00 € pro m² - plus mehr Kosten für Energie plus ...



    Der Crash wird kommen, wenn auch in Zeitlupe. War da was?

    • @31841 (Profil gelöscht):

      War das nicht Konsens: Die Energiewende gibt es nicht zum Nulltarif und ihn nicht anzugehen kostet viel mehr.

      Fazit: Das was jetzt passiert war angekündigt und wurde durch eine breite Zustimmung mitgetragen.

  • "Die Einführung einer weiteren Modernisierungsumlage würde die Mie­te­r:in­nen nur noch mehr belasten"



    Eine verpflichtende Modernisierung belastet in erster Linie mal zuerst die Vermieter.

    • @Rudi Hamm:

      Volkswirtschaft 1. Semester:



      jegliche Aufwendungen, bzw Kosten zahlt immer (sic!) der Endverbraucher.

  • So ganz verstehe ich die Diskussion nicht, bzw. ist diese eine Widerspruch in sich.



    Amortisiert sich eine Wärmepumpe wie behauptet von selbst, dann sollte die Abwälzung der Modernisierungskosten doch kein Problem darstellen, da die Nebenkosten entsprechend auch sinken müssten.

    • @stefschu:

      Ja, wie bei der Wärmedämmung. Die Heizkosten sinken um 30 € monatlich und die Nebenkosten steigen um 100 €.

    • @stefschu:

      „.. da die Nebenkosten entsprechend auch sinken müssten.“



      Ich lach‘ mich kaputt, haben Sie in den letzten 40 Jahren erlebt, dass irgendetwas billiger geworden ist? Ich nicht. Nicht nur der Ukraine- Krieg und das Klimadesaster à la Habecks Raketentempo, was im Übrigen die Welt nicht rettet, führen zu weiter steigenden Preisen, bis 2030 um ein Drittel.

      • 6G
        678409 (Profil gelöscht)
        @POFF KAMITO:

        Was hat Herr Habeck jetzt mit dem Klimadesaster zu tun? Racketentempo ist deshalb angesagt, weil die Vorgänger Regierung nichts gemacht hat

        Mit den kommenden Co2 Preisen wird das Heizen mit Gas oder Öl auch nicht günstig bleiben, sondern deutlich teurer werden. Der Aufheizung der Erde wird zu weiteren Preiserhöhungen führen, wenn das Wasser knapper wird.

        Deutschland wird langfristig gesehen nicht alleine bleiben, weitere Länder werden ähnliche Wege gehen müssen. Siehe aktueller Volksentscheid in der Schweiz.

        Man hätte eine Vorreiterrolle einnehmen können, was die Technologie zur Umsetzung der Heizungswende usw. betrifft. Das wurde aber verschlafen durch die Vorgängerregierung.

        Bestes Beispiel: Viessmann verkauft Wärmepumpengeschäft an US Konzern. Warum? Weil sie jahrelang auf Gas gesetzt haben und jetzt zu teuer sind.

    • @stefschu:

      Es ist eine Frage der Liquidität und der Amortisierungsdauer: Wenn die Vermieter ihre Investitionen in 10 Jahren wieder eingeholt haben müssen, sind andere Mieterhöhungen vorzusehen als bei 25 Jahren. Umgekehrt ist fraglich, ob die heutigen Mieter selbst in fünf Jahren noch etwas von der Modernisierung haben. Studenten und junge Leute in ihrer ersten Wohnung wohl kaum und Leute, die Mobilität als Argument gegen das Wohneigentum anführen, wohl auch nicht. Bei einem Wohnungswechsel lassen sich aber die modernisierten Wohnungen deutlich teurer vermieten als mit Bestandsmietern.

      Mit Sicherheit müsste man gerade wegen der Liquidität auch stärker zwischen den verschiedenen Vermietern unterscheiden. Private Kleinvermieter mit ein oder zwei vermieteten Objekten brauchen mehr Förderung und umgekehrt auch bessere Möglichkeiten, die Investitionen umzulegen, weil sonst die wenig solventen Mieter bei ihnen landen; Genossenschaften und kommunale Wohnungswirtschaft können in längeren Zeiträumen rechnen; private gewerbliche Vermieter brauchen ggf. nur klare Vorgaben und die Möglichkeit zinsgünstig das Kapital aufzutreiben.

      • @Zangler:

        Naja, es muss ja im allgemeinen das fossile Heizungssystem ersetzt werden, um Klimaziele umsetzen zu können. Student*innen und junge Leute werden auch nach ihrer ersten Wohnung in Wohnungen wohnen müssen, die mit erneuerbaren Energien beheizbar sind. Von der Umstellung der Heizung haben also alle etwas.



        An sich sind die Mieten vielerorts jetzt bereits zu hoch und gleichzeitig sind die Einkommen kaum gestiegen. Eine noch stärkere Belastung der Ärmeren wäre fatal.

    • @stefschu:

      Das ist ja das Problem. Sie rechnet sich nicht. Weder für den Mieter noch für den Vermieter.

  • Bei einer Kappung von 3 Eur pro Quadratmetern stellt sich die Frage, wie das finanziert werden sollte. In diesem Fall würden Vermieter von einer Modernisierung absehen und statt dessen halt steigende Energiekosten auf die Mieter umlegen. So würde das nie was mit der Energiewende.

    • @DiMa:

      Aktuell rechnet sich auch das energetische Sanieren nicht. Viel zu kostspielig. Aus den Händen gerissen werden einem die Immobilien/Wohnungen ja trotzdem...selbst wenn sich die Mieter ihre Kohlen für den Kohleofen noch selbst aus dem Keller holen müssen (Altbau Berlin).

      • @SeppW:

        Zynisch gesagt, würden sich Sanierungen bei steigenden Energiekosten lohnen.



        Ökologisch gesehen lohnen sich Sanierungen wohl schon - insbesondere Eleminierung von Wärmebrücken/Undichtigkeiten, Dämmung von Keller und Dach.