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Analyse der CoronaprotesteVirus gegen Geschichtsbewusstsein

Die Pandemie verwirrt den Sinn für Geschichte. Das zumindest lassen die Coronaproteste vermuten. Sie zeigen auch schräge Allianzen.

In Osnabrück protestierte diese Demo gegen Corona­maßnahmen am 11. De­zember 2021 Foto: Andre Havergo/Fotostand/imago

Die jüngsten Berichte bestätigen es: Spätestens seit den Mord­drohungen gegen die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping sowie den Ministerpräsidenten von Sachsen, Michael Kretschmer, ist es unübersehbar, dass die Szene der Impfgegner sich zu einer in der Geschichte der Bundesrepublik bisher unbekannten rechtsradikalen Massenbewegung entwickelt. Das ist verwunderlich, weil die Impfgegnerinnen einem ganz anderen Milieu entstammten. So jedenfalls die von Oliver Nachtwey und Nadine Frei erstellte empirische Untersuchung „Quellen des Querdenkertums. Eine politische Soziologie der Corona-Proteste in Baden-Württemberg“.

Dieser nicht streng repräsentativen, aber auf einer zureichenden Fülle von Interviews beruhenden Studie ist zu entnehmen, dass die typischen QuerdenkerInnen gerade keine abgehängten, politisch eher rechts eingestellten Provinzler sind. Im Gegenteil, die Studie ergab, dass es sich um den Idealtyp der grünen Wählerin handelte: in aller Regel um eher weibliche, höher gebildete, der gehobenen Mittelschicht zugehörige Personen.

Zudem wurden vier mögliche Herkunftsmilieus dieses Personenkreises untersucht: 1. das Alternativmilieu, 2. das anthroposophische Milieu, 3. das christlich-evangelikale Milieu sowie 4. das bürgerliche Protestmilieu, das in den Auseinandersetzungen um „Stuttgart 21“ führend war. Tatsächlich gab es kaum Überschneidungen mit dem evangelikalen beziehungsweise dem bürgerlichen Protestmilieu, nein, die meisten Befragten ordneten sich dem alternativen oder anthroposophischen Milieu zu.

Gleichwohl habe man – so Oliver Nachtwey bei der Vorstellung der Studie – eher vernünftige Personen erreicht und keine harten Verschwörungstheoretiker oder gar Reichsbürger. Vor allem aber seien im Südwesten doppelt so viele ehemalige Grünen- und Linke-Wähler unter den Protestlern wie im Osten, wo – zum Beispiel in Sachsen – die Proteste stärker von der extremen Rechten und deutlich weniger esoterisch geprägt seien.

Linke und rechte Eckpunkte

Nun fragt sich, ob man es hier mit Phänomenen zu tun hat, die sich am besten mit der von Politologen gering geschätzten Hufeisentheorie erklären lassen: einer Theorie, die die politische Landschaft nicht als horizontale Gerade, sondern als hufeisenförmig darstellt: ein unvollständiger Kreis mit einander naheliegenden rechten und linken Endpunkten. Aber sogar, wenn diese Theorie zu schlicht ist, bleibt dennoch die Frage, warum in der Impfgegnerschaft Menschen und Milieus zusammenfinden, die ansonsten weiter entfernt nicht sein könnten.

Manfred Kriener hat in der taz vom 13. 12. darauf hingewiesen, dass Epidemien seit jeher Verschwörungstheorien und Antisemitismus provoziert haben – wie der tschechische Historiker František Graus mit seiner bereits 1994 erschienenen Studie „Pest, Geißler, Judenmorde. Das 14. Jahrhundert als Krisenzeit“ penibel belegt hat.

Und tatsächlich ist die Szene der Impfgegner und Querdenker – auch dort, wo sie nicht der extremen Rechten zuzurechnen ist – keineswegs frei von Antisemitismus. So berichtet der Direktor der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel: „In ein Seminar mit 30 von mir geschätzten Teilnehmern kam ein Student sichtlich aufgebracht. Ihn störte die Uni-Regel mit zwei Bändchen, einem für 3G und einem weiteren, länger gültigen für Studierende, die freiwillig mehr Angaben machen. Das Bändchen sei ‚wie der Judenstern in der Nazizeit‘. Es ist etwas anderes, ob das jemand denkt oder das selbstsicher vor einer Gruppe ausspricht. Das hatte ich noch nicht erlebt.“

Andere – nicht zuletzt junge, gebildete Frauen – verweigerten die Impfung und verglichen sich sogar mit Anne Frank oder Sophie Scholl. Tatsächlich belegen diese anekdotischen Mitteilungen die Stimmigkeit der Untersuchung von Oliver Nachtwey. Ist doch nicht davon auszu­gehen, dass sich Reichsbürger und Neonazis mit Anne Frank oder Sophie Scholl vergleichen.

Judenhass als Chiffre für alle Übel der Welt

Die empirische Forschung zum Geschichtsbewusstein hat gezeigt, dass die in einer Bevölkerung vorhandene Erinnerung an historische Ereignisse in dem Ausmaß schwindet, in dem das Ereignis weiter zurückliegt. So auch die deutsche Erinnerung an Nationalsozialismus und Judenmord, die ohnehin frühestens mit dem Frankfurter Auschwitzprozess in den 1960er Jahren begann.

Seither sind bald sechzig Jahre vergangen und der Na­tio­nalsozialismus mitsamt seinem Judenhass inzwischen zu einer Chiffre für alle Übel der Welt geworden. Daher ernennt sich – wer auch immer gegen ein Übel wähnt protestieren zu müssen – damit auch zur Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Mangel an strukturellem Denken

Damit hat die Coronakrise nicht nur Folgen für überlastete Pflege- und Gesundheitsinstitutionen, sondern auch für das gesamtgesellschaftliche historische Gedächtnis. Denn: Tatsächlich schließen sich Verschwörungstheorien stets solche Personen an, die weder willens noch in der Lage sind, strukturell zu denken, sondern stattdessen auf der Suche nach Akteuren und ihnen persönlich zurechenbaren Taten sind.

Offensichtlich sind viele Angehörige der alternativen und anthroposophischen Milieus weder willens noch in der Lage, die Umwelt- und Gesundheitskrise strukturell zu beurteilen.

Hinzu kommt ein in diesen Milieus seit jeher weit verbreitetes Unbehagen – nicht an einzelnen staatlichen Gesetzen und Maßnahmen, sondern am Staat selbst als Inbegriff von Macht und Unterdrückung. Und so berühren sich am Ende denn doch Rechte und Linke: während jene den bundesrepublikanischen Staat und sein Recht im Geiste einer völkischen Gemeinschaftsvorstellung überwinden wollen, sehen diese in einem geradezu anarchistisch gesinnten Individualismus im Staat nichts anderes als eine Unterdrückungsmaschine. Hie radikaler Individualismus, dort völkische Gemeinschaft – in diesem Falle trifft es eben doch zu: Les extrêmes se touchent … Nicht trotz, sondern wegen fehlender Gemeinsamkeiten.

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53 Kommentare

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  • Großes Kino. Jeder Teaser wurde angesprochen. Maximaler Strom. Links, Rechts, Hufeisen und selbst Linke seien nicht frei von Antisemitismus. Maximales empirisches Geschichtsbewusstsein beider Betrachtung der Ungeimpften ohne auch nur eine reele Zahl zu nennen aus irgendwelchen empirischen soziologischen Untersuchungen, die zwar existieren aber scheinbar nicht ins selbst zusammen gezimmerte Bild passen.

  • "... dass die Szene der Impfgegner sich zu einer in der Geschichte der Bundesrepublik bisher unbekannten rechtsradikalen Massenbewegung entwickelt. [...] So jedenfalls die von Oliver Nachtwey und Nadine Frei erstellte empirische Untersuchung „Quellen des Querdenkertums. Eine politische Soziologie der Corona-Proteste in Baden-Württemberg“."

    Die Studie kommt nicht zudem Schluss, dass es eine rechtsradikale Massenbewegung gibt. Es wird allenfalls vermerkt, dass rechtsextreme Impfgegner instrumentalisieren..

    Es ist ja schön, wenn man versucht seine Aussagen auch wissenschaftlich zu belegen. Aber die getroffenenAussagen sollten dann auch dort zu finden sein.

    [...]

    Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Um mal von der (Hufeisen)Theorie zur Praxis zu kommen: Das wäre dann wohl ein Spagat mit O-Beinen.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Liggers. Un dortau weet de ahl Buur: 🧑‍🌾

      “Tonn Faakengriipen nich to bruuken“



      (für ärm hochdütsche: - Zum 🐷 🐷 🐷 - Greifen nicht zu gebrauchen • ;))

      Na Mahlzeit

  • Ich finde es ungemein beeindruckend, dass in Malte die Impfquote der über 12jährigen bei mittlerweile 96% liegt..und zwar ohne dass man sich dort mit angeblich schweren Grundrechtseingriffen etc. aufhält.

    Malta hält uns da gewisser massen den Spiegel vor und zeigt wie einfach es sein könnte, wenn nicht....

    Dass es hierzulande so anders läuft, zeigt also, dass wir tatsächlich eine riesige Menge an Altlasten mit uns herumschleppen..und dass es noch (oder wieder) sehr sehr viel aufzuarbeiten gibt..

    Ich begrüsse es daher außerordentlich,dass die taz sich seit einiger Zeit verstärkt diesen Themen und ihren Hintergründen widmet.

    Vielen Dank an die taz und allen, die sich in die Diskussionen einbringen.!

    Versuchen wir doch die Ereignisse als Chance zu sehen und Dinge aufzuarbeiten, die sonst eher im verborgenen liegen..

  • Wenn wir heutzutage nicht so eine entscheidungsschwache, wankelmütige Politikergeneration hätten, dann hätten wir uns einen Gutteil dieses spazierenden Mobs, Verwirrter, sparen können. Alle Parteien haben in den vergangenen Jahren immer mal wieder in Richtung dieser Klientel geblinkt ob es jetzt Nazis sind oder einfach nur Verwirrte, zuletzt die FDP, gerade als es so aussah als sei Einsicht eingekehrt und man eine Impfpflicht einführen wollte. Aber anders als man sich vllcht erhofft fängt man diese Leute nicht wieder ein und integriert sie sondern man vergrößert noch mit der Zeit, je länger die Krise andauert, das Heer der Querdenker, Verwirrten, etc. Und so wie die Prognosen stehen, werden uns in den nächsten Jahren noch viele Krisen bevorstehen. Und die entstandene Querdenkerszene steht dann schon als Mob bereit, als Bremsklotz um alle notwendigen Krisenbewältigungslösungen z.B. gg den Klimawandel aufzuhalten. Die FDP und alle anderen die konsequentes, verantwortungsvolles Handeln verweigern – wider besseren Wissens– und glauben sie könnten den Mob beherrschen indem sie mit ihm flirten, auch aus der zynischen Erwägung heraus mehr Macht u Pfründe für sich zu gewinnen, machen mglw die Abrissbirne für unsere Demokratie klar.

  • Grundsätzlich: Die Leute, die mit Nazis demonstrieren, sind sicherlich ganz und gar nicht Anarchist*innen. Anarchist*innen sind Antifaschist*innen. Nazismus und Anarchismus stehen sich als Ideologien gegenüber. Das trifft auch auf Individualanarchismus zu.



    Zum angeblichen Antiautoritarismus: Die Coronaleugner*innen/Schwurbler*innen/Leerdenker*innen haben auch nicht grundsätzlich etwas gegen Staaten und Regierungen sondern gegen DIESEN Staat und gegen DIESE Regierung. Das ist ein großer Unterschied. Sie wünschen sich eine andere Politik und einige wollen Parlamentarismus durch autoritäres, völkisches System ersetzen.

    • @Uranus:

      Menschen verhalten sich manchmal widersprüchlich und schließen sich zu Koalitionen zusammen. Auch Anarchisten sind da nicht päpstlicher als der Papst und auch nur Menschen.

      Insofern passen anarchistische Coronaschwurbeler zu den anderen Schwurblern wie jeder andere Schwurbler auch. Schwurbler aller Länder vereinigen sich immer gerne.

    • @Uranus:

      Ja, wo "Anarchie" draufsteht, ist oft Anomie drin.

      Deswegen bezeichne ich mich selber nicht als "Anarchist", sondern als "Anarch": ich lehne den Staat nicht auf theoretischer Grundlage ab, sondern versuche, ihm in der gelebten Praxis nicht mehr Zugeständnisse zu machen, als zu meinem Leben und Überleben unabdingbar sind. Ich hasse den Staat nicht, ich misstraue dem Staat nicht grundsätzlich und nur, weil er ein "Staat" ist; ich mag ihn nur nicht, und wenn er die Nase in meine allerprivatesten Angelegenheiten steckt, verwehre ich mich ihm. Und ich bestehe darauf, dass der Staatsapparat für all sein Handeln der Gesellschaft rechenschaftspflichtig ist, und dass Missbrauch der Staatsmacht und -gewalt aufs Schärfste sanktioniert wird. "Stirner mit menschlichem Antlitz" sozusagen.

      Aber Seuchenschutz ist keine Privatangelegenheit. Und mitr CovidiotInnen habe ich nur dann kein massives Problem, wenn sie ihre Covidiotie privatissime für sich betreiben - wenn Leute es im Allerprivatesten für sich und nur sich betreiben, bin ich sogar bereit, Nazis ihre "Meinungsfreiheit" zuzugestehen. Sobald sie damit hausieren gehen, ist für mich die Grenze überschritten.

      Und was das "Grundsätzliche" angeht: natürlich nicht! Wer anarchistisch (oder anarchisch) gesonnen ist, wird nie und nimmer mit so einer blökenden Herde Minderinformierter mitmarschieren.



      Anarchismus ist die gelebte Verantwortung vor sich selbst *und* vor der Gesellschaft, und insofern dem Liberalismus, mit dem Anarchismus in *anderen* Belangen durchaus Anknüpfungspunkte hat, diametral entgegengesetzt! (Letzteres als Vademecum gegen die Bipolarität des politischen Spektrums: jede ausgeformte politische Strömung hat, je nach Einzelaspekt ihrer Ideologie, unterschiedliche Gegenpole. "Rechts gegen links" ist nicht falsch, aber es ist nur einer von mindestens 3 Gegensätzen; daneben gibt es ja noch das bekannte "freiheitlich vs autoritär", sowie das allgemein unterschätzte "pragmatisch vs utopistisch" (zB Kohl vs Merz) .)

      • @Ajuga:

        Mh, ich würde ja meinen, wenn mensch sich den aktuellen Staat anguckt, mag es zwar in Theorie Rechtsstaatsprinzipien geben, in der Praxis bleibt davon allerdings nicht viel übrig. Es gibt ein Machtgefälle innerhalb der Gesellschaft, das sich auch im staatlichen Handeln und Gesetzen widerspiegelt und es gibt ein Machtgefälle vom Staat gegenüber den Bürger*innen, das zudem seit längerer Zeit schrittweise verschärft wird. Von daher finde ich Misstrauen und Kritik gegenüber dem Staat grundsätzlich angebracht. Je größer die Macht, desto übler die negativen Auswirkungen via Korruption oder anderen Formen des Machtmissbrauchs.



        Dass Seuchenschutz keine Privatangelegenheit ist, sehe ich genauso. Das ist politisch und sollte idealerweise solidarisch gelöst werden.



        Ich würde Ihnen da durchaus zustimmen. :-) Als ich Ihren Kommentar las, fiel mir sogleich "The Political Compass" ein, der ja die politische Verortung in Hinsicht von libertär-autoritär und links-rechts darstellen will. Können Sie eine Seite für die dreidimensionale Darstellung inkl. der Implementierung von pragmatisch vs. utopistisch nennen, auf die Sie hinweisen?

    • @Uranus:

      Und dann lese ich aus antifaschistischen und anarchistischen Kreisen folgendes:



      de.indymedia.org/node/163859

      Wo ebenfalls geschwurbelt wird, dass wer mit Nazis demonstriert ja nicht zwangsläufig ein Nazi sei, man immer noch Anarchist oder Antifa sei und sich distanziert. Die von dir erwähnte Grundsätzlichtkeit scheint verletzt zu werden. Natürlich stehe ich da auf deiner Seite und sehe nicht, was am Mitlaufen mit Covidioten anarchistisch sein soll.

      Wobei ich jedoch ne starke Vermutung habe, dass es wie auf Oi!-Konzerten ist, wo Stalin- und Hitlerfans zusammenkommen, weil Militär, Waffen und Unterdrückung gegen Minderheiten manche Leute einfach zusammenschweißen, nicht nur des Musikgeschmacks wegen.

  • Ich denke es hat schon sehr viel mit Rudolf Steiner zu tun. Wer mit Anthroposophen zu tun hat wird schon gemerkt haben, dass sie ein starkes Ego haben, einen starken Willen. Sie kokettieren gerne mit all ihren Qualitäten und Fähigkeiten und unterscheiden sich gerne vom Rest der Bevölkerung, der nicht an ihr "geistiges" Niveau heranreicht. Es ist eine ganz andere Art spiritueller Selbstverwirklichung wie man das von indischen Gurus kennt, wo das Ego überwunden, wenn nicht zerstört werden soll um wirkliche Befreiung zu erlangen. Die alternative Szene, soweit sie noch existiert, geht auf die antiautoritäre Bewegung der 70ziger Jahre zurück. Auch keine klassischen Linken, eher ausgebrochene bürgerliche Jugendliche, die, damals zurecht, dem Staat mißtrauten und versuchten ihr eigenes Ding zu machen - bis zur Gründung der Grünen, bzw bis zu deren Einstieg in den Parlamentarismus. Das hat vor allem den Diskurs vollkommen verändert. Und so sind die Grünen jetzt staatstragend und der zurückgebliebene Rest ... naja (emoji Augenrollen). Die Paqndemie kam schnell und plötzlich und jetzt hängen wir alle zusammen in der Sch...ße.



    Und die Rechten nutzen das für sich aus. Jetzt heißt es aufpassen und es kann kollaterale Schäden geben die wir sehr bedauern, die aber unvermeidbar sind. Das kommt daher weil der Diskurs nicht mehr stattfindet, reden nicht mehr geht. Und genau das wollen die Rechten, eine Situation der bewaffneten Auseinandersetzung. Das kann heiter werden.

  • "Ist doch nicht davon auszu­gehen, dass sich Reichsbürger und Neonazis mit Anne Frank oder Sophie Scholl vergleichen."

    Mit Frank nicht, aber Vergleiche mit dem Weiße-Rose-Kreis gehören seit "Pro Köln" zum Standardreprtoire der Rechtsaußens. (Wobei die faschistischen Antinazis um Stauffenberg natürlich weiterhin beliebter sind.)

    • @Ajuga:

      Notwendige Korrektur! Danke dafür.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Wenn ich die Argumentation des Artikels zu Ende denke, dann komme ich nicht zum berührenden Hufeisen, sondern zu der Erkenntnis, dass da eine eklige, bürgerliche Meschpoke Jahrzehnte lang einfach die falschen Parteien gewählt hat.

    Die haben sich schon immer als weltoffen getarnt, haben aber bei jeder Gelegenheit verhindert, das sich etwas im Schulsystem ändert. Vor allem das kaiserzeitliche Gymnasium, dass die Kinder dieser Kreise nach vorne brachte, wurde als Bollwerk gegen die Unterschicht verstanden.

    Auch waren etwa die Protestbewegungen im Südwesten - inklusive Stuttgart 21 - eigentlich immer interessenmotiviert - Stichwort: Nimby - und praktisch nie global gemeint.

    Ich will da auch noch darauf hinweisen, dass die Autonomie-Bio-Romanzen auch als vermeintlich linke Utopien eigentlich antidemokratische Züge hatten: Die Gruppe verteilt die Macht schon innerhalb, aber das Außenverhältnis war verriegelt. Da man ja das Richtige tat, mussten (störende) Einflüße - etwa einer kommunalen Verwaltung - von außen prinzipiell falsch sein und mindestens ignoriert werden.

    Kurz: Da berühren sich nicht die Hufeisenenden, sondern teile des faschistischen, rassistischen Endes lassen jetzt - nicht ganz freiwillig - die Maske fallen.

    Ich entwickle deutlische Sympathien für die antibourgeoisen Maßnahmen der Oktoberrevolution...

  • “Und so berühren sich am Ende denn doch Rechte und Linke“



    . . vorausgestzt, man möchte die Alternativ- und anthroposophischen Milieus als links verstehen. Tu ich seit den 1980ern nicht mehr . .

  • Der letzte Abschnitt des Artikels trifft es gut auf den Punkt 👌 die Kombi aus:



    a) generellem Misstrauen/Unbehagen gegenüber staatlichen Einrichtungen kombiniert mit



    b) Unvermögen/Unwillen, vielschichtige und multikausale gestellschaftliche Strukturen zu deuten.

    Das Resultat davon sind dann schon mal so Deutungen, wonach hinter quasi allem eine Person oder überschaubare Personengruppe stecken würde und gemäß einer Pyramide von oben nach unten alles lenken würde 🤦‍♂️

    Schön fand ich dazu auch diese Erklärung hier:



    " Für Veritaten aller Richtungen gilt: Ihre Wahrheit hat wenig mit Theorie zu schaffen. Es bedarf bei ihnen weder besonderer Anstrengungen noch weiterer Fähigkeiten, die Dinge zu durchsteigen. Wichtig ist zu wissen, wo der Gegner steht. Ideologiekritik und Psychologie, sofern überhaupt bemüht, bleiben volkstümlich. Argumentative Strukturen sind eigentlich nur in dem Sinne vorhanden, als die Text- und Redebeiträge der Veritaten sich wie Panoptiken klassischer Fehlschlüsse ausnehmen. Reflexion und methodologische Überlegungen werden grundsätzlich gemieden. Politische Ökonomie findet allenfalls in vulgärer Form statt: Folge dem Geld oder so. Eigentlich geht es immer bloß darum, irgendwelchen Hintermännern auf die Schliche zu kommen."

    Hier die Quelle, wonach ich den Artikel ansonsten mit gemischten Gefühlen sehe und ja ich weiß, die jW ist eine streitbare Zeitung 😉



    www.jungewelt.de/a...-kaninchenbau.html

    • @vøid:

      Danke für den überaus aufschlussreichen Link zu dem Beitrag von Felix Bartels in der jW.



      Ja, ich denke auch, dass die "Wahrheiten" der Querdenker lediglich komplementär zu denen der Mehrheitsgesellschaft sind. Mit anderen Worten: meine "Wahrheit" ist doch nur deshalb wahr, weil die der Gegenseite so bizarr, verschwörerisch, unwissenschaftlich, verlogen etc. erscheint ... und auch tatsächlich ist, um da meinerseits keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Es ist eben die für jene Zeitgenossen zur unumstößlichen Wirklichkeit gewordene Wahrheit des "rabbit holes", von der Bartels in der jW schreibt.



      Doch für diejenigen an der Oberfläche, außerhalb des unterirdischen verschwoerungstheoretischen Karnickelbaus ist die Lage unübersichtlich geworden, gerade und besonders in Coronazeiten: der Hang zur Selbstvergewisserung ist eine allgemein-menschliche Eigenschaft, nicht bloß eine von querdenkenden Realitaetsverweigerern ... jedoch scheint es heutzutage ausreichend, auf die Irrationalität der in den Karnickelbau Gefluechteten zu verweisen, um die Legitimität der eigenen Position zu rechtfertigen.



      Karnickel sind wir allerdings samt und sonders, ob wir uns in den dunklen Tunnel des "rabbit holes" flüchten ... oder gelernt haben, die Inkonsistenzen und Unsicherheiten des gleißenden Sonnenlichtes der Erkenntnis auszuhalten. Und auch die Erkenntnis führt nicht zur Wahrheit - abgesehen davon, dass diese ein mühsamer steiniger Weg ist, also anders als die Meinungsbildung in der Bubble nicht am Anfang, sondern als Suchbewegung, als intellektuelle Anstrengung immer am Ende des Prozesses steht - , da Wahrheit immer nur etwas Momentanes, Voruebergehendes und daher wenig Greifbares erscheint.



      Wer anderen aber die "Pest" an den Hals wünscht - beispielsweise Ungeimpften die intensivmedizinische Behandlung verweigern möchte -, sitzt seinerseits längst selbst im tiefen dunklen Loch der Erkenntnislosigkeit.

  • Also mich überrascht die Herkunft der Protestler nicht im Geringsten. Denn was diese Leute eint, ist nicht ihre politische Meinung, sondern Ressentiments gegen die Regierung, Pharma-Konzerne und die Affinität für Verschwörungstheorien.

    Auch ist es ein, besonders in Deutschland, weit verbreiteter Irrglaube, Antisemitismus sei immer politisch rechts.



    Es gibt den religiösen Antisemitismus. Bei fundamentalen Christen gespeist aus der Mähr die Juden hätten den Heiland getötet.



    Bei den Evangelikalen und Muslimen die das Judentum als „falsche Religion“ ansehen.



    Dann wäre da der politische Antisemitismus der bei der Linken von pro-palästinensischen und somit anti-israelischen Meinungen geprägt ist.



    Und im politischen überschneiden sich dann wieder Antikapitalismus und –globalismus.



    „Die Reichen (Juden) bringen alles Schlechte in die Welt!“



    Nur weil alle (Neo)Nazis Antisemiten sind, heißt das nicht dass im Umkehrschluss alle Antisemiten Nazis sein müssen.

  • Was für Pegida auch schon galt, gilt jetzt erst recht.



    Ich mach mich nicht gemein mit Rechten, Faschos u.s.w.



    Ich hab noch von keinem Impfgegner vernommen, dass er sich von diesen Leuten distanziert und die Hetze gegenüber verantwortlichen Politikern und Wissenschaftlern verurteilt.



    Lass mich gerne eines Besseren belehren.

    • @Klaus Waldhans:

      Warum die Hetze gegenüber verantwortlichen Politikern und Wissenschaftlern nicht verurteilt wird?



      Ich habe es zum Teil erlebt, dass diese Bewegung die Politik und Wissenschaft für die neue Nazi-Diktatur halten und daher ihr Anti-Corona-sonstwas-Kampf ja garnicht rechts sein könne 🤦‍♂️ Das macht es mir auch so schwer bis unmöglich, mit solchen Leuten sinnvoll zu reden. Ich müsste mich da erstmal auf ein gemeinsames Vokabular mit denen einigen.

      Und ja, ich sehe diese Bewegung auch in gewisser Tradition zu Pegida oder der 2014er Friedensbewegung.

  • " Ist doch nicht davon auszu­gehen, dass sich Reichsbürger und Neonazis mit Anne Frank oder Sophie Scholl vergleichen."



    ---------------------------------



    Werch ein Iltum!



    1.Aktuelle Neonazis sind offen für /jede/ Art von Irrsinn + Wahn.



    2. Ganz billige Mimikry (als "Linke") gehört zu den Standard-Taktiken der Neuen Rechten bei öffentlichen Auftritten.

  • Ich musste diese Woche mit ansehen wie quasi direkt vor meiner Haustür von Querdenkern auf einer Demo Kerzen am sowjetischen Ehrenmal abgelegt wurden so wegen wir sind ja auch Opfer einer Diktatur. Wenn ich dann die geschätzte sächsiche Polizei sehe, wie sie da freundlich flankiert, lässt mich das nur noch fassungslos zurück. Habe dieses Jahr schon einmal Schriftzüge wie Impfen heißt Menschenversuche vom Mahnmal für die Befreiung von der Nazidiktatur entfernen lassen. Man könnte hier momentan am Fließband Kopfnüsse verteilen.

    • @Šarru-kīnu:

      passt doch, dem Herrn im Kreml gefällt es bestimmt. hier funken nur Brüder u Schwestern im Geiste miteinander, oder die sich für solche halten. Es spielt dem Kreml auf jeden Fall in die Karten. Nicht zufällig verteilt der Kreml Kredite, Spenden an AfD u Front National etc.

      • @ingrid werner:

        @Šarru-kīnu



        @Ingrid Werner



        Ja hier liegt der Hund begraben!



        Wer finanziert und fördert diesen ganzen antidemokratischen Dreck bei uns in Westeuropa und auch in den USA?!



        Warum versagt unser Geheimdienst hier komplett???



        Grabt Putin und seinen Vasallen in Syrien, Iran und TR das Wasser ökonomisch ab!

  • "... nicht als horizontale Gerade, sondern als hufeisenförmig darstellt ..."

    Alles Theorien für eindimensional denkende Menschen.

    Hey, Ihr verpasst da was!

  • Wenn man mich vor 2 Jahren gefragt hätte, ob es möglich ist, dass in D eine deutsche Variante von Qanon entstehen kann, hätte ich das empört bestritten. Man lernt halt nie aus.

  • Es ist unheimlich frustrierend, dass die Diskussion hierzulande nicht über ihre schwarz-weiss polemik hinauskommt. Und dabei allzuoft Nabelschau betreibt. Auf welcher Evidenz basiert die Behauptung "...-dass die Szene der Impfgegner sich zu einer in der Geschichte der Bundesrepublik bisher unbekannten rechtsradikalen Massenbewegung entwickelt" ? Es sind doch nicht alle rechtsradikal, Impgegner gab es schon vorher, v.a. auch im Prenzlauer Berg.... In den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich werden Innenstädte bei Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen verwüstet, das wird hier allerdings nicht wahrgenommen. oder handelt es sich auch um die größten rechtsradikalen Massenbewegungen? Vielleicht sind viele einfach frustriert, sie dem rechtsradikalen Milieu zuzuordnen wird dem Frust nicht abhelfen. Ganz selten kommen beide Seiten zu Wort (www.sueddeutsche.d...elegram-1.5489809) oder im Freitag. Und was mich am meisten ärgert: anstatt sich kritisch mit der deutschen Verweigerung eine Patentfreigabe und der dadurch verpassten Gelegenheit eines globalen Impffortschritts auseinanderzusetzen (Freitag www.freitag.de/aut...welt-ist-moeglich) stehen in Deutschland die Kimmichs & Co im Zentrum der öffentlichen Erregung. Es ist schrecklich (dumm), dass Sophie Scholl und Anne Frank von ein paar wenigen Verwirrten für propagandazwecke mißbraucht werden, das denke ich auch. Dennoch kommen mir andere Fragen zu kurz. Nicht zuletzt: dass gepusht von Söder & Co eine in Panik geratene Politik die allgemeine Impfpflicht als Lösung auf dem Höhepunkt der vierten Welle präsentiert, aber erst jetzt die Impfpflicht für Heil-und Pflegeberufe beschliesst ist doch schwachsinnig. Die Gräben werden weiter geöffnet, die Lösung ist es nicht (in portugal und Spanien mit einer Impfquote von nahezu 80% werden wieder Einschränkungen des öff. lebens verkündet). Frustrierend.

    • @Joan_Manuel:

      Wie soll man eine politische Bewegung denn einordnen, wo Rechtsradikale dort klare die Prägung geben? Rechtradikale und unbedarftes Mitläufertum?

      Ich würde mir auch mehr Fokus auf die Patentfreigabe wünschen. Aber da sehen wir natürlich, dass selbst ein medizinisch sinnvoller Impfstoff oder der Betrieb von Krankenhäusern am Ende immer noch den politischen und Wirtschaftlichen Verhältnissen unterworfen ist.

      Die Impflicht ist auch eine Verzweifelungstat aufgrund schlechten Pandemiemanagements, so meine Deutung.

      • @vøid:

        Ich habe noch auf keiner Covidiotendemo die Forderung nach einer Freigabe der Impfstoffpatente gehört.

        Aber der Selbstversuch ist Trumpf: irgendjemand müsste mal versuchen, mit einem dementsprechenden Plakat auf so einer Demo aufzulaufen. Dann wird man ja sehen, von wem sich schneller distanziert wird: von neofaschistischen Eugenik-Freaks, die das angebliche Virus vom gesunden Volkskörper ausschwitzen lassen wollen, oder von Leuten die die aktuell mit Abstand angebrachteste humanitäre und antikapitalistische Maßnahme fordern.

        Weer traut sich und berichtet anschließend?

  • "Und tatsächlich ist die Szene der Impfgegner und Querdenker – auch dort, wo sie nicht der extremen Rechten zuzurechnen ist – keineswegs frei von Antisemitismus. So berichtet der Direktor der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel: „In ein Seminar mit 30 von mir geschätzten Teilnehmern kam ein Student sichtlich aufgebracht. Ihn störte die Uni-Regel mit zwei Bändchen, einem für 3G und einem weiteren, länger gültigen für Studierende, die freiwillig mehr Angaben machen. Das Bändchen sei ‚wie der Judenstern in der Nazizeit‘. Es ist etwas anderes, ob das jemand denkt oder das selbstsicher vor einer Gruppe ausspricht. Das hatte ich noch nicht erlebt.“



    Das ist ein Beispiel für völlig überzogene Vorwürfe und relativierende Vergleiche,wenn auch nicht mal direkt beabsichtigt,aber für Antisemitismus? Nur wenn man die Definition so breit fächert,da selbst die Benutzung des Wortes "Jude",unabhängig vom Kontext , als antisemitisch gilt.



    Dann wird man bei der Suche nach Antisemiten natürlich stets erfolgreich sein!

    • @Mustardmaster:

      Bezogen auf den von Meron Mendel geschilderten Fall muss ich Ihnen entschieden widersprechen ... auch die Relativierung des Judenmordes ist bereits Ausdruck von Antisemitismus.



      Und natürlich stellen alle Aussagen wie beispielsweise, dass Ungeimpfte - oder Baendchentraegern - die "neuen Juden" seien, Relativierungen der Shoa und damit eine Form von Antisemitismus dar.



      Dem von Meron angeführten Studenten würde ich entgegnen, ob er denn allen Ernstes glaube, dass er befürchten muss, auf engsten Raum in einen überfüllten lichtlosen Viehwaggon gepfercht zu werden, um in eine der Staetten des industriellen Massenmordes an den Juden verfrachtet zu werden.



      Macht man sich den historischen Kontext klar, verbieten sich derartige Vergleiche eigentlich von selbst ... schlimmer aber noch, wenn sie von angehenden Akademikern getätigt werden.

    • @Mustardmaster:

      Häwas? Wenn man die Vorbereitung der Shoa demonstrativ verharmlost und trivialisiert, was außer antisemitisch soll das denn sonst sein?

    • @Mustardmaster:

      Der Begriff "Jude" ist natürlich im heutigen Sprachgebrauch negativ konnotiert und die Aussage des Studenten ist sehr wohl antisemitisch! Der Kontext bzw die Intention des Sprechers spielen dabei gar keine Rolle! Sich durch ein Bändchen mit einem gefolterten und ermordeten Juden zu vergleichen ist mehr als bedenklich und diese Aussage ist das einzige was überzogen und relativierend ist! Die Menschen die sowas sagen, wissen gar nicht, was sie da reden!

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Corona-Diktatur?



    Genau die werdet ihr bekommen, wenn ihr weiterhin queer schießt und euch gegen den Staat und gegen die Mehrheit der Bürger wendet.



    Zwangsläufig provoziert dies den Staat zu immer härteren Maßnahmen.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @47202 (Profil gelöscht):

      +1

      .. allerdings würde ich "quer schießen" schreiben, denn "queer schießen" wird der Sache nicht gerecht, fürchte ich... ;)

  • Vielen Dank für diese sehr gute Analyse. Sie bestätigt meine persönliche Wahrnehmung, dass die Kritik an den Corona-Maßnahmen nicht auf eine konkrete politische Gesinnung zurückgeht, sondern eher, dass man aus den unterschiedlichsten Sichtweisen heraus zu dieser kritischen Haltung gelangen kann.

  • Ist eigentlich nicht schon alles über das Thema geschrieben und breitgeredet worden ?



    Oder anders muss man den Impfgegnern und Coronaleugnern ständig das Gefühl geben wichtig und interessant zu sein ?

  • Ist das nicht ein bisschen viel Kommentar in einem Artikel, der nicht als Kommentar gekennzeichnet ist?

  • Ich schätze Micha Brumlik sehr. Aber mir der Anwendung der Hufeisentheorie hat er sich verrannt. Ein grosser Teil der antehophosophisch-"alternativ" Gesinnten waren nie links. Sie sahen nur für ein paar Jahre stylemäßig wie Linke aus. Das war's aber auch.

    • @rosengrob:

      Gottchen, ist mir da womöglich etwas entgangen? Wie bitteschön sehen denn Linke “stylemäßig” aus?



      Sagen Sie’s mir bitte, damit ich u.U. noch schnell meine Garderobe wechseln kann .:. möchte schließlich nicht für einen Anthroposophen gehalten werden.

  • Zitat: ""Offensichtlich sind viele Angehörige der alternativen und anthroposophischen Milieus..." Das ist ja ganz schrecklich zu lesen. Bislang dachte ich immer nur die "Querliegenden" "schwurbeln".



    Zu der Argumentation im Beitrag..."Schau, wenn ich vor die Haustüre trete und naß werde, bedeutet das noch nicht, dass es regnet. Evtl. gießt auch nur ... und nur die Urgroßenkelin von Rudolf Steiner ihre Blumen. Und auch nicht umbedingt mit Globoli verrührt." Und auch beim Nachbarhaus naß geworden?



    Ja, weil dort "offensichtlich" die von Ihnen genannten " vielen Angehörigen der alternativen Milieus..:" zeitgleich - aus offensichtlich esoterischen Gründen - ihre Blumen gießen. Ich empfehle, mal ein paar Meter vom Haus Abstand zu nehmen.

    • @Zeuge14:

      Also entweder bin ich noch nicht richtig wach oder ich bin über Nacht doof geworden.

      Was wollen Sie denn damit sagen?

      • @Jim Hawkins:

        Ich muss zugeben, mir geht es ähnlich.



        Entweder ist es eine umständliche Umschreibung des Sprichworts: "Wenn du Hufgetrappel hörst, denke an Pferde, nicht an Zebras." oder eine Aufforderung nichts auszuschließen a la Sherlock Holmes. "Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag."



        Oder es ist einfach nur esotherischer Quatsch.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @derSchreiber:

          Wie Volkers Mund erklärt: „Jemand sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Das Fazit von „ZEUGE14“ ist ja richtig: „Ich empfehle, mal ein paar Meter vom Haus Abstand zu nehmen.“ Oder mal raus aus dem Wald.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Danke @Mondschaf, genau, denn "sonst sieht m/w/d die Bäume nicht".

      • @Jim Hawkins:

        🏴‍☠️ - ☕️☕️☕️☕️☕️ - Eric laß gehn -

        Eric Burdon - One More Cup Of Coffee (Live, 1976) ♫♥

        m.youtube.com/watch?v=5NO0f7IXnPA

        unterm—— anne Sieg =>Hippiefalle —



        Hab gestern eine Stunde lang ☕️ ☕️einer gleichaltrigen Dame (Oxpreußin Flucht *in Dänemark) zugehört=> der sonst untadelige Männe is immer beie square in Bonn dabei! Sie - solle endlich mal mitkommen! Halte sojet aber im Ergebnis für absurd.



        Lenin - “Was tun!“ Für sie schwierig.



        & K. W. Deutsch - Marburg 1968* - ua -



        “Es gibt nichts überzeugenderes als die Verschwörungstheorie. Weil immer ein nicht beweisbarer bewiesener Beweis nicht zugänglicher Teil bleibt.“



        Die hier angeführte Klientel - glaubt halt gern früh - wir aufgeklärten halt etwas später.



        Ollen Pirsig - Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten - hat das seinem Sohn - der sich über indianische Chaquauqua (Volkschule) erhob - so erklärt: “Gemach. Es gibt auf der Welt vllt 20 Personen - die die Quantenphysik tatsächlich verstehen! Der Rest glaubt das!“

        Sojet halt

        de.wikipedia.org/wiki/Karl_W._Deutsch



        (*Unvergessener Auftritt Quel homme;))

        • @Lowandorder:

          Zu kW Deutsch:

          www.google.com/url...oYff_uQ4XIOUFEfB86

          • @rosengrob:

            Danke. Herrlich. Olle Volker Hauf - n Guter nach meiner Erinnerung.

            unterm—— servíce — Mbg/Lahn ff 🧐 -



            Die auch/vllt mal täuschen kann.



            Die Dame vonne Hippiefalle - kannte alle:

            K. W. Deutsch - Vater der Systemtheorie



            Bei der Menschen im Mittelpunkt standen



            “ Sein politisches Augenmerk lag auf der Bearbeitung von substantiellen Problemen, seine wissenschaftliche Herangehensweise war immer streng systematisch, und ein ihm selbst sehr wichtiger pädagogischer Ansatz war es, wissenschaftliche Erkenntnisse für alle zugänglich zu machen. Die Erhebung neuer Datensätze lieferte immer den Ansatz für die Herangehensweise an alten und neuen wissenschaftlichen Problemen. Theorien untersuchte er genauestens anhand der Fallbeispiele und suchte schließlich vor allem durch die Quantität seiner Datensätze im besten Falle generelle Indikatoren für zukünftige Entwicklungen zu finden. Dabei arbeitete er fast immer interdisziplinär.“



            & einer seiner Schüler Talcott Parson



            (was wohl so eher nicht so stimmt!?;)



            de.wikipedia.org/wiki/Talcott_Parsons



            &



            hmongwiki.de/wiki/Talcott_Parsons



            & dess - Schüler - scho =>



            “ Gegen Ende von Parsons' Karriere besuchte auch der deutsche Systemtheoretiker Niklas Luhmann seine Vorlesungen.“ Ach was! © Loriot -



            Niklas Luhmann



            de.wikipedia.org/wiki/Niklas_Luhmann



            Bei dem der Sage nach - schon mal die Eiskristalle von der Wand fielen. Ein knallharter Verhandler bei Winterreifen



            In dessen Theorie dann Menschen aber nicht mehr vorkamen =>



            Komplexitätsreduzierung;)) siehe auch -



            Buch zur Soziologie der Gesellschaft: “Wenn's läuft, dann läuft's“



            Armin Nassehis gefeiertes Buch „Muster“ möchte eine Theorie der digitalen Gesellschaft sein. Unser Autor entdeckt darin nur Systemtheologie.



            taz.de/Buch-zur-So...llschaft/!5634072/ Rudolf Walther

            kurz - 🧑‍🎄🎅🏻 - & Ohwie lacht - 😇 -

            • @Lowandorder:

              Dass mit den Eiskristallen und Winterreifen klingt nachvollziehbar, zumal wenn man - wie ich - seinen Wohnsitz in unmittelbarer geografischer Nachbarschaft des kleinstädtischen ehemaligen Luhmannschen Domizils (die "Bergstadt" in Lippisch-Sibirien) aufgeschlagen hat.



              Luhmann selbst habe ich noch persönlich "gehört" an der Staette seines universitären Wirkens, zugegeben, ich habe seinerzeit nicht viel davon verstanden ... diejenigen seiner verschworenen Jünger, die mit dem Aufnahmegerät in der ersten Hoersalreihe saßen und gebannt an ihres Gurus Lippen hingen, aber wohl auch nicht.



              Im Anlegen eines Zettelkastens sowie der "Reduktion von Komplexität" habe ich mich allerdings auch versucht ... beides aber recht erfolglos und aus beruflichen Gruenden später wieder aufgegeben.

        • @Lowandorder:

          Danke für Hinweis auf KW Deutsch. Klingt sehr interessant. Kannte ich auch nicht.

        • @Lowandorder:

          Danke für den Kaffee.

          Und danke für Burdon. Tönt besser als das Gejaule von Dylan (sorry Dylanologen).

          K.W. Deutsch kannte ich gar nicht. Allerdings habe ich 68 auch noch gelegentlich in die Hosen gemacht. Werde ich mir mal anschauen.

          Was alle Verschwörungstheorien eint, über kurz oder lang kommen sie alle bei den Juden raus.

          So, jetzt muss ich to the valley below.

          • 4G
            47202 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            Burdon ist ein genialer Sänger, zweifellos. Dylan aber ist ein Genie!



            Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.