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Gas-Projekt Nord Stream 2Ist die Pipeline noch zu stoppen?

Für Streit sorgt die Gas-Pipeline Nord Stream 2 schon lange. Sie nach der Vergiftung des Regimekritikers Nawalny zu beenden, ist aber nicht einfach.

Ob die Pipeline Baustelle bleibt? Anladestation der Nord Stream 2 in Mecklenburg-Vorpommern Foto: Paul Langrock/laif

Berlin taz | Eigentlich hätte Nord Stream 2 längst fertig sein sollen: Von der geplanten 2.460-Kilometer-Doppelröhre von Russland ins mecklenburg-vorpommersche Lubmin sind 94 Prozent bereits auf dem Grund der Ostsee verlegt; weniger als 150 Kilometer fehlen noch zur Vervollständigung. Das liegt daran, dass die USA im vergangenen Dezember scharfe Sanktionen gegen alle Unternehmen beschlossen haben, die sich weiter an der Pipeline beteiligen.

Daraufhin hatte die Schweizer Firma Allseas, die die Pipeline mit ihren Spezialschiffen aus einzelnen Elementen zusammensetzt und in der Ostsee versenkt, ihre Arbeit eingestellt. Zwei russische Ersatzschiffe, die hätten einspringen sollen, können derzeit nicht weitermachen: In dänischen Gewässern darf wegen der Laichzeit des Dorschs bis Ende September nicht gearbeitet werden.

Theoretisch ist es also noch möglich, die Fertigstellung der Pipeline zu verhindern, wie es immer mehr PolitikerInnen jetzt als Reaktion auf den Gift-Anschlag auf den Kreml-Kritiker Alexei Nawalny fordern, darunter CDU-Außenpolitiker und Vorsitz-Kandidat Norbert Röttgen ebenso wie die Fraktion der Grünen im Bundestag. Wie genau ein solcher Stopp durchgesetzt werden könnte, bleibt aber unklar.

Denn alle erforderlichen Genehmigungen für den Nord-Stream-2-Bau sind längst erteilt. Werden sie widerrufen, drohen hohe Schadenersatzforderungen der Betreiber, räumt auch der Osteuropa-Experte der Grünen im Bundestag, Manuel Sarrazin, ein. Bisher sind rund 10 Milliarden Euro in den Bau der Pipeline geflossen.

Klage, EU-Gasrichtlinie, Trump

Möglicherweise wird das zuständige Bergamt Stralsund jedoch von einem Gericht gezwungen, die Genehmigung für Nord Stream 2 zu widerrufen: Die Deutsche Umwelthilfe hat Klage gegen die Genehmigung eingereicht, weil sie die Umweltverträglichkeitsprüfung für Nord Stream 2 für unzureichend hält. Wann über den Fall entschieden wird und welche Folgen das Urteil hätte, ist noch offen.

Eine andere Möglichkeit, Nord Stream 2 noch aufzuhalten, bietet die EU-Gasrichtlinie. Sie gilt neuerdings auch für Pipelines, die von außerhalb der EU ins Unionsgebiet führen. Die Richtlinie sieht vor, dass die Bundesnetzagentur Nord Stream 2 vor der Inbetriebnahme genehmigen muss. Das darf sie nur, wenn der Betreiber der Pipeline und der Lieferant des Gases nicht identisch sind.

Nord Stream 2 erfüllt diese Bedingung bisher nicht; der russische Staatskonzern Gazprom ist sowohl Eigentümer der Pipeline als auch Produzent des transportierten Gases. Fünf westeuropäische Unternehmen, darunter die deutschen Energiekonzerne Uniper und Wintershall, beteiligen sich zwar mit jeweils 950 Millionen Euro an der Finanzierung, sind aber formal keine Miteigentümer.

Das sogenannte Unbundling, also die Trennung von Pipeline-Betrieb und Gaslieferung, würde die Situation für Gazprom deutlich komplizierter machen. Doch wenn diese Bedingung erfüllt würde, gäbe es auch über das EU-Recht vermutlich keine Möglichkeit mehr, Nord Stream 2 ohne Schadenersatzzahlungen zu verhindern.

KritikerInnen setzen darum eher darauf, die Pipeline durch politischen Druck zu stoppen. „Es würde einen großen Unterschied machen, wenn Angela Merkel dem Projekt das politische Backing entziehen würde“, meint der Grünen-Abgeordnete Sarrazin. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte am Donnerstag auf Anfrage zwar erneut, bei Nord Stream 2 handele es sich um „ein unternehmerisches Projekt“. Tatsächlich hat die Bundesregierung sich aber intensiv für dessen Zustandekommen eingesetzt.

Die größte Chance, das Projekt noch aufzuhalten, kommt aber weiterhin aus den USA. Das wissen auch die deutschen KritikerInnen der Pipeline. Laut sagen mag das niemand – denn die extraterritorialen Sanktionen, mit denen Präsident Donald Trump gemeinsam mit dem Kongress droht, gelten als Verstoß gegen das Völkerrecht und gefährlicher Präzedenzfall. Doch wenn die USA mit diesen Ernst machen, könnten auch die russischen Schiffe die Pipeline vermutlich nicht mehr retten: Weil die Sanktionen auch für alle Firmen gelten sollten, die die Pipeline unterstützen, dürfte es dann schwierig werden, tatsächlich Gas durch sie zu transportieren.

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72 Kommentare

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  • Seltsamer Artikel, der zunächst nicht klärt, warum man Nordstream 2 überhaupt stoppen sollte sonder gleich davon ausgeht, das es zu Stoppen ist. Hat man Nordstream 2 aus Blödelei gestartet, gab es keine vernünftigen Gründe? Warum sollten diese jetzt nicht mehr gelten? Warum dieses Hin und Her bei einem Milliardenprojekt? Weil es den USA mißfällt und diese ihr schmutziges Fracking-Gas unbedingt loswerden müssen? Wird unser Land von Washington aus geführt?

  • Die Alternative, und das wollen die USA mit den Sanktionen durchsetzen, ist der Bezug aus den USA. Mit Fracking produziert und umweltschädlich sowie überteuert geliefert.

  • Norbert Röttgen ist aber auch ein Vorzeige-Transatlantiker und seine Aussagen herrlich einseitig im Sinne der aktuell regierenden US-Regierung.

  • Mit der von Ihnen befürworteten Logik müssten wir Saudi Arabien bestrafen, den Iran, die USA, einige afrikanische Staaten, die VAE, die Türkei usw.

    Im Falle Russlands handelt es sich um Kalten Krieg der besonderen Güte. Ist Russland doch der "Grund" für eine weitere Erhöhung des Rüstungsetats.



    Deutsche Soldaten sind aus geostrategischen Gründen in vielen Ländern stationiert. Auch im Baltikum an der russischen Grenze.Sogar am Hindukusch.



    Und Sie rufen "Haltet den Dieb"?



    Sorry, ich habe für Ihre Feindbilder kein Verständnis.



    Wollen Sie, dass Deutschland europäische "Schutzmacht" wird?

    • @Rolf B.:

      Antwort an @INGO BERNABLE

      • @Rolf B.:

        "Mit der von Ihnen befürworteten Logik müssten wir Saudi Arabien bestrafen, den Iran, die USA, einige afrikanische Staaten, die VAE, die Türkei usw."



        Korrekt, oder zumindest mal aufhören mit ihnen Geschäfte zu machen und die Menschenrechte nur ab und an mal pro Forma anzusprechen.



        "Deutsche Soldaten sind aus geostrategischen Gründen in vielen Ländern stationiert."



        Wie ich schon unten schrieb: davon die Bundeswehr als Strafexpedition gen Moskau zu schicken war nie die Rede.



        "Sorry, ich habe für Ihre Feindbilder kein Verständnis."



        Was genau ist denn an dem Feindbild "Despoten und Kriegstreiber" erklärungsbedürftig?



        "Wollen Sie, dass Deutschland europäische "Schutzmacht" wird?"



        Ich will lediglich eine Außenpolitik die genug Rückgrat hat um sich international um für ein paar wenige ethische Mindeststandards einzusetzen, auch dann wenn dies bedeutet, dass die Preise die wir für fossile Energie zahlen ein wenig teurer werden.

        • @Ingo Bernable:

          "Was genau ist denn an dem Feindbild "Despoten und Kriegstreiber" erklärungsbedürftig?"

          Nichts. Darum geht es mir auch überhaupt nicht. Es geht mir um die unerträgliche Doppelmoral einserseits und die Spezialisierung auf bestimmte Feindbilder.

          "Ich will lediglich eine Außenpolitik die genug Rückgrat hat ...."

          Will ich auch.



          Unter Rückrat verstehe ich wahrscheinlich etwas anderes als Sie.



          Da denke ich weniger an ein paar Sanktionen unter amerikanischer Leitung und deutlich mehr an eine intelligente Außenpolitik, wie sie selbst unter schwierigsten Verhältnissen bei Brandt oder Bahr möglich war und Deutschland sehr viel internationale Reputation eingebracht hat.



          Ein Herr Maas wirkt dagegen wie ein Witz. Und Merkels Russophobie ist noch eine andere Sache.



          Ich halte Sanktionspolitik und militärisches Aufrüsten für eine Politik für Dummköpfe, denen nichts anderes einfällt.



          Man muss sich ja erst einmal in eine Position bringen, die Putin signasilisiert, dass er es hier mit Schwachmaten zu tun hat. Militärisch oder mit Sanktionen sind Probleme nicht zu lösen. Das Grundproblem ist die extreme Angst sowohl bei Republikanern und erst recht bei Demokraten in den USA, dass Deutschland und die EU ein gutes Verhältnis zu Russland haben könnte. Nawalny könnte ein Teil dieser Strategie sein. Aber das ist genau so Mutmaßung wie die faktenbefreite Meinung, dass es Putin war. Nicht Russland, sondern wegen einer besseren Dämonisierung muss es alleine Putin sein.



          Sorry. Ich weigere mich, dieser schlichten Denke, die noch nicht einmal fragt, wem der Anschlag auf Nawalny nützen könnte, Raum zu geben.

  • Ich frage mich, wie die Welt wird, wenn die Scharfmacher von heute schon demnächst in der Regierung sitzen.



    Olivgrün und schwarz, vielleicht blackrockschwarz. Diskutieren wir dann über Wehrplicht und nicht übers Klima? Dabei frage ich mich, wie internationale Klimarettung stattfinden soll bei zunehmender Feinbildung und Militarisierung. Lösen wir das dann mit militärischen "Missionen"? Oder mit Sanktionen?

    • @Rolf B.:

      "Ich frage mich, wie die Welt wird, wenn die Scharfmacher von heute schon demnächst in der Regierung sitzen."

      Putin sitzt doch schon seit bereits 20 Jahren in der Regierung.

    • @Rolf B.:

      Ich hätte noch nicht mitbekommen, dass irgendjemand eine militärische Reaktion auch nur ernsthaft in Erwägung gezogen hätte. Gleichzeit muss man sich langsam mal eingestehen, dass die Strategie das Agieren Putins immer wieder "aufs Schärfste zu verurteilen" um dann sogleich wieder zur Tagesordnung überzugehen weil man ja gern weiter Geschäfte machen möchte und ihn vor Allem bei der Lösung diverser Konflikte braucht zu deren Eskalation er überhaupt erst maßgeblich beigetragen hat über die letzten 20 Jahre die Entwicklung in keiner Weise verbessert hat.

  • Es ist Doppelmoral, wenn Julien Assange tot geschwiegen wird und Nawalny alle Schlagzeilen beherrscht.



    www.republik.ch/20...der-julian-assange

    Wir sind es leid, dass unsere Beziehungen zu Russland kurz und klein geschlagen werden.

  • Erdgas ist ein fossiler Brennstoff. Sollte man nicht ganz darauf verzichten? Wenn es ohne Gas noch nicht geht, gibt es eine dritte Quelle neben USA und Russland, die politisch weniger umstritten ist? Norwegen oder so?

  • Mir ist nicht so ganz klar, wieso die Grünen bis zum Anschlag im Allerwertesten der US-Machthaber stecken. Vielleicht die Erinnerung an goldene Zeiten mit Fischer/Albright? Der anti-russische "Thinktank" LibMod de.wikipedia.org/w...m_Liberale_Moderne mit Ralf Fücks und Marieluise Beck ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Bei einigen ist in den Betonköpfen nach wie vor Kalter Krieg, und alle, die dem Hort von Freedom and Democracy nicht huldigen, sondern andere Wege versuchen, gehören gemäß diesem Glaubenssystem runtergefahren, mit allen Mitteln und Tricks.

    In schwächeren Staaten funktioniert das soweit, zb indem Marionetten gefördert und installiert werden, besonders in Südamerika, und selbst mit Russland hat es kurz mal geklappt (Ära Jelzin). Wie viele Staaten haben die USA versenkt, weil sie ihre Ölrechnungen nicht mehr in USD handeln wollten? Mir fallen gleich 3 ein, Iran, Irak, Libyen.

    Wirtschaftskrieg ist auch sehr beliebt, Mr Wong. Ziemlich dünn, wenn man gegenüber der Konkurrenz nichts anderes zu bieten hat als Aggression und double standards.

    Soweit ich weiß, betreibt Russland keine Drohnenleitzentrale in diesem Land oder hat hier seine Atomwaffen stationiert oder ist durch G10 seit Gründung der Bundesrepublik privilegiert, unsere Kommunikation mitzuschneiden. In den letzten Jahren habe ich in der taz nicht einen Artikel über Russland gelesen, der nicht von Häme, Hass und Vorurteilen geprägt war. Und zweierlei Maß.

    Würde mir wünschen, dass wir hier mal wieder auf den Teppich kommen und eine eigenständige, unabhängige Position zu geopolitschen Fragen entwickeln. Die devote Übernahme der US-Feindbilder geht mir maximal aufs Seil. Was geht die das an, woher Deutschland sein Gas bezieht? Was haben die da zu sanktionieren? Kümmert euch zur Abwechslung mal um euren eigenen Mist, habt genug davon.

    • @uvw:

      Ich denke, dass es aussichtslos ist, zu hoffen, dass sich gegen ein dichtes Netz von transatlantisch orientierten Medien, NGOs und anderer Meinungsmacher in Deutschland ein Klima durchsetzen lässt, das auf Verständigung ausgerichtet ist. Zunehmender Militarismus ersetzt in beängstigender Weise den Willen zu friedlichen Lösungen.

      Berlin ist leider auch ein Symbol für deutsche Großmachtsucht, außenpolitischer Aggressivität und feste Feindbilder. Die wieder aufgebauten Symbole des Reiches sind nur der Anfang.

    • @uvw:

      Manchmal sollte man einfach nur "Danke" sagen. Danke!

  • Seltsam, dass bei den aktuellen Russland-Bestrafungs-Fantasien immer nur solche Rachepläne geschmiedet werden, die unbedingt zum Nutzen der USA sein müssen und auf den Import von Fracking-Gas hinauslaufen.

    • @Sandor Krasna:

      Die USA ist halt das role model für den perfekten Staat, alles ist toll da und genau so soll die ganze Welt organsiert werden, beziehungweise diese vortreffliche amerikansiche Welt helfen zu ermöglichen mittels Unterwerfung und Ausbeutung.

      • @Colonel Ernesto Bella:

        Im Grunde unterscheiden sich die USA und Russland deutlich weniger, als man annehmen könnte.



        Marode Infrastruktur, weite Teile der Bevölkerung leben zwischen zweiter und dritter Welt, rechte Medienlandschaft, Hardcore-Nationalismus, völlig willkürlich agierende Polizei usw.



        Die USA hat dem Ganzen einen gewissen Glitter übergeworfen.

  • Bitte mehr Wirtschaftskooperation mit Nordkorea! Für ein neues bilaterales Abkommen.

  • 6G
    65522 (Profil gelöscht)

    Warum sind besonders Grüne so geil auf Fracking Gas aus den USA ?

  • Pacta sunt servanda.



    Am Energieprojekt hängen zudem eine Menge Arbeitsplätze. In einem strukturschwachen Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern sollte die bereits jetzt unerfreulich starke AfD gerade uns Linken eine Warnung sein.



    Vertragsverletzung, Russophobie und Arbeitsplatzabbau in Verbindung mit Trump-freundlichem Transatlantismus könnten uns am Ende teuer zu stehen kommen.

    • @Linksman:

      Russophobie? Also man wird doch wohl Russland kritisieren dürfen.

  • hmmm ist da nicht wer gerade vergiftet worden ( motiv hätte ma scho mal )

    cui bono

  • Ich finde es traurig, dass wir das saubere Erdgas nicht nutzen können. Was tut frau nicht alles für unsere Freunde.



    Fracking Gas ist ja viel sauberer.

    • @Bernd Schlüter:

      Solange der Dreck nicht bei uns entsteht, ist unser Gewissen rein. Man nennt es auch: outsourcing.

  • Hier wird man ganz findig, wie dieses Projekt im Sinne einer Sanktion irgendwie noch gestoppt werden könnte.

    Im Fall des Iran wird ein Mechanismus ersonnen, um weiter Geschäft mit dem mörderischen Regime machen zu können.

    Sanktion ist nicht Sanktion.

    • @Jim Hawkins:

      Soll das bedeuten, dass Ihnen die Sanktionen gegenüber dem Iran und/oder Russland nicht weit genug gehen?

    • @Jim Hawkins:

      Man kann das beliebig ergänzen. Mit dem Mörderprinzen aus SA z.B., der einen Journalisten foltern, dann töten und anschließen zerstückeln ließ zweck leichter "Entsorgung". Und Steinigung oder Enthauptung mit dem Krummschwert ist auch im Programm dieses edlen Herrn, der gerne hier Rüstungsgüter kauft. Sein Mentor, der "Schlächter" aus den VAE, Muhammad bin Zayid, hat im Jemen viele Leichen im Keller. Oder Erdogan, in dessen Gefängnissen schon mehrere Demokraten umgekommen sind, oder Obama, der wohl immer noch den Rekord für Drohnenmorde hält. Der wird ja von manchen vergöttert.



      Noch weitere Beispiele?

      • @Rolf B.:

        Nein, reicht schon.

        Sie haben ja recht. Dem Kapitalismus sind Skrupel eben einfach fremd.

        Das schenkt sich wohl alles nichts.

        • @Jim Hawkins:

          "Dem Kapitalismus sind Skrupel eben einfach fremd"

          Na ja das sind Platitüden. Dem Sozialismus als Wirtschaftssystem sind Skrupel eneso fremd wie die Geschichte nu ja schon zu hauf zeigte.

        • @Jim Hawkins:

          Darf ich nochmal ergänzen?

          Den MÄCHTIGEN sind Skrupel fremd. Und sie lieben die Doppelmoral.

          • @Rolf B.:

            Die Mächtigen machen eben, was Mächtige so machen.

            Heute ist es dieser, morgen jener.

            Und alle stehen im Dienst der Kapitalverwertung.

          • 9G
            96177 (Profil gelöscht)
            @Rolf B.:

            I love you

          • @Rolf B.:

            Der MÄCHTIGE ist immer der oben drüber. Für den größten Teil der Welt ist DE diverse Levels oben drüber.

            Für Rusland sind das insgesmt Worthülsen. Dort haben Putin un Co konkret die Macht und ihre Buddys im Hintergrund. Und das ganz ohne rechtsaatlichen kapiatalistischen Hintergrund als freis Spiel der Mächte Bla Bla Bla. Nur noch Giftspritzen halt. Nicht mal mehr Kapitalismus.

  • Kann man nicht einfach den TÜV hinschicken, um die Pipeline auf Sicherheit zu prüfen?

    Da müssten sich doch locker 10 Jahre rausschlagen lassen.

  • RS
    Ria Sauter

    Die Grünen zusammen mit Röttgen und auch die TAZ sind für den Stopp Unglaublich!



    Also her mit dem Frackinggas oder wie jetzt?

  • „Es würde einen großen Unterschied machen, wenn Angela Merkel dem Projekt das politische Backing entziehen würde“.

    Weil dann plötzlich keine Schadensersatzzahlungen mehr zu leisten wären? Wohl kaum!

    Weil Frau Merkel und die „Union“ dann den Schadensersatz aus eigener Tasche zahlen müsste? Schön wär's ja - aber „eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr“.

    Nicht wenige beschwören nun - aus den unterschiedlichsten Motiven - eine vermeintliche Abhängigkeit von Putin durch Nord Stream 2 herauf. Dazu hier nur soviel: „Gas ist in Hülle und Fülle da. Immer neue Felder, die entdeckt werden, werden nicht ausgebeutet, weil es sich wirtschaftlich gar nicht mehr lohnt. Wer abhängig ist von Gasverkäufen, das ist Wladimir Putin.“ (Norbert Röttgen, CDU, am 03.09.2020 im Deutschlandfunk)



    Fraking, ick hör' dir trapsen! Was die Grünen dagegen haben, russisches Gas hierzulande sinnvoll zu nutzen, anstatt es in Sibirien sinnlos abfackeln zu lassen, erschließt sich mir auch ökologisch nicht. Dass die Grünen in einer rein rechnerisch denkbaren Koalition mit der CDU/CSU das Tempo des seit Jahrzehnten geforderten Ausbaus der erneuerbaren Energien wesentlich beschleunigen könnten, wird doch hier kein Mensch mehr ernsthaft noch glauben können.







    Ich sach's mal so: Warum denn nicht einfach auch mal ein Bau-Projekt in Deutschland zu Ende bringen? In Berlin beim BER ging's doch auch - oder war das nur 'ne Zeitungsente?

  • Das kommt alles einer gut gesteuerten Kampagne gleich... Nordstream 2 sollte jetzt fertig gebaut werden... die Amis haben dazu nichts zu melden... alles weitere ist billige Ablenkung... auch in Zeiten des Kalten Krieges hat die BRD sicher sowjetisches Erdgas bezogen, das soll jetzt für Gesamtdeutschland nicht möglich sein?... lächerlich!

  • Es ist anti-aufklärerisch, ellenlang zu diskutieren, wie Nord Stream 2 verhindert werden kann. Stattdessen wäre eine objektive Diskussion der bekannten Fakten sinnvoll.

    Wenn Putin die Vergiftung Nawalnys angeordnet hätte, wäre er entweder sehr dumm (unwahrscheinlich) oder ein super-geniales Mastermind, das mit hohem Risiko mehrfach über Bande spielt (auch unwahrscheinlich).

    Auf Beweise warten!

  • Wir beziehen knapp die Hälfte unseres Erdgases aus Russland. Die einzige Änderung durch Nordstream II ist, dass wir nicht mehr 2 Mrd Euro an Transitkosten an die Ukraine überweisen.



    Selbst wenn wir Donald Trump den Gefallen tun sollten, im teures Frackinggas ab zu kaufen, würde das nur einen kleinen Teil der aktuellen Lieferungen aus Russland ersetzen. Und selbst, wenn wir einen neuen Lieferanten für das russische Gaskontingent finden sollten - dann würden dessen bisherige Kunden halt das Gas aus Russland abnehmen, das wir nicht mehr brauchen.

    Die Kritiker haben jahrelang Zeit gehabt, ihre Bedenken vor zu bringen. Neue Fakten gibt es nicht. Putin war immer schon Putin.

    Politiker, die jetzt meinen, sich hinter die Wahlkampfforderungen eines amerikanischen Präsidenten stellen und Stimmung gegen die Pipeline machen zu müssen, muss sich fragen lassen, ob ihre strategische Weitsicht ausreicht, ihr Amt verantwortungsvoll zu führen.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @Peter_:

      danke, mehr gibt es zu diesem Irrsinn nicht zu sagen:



      "Politiker, die jetzt meinen, sich hinter die Wahlkampfforderungen eines amerikanischen Präsidenten stellen und Stimmung gegen die Pipeline machen zu müssen, muss sich fragen lassen, ob ihre strategische Weitsicht ausreicht, ihr Amt verantwortungsvoll zu führen."

    • @Peter_:

      Wer ist eigentlich dieses WIR? In der EU ist der Anteil russischen Gas irgendwo im oberen 30 Prozent-Bereich. Das ist nicht die Hälfte!

    • @Peter_:

      Hinzukommend sind die Gasleitungen durch die Ukraine viel umweltschädlicher als die bereits fast fertig verlegte Nordstream 2. Die sollten am besten stillgelegt werden.

  • Wie kommt es eigentlich, dass generell nur über Nord-Stream 2, nicht aber 1, die bereits seit 2012 in Betrieb ist, gestritten wird? Müsste man konsequenterweise dort nicht als erstes den Hahn zudrehen?

  • Umwelttechnisch ist die Pipeline auch ein großer Rückschritt, der uns auf lange Zeit an nicht-klimafreundliches Erdgas bindet. Dazu gibt es eine Petition bei Avaaz, "Planet vor Pipeline": secure.avaaz.org/c..._nord_stream_ger1/

    • @Andreas V.:

      Man noch Gaskraftwerke, um die schwankenden Outputs der Erneuerbaren abzufangen. Außerdem liegt die Pipeline nun schon fast komplett in der Erde, deshalb sollte man sie auch nutzen anstatt weiter Gas durch die marode Leitung durch die Ukraine abzunehmen.

      • @FancyBeard:

        "Nord Stream 2 ist angelegt auf 50 bis 70 Jahre Betriebsdauer. Allerdings will Europa bis dahin längst keine Klimagase mehr emittieren. Man darf nicht vergessen, dass an den deutschen Unternehmen des Nord Stream-Konsortiums, Wintershall und Uniper, auch deutsche Kommunen beteiligt sind. Man schafft mit Nord Stream 2 also politische Interessen, weiter auf Erdgas zu setzen und Klimaschutz hinauszuzögern. Deshalb mach es einen großen Unterschied, ob man eine neue Pipeline im Meer versenkt oder eine bestehende Infrastruktur so ertüchtigt, dass es bis zum Ausstieg aus fossilem Gas reicht." (Sascha Müller-Kraenner, DUH)



        taz.de/Naturschutz...Stream-2/!5713367/

    • @Andreas V.:

      selbst wenn Politik und Industrie hier und heute beginnen würden alles um zu bauen, dauert es sicher 10-15Jahre bis alle Anlagen umgerüstet sind.

      Und bis dahin haben wir 2 Möglichkeiten. Kohle oder Gas.

      • @danny schneider:

        "Die Nachfrage (nach Erdgas) zumindest in Deutschland sinkt ohnehin. Davon geht auch das Bundeswirtschaftsministerium aus. Wir sind der Meinung, dass der Trend noch schneller geht, weil wir im Gebäudebereich zügig Erdgasheizungen durch Wärmepumpen ersetzen. Auch beim Kohleausstieg kann man schneller auf Wind umstellen, Erdgas ist nicht in dem bisher gedachten Ausmaß als Zwischenlösung nötig."



        taz.de/Naturschutz...Stream-2/!5713367/

    • @Andreas V.:

      Eine Industrienation (Deutschland) ist niemals klimafreundlich – dies nur Ansatzweise zu denken ist irrational - genauso wie alles bisherigen politischen Maßnahmen (Klimagipfel, Energiewende, etc.) – da dies im Ergebnis nur Tropfen auf dem heißen Stein sind.



      Beim Thema Erdgas (Russland bzw. Gazprom) geht es m.E. in erster Linie um machtpolitische Interessen – da in diesem Kontext gleich politische Dissidenten (Navalny) oder die EU bzw. der „große Bruder“ USA ins Boot geholt werden. Fazit - eine politisch motivierte Eskalation (Sanktionen, Bau-Stopp) die keine Lösung ist – zumal - wenn hierzulande ca. 40 Millionen Haushalte mit Gas heizen – unsere Volksvertreter sich weiter von den Lobbyisten steuern lassen und ca. 6 Mio. Arbeitnehmer in der Automobilindustrie beschäftigt sind.



      Natürlich gibt es Alternativen – erstens die „Feuer“ ausmachen und den „Konsum“ drastisch zurückfahren – die Beste Medizin für das Klima – allerdings wohl nicht mehrheitsfähig. Dann der Import von Fracking Schiefergas aus den USA – Schiffe mit „Schweröl“ über den Atlantik – dann lieber eine Kreuzfahrt. Oder vielleicht eine banale Lösungen – warme Pullover in der Wohnung tragen – die mittlere Raumtemperatur um 3 Grad senken – sicher wirkungsvollere – allerdings nicht jedermanns Geschmack.



      Letztendlich gib es nur einen Weg – um nicht noch weiterhin Jahrzehnte rumzueiern - bei der nächsten Bundestagswahl - die etablierten Parteien – die genug Zeit hatten – abzuwählen. Zukünftig diese Themen von anerkannten Wissenschaftlern diskutieren zu lassen – um dann auf dieser Basis Volksentscheide zu treffen. Und wenn das trotzdem weiterhin „fossile“ Brennstoffe gibt – dann ist es halt so.

    • @Andreas V.:

      Gazprom wird versuchen, auf Wasserstoff zumindest teilweise umzustellen. Zudem wäre Gazprom der perfekte Partner für "Power to Gas", also künstliches Erdgas. Rußland hat riesige, dünn besiedelte Ebenen (Windkraft!), daraus könnte grüner Wasserstoff entstehen und dies dann mit CO2 aus der Atmosphäre anreichern...und schon haben wir CO2-neutrales Erdgas.

    • @Andreas V.:

      Fakt ist: ohne die Pipeline werden wir nicht von Heute auf Morgen auf Erneuerbare umsteigen bzw. mehr Erneuerbare bauen . Wir werden weiter als Übergangslösung auf Gas setzten. Und wenn dieses nicht aus Russland kommt, dann kommt es aus den USA wo es unter mindestens genauso fragwürdigen Umständen zu uns gelangt, nur eben nicht über eine Pipeline, sondern über Schiffe. Halte ich nicht für die bessere Alternative

      • @PartyChampignons:

        Das Stocken der Energiewende ist aber größtenteils selbstverschuldet und das Problem liegt dort eher am Wollen als am Können. So gesehen könnten steigende Energiekosten mittelfristig durchaus förderlich sein, wenn sie dazu führen, dass nicht mehr jedes einzelne Windrad und jede einzelne Stromleitung erst einmal gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung durchgesetzt werden muss, weil diese dann vielleicht endlich doch noch begreift, dass diese Infrastruktur auch in ihrem Interesse ist.

  • Die DUH fordert das zuständige Bergamt Stralsund mit der Klage auf, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu unkontrolliertem Methanaustritt zu berücksichtigen und Lecks bei Förderung, Transport und Verarbeitung von Erdgas zu prüfen." Ein Sprecher des OVG bestätigte den Eingang der Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes Stralsund. Ein Verhandlungstermin stehe noch nicht fest.



    Methan deutlich klimaschädlicher als CO2

    Methan ist ein Treibhausgas, das sehr viel stärker aufs Klima wirkt als Kohlendioxid (CO2). Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen seien die Methan-Emissionen der Erdgas-Förderung deutlich höher als bislang angenommen, schrieb die Umwelthilfe. Einen Antrag der DUH auf Überprüfung der Genehmigung von Nord Stream 2 auf dieser Grundlage habe das Bergamt Stralsund abgelehnt, daher ziehe man vor Gericht.

    "Wir sind uns sicher, dass Nord Stream 2 mit den mittlerweile vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht genehmigt worden wäre", sagte Constantin Zerger, der bei der DUH für Energie und Klimaschutz zuständig ist. "Die neuen Messmethoden für Methan-Lecks müssen jetzt zwingend berücksichtigt werden, denn sie belegen einen massiven Einfluss der Pipeline auf unser Klima." Die Prüfung der Umweltverträglichkeit müsse Methan-Lecks aus Förderung, Transport und Verarbeitung des Erdgases einbeziehen.

  • Es wurde leider darauf verzichtet, einen sachlichen Grund anzugeben, aus dem ein fast fertiges sinnvolles Projekt überhaupt abgebrochen werden sollte.

    • @Adam Weishaupt:

      Ich bezweifle, dass hier überhaupt sachliche Gründe gibt. Einerseits geht es mit NSt2 schlicht und einfach um ein Geschäft, an dem auf westlicher Seite dutzende Firmen beteiligt sind. Andererseits gibt und gab es in Deutschland immer starke Kräfte, welche die Politik der USA unterstützen, dass es zwischen Deutschland und Russland zu guten Beziehungen kommen könnte. Googeln Sie mal, welche Pläne der USA hinsichtlich dieser Strategie offiziell bekannt sind.

      Die USA haben mit Ihrem Frackinggas, dessen Gewinnung zu den größten Umweltsauereien gezählt wird, große Kapazitäten. Soviel ich weiß, werden auch in Deutschland spezielle Terminal geplant und gebaut, die Schiffe aus den USA und das damit gelieferte Frackinggas löschen können. Einen sachlichen Grund gegen die Pipeline gibt es m.E. nicht.

      Dass jetzt NSt2 Teil einer neuen Bestrafungsstrategie sein soll, ist eigentlich absurd, zumal der Vorwurf, dass Russland einen russischen Bürger umbringen wollte, noch nicht einmal einer ernsthaften Beweislage entspricht.

      • @Rolf B.:

        Korrektur:



        ..... dass es wischen Deutschland und Russland NICHT zu guten Beziehungen kommen könnte.

    • @Adam Weishaupt:

      Das Projekt war nie sinnvoll. Es sei denn -- für ein paar reiche Investoren.

      Klassisches Korrupte-Elite-Projekt.

      • @tomás zerolo:

        Es ersetzt die maroden Sovietleitungen, durch die Deutschland jetzt Gas bekommt und verringert die Abhängigkeit von den osteuropäischen Staaten.

      • @tomás zerolo:

        Nein. Erstens wird für eine Übergangszeit Gas benötigt, bis eine gesicherte Energieversorgung mit "erneuerbaren" Energien und dazugehörender Speichertechnik zur Verfügung steht. Zweitens wird die Pipeline in fernerer Zukunft für Wasserstoff nutzbar sein.

        • @Adam Weishaupt:

          "... wird für eine Übergangszeit Gas benötigt ..."

          Nicht, wenn wir die Klimaziele ernst nehmen.

          • @tomás zerolo:

            Wenn wir die Klimaziele ernst nähmen, hätten wir nicht auf Kernenergie verzichtet.

    • @Adam Weishaupt:

      Sinnvoll kann man das nur finden wenn man ausschließlich die ökonomischen und evt. noch die energie-politischen Auswirkungen im Blick hat. Sobald man aber auch die diplomatischen und machtpolitischen Verschiebungen berücksichtigt die an dem Projekt hängen wäre allein schon aus deutschen Interesse klug Abstand von dem Projekt zu nehmen. Die Perspektive befreundeter Staaten braucht man dazu noch nicht einmal zu berücksichtigen.

      • @Ingo Bernable:

        Genau was ich meinte. Es gibt anscheinend keinen sachlichen, sondern nur politische Gründe. Und dem politischen Gegner damit zu drohen, sich selbst ins Knie zu schießen, ist nicht einmal kluge Politik.

      • @Ingo Bernable:

        Sollen wir stattdessen Fracking LNG aus den USA kaufen? Oder Atomkraftwerke doch länger laufen lassen?



        Sollen wir Rußland wieder und wieder vor den Kopf stoßen und China in die Arme treiben?



        Denken Sie, dass ein Mord wie der an Nawalny in den 00er-Jahren vor der NATO-Expansion und dem guten Verhältnis Schröder-Putin stattgefunden hätte?

        • @Kartöfellchen:

          Die Gegner Putins sterben seit mindestens 2006, die Repression (u.a. Zusammenschlagen von Oppositionellen) dauert schon wesentlich länger. Die - um mich spaßeshalber mal ebenfalls der Terminologie der Kreml-Agitprop zu bedienen "NATO-Expansion" hingegen endete 2004

        • @Kartöfellchen:

          Richtig, vor 20 Jahren waren die Verhältnisse andere und damals hätte es möglicherweise die Chance zu einer anderen Entwicklung gegeben. Die wurde aus diversen Gründen für die beide Seiten verantwortlich sind vertan. Glechzeitig sollte man nicht glauben, dass Putin jetzt noch vom Autoritarismus abzubringen wäre indem man die permanenten Verstöße gegen internationale Standards einfach so akzeptiert.



          Die Alternative zu russischem Gas sollte natürlich weder amerikanisches, noch Atomenergie sein. Vielmehr würde ich darauf setzen, dass die Verknappung am Energiemarkt dazu führt, dass der Ausbau der Erneuerbaren endlich wieder Fahrt aufnimmt. Das ist zwar kurzfristig teurer, aber die entsprechenden Investitionen kommen so oder so auf uns zu und langfristig ist diese Option unschlagbar günstig.

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @Ingo Bernable:

            Auf meine Wiese und in meinen Wald kommt weder eine Solaranlage noch ein Windrad, solange auf dem 300 Hektar großen Tempelhofer Feld, weder eine Windmühle noch ein Solarpanel steht.



            Denken Sie an die Kurzflügler, die Gräser und Insekten und vor allem an die freie Sicht zum Horizont. Mit diesen Leuten müssen Sie sich auseinandersetzen.

            • @97287 (Profil gelöscht):

              Alternativ könnte man auf ihrer Wiese natürlich auch ein Gaskraftwerk errichten, irgendwo muss das russische Gas schließlich verbrannt werden und die Kühltürme werden sich ganz bestimmt auch viel harmonischer in ihren Ausblick einfügen als es ein Windrad je könnte.

              • 9G
                97287 (Profil gelöscht)
                @Ingo Bernable:

                Natürlich nicht, ich dachte eher an das Tempelhofer Feld, da dort schon versiegelte Flächen bestehen, und die Nähe zum Verbraucher gegeben ist( regional) .

        • @Kartöfellchen:

          "Sollen wir stattdessen Fracking LNG aus den USA kaufen?"

          Sie wissen es ganz genau: weder, noch. Nordstream 2 war von Anfang an falsch, Fracking war von Anfang an auch falsch.

          Die Fracking-Firmen in den USA machen gerade reihenweise pleite und hinterlassen ihren unaufgeräumten Dreck zurück: tausende [1] [2] verwaister Bohrlöcher, um die sich keiner schert, weil die Rücklagen nicht gebildet wurden. Natürlich ist es den Investoren scheissegal -- die haben ihr Geld schon woanders.

          Weg damit. Mit beiden.

          [1] www.sciencedaily.c...7/200730113055.htm



          [2] www.commondreams.o...ft-spewing-climate