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Tesla startet mit der ProduktionDas soll die Zukunft sein

Bert Schulz
Kommentar von Bert Schulz

Brandenburg erhofft sich von Tesla einen Wirtschafts- und Imageboom. Doch auch E-Autos sind Autos – und damit eine Technologie von gestern.

Autos über Autos auf dem Teslagelände: Sieht aus wie im 20. Jahrhundert Foto: imago

B randenburg ist schon seit Jahrzehnten Autoland. Seine Alleen sind gesäumt von Bildern junger Männer, die unter Strom oder unter Alkohol gesetzt die Kurve nicht gekriegt haben. Autos, aufgemotzt, tiefergelegt, feingetunt, als einzige Möglichkeit, der Tristesse des märkischen Sands und dem sprichwörtlichen „Warten auf den Bus“ zu entkommen. Manchmal für immer.

Ausgerechnet Autos sollen nun dieses Image Brandenburgs aufpolieren: Hightech statt Ödnis, globaler Megakapitalismus statt behutsamer Wirtschaftsentwicklung. Der Anfang dazu ist gemacht: Wenn an diesem Dienstag der Autobauer Tesla in seiner selbsternannten „Gigafactory“ in Grünheide nach nur gut zwei Jahren Bauzeit die Produktion aufnimmt, ist das ein kleines Wunder, das bei der Ankündigung im November 2019 einige bezweifelten. Damals war der immer noch nicht eröffnete Flughafen BER eine stete Mahnung vor allen Wirtschaftsutopien.

Doch Brandenburgs Landesregierung hat getan, was sie konnte, damit diese Utopie südöstlich von Berlin wahr wird. Sie hat die Bürokratie mit allen Mitteln angetrieben, Genehmigungen verteilt wie sonst nur Tourismusbroschüren, den Widerstand von Na­tur­schüt­ze­r*in­nen in klare Bahnen (ab-)gelenkt. Und sie hat sich mit Tesla-Chef Elon Musk einem Mann ergeben, von dem niemand weiß, ob er der Industriemessias ist, als der er von seinen Fans weltweit verehrt wird, oder schlicht der beste Bluffer aller Zeiten. Das sollte auch dem zur Eröffnung erwarteten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem bereits am Wochenende in Katar gedemütigten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bewusst sein, wenn sie hoffen, dass etwas von Musks Aura auf sie abstrahlt.

Brandenburg muss sich fragen, ob die Konzentration auf die Automobiltechnologie und den mit erwarteten 12.000 Mitarbeitenden dann größten Arbeitgeber des Landes der richtige Weg ist. Denn auch wenn Tesla ausschließlich auf Elektromobilität setzt und damit von der aktuellen Treibstoffkrise an den Tankstellen weniger betroffen ist: Fahrzeuge, wie Tesla sie produziert, sind nicht die Lösung der Klimakrise und des Verkehrsproblems in europäischen Städten und auf den sie verbindenden Straßen. Im Gegenteil. Sie sind zu groß, zu schwer, zu teuer und damit Inbegriff einer inzwischen überholten Idee von Mobilität, die sich darin ausdrückt, dass meist nur ein*e Fah­re­r*in gesichert wie in einem Panzer darin allein unterwegs ist. Eine absurde Verschwendung von Ressourcen.

Dank Elektroantrieb sind die Teslamobile schön ökologisch angehaucht. Doch steigen zu viele Menschen auf solche E-Autos um, verschärfen sich die Probleme. Denn um die Klima-, Energie- und Verkehrskrise zu bewältigen, braucht es einen drastischen Rückgang beim motorisierten Individualverkehr. Um die Städte lebenswert zu gestalten, müssen Parkplätze verschwinden und Platz für Fuß­gän­ge­r*in­nen und Rad­le­r*in­nen geschaffen werden. Das alles kulminiert in der Forderung: Kauft keine Autos, erst recht keine großen! Sprich: keine Teslas.

Man sollte sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass am Dienstag die Zukunft der deutschen Industrie beginnt. Sondern bedenken, dass auch eine Gigafabrik gegen einen Baum gefahren werden kann: wenn Energie noch teurer wird; die nächste überraschende Krise kommt; Autos ihren Glanz verlieren; die Konkurrenz stärker wird. Oder wenn Elon Musk plötzlich ganz andere Ideen hat. Kann alles passieren.

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Bert Schulz
Ex-Leiter taz.Berlin
Jahrgang 1974, war bis Juni 2023 Leiter der Berlin-Redaktion der taz. Zuvor war er viele Jahre Chef vom Dienst in dieser Redaktion. Er lebt seit 1998 in Berlin und hat Politikwissenschaft an der Freien Universität studiert.
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63 Kommentare

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  • Die Diskussion zeigt gut, dass diejenigen Verzicht predigen, die selber nicht verzichten müssen. Der Städter schreibt daher gerne vor, man brauche auf dem Land kein Auto - schließlich braucht er auch keins (in der Stadt).

    Ich finde, man kann in der Stadt ruhig auf frisches Gemüse, Marktstände u.ä. verzichten. Vitaminpillen wiegen viel weniger als dieses ganze Wasser durch die Gegend zu fahren. Lebensmittel sollen nur noch dort erworben werden, wo sie produziert werden, also in schicken Hofläden. Ich habe hier auf dem Land zwei in Reichweite. Der Städter darf dann gerne mit dem ÖPNV oder Lastenrad herfahren und sich das Zeug selbst holen. Das mache ich auch. Und ich mache es zu Fuß und - großzügig wie ich bin - gestehe ich dem Städter ja den ÖPNV zu. Alternativ kann er Vitaminpillen kaufen.

    Zudem fordere ich, dass der ÖPNV nicht mehr subventioniert wird. Ich nutze ihn nicht und sehe nicht ein, dass ich ihn mitfinanziere. Ich möchte meine Steuern in Straßen wissen, die ich nutzen kann. Auch Kultureinrichtungen, die ich nicht besuche, sollen bitte nicht gefördert werden bzw. der Ticketpreis kann die wahren Kosten abbilden. Das dürfte so ca. 80 Euro für ein Theaterbesuch sein.

    Vielleicht klären wir mal die Verbrauchswerte der Bahn (Strom, nicht CO2). Der scheint nicht besser zu sein als beim E-Auto. Nimmt man

    www.allianz-pro-sc.../energieverbrauch/

    wird das deutlich. Es wird auf Brennstoffäquivalent abgestellt. Ein Elektroauto braucht im Schnitt 17 kwh/100km. bei 1,6 Personen pro PKW also ca. 11 kwh/100km. Das sind 1,1 l Brennstoffäquivalent (1l Diesel hat ca. 10 kwh). Die Bahn braucht davon 1,1 im Fernverkehr und 3,0 (!) im Nahverkehr.

    Im nächsten Schritt kann man überlegen, wie wir den Verkehr ideal verteilen. Und vielleicht wäre es mal daran zu überlegen, ob auch andere Lösungen Sinn machen. Z.B. Güterverkehr auf der Schiene (deutlich ausbauen) und den Personenverkehr auf die Straße zu bringen.

    • @Strolch:

      Zum Thema Verzicht sollte bedacht werden, dass Öko-Städter*innen zuallererst autofreie Städte fordern. Dann sollte bedacht werden, dass 66 % Prozent der täglichen Wegstrecken maximal 10 km betragen.[1] Solche Strecken lassen sich auch gut mit dem Fahrrad zurücklegen. Im hügeligen Terrain und für ältere Personen können E-Bikes helfen.



      Privat-Auto heißt neben durchschnittlicher Zahl an beförderten Personen von 1,6, dass es derzeit durchschnittlich 34 km pro Tag bewegt wird und 23 von 24 Stunden herumsteht.[2] Das bei einem derzeitigen Mindestgewicht von 1,5 t - wobei im Rahmen von Trends wie SUV auch Gewichte von 2,5 t erreicht werden. Der Anteil von SUVs bei Neuanmeldungen liegt bei knapp 25 Prozent. Für die Wertung einer Energieeffizienz sollte nicht nur die Nutzung und Nutzungsszenario sondern auch der Ressourcenaufwand und Energieverbrauch für die Herstellung hinzugezogen werden.



      Hingegen heißt ÖPNV und Bahn Nutzung und Betrieb für jedermensch. Doppelstockwagen der Regionalbahn wiegen bspw. 50 t und bieten bei nur 2. Klasse 135 Sitzplätze und ca. 160 Stehplätze.[3]



      [1] www.forschungsinfo.../servlet/is/80865/



      [2] www.forschungsinfo...&clsId2=0&clsId3=0



      [3] de.wikipedia.org/w...ier_Twindexx_Vario

  • Kommt mir leider vor wie ein Großstädter-Artikel. Wahrscheinlich nie rausgekommen aus seinem Umfeld.

  • Die größten Fürsprecher der Autoindustrie sind jene, die immer behaupten, dass es ein (ausreichendes) Angebot an ÖPNV und Radwegen gäbe und der gemeine Pendler eigentlich nur eine bequeme Kartoffel ist.

    Wer ÖPNV und Rad als eine ausreichende Alternative für den allergrößten Teil der Pendler darstellt behindert den dringend notwendigen Ausbau von beiden und behindert die Verkehrswende.

  • Es ist nicht neu, dass privilegierte Ideologen anderen einzureden versuchen, sie sollten für das Gemeinwohl auf etwas verzichten, und nicht nur auf das Auto.

    Wenn es nach den Verkehrswendekriegern geht, soll individuelle Mobilität wie vor hundert Jahren den Bessergestellten vorbehalten bleiben. Dann haben unsere Leistungsträger endlich wieder mehr Platz auf der Straßen. Anwohnerparksteuern und horrende Parkgebühren sind diesen Leuten egal. Der Pöbel darf eine Stunde früher aufstehen und sich unter seinesgleichen an der Haltestelle die Zeit vertreiben, bis der Bus kommt. Das gibt ein schönes Gemeinschaftsgefühl und ein gutes grünes Gewissen. Die Vorbildpolitiker fahren mit dem Rad ins Ministerium und lassen sich die Akten mit dem Auto hinterherfahren.

    • @sabado:

      Der Wahnsinn geht ja noch weiter.... Auch Öffis sollen nur einer "gewissen" Schicht vorbehalten sein. Was abgeht, dass nie und nimmer mit den Gedanken gespielt wird, ersatzweise den ÖPNV weiter auszubauen. Idealerweise soll das niedrige Volk zu Fuß gehen, wie in Berlin , soll sich der Pöbel in die Randgebiete der Städte bewegen, damit nur eine gewisse Schicht in den Genuß lebenswerter Städte kommt.

  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    Tje, E-Autos werden unser Mobilitätsproblem nicht beseitigen. Es wird teuer bleiben, da zu ineffizient. Die Beharrungskräfte auf diesem System sind sehr groß, da die vorhandene Infrastruktur nunmal seit Jahrzehnten vordergründig nach dem Prinzip der individuellen motorisierten Mobilität entwickelt wurde. Nur da wo es schnell eng wurde, siehe größere Städte, sind Alternativen vorhanden, wenn auch teilweise sehr unzureichend. In den USA und Canada wurde dieses Konzept dann auch auf die Spitze getrieben. Ganze Stadtteile wurden ab spätestens den 1950er Jahren für sehr breite Schnellstraßen plattgemacht. Die meisten Städte sind kaum noch in der Lage diese Infrastruktur zu pflegen. Kleine Autos sind dort eher unbekannt und die Verkehrsfläche i.A. völlig überdimensioniert. Kurze Wege kennt man dort kaum, also werden die Wege im Großen und Ganzen per Auto erledigt. Der Pro-Kopf-Energieverbrauch ist u.A. auch deswegen deutlich höher als hierzulande.



    Tja was ist denn nun die Zukunft? Tesla in der jetzigen Form ja wohl nicht, zu teuer, zu ineffizient. Hat sich Tesla überhaupt schon manl jenseits von PKWs verdient gemacht? Mir ist nichts bekannt. Elon Musk findet öffentliche Verkehrsmittel als absolut schrecklich, da man dort mit Fremden unterwegs ist und einer davon ja ein potentieller Massenmörder sein kann. Nur ist sein Konzept leider nicht massenkompatibel.

    • @68514 (Profil gelöscht):

      Warum soll sich denn eine Firma für PKW bei was anderem verdient machen?Aber recherchieren Sie doch mal "solar roof".

      • @LeSti:

        War der tolle Flammenwerfer für den Heimgebrauch nicht auch Tesla-Brand?



        Man darf durchaus Musk und Tesla manchmal miteinander verwechseln und Musk versucht sich durchaus in mehr als Autos. Verdient gemacht hat er sich aber in effektiv nichts.



        Und ja, vielleicht sollte man mal Musks Solar Roof googlen, aber bitte nicht die Werbung der Unternehmen des reichsten Manns der Welt, sondern sachlichere Auseinandersetzungen damit. Dann wird mal wieder daran erinnert das Musk gerne viel verspricht und dann nichts davon einhält. Musks Solar Roof ist ein Reinfall, wie so Vieles an was er sich "versucht".

        • @Rahl:

          Trotzdem wird das Solar Roof über Tesla angeboten.

  • Schön ist es, ohne einen Anflug von Ironie, aus dem Berliner Sessel Brandenburg als Tristesse des märkischen Sands zu bezeichnen und gleichzeitig Autos als eine Technologie von gestern.



    Vorgestern gab es Postkutschen.



    Und keine ist damit aus Brandenburg mal so zum Klavierunterricht oder zum Einkaufen gefahren.



    Wenn schon gestern, dann richtig. Die Landbevölkerung soll sich auf die Produktion des Lebensmittel für die Städte konzentrieren.



    PS auch die Eisenbahn ist von gestern.

  • Wer individuelle Mobilität will oder benötigt, wird halt nicht um ein Auto herumkommen. Entweder selbstgefahren oder als Droschke.

    Wenn Herrn Schulz die aktuelle Technik nicht gefällt, so kann er doch eine Alternative entwickeln. Stattdessen wird Kritik daran geübt, ohne eine bessere Lösung zu haben.

    • @eicke81:

      Der Artikel war nicht dazu da Alternativen auf zu zeigen, sondern die Eröffnung der Giga-Factory zu kommentieren.



      Nur weil einem das nicht passt, muss man nicht versuchen einfach davon abzulenken.

      "Bessere Lösung" ist sowieso eine interessante Forderung, denn sie unterstellt das der Elektro-Individualverkehr auch eine Lösung ist. Tatsächlich ist das aber überhaupt nicht geklärt. Es ist äußerst fragwürdig ob man einfach Benziner und Diesel mit Elektro ersetzt. Im Moment scheint das eher kein realistisches Ziel und läuft eher darauf hinaus das nur die Wohlbetuchten in Zukunft noch ein eigenes Auto haben. Tolle Sache.

      • @Rahl:

        Die Diskussion zeigt gut, dass diejenigen Verzicht predigen, die selber nicht verzichten müssen. Der Städter schreibt daher gerne vor, man brauche auf dem Land kein Auto - schließlich braucht er auch keins (in der Stadt).

        Ich finde, man kann in der Stadt ruhig auf frisches Gemüse, Marktstände u.ä. verzichten. Vitaminpillen wiegen viel weniger als dieses ganze Wasser durch die Gegend zu fahren. Lebensmittel sollen nur noch dort erworben werden, wo sie produziert werden, also in schicken Hofläden. Ich habe hier auf dem Land zwei in Reichweite. Der Städter darf dann gerne mit dem ÖPNV oder Lastenrad herfahren und sich das Zeug selbst holen. Das mache ich auch. Und ich mache es zu Fuß und - großzügig wie ich bin - gestehe ich dem Städter ja den ÖPNV zu. Alternativ kann er Vitaminpillen kaufen.

        Zudem fordere ich, dass der ÖPNV nicht mehr subventioniert wird. Ich nutze ihn nicht und sehe nicht ein, dass ich ihn mitfinanziere. Ich möchte meine Steuern in Straßen wissen, die ich nutzen kann. Auch Kultureinrichtungen, die ich nicht besuche, sollen bitte nicht gefördert werden bzw. der Ticketpreis kann die wahren Kosten abbilden. Das dürfte so ca. 80 Euro für ein Theaterbesuch sein.

        Vielleicht klären wir mal die Verbrauchswerte der Bahn (Strom, nicht CO2). Der scheint nicht besser zu sein als beim E-Auto. Nimmt man

        www.allianz-pro-sc.../energieverbrauch/

        wird das deutlich. Es wird auf Brennstoffäquivalent abgestellt. Ein Elektroauto braucht im Schnitt 17 kwh/100km. bei 1,6 Personen pro PKW also ca. 11 kwh/100km. Das sind 1,1 l Brennstoffäquivalent (1l Diesel hat ca. 10 kwh). Die Bahn braucht davon 1,1 im Fernverkehr und 3,0 (!) im Nahverkehr.

        Im nächsten Schritt kann man überlegen, wie wir den Verkehr ideal verteilen. Und vielleicht wäre es mal daran zu überlegen, ob auch andere Lösungen Sinn machen. Z.B. Güterverkehr auf der Schiene (deutlich ausbauen) und den Personenverkehr auf die Straße zu bringen.

      • @Rahl:

        Technologie setzt sich fast immer von "oben" nach "unten" durch. Vor 60 Jahren konnte sich kaum jemand ein Auto leisten. Heute können das Auszubildende. Weshalb das kein realistisches Ziel ist auf Elektro umzustellen, erläutern Sie leider nicht.

  • Natürlich sind auch E-Autos Autos, also Fahrzeuge mit (meist) 4 Rädern, die man irgendwo hinstellen muss, wenn man sie nicht benötigt.

    Mir selbst wäre ein durch Antigravitation in der Lust gehaltenes Motorium auch lieber, gibt's aber noch nicht. Alternativ würde ich evtl. auch einen E-Quadcopter nehmen.

    Wer meint, man könnte alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen (warum nicht zu Pferd?), ist jedoch reichlich naiv. So ist unser Leben aktuell leider nicht organisiert.

    • @Aurego:

      "Unser Leben ist so nicht organisiert." Richtig. Wäre dann nicht eine Lösung die Organisation zu ändern, anstatt so weiter zu machen wie bisher aber mit Elektro?



      Konzepte gibt es, genauso wie bereits Städte mit weitläufigen autofreien Bereichen. Man kann sowas definitiv machen, daran besteht heutzutage absolut kein Zweifel.



      Und eine Wahl haben wir auch gar nicht, Elektro ist zu teuer (Sie wissen was so ein Tesla kostet?).

      • @Rahl:

        Ja, ich weiß, was ein Tesla kostet. Für wen genau ist der jetzt zu teuer? Na, egal. Es wird seit mehr als 30 Jahren von einigen gefordert, den Bahnverkehr und den ÖPNV zu stärken und die Fahrkarten billiger anzubieten. Aber so, wie immer gewählt wurde, konnte man das mit der Änderung der Organisation gerade einmal vergessen.

  • Es geht um Mobilität und da hat Tesla die Nase vorn. In 10 Jahren fährt die Mehrheit der Mobile autonom und wird als Zubringer zu größeren Einheiten ( Bus/Bahn) genutzt oder gekoppelt. Individuelle Mobilität gehört , wie das Handy oder Smart-Phone , zu den Grundbedürfnissen. Selbst der Kühlschrank, die Glotze und das Telefon sind im Warenkorb der Hartz- Empfänger. Ökologisch sind auch diese Spielzeuge nicht.

    • @Pepi:

      Der Kühlschrank ist nicht ökologisch? Aber schnell verderbende Nahrungsmittel sind es? Man sollte sich vielleicht mal Gedanken um das Ganze machen anstatt nur auf den Stromverbrauch zu klotzen.

      Tesla hat immernoch nur bei Luxusautos die Nase vorn und anhand der Tatsache das die Tesla-Modelle aus China inzwischen oft besser verarbeitet sind als die aus den USA... naja wir wissen ja was in China mit Patenten so passiert, also erwarte ich tatsächlich das Tesla zumindest in der Hinsicht überholt werden wird.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Pepi:

      ... autonome Mobile als Zubringer, könnte funktionieren. Normale PKWs werden dies dann aber nicht mehr sein. Wir werden ja sehen was Tesla und andere Hersteller sich einfallen lassen. Praktikabel muss es aber sein und darf nur ein Bruchteil der Kosten erfordern die man derzeit für motorisierte individuelle Mobilität aufbringen muss. Dann hat hoffentlich auch die immense Resourcenverschwendung durch überdimensionalen Straßenbau ein Ende. Dieser nützt nämlich nur den Autobesitzern, auf Kosten aller Steuerzahler.

    • @Pepi:

      Der Kühlschrank ist mit 1,67 im Warenkorb.

      Da heißt es Arschbacken zusammen kneifen und ein paar Jahrzehnte warten.

      • @Jim Hawkins:

        Auf eine gerechtere Welt warten wir auch schon 2000 Jahre, obwohl, es geht voran.

  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    Wenn Tesla wirklich eine ökologische herangehensweise hätte, dann würden sie nicht Autos mit einem Leergewicht von knapp 2 Tonnen bauen, sondern auch auf Gewicht achten. Man betrachte sich schlicht und ergreifend mal die ADAC-Meßwerte der E-Autos Tesla Model Y (welches in Grünheide gebaut werden soll) und Dacia Spring (wird in China gebaut). Der Tesla ist 2.056 kg schwer, der Dacia 1.045 kg. Der tesla verbraucht 22,6 kWh/100 km, der Dacia 17,9 kWh/100 km. Nachzulesen hier:

    Tesla www.adac.de/rund-u...sla/tesla-model-y/



    Dacia www.adac.de/rund-u...acia/dacia-spring/

    Der Tesla ist dann auch gleich 3-mal so teuer wie der Dacia.



    Es geht übrigens noch sparsamer als mit dem Dacia Spring. Also, auch wenn Gewicht bei E-Autos nicht unbedingt das Hauptaugenmerk sein muss, durch die Energierückgewinnung bei den Bremsvorgängen, darf das Gewicht augenscheinlich doch nicht ganz außer Acht gelassen werden, vor allem wenn man sich die Unterschiede bei den beiden Autos hier betrachtet.

    Aber wir haben trotzdem mit E-Autos noch keine Reduzierung des MIV. Insofern ist Tesla nicht zukunftsorientiert. Dieses alte Konzept der Mobilität zementiert letztlich nur die Zersiedelung der Landschaft. Und davon wieder loszukommen ist nicht von heute auf morgen möglich. Auch für uns als Familie haben wir uns gefragt ob wir irgendwo auf dem land leben wollen, haben uns aber dagegene entschieden, wegen der langen Wege, unzureichenden ÖPNV-Anbindung, fern abliegenden Versogunsmöglichkeiten, inzwischen weitesgehend fehlenden sozialen Interaktionsmöglichkeiten (z.B. Kiez-Kneipen, Jugendklubs, Schulen etc.). Wer das nicht beachtet hat und trotzdem auf's Land gezogen ist, darf sich jetzt natürlich nicht wundern wenn ihm das Konzept auf die Füße fällt. Weitermachen wie bisher geht eben augenscheinlich auch nicht.

    • @68514 (Profil gelöscht):

      Es gibt aber auch Menschen, die schon immer auf dem Land und in den Kleinstädten gewohnt haben und wohnen bleiben und die sind die Mehrheit. Sollen die in die Großstadt ziehen? Das Prekariat zieht dann auf das Land, da die Mieten unerschwinglich werden und HartzIV- Empfänger eh nix zum Bruttosozialprodukt beitragen und die sozialen Interaktionsmöglichkeiten nur belasten.

    • @68514 (Profil gelöscht):

      Genau. Daran sieht man, dass das Gewicht beim Verbrauch keine große Rolle spielt. Spannend, oder? Und schon mal den Crash Test vom Dacia gesehen? Und dann den Crash Test vom Tesla Model drei? Ich wüsste mit welchem Auto ich fahre. Ich habe beide Probe gefahren.

      • @BerlinerausBerlin:

        Zwischen 22,6 kWh und 17,9 KWh ist kaum ein Unterschied? Ist das ihr Ernst? Und Sie wissen schon das es auf jede Emission ankommt oder?



        Wenn alles so egal ist, können wir auch weiter Diesel fahren.

      • @BerlinerausBerlin:

        Aber dafür gibt es mit höherem Gewicht mehr Feinstaub durch Reifenabrieb und Bremsen. Dieser gesundheits- und umweltschädliche Aspekt wird immer außer Acht gelassen.

        • @resto:

          Reifenabrieb ja, aber gebremst wird beim E-Auto fast immer durch die Rekuperation, also die Energierückgewinnung wenn der E-Motor als Generator arbeitet…der Feinstaub durch die Bremsbeläge wird so weitgehend vermieden.

      • 6G
        68514 (Profil gelöscht)
        @BerlinerausBerlin:

        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

        Die Moderation

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @68514 (Profil gelöscht):

          Ich habe mich in dem entfernten Kommentar wahrscheinlich zu sarkastisch ausgedrückt, tut mir leid. Was mich in den Diskussionen besonders ärgert sind solche Reaktionen wie von BERLINERAUSBERLIN. Ich habe ja leiglich dargelegt dass eben nicht alles Schwarz-Weiß ist. Und die Autos leichter bauen kann ja nicht so schwer sein, auch ohne Einbußen bei der Sicherheit. Einen Einfluß auf die Enerieeffizienz hat das Gewicht eben doch, also nutzen wir doch die Chance. Ein Auto muss auch keine 250 km/h fahren können müssen. Dafür muss auch nur wieder mehr Batteriegewicht herumgeschleppt werden um die Reichweite groß zu halten. Einen reale praktische Nutzen ist hier aus meiner Sicht vernachlässigbar.

  • Zwei-Tonnen-Elektrobomber, in einer gigantischen wasser- und ressourcenverschlingenden Fabrik, von einem menschenverachtenden libertären Kapitalisten in den märkischen Sand gesetzt, gebaut, können natürlich nie die Lösung irgendeines Problems sein.

    Die Sache selbst ist das Problem.

    Und heute kommt die versammelte politische Prominenz angedackelt, um vor diesem Milliardär den Kotau zu machen.

    Grünes Wachstum am Arsch.

    • @Jim Hawkins:

      Sicher doch. Böse Elektroautos.

      Wo doch in ein paar Jahren schon in DE keine Autos mehr fahren werden und das Land mit Bussen und Bahnen überschwemmt wird.

      • @Rudolf Fissner:

        Schön wärs.

        Aber es wird natürlich nicht so kommen, weil es nicht so kommen kann und nicht so kommen soll.

        Es wird so weitergehen wie bisher, die ganze Chose wurde nur umverpackt und neu gelabelt.

        Das einzige, das einen Strich durch die Rechnung machen könnte, wäre das helle Licht russischer Atomraketen.

        • @Jim Hawkins:

          ... damit die Welt dann weiterhin Erdöl aus Russland kauft zu saftigsten Preisen. und natürlich Gemüse, ganzjährig und angebaut auf ehemaligen russischen Permafrostböden.

          Krieg war schon das Schmiermittel beim Einmarsch auf die Krim damit es weitergeht

  • Das Bedürfnis individuell von A nach B zu kommen, auch außerhalb der Städte, wird immer bleiben. Unter der Voraussetzung CO2 neutraler Produktion solcher Fahrzeuge ,einem Kreislauf der verwendeten Materialien und CO2 neutraler Antriebsenergie spricht auch wirklich nichts dagegen. Das gleiche gilt übrigens auch für Flugzeuge. Der BER Flughafen wurde vom politisch geführten Aufsichtsrat verantwortungslos vernachlässigt, das Projektmanagement immer wieder mit absurden Forderungen überrascht. Wo ist der Zusammenhang zur erfolgreichen Errichtung der Tesla-Fabrik?

  • Man muss schon eine sehr selektive Wahrnehmung der Realität haben, um E-Autos als "inzwischen überholte Idee von Mobilität" zu bezeichnen.



    Es mag ja wünschenswert und aus der kuscheligen Perspektive einer ordentlich ÖPNV-versorgten Großstadt auch durchaus machbar erscheinen, auf Individualverkehr zu verzichten. Die Menschen auf dem flachen Land Brandenburgs werden über diese Attitüde bestenfalls schallend lachen, wahrscheinlich den Kopf schütteln, mutmaßlich eher unhöflich reagieren.



    Die Alternative zu Individualverkehr ist auf sicher > 70% der Fläche (!) von D der praktische Verzicht auf Mobilität - wenn man nicht über den Luxus quasi endloser Zeitreserven verfügt, was leider auch nicht jedem gegeben ist. Solange sich das nicht ändert, sind solche Artikel wenig hilfreich.

    • @Brobdignag:

      Die Mobilität hierzulande muß sich fundamental ändern, wenn sie ein Maß errecihen soll, dass weltweit jedem Menschen zugestanden werden kann und fürs Klima verträglich ist. Es ist schlicht aussichtslos hierzulande die Menge an Energie und Rohstoffen ohne Nutzung fossiler Energieträger bereitszustellen, um nur den jetzigen Verkehr abzuwickeln - geshweige denn zu heizen oder etwas anderes zu produzieren. Individuelle Autos egal welcher Antriebsart sind keine Lösung und gehöen abgeschafft. Wenn die Alternativen mehr Zeit brauchen - gut so: Denn allein Zeit ist gerecht, da jeder Mensch ob arm oder reich nur 24 Stunden am Tag hat.

    • @Brobdignag:

      Plattes Land bedeutet doch nicht zwingend, dass jedermann ein eigenes Auto besitzen muss.



      Wenn die Kosten immer weiter steigen, kommt ja mancherorts endlich mal die Idee auf, dass man sich auch ein Auto teilen kann. Wenn das dann ein E-Auto ist, sind wir schon mal einen ganzen Schritt weiter.



      Und wenn Mobilität unter diesen Umständen mehr geplant werden muss, entfallen sicherlich auch manche wirklich unnötigen Fahrten.

  • Dann aber auch keine andern "Großen" diverser Hersteller. Da sind auch deutsche Fabrikate dabei....



    Und das notwendige "Andere" mehr Lebensraum für Menschen, statt Autos in den Städten ist zwingend notwendig und sollte nicht gegeneinander gestellt werden.

  • Kleine Bitte aus der Provinz in jenes größte Dorf Deutschlands, wo man offenbar wirklich seinen Allerwertesten nie außerhalb des eigenen urbanen Mikrokosmos bewegt und das nicht als Verlust empfindet: Wer Autos hochnäsig als eine "Technoloie von gestern" tituliert, sollte wenigstens drei Worte darüber verlieren, wie das Individuum sich zukünftig von A nach B bewegen soll, auch wenn es so unzivilisiert ist, NICHT in Berlin, Hamburg oder auch München zu wohnen.

    • @Normalo:

      Drei Worte: Fuß, Fahrrad, ÖPNV

      • @Troll Eulenspiegel:

        Na super. Dann brauchen wir wohl keinen weiteren Ausbau des ÖPNV und der Radwege, wenn Sie diese Alternativen bereits als ausreichend ansehen. 🤫

      • @Troll Eulenspiegel:

        Drei Worte zurück: Auto funktioniert besser.

        Zumindest gilt das für VIELE Umfelder außerhalb der Metropolen.

        • @Normalo:

          Das kann auch für das Land gelten, wenn man mal folgende Dinge tut:



          -Arzttermin so ausmachen, dass man um 9 Uhr in den Bus einsteigt, den Termin wahrnimmt, und z.B. um 12 oder 13 Uhr wieder zurückfährt.



          -Generell Ärzte wieder zurück in die Dörfer, und nicht aus Kostengründen zentralisiert mitten in die Stadt.



          -Einkäufe mit einem Fahrradanhänger oder wie es syrische oder afrikanischstämmige Flüchtlinge oft tun, mit zwei Taschen oder einem Ziehwagen in Bus und Bahn.

          Du glaubst garnicht, wieviele Dinge sich zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bahn erledigen lassen. Sogar heute zeigen es "fremde Kulturen", wie es geht. Klar, es wären Zustände wie 1950, aber es ist ja nicht so, als wären Menschen zu dieser Zeit ausgestorben, so wie das "Angewiesen sein" heutzutage offenbar als lebensnotwendig betrachtet wird.

          Es ist gar so, dass die zehntausend Jahre, in denen die Menschheit als zivilisiert betrachtet werden kann, erst 75 Jahre lang wirklich auf umweltschädliche Fortbewegungsmittel angewiesen ist. Und ganz ehrlich: Wir haben Menschen auf den Mond befördert. Also werden wir 75 Jahre Sozialisation auf umweltschädliche Fortbewegungsmittel auch rückgängig machen können. Selbstverständlich mit Beibehaltung von Menschenrechten und Demokratie, bevor ein neunmalkluger nun mit dem Dritten Reich daherkommt.

          • @Troll Eulenspiegel:

            "Arzttermin so ausmachen, dass man um 9 Uhr in den Bus einsteigt, den Termin wahrnimmt, und z.B. um 12 oder 13 Uhr wieder zurückfährt."

            Die meisten Arbeitgeber würden fragen, ob man noch alle Latten am Zaun hat. Arzttermine sind je OK. Aber wenn sie den ganzen Tag einnehmen?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Kleiner Tipp zum Nachdenken:



              Wenn es für Sie nicht passt, kann es sehr wohl sein, dass andere Menschen das so einrichten können....

              • @Life is Life:

                Mag sein, aber es geht ja bei der These "Autos (auch vollelektrische) sind ja sowas von obsolet." nicht um die Frage, ob MANCHE Menschen ihr Leben auch ohne ein solches effizient gestalten können, sondern ob das für ALLE gilt.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Klar *könnte* man das Leben in weniger metropolisierten Regionen auf mehr oder weniger vorindustriell zurückdrehen. Aber das *wollen* nur die Wenigsten.

            Am Ende kosten all die Alternativen, die Sie da nennen, sehr viel mehr Zeit (=Geld, oder, im Fall z. B. des wünschenswerten aber teuren Dorfarzt-Konzeptes direkt Geld), je weniger dichtbesiedelt das jeweilige Umfeld ist. Wer schon in einer Metropole wohnt und bei Abschaffung des PKW keine wirklichen Nachteile in der Lebensqualität zu befürchten hat, kann dieses Opfer natürlich leichten Herzens für "notwendig" erklären. IHM schadet's ja nicht, ER bleibt infrastrukturell hochkomfortabel im 21. Jahrhundert.

            Aber was werden die härter Betroffenen tun, die das zivilisatorisch wirklich Jahrzehnte zurückwerfen würde? Einfach abnicken und in den sauren Apfel beißen ODER vielleicht doch eher Parteien wählen, die bis zum finalen Exitus predigen, dass solche Opfer nicht nötig sind - oder auch noch in die Metropolen umziehen. Anders gefragt: Glauben Sie, z. B. China würde das Lebensstil- und Einkommensgefälle zwischen "Sonderwirtschaftszonen" und dem Rest des Landes so stabil ertragen, wenn nicht eine totalitäre Zentralregierung ihre eiserne Faust im Nacken der weniger privilegierten Bevölkerungsteile hätte?

            Jedenfalls werden die meisten von ihnen noch Autos kaufen und fahren, solange ihnen das hilft, ihre klimaschutz-bedingten Nachteile zu minimieren. Und so lange WIRD auch mit Autos Geld verdient werden. Die Frage ist nur von wem - sicher nicht von Leuten, die Autofabriken aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnen.

            • @Normalo:

              "Wollen" die Autofahrer sicherlich die wenigsten. Dass diese sich dann egoistisch verhalten in Beziehung zu zukünftigen Opfern des Klimawandels sollte man ihnen gerne unter die Nase reiben. Aber es herrscht gerne "nach mir die Sintflut". Nicht gerade eine rosige Zukunft. Und ich denke mal, auch in deinem Interesse wirst du gerne eine Menschheit auch in 1000 Jahren existieren sehen wollen, anstatt Ödland und nahezu keiner Zivilisation. Wenn ja, dann ist "aber der Autofahrer muss...." nicht förderlich.

              • @Troll Eulenspiegel:

                Ich bin Praktiker. Bei so realen Fragen wie, ob Autos - auch vollelektrische - heute schon ein Anachronismus sind und ihre Produktion nicht weiter betrieben gehört, frage ich nicht danach, wie das in einer idealen Welt (wo alle brav ihrer Verantwortung gegenüber dem Kollektiv und der Nachwelt unterwerfen) zu beantworten wäre, sondern in der, in der wir tatsächlich leben. Und ja, da ist es erfahrungsgemäß effektiver, eine für das Individuum attraktive Alternative zu bieten, wenn man eine wichtige Komponente seines Lebens ausmerzen will. Sie können gerne weiter mit erhobenem Zeigefinger die Mobilitätsaskese predigen, aber mehr, als bei Ihren Mitmenschen den Verdacht zu schüren, dass Sie einfach keine Ahnung haben, was für Opfer Sie da verlangen, werden Sie höchstwahrscheinlich nicht erreichen.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Auf dem Land kriegen Sie in der nächsten Stadt niemals einen Arzttermin wo sie 9 Uhr losfahren, eher so 6 Uhr, und dann 3 Stunden später wieder auf dem Rückweg sind. Die 3 Stunden sitzen Sie wenn es schlecht läuft allein im Wartezimmer. Rückfahrt am selben Tag wird unter Umständen schwierig. Aber vielleicht kann ich ja auch ein Zelt mitnehmen so wie damals in der guten alten Zeit... Diese Romantisierung von Armut und dass Sie Syrer und Afrikaner offensichtlich für rückständig halten, spricht für sich. Jeder dieser Ziehwagenfahrer würde sofort mit Handkuss gegen meinen neuen Firmenwagen tauschen da gehe ich jede Wette. Unfreiwillige Armut als vorbildliches Beispiel zu bringen ist dermaßen schäbig.

            • @Šarru-kīnu:

              Ach, Syrer und Afrikaner halte ich für rückständig? Ich lese daraus eine fremdenfeindliche, und somit falsche Interpretation. Richtige Interpretation: Jeder weitere Mensch, der unseren Erste-Welt-Standard annimmt ist eine größere Belastung fürs Klima. Der Supergau: 8 Milliarden Menschen mit dem Verbrauch eines Durchschnittsamerikaners.



              Da ist mir ein "rückständiger" Syrer herzlich willkommen. Außerdem ist das Handeln im Sinne des Klimaschutzes, selbst wenn er einen Rückschritt bedeuten würde, ein Fortschritt für das Weiterbestehen unserer Zivilisation.

              Und die Rosinenpickerei mit dem Fahrplan finde ich auch vorzüglich. Mittlerweile gibt es EU-weite Regelungen, die in Ausschreibungen festgelegt sind. Hier wird u.a. auch auf die Bedienhäufigkeit in Abhängigkeit der Einwohnerzahl eingegangen. Aus "empfohlenen" Stundentakte bei Dörfern >1000 Einwohnern sind mittlerweile Verbindlichkeiten geworden. Und sogar kleine Kuhkäffer bekommen regelmäßige Verbindungen vorgeschrieben. Ja, natürlich über den unbequemen Rufbus. Weil den anzurufen bedeutet Komfortverluste, die das Auto einfach bieten kann. Aber ne Verbindung um 9 Uhr ins nächste Unterzentrum? Trotzdem vorhanden.



              Und wenn nun die Special Snowflakes erwähnt werden, die oben auf der Alm leben, der will keinen Klimaschutz. Dem sind offenbar "diese wenigen" vielleicht mehr wert, als die Weltbevölkerung.

            • 6G
              68514 (Profil gelöscht)
              @Šarru-kīnu:

              Sie schreiben scheinbar aus einer Sicht von Jemandem dem ein motorisierter fahrbarer Untersatz zur Verfügung steht. Ich kenne aber genügend, vor allem alte, Leute denen es nicht so ergeht. Wer bezahlt denen dann beispielsweise die Taxikosten? Immerhin bezahlen sie mit ihren Steuern auch den Bau der Straßen mit.Warum wird dann Mobilität abhängig vom persönlichen Geldbeutel gemacht?



              Und bevor jetzt das Gegenargument kommt, dass man als Autofahrer KfZ-Steuer bezahlt... ja die reicht aber günstigenfalls gerade mal so für den Fernstraßenbau (Autobahnen, Bundesstraßen). Für alle anderen Straßen bezahlen alle anderen Bürger fleißig mit.

              • @68514 (Profil gelöscht):

                Ihnen ist schon klar, dass der größte Teil des Straßenverkehrs Güterverkehr ist, von dem am Ende Jeder profitiert, der seinen Lebensbedarf nicht ausschließlich selbst oder direkt an der Quelle deckt, oder? Ich möchte mal den ökologisch bewegten urbanen Autoverächter sehen, wenn er sich seinen neuen Schrank aus Bio-Laubholz mit dem Lastenfahrrad aus dem Wald holt...

                Davon abgesehen geht es darum, wie "leicht" ein Leben ohne Auto sei. Dass es außerhalb der besagten urbanen Autoverächtee nennenswerte Bevölkerungsteile gibt, die dieses Leben führen, obwohl sie anders könnten, ist weiterhin unbewiesen.

                • 6G
                  68514 (Profil gelöscht)
                  @Normalo:

                  Und was wollen Sie mir damit jetzt sagen? Dass wir alles so lassen wie es derzeit ist? Das wird nicht ewig gut gehen, soviel Einsicht sollte schon sein.

                  • @68514 (Profil gelöscht):

                    Nein, es kann nicht Alles so weitergehen. Aber mit unrealistischen Einschätzungen der Sach- und Bedürfnislage (wie z. B. dass Straßenverkehr so eine Art Gutverdienerspielplatz sei, der nur den Autofahrern nutzt) wird man sicher keine praktikablen Alternativen finden. Der Artikel oben versucht, Elektromobile als Anachronismus zu verteufeln, ohne ansatzweise darauf einzugehen, welche sinnvollen funktionalen Alternativen es gäbe. In den Kommentaren hat jemand schon vorgeschlagen, dass aller Verkehr, der nicht über ÖPNV abgewickelt werden kann, wieder auf präindustrielle Transportmittel wie Eselskarren runtergefahren werden könne. Solch hanebüchenen Unsinn muss man sich anhören, wenn Ideologie vor Realitätswahrnehmung geht.

                    • 6G
                      68514 (Profil gelöscht)
                      @Normalo:

                      Es wird aber gerne ignoriert, dass in den letzten Jahrzehnten viele Bahnstrecken stillgelegt worden sind, oder zumindest nicht mehr im Personenverkehr befahren werden. Auch Buslinien wurden abgeschafft, bzw. totgespart. Ja, Verkehrswege haben sich auf alle Fälle geändert. Das ÖPNV-Angebot wurde aber nur selten angepasst, manchmal erst nach vielen, vielen Jahren, wenn keiner mehr mitgefahren ist. Sowas nennt man am Bedarf vorbei geplant. Öffentliche Träger sind da scheinbar viel zu träge wenn's um ÖPNV geht, warum eigentlich? Sollten diese denn nicht im Interesse der Bürger handeln? Straßenbau wird ja auch gerne mal im Eilverfahren durchgedrückt. Das klappt zum Glück nicht immer, z.B. wenn ich an die Idee einer zusätzlichen Schnellstraße zwischen Bautzen und Dresden parallel zur A4 denke. Da scheinen manchmal alle Mittel recht zu sein. Klar müssen wir über sinnvolle Alternativen nachdenken, wenn wir zukunftsorientiert handeln wollen. Der Eselskarren wird's sehr wahrscheinlich nicht werden. Und was Ideologie und Realitätswahrnehmung betrifft, so bestimmt dies aber auch die Prioritäten im Land. Und diese sind derzeit immer noch überwiegend auf den MIV fokusiert, wider besseren Wissens.

              • @68514 (Profil gelöscht):

                Solange man nicht täglich fährt ist Taxifahren nicht teurer als ein Auto.

                • @Peterbausv:

                  Tatsächlich gibt es Mobilitätskonzepte (z. B. als mögliche Kooperation von Uber, Google und Tesla), die genau diese Erkenntnis umsetzen wollen - ein vernetztes System, in dem niemand mehr sein eigenes Auto fährt sondern sich eins ruft, wenn er es braucht. Selbstfahrende E-Mobile sind dabei die Schlüsseltechnologie. Die müsste es dann auch nur noch in der Zahl geben, die bei effizientestmöglicher Nutzung zu Spitzenzeiten benötigt wird.

            • @Šarru-kīnu:

              "...Unfreiwillige Armut als vorbildliches Beispiel zu bringen ist dermaßen schäbig.."



              Wohl wahr!



              Warum wird eigentlich diese Problematik bei Stadt- und Landbewohner immer gleichgeschaltet oder nebeneinander gestellt? Wer in der Stadt lebt, kann und soll ja ÖPNV, Rad und sein Füße benutzen und auch möglichst schnell sein Auto abschaffen. Warum soll das der Landbewohner gleichzeitig auch tun, wenn die Infrastruktur das gar nicht zulässt? Es darf durchaus schneller mehr autofreie Innenstädte geben, auch wenn auf dem Land der ÖPNV noch nicht perfekt ist und dort noch mehr Auto gefahren wird. Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun und es bedarf daher auch nicht die identischen Forderungen für ganz unterschiedliche Lebensbereiche.

  • Die 12000 Arbeitsplätze plus viele indirekte Vorteile kann und sollte man nicht schlecht reden. Wer die Produkte kauft, ist eine andere Frage, die für die Region nachrangig ist.



    Jetzt hat man die Chance im östlichen Teil Industrie anzusiedeln, nun ist es auch nicht recht?