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Neue Regelung für TherapieDie normierte Psyche

Die Bundesregierung plant, dass künftig vor einer Therapie deren Dauer festgelegt wird. Das widerspricht individuellen Bedürfnissen.

Kann und darf keinen Schablonen entsprechen: die menschliche Psyche Foto: Carol Yepes/Moment/getty images

Wer seelisch leidet, braucht professionelle Hilfe. Auf dem Weg dorthin gibt es eine innere Hürde, sich zu überwinden, und eine äußere: der Zugang zu einer entsprechenden Therapie. Die zweite Hürde soll nun größer werden.

Das Bundesgesundheitsministerium möchte das sogenannte Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) um eine Regelung ergänzen, die den Zugang zu Psychotherapie weiter bürokratisieren soll. Laut einer Formulierungshilfe des Ministeriums für einen entsprechenden Änderungsantrag, die der taz vorliegt, soll der dafür zuständige Gemeinsame Bundesausschuss prüfen, „wie die Versorgung von psychisch kranken Versicherten bedarfsgerecht und schweregradorientiert sichergestellt werden kann“. Fachverbände lehnen das ab.

„An die Stelle von individueller Diagnose und Behandlung soll künftig in der Psychotherapie eine Versorgung nach groben Rastern treten“, schrieb die Bundespsychotherapeutenkammer in einer Pressemitteilung. Der Bundestag soll demnächst abschließend über das Gesetz debattieren.

Das Vorhaben wird auch in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #RasterPsychotherapie heftig kritisiert. Die Änderung bedeutet, dass künftig nicht mehr die Psy­cho­the­ra­peu­t*in eine Diagnose stellt und die Behandlungsdauer innerhalb der auch jetzt schon vorgeschriebenen Kontingente individuell plant, entlang der Erkrankung der Pa­ti­en­t*in und des Behandlungsverlaufs. Stattdessen soll mit Hilfe eines Rasters schon zu Beginn der Behandlung festgelegt werden, wie viele Behandlungsstunden aufgrund einer gestellten Diagnose genehmigt werden.

Christine Kirchhoff

ist Professorin an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin und in Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin.

Diagnose ist Prozess

Diese Bestimmung ist praxisfern und zeigt, wie wenig das von Jens Spahn geführte Ministerium von psychischen Erkrankungen und deren Behandlung versteht. Dabei muss man keine Psy­cho­the­ra­peu­t*in sein, um zu verstehen, dass das nicht funktioniert – zumindest nicht im Sinne einer erfolgreichen Behandlung, wäre doch ein solches Vorgehen auch in der Organmedizin absurd.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass organische Erkrankungen vielleicht etwas vergleichbarer sind als psychische Krankheitsverläufe und deren weit in die Biografie zurückreichenden Ursachen: Es wäre auch in einer organmedizinischen Behandlung absurd, nach dem Motto „Für Krankheit x bekommen Sie y Therapieeinheiten, und wenn das Knie dann immer noch schmerzt, Pech gehabt“ vorzugehen.

Christine Kirchhoff

ist Professorin an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin und in Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin.

Das gilt noch mehr für die psychotherapeutische Behandlung. Nicht selten steht am Beginn einer Behandlung eine Diagnose, die später erweitert, verändert oder verworfen wird. Denn die laufende Behandlung und das sich bildende Vertrauen in die The­ra­peu­t*in machen es überhaupt erst möglich, bisher mit Not und Mühe Vermiedenes zur Sprache zu bringen, sich zu öffnen. Psychische Probleme benötigen den haltenden Rahmen einer therapeutischen Beziehung, um bearbeitet werden zu können.

Das erfordert Vertrauen und Vertrauen erfordert Zeit. Gerade wenn das Leben bisher wenig Anlass zu Vertrauen gegeben hat, wie es oft bei komplexen psychischen Erkrankungen der Fall ist. Kontraproduktiv für diesen Prozess ist eine Limitierung nach vorab gestellter Diagnose.

Arbeit an der Beziehung

Psychotherapie, egal welcher Couleur, ist bei allen Unterschieden immer auch Arbeit an und in der Beziehung. Diese Art der Arbeit, von der Pa­ti­en­t*in­nen am meisten profitieren, ist gefährdet bis unmöglich, wenn zu Beginn schon anhand der Zuordnung zu einer Diagnose entschieden wird, wie viele Behandlungsstunden überhaupt möglich sind. Einer individuellen Behandlung wird damit eine entschiedene Absage erteilt und Retraumatisierung Vorschub geleistet: Schon wieder keine Hilfe, schon wieder zu wenig Zeit!

Die Idee einer „Rasterpsychotherapie“ zeigt einmal wieder, dass nicht das Wohl der Pa­ti­en­t*in­nen maßgeblich für die Gesundheitspolitik aus dem Hause Spahn ist, sondern die möglichst weitgehende Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung. Zudem folgt ein solches Vorgehen einer Logik des Verdachts. Oder würde eine solche Gesetzesänderung Sinn ergeben ohne die Unterstellung, Pa­ti­en­t*in­nen würden bisher zu lange behandelt, oder Psy­cho­the­ra­peu­t*in­nen seien nicht kompetent genug, um über die Behandlungsdauer zu entscheiden?

Die Folgen der Ökonomisierung sollten in ihrer ganzen Problematik spätestens seit dem letzten Jahr ins Bewusstsein gerückt sein. Die Folgen der Sparpolitik für die stationäre medizinische Versorgung zeigten sich dramatisch in der Coronapandemie. In Kliniken, die seit der weitgehenden Privatisierung des Gesundheitswesens nach Wirtschaftlichkeit zu planen gezwungen sind, mangelte es an Betten und auch an denjenigen, die die Pa­ti­en­t*in­nen versorgen.

Kein Geld, keine Therapie?

Es zeigt sich schon jetzt, dass psychische Erkrankungen aufgrund der Coronapandemie zugenommen haben; ein Trend, der sich, so viel ist aus der Forschung bekannt, noch verstärken wird, wenn die „Normalität“ zurückkehrt und das Gefühl abnimmt, sich zusammenreißen zu müssen.

Viele belastete Pa­ti­en­t*in­nen erkranken psychisch, wenn die größte äußere Belastung nachlässt. Ausgerechnet in so einer Situation restriktiv in die psychotherapeutische Versorgung einzugreifen, zeugt im besten Fall von Unkenntnis, im schlechtesten von Ignoranz und Zynismus: Wer zukünftig nicht das Geld hat, eine private psychotherapeutische Behandlung zu finanzieren, die so lange dauert, wie es erforderlich ist, droht durch dieses Raster zu fallen.

So zumindest der Plan, der nicht einmal ökonomisch Sinn ergeben würde, da nicht behandelte psychische Leiden häufig zu Arbeitsunfähigkeit führen und wiederum Kosten verursachen würden. Vielleicht liegt ja auch für diese Problemlage schon die nächste Ergänzung eines schon im Bundestag beratenen Gesetzes bereit.

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58 Kommentare

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  • @JUMUJUMU: Therapien werden nicht völlig willkürlich angeboten, "je nach Verfahren, für das die TherapeutIn eine Zulassung hat". Art und Umfang der angebotenen Therapie werden nach professionellen Gesichtspunkten in Abhängigkeit von der psychischen Verfassung der PatientIn bestimmt und in deren Verlauf unter Hinzuziehung professioneller Gutachten immer wieder neu evaluiert. Ärztliche PsychotherapeutInnen haben übrigens mit den längsten Bildungsweg unter MedizinerInnen und können gemeinsam mit ihren PatientInnen am besten bestimmen, welche Therapie sinnvoll ist. Psychiatrische Diagnosekategorien sind in vielerlei Hinsicht hoch umstritten, stetigem Wandel unterworfen, von begrenztem Nutzen für den psychotherapeutischen Erfolg und tragen zur Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch Kranker bei.



    @Blauermond: Die psychotherapeutische Versorgungslücke wird sich nicht effektiv und nachhaltig schließen lassen, indem vermeintlich weniger schlimme Fälle aussortiert werden. Wir brauchen insgesamt eine bessere psychiatrische und psychotherapeutischen Versorgung. Dass Therapien auch mal scheitern oder ins Leere laufen, ist sicher kein Spezifikum der Psychotherapie. Und was Sie mal in irgendeinem Psychotherapieforum gelesen haben, mag ja schön und gut sein, muss aber nicht unbedingt der Realität entsprechen.



    @alle: Leider finden sich in den Kommentaren hier viele alte Vorurteile, unreflektierte Halb- und Unwahrheiten zu psychischen Krankheiten und deren Behandlung. Warum schauen wir uns nicht erstmal die Argumente der Psychotherapeutenkammer an, der doch eine gewisse Expertise unterstellt werden kann, und hören betroffenen PatientInnen zu? Wer selbst nicht betroffen ist/war, kann von Glück reden.

  • Was man auch nicht vergessen sollte: Viele Menschen mit drägenden Problemen müssen Monate auf eine Therapie warten, bis sie vielleicht schon eigenständig Bewältigungsstrategien gelernt haben, aber in der Zeit immer noch massiv gelitten haben.



    Fallen die UNNÖTIGEN Langzeitpatienten weg, bleiben vielleicht mehr Plätze für diese Menschen mit akuten Sorgen. Therapie nach Vergewaltigung, häuslicher Gewalt etc.

  • Kann das nicht auch positiv sein, vor allem für die Patienten? Ich habe mal in einem Psychotherapieforum gelesen, in dem viele User jahrelang, in einem Fall 8 Jahre lang, "in Therapie" waren. Vermutlich eher wöchentlich zum Quatschen mit dem Therapeuten kamen, der sie einfach nie auf ein Leben ohne Therapie vorbereitete. Ich selbst habe Ähnliches erlebt - keine Diagnose, kein Therapieplan, jede Stunde kam man an und wurde gefragt, wie die Woche so war. Und man fühlte sich zunehmend nicht ernst genommen. Ich war damals so jung und autoritätsgläubig, dass ich mich nicht traute zu fragen, wo wir eigentlich stünden, wie es jetzt weiterginge, wie ich mal an meinen Problemen arbeiten sollte. Und irgendwann hörte die Therapie dann auf - von mir ausgehend - mit Abschiedsgeschenk, aber ohne irgendein Fazit, einen Ausblick, nur mit den Worten "bleib so, wie du bist". Ja, okay, aber dann bleibt doch das Problem auch, wie es ist, ich habe ja keine Bewältigungsstrategien dagegen gelernt?



    Insofern, ja gebt den Leuten einen Ausblick, sagt ihnen genau, was ihr macht, welche Methoden angewendet werden, was sie bewirken, gebt ihnen Aufgaben, zeigt ihnen, wo sie stehen, was sich verbessert hat, dass sie in einem Zeitraum von x Stunden eine Verbesserung sehen werden.



    Der Arzt schreibt einen ja auch nicht krank und sagt dann, "mal schauen, wie lange es dauert, bis Sie gesund werden", sondern der hat einen Ausblick und wenn man dann noch nicht gesund ist, kommt man für eine Verlängerung wieder.

  • Die Autorin übersieht leider, dass genau das, die Festlegung der Dauer einer Therapie, seit langem genauso besteht: eine Verhaltenstherapie darf maximal 80 Sitzungen dauern, eine tiefenpsychologische Therapie maximal 100 Sitzungen, eine analytische Therapie maximal 300 Sitzungen. Die maximale Dauer ist völlig unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung, also unabhängig von dem, was die PatientIn braucht, festgelegt, sondern nur unterschiedlich je nach Verfahren, für das die TherapeutIn eine Zulassung hat.



    Es wäre ein großer Fortschritt, wenn die Therapiedauer von der Diagnose und damit vom Schweregrad der Erkrankung abhängig gemacht würde!!

  • Hir mal eine Studie dazu, wohin zuviel Managiaralismus in der Sozialen Arbeit führt. Ökonomisierung über die Gesundheit zu stellen, das wird sich negativ auf die Hilfeprozesse auswirken.

    pub.uni-bielefeld.de/record/2908758

  • Das hat man in der Sozialen Arbeit leider auch durchgezogen. In der Jugendhilfe etwa hat man komplexe Prozezze bis zur unwirksamkeit zerstückelt. Insbesondere in der Wohnunglosenhilfe haben gesetzte Limits zur Kostenübernahme zu mehr Sanktionen und zur Verkomplizierung der Beziehungsarbeit geführt. Hilfepläne müssen nicht selten unter Zeitdruck erarbeitet und durchgesetzt werden, was letzendlich in eine inadäquate Hilfestellung münden kann, da Erfolge unter Druck erzeugt werden müssen. Studien weisen zumal darauf hin, das Managerialismus die Einschätzung zum Klientent*innen korrumpieren kann und zu negativeren Einschätzungen der Klient*innen führt. Der Neoliberalismus wird immer mehr zu inadäquaten Hilfeleistungen führen, im gesamten Sozial- und Gesundheitssystem. Das ist das derzeitige Kalkül in der Politik, welche Neoliberal verseucht ist: "Ökonomie über dem Menschen". Man kann nur hoffen, das die neoliberale, menschenfeindliche Einstellung endlich aus der Politik verdrängt wird.

  • Und einen interessanten Post von Mark Raschke auf Instagram

    www.instagram.com/p/CPQ1iSllfOM/

    Zitat: "21 Gramm. So viel soll die Seele wiegen. Zumindest wenn man dem US-Arzt Duncan MacDougall glauben darf. Zu Beginn des 20. Jhd. wog er sechs Menschen während des Sterbeprozesses. [...]

    Ich erinnerte mich an diesen irren Versuch, als ich jetzt von der#Rasterpsychotherapieerfuhr - und damit eben dem Versuch, Seele & das „Schrauben“ an ihr vorhersehbar und damit quantifizierbar zu machen - als wäre der Mensch ein Auto, das man hochbockt. Was kostet dann ein Burnout, eine Depression? [...]"

    Und hier ein Video zum Thema von Nora Tschirner

    www.instagram.com/p/CPInpvpqnTd/

  • Hierzu gibt es inzwischen auch eine Petition, die innerhalb weniger Tage schon über 70000 Unterschriften gesammelt hat

    www.change.org/p/j...sterpsychotherapie

  • Tolle Idee.



    Da bastelt diese Regierung mit ihrer Lockdown-Politik derzeit an TAUSENDEN neuen Fällen wo Therapie brauchen werden und um diese kommende Kostenlawine abzumildern wedelt man jetzt mit einem Raster-System um die Therapiezeiten kürzen zu können.



    Nach dem Motto: Survival of the Fittest. Wer dann eben nach Ablauf der ihm zugestandenen Zeit nicht Gesund ist, der fällt durchs Raster.



    Damit verschiebt die Politik lediglich die Kosten auf eine andere Kostenstelle. Statt der Krankenkasse werden dann für diese Fälle in Zukunft die Sozialkasse (ALG2/Hartz4) belastet werden. Wer weiß, vielleicht hilft ja ein "Motivationskurs" des Jobcenters mehr also so eine Therapie. Aber bitte dann nicht Wundern, wenn wieder mehr Anschläge und Amokläufe stattfinden....

  • Dazu passt doch ganz gut das hier, oder:

    taz.de/Lehrstuhl-v...0&s=psychoanalyse/

  • Wie bereits ausgeführt, ist diese Gesetzesinitiative von Schreibtischtäter-Jens ein Unding.

    Es ist zu hoffen und zu vermuten, dass das Gesetz aber auch an der "menschlichen Praxis" scheitern wird. Denn da sich alle Beteiligten der Tatsache bewusst sind, dass eine zu kurz bemessene Therapiedauer Therapieziel und -erfolg gefährden würde, wird man daher schon mittelfristig die Therapiedauer eher umfänglicher bemessen ansetzen. Denn wenn infolge einer zu kurzen Therapie der Therapieerfolg insgesamt ausbleibt, so stehen diese Patient*innen, welche dann nicht durch Suizid aus dem Leben geschieden sind, ja wieder an der Warteschlange für einen Therapieplatz neu an. Und eine Weigerung jeder psychotherapeutischen Behandlung wird auch Schreibtischtäter-Jens nicht gesetzlich durchsetzen können.

    Daher: lebens- und praxisfremder Gesetzesansatz, nicht durchdacht, insgesamt nicht billiger werdend, aber VIELE betroffene Bürger*innen massiv schädigend und verunsichernd.

    !Übrigens!: 2021 ist Bundestagswahl!

    ;-)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    [/Satire]



    Mit Wiegen, Messen, Quantifizieren,



    da können Menschen sich nicht irren.



    Wer kann die Seele reparieren?



    Wieviel soll Mensch noch investieren?



    Ein Kostenvoranschlag muss her.



    Und heißt es: "Reparieren lohnt nicht mehr!



    Ein Austauschteil wär billiger.",



    Dann ist Entscheiden nicht mehr schwer.

  • "Es wäre auch in einer organmedizinischen Behandlung absurd, nach dem Motto „Für Krankheit x bekommen Sie y Therapieeinheiten, und wenn das Knie dann immer noch schmerzt, Pech gehabt“ vorzugehen."



    Also die auf GKV-Rechnung mit Eigenbeteiligung verschriebenen Physiotherapieeinheiten pro Jahr und Patient*in (und Hausdoktor*in sind (auch) limitiert.

  • Dann wird die Dauer halt nochmal festgelegt. Wo ist da das Problem?

    Extreme Therapiedauern für eine Diagnose sind zudem für jeden Arzt/Therapeuten ein hilfreicher Anlass, Diagnose und Therapie zu überprüfen.

    Mit Schablone hat das nichts zu tun. Man bekommt ja auch bei Kopfschmerzen nicht gleich ein Rezept, unbeschränkt Tabletten einzuwerfen.

    Bei jeder physischen chronischen Erkrankung ist man unter kontinuierlicher Beobachtung eines Arztes und bekommt selbstverständlich regelmäßig seine Rezepte.

    • @Rudolf Fissner:

      So ist das bisherige System. Kurzzeittherapie mit Option bis zweimaliger Verlängerung bis Ausschöpfung des Stundenkontigents, wenn nötig. nicht abhängig von Diagnose, sondern Bedarf.



      Das soll abgeschafft werden: nach groben Diagnoseraster feste Stundenzahl und dann wars das.



      Nur sie haben bspw. einen Menschen, der Depressionen hat, Gewalt erfahren hat, arbeitslos ist und sozial isoliert. Er bekommt die gleiche Stundenzahl, wie der depressive gutverdienende Ingenieur, der eine Familie, Hobbies und soziales Netzwerk hat. Das wird nicht mehr berücksichtigt, sozial ungerecht und ganz an den neoliberalen Zeitgeist angepasst.

    • @Rudolf Fissner:

      Nur, dass der Artzt die Behandlung in deren Verlauf nicht einschätzen kann. Das könnte er wenn er sich die Stunden Zeit zum Gespräch nehmen würde. Dafür müssten Arzt und Therapeut bezahlt werden. Im übrigen wäre das eine Form von Supervision wie sie sowieso üblich ist.

  • Die Logik des Verdachts ist tatsächlich eine Schablone, mit der sich die (deutsche?) Bürokratie gut verstehen lässt, finde ich. Zu dieser Logik gesellt sich Restriktion als Grundhaltung. Ich würde mir so sehr mal wirklich gründliche Forschung zur Psychologie des Bürokratischen wünschen. Was sie mit denen macht, die ihr existenziell ausgesetzt sind, mit den Anwender*innen, mit ihren Urhebern.

    • @Karl Kraus:

      Eben diese Logik des Verdachts führt bei der Beurteilung dieser Änderung in die Irre. Sie unterstellt Ärzten Patienten immer nur ein Rezept auszustellen und nicht, wenn notwendig ein weiteres.

  • Na wenn das nicht punktgenau auf die enorme Zunahme von pyschischen Erkrankungen durch die Corona-Maßnahmen passt.



    Wo gehobelt wird, fallen "Spähne" - aber nicht immer die richtigen.

  • Den Furor, den hier nicht nur um Vernunft Bittende absondern, lässt eigentlich in den Autoren Anhänger von "Scientology" vermuten. Das klingt schon sehr nach L. Ron Hubbard. Der geneigte Leser möge sich seinen Teil selber denken.

    Tatsache ist jedoch, dass die psychotherapeutische Situation in der BRD ebenso unterentwickelt ist, wie die Allgemeinbildung und die Geschwindigkeit der Datenleitungen.

    Wenn es heute nicht möglich ist, dass Kinder, die gegenüber den Schulsozialarbeitern um eine Therapie bitten, weil ihr Leidensdruck so hoch ist, keine Psychotherapie bekommen, da sie a priori davon ausgeschlossen sind, wenn die Eltern dies nicht erlauben. Man darf sich vorstellen, wie dem Kind zumute ist, weil natürlich die Ursache just in der Eltern-Kind-Beziehung zu finden ist. Ein Beispiel von Vielen in meiner beruflichen Praxis.

    Dass das Gesundheitsministerium auf Kosten der Kassenpatienten weiterhin stark kürzen muss, liegt auf der Hand. Durch die Pandemie sind die Kosten exorbitant gestiegen, seit Jahren steigen, laut Statistik, die psychischen Erkrankungen in der Arbeitswelt und führen zu Arbeitsausfällen. Dem muss Einhalt geboten werden.

    Der Herr Spahn kommt ja aus Ahaus. Dort werden nicht nur Wohnungsmieter und Menschen ohne Auto als Asoziale angesehen, sondern man empfindet geradezu einen Ekel gegenüber einfachen Malochern, die natürlich pflichtversichert sind. Gleichzeitig kennt man sich in der Landwirtschaft aus. Für den Herrn Spahn doch ein guter Gedankenanstoß darüber nachzudenken, ob Patienten sich nicht frühzeitig genug einschläfern lassen sollten. Bei Großtieren kostet das nur 30 Euro. Insofern hat der Herr Spahn recht. Es gibt keine Rentnerarmut, denn diesen Betrag kann sich jeder einmalig leisten.

    Es wäre gewissermaßen das Sahnhäubchen der CDU/CSU-Gesundheitspolitik. Augenarzt Phillip Rösler (FDP) würde vor Neid erblassen.

    • @achterhoeker:

      Btw - das mit Ahaus - der letzte macht das Licht aus - bestätigt mein von dort wech Nachbar auch:“Hööer auf. Alle inne CDU - bis auf meine Familie.“

      So geht - & gut daß es die Stummtaste anne 📺Peitsche gibt! - 🤢 -

  • Vergessen werden sollten nicht die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Es handelt sich bei den psychotherapeutischen Behandelten ja nicht um Einzelfälle und Zufälle. Gesellschaftliche Unterdrückungstrukturen Sexismus, Rassismus, Heteronormativität, Behindertenfeindlichkeit, Fat-Shaming usw. belasten die Psyche von Menschen. Ebenso sorgt das System, gerade der Neoliberalismus, für Druck auf die*den Einzelne*n in Form bspw. Karriereoptimierung, monotone/ verdichtete/ sinnentleerte Arbeit, "Mitwirkungspflicht"/Ämterschikane usw. aber auch für Einbindung in ein gewaltvolles System, dass die Lebensgrundlagen von Mensch und Tier zerstört, Massen(aus)sterben von Tieren + milliardenfaches Tierleid durch Tierproduktion erzeugt, Menschen in Armut und Elend und zu Flucht zwingt usw. - eine Einbindug der sich schwerlich entzogen werden kann und der als Einzelne kaum mit Widerstand/Entsagung begegnet werden kann. Das alles führt zu psychischen Belastungen und Reaktionen der Menschen, die zur der von Erich Fromm formulierten Erkenntnis führt, dass quasi nicht die Einzelnen krank sind sondern das System. Insofern sind über die in diesem Artikel berichtete Reformvorhaben, die offenbar kosteneinsparmotiviert sind, umso kritischer zu betrachten. Zum einen ist es problematisch, dass Menschen akute Unterstützungsmaßnahmen weg gekürzt werden, zum anderen, dass dennoch weiter an solcher Flickschusterei festgehalten wird anstatt grundlegend gesellschaftliche Missstände auszuräumen. Umso gleicher die Geselllschaft, desto glücklicher ist diese - frei nach dem Sozial/Gesundheitswissenschaftler Richard G. Wilkinson.



    >kurzer Auszug eines Interviews mit Erich Fromm über die kranke Gesellschaft



    www.youtube.com/watch?v=Dt09hfllNc8

    • @Uranus:

      *nicht NUR um Einzelfälle oder gar "Zufälle"

  • Z.B. Kinder- & Jugenpsychiater*innen und -therapeut*innen schlagen Corona-bedingt "Alarm" und melden einen deutlich erhöhten Bedarf an Psychotherapieplätzen und -maßnahmen an.



    Unsere Gesellschaft & Arbeitswelt steht vor einem KI-bedingten Umbruch, dessen Umfang und Auswirkung wir überhaupt nicht überbewerten können; was natürlich den Bedarf der davon negativ betroffenen Menschen nach Psychotherapie erhöhen wird.



    Und und und.

    Und was macht unser Corona-Jens: er erhöht die Zugangshürde zur Psychotherapie und vermindert so die Möglichkeiten deren Nutzung, und unser Corona-Jens reduziert durch die Implementierung psychotherapie-verlaufsschädlicher Parameter (mit dem Ziel der Kostenreduzierung) die Wahrscheinlichkeit auf psychische Verbesserung und Heilung.

    Was für ein EXEMPLARISCHES Beispiel von Unkenntnis, Praxisferne und Schreibtischtäterschaft!

    ;-)

    • @tazeline:

      Oder Absicht?!

      • @Jalella:

        Absicht. So uninformiert kann noch nicht einmal der Jens sein.



        Denen geht die Düse, dass "nach Corona" die Psycho-Kosten durch die Decke gehen. Da muss schon beizeiten gegengesteuert werden.

  • Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, weiß, oder ahnt zumindest welches Potential ungelöste Konflikte haben. Nicht nur für mich, sondern für meine Familie und meine Freunde. Es schränkt mich in der Arbeit ein, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit, Drogensucht, Machtmissbrauch in politischen und wirtschaftlichen Stellungen, Gewalt in Familien, rechte Hetze... you Name it... Warum möchte unsere Gesellschaft die Bearbeitung innerer psychischer Konflikte begrenzen? Sollte es noch freien Zugang für alle geben? Psychotherapieen sind oft wesentlich günstiger als die kollateralschäde. Wesentlich günstiger als die Geräte oder die Chemiemedizin. Angst und Befürchtungen vor den eigenen Wahrheiten sind ein schlechter Berater, Herr Span.

  • Ich glaub, ich bin geheilt.

    • @Rainer B.:

      Ach was! Nur nicht ordentlich untersucht - kerr!

      • @Lowandorder:

        Verstehe! Nachher finden die tatsächlich noch irgendwas richtig Krasses. Der Katalog der psychischen Erkrankungen wurde ja erst unlängst erweitert. Notfalls kann man dem störrischen Therapeuten doch immer noch eine mangelnde Krankheitseinsicht attestieren. Aus der Nummer kommt er doch so leicht nicht wieder raus (;-))

        • @Rainer B.:

          Kam aus Herdecke (ziemlich lowlevel!;( zurück & als Bereicherung “Narzissmus“ (Ach was ) & mein Analytiker “…naja die jungen Kollegen - irgendwas muß er ja schreiben!“ - 🥳 -



          (btw hielt der im Bereich Depressionen “Diagnosen => für die Versicherungen!“)



          & nochens -



          Die ständig sich wandelnde Palette - kannste ja eh nur schmunzelnd zur Kenntnis nehmen. Newahr.



          Normal.

          • @Lowandorder:

            Was auf der Bühne noch große Kunst, ist dann im Alltag eben nur noch psychische Störung.

  • Dieser Generalverdacht, unter den die Berufsgruppe der Therapeut:innen gestellt wird finde ich schon ziemlich übel.



    Allein die selbstfinanzierte Ausbildung, mit mehreren kaum oder gar nicht unbezahlten Praktika, die Verpflichtung zur ständigen Supervision und Fortbildung erfordert von den Menschen, die diesen Beruf ausüben (wollen) ein bedeutend höheres Eigenengagement als nahezu alle anderen Berufsgruppen. Die Bezahlung ist vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eine eigene Praxis zu unterhalten (Stichwort Mietpreise) auch nicht so sensationell und liegt weit unter dem Einkommen von Ärzt:innen.



    Der Arbeitsalltag besteht daraus mit Trauer, Angst und Zorn anderer Menschen zu arbeiten, Leidensgeschichten aufzuarbeiten oder mitzutragen. Das bedeutet bei den meisten Therapeut:innen auch eine Investition der eigenen seelischen Gesundheit - das ist das Berufsrisiko.

    Im Rahmen der praktischen Arbeit steht man ständig in dieser verkackten Triage Situation. Wenn behandelt man denn nun, den fremdaggressiven 15 Jährigen, den depressiven 12 Jährigen oder die ängstliche Erstklässlerin.

    Aber hey, ist ja alles nur Schwätzchen machen und Kaffeetrinken, ihr Spaßvögel!

    • @anachronist:

      " ... liegt weit unter dem Einkommen von Ärzt:innen"

      So entstehen Mythen. Das Einkommen in eigener KV-Praxis ist identisch dem der psychotherapeutisch tätigen Ärzte. Kein Cent weniger. Dafür ohne Verpflichtung am kassenärztlichen Notdienst teilnehmen zu müssen.

  • Schon jetzt wird nur bedingt individuell gearbeitet. Denn die Krankenkassen bewilligen ein Stundenkontingent. 25 Stunden, 50 Stunden... Da wird auch nicht geschaut, ob vielleicht die Hälfte reicht. UND es gibt inzwischen starke Erfolge mit Kurzzeittherapien. Die greifen natürlich nicht immer und überall, aber in den kassenfinanzierten Therapien landen auch viele Menschen, die nicht krank sind und gut auch auf andere Therapie- und Coaching-Angebote ausweichen könnten, so dass diejenigen, die wirklich krank sind, schneller einen Platz bekommen.

    Und natürlich sind Fallpauschalen bei der Arbeit im mentalen Gebälk Quatsch.

    • @Franny Berenfänger:

      Leider gibt es noch keine Zahlen darüber, dass wie aus viele Praxen berichtet wird, Menschen nach Kurzzeittherapien ( die eben oft nur die Symptomatik beseitigen und nicht darunter liegende Konflikte) nach 2 Jahren die nächste Therapie aufsuchen (Drehtüreffekt). In den Studien, meistens unter universitären Bedingen wird der outcome eben nicht nach 2 Jahren ausgewertet!



      Und zu Ihrem Coachinghinweis: das kann sich halt die Mittelschicht erlauben. Und wir wollen doch nicht auch noch mehr Ungerechtigkeiten zementieren und auf den riesigen unüberschaubaren Coachingmarkt verweisen?

  • Aus eigener Erfahrung mit psychischen Krankheiten in der Familie und eigenen Erfahrungen mit Psychotherapierenden, Lebenserfahrung in dieser Welt und abstrakteren Gedanken über die Stellung von Therapierenden in unserer Gesellschaft habe ich folgende Ansichten gewonnen:

    1) Es ist sehr schwierig einen Therapieplatz zu bekommen wenn man nicht selbst bezahlt (das kostet...), Glück hat, jemanden kennt oder wahllos jeden Therapeuten - z.B. über eine Kassenvermittlung - erstmal aufsucht. Viele Therapieplätze sind blockiert und Menschen denen es wirklich schlecht geht und sich ein Krankheitsschub entwickelt müssen scheinbar erst eingeliefert werden, bevor das System ihrer annimmt, da sie vorher an x Stellen abgewimmelt oder vertröstet werden.

    2) Es gibt definitiv Therapierende mit Kassensitz, die zu einfachen Patienten neigen. Es gibt auch Therapierende, die gar nicht im engeren Sinn die Tools haben, um komplizierte Patienten voranzubringen. Das ist kein Wunder, aber es ist schade.

    3) Es stimmt, KU sollte man meinen sei ein Problem für unsere Gesellschaft. Das ist aber nur zum Teil richtig:



    -KU wird es einerseits immer mal geben, in jeder Gesellschaft, ein Teil "gehört halt dazu"



    -wenn ein "Leistungsträger" KU wird, ist das für die Gesellschaft nicht so vorteilhaft, aber da rücken halt welche nach, gibt ja einen Ellenbogenkampf für die guten Stellen und Führungspositionen; für die Gemeinschaft, der eine KU-Person oder überhaupt eine erkrankte Person angehören, ist das natürlich wesentlich dramatischer und kanna uch negative Folgen haben z.B. für Kinder, aber auf großer Ebene verschwindet das "irgendwo im Rauschen"



    -das Therapiewesen ist einer der Sektoren, wo Geld damit verdient wird, dass Menschen diagnostiziert und behandelt werden, was nach Supervision schreit, weil dort Missbrauch und ungute Abhängigkeitsmuster systemisch direkt in der Nachbarschaft liegen; und auch aus dem Fakt, dass wir alle diese finanzieren, gibt es die erweiterte Erfordernis, das alles zu prüfe

  • Es lohnt sich, das GVWG zunächst zu lesen ... Ziel ist es u.a., dass schwere Erkrankungen ein größeres Kontingent an Behandlung als leichtere Erkrankungen bekommen. Also ein im Grunde richtiger Gedanke. Also weniger "YAVIS".Patienten und mehr Aufmerksamkeit für die schwerer erkrankten Pat.!



    Genau das kriegen die Psychos seit Jahren nicht hin. Interessant das Geschrei von Munz et al.: Die Verlogenheit der Interessenvertreter der Berufsverbände ist dabei kaum zu überbieten: Sofort wird vor einer "Ökonomisierung" (siehe Beitrag Frau Kirchhoff gewarnt) oder behauptet, die inviduelle Diagnostik gehe mit diesem GVWG verloren ... den Psychos soll bitte niemand auf die Finger schauen und die Krankenkassen sollen keine Hilfe an die Hand bekommen, endlos lange Therapien (Psychoanalyse) zu begrenzen ..



    Es wird höchste Zeit, dass das System der Bewilligung und Finanzierung von Psychotherapie reformiert wird .. wir leisten uns seit Jahrzehnten ein teures, ineffizientes und v.a. ungerechtes System, in dem die schwerer Erkrankten durch´s Raster fallen.



    Und die Annahme von Frau Kirchhoff, dass Psychotherapie AU-Verläufe verkürzen oder verhindert würde, wird von der Empirie widerlegt. Im Gegenteil, da das Gros der Psychos, die in der Regel wohlsituiert als Teil der saturierten Mittelschicht die Arbeitswelt der meisten Menschen gar nicht kennen und sich - da in der Regel persönlich bestens abgesichert (bspw. über den KV-Sitz) - auch nicht in die Nöte der nicht-akademischen Arbeitswelt einfühlen können, führt die ambulante PT eher zu AU-Verlängerung oder gar Berentung(sempfehlung).



    Liebe Psychos, in den letzten Jahren habt ihr es vergeigt, euch für eine bedürfnisgerechte Versorgung einzusetzen .. habt es versäumt, für Qualitätssicherung zu sorgen ... daher: Gutes Geld nur noch für gute Psychotherapie! Wenn eine Psychotherapie nach 25 Std. keine deutlichen Effekte zeigt (best wishes an Klaus Grawe) ist es keine gute Psychotherapie (manchmal auch eher Hokuspokus oder Kaffeeklatsch).

    • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

      Ich möchte wissen, womit Sie Ihre Vorwürfe belegen können. Oder stand für Sie einfach nur genussvolles Bashing an? z.B. Uns wird mit dem Gutachtersystem - im Gegensatz zu ÄrztInnen - ununterbrochen auf die Finger geschaut. Wir tun keinen Mucks ohne des Segen des großen Gutachtergottes. Das ist dann neben Fortbildungen und Wirksamkeitsstudien ein weiterer Baustein der Qualitätssicherung. Man muss es halt auch wissen wollen. z.B. Endlos lange Therapien? Die gibt es nicht. Die Kontingentierung ist eine Qual für alle. Ohne Rücksicht auf Symptomatik - wenn das Kontingent aufgebraucht ist, ist es aufgebraucht und dann müssen 2 Jahre gewartet werden. z.B. Ob jemand schwer erkrankt ist, zeigt sich oft erst im Laufe der Therapie - denn erst wird ausprobiert, ob wir vertrauenswürdig sind, und dann erst werden die Leichen aus dem Keller geholt. Und dann werden die PatientInnen durchaus nicht rausgeworfen, sondern dann fängt Therapie erst an. Und das weiß man vorher garnicht - also gibt es auch keine Vorauslege. z.B. Haben Sie nur Grawe und Lütz gelesen? Psychotherapie ist effizient und kostenreduzierend. Die beiden genannten Autoren sind nicht der Empirie letzter Schluss, teilweise nicht einmal Empirie, sondern schlicht Animosität.z.B. Wir kämpfen und betteln seit es uns gibt um eine bedarfsgerechte Versorgung. Und welche andere Berufsgruppe bettelt noch verzweifelt und Konkurrenz? Wir sind die täglichen Anfragen und Wartelisten so leid! z.B. wir können uns nicht in die nicht-akademische Arbeitswelt einfühlen? Was wissen Sie denn von den Lebenshintergründen und dem Einfühlungsvermögen aller PsychotherapeutInnen? Und saturiert? Großverdiener sind wir nicht grad. Warum sonst sollten ÄrztInnen den PT-Titel erwerben, in dem Beruf aber nicht arbeiten? Fürs Geld machen wirs nicht. Aber da treffen wir uns sogar: Lasst 10 000 neue PT zu, dann bleiben nur per Auslese nur noch "die Guten" übrig.

    • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

      Leider haben Sie sehr, sehr recht. Aber Sie werden sehen, die Psychotherapeuten-Lobby lässt sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Da wird mit dem Leid von psychisch-kranken gewuchert, die ihrerseits nie einen Therapieplatz bekommen (weil zu krank für ambulante PT). Stattdessen wird viel Geld (mit Stundensätzen oberhalb 100€) mit Gesprächen mit leicht kranken Menschen und Gesunden in Lebenskrisen verdient. Früher hab’s dafür den Pastor oder die Verwandtschaft.

    • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

      VERNUNFT, BITTE! ANTWORTEN



      "Und die Annahme von Frau Kirchhoff, dass Psychotherapie AU-Verläufe verkürzen oder verhindert würde, wird von der Empirie widerlegt. Im Gegenteil, da das Gros der Psychos, die in der Regel wohlsituiert als Teil der saturierten Mittelschicht die Arbeitswelt der meisten Menschen gar nicht kennen und sich - da in der Regel persönlich bestens abgesichert (bspw. über den KV-Sitz) - auch nicht in die Nöte der nicht-akademischen Arbeitswelt einfühlen können, führt die ambulante PT eher zu AU-Verlängerung oder gar Berentung(sempfehlung)."

      Haben Sie eine Quelle für diese Behauptung? Dagegen sprechen u.a. Baltensperger et Al. 2001, Margraf 2009 und Epping & der zwaan 2018. Bitte stellen Sie nicht einfach eine Behauptung über Empirie auf um Ihren Punkt zu stützen.

      • @Kolja Neubacher:

        Langjährige Erfahrung in diesem Bereich, auch in ltd. Position. Wobei: Die wirklich interessanten (eben dann auch sektorenübergreifenden,) Studien scheitern am Datenschutz und an den Partialinteressen ... im Grunde müssten KK, DRV und Bundesegentur/Jobcenter ihre Daten austauschen bzw. für Forschungszwecke zur Verfügung stellen, also die Protagonisten des Bermidadreiecks, in dem viele Pat./Vers. dann "verschwinden" ...



        Ich würde (inzwischen) im Übrigen ebenso das Unwesen der psychsomat. Reha-Kliniken kritisieren: Auf dem Papier der Entlassberichte haben die Pat. dann stets profitiert, verlassen die Klinik teilremittiert (dennoch in der Regel AU), aber im Grunde handelt es sich um Alibi-Therpaien ... und der ambulante PT begleitet (und unterstützt) dann i.d.R: die AU bis zur 78. KW ...



        Ich wünschte, mein Kommentar wäre nur eine billige und unbegründete Polemik (also solche haben Sie sie ja aufgefasst), aber die Wirklichkeit wirft kein gutes Licht auf unsere Profession.

    • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

      Allein die Pauschalisierungen und Abwertungen eines gesamten Berufstandes unterminiert ihren Kommentar.



      Den Bedarf psychtherapeutischer Behandlung adäquat einzuschätzen ist sehr schwer. Er kann nur individuell erfolgen und niemals normiert. Das sollte einem bei einem simplen mechanischen Gerät einleuchten und bei einer komplexen menschlichen Psyche gilt das wohl umso mehr.



      Also, ein wenig Vernunft bitte!

      • @anachronist:

        Mein Anliegen ist/war es nicht, den Berufsstand der Psychoth. polemisch abzuwerten (gehöre selber zu dieser Profession, arbeite auch als Dozent in der Weiterbildung ;-))



        Ihr Kommentar zeigt aber auch, dass Sie sich mit dem GVWG und mit den Versorgungsstrukturen nicht gründlich auseinandergesetzt haben ... Psych. Diagnostik wird immer individuell bleiben (müssen) ... aber es geht hier um knappe Ressourcen und Verteilungsgerechtigkeit ... mein - zugegebernemaßen zugespitzer - Kommentar soll dazu anregen, dass sich der Berufsstand der Psychos auch wieder vermehrt und tatsächlich für die Bedürftigen einsetzt ... die Lösung des Versorgungsproblems ist eben nicht, einfach mehr KV-Sitze zu bewilligen oder PT schier endlose Therapien - zulasten der Versichertengemeinschaft - machen zu lassen. Natürlich ist ernsthafte PT kein Kaffeeklatsch ... aber ihre Abwehrreaktion - ähnlich wie die von K. Neubacher - hilft nicht weiter, denn es gibt im 21. Jh. noch immer von der GKV bezahlte Therapien > 100 Stunden ... mir wird von Therapien" berichtet, in denen sich TH und Pat. sich duzen, die "TH-Frequenz" 1x/Monat ist und die TH insgesamt schon 10 Jahre andauert ... wir brauchen dringend VIEL MEHR TRANSPARENZ welche Qualität in den Therapien bundesweit überhaupt praktiziert wird (oder auch nicht). In diesem Sinne: Keine Normierung der Psyche, aber eine Durchsetzung von Qualitätsstandards bzw. -Normen! Und das kriegen wir nicht hin, wenn wir uns nicht trauen, mit Missstönden in der eigenen Zunft aufzuräumen ... dafür wird es keinen Beifall geben, aber es wird höchste Zeit - letztlich im Sinne des Verbraucherschutzes und unser aller Interessen.

        • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

          Sorry - Sie können jetzt noch so viel rumhampeln & “April April war nicht so gemeint“ rufen - But. Vernunft ist Ihnen



          auch “in ltd. Position“ - mit Verlaub ein -



          Fremdwort. Ein SpahnApologet mehr •



          & (sans auch aus Ahaus?)



          Lassens sich von einem zum 58. in der Klapse mit Verfolgungswahn Depri & && the whole shit & a long time und altem Fahrensmann - mal nen kleinen Rat für umme geben: Wischens sich mal den Schaum vom Mund & dann erst legens Resthirn in die Weiche & fangens - aber ganz ganz langsam an - Aber Hola



          ZU DENKEN - wa! & Liggers.



          Das wird anfangs noch a weng holpern - Aber - Das wird! Drück die Daumen.



          Dank im Voraus & Gern&Dannichfür 🥳

        • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

          Wenn Leute mit ihrer Meinung und ihrer Haltung auch noch in der Weiterbildung arbeiten, ist das katastrophal für Betroffene. Ich bin so ein Klient mit Therapie > 100 Stunden, allerdings vor inzwischen mehr als 15 Jahren. Ich habe 4 veritable zutreffende psychiatrische Diagnosen und noch mal so einige nichtzutreffende. Dank der Therapien, die ich gemacht habe, kann ich heute selbst mit so Extemsituationen wie Corona umgehen, ohne akut auf professionelle Hilfe angewiesen zu sein und komme im Rahmen meiner Möglichkeiten zurecht, vor 20 Jahren war ich etwa alle 2 Jahre akut in der Klinik. Ich habe eine modifizierte Analyse gemacht und genau die ist es, die mir das Handwerkszeug gibt, um in der Coronasituation die richtigen Entscheidungen zu treffen (und überdies mehr Bodenhaftung zu haben, als so mancher Arzt und Therapeut in den letzten 12 Monaten). Vor 20 Jahren habe ich um jeden einzelnen Tag gekämpft, mit Leben hatte das nichts zu tun, das war bestenfalls überleben. Ich habe aber auch schpn vor 20 Jahren erlebt, wie schädlich Zeitdruck in der Therapie ist, Heilung unter Zeitdruck in der Therapie geht nicht. Bei mir ging jede Therapiegenehmigung über den Obergutachter, weil ich bei den Erstgutachtern an so Leute wie sie geraten bin, ich bin dankbar, dass ich die Chance auf eine hilfreiche Therapie bekommen habe – und finanziell gelohnt hat es sich für das Gesundheitswesen trotzdem, denn weiter alle 2 Jahre Akutklinik wäre _viel_ teurer gewesen. Das was Leute wie Sie für Qualitätsstandards halten, muss im Sinne des Patienten gar keine Qualität sein. Es gibt eine Reihe von Ländern wo Klienten auch geduzt werden – und – oh Wunder – die Therapie kann trotzdem hilfreich sein. Auch meine Therapeuten sind zum Teil von den Regeln abgewichen und gerade deshalb war es dann im Ergebnis so erfolgreich, Menschen sind keine Maschinen, es gibt nicht den einen ISO-zertifizierten Weg zum Erfolg, aber das ist etwas, was Leute wie Sie nie begreifen werden.

          • @Lee Ma:

            Und ich war vor fast 20 Jahren auch mal in einer psychiatrisch-psychotherapeutisch-analytischen arbeitenden Akutklinik. Die Erfahrungen von damals in der Klinik haben mit im Corona-Jahr sehr geholfen, denn ich weiß seit dem wie Menschen in kollektischen Angst- und Stresssituationen reagieren, mich hat also das meiste der Reaktionen der Menschen im letzten Jahr nicht wirklih überrascht. Diese Klinik war eine viel umfangreichere Schule für das Leben, als ich damals gedacht hätte, ich habe aber im letzten Jahr auch erlebt, das die Leute in "freier Wildbahn" wesentlich verrückter reagieren können, als so mancher, der von der Gesellschaft für verrückt gehalten wird, weil er in so einer Klinik in Behandlung war.

        • @Ein wenig Vernunft, bitte!:

          "knappe Ressourcen"



          Den Umfang der Ressourcenzuteilung für Psychotherapie betrifft die grundlegende Verteilungsfrage. Wieviele gesellschaftliche Ressourcen fließen bspw. in die Produktion von Yachten und Porsches, wieviel bspw. in Psychotherapie? Aber ja, Zugänglichkeit von Psychotherapie ist auch eine wichtige Frage. Da habe ich ehrlich gesagt keinen Einblick.



          "Und das kriegen wir nicht hin, wenn wir uns nicht trauen, mit Missstönden in der eigenen Zunft aufzuräumen ..."



          Welche Missstände meinen Sie an dieser Stelle?

          • @Uranus:

            Für Yachten und Porsches zahlen die Leute in der Regel selbst für einen ambulante PT eher selten. Die Preise können tatsächlich sehr ähnlich sein, wenn die Therapie denn 10 Jahre dauert ... letzteres haben Sie vermutlich nicht gemeint.

            • @TazTiz:

              Die Perspektive, die ich meine, ist eine sehr allgemeine abstrakte: im Kapitalismus werden weltweit Güter produziert. Die Zuteilung/Erlangung derer funktioniert über Geld/Vermögen/Einkommen. Porsches und Yachten (zumal meist nur privat un/genutzt) benötigen viele Ressourcen und sind Luxusgüter. Psychotherapie allerdings ermöglicht Menschen Bewältigung psychischer Probleme, ermöglicht Bestehen im Alltag, trägt also zum grundsätzlichen Wohl bei. Insofern wäre es doch sinnvoller, gesellschaftliche Ressourcen anstatt Luxusgütern grundsätzlichen Gütern/Dienstleistungen zuzuweisen. Anstatt wenigen Personen also Luxusgüter bereitzustellen, hierfür Menschen auszubilden, Ressourcen zu schürfen und zu bearbeiten, ginge es um eine Erweiterung der Grundversorgung, womöglich die Ausbildung von mehr Menschen zu Psychotherapeut*innen, und das Zugänglichmachen von Therapien für ärmere Menschen. Anstelle 1 Porsches (sagen wir 90.000 €) könnten 1000 Stunden (bei 90 € pro Sitzung) Psychotherapie geleistet/gezahlt werden (bei einer Yacht entsprechend viel mehr). Es ginge darum, welche gesellschaftliche Ressourcen erzeugt und wie verteilt werden. Das meine ich mit Verteilungsfrage - und damit verbunden das Stellen der Macht- und Systemfrage, davon ausgehend, dass Menschen ihre Privilegien nicht freiwillig aufgeben. Das wäre meines Erachtens sowieso sinnvoll aufgrund weiterer Eigenarten des Systems, wie ich in einem Kommentar weiter oben ausführte.



              Und wegen der Kostenbilanz - die ich persönlich hier nicht ziehen würde - wurde hier ja bereits darauf hingewiesen, dass stationäre Behandlung viel teurer ist.

              • @Uranus:

                Psychotherapie ist auch ziemlicher Luxus, zumal schon lange nicht mehr für 90€/h zu haben. Die Effekte von ambulanter PT sind zudem oftmals sehr überschaubar, es geht da eher um Lebensbegleitung oder Lifestyle und weniger um Heilung. Der Anteil ambulanter PT an den Kosten für die Behandlung von psychisch Kranken beträgt mittlerweile über 80%! Und das bei so geringem Effekt (in der Masse), es wurde Zeit, die Dinge zu begrenzen.

  • Das wird endlich Zeit das den Ärzten ein Riegel vorgeschoben wird die mit Endlosbehandlungen nur ihre eigene wirtschaftliche Existenz sicherstellen. Auf Kosten der Beitragszahler.

    • @Kristina Ihle:

      "Endlosbehandlungen" waren auch bisher schon nicht möglich weil es längst Obergrenzen gibt und auch die waren schon problematisch weil sie schlicht bedeuten, dass die Behandlung ab einem bestimmten Punkt abgebrochen wird, unabhängig davon wie bisherige Behandlungserfolge aussehen oder gar eine Exazerbation vorliegt. Wie absurd das nun angedachte System ist wird deutlich wenn man es auf andere Krankheiten überträgt: Stellen sie sich mal vor der behanelnde Arzt müsste vor eine Krebstherapie festlegen wieviele Sitzungen Chemo oder Bestrahlung nötig sind, die werden dann gemacht und anschließend gilt die Behandlung als abgeschlossen und zwar unabhängig davon ob sie erfolgreich war oder nicht. Auch psychische Erkrankungen können tödlich verlaufen, wer da in erster Linie die "Kosten der Beitragszahler" im Blick hat setzt die klar falschen Prioritäten.

    • @Kristina Ihle:

      Bei solch einem Nachfragedruck sollte man es als Arzt aber doch eigentlich nicht nötig haben, sinnlose Endlosbehandlungen durchzuführen. Anscheinend ist Ihnen nicht bekannt, dass auch jetzt schon der Behandlungsumfang begrenzt ist.

  • Solch eine Reform wäre tatsächlich Quatsch. Schon jetzt sind die Obergrenzen bei der Therapiestundenzahl problematisch; Gewalterfahrungen in der Kindheit aufzuarbeiten dauert in aller Regel 10 bis 20 Jahre, wenn nicht sogar länger. Und was anfangs einfach nach einer Depression aussieht, kann durchaus solche Erfahrungen einschließen -- die aber vollständig verdrängt wurden.

    Sinnvoller wäre es, wenn die Therapeut*innen wie gehabt für jeden Erst- und Verlängerungsantrag ein Gutachten schreiben; wenn die Gutachter*innen dann aber nicht nur Papier vor sich sehen, sondern auch den Menschen. Was bleibt Therapeut*innen sonst anderes übrig, als für alle Patient*innen gleich die maximal mögliche Stundenzahl zu beantragen?

    Der Psychiater Manfred Lütz schreibt:



    „Seriöse Experten sind sich inzwischen einig, dass es ein Leichtes wäre, die Wartezeiten von fünf Monaten auf etwa drei Wochen zu senken. [...]

    Die langen Wartezeiten sind darauf zurückzuführen, dass es keinerlei wirksame Kontrolle gibt, ob ein Kranker bei einem Psychotherapeuten sitzt oder ein Mensch in einer Lebenskrise. Wenn eine Frau plötzlich von ihrem Mann verlassen worden ist, dann ist das oft schlimmer als eine schwere Depression; das ist aber keine Krankheit, sondern eine gesunde emotionale Reaktion auf eine schreckliche Situation. Eine solche Frau mag einen psychologischen Lebensberater brauchen, aber jedenfalls keine Krankenbehandlung zulasten der Solidargemeinschaft. [...]

    Psychologische Psychotherapeuten machen ausgezeichnete Arbeit, und die weitaus meisten behandeln natürlich wirklich Kranke. Aber das System fördert die Behandlung von Gesunden. Fragen Sie sich doch selbst, was Sie tun würden, wenn Sie die freie Wahl hätten, für dasselbe Honorar einen schwer gestörten Menschen zu behandeln oder den gesunden Nachbarn, der aus irgendwelchen Gründen Gesprächsbedarf hat."



    www.spiegel.de/ges...det-a-1259159.html

    • @Smaragd:

      Also sollte eine Frau, die von ihrem Mann verlassen wurde, alleine gelassen werden, bis aus der gesunden emotionalen Reaktion eine Krankheit geworden ist?

      Was mich daran ehrlich gesagt v.a. stört ist das „zulasten der Solidargemeinschaft“. Den psychologischen Lebensberater können sich nämlich viele nicht leisten.

    • @Smaragd:

      Manfred Lütz: Gähn! Der ist so ziemlich der einzige mit dieser Behauptung, dass Psychotherapeuten lieber Leute behandeln, die eigentlich gar nicht krank sind und verdient halt damit viel Geld . Vor 30 Jahren gab es keine selbstständig arbeitetenden Psychologischen Psychotherapeuten, die wurden erst mit dem Psychotherapeutengesetz 1999 zugelassen, was manche Psychiater offensichtlich bis heute nicht verwunden haben. Vorher war es noch weitaus schwieriger als heute, einen Psychotherapeuten zu finden.