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Experte über klimataugliche Wärmepumpen„Die wird Heiztechnik Nummer 1“

Wegen der Klimaziele sollen für Kuscheltemperatur und heißes Wasser künftig Wärmepumpen sorgen. Gar nicht so teuer, sagt der Experte.

Wärmepumpe vor einem neuen Wohnhaus Foto: imago
Interview von Hanna Gersmann

taz: Herr Loch, muss ich immer mal wieder mit einer kalten Dusche rechnen, wenn eine Wärmepumpe im Keller steht?

Reinhard Loch: Sie meinen, weil sie ausfallen könnte? Überhaupt nicht. Das ist wie bei einer normalen Heizung auch. Die Fehleranfälligkeit ist nicht größer. Die Kinderkrankheiten sind Geschichte.

Die Technik ist bislang eher was für Fachleute, oder?

Nein, jeder kennt Wärmepumpen und jeder hat auch eine. Das ist die im Kühlschrank…

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Im Interview: Reinhard Loch

Physiker, ist Gruppenleiter Energieeffizienz bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Energieberater der Verbraucherzentralen kommen auf Wunsch nach Hause, empfehlen die drei geeignetsten Heiztypen und klären über Fördertöpfe auf.

… sie sorgt nur für kalte Getränke.

Aber sie macht im Prinzip genau das Gleiche. Sie holt Wärme von A nach B. Beim Kühlschrank wird die Wärme nur aus dem Innenraum nach außen transportiert. Beim Haus ist das andersherum, Wärme aus der Außenluft oder aus der Erde, seltener auch aus dem Grundwasser, wird ins Innere geleitet.

Ein bisschen Wärme draußen reicht, damit es drinnen gemütlich wird?

Liegt die Temperatur im Boden zum Beispiel bei 5 Grad Celsius, kann die Wärmepumpe sie über ein spezielles Kreislaufsystem auf 45 Grad anheben, also auf die Temperatur der Heizung. Das funktioniert selbst bei sehr kalter Luft und Frost. Denn in den Tiefen des Erdreichs sind die Temperaturen auch im Winter noch hoch genug.

Was steckt genau hinter der Technik?

Die entscheidende Rolle spielen die Kühlmittel. Das sind Flüssigkeiten, die schon bei sehr niedrigen Temperaturen gasförmig werden. Zirkulieren sie in den im Boden verlegten Metallrohren, erwärmen sie sich, nehmen also Energie auf und verdampfen.

Und dann?

Dieser Dampf wird ins Haus geleitet, dort mithilfe eines Kompressors zusammengepresst, verdichtet – und wieder flüssig. Dabei gibt er die Wärme wieder ab. Der Effekt ist wie bei einer Luftpumpe. Halten Sie deren Öffnung vorne zu, werden Ihre Finger auch warm. Die Wärmepumpe braucht dafür natürlich Strom, umso mehr, je kälter die angesaugte Luft ist.

Trotzdem gilt sie als klimafreundliches Energiesparwunder?

Natürlich ist Strom edel und teuer. Darum ist entscheidend, dass mit möglichst wenig Strom viel Wärme gewonnen wird und der Wirkungsgrad groß ist.

Woran erkenne ich die Effizienz?

Sie müssen auf die Jahresarbeitszahl der Pumpe achten. Die muss größer sein als 3. 3 heißt, dass sie für drei Kilowattstunden Wärmeenergie eine Kilowattstunde Strom braucht. Und je mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft in den allgemeinen Strommix einfließt, umso klimafreundlicher wird die Heizung. Immerhin liegt der Anteil der erneuerbaren Energien heute schon bei etwa 50 Prozent. Perfekt ist es mit der eigenen Solarstromanlage auf dem Dach. Die Wärmepumpe wird die Heiztechnik Nummer 1, ich bin mir sicher.

Die Umstellung ist nicht zu teuer?

Mehr als die Hälfte aller Neubauten werden schon heute mit Wärmepumpen beheizt, Ein-, Zwei- und kleine Mehrfamilienhäuser. Nur bei großen Bürokomplexen tut man sich mit der Wärmepumpe noch schwer. Und wer seine Heizung derzeit austauscht, steigt auch oft auf die klimafreundliche Variante um.

Was ist mit einem hübschen, denkmalgeschützten Altbau? Die Wärmepumpe ist immer dann gut, wenn der Energieverbrauch des Hauses niedrig ist. Wenn die Fenster zum Beispiel nur einfach verglast sind, brauchen die Heizkörper eine zu hohe Temperatur. Darum empfehlen wir, erst das Haus energetisch zu sanieren, etwa neue Fenster einzubauen oder das Dach zu dämmen. Beides lässt sich auch im denkmalgeschützten Haus machen.

Was für ein Klotz steht im Keller?

Die Wärmepumpe-Anlage, die Sie dort aufstellen, ist so groß wie ein üblicher Öl- oder Gasheizkessel. Sie werden keinen Unterschied sehen. Zusätzlich müssen Sie aber draußen, im Garten, noch den Wärmetauscher unterbringen, der die Wärme aus der Umgebung sammelt und ins Haus weiterleitet. Im Falle einer Wärmepumpe, die mit der Umgebungsluft arbeitet, ist das ein viereckiger Kasten, so groß wie ein kleiner Schrank. Da müssen Sie ein wenig darauf achten, dass Ihre Nachbarn nicht gestört werden.

Die Nachbarn?

Die Luftwärmepumpen brauchen – anders als die Erdwärmepumpe – große Ventilatoren. Das kennt man von Klimaanlagen zum Beispiel in Kneipen.

Die brummen.

In Kneipen achtet darauf nur kaum jemand. In Wohngebieten ist das anders. Mittlerweile haben die Hersteller das Problem jedoch ganz gut im Griff und die Technik optimiert. Trotzdem sollte man den Standort mit den Handwerkern besprechen, eine Hecke zum Beispiel verringert den Schall.

Wo werden die Wärmepumpen produziert?

Derzeit kommen sehr viele aus Japan, die Firmen dort sind führend. Deutschland war das immer in der Technik von Ölheizungen. Aber hiesige Unternehmen holen auf, auch sie stellen jetzt um. Die Bundesregierung drängt auf eine Wärmewende, Ölheizungen dürfen ab 2026 faktisch nicht mehr neu eingebaut werden. Spätestens 2030 werden vermutlich auch neue Gaskessel nicht mehr gewünscht sein.

Wie teuer wird das?

Am Ende ist das nicht mehr als bei einem herkömmlichen Heizkessel. Der kostet zwar nur rund 10.000 Euro, die Wärmepumpe hingegen um die 15.000 Euro. Sie ist teurer, weil Sie auch noch den Wärmetauscher brauchen, um die angesaugte Luft ins Haus zu leiten. Bei einer Erdwärmepumpe wird zum Beispiel ein 50 bis 70 Meter tiefes Loch in der Größe einer CD gebohrt, um die Sonden, die Metallrohre in den Boden zu lassen. Aber seit Anfang dieses Jahres fördert der Staat den Austausch einer Öl- oder Gasheizung gegen die Wärmepumpe mit etwa einem Drittel. So bekommen die Hausbesitzer 5.000 Euro zurück.

taz macht Klassenkampf

Deutschland gehört zu den reichsten Staaten der Welt – aber Wohlstand, Bildung, Gesundheit und Glück sind höchst ungleich verteilt. Wie wird die kommende Bundestagswahl die Weichen stellen für die Verteilungsprobleme? Wen wird es treffen, dass die öffentlichen Kassen nach der Pandemie leergefegt sind? Schaffen wir es, das Klima zu schützen und dabei keine Abstriche bei der sozialen Gerechtigkeit zu machen? Unter dem Motto „Klassenkampf“ widmet sich die taz eine Woche lang Fragen rund um soziale Gerechtigkeit.

Alle Texte hier.

Alte Heizkörper muss ich nicht austauschen?

Am besten eignen sich große flächige Heizungen, etwa eine Fußbodenheizung. Aber ehe Sie nun den Parkettboden rausreißen – selbst wenn es eine Förderung gibt –, sollten Sie sich beraten lassen. Oft reichen die alten Heizkörper, weil sie meist überdimensioniert und damit groß genug sind.

Was machen Mieter?

Selbst können sie nicht über die Heizung entscheiden. Die nächste Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Mieter nicht mehr allein die Mehrkosten für den seit Anfang des Jahres geltenden CO2-Preis für Öl und Gas tragen müssen. Nur wenn Vermieter nicht mehr alle Kosten auf den Mieter abwälzen können, wird so mancher auch die Heizung erneuern. Auf die Mieter kommen dann allerdings auch Kosten zu, denn der Vermieter kann einen Teil der Sanierungskosten auf die Miete umlegen, wenn die Heizkosten danach niedriger ausfallen. Kündigt ein Vermieter dies an, sollten Mieter das immer prüfen lassen.

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112 Kommentare

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  • „ Bei Wind und Sonne ermöglicht die Wärmepumpe eine nahezu co2 freies heizen - bei unseren Jahresverbrauch sind, wie bereits häufiger erwähnt immerhin ca 50 % durch Eigenproduktion vom PV Dach abgedeckt.“

    Wenn Sie den Strom selbst verbrauchen anstatt ihn ins Netz einzuspeisen, dann führt das dazu, dass irgendwo ein Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerk ein klein wenig mehr Leistung einspeisen muss.

    Wieso Sie ständig Gaskraftwerke als Vergleichsmaßstab heranziehen weiß ich auch nicht, es wäre korrekt wäre Braunkohlekraftwerke heranzuziehen, von mir aus noch ein Kohle-Gas-Mix, aber nur Gas ist halt falsch.

    So lange das Netz mit „fossilem“ Strom ausgeregelt wird kommt man aus der Kiste nicht raus, das ist alles nur Selbstbetrug und hilft weder dem Klima noch der Debatte weiter.

  • Gute Berichterstattung ist inhaltlich belegbar, ausgewogen, aktuell und umfassend. Damit fällt dieses „Interview“ als Quelle guter Information für Verbraucher durch. Die Problematik vorwiegend tieffrequenter Schallemissionen, ausgehend von WP, Klimaanlagen und BHKW wird inzwischen selbst vom UBA konkret thematisiert (Leitfaden Tieffrequente Geräusche im Wohnumfeld, März 2017). Dem VDI sind mit Stand Mitte 2020 bundesweit ca. 5000 laufende Verfahren gegen WP-Installationen bekannt. Fast immer spielen dabei deren unzureichend geregelten Schallemissionen eine zentrale Rolle. Der schweizerische Cercle Bruit schreibt daher: „Wärmepumpen sind der Verkaufsrenner beim Heizen und der Dauerbrenner bei den Klagen.“ Eine wirklich ausgereifte Technologie sieht anders aus.

    Dass tieffrequente Schallanteile einen atypischen biologischen Stressor darstellen und auch bei geringem Pegel aber wiederholter Exposition beim Menschen aurale, endokrine und neurologische Gesundheitsstörungen hervorrufen, ist seit den 80ern Standardwissen der arbeitsmedizinischen Literatur (vgl. Schust 2004). Die Schallproblematik bei WP auf die Wahrnehmung von Brummgeräuschen zu reduzieren ist daher nahezu fahrlässig und den Ratschlag, Hecken als Schallschutzmaßnahme einzusetzen, muss man angesichts hinlänglich bekannter Prinzipien des Schallschutzes und umfassender Literatur zur (Un)wirksamkeit von Vegetation als Schallbarriere (vgl. Horoshenkov 2014) als kontraproduktiv einstufen. Insgesamt muss man sich bei diesem Artikel fragen, in welcher Rolle sich die Verbraucherzentrale NRW sieht, wenn selbst die EnergieAgentur NRW den Verbraucher dazu auffordert, NICHT den dB(A) Angaben der Hersteller zu glauben, sondern das EmissionsSPEKTRUM zur Auswahl einer Wärmepumpe heranzuziehen (Broschüre „Mach es richtig“ 2016).

  • Nach langer Recherche und Widerstände beim Planen mit den Heizungsspezialisten haben wir seit 6 Jahren eine Erdwärme-WP und sind vollstens zufrieden.



    Zum Bericht: so was oberflächliches habe ich von einem "Experten" schon lange nicht mehr gelesen!



    Die WP-Technik ist bei Jahresarbeitszahlen von deutlich über 4,5 angekommmen -schaffen wir auch locker.



    Was auch komplett fehlt ist wie einfach Heizsysteme mit WB aufgebaut werden können. Überall da wo es Fußbodenheizungen gibt, hat man den häufig beschworenen Puffer bereits eingebaut. Aufwändige Regelungen braucht es auch nicht, wenn man den Selbstregelungseffekt bei der Wärmeabgabe mit einbezieht.

  • Der Experte rechnet sich die Welt schön. Die Handwerker wollen auch bezahlt werden. Bei Austausch einer Gaszentralheizung mit Brennwertkessel komme kann man mit etwa 8000€ auskommen. Bei einer sinnvollen Erdwärmepumpe sind es am Ende eher 30 000€. Daher werden meistens Luftwärmepumpen eingesetzt, die aber einen massiv schlechteren Jahreswirkungsgrad haben. Die angesaugte Luft ist aktuell häufig unter 0°C und wenn dann 60°C Vorlauftemperatur notwendig sind, wird es eng. Man benötigt eine sinnvoll betriebene Niedertemperaturheizung. Bei den heutigen Wärmedämmungen ist ein Betrieb ohne mechan. Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ökologisch zwingend. Die Wohnraumgröße ist ein weiterer Aspekt, der Wohnraumbedarf je Einwohner ist kontinuierlich gestiegen ( daher auch Mieten). Die Treibhausgase sind ein weiterer Aspekt, der mich sehr überrascht. Es gibt schon einige Jahre die Technologie Wärme ( Kälte) Pumpen mit CO2 zu betreiben. Da warten die Fachleute, das endlich auch Nachfrage entsteht. Wie soll man eine Heizung mit Photovoltaik koppeln. Meine PV Anlage erzeugt im Sommer Energie und marginal im Winter. Da bräuchte ich aber den Strom. Dazu wäre mir dann ein ca 3000kWh Speicher wichtig. Die Wärmepumpe erscheint trotzdem ein wichtiger Baustein für eine ökologische Energiewende, wenn man Fachleuten und nicht den Ökologen überlässt. Es ist auch sehr problematisch den Preis dafür klein zu reden. Es wird Allen Kosten verursachen.

    • @jogi19:

      Wer heute noch 60° Vorlauf braucht, sollte sich zwingend mit einer energetische Sanierung auseinander setzen!

      • @BrAl:

        @Bral,



        Die natürlich preisgünstig ist und was ein Vermieter mal eben so macht



        Ganz zu schweigen von Mehrfamilienhäusern bei denen gas Etagen Heizungen sind...

        • @Gretchen Müller:

          WPs sind natürlich nicht für alle Gebäudetypen im Bestand die richtige Lösung -aber für viele (ggf. halt auch mal nur für Teilbereiche wie Warmwasser). Der Weg zur Klimaneutralität bedingt jedoch massive Verbesserungen/Veränderungen im Wohnbestand. Das dies zu einer Zeit notwendig wird zu der die Mieten aus anderen -großteils politikverschuldeter, Gründen für viele ins unerschwingliche steigen ist sehr bitter.

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @BrAl:

        60 ist Standard

        • @86548 (Profil gelöscht):

          Das war mal!

  • Bei den ersten Wärmepumpen hat die Gilde der Heizungsfachleute eine gute Idee mit schlechter Ausführungpraktisch totgemacht. Es wurden weitaus überdimensionierte Luft-Wasser Wärmepumpen installiert die fast soviel Strom fraßen wie eine reine Elektroheizung. Damit wurde die Wärmepumpe vom Heizungshandwerk aus Gier ins Abseits gestellt.Zu dieser Zeit habe ich mit relativ kleinen Wärmepumpen zum Beispiel in Frisörsalons die Warmwsserbereitung gemacht. Gleichzeitig wurde dem Salon die Wärme entzogen und der Frosörmeister schrieb ins Fenster Klimatisierter Raum. Davon habe ich bestimmt so an die 150 Anlagen gebaut. Das war eine Lösung die der Wrmepumpe auf den Leib geschneidert war.

    • @Rolf Turboheizer:

      Schöne Idee. Wärme gibts ja dort genug, durch das ständige fönen.

  • Zu de nhier angepriesenen Luftwärmepumpen sei zu sagen, dass der Wirkungsgrad mit der Aussentemperatur massiv abnimmt. das heißt, dass je kälter es draussen ist, desto mehr Strom wird eingesetzt. Im Winter bedeutet das, dass das Haus praktisch nur noch mit Strom geheitzt wird.

    • @Münchner:

      absolut richtig - dazu hat der Sender rbb vor einigen Tagen einen Beitrag gebracht - ein großes Einfamilienhaus (Altbau) hat durch eine WP jetzt über 400 EUR Stromkosten pro Monat - die Eigentümerin verklagt den Monteur zur Zeit auf Rückbau und Schadenersatz, den Link kann ich aktuell leider nicht finden - aber hier ein lesenswerter Beitrag der Deutschen Welle zum Thema:



      www.dw.com/de/wie-...schland/a-58095248

    • @Münchner:

      Dazu verweise ich auf die Feldtests vom Fraunhofer ISE in der auch viele Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet wurden. Auch bei einer Außentemperatur von -15°C bewegen und einer Vorlauftemperatur von 35°C bewegt sich z.B. die Arotherm plus noch im Bereich einer Arbeitszahl von 1,8 und damit immernoch über dem Wirkungsgrad einer Gasheizung - auch wenn ich das Gas zuvor mit einem Wirkungsgrade von 60% zu Strom mache, kann ich so aus einer kWh Gas in Kobination mit einer WP noch 1,08 kWh Wärme erbringen. Der Anteil des zu leistenden Stroms zur Erbringung der Wärmemenge steigt aber natürlich bei fallenden Temperaturen - nichtsdestotrotz ist Strom nunmal die erneuerbar herstellbare Energieform und muss daher für Niedertemperatur-Wärmeversorgung verwendet werden. In Kombination mit einer PV-Anlage wird das Ganze noch attraktiver.

      • @fefk:

        Ich habe seit 15 Jahren eine Grundwasserwärmumpe in Betrieb. Die Anlage alleinwe ist bereits so komplex, dass sie kaum fehlerfrei betrieben werden kann.

        jetzt noch Kombinationen mit PV und /oder anderen Energieträgern halte ich für zu komplex wa Steuerung und Wartung bertrifft.



        Daas mag anders sein, wenn man sein HEizung als Hobby hat.

  • Das Thema sollte an der Basis diskutiert werden und nicht an Nebenaspekten: Solange die Wohnfläche pro Einwohner bei uns mit 47 qm auf Spitzenniveaau in der EU liegt - Holländer brauchen unter 30 und ssind auch happy - greiden wir an zweitrangigen Stellschrauben an. Und wir agieren mit riesigen Strombedarfen der Wärmepumpen, die wir erneuerbar nicht ansatzweise in den nächsten Jahren erzeugen können, zumal auch Wasserstoff und E - Autos künftig ein Mehrfaches der heutigen Ökostromkapazität brauchen werden.

    • @meltom:

      @melton,



      Und wie sollen wir die Basis ändern?

      Menschen rauswerfen aus ihren Häusern, die abreißen ?

      Und nur mal so am Rande, eine stiebel eltron Brauchwasser Pumpe braucht 500 Watt, da braucht ein Föhn mehr

  • Anmerkung zu Ihrem Artikel "Experte über klimataugliche Wärmepumpen": Gerne möchte ich einen Hinweis geben, den Ihr Experte nicht erwähnt hat. Die aktuell eingebauten Wärmepumpen enthalten als Kühlmittel fluorierte Treibhausgase (sogenannte F-Gase) obwohl es Alternativen gibt. Das F-Gas R410, welches sehr häufig eingesetzt wird ist mehr als 2.000 mal schädlicher als CO2. Daher: wenn Wärmepumpen, dann mit F-Gas freiem Kühlmittel. Schöne Grüße Uli Mack

  • Das Lärmproblem bei Luft-Wärmetauschern für die Nachbarschaft und bei offenen Fenstern auch für einen selbst wird hier massiv kleingeredet. Hinzu kommt noch, dass nicht nur notwendige Agrregate - die Lüftung und der Wärmetauscher - ins Freie verlegt werden, sondern wohl oft auch der lärmnde Kompressor selbst.

    Förderung sollte es nur für WP mit Boden-Wärmetauscher geben.

    • @meerwind7:

      Ich denke auch, dass das Lärmproblem massiv unterschätzt, wenn nicht sogar bewusst ignoriert wird. All die neuen klimafreundlichen Anlagen, inklusive Elektroautos verursachen ganz andere Schallereignisse als die bisherige Technik. Schon heute ist es für lärmsensible Menschen kaum noch möglich, einen Platz zu finden, an dem nicht irgendwas brummt. Un das wird in den nächsten Jahren massiv zunehmen, weil wieder einmal nur die neue Technologie, ohne Ansehen ihrer Nachteile, an (viel) zahlende Kundschaft mit dem Etikett "klimafreundlich" verkauft wird. Darauf, dass die Politik auf solche "Kleinigkeiten" wie Lärmschutz Rücksicht nimmt, ist leider nicht zu hoffen...

      • @Ricard Muudi:

        Was sollen das denn für Schallereignisse bei E-Autos sein? Der Lärm von Verbrennungsmotoren ist ein vielfaches höher. Elektromobilität ist Lärmschutz!

  • Als gelernter Heizungsbauer sehe ich manche Aussagen im Interview eher kritisch. mein Chef hat auch sehr gerne WPs in Kombination mit PV-Anlagen als DIE klimafreundliche Heizung angepriesen.



    Erfahrungsgemäß sinkt der Wirkungsgrad deutlich bei Heizkörperanlagen. WPs brauchen Flächenleistungen, damit die niedrige Vorlauftemperatur ausreichend ist. Die 75°C Vorlauftemperatur im Altbau lassen sich im Winter nur durch den zusätzlichen Elektroheizstab erreichen (ganz zu schweigen von der Warmwasserbereitung).



    In der Heizperiode kommt zudem kaum genügend Strom vom Dach...



    Wurde hier ja schon ausreichend diskutiert.

    Das Hauptproblem sehe ich aber in der ungenügenden Kommunikation zwischen Wärmepumpe und PV- Anlage. Wenn hier endlich eine sinnvolle Schnittstelle angeboten wird und die Regelung beider Anlagen aufeinander abgestimmt ist, lässt sich zumindestens der eigene Strom deutlich effektiver zum Heizen nutzen.

    • @10L9K:

      Wir haben WP und PV. Eine aufwändige Reglung braucht es da gar nicht, wir machen z.B. Warmwasser immer tagsüber und da steht stets genügend eigener Strom zur Verfügung. In der Tat produziert die PV während der Kernheizperiode wenigerals notwendig! Das ist ein Nachteil. Auf ein Jahr gesehen ist unser Haus jedoch ein Plusenergiehaus!

      • @BrAl:

        Das Stichwort dazu ist "modellprädikative Regelung" die prognostiziert, wann Wärme benötigt wird und wann eigener Strom zur Verfügung steht. Dementsprechend wird der Pufferspeicher geladen und die WP eventuell erst später eingeschaltet. Das ganze wäre an bestehende Anlagen nachrüstbar und würde auch ohne Internetanschluss etc. auskommen. Eine Markteinführung ist meines Wissens nicht geplant.



        Gerade im Winter könnte die Klimabilanz des Betriebs so verbessert werden.

        • @10L9K:

          Wir brauchen keinen Pufferspeicher und puffern in den Estrich!



          Das funktioniert hervorragend und die WP moduliert die ganze Heizperiode lautlos vor sich hin.



          Viele, auch WP-Hersteller, setzen auf unnötige Puffer, was das modulieren erschwert, die Anlagen verkompliziert und den Wirkungsgrad negativ beeinflusst. Da braucht es Aufklärung!



          Bsp: in der ersten Angebotsrunden wurden uns WPs mit bis zu 18 kw angeboten mit Puffer, und Mischer -stand der Technik haha.



          Geworden ist es eine WP mit 6 kW, direkt angebunden an die FBH.

          • @BrAl:

            Ich kenne das Prinzip und habe beides schon eingebaut, mit Puffer und ohne. Für ein sinnvolles Regelungskonzept reicht diese Speicherung nicht aus, wenn man den eigenen Strom maximal nutzen will. Aber wie schon gesagt, dieses Konzept gibt es leider noch nicht am Markt, da die WP-Hersteller kein Interesse dran besitzen (keine Verbesserung des COP), ebenso die PV-Hersteller (noch) nicht (Gewährleistung der WP-Anlage bei Fremdansteuerung etc)...

            • @10L9K:

              Dann sind wir die Ausnahme von dieser Regel. Wobei ich auch nicht die lezten 5% Einsparung ausreizen muss! Wir liegen mit PV bei einer Autarkiequote von über 50% -ohne Batteriespeicher!

  • Eine Wärmepumpe ist nichts anderes als die Abwärmegitter des Kühlschranks, so kann man es natürlich beschreiben.

    Einfach gesagt, wie ich es immer erkläre, ist, man nehme den "Kühler" der Klimaanlage und montiere ihn draußen und das Gebläse montiere man innen. Voilà : Wärmepumpe.

    Wir alle wissen das Klimaanlagen nicht sonderlich energiefreundlich sind. Das Kühlmittel muss im Fluss gehalten werden und gleichzeitig muss über entsprechend große Verdunstungsflächen die Temperatur gesenkt oder eben gesteigert werden, im Falle einer Wärmepumpe.

    Isolation, Kühlmittel und der Energieträger sind hier die Schlüsselelemente, wie schon im Bericht gesagt. Man muss "Ökostrom" nehmen, dann wird es was.

    Klar ist das ein verführerisches System, welches aber auch einiges an Wartung erfordert, häufige Reinigung der Wärmetauscher und zugehörig ein sehr gutes Kühlmittel, welches relativ kostspielig ist und auch bei bester Wartung ab und an erneuert werden muss. Ja, eine gute Lösung, wenn es mit PHEV und Co. kombiniert wird.

    Also funktioniert, wenn Niedrigenergiehäuser damit beheizt werden, bei den anderen Bauten wird man erst schwer Dämmen müssen, bis die Technik infrage kommt.

    • @VigarLunaris:

      Mit Verlaub scheinen Sie hier Wärmepumpen im Allgemeinen, mit was auch immer zu verwechseln! Wartungsärmer als mit unserer Erdwärme-WP geht es wohl nur mit Fernwärme!

      • @BrAl:

        Ich denke nicht, da unsere Marktflächen sowohl mit Klimaanlagen gekühlt wie auch mit Wärmepumpen beheizt werden.

        Die Anlagen werden minimum 1 x im Jahr gewartet.

        Dabei sind die Reinigungen der Abluftgitter oder der Ansauganlagen nötig, die Überwachung auf Dichtigkeit der kühl oder Wärmezuleitungen und Ableitungen. Überprüfung der Wärmetauscher und so vieles mehr. Das dauert immer minimum 2 - 3 Tage bei einem Markt, bei einem Haus dürfte das einfacher und schneller gehen. Aber ohne Wartung kommt es auch wiederum mit unseren Zahlen nachvollziehbar zu ausfällen binnen 5 - 8 Jahren.

        Da die Ausfälle bei diesem Industrieniveau auftreten und die Anlagen einiges mehr leisten müssen als bei einem EFH, kann man davon ausgehen, das die Anlagen dort auch mal 10 oder 12 Jahren ohne Wartung durchstehen. Aber natürlich ist sinnvoller, die Anlagen zu warten und dabei auch zu überwachen.

        • @VigarLunaris:

          Das bei Ihnen eingesetzte System hat ja nur die "reine" WP mit z.B. der von uns genutzten Sole-WP gemeinsam.



          Verschleißteile bei uns sind: Verdichter und Umwälzpumpe(n), Einlass/Auslass-Gitter o.ä. gibt es nicht.

  • Die Wind- und Solarstomkapazitäten müssen massiv ausgebaut werden, insgesamt steigt durch E-Mobilität und Wärmepumpen der Strombedarf auf 1500 TWh, dafür wird aber der Primärenergieaufwand und die einhergehenden Emissionen extrem reduziert.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Die Luftwärmepumpe ist ideal um die Nachbarn zu ärgern. Das Brummen treibt jede/n in den Wahnsinn.

  • Woher soll all der Strom eigentlich kommen?

    E-Autos und Wärmepumpen brauchen viel Energie, wenn es Millionen davon gibt sogar sehr viel. In den kalten Monaten erzeugen PV-Anlagen nur einen Bruchteil wie im Sommer, aber genau dann brauchen die Wärmepumpen am meisten Energie, schon weil die "Jahresarbeitszahl" in diesen Monaten oft nur 1 und kleiner ist.



    Es ist keinem geholfen, wenn E-Autos und Wärmepumpen mit Braunkohle und AKW-Strom betrieben werden.



    Erst wenn genug CO2-armer Strom zur Verfügung steht, sollte man über Wärmepumpen nachdenken.

    • @Rudi Hamm:

      absolut richtig - wir werden in D niemals genug Strom aus "Erneuerbaren Energien" haben und kaufen dann aus Frankreich, Holland, Tschechien usw. dazu. Die AKWs früher abzuschalten, als notwendig ist eine emotionale Kurzschlusshandlung und ist ökonomisch völlig sinnlos... aber das will heute fast niemand mehr wahhaben.

    • @Rudi Hamm:

      Atomstrom ist CO2 neutral, aber das will ja leider niemand hören. Wenn die beste Lösung nicht verfügbar ist, nimmt man notgedrungen die 2, beste.

    • @Rudi Hamm:

      Dem Klima ist geholfen, wenn E-Autos und Wärmepumpen mit AKW-Strom betrieben werden. Siehe Frankreich: www.electricitymap.org/zone/FR

    • @Rudi Hamm:

      "Die "Jahresarbeitszahl" in diesen Monaten oft nur 1 und kleiner ist."



      Das ist doch ein Ammenmärchen , die Wärmepumpe möchte ich sehen deren COP im Winter unter 1 fällt.



      Selbst unsere Luftpumpe schafft bei minus15 Grad noch einen COP von 1,8 (aus 1kWh elektrischer Energie werden 1,8kWh Wärmeenergie). Somit hat eine Luftpumpe bei aktuellen Strommix oder bei Bezug von einem Gaskraftwerk bei diesen Extremtemperaturen immer noch ähnliche co2 Emissionen wie eine Standard Gastherme pro erzeugter kWh Wärme. Und jetzt sollte man noch bedenken wie viele Std im Jahr solch krasse Temperaturen in Deutschland vorherrschen. Die meisten heizstunden sind in Deutschland eher bei Aussenemperaturen im Bereich von+2 - +10 Grad anzusiedeln - in diesen Temperatur Spektrum läuft selbst eine Luft-Wasser Wärmepumpe höchst Effizient. Den Erdwärmepumpen sind niedrige Aussentemperaturen sowieso annähernd egal!

      • @niko:

        „ Selbst unsere Luftpumpe schafft bei minus15 Grad noch einen COP von 1,8 (aus 1kWh elektrischer Energie werden 1,8kWh Wärmeenergie). Somit hat eine Luftpumpe bei aktuellen Strommix oder bei Bezug von einem Gaskraftwerk bei diesen Extremtemperaturen immer noch ähnliche co2 Emissionen wie eine Standard Gastherme pro erzeugter kWh Wärme.“

        Wenn Sie es schaffen den Strommix aus dem Sommer im Winter zu nutzen, dann stimmt das. Die Realität sieht aber anders aus. In der Heizperiode muß für jede Wärmepumpe die läuft irgendwo ein Gas-, Öl- oder Kohlekraftwerk ein wenig hochgedreht werden.

        Es ist so, jede neue Wärmepumpe erzeugt zusätzliche Last im Netz und so lange das Netz noch über „fossilen“ Strom ausgeregelt wird, ist jede Wärmepumpe gleichzusetzen mit zusätzlichem fossilem Strom.

        Das bedeutet, die WP läuft zum Großteil mit einem Mix aus Kohle-, Gas- und Ölstrom…

        Das mag natürlich niemand hören. Darum hier die prophylaktische Gretchenfrage: Bei unter 100% Ökostrom im Netz, wie bekommt man es da hin, dass die anspringende Wärmepumpe netzseitig nicht über fossilen Strom ausgeregelt werden muß? Smartgrid mit USS-Enterprise Supercomputer KI? Homöopathisch?

        • @Nafets Rehcsif:

          Wie ich ja schrieb bei Strommix oder bei Strombezug aus einem Gaskraftwerk - somit muss man keinen Strom aus dem Sommerhalbjahr ind den Winter exportieren (was natürlich schön wäre) .



          Es ist auch im saukalten Winter deutlich sinnvoller mit Wärmepumpe anstelle einer Gastherme zu heizen, wie ein Oberinger Kommentar bereits erläutert hat ist es selbst bei einen lausigen COP von 1,8 Effizienter und weniger CO2 intensiv selbst wenn die Energie aus dem Methan im Kraftwerk nur zu 60% in Strom gewandelt werden kann. Selbst weñ die Abwärme im Kraftwerk verpufft wäre die Wärmepumpe bereits überlegen, in der Realität wird die Abwärme allerdings ins Fernwärme Netz eingespeist.



          Somit ist das Heizsystem Wärmepumpe mit Strom aus einem Gaskraftwerk einer Gastherme um Längen überlegen.



          Bei Wind und Sonne ermöglicht die Wärmepumpe eine nahezu co2 freies heizen - bei unseren Jahresverbrauch sind, wie bereits häufiger erwähnt immerhin ca 50 % durch Eigenproduktion vom PV Dach abgedeckt.

        • @Nafets Rehcsif:

          Danke.

    • @Rudi Hamm:

      Ich hab ein 2-Familienhaus von 1963 mit PV und Wärmepumpe umgerüstet. Das Haus produziert nun mehr Strom als es verbraucht. 2200l Heizölverbrauch sind einfach verschwunden. Die eigentliche Frage lautet:“Wo sollen wir mit dem ganzen Strom hin?“

      • @monitor:

        “Wo sollen wir mit dem ganzen Strom hin?“

        Dürfen Sie den nicht einspeisen?

      • @monitor:

        Und, produziert sie auch im Januar/Februar mehr Strom als die Heizung braucht? Ich habe 20kWp auf dem Dach und weiß wovon ich rede.

        • @Rudi Hamm:

          Wenn Sie wüssten, wovon Sie reden, würden Sie nichts von einer JAZ unter 1 erzählen. Das geht physikalisch gar nicht. 14 kwp produzieren im Winter 40 % des WP Stroms. Das ändert aber auch nichts daran, dass das Haus nach dem Umbau auf Wärmepumpe WENIGER Strom verbraucht als vorher.

          • @monitor:

            Bin interessiert wieso das physikalisch nicht gehen soll? Eine "Wärmepumpe", die einfach den Strom nimmt und im Außenbereich über einen Widerstand in Wärme verbrät, das Haus also gar nicht heizt, sollte doch sogar eine Jahresarbeitszahl von 0 haben? (Für 1kWh Strom bekomme ich 0kWh Wärme)

          • @monitor:

            Ich habe nichts von einer JAZ von unter 1 erzählt, sondern von der Momentaufnahme der JAZ bei -5 Grad und kälter. Und da kommen bestenfalls zu 1kWh Strom noch 1kWh Wärmetauschermenge hinzu.

            • @Rudi Hamm:

              Wie soll Mann das verstehen? Das aus 1 kWh Strom 2 kWh Wärme werden? Bei uns sind das schon ein bissl mehr, gemessen am externen Wärmemenge nzahler und seperaten Stromzähler für die Wärmepumpe.

  • "Sie müssen auf die Jahresarbeitszahl der Pumpe achten."



    Entscheidend ist aber die Leistungszahl im Winter.



    "Perfekt ist es mit der eigenen Solarstromanlage auf dem Dach."



    ...wenn man im Januar im Kalten sitzen will.

    • @sollndas:

      Richtig.



      Luft-Luft-Wärmepumpen taugen bei Minustemperaturen nicht viel. Dann springt der Heizstab ein und verbratet große Mengen Strom. Diese Technik ist bestenfalls für Niedrigenergiehäuser geeignet und wird beim Bestandsbau zur Kostenfalle beim Verbrauch.

  • > Mit etwas technischem Verständnis kann man die Sole selbst kontrollieren / nachfüllen.



    "Sole" ist eine schönfärberische Umschreibung. Ziemlich sicher ist es giftiges Ethadiol und nicht das teurere Propatriol. Nachfüllen mag einfach und billig sein, aber tief im Boden ist es nicht weg.

    • @Axel Berger:

      warum um himmelswillen sollte man ein völlig überflüssiges frostschutzmittel, das die wärmekapazität des wassers deutlich verringert beimischen?

      eine sole ist eine salzlösung.

      • @Mitch Miller:

        Sprachlich haben Sie recht. Was Wärmepumpenhersteller tatsächlich verwenden, wissen Sie offenbar nicht. Suchen Sie eine und lesen Sie, was auf dem Nachfüllbehälter draufsteht. Richtig ist, eine Salzlösung hat ebenfalls einen niedrigen Gefrierpunkt und wurde vor 100 Jahren für den Zweck verwendet. Der generische Begriff hat sich gehalten.

  • Alles klar, nach den ("CO2-neutralen", haha...) Pelletsheizungen und dem deutschen Fotovoltaik-Desaster wird von den smarten Öko-Unternehmern, die von den Grünen protegiert werden, eine neue Rendite-Sau durchs Dorf getrieben.



    Ach ja, die Verklebung der Häuser mit Polystyrol-Blöcken habe ich ja noch vergessen...

    Für tatsächliche Effektivitäts- und Wirkungsgradrechnungen jenseits JAZ sehen die Zahlen manchmal ganz anders aus. Naja, dazu kam ja auch schon einiges in den Kommentaren.

    Das klassische Subventionsdilemma greift auch hier, nämlich dass es im Grunde um eine Konjunkturmaßnahme und nicht um einen Beitrag zur Klimarettung geht.



    Eine solche Anlage inkl. PV kosten, von einer Fachfirma installiert, ein Vielfaches der in den Medien fallengelassenen Summen. Selbst als Ingenieur und Tüftler habe ich schlechte Karten, wenn sich so eine Maßnahme einigermaßen lohnen soll und die gesamte Klimabilanz, bei der auch die Erzeugungsart des benötigten Stroms und die Laufzeit der Anlage Rollen spielen, muss auch erst noch detailliert ausgerechnet werden.

    • @Khaled Chaabouté:

      "ein vielfaches" das stimmt nicht, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen!

    • @Khaled Chaabouté:

      Unsere WP mit Solebehohrungen war nur unwesentlich teurer als eine klassische Gastherme!

    • @Khaled Chaabouté:

      In vielem haben Sie recht. Unser von Grund auf so geplanter Neubau braucht tatsächlich nur 37 kWh/m2*a. Nicht die abgerechnete Heizwärme, die ist kleiner, sondern die vor allen Verlusten insgesamt von der Wärmepumpe gelieferte. Das ist ein gigantischer Unterschied zu Gebäuden aus den Jahrzehnten billigen Öls. (Als Kohlen noch durch Treppenhäuser geschleppt wrden mußten, hat man auch schon sparsamer gebaut.)

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Naja, da wird ja viel vermischt.

    Grundsätzlich sind Wärmepumpen nur für Neubauten und dort auch nur Ein- oder Zweifamilienhäuser geeignet.

    Man benötigt eine aufwändige Fußbodenheizung, ein Wärmeaustauscher im Untergrund und eine PV Anlage. Da ist man schnell bei 30.000 Euro.

    Für den Häuslebauer ist ein Gas-Heizung immer noch die günstigere Möglichkeit. Bis man die Mehrkosten einer Wärmepumpe drin hat, vergehen gerne mal 20 Jahre.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Das kann ich so nicht stehen lassen. Jede WP eignet sich für Bestandshäuser, wenn die Vorlauftemperatur 45° nicht übersteigt -auch mit geeigneten Heizkörpern. Richtig ist, das eine Fußbodenheizung besser funktioniert!



      Grundsätzlich sollte jede größere Sanierung das Thema energetische Sanierung zusammen mit der Wahl der Heiztechnik betrachten. WP mögen nicht immer die erste Wahl sein, aber häufiger passen als es (auch Ihnen) scheint!

    • @02854 (Profil gelöscht):

      quatsch. es gibt auch wandheizungen und luft-wp.

      zum kotzen, dass häuslebauer hunderttausende ausgeben für einen luxusbau und dann beim klimaschutz anfangen die euros umzudrehen "ob sich das rechnet". rechnet sich denn das haus?

      • 0G
        02854 (Profil gelöscht)
        @Mitch Miller:

        Luft-WP müssen mit STrom zusätzlich heizen. Extrem ineffizient. Und Wandheizungen sind teurer als eine Fußbodenheizung.

        Die meisten Hausbauer verschulden sich dafür auf 30 Jahre. Und es macht nun mal einen Unterschied ob ich 30 oder 35 Jahre etwas abzahlen muss!

    • @02854 (Profil gelöscht):

      > Grundsätzlich sind Wärmepumpen nur für Neubauten und dort auch nur Ein- oder Zweifamilienhäuser geeignet.



      Der zweite Teil stimmt so nicht. Wir haben hier ein neues Zwölffamilienhaus mit Wärmepumpe aus Bodensonden und es funktioniert bestens. Wir heizen mit weniger als 40 kWh/m2*a aber der Warmwasserbedarf ist (naturgemäß) so hoch wie in jedem schlechten Altbau. Zudem hat Warmwasser wegen der höheren Temperatur eine recht mäßige Arbeitszahl von (im Winter teils deutlich) unter drei.



      Ein Zurückrechnen auf Primärenergie ist immer schwierig und hängt von Annahmen ab. Ersatzweise kann man mit recht guter Übereinstimmung die Hilfsgröße Preis betrachten. Der von uns verbrauchte Wärmepumpenstrom kostet trotz Sondertarif pro kWh Nutzwärme rund doppelt so viel, wie es der Brennstoff einer Gas- oder Öltherme täte. Der angebliche Ökovorteil beruht also mehr auf Religion als Physik.



      In den veröffentlichten Jahresbilanzen mag der Anteil "Ökostrom" am Gesamtverbrauch ja sehr hoch sein, aber Solarstrom entsteht fast ausschließlich im Sommer und wir heizen im Winter. Zudem sank im sonnenreichen Ferienmonat auch unser Warmwasserbedarf im Haus auf die Hälfte. Realiter heizen wir also statt mit Gas mit Kohlestrom zu höherem Preis und bei etwa gleicher Emission -- aber der Einbau wurde aus den Steuern anderer Leute gefördert.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      "Bis man die Mehrkosten einer Wärmepumpe drin hat, vergehen gerne mal 20 Jahre."



      Bei Berücksichtigung der Lebensdauer der Anlage und dem derzeit noch immer niedrigen Zinsniveau also eine Investition die durchaus vernünftig ist, unter der Annahme zukünftig steigender CO2-Preise um so mehr.

      • @Ingo Bernable:

        Das halte ich für ein Gerücht! Die Mehrkosten unserer SOle-WP waren minimal und bei einer JAZ von 4,7 sparen wir jedes Jahr sowohl Geld als auch Co2.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Es gibt aber auch noch weitere Vorteile für Häuslebauer. Wer zum Beispiel in Anbetracht der letzten Hitzewellen eine Klimaanlage einbauen möchte, ist dafür mit einer Wärmepumpe oft schon bedient. Die Technik ist quasi identisch, die Wärmepumpe wird im Kühl-Modus einfach nur rückwärts betrieben. Viele Modelle können das problemlos, beim Kauf darauf zu achten lohnt sich!

      • @Schorsch:

        Das ist in Realität leider nicht so einfach! Es gilt die Taupunkte zu beachten und nach intensiver Recherche haben wir uns dagegen entschieden, da uns die Kondensatbildung zu negativ erschien!

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Das wissen Sie besser als der Interviewte?



      Und schon vergessen? Die Gas-Heizung produziert CO2. Mehr CO2 auszustoßen können wir uns aber nicht leisten.

      • @Francesco:

        WP sind nur lokal Co2 frei, der Atmosphäre und somit den Klima ist der Ort der Emissionen egal!



        Unter dem Vorwand der Sektorkoppelung wird den Bürger eine Co2-freie umweltschonende Heizmethode vorgegaukelt!



        Eine WP "generiert keine" Umweltenergie, sondern ist faktisch eine Wärmerückgewinnung der WKW-Abwärme. Der Nutzungsgrad aller WKW in D lag 2020 bei 41%, ohne Berücksichtigung der Leitungs-, Transformationsverluste und des KW- Eigenverbrauchs. Da in der Heizperiode 2020/21 59% des Stromes in D fossiler Herkunft war, und wohl noch zu lange keine 100% regenerativen Ursprungs sein werden, ist Strom zum WP-Antrieb auch als fossil einzustufen und somit ein Fossilstrommix zur Co2 Berechnung, welcher 2020 0,97 Kg Co2/Kwh Fossilstrom war, anzuwenden.



        1000m3 Erdgas setzen 2,3 t Co2frei;



        um dieses Gas mittels WP zu ersetzen benötigen sie ca. 3500Kwh fossilelektr. Endenergie.



        Diese setzten lt. Fossilstrommix 2020 3.5 t Co2 beim Wärmekraftwerk frei.

        • @Solarman:

          Die Argumentation ist bekannt, greift jedoch zu kurz, da man irgendwo anfangen muss und als einzelne Büger*in geht das nur lokal. Für die übergreifenden Rahmenbedingungen soll/muss die Politik sorgen!

        • @Solarman:

          Lokal CO2 frei reicht. Jetzt müssen nur noch die Schnarchnasen in der Politik und in den EVUs ihre Hausaufgaben machen und für eine CO2 freie stromproduktion sorgen. Konnte schon längst Realisiert sein.

  • Ich bin sehr zufrieden mit meiner Erd-WP. Wobei ich zugeben muss, dass ich den finaziellen Aufwand der Bohrung klar unterschätzt habe.



    Im gut isolierten Neubau mit Klima, E-Auto, WP, Solar (für Warmwasser) und PV ohne Speicher muss ich knapp 6.000 KWH zukaufen. Da ich ca. 9.000 weiterverkaufe habe ich quasi ein Plusenergiehaus.



    Natürlich besteht auch bei mir das Problem, dass ich im Sommer einen starken Überschuss habe und im Winter nicht genug Sonne scheint.



    Ein Speicher lohnt sich für mich auch noch nicht. Ich spekuliere auch etwas darauf zukünftig ein E-Auto dafür zu nehmen, wenn das bidirektionales Laden möglich ist.

    • @Paul2008:

      Unsere Bohrungen (5x22 m) haben unter 10.000 Euro gekostet! Das warum vol im Heizungsbudget!

    • @Paul2008:

      Es wäre interessant den von Ihnen unterschätzen Preis zu kennen. Bei der Speicherung werden sie nicht sehr weit kommen. Für den Sommer Winterausgleich müssten sie Speicherkapazitäten zwischen 2000-4000kWh haben. Sowas gibt es heute nicht. Beim bidirektionalen Laden schlafen unsere Ökospezialisten noch vor sich hin, die europäische Anschlussnorm CCS sieht es nicht vor. Die bis zu 100kWh würden Ihnen auch nicht helfen, sie wollen mit dem Auto auch fahren und ich bin ärgerlicher Weise speziell Nachts an meiner PV Anlage um Laden zu können.

  • Sehr geehrter Herr Loch,

    wir leiden unter den Geräuschen der Wärmepumpe eines neuen Nachbarn.

    Das betrifft zum einen die Lärmspitzen, vor allem in kälteren Nächten.

    Ich muss Ihnen deshalb widersprechen, denn es ist nicht nur "ein Brummen". Die Hersteller haben das Problem keineswegs im Griff und reagieren auch nicht auf die Bitte nach einer Lautstärkenreduzierung.

    Hier haben wir mit der Handy-App der HNO-Ärzte einen Wert von 45dB gemessen. Auch wenn diese Meßmethode natürlich nicht 100% genau ist, zeigt sie dennoch eine deutliche Lärmbelästigung an.

    Lärmschutzregelungen sprechen von dass "außerhalb der eigenen vier Wände sollte zwischen 22.00 und 6.00 Uhr nichts mehr zu hören sein" und "auch Heizungsanlagen müssen so leise sein, dass die Bewohner.innen nachts nicht gestört werden" ...

    Zum anderen ist das fast permanente Grundrauschen eine starke Beeinträchtigung und Belästigung, da wir oft nicht mehr ohne Geräuschkulisse auf dem Balkon oder der Terrasse sitzen können.

    Natürlich weiß ich, dass gerade klimataugliche Wärmepumpen Bestandteil der Umstellung unseres Wärmesystems auf regenerative Techniken und umweltfreundlicher als andere Techniken sind, aber auch für Tiere sind permanente Geräuschquellen sicher irritierend.

    Meiner Meinung nach sollten Wärmepumpen nur mit Lärmschutz (Lärmhaube o.ä.) betrieben werden dürfen.

    Der Inhaber/Nachbar will übrigens nichts unternehmen (obwohl er es zunächst zusagte) und inzwischen sind schon vier Familien genervt.

    Seit ich das Thema anspreche, erfahre ich immer öfter von gleichen Belästigungen. Oft auch die geäußerte Sorge, dass Maschinen, je länger die Betriebsdauer ist, eher noch lauter werden.

    Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung. Vielen Dank.

    Herzliche Grüße



    Hans-Georg Renner

    • @Hans-Georg Renner:

      Hallo,

      das kann ich bestätigen. Seit einen guten halben Jahr pendeln jede Nacht Bekannte zum Übernachten zu uns, weil sie zu Hause nicht mehr schlafen konnten. Sie klagen über Vibrationen/ Infraschall. Sie haben Vibrationsmessungen machen lassen, man kann die alten (an/aus) und neuen (modulierend) Wärmepumpen sehen. Aber es gibt hier offenbar keine Grenzwerte, die Hersteller halten sich auf Anfrage bedeckt.



      Bei der Lärm"optimierung" wird offenbar versucht, die Geräuschemissionen hin zu tieferen Frequenzen zu verschieben, die man nicht hört, aber so mancher Körper dennoch wahrnimmt.

      Inzwischen haben sich unsere Bekannten schweren Herzens entschlossen das eigene Haus zu verlassen...

      Ich wünsche alles Gute.

  • Die Preiseinschätzung des Experten halte ich doch für arg übertrieben und keine gute Werbung für das schnelle umsetzen der Wärmewende.



    Ein effizienter japanischer LW monoblock ist im Netz für unter 2800 Euro neu zu haben. Selbst wenn man ihn nicht DIY anschließen möchte sollte der Tausch von Ölkessel zu einer solchen für deutlich unter 15tsd Euro realisierbar sein. 40 oder gar 50% der Gesamtkosten übernimmt ja auch noch wenn man will der Steuerzahler dank üppiger bafa Förderung.



    Auch die geforderte JAZ bei einer Neuanschaffung des Experten von " über 3" halte ich für etwas zu pauschal und unambizioniert - bei uns im Garten steht seid 3 Jahren so ne günstige Japanerin und schafft unter zugegeben sehr günstigen Bedingungen (top isoliert und Flächenheizung ne JAZ von ca. 4,5 . Bei uns wird ca 50 % des jahresheizstrombedarfs ohne Speicher durch die eigene PV abgedeckt. Die restlichen 1000 kW sind Netzbezug.

    • @niko:

      Was ist "LW"? (Warum glauben immer alle, dass andere ihre Abkürzungen verstehen?)

      • @Francesco:

        Sorry Francesco, LW steht für Luft -Wasser Wärmepumpe, monoblock Heisst das das Gerät , auch der komprerssor in einem Gerät komplett komplett draussen steht. Luft Wasser bedeutet das der aussenluft Wärme entzogen wird und an einen Wasserkreislauf (Heizung) abgegeben wird.



        Hier ist ne nette Seite die solche Wärmepumpe n erklärt und sich mit dem Effizienienten Betrieb einer solchen preiswerten Luftpumpe befasst - und viele Tipps zur Selbstinstallation gibt.



        Mir haben die Informationen selbst sehr geholfen beim DIY.

        aquarea.smallsolut...p?title=Hauptseite

  • Gar nicht so teuer heißt es. Und von den Betriebskosten kein Wort. Das wichtigste fehlt.

    • @LeSti:

      Nehmen sie ihren Heizbedarf in kiloWattstunden, teilen in durch 4,5, und das Ergebnis multiplizieren sie mit ihrem aktuellen Strompreis!

      • @BrAl:

        Wie das geht weiß ich. Habe ich vor der Erneuerung der Heizungsanlage in der Eigentumswohnung auch gemacht. Es kommt raus, dass der Betrieb einer Wärmepumpe mehr als doppelt soviel Strom kostet, wie der Betrieb einer Brennwert-Gastherme Gas kostet. In der Anschaffung ist die Wärmepumpe auch teurer. "Gar nicht so teuer" ist also nur eine bezuglose Aussage. Eine Gasheizung ist sowohl in Anschaffung wie laufendem Betrieb günstiger.

        • @LeSti:

          Eben mal kurz für 2020 ermittelt:



          13435 kWh für Heizung und WW



          macht in Gas ca 1150 Euro.



          Primärenergiebedarf waren 2443 kWh



          macht in Strom 713 Euro.



          Klar kostet rein eine Gastherme weniger als eine WP.



          Beim Neubau kommt jedoch die ganze Infrastruktur dazu und in unserem Falle war der Aufpreis gegenüber Erdwärme unter Berücksichtigung der Förderung ca 5000 Euro. D.h. in 10 Jahren ist das amortisiert -unter Berücksichtiung der Nutzung von nicht anders verwertbarem PV Überschuss sogar in 5-6 Jahren.

  • Ein paar mehr kritische Fragen hätten dem Interview gut getan. ZB: Wärme braucht es vor allem im Winter. Wie ist die Effizienz einer WP bei 2 Grad Außentemperatur und kälter? Geht die Rechnung dann noch auf, wenn es dann (also im Winter) kaum Solarstrom gibt?

    • @Strolch:

      Bei 2° laufen selbst die miesesten Luftwärmepumpen (LWP) auf Hochform!



      Kritisch wird es bei vielen LWP ab unter minus 10-15°

  • Der Experte der Verbraucherzentrale vereinfacht einige Aussagen, so, dass sie schon leich ins Falsche wanken. Die Jahresarbeitszahl bei Wärmepumpen war bis Ende 2020 die wichtigste Angabe um Fördermittel für WP zu erhalten. Da aber viele Faktoren die tatsächliche Effizienz einer WP beinflussen (in der Regel schlechter als die errechneten Werte) gilt seit Anfang 2021 mit der Einführung des GEG und BEG die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz als ausschlaggebend für die Förderung. Bei Niedrigenergie- und Passivhäusern kann eine WP schlecht abschneiden, weil für die Raumheizung mit Niedrigtemperaturen wenig Energie, für die Warmwasserbereitung mit hohen Temperaturen viel Energie benötigt wird. Die WP ist nur dann nicht viel teurer als eine Gas-Solar-Hybrid-Heizung wenn sie eine Luft/Wasser-WP ist. Bei Erdwärme wird es schon alleine wegen der Bohrungen oder massiven Erdbewegungen erheblich teurer und riskanter im Hinblick auf Versicherungen/Grundwasserschutz. Dass viel Strom, aus Wind und Sonne erzeugt, die ökologische Wohlfühligkeit vergrößert ist bei der derzeitigen und mittelfristigen Politik eher wunschtraumig, wo doch schon alle E-Auto fahren sollen. Und die Solarwärme über einfache Kollektoren-Anlagen kommt bei Herrn Loch gar nicht vor. Wenn dann noch alle, die Geld genug haben, immer komfortabler bauen, weil alles ja so energieeffizient ist, gibt es keine Energieeinsparung.



    Im Grunde ist dieses taz-Interview erheblich zu kurz, um das Thema wirklich zu erschließen.

    • @Christian Götz:

      Na ja, nicht übertreiben.

      Z.B. hier haben gut 2/3 der Leute ne WP vorm Haus stehen. Meine ist inzw. 10 Jahre alt und läuft prima. Mit etwas technischem Verständnis kann man die Sole selbst kontrollieren / nachfüllen. Solar macht nur als Ergänzung sind bei genügend Leuten im Haus. Da ist ja wieder ne Pumpe nötig die Energie verbraucht! Aber als Ergänzung super, die WP macht ja ~60°. Bleiben noch 30° übrig, die man per Solar in den Wärmespeicher bringen kann. Also hat jeder mit einer WP noch 33% Speicherkapazität frei!



      Man hört auch fast nie ne Anlage der Nachbarn. Die Anlagen haben ja auch Lärmreduzierungsprogramme und laufen nur zu best. Tageszeiten.



      PS: Man sollte keine Wärme dem Grundwasser entziehen: die Microorganismen dort können das nicht ab. Und die machen das saubere Wasser!

      PPS: die einzige sinnvolle Alternative ist Karftwärmekopplung über Gas. OK Gas, aber der Wirkungsgrad ist Prima!



      Natürlich könnte man Biogas nehmen oder sogar Wasserstoff den man in der Stadt erzeugt und zentral speichert.

  • Jeder der auf Wärmepumpe umstellt, sollte sich aber bitte auch gleich eine PV-Anlage dazunehmen. Dies gilt auch für das Elektrofahrzeug, selbst für E-Fahrräder. Andernfalls wird die Stromproduktion schon übernächstes Jahr nicht mehr ausreichen, um den Bedarf zu decken. Dann werden die CDU/CSU und die FDP gleich über den Tisch rüberkommen und nach einer Verlängerung der A-, K- und Gaskraftwerke rufen. Daher schlau sein und unabhängig machen vom Versorger. Im Kleinen selbst die "Kohle" machen, die z.B. RWE Jahrzehnte lang in seine Büroprotzbauten reinsteckte und seine Aktionäre viel Dividende auszahlte.

    • @Sonnenhaus:

      Wir müssen trotzdem weiter gaskraftwerke als Resve haben,



      Wer meint das alles mit erneuerbaren Energien zu machen weiß nicht um die Launen der Natur

    • @Sonnenhaus:

      > Jeder der auf Wärmepumpe umstellt, sollte sich aber bitte auch gleich eine PV-Anlage dazunehmen



      Auf der offiziellen Seite des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages läuft gerade ein Antrag (Nr. 123661), jede Fahrzeug-Ladesäule zwingend mit Solarpanel auszustatten. Noch 13 Tage haben Sie Zeit, sich anzuschließen und alle e-Autos vollständig öko zu machen.

      • @Axel Berger:

        ; )

        Ich finde die Petition super, endlich mal ein realistischer Ansatz.



        Allerdings komme ich bei einem 125A CEE Anschluss (wäre Minimum für eine Schnellladesäule) auf ~86 kWPeak, und das reicht dann natürlich nur im Sommer, mittags. Mit einer 70% Regel sind wir dann bei 123 kWPeak pro Ladesäule..



        Ob die Gesamtfläche Deutschlands wohl reichen würde für genug Paneele für die geplanten E-Autos? ; )

  • Die technischen Alternativen sind da. Die Frage ist, wie wir sie ausreichend schnell zum Einsatz bringen, und das in einer technologisch offenen und gleichzeitig wirkungsvollen Weise.

    Dabei sind (neben der unverzeihlichen Kohlenutzung) die beiden Bereiche Verkehr und Gebäudeheizung wohl die, wo wir am meisten schnell erreichen. Und an den elektrischen Wärmepumpen ist besonders gut, dass man Wärme weit billiger für ein paar Stunden bis Tage speichern kann als Strom. Sie können also bei schwankender Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien sehr einfach die Netze entlasten, indem nach Stromangebot Wärme gepumpt, gespeichert und nach Bedarf verbraucht wird.

    • @jox:

      Wärmepumpenwärme kann man höchstens im Estrich speichern und dort höchstens für ein paar Stunden. Alles andere würde die Effektivität extrem verschlechtern. Die genauen Gründe sind nicht kurz erklärbar, darum bitte ich darum einem Heizungsplaner das mal einfach zu glauben.

    • @jox:

      Physiker habern leider allzuoft von Thermodynamik recht wenig Ahnung. Im Herbst und Frühjahr bei +10°C Außentemperaturen mag eine Wärmepumpe noch halbwegs effizient funktionieren. Doch im Januar bei unter 2°C/-1°C schmiert der thermodynamische Wirkungsgrad dann schon sehr krass ab. Mit der Folge, dass genau dann, wann die Wärme am meisten erwünscht ist, Kern-, Kohle und Gas/BH-kraftwerke leider sehr knackig zufeuern müssen, um den Spitzenlastbedarf ohne Sonne und Wind dann zu decken.... Weiss ein realitätsnäherer Verfahrensing.

      • @Martin L.:

        "Mit der Folge, dass genau dann, wann die Wärme am meisten erwünscht ist, Kern-, Kohle und Gas/BH-kraftwerke leider sehr knackig zufeuern müssen"

        Genau - und ab 2023 steht dann die CO2-arme Kernkraft nicht mehr zur Verfügung. Das wird den Strom sehr viel schmutziger machen.

      • @Martin L.:

        Deshalb bohrt man ja das tiefe Loch. Unterirdisch herrschen ganzjährig die konstante mittlere Jahrestemperatur, +9 Grad hierzulande.

        So ist das auch bei den Kellern, die hier mal zum Bierbrauen in den Berg getrieben wurden, oder z.B. in Tropfsteinhöhlen.

        • @R R:

          im Artikel geht es aber ume eine Luftwärmepumpe. Eine Erdwärmepumpe funktioniert natürlich auch im Winter. Eine Luftwärmepumpe eher schlecht.

      • @Martin L.:

        Thermodynamik ist eine der Hauptdisziplinen der Physik.

        Und richtig, das Verhältnis zwischen eingesetzter elektrischer Energie und gewonnener Wärme hängt von Innen- und Außentemperatur ab. Der Kühlschrank braucht ja auch mehr Strom, wenn es in der Küche der Warm ist.

        Da gibt es im Prinzip folgende Strategien:

        - Wärme nicht aus der Luft, sondern etwas tiefer aus der Erde nehmen - die kühlt weniger schnell ab und hälte die Sommerwärme eine ganze Weile

        - Wärme kann sehr sehr gut gespeichert werden, mit ausreichend dicker Isolation für eine beachtliche Zeit - und solche Speicher können sich mehrere Häuser teilen, dann wird das Verhältnis zwischen Isolation/Wand und Nutzvolumen viel günstiger.

        - Wärme und Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung umweltfreundlich erzeugen

        - Vielleicht sind die ganz kalten Tage auch so wenige, dass es unterm Strich am günstigsten ist, nur an diesen Tagen mit konventionellen Mitteln zusätzlich zu heizen.

        - Und abgesehen davon gibt es im Winter auch relativ viel Anfall von Windenergie, es ist also nicht unbedingt so ein Problem wenn die Anlage an kalten, windigen Tagen mehr Strom braucht.

        Was technisch/wirtschaftlich die beste Lösung ist, hängt von vielen Faktoren ab, und es gibt viele mögliche Lösungen.

        Eines muss man aber beachten: Wenn man zum Klimaschutz die Heizung modernisieren möchte, ist die zu optimierende Größe eben nicht die Kosten, sondern die Menge an CO2, die ich bei einem bestimmten finanziellen Einsatz einsparen kann. Die sollte man maximieren, und da gibt es natürlich enorm viele Möglichkeiten.

        • @jox:

          > dass es unterm Strich am günstigsten ist, nur an diesen Tagen mit konventionellen Mitteln zusätzlich zu heizen.



          Diese konventionellen Mittel müssen dann über die übrigen 350 Tage im Jahr bereitgehalten werden, um genau dann genutzt zu werden, wenn der Bedarf bei allen anderen gerade auch hoch ist. Typischerweise bezahlen das nicht die Stoßabnehmer sondern es wird auf alle anderen verteilt.



          > wenn die Anlage an kalten, windigen Tagen mehr Strom braucht.



          Die besonders kalten Tage sind stets windstill.

          • @Axel Berger:

            > "Typischerweise bezahlen das nicht die Stoßabnehmer sondern es wird auf alle anderen verteilt."

            Das ist ein ganz generelle Eigenschaft von vieler Infrastruktur.

            Übrigens ist es auch bei Wind- Solar- und Atomenergie so, dass die Grenzkosten oder Marginalkosten nahe Null sind. Das ist ja auch der Grund, warum in den Fünfzigern mal vorgeschlagen/versprochen wurde, dass mit dem Atomstrom kein Zähler mehr in die Häuser muss, da die eigentliche Stromproduktion ja praktisch umsonst sei. Und heute geht an windreichen Tagen der Preis an der Strombörse auf Null.

  • Die brummen ein bisschen... nein, die brummen sogar sehr und nachts im Wohngebiet unüberhörbar! Mit offenem Fenster schlafen ist dann schnell Geschichte, wenn das Ding direkt unter dem Schlafzimmerfenster steht bzw. der Wärmetauscher das Nachbarn mit seinem Ventilator auf das eigene Schlafzimmerfenster zeigt.



    In der Stadt würde das Geräusch untergehen, in ländlichen Wohngebieten, da wo man nachts eine Maus rascheln hören kann, nicht.



    => das ist akustische Umweltverschmutzung.

    • @kick:

      Stimmt. Unsere Nachbarn auf der anderen Straßenseite haben sich so ein Teil angeschafft. Das übertönt einen laufenden Dieselmotor. Wir mussten unser Schlafzimmer nach hinten raus - auf die Südseite *schnauf* - verlegen.



      Dazu ist das Teil alle paar Wochen kaputtt, wenn mal wieder eine Ratte gehäckselt wurde.



      Und was macht man mit so einem Gerät bei Stromausfall?

      • @Schnetzelschwester:

        "Und was macht man mit so einem Gerät bei Stromausfall?"

        Das gleiche wie bei einer Ölheizung bei Stromausfall? Die funktioniert nämlich dann auch nicht mehr.

        • @R R:

          Wir haben einen hochmodernen Kachelofen, falls die Gasheizung mal ausfällt. Zur Not könnte ich mit dem Fahrrad im Wald Holz holen.



          Vor ein paar Jahren gab es hier einen Stromausfall, und die Nachbarn haben uns die Bude eingerannt, um sich den Arsch aufzuwärmen, mit dem sie uns sonst nicht mal anschauen, uns Umweltsäue...

  • "Nur wenn Vermieter nicht mehr alle Kosten auf den Mieter abwälzen können, wird so mancher auch die Heizung erneuern."

    Und was passiert, wenn der Vermieter dann die beste Heizung eingebaut hat? Soll sich dann der Vermieter noch immer an den Kosten beteiligen?

  • Informatives Interview ohne zuviel Technikanteil . Gut.