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Der Umgang mit der vierten WelleWas geht?

Nochmal ins Kino? Oder nicht? Was ist mit Bahnfahren? Und einem Adventsbrunch? Was wir jetzt tun und lassen sollten, um die vierte Welle zu brechen.

Foto: FotografiaBasica/getty images

Schulen

Ich habe zwei Kinder in der Grundschule. Wie wird der Winter für sie – und bin ich gefährdeter als Menschen ohne Kinder?

Für Kinder und deren Eltern zeichnet sich ein besonders bedrohlicher Winter ab: In keiner Altersgruppe ist die Inzidenz schon jetzt so hoch wie bei den 5- bis 14-Jährigen – und so stark ansteigend. Am Freitag lag sie bundesweit schon bei über 700. In mehreren Kreisen wie im brandenburgischen Oberspreewald-Lausitz ist sie diese Woche bereits über den Wert 3.000 geklettert. Längst sind davon die Schulen betroffen.

Unfrohe Weihnachten

Die Prognose

„Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern.“ Das hat RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch bei einer Onlinediskussion erklärt. Was kommt auf uns zu?

Die Infektionszahl

In den letzten 7 Tagen wurden im Schnitt pro Tag 43.000 neue Infektionen registriert. Seit einem Monat steigt dieser Wert jede Woche um gut 40 Prozent, verdoppelt sich alle 14 Tage. Bei einer Pressekonferenz am Freitag betonte Lothar Wieler, dass die jetzt von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen erst in zwei Wochen einen Effekt auf die Infektionszahl haben werden. Sie wird sich bis dahin also wahrscheinlich nochmal verdoppeln, auf über 80.000 Neuinfektionen pro Tag – und anschließend nicht sinken, sondern nur etwas langsamer wachsen.

Die Sterbefälle

Laut Wieler liegt die aktuelle Sterberate bei 0,8 Prozent. 8 von 1.000 Neuinfizierten werden also sterben. In den letzten 14 Tagen wurden über 500.000 Neuinfektionen registriert – von ihnen werden unweigerlich 4.000 Menschen nicht überleben. Rechnet man diese Sterberate mit dem aktuellen Anstieg weiter, könnte es in Deutschland allein bis Weihnachten 20.000 weitere Tote geben.

Der Hoffnungsschimmer

Das sind wir alle. Bei den vorhergehenden Wellen hatte die Mehrheit der Bevölkerung schon vor Inkrafttreten staatlicher Maßnahmen ihre Kontakte deutlich reduziert. Passiert dies diesmal wieder, würde die Entwicklung gebremst und würden die Zahlen am Ende nicht ganz so dramatisch. (ga)

Im Fall einer Infektion müssen die Familie oder andere enge Kontaktpersonen in Quarantäne. Genesene und vollständig Geimpfte sind in der Regel jedoch von der Quarantäne­pflicht ausgenommen. Anfang der Woche waren in Sachsen bereits 83 Schulen teils oder ganz geschlossen. Ein Schul-Lockdown, den die Bil­dungs­mi­nis­te­r:in­nen mit aller Kraft abwehren möchten, könnte schneller kommen als gedacht.

Es ist eine Lose-lose-Situation: Entweder die Kitas und Schulen bleiben stur offen und irgendwann haben sich halt alle angesteckt. Oder die Politik zieht doch noch die Notbremse. Durchseuchung oder Schulschließungen, Homeschooling und Familienstress, das sind die Alternativen.

Wis­sen­schaft­le­r:in­nen halten beides für bedenklich. Das gerade erschienene Epidemiologische Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) ist eine vierseitige Warnung davor, Kinder-Infek­tio­nen auf die leichte Schulter zu nehmen. Zwar muss von hundert Kindern, bei denen eine Corona-Infektion bestätigt ist, im Schnitt „nur“ eines im Krankenhaus behandelt werden – und noch deutlich weniger auf Intensivstationen.

Mit den steigenden Infektionen, warnt das RKI, stiegen aber auch die Fälle von schweren Krankheitsverläufen. Auch treten bei Kindern und Jugendlichen genauso wie bei Erwachsenen Long-Covid-Symptome auf, zeigt eine große Kohortenstudie.

Von den 12- bis 17-Jährigen sind gerade mal 44,7 Prozent vollständig geimpft. Und für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren wird es nach derzeitiger Planung noch Wochen dauern, bis Zulassungsbehörden und die Stiko das „Go“ geben. Kurz vor Weihnachten könnten die ersten von ihnen frühestens geimpft werden, schätzt das Bundesgesundheitsministerium.

Mit Impfen lässt sich die Welle bei Kindern und Jugendlichen also nicht mehr brechen. Und das ist für alle von Bedeutung: Denn bei der Deltavariante tragen Kinder eine ähnlich hohe Virenlast im Hals wie Erwachsene. Ein infiziertes Kind steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Eltern oder Geschwister an, sagt die Berliner Virologin Ulrike Protzer – wie hoch genau, ist aber nicht bekannt. Unklar ist auch, ob infizierte Kinder, die keine Symptome aufweisen, weniger ansteckend sind.

Was also tun? Eine aktuelle Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC belegt, dass das Risiko für Infektionen in Schulen, in denen keine Maskenpflicht in Innenräumen gilt, 3,5-mal so hoch ist. Wahrscheinlich wird der Winter also so laufen: Die Schulen bleiben offen, mit vollen Klassen, dafür sind ständig einige Mit­schü­le­r:in­nen in Quarantäne. Im Unterricht tragen die Kinder bald wieder überall Maske – und Schal und Mützen. Denn Luftfilter fehlen nach wie vor in den meisten Klassenräumen. Dann ist regelmäßiges Stoßlüften angesagt. Wenn Schule, dann in jedem Fall frostig. Ralf Pauli

* * *

Büro und Homeoffice

Wir arbeiten mit vielen Kollegen im Großraumbüro. Meine Chefin schickt mich jetzt ins Homeoffice. Kann ich nicht zumindest ab und zu vor Ort arbeiten?

Die Ansage im neuen Infektionsschutzgesetz ist klar: „Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in der Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betrieblichen Gründe entgegenstehen.“ Die Homeofficepflicht, erst im Juli ausgesetzt, wird angesichts der vierten Welle wieder eingeführt.

In den Betrieben selbst kommt die 3G-Regel. Arbeitgeber und Beschäftigte dürfen Arbeitsstätten nur betreten, wenn sie „geimpfte Personen, genesene Personen oder getestete Personen sind“, heißt es im Gesetz. Die Arbeitgeber sollen dies täglich kontrollieren. Wie genau, ist im Gesetz nicht festgelegt.

Die Frage lautet: Was, wenn die Beschäftigten doch lieber im Büro arbeiten wollen als zu Hause, jedenfalls an manchen Tagen? Die Beschäftigten haben das Angebot des Homeoffice anzunehmen, „soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen“, sagt das Gesetz. Diese Gründe, können beispielsweise „räumliche Enge, Störungen durch Dritte oder unzureichende Ausstattung sein“. Über die Gründe, die dem Homeoffice entgegenstehen, „reicht eine formlose Mitteilung des Beschäftigten auf Verlangen des Arbeitgebers aus“.

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„Räumliche Enge, Störungen durch Dritte“ – jedes Elternteil kann davon ein Lied singen, vor allem Mütter. Wenn man zu Hause nur in der Küche arbeiten kann, wenn der Nachwuchs ständig nach Aufmerksamkeit verlangt und es vielleicht vernünftiger ist, sich die „Familienarbeit“ zwischen den Part­ne­r:in­nen fair aufzuteilen – dann kann es besser sein, zumindest tageweise im Büro und nicht zu Hause zu arbeiten.

In der Firma gilt dann: Den Impfbeleg oder tagesaktuellen Test zeigen, oder einen Test vor Ort machen. Im Büro muss man zu Kol­le­g:in­nen Abstand halten, sollte nur mit Gesichtsmaske direkte Gespräche führen. Und muss womöglich eine Art Geisterstimmung aushalten. Kennt man ja. Barbara Dribbusch

* * *

Weihnachtsfeiern

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Meine Firma plant nächsten Mittwoch die Weihnachtsfeier. 250 Leute mit 2G plus – aber auch mit Tanzfläche. Wie gefährlich ist das?

Eine Weihnachtsfeier ausschließlich für Doppelgeimpfte oder Genesene, dann noch ein Schnelltest obendrauf – das klingt doch recht sicher! In der Tat ist das individuelle Risiko, auf einer 2G-plus-Feier sich zu infizieren und dann schwer an Covid-19 zu erkranken, ziemlich gering. Zugleich ist derzeit aber so viel Virus im Umlauf wie noch nie. Und deswegen ist es aktuell doch ratsam, Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 30 oder mehr Gästen ausfallen zu lassen. Oder eben nicht hinzugehen.

Denn leider haben Studien inzwischen bestätigt, dass die Vakzine sechs Monate nach der zweiten Impfung zwar gegen schwere Covid-19-Erkrankungen schützen – doch sind Doppelgeimpfte angesichts der Deltavariante verstärkt schon früher wieder ansteckend. Sie können das Virus also weitertragen, auch wenn sie selbst nur kaum oder auch gar nicht erkrankt sind und davon nichts mitkriegen.

Schnelltests wiederum wirken vor allem dann gut, wenn jemand hochinfektiös ist. Bei Mittel- oder Leichtinfizierten versagen die Tests aber häufig – die Fehlerquote liegt zwischen 25 und 50 Prozent. Bei mehreren hundert Weihnachtsfeiernden, die doppelgeimpft und zusätzlich getestet sind, können angesichts dessen einige Fälle durchrutschen. Die machen aus der Feier zwar noch kein Superspreader-Event, so weit hilft die Impfung eben doch. Aber möglicherweise infizieren sie ein paar andere Anwesende.

Auch das ist an und für sich noch nicht dramatisch, denn sie sind geimpft, erkranken also nur in seltenen Fällen schwer, ihre geimpften Angehörigen ebenfalls nicht. Doch weil einige von ihnen ihre Covid-Infektion nicht mal bemerken werden, landet das Virus irgendwann eben doch bei Ungeimpften oder Menschen mit schlechtem Immunsystem – und die Zahl der Covid-Patient*innen auf den Intensiv­stationen steigt weiter. Genau das ist in den letzten Wochen passiert.

Da hilft nur kleiner denken. Bei Feiern mit 5 oder vielleicht 10 Personen nach dem 2G-plus-Prinzip ist das Risiko einer Ansteckung statistisch gesehen extrem gering. Und sollte es doch einen Infizierten geben, würde er maximal 9 andere Anwesende infizieren, nicht bis zu 99 oder gar 249. Jede Fragmentierung hilft!

Eine sichere Bank wären für eine große 2G-plus-Weihnachtsfeier auch PCR-Tests. Sie sind viel zuverlässiger als Schnelltests, allerdings auch aufwendiger und teurer in der Durchführung. PCR-Tests müssen eingeschickt werden, und angesichts der explodierenden Infektionszahlen werden die Laborkapazitäten schon bald an ihre Grenzen stoßen. Das ist also keine praktikable Lösung für die Masse.

Nicht zuletzt aus diesem Grund rät auch Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts, von großen Feiern in den kommenden Wochen ab. Gegen Weihnachtsfeiern im kleinen Kreis oder Treffen draußen auf dem Weihnachtsmarkt hat er sich nicht ausgesprochen. Noch nicht. Felix Lee

* * *

Kinos, Theater, Restaurants, Clubs

Letzte Woche war ich noch im Theater, am Samstag würde ich gern in meinen Lieblings­club, vielleicht ist es das letzte Mal bis Sommer – und beides unter 2G-plus-Bedingungen. Bin ich völlig verantwortungslos?

Für Clubs lautet die Antwort: Ja! Fürs Theater: Kommt drauf an. So wie weiter oben im Weihnachtsfeier-Text beschrieben stellen angesichts der derzeit hohen Virenkonzentration viele Menschen in geschlossenen Räumen ein Risiko dar – auch unter Geimpften. Und das ist in vollen Kultur- und Ausgehorten nicht anders.

Allerdings haben viele Theater-, Kino- und Konzerthausbetreiber in den vergangenen anderthalb Jahren der Pandemie ihre Säle mit guten Lüftungssystemen ausgerüstet. Und wie wir von der Aerosol-Forschung wissen, können Luftreiniger mit Hepa-13-Filter die Virenlast in geschlossenen Räumen deutlich senken. Werden zudem die Abstandsregeln eingehalten, nur jeder zweite oder dritte Sitzplatz vergeben und auch die FFP2-Masken-Pflicht beherzigt, ist die Ansteckungsgefahr gering – am besten vorher einfach mal nachfragen, wie potent die Lüftung ist.

Auch viele Clubs haben mit Luftfilter­anlagen aufgerüstet. Allerdings verhalten sich die Gäste dort komplett anders als etwa im Theater. Sie tanzen, laufen viel herum, reden wegen der Musik lauter; der Alkohol- und Drogenpegel steigt und sie kommen sich näher. So viele Aerosole, wie in einer Clubnacht erzeugt werden, kann kein Luftreiniger aufsaugen. Zudem lebt ein Clubbesuch durchaus davon, dass es wirklich voll ist – und die Dancefloors sind meist deutlich kleiner als Konzert- oder Kinosäle.

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Komplizierter wird es bei der Frage, ob Restaurants sicher sind. Komplett sicher – das bestimmt nicht. Doch auch hier gilt: Bei vier Geimpften und Getesteten an einem Tisch ist das Risiko gering. Und wenn zum nächsten Tisch ausreichend, also mindestens zwei, drei Meter Abstand eingehalten, viel gelüftet wird und das Restaurant insgesamt nicht überfüllt ist, lässt sich gegen einen solchen Besuch wenig einwenden. Feiern hingegen am Nachbartisch 20 Leute Geburtstag und singen womöglich noch ein Ständchen, dann steigt das Risiko deutlich. Dann gilt: Rasch aufessen, bezahlen und die angefangene Konversation draußen fortsetzen. Felix Lee

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Bahn und öffentlicher Personennahverkehr

Ich will morgens mit dem Bus zur Arbeit und am Wochenende mehrere Stunden Bahn fahren. Wie sicher ist das?

Schwer zu sagen. In Frankreich oder Italien gilt 3G im Fernverkehr schon länger. Jetzt dürfen auch in Deutschland nur noch Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Züge, Flugzeuge, Busse, U-, S- und Straßenbahnen nutzen. Mit der 3G-Regel zusätzlich zur Maskenpflicht für Fahrgäste und Beschäftigte soll das Reisen sicherer werden.

Aber eine große Gruppe mit hoher Inzidenz ist von dieser Regel ausgenommen: Schüler:innen, und zwar ohne jede Altersbeschränkung. Damit lösen Bund und Länder das Problem, dass es für Kinder und Jugendliche schwierig ist, sich morgens vor Schulbeginn testen zu lassen. Gleichzeitig untergraben sie aber damit die 3G-Regel für den gesamten ÖPNV.

Wer gegen 3G verstößt, wird von der Beförderung ausgeschlossen und muss mit einer Geldbuße rechnen. Unklar ist zurzeit noch, wie genau die Regel durchgesetzt wird. Die Gewerkschaften wehren sich dagegen, dass dafür das Bahnpersonal zuständig sein soll. „Die Erfahrungen bei der Kontrolle der Maskenpflicht zeigen, dass es bei einzelnen Kontrollen auch ein hohes Aggressionspotenzial gibt“, sagt Oliver Wolff vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. „Dies ist gerade auch beim 3G-Nachweis zu erwarten.“ Deshalb will der Bund die Unternehmen bei der Durchsetzung der Regeln unterstützen, etwa durch Einsatz der Bundespolizei.

Reisewillige sollten bei Fahrten mit der Deutschen Bahn auf jeden Fall einen Platz reservieren. Sie können sich über bahn.de oder die App „DB Navigator“ informieren, wie hoch die Auslastung voraussichtlich ist. „Fernverkehrszüge werden während der Fahrt weiterhin doppelt so häufig gereinigt wie vor der Coronapandemie“, teilt die Deutsche Bahn mit. Nach dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember werden rund 50.000 Plätze mehr in den Zügen zur Verfügung stehen als vorher, weil es mehr Verbindungen geben wird.

Verkehrsunternehmen und der Fahrgastverband Pro Bahn sind der Meinung, dass durch die 3G-Regel Reisenden das – aus ihrer Sicht – falsche Signal gegeben wird, dass fahren in Bussen und Bahnen unsicher sei. Sie argumentieren mit Studien, nach denen das Infektionsrisiko dort nicht höher ist als an anderen Orten. Außerdem weisen sie darauf hin, dass in U-Bahnen, Trams und Bussen durch das Öffnen der Türen für eine regelmäßige Luftzufuhr gesorgt ist. Auch sorgten Klimaanlagen für Luftaustausch, gerade in Fernzügen.

Aber: In überfüllten Waggons stundenlang möglicherweise neben, vor oder hinter ungeimpften ungetesteten Personen sitzen zu müssen beunruhigt viele Fahrgäste zu Recht sehr. Wis­sen­schaft­le­r:in­nen weisen darauf hin, dass durch die Deltavariante auch in Fernzügen, Bahnen und Bussen das Ansteckungsrisiko gestiegen ist. Manche, wie der Epidemiologe Timo Ulrichs fordern wegen der hohen Fehlerquote bei Tests deshalb 2G für den öffentlichen Verkehr. Anja Krüger

* * *

Besuch von und bei Freunden

Ich möchte ein paar Nachbarn und Freunde zum ersten Advent nach Hause einladen. Ist das gefährlich?

Vorweihnachtszeit ist Besuchszeit. Doch wie organisiert man private Treffen, ohne dass die eigene Wohnung zum Hotspot für Infektionen wird? Haben liebe Freun­d:in­nen oder Verwandte ihren Besuch angekündigt, ist es angesagt, die Zahl zu begrenzen – vielleicht reicht es ja, nur fünf Leute gleichzeitig kommen zu lassen? Dann sollte man natürlich vorher den Impfstatus erfragen. Sind die Leute doppelt geimpft, wie fast 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland? Wenn ja, wie lange liegt die zweite Impfung zurück?

Ist die zweite Impfung länger als fünf oder gar sechs Monate her, wären Auffrisch-Impfungen, das „Boostern“, kurz vor den Verwandtenbesuchen angebracht. In Israel hat sich die Hälfte der Bevölkerung boostern lassen und damit die Infektionswelle gebrochen. Doch ein Termin für das Boostern ist nicht überall in Deutschland schnell zu kriegen. Immerhin, auch wenn eine Impfung schon ein halbes Jahr zurückliegt, ist man zwar nicht mehr so gut vor Infektionen, aber immer noch gut vor einem Krankenhausaufenthalt oder einem schweren Verlauf bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 geschützt.

Um auf Nummer sicher zu gehen, sind vor Privatbesuchen in Innenräumen zusätzlich tagesaktuelle Schnelltests angesagt. Das gilt auch und erst recht für die in der Regel noch ungeimpften Kinder. Entweder man holt sich dafür ein Testkit aus dem Drogeriemarkt – oft ausverkauft – oder man geht vorher in ein Testzentrum, wo es kostenlose Bür­ge­r:in­nen­tests gibt. Sicherheitshalber hat jede Gastgeberin ein paar Schnelltests zu Hause – während die Gäste auf ihr Ergebnis warten, können Sie ja noch einen Sekt kaufen gehen.

Diese tagesaktuellen Schnelltests wären auch eine Chance für die ungeimpften Bekannten, mal vorbeizukommen zu dürfen. Aber Vorsicht: Sie finden nur etwa die Hälfte bis drei Viertel der Infizierten, heißt es in einem Papier von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen um die Forscherin Viola Priesemann. Es bleibt also eine Risikoabwägung.

Wer noch mehr auf Nummer sicher gehen will, kann die Gäste bitten, FFP-2-Masken aufzuziehen. „Eine Person-zu-Person-Übertragung in nächster Nähe, wenn beide eine FFP-2-Maske tragen, ist massiv reduziert im Vergleich zu einer Situation ohne Maske, mindestens um den Faktor 10“, heißt es im Priesemann-Papier. Gemütlichkeit sieht anders aus. Letztlich aber gilt: Jede Maßnahme macht die Übertragung des Coronavirus unwahrscheinlicher. Barbara Dribbusch

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29 Kommentare

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  • 2G Hotspots??



    Für eine anonymisierte Auswertung für den Oktober wurden laut Betreibern über 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert.



    Knapp drei Viertel aller Warnungen der Gesundheitsämter in Deutschland, die aus dem System der Luca-App generiert wurden, gingen an Besucherinnen und Besucher von Bars und Clubs. Das geht aus einer anonymisierten Auswertung für den Oktober hervor, bei der über 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert wurden.



    Fast die Hälfte der Warnungen betrafen Clubs (49,1 Prozent), knapp ein Viertel Bars (23,2 Prozent). Erfasst wurden Warnhinweise per App und Anrufe bei Nutzerinnen und Nutzern der App durch das Gesundheitsamt. Vergleichsweise wenige Warnmeldungen gingen dagegen an Restaurant-Gäste. Sie erhielten 10,9 Prozent aller Warnmeldungen, zeigen die Zahlen, die vom Betreiber der Luca-App am Montag in Berlin veröffentlicht wurden.



    Knapp neun Prozent der Warnungen gingen an die Besucherinnen und Besucher von Events und Festivals. Kaum eine Rolle spielten der Einzelhandel (1,0 Prozent), Kinobetriebe (1,7 Prozent) sowie Theater, Museen und Kultureinrichtungen (zusammen 0,9 Prozent). Auch die Bereiche Sport (0,8 Prozent) und Spass/Schwimmbäder (0,6 Prozent) erwiesen sich nicht als Hotspots.

    • @tazler:

      Anders gesagt, ganz genau wie die Wissenschaft prognostiziert hat:

      kleine Menschenansammlungen sind weniger riskant als große, Innenräume sind gefährlicher als Freiluftaufenthalt, kurzzeitiger Kontakt mit Infizierten ist gefährlicher als längerer Kontakt, und statischer Aufenthalt ist weniger riskant als Umherlaufen im Risikobereich.

      Also just so, wie das seit Beginn der Pandemie ist. Dem Virus kann niemand einen Vorwurf machen: es "verhält" sich strikt regelmäßig und berechenbar.

  • In einer von der Politik und Ökonomie auf Individualismus getrimmten Privat vor Staat Gesellschaft fällt es schwer, an das Gemeinwohl zu denken.



    Vielleicht liegt hierin die Ursache dafür, dass nach über 20 Monaten Pandemie, Wahlkämpfen, wöchentlichen Talkshows, täglichen Informationen/Empfehlungen von Fachärzten, fast 100000 Toten, explodierenden Infektionszahlen, überlasteten Intensivstationen, hunderten Milliarden für Wirtschaftshilfen (aus unserer Gemeinschaftskasse)... immer noch diese Fragen gestellt werden (müssen?), ob jemand zur Weihnachtsfeier, zum Weihnachtsmarkt, in den Club oder ins Stadion gehen kann.



    An wen richten sich diese Fragen? An die Politik, Journalisten, Sozial-Media-Experten...? Die doch bitte "Ja" sagen sollen? Weil man "Nein" selbst sagen könnte, aber man doch so gerne Dies oder Das machen würde? Worauf zielen diese Fragen, nach, ich wiederhole, 20 Monaten? Wer soll nach den bisherigen Erkenntnissen Absolution für das eigene Handeln erteilen? Soll wem die Schuld gegeben werden, falls man sich oder jemanden anders geschädigt hat? Nach dem Motto: Herr/Frau XY, Sie haben aber gesagt, dass...?

    Wenn wir nicht schleunigst selbst unsere individuelle Verantwortung für das Gemeinwohl wahrnehmen und uns aus freier Entscheidung zurücknehmen, dann werden wir auch im nächsten Jahr wieder dieselben Fragen hören.

  • Ich sehe das genauso wie @Holger Steinebach, mache mir auch keine Sorgen wegen einer schweren Erkrankung.

    Und die Zahl derer, die sich, von Schwangeren und Kindern unter 12 Jahren mal abgesehen, nicht impfen lassen können, scheint gering zu sein. Jedenfalls war es mir trotz intensiver Internetrecherche nicht möglich, irgendwelche Zahlen dazu zu finden.

    Die, die also ungeimpft sind, werden wir, genau wie auch Straftäter, mittels unseres Sozialsystems soweit es geht, am Leben erhalten. Oder anders gesagt, es ist Aufgabe des Staates, diese Leute dazu zu zwingen, dieses nicht über Gebühr zu belasten. Und nicht die, die sich an alle Regeln und Empfehlungen halten, in Sippenhaft zu nehmen.

    Es muss eine Impfpflicht her!

    • @Berlin:

      es braucht Zahlen! laut statista liegt der Anteil der unter 12 jährigen um die 10%, genauer gehts nicht da nur die Gruppe bis 14 Jahren angegeben wird. Aber so oder so eine 100% Impfquote unter über 12 jährigen führt zu knapp unter oder knapp drüber 90% Gesamtimpfqoute. Das wäre knapp ausreichend für die Pandemiebekämpfung und ganz offen, ich glaube nicht, dass es möglich sein wird 100% der über 12 jährigen zu impfen. Es muß also eine Impfung für die unter 12jährigen her. Aber, Blick in die Glaskugel, wenn die kommt, sind alle überrascht und die Stiko muß noch prüfen die Politik noch diskutieren, alles richtig nur rettet uns das alles nicht mehr in diesem Winter. Derweil wird über Impfpflicht diskutiert, als wäre das das Heilmittel, bis auffällt das auch das eine knappe Sache wäre und bis auffällt, dass die Impfungen für die 4te Welle viel zu langsam wirken, bis auffällt dass es gar nicht die Kapazitäten und die Organisation gibt, diese Impfungen zielgerichtet und schnell durchzuführen, sind wir im nächsten Lockdown und diesmal wirds ein richtiger.... wetten?

      • @nutzer:

        Ja, gute Idee, kucken Sie in die Statistiken, wie sich die Impfungen auf die Hospitalisierungen, die Belegung der Intensivstationen und die Todesfälle auswirkt. Und kucken Sie auch mal in die regelmäßigen Wochenberichte des RKI, die im Web frei verfügbar sind.

        • @Berlin:

          ...und schauen Sie mal, wieviele der "Genesenen" alles andere als genesen sind... upps, kann man nicht - Statistiken zu Long Covid/Post-Covid lässt die abgewählter Regierung Merkel/Spahn nicht erfassen. Es wurde ein Reibach gemacht, und den Dreck wegräumen kann wer auch immer statt der Union das sagen haben wird... Typisch Konserven halt.

          Covid selber ist in der Regel unangenehm, aber letztlich harmlos. Es sind die Sekundärkomplikationen, die auch für die Jüngsten und Gesündesten der Horror sind. Schweden zB hat sich mit seiner laxen Strategie eine Generation an Leib und Seele verkrüppelter junger Menschen herangezüchtet: zehnjährige Kinder mit der körperlichen und geistigen Robustheit von 70jährigen Greisen. Leben, die auf immer zerstört sind.

  • Ich gehe selbstverständlich ins Kino, setze mich in Bahn oder Flieger (geschäftlich) und halte sogar Kurse, jede Woche. In Präsenz und mit 3G+ oder 2G Regel. Und beehre das Lokal meiner Wahl mit meinem Besuch.



    Und ich bin selbstverständlich geimpft.



    Angst essen Seele auf.



    Mein Risiko, schwer zu erkranken trotz Impfung geht gegen Null - und ob ich ansteckend sein könnte oder nicht ist nicht mein Problem - genauso wie ich nichts dafür kann, wenn jemand seinen Sicherheitsgurt nicht anlegt.

    • @Holger Steinebach:

      schön, das Sie das alles so können und nicht an Weisungen und Entscheidungen Anderer gebunden sind, leider ist das nicht der Normalfall. Dazu bedarf es eines gewissen finanziellen und den Lebensumständen geschuldeten Hintergrunds.



      Sicher, wer geimpft ist hat ein sehr geringes Risiko, trägt aber trotzdem zur Verbreitung bei. Die Welle kriegen wir so nicht gestoppt. (Erst wenn 90% geimpft sind, ist die Übertragung unter den Geimpften handhabbar)



      Und wenn jemand jetzt einen Herzinfarkt bekommen, haben Er/Sie ganz persönlich ein Problem damit, das die Ungeimpften die Hospitäler verstopfen, da können Sie sich auch gerne im Recht fühlen, die Konsequenzen tragen, aber die die ins Hospital müssen. Und zwar alle, auch die Verunfallten geimpften.

    • @Holger Steinebach:

      Na, dann drücke ich mal die Daumen, dass Sie in Ihrem persönlichen Umfeld keine Personen haben, für die es nicht egal ist, von Ihnen angesteckt zu werden.....

  • Danke für den Artikel der eben mal ausführlicher zeigt welche Risiken zur Ansteckung bestehen.

    Und ja man (Frau) muss selber entscheiden welches Risiko für einen selber tragbar ist.

    Erst Herta dann Altenheim? Ist doch erlaubt !

    Das Rücksichtnehmen auf Fremde nimmt leider immer mehr ab wenn gleichzeitig die Fremden “Ungeimpfte” zu Feinden stilisiert werden.

    Hier beginnt die gesellschaftliche Teilung und Aggressionen gegenüber der vermeintlich schuldigen Gruppe werden geschürt.

    Also bitte Rücksicht auf den die Nächste nehmen, und vor Allem ned schimpfen!

  • Der Wahnsinn! Schnell noch mal dies, und unbedingt noch das. Bald "darf" man ja nicht mehr. Genau so aber definiert man Verantwortungslosigkeit: etwas zu tun, weil man es darf, obwohl man ganz genau weiß, dass man sich und andere damit gefährdet. Warum, frage ich mich, warum?

  • Ehrlich, in der blase in der ich mich bewegen hält sich keiner an masken wenn man sich trifft



    Wir sind durchgeimpft und wollen einfach unser Leben zurück.

    Ein Sicherheitsgurt bedeutet auch nicht einen Unfall zu 100 Prozent zu überleben

  • Was tun?



    Am Sa. zu Union gegen Hertha gehen.



    Volles Haus, ausverkauft.



    Und dann am Sonntag Familienbesuche bei Oma, Opa und allen anderen Verwandten. Wohl der beste Weg zur natürlichen Herdenimmunität. Siehe Schweden, hat keine 4. Welle bei nahe zu gleicher Impfquote wie Deutschland.

    • @tazler:

      Das Modell Schweden, mit seinem Loblied auf die Eigenverantwortung hat auch eine Kehrseite. Trifft es doch die Kreise, die nicht in einem Haus mit Gärtchen leben ganz besonders. Migranten, Menschen aus sozial schwachen Wohngegenden, die Pizzafahrer, Alterpflegerinnen (das sind tatsächlich ganz oft Migrantinnen) all die Hilfsjobs das sind die Kreise die unter der Pandemie in Schweden besonders gelitten haben. Die Toten in den Altenheimen gehören übrigens auch dazu, kommen die Infektionen doch durch die Mitarbeiter in die Heime und das sind Niedriglöhner, eben ganz oft Migrantinnen.



      Das Modell Eigenverantwortung klingt schön ist aber nur möglich, wenn man die Ressourcen dazu hat.



      Das Modell Schweden hat auch dazu geführt, das Schweden eine ähnliche hohe relative Mortalitätsrate (ich meine sogar eine höhere) wie Italien hat. Das ist kein Erfolg, das ist das Augenverschließen der Bessersituierten vor der Realität. Wer will kann all die Zahlen nachlesen.



      Ein Nebeneffekt ist leider auch, dass so den Migranten und sozial Schwachen auch noch die Schuld zugeschoben werden kann, obwohl sie keine Chance haben, irgendetwas zu beeinflussen. Akzeptiert man aber nur die Eigenverantwortung als Maß der Schuldzuweisung, wäre das ein zwangsläufiger Schluß daraus. Ein Niedriglöhner aus Rosengard in Malmö kann sich aber nicht zu Hause einschließen.

    • @tazler:

      Schweden ist mit Deutschland nicht vergleichbar.



      Deutschland hat mit 233 Einwohner je km². eine fast eine 1o Mal höhere Bevölkerungsdichte als Schweden mit 25,4 Einwohner pro Quadratkilometer.



      Schweden hat keine einzige Millionen Stadt, Deutschland 4 und in den 8 größten Städten Deutschlands leben mehr Menschen als in ganz Schweden.



      Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich und als gebürtiger Schwede ich Ihnen sagen das meine Eltern seit März 2020 mehr Briefe mit schwarzen Rand bekommen haben als in 78 Lebensjahren zuvor und das die Zeitungen dicker geworden sind. Vor Corona gab es eine Seite für Todesanzeigen. Heute vier bis fünf.



      ...lyckligt sverige.

    • @tazler:

      Sarkasmus beiseite - Schweden hat eine deutlich höhere Impfquote als Deutschland.

      • @cazzimma:

        Die Impfquote in Schweden ist etwa die gleich wie bei uns. Schweden ist tatsächlich das einzige Land in Europa, das derzeit gar keine Anzeichen einer neuerlichen Welle zeigt. Das wird auch dort nicht auf Dauer so sein, denn das wird es nirgends. Schweden scheint aber das erste Land in unserer Nähe zu sein, in dem das Virus endemisch geworden und die Pandemie beendet ist.

        In Schweden beobachtet man mom vermutlich das hier:



        www.spektrum.de/ne...immunitaet/1937392

        Die Pandemie ist erst zu Ende, wenn die große Masse der bevölkerung eine intensive Grundimmunisierung hat. Allein durch Impfung ist das nicht zu erreichen, die Impfung ist dazu da, möglichst vielen Menschen einen ungefährlicheren Übergang zu ermöglichen. Traurig, dass so viele das Angebot nicht angenommen haben.

        • @Co-Bold:

          Die Wellen laufen in Schweden wegen der extrem anderen Politik im Vergleich zu den unmittelbaren Nachbarländern immer stärker zeitverschoben durch. Ende Januar kann man noch mal über "Herdenimmunität durch Infektion" reden (falls das überhaupt nötig sein sollte - in Heinsberg und Tirschenreuth ist nichts dergleichen zu beobachten).

          Ähnliches ist anderswo zu beobachten. Im UK gibt es auch noch keine 4. Welle - dort dauerte die dritte aber von Juni bis Anfang November...

          Daten zu Reinfektionen mit Delta gibt es übrigens noch gar keine belastbaren. Alle bisherigen Reinfektionsstudien beziehen sich auf Reinfektionen durch Alpha/Beta/Gamma nach überstandener Infektion mit dem vergleichsweise unaggressiven Wildtyp (Wuhan) bzw sogenannten "Wildtyp" (D614G), und mit maximal einem knappen Jahr Beobachtungszeit. Das reicht nicht.

    • @tazler:

      Mehr Logik geht nicht.

    • @tazler:

      Find ich gut. Fußball muss sein! Ommas besuchen auch! In Schweden, weiß ned genau,, sind anfangs viele Alte draufgegangen,oder?

  • und nun? soll jetzt jeder Einzelne entscheiden, sich als Außenseiter zu gebären bei der Mehrheit unbeliebt machen, zum Selbstschutz und zum idealistischen Schutz anderer sich isolieren? Soll ich mein Kind aus der Schule nehmen oder warten bis es nicht mehr gehen darf? Soll ich den Kampf mit Kind und Schule gleichzeitig aufnehmen? Oder soll ich mir einen Arzt suchen der trotz Stiko impft...? Noch wird es ein Spießrutenlauf, in einiger Zeit wird es ein Spießrutenlauf, wenn man sein Kind nicht impfen lassen wird...



    Ist es das was jetzt geschehen soll? Jeder für sich selbst? Was für ein kaputtes Land!

    • @nutzer:

      Die Ratschläge klingen doch gut. Ein Lockdown von November bis Pfingsten wie im letzten Winter war auch nicht der Weisheit letzter Schluss, was nicht nur 60000 Tote, sondern auch all die anderen "Nebenwirkungen" der Maßnahmen gezeigt haben.

      Wie hoch das individuelle Risiko ist, kann jeder selbst einschätzen, wie hoch die Risikobereitschaft ist, auch.

      Zudem hat die Wahl, sich impfen und boostern zu lassen und so wenigstens die Auswirkungen für den schlimmsten Fall zu begrenzen.

      Es wäre wünschenswert, Regierungen zu haben, die vorausschauender agierten und Daten messen würden für effiziente, zielgerichtete Maßnahmen. Die haben wir aber leider nicht, die meisten anderen Länder wohl auch nicht.

      Bleibt die Möglichkeit, darauf zu warten, dass die Regierung eine Maskenpflicht beim Joggen beschließt und eine Impfpflicht für Fußballprofis.

      Oder selbst zu entscheiden, was geht und was nicht.

      • @Peter_:

        Maskenpflicht beim Joggen ist nun wirklich Schwachsinn.

      • @Peter_:

        achso, stimmt, arbeiten ist ja die eigene freie entscheidung und dient der persönlichkeitsentfaltung, ein kind in die schule zu schicken ebenso.



        wohlgemerkt ein kind das nicht geimpft werden darf, weil kein impfstoff zugelassen ist und die stiko noch nicht mal angefangen hat zu bummeln...



        es liegt eben nicht in der freien entscheidung des einzelnen.... für kinderlose im homeoffice mag das ja teilweise gelten... ansonsten ist es ein totalversagen

        • @nutzer:

          "und die stiko noch nicht mal angefangen hat zu bummeln..."

          Was meinen Sie denn, was die STIKO so macht? Würfeln?



          Wir erwarten zu Recht von der STIKO fundierte Impfempfehlungen. Die bestehen in der Abwägung zwischen dem jeweils für die betroffene Altersgruppe bestehenden individuellen Risiko einer Erkrankung und einer Impfung. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, die sorgfältig geprüft und bewertet werden müssen.



          Diese Erkenntnisse in Form von Studien der Hersteller müssen erstmal vorliegen, bevor die STIKO sie prüfen kann. Wenn nix oder nur wenig vorgelegt wird, kann nix oder nur wenig geprüft werden.



          Da die Risiken einer schweren Covid-19 Erkrankung mit sinkendem Lebensalter geringer werden, wird die Differenz zwischen Risiken und Nutzen einer Impfung ebenfalls immer geringer und damit der Abwägungsprozess immer anspruchsvoller.



          Wollen Sie lieber Ihnen genehme zeitnahe STIKO-Empfehlungen oder fundierte, auf die Sie sich dann auch verlassen können?

          • @Life is Life:

            naja, übertragen gesprochen würde ich sagen, wenn mein Auto auf die Wand zurast, fange ich nicht an darüber zu sinnieren, ob der Airbag nicht möglicherweise schwere Nebenwirkungen haben kann.



            Eine Prüfung durch die Stiko ist natürlich Pflicht und ein ungetesteter Impfstoff geht nicht, na klar dauert das. Manchmal braucht es aber den Holzhammer, möglichst viel, möglichst schnell möglichst gründlich. Daten gibt es, jeder weiß das die Zulassung kommt, anderswo wird die Impfung bei Kindern schon durchgeführt, man könnte sich vorbereiten, jetzt schon prüfen etc.... Das was aber Herr Mertens als Stiko-Aushängeschild so sagt ist, klingt danach , das die Stiko anscheinend immer noch bei den Kinderimpfungen die gesellschaftliche Komponente nicht als Kriterium ansieht... Machen wir uns nichts vor Abwägung ist eine Entscheidung, kein Automatismus und da spielen persönliche Sichtweisen sehr wohl mit rein.

            • @nutzer:

              "bei den Kinderimpfungen die gesellschaftliche Komponente nicht als Kriterium ansieht... "

              Und genau das ist NICHT die Aufgabe der STIKO.



              Die STIKO betrachtet das Verhältnis von Risiken zu Nutzen einer Impfung für eine vergleichbare Gruppe. Hier eine Altersgruppe, bei anderen Erkrankungen/Impfungen Gruppen mit gleichen Vorerkrankungen.



              Kinder mit geringem Risiko einer schweren Erkrankung einem noch nicht klar bekannten Risiko einer Impfung zu impfen, damit Erwachsene ohne Einschränkungen Karneval feiern, Shoppen, oder auf den Weihnachtsmarkt gehen können, geht gar nicht!

  • RS
    Ria Sauter

    Mein Mann arbeitet in einer Fa. mit sehr viel Kundenbesuch.



    Keiner wriss, wer geimpft ist oder nicht bei diesen Menschen.



    Wie soll das gehen?



    Alles ist wrnig durchdacht.



    Der Zug, mit dem er zur Arbei fährt, ist morgens proppenvoll. 3/4 sind das Schüler/innen. Sie stehen dicht an dicht.



    Man kann vieles anordnen, wenn Politik nicht schaues muss, dass es auch funkrioniert.