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Geplante Freigabe von CannabisNeuer Markt, viele Jobs

Der deutsche Anbieter Demecan rechnet mit der Cannabis-Legalisierung frühestens Ende 2022. Der Staat könnte pro Jahr 4,7 Milliarden Euro mitverdienen.

„Gigantische Wachstumschance“: Marihuana soll bald für den privaten Gebrauch legalisiert werden Foto: Olena Bandarenko/Panthermedia/imago

Berlin taz | Mit der Ampelkoalition soll es so weit sein: Cannabis wird für den privaten Gebrauch freigegeben. Es entsteht ein neuer, legaler Milliardenmarkt. Doch es könnte noch einige Zeit dauern: „Wir gehen von einer Legalisierung eher Ende 2022, Anfang 2023 aus“, heißt es beim deutschen Anbieter Demecan: „Die Legalisierung ist für uns als deutschem Cannabispionier und einzigem unabhängigen deutschen Unternehmen mit eigenem Cannabisanbau natürlich eine gigantische Wachstumschance.“

Der Deutsche Hanfverband schätzt die illegal konsumierte Menge auf jährlich 200 bis 400 Tonnen. Jetzt errechnete der Ökonom Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dass die Freigabe von Cannabis allein dem Staat 4,7 Milliarden Euro jährlich bringen würde – darin berücksichtigt sind 1,8 Milliarden Euro aus einer Cannabissteuer, dazu kommen höhere Gewerbe-, Umsatz- und Lohnsteuereinnahmen sowie Sozialabgaben.

Denn Ökonom Haucap erwartet, dass rund 27.000 legale neue Arbeitsplätze in der Branche entstehen. Zudem spare der Staat Ausgaben für Strafverfolgung und Justiz. Die Studie geht von einem Endpreis von unter 10 Euro je Gramm Cannabis aus – einschließlich Steuern.

Zahlreiche Anbieter sind bereits im Geschäft. Sie beschäftigen sich wie Demecan, Cansativa aus Frankfurt oder Vertanical aus Gräfelfing bei München mit Medizinalcannabis. Das ist in Deutschland bereits seit 2017 unter strengen Auflagen freigegeben. 2021 hat der Markt eine Größe von geschätzt 12,5 Tonnen – das meiste wird importiert.

Schon auf Zuwachs gebaut

Demecan gehört zu den Unternehmen, die von Anfang an dabei sind. Arzt Adrian Fischer, Rechtsanwalt Constantin von der Goeben und Ökonom Cornelius Maurer gründeten den Betrieb 2017 in Berlin. Der Name ist die Abkürzung von Deutsches Medizinalcannabis.

Die Firma ist eine von drei Unternehmen, die in Deutschland Cannabis für medizinische Zwecke anbauen dürfen. Sie erzeugt ihr Cannabis auf einem ehemaligen Schlachthof in Ebersbach nördlich von Dresden. Auf rund 5.000 Qua­drat­metern, etwas kleiner als ein Fußballfeld, wachsen seit Oktober 2021 die Pflanzen. Die erste Ernte ist für Januar 2022 geplant. Konkurrent Aphria ist etwas schneller. Er hat im schleswig-holsteinischen Neumünster bereits geerntet. Der dritte Anbieter, Aurora Cannabis, Tochter eines kanadischen Konzerns, baut in Sachsen-Anhalt an.

Die Produktions- und Büroräume von Demecan sind deutlich größer als der Teil, der heute genutzt wird. Das Unternehmen darf aktuell knapp 1 Tonne Cannabisblüten erzeugen. „Kurzfristig können wir die Kapazität auf bis zu 1,5 Tonnen, mittelfristig auf bis zu 10 Tonnen pro Jahr erhöhen“, sagt ein Demecan-Sprecher. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 70 Mitarbeiter. Über den Umsatz schweigt es sich aus.

Hohe Sicherheitsauflagen

Um medizinisches Cannabis in immer gleicher Qualität anbauen zu können, haben die Gewächshäuser wenig mit klassischen Glaskästen zu tun. Die Technik kontrolliert unter anderem Luftfeuchtigkeit, Licht, Temperatur. Zudem unterliegt Cannabis dem Betäubungsmittelgesetz. Entsprechend hoch sind die Sicherheitsauflagen: Die Cannabisproduktion muss speziell abgeschirmt sein, selbst Abfälle dürfen nicht einfach in den Biomüll.

Diese Regeln dürften auch gelten, wenn die Bundesregierung Cannabis als Genussmittel freigibt. Vorgesehen ist, den Stoff über eigens lizenzierte Stellen verkaufen zu lassen. Ob das Apotheken sind, Kneipen oder Kioske, ist noch offen. Unklar ist auch noch, wie schnell sich der illegale in einen legalen Markt verwandelt. In Kanada war nach zwei Jahren die Hälfte des Markts legal. Das Land hat Cannabis 2018 komplett freigegeben.

Demecan hat in mehreren Runden Millionenbeträge von Investoren aus dem klassischen deutschen Mittelstand und von Risikokapitalgebern bekommen. Den Umbau des Schlachthofs in Ebersbach hat das Land Sachsen mitfinanziert. Demecan glaubt, dass Sachsen „jetzt der wichtigste Standort für den wachsenden Cannabismarkt in Deutschland werden“ kann.

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53 Kommentare

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  • Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, das es Coffeshops wie in Amsterdam gibt. Zwischen 20 Sorten auswählen und



    ganz legal konsumieren.

  • Finde ich gut. Und dann noch so preiswert. Und kein Dreck drin.

    "Yes, I smoke shit, straight off the roach clip



    I roach it for the blunted ones to approach it



    Forward motion, make you sway like the ocean



    The herb is more than just a powerful potion"

    www.youtube.com/watch?v=hsojt7iEcTQ

  • Wikigedöns zur Prohibition: "Die signifikante Senkung des Alkoholkonsums, welche die Prohibition hervorbrachte, zeigte auch positive Auswirkungen, und zwar auf die kollektive Gesundheit jener Zeit. Ein Risiko übermäßigen Alkoholkonsums ist Leberzirrhose, die tödlich verlaufen kann. So erreichte die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle nicht deren Ausmaß zu Zeiten legalen Alkoholkonsums."

    • @Rudolf Fissner:

      Dafür ist die Zahl der Bleivergiftungen gestiegen :-)

  • Selten größeren Quatsch der "Werbebranche" gelesen. Nichts gegen den medizinischen Gebrauch! Eher müsste nun einmal langsam gegen die Alkohol-Industrie identisch wie gegen Tabak vorgegangen werden. Das Dealen übernehmen Unternehmen. Im Übrigen würde bei fehlender Strafverfolgung nur Zeit, jedoch nicht Geld gespart. Polizei und Staatsanwaltschaft sind idR Beamte, die stets gleich besoldet werden, egal wen und was sie verfolgen. Und wo sind die Kosten des C-Konsums für die Gesellschaft gelistet? Die Listung der angeblichen Vorteile durch das Unternehmen bzw. dessen Fürsprache liest sich nahe an der u.a. von Unternehmen benutzten Strategie der s.g. "Erzeugung von Nichtwissen".

    • @Gerhard Krause:

      "Eher müsste nun einmal langsam gegen die Alkohol-Industrie identisch wie gegen Tabak vorgegangen werden"

      Werbeverbot und Verkaufsverbot im Supermarkt fände ich gut. Alkohol nur noch im Getränkemarkt oder speziellen Geschäft, Tabak auch nur noch in Tabakläden. Ein Verbot halte ich hingegen für eine sehr schlechte Idee. Es sei denn Sie möchten eine neue Einnahmequelle für die organisierte Kriminalität schaffen.

      Alkohol Prohibition in den USA, schon Mal gehört?



      Bei der Mafia haben die Sektkorken geknallt.

      Und genau das gleiche möchte ich eben auch für Cannabis.

      Der gesellschaftliche Schaden durch die Strafverfolgung und das Verbot sind immens. Einmal der Schaden, für den Konsumenten, durch Streckmittel und die Konsequenzen der Strafverfolgung.



      Der Schaden für die Gesellschaft durch entgangene Steuereinnahmen und die organisierte Kriminalität, die verkauft dann nämlich nicht nur Gras, sowie durch das Binden von Polizei und Justiz.

      Eventuell haben Sie es schonmal gehört, aber die Gerichte in Deutschland, sind überlastet.

      Ich will gar nicht weiter ins Detail gehen. Schauen wir einfach Mal nach Kanada. Deutlich weniger Jugendliche Konsumenten (50% weniger!), keine nennenswerten Steigerungen des Verbrauches insgesamt, Schwarzmarkt um 50% geschrumpft. Rund 1 Jahr nach der Legalisierung.

      Ich empfehle sehr die orinal Quelle zu lesen, wenn Sie gut Englisch sprechen: www150.statcan.gc....#correction-notice

      Finden Sie das nicht auch erstrebenswert?

      • @Obscuritas:

        Ihre Meinung in allen Ehren. Ich bin jedoch klar gegen die Legalisierung von C in der (zumindest) von mir befürchteten Form, sowie gegen die zumindest hier angedeutete "Werbung". Wenn legal, dann zu niedrigsten Preisen mit gedeckelter Gewinnerzielung. .. Soweit Sie Kosten, Kräftebindung und Überlastung d. Gerichte ansprechen, dann sind mE die beiden Ersten eher eine Art von innerer Verrechnung, und ich wüsste nicht, dass eben nicht zB von Verfahrenseinstellungen Gebrauch gemacht würde, oder 😉👻? .. Eine andere Lage (Kanada) ist zumindest mE stets schwer übertragbar. .. Drogen klauen und unerlaubt anbauen kann ich gleichfalls soweit diese als legal gelten. .. Gerichte geraten an ihre Kapazitäten zumindest ebenfalls deshalb, weil das Öffentliche mE absichtlich, Stichwort schlanker Staat, unterfinanziert ist. .. Herzlichen Gruß

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)
  • "Auf rund 5.000 Qua­drat­metern, etwas kleiner als ein Fußballfeld..."

    Danke, danke, danke! Endlich weiß ich wie groß ein Fußballfeld ist. Nämlich etwas größer als 5000 m². Aber was hat ein Artikel über Landwirtschaft mit Sport zu tun?

  • "Der Deutsche Hanfverband schätzt die illegal konsumierte Menge auf jährlich 200 bis 400 Tonnen."



    400t/a sind 8t/Woche, also 800.000g bei 4 Mio+ regelmäßige Kiffer*innen ( hanfverband.de/faq...utschland-cannabis ). Das wären 0,2g/(Woche*Kiffer*in).



    Da kann mensch wohl an die 400 noch ne Null dranhängen.

    • @Hugo:

      Die fehlende Null findest Du glaube ich bei Deiner Umrechnung von Tonnen zu Gramm…

      • @Jan Jansen:

        Jo, *oops*, danke stimmt. Die Statistiken dazu sind halt auch mit Vorsicht zu genießen, die 400t erscheinen mir trotzdem unrealistisch=viel zu wenig.

  • Also, was mache ich denn als Nichtraucher ?



    Stimmen diese Geschichten von Haschkeksen und -tee oder kann man das Zeug mit einer E-Zigarette konsumieren ?

    • @Bolzkopf:

      "Also, was mache ich denn als Nichtraucher ?"

      Dabei bleiben, auf Rauschmittel zu verzichten. Nur weil etwas legal ist, besteht kein Zwang zum Konsum. Nüchtern bleiben, ist auf jeden Fall besser.

    • @Bolzkopf:

      Sie glücklicher. Das Rauchen sich wieder abzugewöhnen ist echt schwer.

      Es fehlt die einfach die leichte Rauchvergiftung.

      E Zigaretten sind für das reine Produkt eher ungeeignet, es kann aber natürlich auch E Liquid mit THC angereichert werden.

      Wenn THC erhitzt wird bei der richtigen Temperatur zusammen mit Öl/ fett werden die Cannabinoide dekarbonisiert und vom Öl aufgenommen. Das Pflanzenmaterial kann anschließend herausgefiltert werden mit einem Sieb.

      Wenn es Fachgeschäfte gibt, wovon auszugehen ist, dann wird man dort, auch einen Volcano, von Storz und Bickel, stehen haben für die Kunden. Den besten Verdampfer den es gibt, deutsches Qualitätsprodukt.



      Geschmacklich ist verdampfen auf jeden Fall ein echtes Erlebnis bei gutem Gras.

    • @Bolzkopf:

      Ich empfehle Canabisbutter. Kann man mit backen, Tee aufgießen und vieles mehr. Bei Migräne gibt es nichts Besseres.

      • @m.d.bichlmeier:

        Olivenöl ist am besten geeignet für die Aufnahme von Canabinoiden.

        Für Tee jedoch weniger geeignet. Aber als Tropfen, der Hammer.

    • 2G
      26152 (Profil gelöscht)
      @Bolzkopf:

      Wenn rauchen, dann bitte pur!



      Ist gesünder ohne Nikotin und besser für die Lungen.



      Ansonsten oral, Kekse, Tee, Kaffee usw., da ist die Palette der Fantasie überlassen!

  • Bei der Freigabe und kontrollierten Abgabe soll darauf geachtet werden, dass die verkauften Mengen in kleinen Mengen einzeln verpackt werden, dem Käufer zuzuordnen sind, und dass der Besitz "unverpackten" Cannabis oberhalb einer Verpackungseinheit klar reglementiert und sanktioniert wird. Nur dann kann ein Schwarzmarkt deutlich beschrnkt werden.

  • Vorschlag:



    "Jede:r Erwachsene (21J.) hat das Recht, zwei weibliche, naturbelassene Hanfpflanzen zu halten, besitzen etc. Die Früchte der Pfanzen dürfen unentgeltlich an andere Erwachsene (21J) abgegeben werden. Wer gegen die Regeln verstößt, verwirkt das Recht Hanf zu besitzen."

    • @m.d.bichlmeier:

      Wichtiger wäre es, den Automobilführerschein erst ab 21 zu erlauben, wenn man schon bei merkwürdig hohen Altersgrenzen ist.

    • @m.d.bichlmeier:

      Mit den Früchten der Pflanze können die anderen Erwachsenen aber auch nicht viel anfangen, allenfalls weitere Pflanzen züchten. Warum 21? Was sind die Kriterien für "naturbelassen"? Warum zwei Pflanzen, der Ertrag kann je nach Sorte und Anbaubedingugen wohl sehr unterschiedlich ausfallen? Und aus der Perspektive den Markt unter legale Kontrolle zu bringen, mahen Mengenbeschränkungen die dann doch wieder illegale Absatzmärkte eröffnen wenig Sinn.



      "verwirkt das Recht Hanf zu besitzen"



      Als Pflanze, in Form getrockneter Blüten, als T-Shirt oder als Dichthanf in der Werkstatt?

      • @Ingo Bernable:

        Typisch "Deutsch", da kommt ein Vorschlag und die Reaktion ist reaktionistisch.



        Hatte ich nicht als Vorwort geschrieben "Vorschlag"? Wie wäre es mit konstruktiver Reaktion?

        • @m.d.bichlmeier:

          Zu konstruktiven Vorschlägen trage ich gern konstruktive Kritik bei. Dennoch wäre es vielleicht auch konstruktiver sich mit Vorschlägen zu Themenfeldern von denen man recht offensichtlich so überhaupt keine Ahnung hat zurückzuhalten und das formulieren von Gesetzesentwürfen Leuten zu überlassen die über die dafür notwendige fachliche und rechtliche Expertise verfügen.

          • @Ingo Bernable:

            So wie zur Geldwäsche? Zur Abgeordnetenbestechung? Zur Verschwiegenheit in den ÖPP-Verträgen? Alles von Experten ersonnen.....

  • In den 4,7 Mrd hat der Ökonom auch 1,4 Mrd Einsparungen bei der Strafverfolgung eingerechnet.



    Das sind aber keine wirklichen Einnahmen, da die Polizisten und Richter ja weiterhin bezahlt werden. Dann halt für andere Aufgaben.

    • @fly:

      Wir haben soweit ich mich entsinnen kann, aktuell eher einen Mangel an Polizeibeamtinnen.

      Und die Gerichte sind komplett überfordert.

      Anstelle also neue Polizistinnen und Staatsanwältinnen, einstellen zu müssen, reichen ev. die bereits vorhanden.

      Somit spart der Staat sehr wohl Geld. Geld, welches für das zusätzliche Personals notwendig gewesen wäre.

  • 2G
    26152 (Profil gelöscht)

    Der eigentlich Grund für die Legalisierung wird wohl darin liegen, dass dadurch Steuergelder winken, bei denen den Finanzjongleuren die Zunge raushängt und der Geifer trieft!



    So wird sich der Verkaufspreis dem Apotheken-Niveau "angleichen", und für den Konsumenten wird es weiterhin verboten sein, sein Kraut selber anzubauen, ebenso wie das Brennen von Schnaps nur noch unter Genehmigung und unter Aufsicht erlaubt ist!



    So versteckt sich dahinter das reine Monopoldenken, schön mit Blümchen dekoriert, um es dem Endverbraucher nicht ganz so sauer zu vorzusetzen.



    Solange der Eigeneanbau und der Konsum incl. des Eigenbedarfs nicht erlaubt und legalisiert wird, ist das nur ein Beispiel mehr dafür, wie der "Endverblöder" einmal mehr zur Kasse gebeten wird, und zusätzlich seine Eigenständigkeit beschnitten wird, zudem die Bevormundung und die Entmündigung, die sich dabei entlarvt! Der Staat als Dealer, mit genau derselben Motivation wie der Straßendealer, dem es auch nur ums Geld geht..., und weder um die Philosophie dahinter noch um sonst was..., nur ums Geld..., und ums Monopol. Rollt euch doch einfach mal einen ein und kräftig dran ziehen, damit ihr überhaupt wisst worüber ihr urteilt..., und eventuell auch ein wenig lockerer und geschillter werdet, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, denn bei den Vorurteilen und Ängsten kann das nur der Horror werden ! ! !

    • @26152 (Profil gelöscht):

      Bei erlaubtem Anbau zum Eigenverbrauch kann ich mir nicht vorstellen, wie dann der illegale Handel wirksam kontrolliert werden könnte.

      • @meerwind7:

        Weil es erlaubt ist sein eigenes Bier zu brauen und Schnapps zu brennen ist der Schwarzmarkt für Alkohol in Deutschland völlig außer Kontrolle, an jeder Ecke gibt es Alkoholdealer.

        Nein oder? Warum? Weil es sich nicht lohnt.

        Wenn Cannabis erst von richtigen Grossbetrieben produziert wird, ist es hier schnell das selbe.

      • 2G
        26152 (Profil gelöscht)
        @meerwind7:

        ...Anbau zum Eigenverbrauch! Und nicht zum dealen...!



        Es geht erst einmal darum, diese Angelegenheit des Konsums zu entkriminalisieren und parallel dazu die Justiz zu entlasten, indem solche Lappalien nicht mehr vor Gericht ausgetragen werden, dann ist auch mehr Raum für andere Kleinkariertheiten, wie z.B. der Gartenzweg im Garten, der mit runtergezogener Hose zum Nachbarn rüber grinst oder ähnliches!

  • In taz.de/Kiffen-als-...bb_message_4194172 wurde aus den USA berichtet: „Bei dem Vergnügungscannabis gehen 17 Prozent der Einnahmen in die Kassen von Oregon. Bereits im Finanzjahr 2020 stiegen die Cannabis-Steuereinnahmen des Bundesstaates auf rund 130 Millionen Dollar, im Finanzjahr 2021 kletterten die Steuereinnahmen auf 180 Millionen“



    Gegen Medizinalcannabis habe ich nichts. Aber mit „Vergnügungscannabis“ tritt der Staat in Konkurrenz zu den professionellen Dealern! Außerdem: Nach Jahren und Jahrzehnten Gebrauch von „Vergnügungscannabis“ (o. ä.) wird sich das gesundheitlich bemerkbar machen. Und ebenso wie bei Alkohol und Nikotin, mit staatlichem Zutun!



    In Staaten, in denen die Gesundheit Privatsache ist, d. h., in denen sich jeder privat versichert (oder gar nicht), kann es dem Staat (z. B. USA) zunächst scheinbar egal sein. Aber auch dann trifft es den Staat, wenn die Kiffer kaum noch arbeitsfähig sind und somit auch kaum noch Steuern bezahlen.



    In D. müsste darüber hinaus die GKV (genauer: Die Gemeinschaft der gesetzlich Versicherten) dann auch noch für die Gesundheitsschäden durch „Vergnügungscannabis“ aufkommen!

    • 2G
      26152 (Profil gelöscht)
      @Pfanni:

      Verstehe durchaus die Bedenken der Bedenklichen, denn wo sie recht haben, da haben sie recht..., A B E R..., der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein und hat auch bekanntlich ein Recht auf Rausch und Vergnügen..., auch wenn manche Menschen anscheinend mit Spaß, Freiheit und Demokratie gar nicht klar kommen und wohl lieber eine Diktatur hätten, wo die doch zuhause so gut zu funktionieren scheint!



      Und zudem sollte man sich überlegen, wo da Grenzen gesetzt werden sollen, denn letztlich kommt man von Zehntel ins Hundertel, vom Hundertstel ins Tausendstel usw. ohne Ende!



      Zum Schluss wird noch das Leben überhaupt verboten und in Fragen gestellt, weil man ja beim Sterben zu Tode kommen kann, oder was?!



      Ist jetzt etwas überspitzt dargestellt, aber genau der Punkt, der dann irgendwann mit solchen "Strategien" erreicht wird!

    • @Pfanni:

      "Aber mit „Vergnügungscannabis“ tritt der Staat in Konkurrenz zu den professionellen Dealern!"



      Wo ist das Problem? Sorgen sie sich um die Arbeitsplätze der professionellen Dealer?



      "ebenso wie bei Alkohol und Nikotin"



      Dann müsste man diese konsequenterweise verbieten. Das nächste Oktoberfest bei Limo und Apfelschorle wird bestimmt der Renner. Oder aber, man kommt eben zu dem Schluss, dass längst nicht jeder Konsum zwangsläufig Suchtverhalten ist.



      "wenn die Kiffer kaum noch arbeitsfähig sind und somit auch kaum noch Steuern bezahlen."



      Das Klischee vom Stoner die niemals seine Couch verlässt ist billig und ähnlich repräsentativ, wie das Bild des Alkis auf der Parkbank für Alkoholkonsument*innen.



      "In D. müsste darüber hinaus die GKV [...] dann auch noch für die Gesundheitsschäden durch „Vergnügungscannabis“ aufkommen!"



      Genauso wie für die Folgen von Risikosportarten, falscher Ernährung, massenhafte Burnouts durch zu stressige Jobs im kapitalistischen Wettbewerb, etc, etc, ... Tatsächlich dürfte eine staatlich kontrollierte Abgabe den Konsum nur unwesentlich ansteigen lassen, gleichzeitig aber etliche, teils schwere Gesundheitsgefahren, etwa durch Streckmittel wie Blei, Vogelsand, Talkum oder Plastik vermeiden. Die Schäden die illegales Gras fragwürdiger Qualität anrichten werden schließlich auch heute schon von der GKV getragen.

      • @Ingo Bernable:

        „"ebenso wie bei Alkohol und Nikotin" Dann müsste man diese konsequenterweise verbieten.“



        Gratuliere! Ihre Idee wurde aufgegriffen! Leider nicht hierzulande, sondern in Neuseeland. Der DLF meldete in seinen Nachrichten: „Neuseeland will nach und nach zu einem rauchfreien Land werden. Ein entscheidender Schritt soll ein neues Gesetz sein, das den Verkauf von Zigaretten an künftige Generationen verbietet.“



        Weiterlesen: www.deutschlandfun...verbieten-100.html

  • "Die Studie geht von einem Endpreis von unter 10 Euro je Gramm Cannabis aus, inklusive Steuern"

    Das wäre vernünftig. Sonst wird der Schwarzmarkt auch nicht ausreichend ausgetrocknet. In Canada sind 50% Schwarzmarkt geblieben, weil der Preis von legalem Gras zu hoch ist. Es sollte zumindest ein paar preiswerte Sorten geben. Hier mal ein gutes Beispiel aus einem Club in Barcelona: 3,5€ für Thailändisches Outdoor Gras, 4€ für Krümelreste, 5-6€ für das Preiswerte 7-8€, Mittelklasse, 9-12€ Gehobene Mittelklasse, 13-20€ Oberklasse (ab 15€ Gras aus Californien).

    Ich glaube das weit mehr als 4-5 Milliarden drin sein können. Was vergessen wird, es gibt bei legalem Cannabis ein neues Klientel und auch neue Produkte. Wax, Öl, Hasch, essbares. Der Bänker zahlt gut und gerne 20-30€ für sein Premium Weed, der Student nimmt das günstigere. Wie bei Wein.

    Ich hoffe inständig, die Auflagen für die Produktion werden in Deutschland nicht die von Alkohol übersteigen, um die Kosten nicht zu sehr in die Höhe zu treiben. Es sieht leider nicht danach aus. Wieso dürfen die Abfälle nicht in den Biomüll? Sind die radioaktiv oder was? In den Blättern und Stängeln sind keine Wirkstoffe, das ist völlig übertrieben.

    Wie wäre es mit Import aus Ländern wie Spanien? Hier müssten zwar auch Gesetzte geändert werden, aber mit der derzeitigen Regierung, wird man sich, schnell einigen können.

    • 2G
      26152 (Profil gelöscht)
      @Obscuritas:

      "Die Studie geht von einem Endpreis von unter 10 Euro je Gramm Cannabis aus, inklusive Steuern"

      Mit den "Kostenvoranschlägen" bzgl. öffentlicher Spekulationen würde ich mich sehr zurück halten, denn aus Erfahrung stellt sich hinterher meist heraus, dass es nur Bruchteile von dem sind, was es dann wirklich kostet!



      "Wieso dürfen die Abfälle nicht in den Biomüll? Sind die radioaktiv oder was? In den Blättern und Stängeln sind keine Wirkstoffe, das ist völlig übertrieben."



      Mit Tabakresten wäre dann Nikotin darin enthalten. Zudem wäre jedem Konsumenten anzuraten, das Kraut entweder pur und ohne Tabak zu rauchen, oder aber oral zu verabreichen, da der Tabak dabei das Schlimmste überhaupt wäre!



      "Wie wäre es mit Import aus Ländern wie Spanien? Hier müssten zwar auch Gesetzte geändert werden, aber mit der derzeitigen Regierung, wird man sich, schnell einigen können."



      Für medizinische Zwecke muss ein bestimmtes Potential und eine gleichbleibende Qualität gesichert sein, was sich nur unter kontrollierten und professionellen Anbau realisieren lässt.



      Für den Eigenbedarf möchte der kleine "Kiffer" es so haben, dass er sich seine Pflänzchen selber züchten und ranziehen darf, denn es mag durchaus nicht der Sinn des Lebens sein, das immer und ständig gewisse Leute daran verdienen, was agewisse Kreise für Grundbedürfnisse haben!



      Oder möchte der Agrarmonopolist auch demnächst den Eigenanbau von Obst und Gemüse verbieten, weil ihm dan0mit Einnahmen verwärt wären?!



      Irgendwo ist dann einfach mal Schluss mit lustig, und Schluss mit Bevormundung und Entmündigung!

      • @26152 (Profil gelöscht):

        "Mit Tabakresten"

        Es ging in dem Artikel um die Produktion und die Entsorgung von Nebenprodukten.

        Von Tabak war nie die Rede. So ein sch... Kommt mir auch nicht mehr in die Tüte. Seit 3 Jahren lebe ich Tabakfrei.

        "Für medizinische Zwecke muss ein bestimmtes Potential und eine gleichbleibende Qualität gesichert sein, was sich nur unter kontrollierten und professionellen Anbau realisieren lässt."

        Wir reden hier aber vom Freizeitkonsum, nicht Medizinpatienten.

        "Oder möchte der Agrarmonopolist auch demnächst den Eigenanbau von Obst und Gemüse verbieten, weil ihm dan0mit Einnahmen verwärt wären?!"

        Jep. Sehr ich auch so. Wenn man schwarze Karotten, Lila/schwarze Kartoffeln, weisse Allergiker freundliche Tomaten haben will, sucht Frau im Supermarkt lange und vergeblich. Schonmal Zitronenbasilikum probiert? Ich hab mehr als ich essen kann, jeden Tag frisch. Es gibt über 10.000 Sorten Cannabis, warum sollte es mir nicht erlaubt sein, Sorten die ich nicht kaufen kann, selbst zu züchten.

        Wenn ich einen bestimmten Obstler besonders mag, der nicht zu kaufen ist, darf ich diesen ja auch selbst brennen.

    • @Obscuritas:

      Ich vermute, dass die Abfälle entsorgt (verbrannt vermutlich) werden müssen, damit sie nicht (mit saftigem Preisaufschlag) als Medizinal-Cannabis verkauft werden können.

      • 2G
        26152 (Profil gelöscht)
        @Ajuga:

        Die verantwortlichen Entscheidungsträger müssen ihrer Postion entsprechend ja auch etwas von sich geben, um ihrer Funktion damit einen Sinn zu verleihen..., wenn ich das mal so überspitzt darstellen darf! Eine Verdopplung des dazu verantwortlichen Personals würde also nicht zu einer doppelt so schnellen Bearbeitung führen, sondern es würde doppelt so lange dauern! (ein kleiner Spaß am Rande)



        Letztlich sieht es dann so aus wie bei den gelben Säcken, bei denen nur ein Bruchteil recycelt wird, und der Rest geht in die Verbrennung!



        Zudem ist die "aufbereitete und recycelte Blumenerde" echt nicht der Burner. Da ist jede Menge "Schrott" mit drin und wenn man sich seine Blümchen und Pflänzchen damit eintopft, hat man erst einmal jede Menge Fliegen usw. in der Hütte, die aus der minderwertigen Blumenerde schlüpfen und die heimische Fauna damit bereichern! Und ganz wichtig; der Verkaufspreis liegt weit über der Qualität, wie es sich gehört, nicht wahr?!

      • @Ajuga:

        Stengel und Blätter kleinhäckseln und an die Apotheke verticken?!? Genau das geht weder jetzt noch nach einer Aufweichung der Hanfprohibition. Rezeptpflichtiger Hanf unterliegt genauso wie Aspirin einer überprüfbaren Wirkstoffgehaltspflicht. Sind nu keine Kamillenblüten, die mer auch in der Apotheke kriegt, wo des wohl ned nötig ist.

  • Sollte die neue Regierung sich tatsächlich an die Legalisierung ranwagen sind für mich die zwei entscheidenden Fragen :



    1. Sorgt Sie auch für eine angemessene Erhöhung desGrenzwertes an THC im Blut mit dem noch sanktionsfrei ein kfz bewegt werden darf, beispielsweise sodass am Tag nach dem Konsum wieder sorgenfrei Auto gefahren werden darf.



    2. Wird auch der subsistenz Anbau erlaubt? Wie beispielsweise kürzlich in Luxemburg.

    Es bleibt zu befürchten das die Regierung sich für ein maximal neoliberales Legalisierungprojekt entscheidet, ohne die Erlaubnis von Eigenanbau,



    Es soll ja der steuerrubel rollen und gegebenfalls auch der Apotheker maximal profitieren...

    • @niko:

      Legalisierung des Konsums erfordert keine Legalisierung des Autofahrens danach.



      Man muss sich dann halt entscheiden.

      • @meerwind7:

        Wenn Sie am Montag Mittag ein paar Bier getrunken haben, dürfen Sie dann am nächsten Tag wieder Auto fahren?

        Das gleiche sollte auch für Cannabis gelten, tut es aber aktuell nicht. Nur darum geht es.

        • @Obscuritas:

          Ne OBSCURITAS da haste deine Rechnung ohne die steife Brise des MEERWINDES gemacht! Wenn man sich an der Weggabelung des Lebens für den gelegentlichen Joint entscheidet, dann ist man mit dem Teufel im Bunde und hat gefälligst seinen Lappen für immer abzugeben und soll ghefälligst die Öffies, Fahrad und Pedes nutzen! Das ist auch der gerechte CO2-Ablass für den Qualm den man beim Rauchen ausgestoßen hat ;-)

    • @niko:

      Von der Idee Cannabis in der Apotheke zu verkaufen hat sich die Ampel mittlerweile distanziert soweit ich weiß.

      Und das will/ wollte von den 3 Parteien sowieso nur die FDP.

      Ich tippe mal auf lizensierte Fachgeschäfte, das bringt auch am meisten Umsatz.

      Was den Eigenanbau betrifft fürchte ich, Sie werden Recht haben.

      Interessant wird es, wie das überhaupt rechtlich genau geregelt wird.

      Darf der Staat mir gesetzlich verbieten ein Produkt, das käuflich erwerbbar ist, für den Eigenbedarf anzupflanzen?

      Es wäre ein absolutes Novum. Der Verkauf und die Herstellung ist bei vielen Produkten streng reguliert. Was jemand in seinen/ihren 4 Wänden macht ist da schon eine ganz andere Sache.

      Ich darf zwar keine selbst hergestellten Arzneimittel oder Bier/Schapps verkaufen, ohne Lizenz und Zulassung. Beides ist jedoch im privaten Ramen kein Problem.

      Ich darf nicht ohne Führerschein fahren ... aber auf privatem Gelände schon. Ich darf sogar mein eigenes Auto zusammenbauen, solange es nicht auf die offizielle Straße fährt.







      Es kann gut sein, das es hier eines Tages eine gerichtliche Entscheidung zu Gunsten des privaten Anbaus geben wird.

      Ein genereller Verbot von privatem Anbau, bei gleichzeitiger Legalisierung ist aus meiner Sicht nicht mit dem GG vereinbar.

      • @Obscuritas:

        "Darf der Staat mir gesetzlich verbieten ein Produkt, das käuflich erwerbbar ist, für den Eigenbedarf anzupflanzen?"



        Das wäre schon denkbar. Schnaps ist ja auch überall erhältlich, aber ...



        "Beides ist jedoch im privaten Ramen kein Problem."



        ... zum Brennen braucht es eine entsprechende Lizenz vom Hauptzollamt. Tatsächlich wird sogar der Verkauf von Destillierapparaten überwacht und selbst Leute die damit gar keinen Schnaps, sondern etwa ätherische Öle herstellen wollen bekommen deshalb Probleme mit den Behörden.

        • @Ingo Bernable:

          Immerhin bekommt man eine.

          Beim Brennen von Schnapps kann auch viel mehr in die Hose oder besser in die Luft gehen.

          Und Methanol ist auch so eine Sache.

    • 2G
      26152 (Profil gelöscht)
      @niko:

      "Es bleibt zu befürchten das die Regierung sich für ein maximal neoliberales Legalisierungprojekt entscheidet, ohne die Erlaubnis von Eigenanbau,

      Es soll ja der steuerrubel rollen und gegebenfalls auch der Apotheker maximal profitieren..."

      Eben, und genau dass ist auch der eigentliche Grund der Legalisierung!



      Für alles Weitere wird der Konsument noch zu kämpfen haben, denn der K(r)ampf ums Geld wird immer gieriger und hirnloser!

  • "Die Studie geht von einem Endpreis von unter 10 Euro je Gramm Cannabis aus – einschließlich Steuern."

    Was kostet jetzt 1g? Ist ja steuerfrei.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      1g kostet zwischen 5 und 15 EUR. Je nach Abnahmemenge, Ort und Qualität.

      Ein Preis

      • @Bernd Berndner:

        Also kann der Dealer mit, sagen wir 8€, noch gut im Geschäft bleiben :-)

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Der zu erwartende Steueranteil wird aktuell durch die verschiedenen (illegalisierten) Verkaufsebenen geschluckt...