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Linke Parteien in EuropaNah bei den Leuten, fern der Macht

Die linken Parteien in Europa sind in der Krise. Wenn sie zu Orten der Hoffnung und des Optimismus werden, geht es wieder aufwärts.

Man hat sich damit abgefunden, die schlimmsten Auswirkungen der neoliberalen Ordnung zu zügeln Foto: Eléonore Roedel

Die Diagnose, dass die Linke in einer Krise sei, ist fast so alt wie alle heute lebenden Linken. Sie hat also eigentlich keinen großen Neuigkeitswert. Aber seien wir ehrlich: So desolat wie im Augenblick waren die politischen Kräfte links der Mitte noch nie in Europa.

Sozialdemokratien schrammen an der 20-Prozent-Marke herum – wenn sie nicht gleich völlig untergehen, wie die einstmals glorreichen französischen Sozialisten oder die niederländische Partij van de Arbeid, die zuletzt gerade noch 5,7 Prozent der Wählerstimmen holte. Die griechische Pasok besteht faktisch nicht mehr. Die österreichischen Sozialdemokraten könnten da auf ihre 27 Prozent bei der jüngsten Wahl noch stolz sein, wären sie nicht in die Opposition gefallen, was zur Bildung einer rechts-ultrarechten Koalition führte. Dagegen rangelt die SPD gerade mit der AfD um Platz zwei in den Umfragen.

Linke Parteien jenseits der Sozialdemokratie können dieses Vakuum nirgends auffüllen. Die deutsche Partei „Die Linke“ stagniert seit Jahren bei 10 Prozent und hat das Monopol der Opposition gegen das System an die extreme Rechte verloren. Allein im Sonderfall Griechenland gelang es der linken Syriza, zumindest für einige Jahre, zur neuen hegemonialen Kraft zu werden.

Konnte man vor ein paar Jahren noch auf die Möglichkeit einer neuen Allianz sozialdemokratischer und linker Regierungen von Portugal über Griechenland bis Schweden, Österreich und Frankreich setzen, ist heute von einer solchen Achse kaum noch etwas übrig. Allein die britische Labour Party unter Jeremy Corbyn ist eine überraschende Erfolgsgeschichte.

Fundamentale Krise

Aber auch jenseits der blass- oder tiefroten Parteienformationen und einiger grüner Tupfer gibt es keine breiten gesellschaftskritischen Bewegungen, die sich auf einen Ton stimmen können. Insofern ist hämisches Fingerzeigen der Bewegungslinken auf die Parteilinken unangebracht, denn die Grass-Roots-Bewegungen sind selbst Teil des Problemkomplexes. Es sind ja im besten Falle lebendige Basisbewegungen, denen es gelingt, einen Zeitgeist zu prägen, die den Boden für Wahlerfolge von Mitte-links-Parteien bereiten. Aber auch da gibt es wenig Positives zu vermelden.

Diese Krise ist also eine fundamentale. Ihre Hauptursache ist die geistige und konzeptionelle Auszehrung des gesamten linken Milieus. Klar, es gibt immer eine endlos lange Liste von Konzepten: von Maschinen- und Robotersteuern bis zur Bürgerversicherung, von Bildungsreformen bis zu höheren Erbschaftsteuern und dem Austrocknen von Steueroasen – aber fügt sich das zu einem kongruenten Bild, einem Narrativ für eine bessere Gesellschaft, an die die politischen Anführer der Mitte-links-Parteien noch glauben? Und zwar im Sinne von: Wir haben hier eine Idee, und wenn wir diese umsetzen, dann werden wir unsere Gesellschaften auf einen eminent besseren Pfad setzen; und diese Umsetzung ist auch möglich.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Leider glaubt kaum ein Spitzenpolitiker, kaum eine Spitzenpolitikerin aus dem Spektrum der Linksparteien an so etwas. Man hat sich damit abgefunden, die schlimmsten Auswirkungen der neoliberalen Ordnung zu zügeln. Aber damit sendet man das Signal: „Wählt uns, denn mit uns wird es langsamer schlechter.“ Wen soll das begeistern?

Mit Hoffnung wählen

Es fehlt also nicht nur an fünfzehn oder fünfhundert guten Vorschlägen, von denen manche vielleicht gewagt genug wären, auch noch jemanden aufzuregen – es fehlt vor allem an einer Geschichte dazu. Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, eine Handvoll guter Ideen würde sich schon von selbst zu einem Bild summieren, „wofür man steht“. Das tun sie nicht, besonders wenn sie sich um das Kleingedruckte der Sozialversicherungswirtschaft oder der Investitionsanreize drehen. Die Ideen müssen durch eine Geschichte zusammengehalten werden. Sie müssen von Personen verkörpert werden. Und all das muss glaubwürdig sein.

Die Linken bräuchten mehr Mut zum Konzept, um zu einer glaubwürdigen Alternative zu werden. Der Zeit-Redakteur Bernd Ulrich hat dafür die schöne Formel von der „besonnenen Radikalität“ geprägt. Radikal nicht im Sinne von Krawall schlagen, sondern im Sinne von Konzepten, die über die Bescheidenheit des Klein-Klein hinausgehen. Nur so kann der Nebel des Dauerdepressiven weggeblasen werden, der über unseren Gesellschaften hängt, dieses Klima der Angst, dass der Boden unter den Füßen schwankender wird. Linke Parteien müssen Parteien der Hoffnung sein und des Optimismus.

Robert Misik

ist Journalist, Sachbuchautor und taz-Kolumnist. Er lebt in Wien. Sein jüngstes Buchiast erschienen im Picus Verlag und heißt "Herrschaft der Niedertracht. Warum wir so nicht regiert werden wollen".

Owen Jones, der britische Blogger, Aktivist und Guardian-Kolumnist, hat dazu unlängst gescheite Sachen gesagt. „Was haben Ronald Rea­gan und Spaniens radikale Podemos-Partei gemeinsam?“, schrieb er. „Wenig, mögen Sie annehmen. Ersterer war ein dogmatischer Ideologe, der die freien Märkte wüten lassen wollte; Letztere sind, teilweise, eine direkte Rebellion gegen dieses Dogma. Aber beide definierten ihre gegensätzlichen ­Philosophien auf ähnliche Weise: mit Hoffnung, Optimismus und Ermächtigung.“ Rea­gans Mantra war „Morning in America“. Der Podemos-Anführer Pablo Iglesias sagt: „Wir repräsentieren nicht nur die Stimme der Wütenden, sondern die Stimme der Hoffnung.“ Und er fügt hinzu: „Wann war das letzte Mal, dass Ihr mit Hoffnung gewählt habt?“

Zu „postmodern“ geworden?

Die Menschen, die den Status quo satthaben, werden niemandem Vertrauen schenken, der nicht glaubwürdig für etwas Neues steht. Aber das wäre nur ein erster Schritt. Linke Parteien waren immer dann stark, wenn sie Fäden und Netzwerke geknüpft haben, wenn sie den Alltag in den Stadtvierteln strukturierten oder einfach nur vor Ort präsent waren. Wenn sie selbst als Netzwerke und Bewegungen funktioniert haben.

Sigmar Gabriel hat die unsägliche These aufgestellt, dass die Sozialdemokratien zu „postmodern“ geworden seien, also sich zu viel um ­Feminismus und Schwulenrechte gekümmert haben und zu wenig um den ausgebeuteten Postzusteller, die Verkäuferin oder den Kohlegrubenarbeiter. Unfug! Sozialdemokratien, die glaubwürdig sind, sind dies in beiden Milieus, in den liberal-urbanen und den (post-)proletarischen. Und wenn sie unglaubwürdig sind, sind sie es auch in beiden.

Im Lichte all dessen ist in mancher Hinsicht zumindest die Labour Party unserer Zeit ein echtes Erfolgsmodell. Mit Jeremy Corbyn hat sie einen Mann an der Spitze, der nicht gerade mit strahlendem Charisma beschenkt ist, der vom Blatt liest und langweilig erschien. Aber er verfügte über die Glaubwürdigkeit dessen, der sich nicht mit der Oberklasse und dem Mainstream arrangierte und seit rund dreißig Jahren das Gleiche sagt.

Koalition von Engagierten aus verschiedenen Milieus

Man sollte nun den Erfolg von Labour nicht übertreiben. In der Opposition ist es natürlich leichter, Glaubwürdigkeit zu erlangen, als sie in der Regierung zu behalten (wobei beides verdammt schwer ist). Labour steht heute in den Umfragen bei sagenhaften 40 Prozent – aber angesichts der unfähigen Theresa-May-Regierung hat Labour es da auch leichter. Zudem hilft das Mehrheitswahlrecht, da es zu einem Herdentrieb zu den großen Parteien der jeweiligen Lager führt. Die Umfragen bei der nächsten Wahl in Ergebnisse zu verwandeln kann noch schwer werden für Labour, besonders dann, wenn die Torys ­Theresa May durch eine unverbrauchte Spitzenfigur ersetzen.

Aber dennoch lässt sich bei Labour durchaus Modellhaftes abschauen. An der Basis, in den Stadtteilen und kleinen Städten, entstand dort wieder ein lebendiges Parteileben, in der dezentralen Parteiarbeit entwickelte sich das Bild, dass sich die Partei um die Menschen kümmert. Zudem formierte sich eine Bewegung junger Leute, die sich für Corbyn und seinen Kurs starkmachen, angeführt von der Bewegung „Momentum“. Genau diese Kombination aus Bewegung und Partei führte auch Syriza nach 2010 von der Kleinpartei zur 40-Prozent-Partei. So entwickelt sich eine Art Mitmachpartei, die der Falle „entweder Traditionspartei oder neue, linksliberale urbane Mittelschichten“ entgeht – indem sie alle Mi­lieus repräsentiert.

Es ist aber nicht die Aufgabe von Linken, sich der Macht anzubiedern. Es ist ihre Aufgabe, sie zu bekämpfen.

In Großbritannien entsteht gerade das, was große progressive Parteien immer ausgezeichnet hat: eine Koalition von Engagierten aus verschiedenen sozialen Milieus, von Menschen, die unterschiedliche Lebensarten pflegen, aber doch das Bewusstsein haben, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Ganz dem Wort von Bernie Sanders entsprechend, dass „Demokratie etwas anderes ist als ein Fußballspiel. Demokratie ist kein Zusehersport.“

„Oppositionelle Regierende“

Zuletzt noch ein Punkt, auf den der Gesellschaftsanalytiker Oliver Nachtwey („Die Abstiegsgesellschaft“) jüngst hinwies: Es ist ja nicht falsch, dass die linken politischen Eliten „selbst Teil des Establishments geworden“ sind. Nicht selten erwecken sie den Anschein, als wollten sie von den ökonomischen Machteliten akzeptiert werden. Oder sogar selbst Teil davon werden. Zum Teil ist das Ausdruck von schwachem Selbstbewusstsein: Man möchte von der ökonomischen Superklasse und deren Repräsentanten, diesen Verkörperungen der modernen Erfolgskultur, respektiert werden.

Es ist aber nicht die Aufgabe von Linken, sich der Macht anzubiedern. Es ist ihre Aufgabe, sie zu bekämpfen. Parteien der demokratischen Linken müssen immer in Opposition sein. Sogar wenn sie regieren, müssen sie so etwas wie „oppositionelle Regierende“ sein.

Verlieren Parteien diese Identität, untergräbt das jede Glaubwürdigkeit. Kein Mensch wird einer Anbiederungslinken glauben, dass sie noch die Energie hätte, gegen die Widerstände der herrschenden Eliten alternativ zum neoliberalen ­globalen Kapitalismus Entwicklungspfade durchzusetzen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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110 Kommentare

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  • Nah bei den Leuten? Ich würde sagen eher nah bei den Gleichgesinnten Genossen, aber sicher nicht nah bei den meisten Bürgern.

    • @Klartexter:

      Die „meisten Bürger“ reagieren auf Nähe gewöhnlich mit Angst.

  • Ich komme damit klar, dass Ihnen dazu nichts einfällt. Hat wohl etwas mit Einfalt zu tun.

     

    Sie langweilen!

    • @Rolf B.:

      War gedacht als Antwort an FISSNER

  • "Allein im Sonderfall Griechenland gelang es der linken Syriza, zumindest für einige Jahre, zur neuen hegemonialen Kraft zu werden."

     

    Und was hat die Syriza gemacht, außer Renten und Gehälter zu kürzen und die Steuern zu erhöhen?

  • Das politische Koordinatensystem ist in den letzten Jahren durch eine kontinuierliche Umettiketierung gekennzeichnet. Heute gilt doch schon als linksliberal wer den marktradikalen Weg eines Macron begeistert beklatscht, obwohl dieser Selbstdarsteller die Vermögenssteuer Richtung NULL gesenkt hat und Arbeitnehmerrechte wie seine Vorbilder SPD und Grüne in DE mit Hartz IV geschleift hat.

     

    Die Linke ist heute quasi die Ersatz-Sozialdemokratie im besten Sinne, gilt aber wegen des pol. Koordinatensystems als zu links und somit utopisch und gleichzeitig auch wegen ihrer undurchsichtigen Haltung zur Flüchtlingsproblematik für das Prekariat als unwählbar. Versuche von Wagenknecht, deutlich zu machen, dass man den Zusammenhang schon erkennt, dass Flüchtlinge und insbesondere Niedriglohnempfäger z.T. in Konkurrenz zueinander stehen, wurden durch eine seltsame Gruppe vermeintlich Linker mit den absurdesten Argumenten bekämpft.

    Die Linke hat somit ein doppeltes Problem.

     

    Was heute als linksliberal gilt, war gestern rechts und reaktionär. Ich nenne das Özdemisierung der Gesellschaft. Ein teilweise demagogischer Populismus besitzt die Deutungshoheit darüber, was die MITTE ist, linke MItte, rechte Mitte usw. usw. Die Bezeichnungen sind wert- und inhaltslos. Politische Chimären, die brutal neoliberal sein können und dann wiederum antirassistisch.

    • @Rolf B.:

      ... und als ein Konservativer vor einigen Jahren die übereilte Einführung des Euro kritisierte (mit sachlich sehr überzeugenden und bislang unwiderlegten Argumente) wurde als Neonzazi gebrandmarkt.

      Passiert auf beiden Seiten...

    • @Rolf B.:

      "Was heute als linksliberal gilt, war gestern rechts und reaktionär"

       

      Das ist doch pseudolinker Blödsinn. Die Pseudolinken fangen nun schon nicht nur die Grünen, sondern selbst schon Teile der Linkspartei in diese Ecke zu stellen.

       

      Und das der Linksliberalismus sich nun auch noch durch "demagogischen Populismus" auszeichnet ... LOL. Sind die Pseudolinken nun bei der AfD angekommen? Querfront-Spielchen?

  • Was den Linken fehlt ist die Dynamik der Jugend - und charismatische Persönlichkeiten wo die gesamte Linke hintersteht. Gibt es aber nicht.

     

    Problem die einen suchen noch den solidarischen Weltkommunismus und die anderen pragmatischer Lösungen im direkten Umfeld.

  • Es ist gut, dass sich jemand Gedanken über die Europäische Linke macht, allerdings würde ich die SPD nicht mehr zur politischen Linken rechnen. Das wollen die selber auch selber nicht und Gabriel ventiliert übers Jahr ziemlich viel, ich glaube ihm nicht ein einziges Wort davon.

     

    Wenn es der SPD und/oder Gabriel wirklich um Postzusteller und Menschen im Niedriglohnsektor ginge, hätte er schon mehrfach Gelegenheit gehabt, dort ewas zu verändern oder zu verbessern.

     

    Ich glaube, dass die Sozialdemokratie sich zu einem guten Teil selber erledigt. Man muss sich nur an Francois Hollande erinnern, für was er bei seiner Wahl stand und wo er endet, wo überhaupt die französische Politik endete.

     

    Sozialdemokraten haben das Unmögliche für Möglich gehalten: Ein Kompromiß mit dem Neoliberalismus in dem sie dessen Kernforderungen umsetzen, in Deutschland zum Beispiel mit einem Frontalangriff auf Arbeitnehmerrechte, Sozialpolitik und Gewerkschaften.

     

    Jetzt glaubt ihnen niemand mehr, dass sie überhaupt eine Reform produzieren können, bei der unter Schnitt etwas Positives herauskommt. In Frankreich hat Hollande einen Parteirechten den Arbeitsmarkt reformieren lassen - Zielrichtung war der Neoliberalismus und wirkungslos für echte Verbesserungen war es auch, aber die Superreichen und Mächtigen waren alleine die Nutzniesser.

     

    Früher hat man der Sozialdemokratie vorgeworfen, sie sei in zu vielen Milieus, sie sei zu unklar, nicht klar genug positioniert und ihre fehle es an Profil. Heute ist die Sozialdemokratie klar positioniert, auf der Seite des Neoliberalismus und damit ist sie dann für die Unterschicht und untere Mittelschicht auch nicht mehr attraktiv.

     

    Und wenigstens der Linkspartei fehlt das politische Know-how, um mehr Mitglieder und Sympathisanten aufzbauen. Örtlich ist es eine sehr schwache Partei, teilweise mit löblichen Menschen, teilweise aber auch mit Dilentatismus pur. Da kann man nur hoffen, erwarten kann man nicht viel.

    • @Andreas_2020:

      Ich vermute das Problem liegt am möglichen Wähler. Dem geht es hier noch so gut das er nicht rebelliert.

      Wenn man von Jugendlichen als Berufsziel Hartz4 gennant bekommt, sagt das viel über die gesättigte frustrierte Gesellschaft aus.

       

      Trauig ist die Situation vor allem für diejenigen die jahrelang geschuftet haben und nun in "Armut" leben müssen weil der Job weg ist und die Parameter der Lebenshaltungskosten zu stark gestiegen sind.

    • @Andreas_2020:

      Das Problem liegt aus meiner Sicht darin, dass der Neoliberalismus schon lange transnational und globalisiert ist und deshalb mit nationaler Politik nicht überwunden werden kann. Die europäischen Sozialdemokraten haben aber geglaubt, sowohl mit Anpassung an den neoliberalen Druck, der ja zum Verlust von Arbeitsplätzen führte, was nur durch Anpassung an den Verschlechterungswettbewerb für die Arbeitsbedingungen aufzuhalten war, "Standortpolitik" betreiben zu können und hinterher die schlimmsten Auswirkungen im nationalen Rahmen durch "kleine Schritte", wie sie im Koalitionsvertrag gepriesen werden, korrigieren zu können. Die Linke kann dem Neoliberalismus nur duch internationale Koordination und Entwicklung globaler Konzepte etwas entgegensetzen. Statt Freihandeslabkommen braucht es Fairtradeabkommen, bei denen soziale Belange statt Investoreninteressen vor international legitimierten Gerichten durchgesetzt werden.

      • @Joba:

        Das sehe ich auch. Anders wird es auch nicht. Jeder sollte versuchen echte linke Parteien und Organisationen unterstützen, angefangen hier auch von den Medien taz, nd, jungle world, junge welt - ohne solche Medien, egal wie sonderbar sie manchmal sind, sieht es schlecht aus. Leider fällt mir zur SPD nix ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Partei sich nochmals regeneriert, den Neoliberalismus ablegt und zu Mitte-Links zurückkehrt.

      • @Joba:

        ergänze im letzten Satz: und ökologische

  • Was Misik etwas ausser acht läßt ist unsere Medien. Deren Haltung ist meiner Ansicht durchweg Neoliberal. Selbst bei der TAZ sind die linken Stimmen, wenn es um Wirtschaft und Sozialpolitik geht, eher leise. Damit meine ich, wenn es um konkrete Forderungen für Veränderungen geht. Nur das Anprangern von Misständen und Ungerechtigkeit ist nicht Links.

     

    Und was auch weit verbreitet ist, die radikale Beobachtung von Linken Personen. Sei es Wagenknecht, Riexinger, Kipping, Bartsch - alle versuchen in jedem Interview einen Satz zu finden der sich umdeuten läßt um einen Skandal zu produzieren und dann macht jeder mit. Kein Wunder, dass die Linke nur die 10% Zustimmung hat.

     

    "Zudem formierte sich eine Bewegung junger Leute, die sich für Corbyn und seinen Kurs starkmachen, angeführt von der Bewegung „Momentum“. Genau diese Kombination aus Bewegung und Partei führte auch Syriza nach 2010 von der Kleinpartei zur 40-Prozent-Partei. "

     

    Diese Idee brachte zuletzt Wagenknecht auf. Die Resonanz darauf in der TAZ ist krass.

    https://www.taz.de/Die-Wahrheit/!5479692/

     

    und völlig widersprüchlich zu dem hier geschriebenen. Dort wird behauptet die Jungen wollen keine "Sammelbewegung", hier wird es als neue Heilslehre dargestellt.

     

    Letztlich das alte linke Problem - jeder möchte mehr Recht haben als der andere.

  • In der allgemeinen Wahrnehmung findet "links" hauptsächlich bei Krawallen der sog. Antifa statt - mit vermummten Straßenkämpfern, die Steine und Molotowcocktails auf Polizisten werfen, Geschäfte plündern und Autos (von normalen Mitmenschen) abfackeln.

    Dazu kommen Äußerungen der schwer in sich selbst verliebten Frau Wagenknecht und des unsäglichen Herrn Lafontaine.

    Wo soll denn da die Begeisterung deds Normalbürgers für die Linke herkommen?

    • @Hartwig Lein:

      Wenn Ihnen zu Wagenknecht nichts Schlechteres einfällt als "selbst verliebt" und zu Lafontaine nur "unsäglich", dann fällt mir zu Ihrem Beitrag eigentlich nur "nützlicher Idiot" ein, der seine Freude an der Spaltung der Linken hat.

  • Vor allem sind die meisten “Linken” überhaupt nicht links.

     

    Die Seeheimer sind marktradikale Neoliberale zwischen FDP und “AfD”. Und “Grüne” wie Göring-Eckardt oder Kretschmann würden sich auch im rechten Flügel der CDU wohlfühlen.

     

    Solange die angebliche “Linke” jedoch nicht links ist, kann sie auch ehemalige Linkswähler nicht anziehen. Die Mär von der angeblichen “Mitte” hat nie funktioniert, und sie funktioniert auch heute nicht.

  • Ich bezog mich auf B. Gaus Artikel "besser schlecht regieren als gar nicht", die ein praktisches Argument ins Feld führte, also dass dieses Land schon einen Haushalt verabschieden muss, um überhaupt zu funktionieren.

     

    Garton-Ash sagt, viele Leute haben Protest gewählt, und was bekommen sie: Dieselbe abgehalfterte, unfähige GroKo aus zwei abgemagerten Kühen, bei denen schon die Rippen durchscheinen (meine Formulierung).

     

    Kevin K. spricht davon, wie angeödet die Leute von der SPD sind, wenn sie an Infoständen vorbeikommen, oft ehemalige Wähler. Warum hat die SPD kaum die Minderheitsregierung im Zusammenhang mit den Prozeduren der Verfassung erklärt (Dreyer hat das mal angedacht, aber dann zurückgezogen).

  • Wenn ich mir angucke, wie lebhaft sich viele Millionen Menschen bei change.org oder Campact oder AVAAZ engagieren, dann weiß ich, dass es den notwendigen kritischen, sozial verantwortlichen, optimistischen Geist längst in unserer Gesellschaft gibt.

    Dass davon so gut wie gar nichts (unter 0.5%) ins Parlament einfließt, hat eher strukturelle Ursachen: Eine so kleine Gruppe, eine so verengte Hierarchie wie die von 700 Abgeordneten oder gar die Minister und Staatssekretäre können einfach nicht die positive Energie von Millionen aufnehmen, die sich z.B. in Hunderttausend guten Vorschlägen von super NGO's niederschlägt.

    Das ist unmöglich, selbst im besten Fall, dass sich diese Millionen einig wären (was sie auf der Linken oft sind, aber eben nur bei Kampagnen und Demos, nicht im politischen Alltag).

    Das fängt schon bei der Kommunikation an: Je höher eine Person in der Hierarchie, je weniger reagiert sie noch auf mails von "normalen Menschen".

    Die Bürger sind für diese Leute nur als Massenvieh relevant,

    genauso wie jetzt die Schafe in der SPD JA sagen sollen, denn die Posten für die GroKo sind ja schon längst vergeben.

    Da lobe ich mir doch Timothy Garton-Ash, der die GroKo für die beste Propagandabasis der AfD hält, im Gegensatz zu Bettina Gaus (es sei denn, ihr Artikel war ironisch gemeint).

  • „Nah bei den Leuten“

     

    Wieso solten speziell linke Parteien „nah bei den Leuten“ sein? Woran macht sich dies fest? Ehrenamtliches Engagement? Bei Tafeln? Obdachlosenhilfe? Kirchliche Organisationen? Hospitzarbeit? Schülerlotse? Malteser Hilfsdienst? ...

     

    Ich kann da keine besondere Nähe enddecken. Ich vermute sogar, dass die Nähe in konservativen Kreisen (kirchliche Gruppen) sogar noch größer ausgeprägt ist gemessen am Umfang von Organisationen.

     

    Hätte gerne im Artikel gelesen, woran sich die Behauptung der Nähe von Linken zu den „Leuten“ konkret festmacht? Am Anspruch oder an der (welcher) Wirklichkeit?

    • @Rudolf Fissner:

      Wie kommen Sie darauf, dass kirchliche Gruppen vorwiegend konservativ seien? Das hängt wohl stark davon ab, wo Sie sich befinden. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Vielleicht spielt auch die Konfession eine Rolle, aber auch engagierte Katholik*innen verorten sich nicht mehr automatisch als konservativ. In evangelischen Mainstreamgemeinden, soweit ich Einblick habe, koexistieren konservative und eher linksgerichtete Gruppen nebeneinander, wobei letzteren mehr Gemeindeglieder angehören. Ausnahmen mag es geben, aber so pauschal wie Sie es tun, lassen sich kirchliche Gruppen nicht politisch verorten.

    • @Rudolf Fissner:

      Selbst- und Fremdbild liegen oftmals weit auseinander. Nur weil die Linken seltener Anzüge tragen, sind sie noch lange nicht näher den normalen Bürgern. Allenfalls sind sie denen etwas ähnlicher ...

  • So fern der Macht sind die Linken wiederum auch nicht. Nur wenn sie an der Macht sind (z.B. in Thüringen, Berlin oder Brandenburg, kommunal sowieso) machen sie eins - Realpolitik. Und das konsequent und auch im Widerspruch zur Parteilinie. Dies ist manchmal ganz solide oder zumindest durchwachsen (so erlebe ich dies hier in Thüringen, bildungspolitisch und ökologisch ist sie hier eher Hindernis als Vorreiter einer progressiven Entwicklung, dafür sozial, innenpolitisch und kulturell eher ein Plus), manchmal auch eine Katastrophe (wenn sie in Brandenburg den Braunkohlentagebau verteidigt - da benimmt sie sich wie die NRW-Sozis). Aber genau daran erkennt man und frau, wie eine Partei tatsächlich tickt --> wenn sie etwas Einfluss bekommt.

  • 9G
    95823 (Profil gelöscht)

    Der Artikel nennt doch bereits die Ursachen für den Niedergang der Linken: diese Gruppierungen schaffen es nicht den Leuten/Wählern Hoffnung zu vermitteln, im Gegenteil, speziell die SPD hat in den letzten Jahren sehr viel dafür getan den Wählern die Hoffnung zu nehmen. Das fängt mit Hartz 4 an und hört mit der aktuellen Diskussion um eine neue GroKo noch lange nicht auf.

  • GroKo - es gibt ja nichts anderes.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Vielleicht liegt das nachhaltige Desinteresse an Linken Parteien darin begründet, dass es einer Mehrheit inzwischen recht gut geht und niemand nach Umsturz schreit, der etwas zu verlieren hat. Und die, die nichts zu verlieren haben, fühlen sich eben besser bei der AfD aufgehoben, die, anders als die SPD, nicht in Koalitionsverhandlungen zieht und dabei die Wiedereinsetzung des Familiennachzugs als eines der dringlichsten Probleme sieht. Frau Wagenknecht hat da mehr Gespür für die Befindlichkeiten im armen Milieu.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Es ist ein Trugschluss zu glauben, die AfD sei ein Sammelbecken der Minderbemittelten. In diesem Glauben wird sie vll aber stärker werden und mittlerweile verkauft sich sogar als solches.

      Die Linke ist es ebenfalls nicht. Die genannte Gruppe ist Politik-verdrossen und geht eher gar nicht wählen.

  • Die Linken haben verschissen.

     

    Beispiel Corbyn: Ein Wahlslogan der Lauborparty lautet "for the many not the few!"

     

    Corbyn ist reich genug um selbst zu den "the few" zu gehören.

     

    Wer glaubt das dieser Typ andere Motive als Opportunismus hat um sich bei "the many" anzubiedern würde auch z.B. einen Siemens CEO diese Aussage abnehmen: "Arbeitsplatzerhalt geht vor Gewinnmaximierung."

     

    Ich zitiere mal den von mir geschätzten, aber in den Augen der TAZ Zensur, unmöglichen YouTuber

    Paul Joseph Watson: "Conservatism is the new counterculture. Populism is the new Punk."

    • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

      Nur weil jemand reich ist heißt das nicht das er kein Linker sein kann. Das ist zugegebenermaßen selten aber auch in der Führung der Linkspartei finden sich nicht wenige die eher in Lager der "few" fallen.

    • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

      Dolle Sache, da haben die "few" ja richtig Furcht davor. Wie bekannt wird ja die Welt von linksgrün versifften Sozialarbeiterinnen regiert. Wenn die erstmal im Lager stecken, dann können all die hart arbeitenden Handwerker und Autohausbesitzer endlich aufatmen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        "Wenn die erstmal im Lager stecken, dann können all die hart arbeitenden Handwerker und Autohausbesitzer endlich aufatmen."

         

        Soll das witzig sein?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Nein, Zuspitzend. Spielt darauf an, dass nicht die Sozialarbeiterinnen den Handwerkern und Autohausbesitzern die Existenz streitig machen sondern das Großkapital. Aber geht ja eh nur noch alles um Triebabfuhr und Identitätsverwaltung.

  • Hoffen wir bei der nächsten Wahl mal auf 20 % + X für die AfD und auf 10 % für die SPD. Vielleicht wird es ein heilsamer Schock für die SPD.

     

    Die SPD könnte ja dann mal was ganz neues aufregendes Probieren, Politik machen für die Arbeiter (auch Lohnabhängigen genannt). Und statt dem Kampf gegen "Rechtspopulisten" könnte man stattdessen ja gegen Steuerhinterzieher, Privatisieren und Lobbyisten kämpfen.

     

    Möglicherweise könnte man ja sogar vergangene Fehlentscheidungen rückgängig machen wie die Bahnprivatisierung und eine Einheitsrente für alle (Arbeitnehmer, Beamte, Selbstständige) ohne Beitragebemessungshöchstgrenze und mit Maximalhöhe einführen.

     

    Aber bis die SPD so was durchsetzen möchte, da brauchen wir wohl 30 % für SPD + Grüne + Linke und 30 % für die AfD. Vorher wacht dieser Verein nicht auf.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @delta:

      Einheitsrente und Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze. Ist das Ihre vorstellung von Gerechtigkeit? Alle bekommen das gleiche, unabhängig davon, was eingezahlt wurde? Viel Erfolg beim Finden von Mehrheiten für sowas!

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Besser als das heutige System mit einer Vielzahl an Armutsrentnern. Aber oftmals hat man das Gefühl die Leute wollen einen Missverstehen. Die Sonderstellung von Beamten, Politikern und und weiteren Besserverdienern muss beendet werden.

         

        Jeder muss in die Rentenkasse einzahlen, ohne jede Form einer Höchstgrenze. Und jeder bekommt eine Rente von ca. 1000 € bis 2000 € Netto. Bis zu 1000 € dürfen gerne noch aus anderen Einkommen (Miete, Kapital) bezogen werden, danach wird angerechnet. Ein ähnliches System hat die Schweiz.

         

        Jedes andere System führt zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft.

        • @delta:

          Klingt trotzdem absurd. Warum soll die Einzahlungshöhe unlimitiert sein, die Auszahlung aber schon? Gerecht ist das auf keinen Fall.

          • @Tom Tailor:

            Nennt sich auch Umverteilung von oben nach unter, wurde früher mal von Linken vertreten.

  • Über das Übel der Linken zu sinnieren, heißt im Trüben fischen. Ich bin dabei.

    Die WählerInnen haben ein Bauchgefühl, dass der unkontrollierten Entwicklung ihrer Umwelt zu etwas Schlechterem, zu Sozialabbau, Umweltzerstörung, Pseudofortschritt und das unaufhaltsam; Gerade so als wäre es eine Notwendigkeit.

    In dieser Gewissheit vertraut man einem alten, dem konservativen Anker der Unterordnung unter die Vermögenden. Es scheint paradox: Kaum einer traut der Linken zu, der Angst mit einer mutigen Idee begegnen zu können, selbst wenn sie eine hat, denn in einer Atmosphäre der Angst, auch noch zu verlieren was man bisher erreicht hat, kommt der Mut zu etwas Neuem nicht auf, denn linke Politik heißt immer Teilen. Dafür, so glaubt man, seien es schlechte Zeiten. Die geglitterte Vergangenheit war gefühlt besser und konservativ, mancher glaubt sogar diktatorisch, national, monarchisch.

    Diesem Denken kann man noch so intellektuell gegenüberstehen, man kommt nicht darauf, wenn man diese schwer einzudämmende Angst vor der existenziellen Krise der Menschen unter Eindruck ihres in Furcht verkürzten, von Gewitterwolken verhangenen Horizontes übergeht.

    Mein Eindruck von meinen Mitmenschen ist: Die Zukunft wurde selten so ungewiss gesehen, so trüb und da scheint die Rückwärtsrolle wohl vernünftiger. Dass die SPD dabei so abschmiert, ist gewiss weniger aufgrund dessen zu erklären, eher dass sie ein Plagiat der Konservativen ist, dazu noch ein weichgespültes der auch schon weichgespülten CDU. Darin ist auf Deutschland bezogen die AfD mittlerweile authentischer. Den Wähler zu verstehen, ist erst einmal davon ausgehen, dass er nicht halb so intellektuell motiviert ist, wie die Krise der Linken von einigen Spitzendenkern versucht wird zu erklären.

    Also was kann eine Linke tun, um wieder en vogue zu sein: Sie muss zu verstehen geben, dass Wohlstand vorrangig ein Produkt der ganzen Gesellschaft ist, nicht wie heute suggeriert, der eines jeden für sich. Und dieser wird anders aussehen.

    • @lions:

      "Sie muss zu verstehen geben, dass Wohlstand vorrangig ein Produkt der ganzen Gesellschaft ist, nicht wie heute suggeriert, der eines jeden für sich. Und dieser wird anders aussehen."

       

      Das trifft genau zu. Aber ganz genau davor haben die Ängstlichen solche Angst: alles oder den größten Teil dessen, was sie besitzen verlieren zu können und nicht "einmal mehr" in dieser Weise mit diesem Wirtschaftssystem fortfahren zu können/zu dürfen, solange sie noch halöbwegs dazugehören…

       

      Den Ängstliche geht es darum Auto zu fahren, in den Urlaub zu fahren, Fleisch zu essen und weiter Exportweltmeister zu bleiben, denn davon versprechen sie sich ihren Wohlstand.

       

      Die Ängstlichen haben nicht begriffen und werden nie begreifen, "DASS" es den anderen so schlecht geht, WEIL es uns so gut geht."

       

      Die Ängstlichen sind ja nicht einmal bereit, die Armut im eigenen Land als systemimmanent zu erkennen. Das sind halt alles einfach "faule Sozialschmarotzer"…

       

      Das ist auch der Grund warum "die Linke" allgemein so abschmiert, wie Sie sagen, denn die Ängstlichen haben Angst, dass ihnen etwas weggenommen wird. Da warten sie lieber mit dem Kopf im Sand auf Krieg (hab' ich auch schon gehört, dass jetzt nur noch ein Krieg hilft – wie irre ist das denn?!) oder wirtschaftlicher Zusammenbruch – da "kann dann wenigstens keiner was dafür" und sie mussten/müssten KEINE wirkliche und bewusste Entscheidung treffen.

      Traurig.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Die Ängstlichen haben nicht begriffen und werden nie begreifen, "DASS" es den anderen so schlecht geht, WEIL es uns so gut geht.""

         

        Das trifft nur zu, wenn man die ökonomischen Verhältnisse als Momentaufnahme betrachtet. Man hat jetzt Summe X und man könnte (mit viel Zwang und Gewalt) alles gleich verteilen. Das würde funktionieren. Wartet man dann zwei Generationen bleibt es aber eben nicht bei dieser Verteilung. Einen solchen Effekt haben wir in Deutschland durch den zweiten Weltkrieg erlebt. Die zunehmende Ungleichverteilung von Vermögen ist _jedem_ stabilen System inhärent und je mehr Freiheit man den Menschen lässt, desto schneller kommt die Ungleichheit zustande.

         

        Der Vorteil von wirtschaftlicher Freiheit besteht darin das diese wirtschaftlich freien Gesellschaften am meisten Wohlstand für ihre Bürger schaffen. Das kann man momentan hervorragend am Beispiel von Chile und Venezuela erkennen. Während es für die Bewohner von Chile in allen Lebensbereichen bergauf geht geht es für Venezuela nur noch bergab. Allerdings kann auch niemand behaupten die sozialistische Regierung hätte nicht geliefert. Durch die Hyperinflation hat die Gleichheit im Lande massiv zugenommen. Gleichheit in Hunger und Not, der Sozialismus hält was er verspricht! Aber der Präsident selbst steht mit Rat und Tat beiseite! Frauen sollen ihre Haare an der Luft trocknen lassen, um Strom zu sparen und wer hungert soll eben sein Haustier essen.

         

        Der Vorteil von weniger wirtschaftlicher Freiheit ist die langsamere Entwicklung der Ungleichheit. Der Preis dafür ist aber das es dann allen schlechter geht.

         

        Alles in allem ist diese "Die Wirtschaft funktioniert wie eine Waage" Idee absoluter Schmarrn!

        Jeder Spieltheoretiker wird Ihnen sagen das Kooperation immer die beste Strategie ist. Handel ist Kooperation in Reinstform. Die Globalisierung ist das größte Sozialprogramm der Welt und im Gegensatz zu konstruierten Wirtschaftssystemen funktioniert sie!

        • @Januß:

          Sie haben Adam Smith auch nur die ersten 20 Seiten lang gelesen, oder?!

           

          Aber davon mal abgesehen: würde es stimmen, wie erklären Sie dann, wie es weitergehen soll? Es nun mal Fakt, dass wir keine zweite Erde im Kofferraum haben und der Versuch, mit angeblich grünem Wirtschaftswachstum ein "Weiter-so" zu rechtfertigen, scheitert kläglich, denn dabei werden fast die gleichen Mißstände gefördert wie bereits bekannt.

          Wir brauchen ein anderes Wirtschaftssystem (nur mal als EIN Beispiel Demokratischer Sozialismus), bessere Bildung, mehr Mitbestimmung, gerechte Besteuerung der Konzerne und der Reichen, Bürgerversicherung (alle zahlen ein von allem) usw.,usw. …

           

          Darf man mit Geld mehr "verdienen" (die verdienen das Geld ja nicht, sie kassieren es einfach ab), als mit ehrlicher Arbeit? Man kann Höchstgrenzen und Minimum-Lebensunterhalt festlegen, wer außer der Automobilindustrie braucht SUVs, wieso verdient ein Manager so viel mehr als ein Altenpfleger (der Manager würde die Arbeit eines Altenpflegers nicht mal für sein Manager-Gehalt machen), usw., usw.

           

          Wirtschaftliche Freiheit heisst doch längst schon Freiheit, uns zu vergiften; die Insekten sterben aus, Freiheit immer nur zu nehmen (Gewinne, Zinsen, Land), auch Freiheit zu nehmen, nämlich dem Armen, der mehrere Jobs braucht, um zu überleben, von „Leben“ kann man schon gar nicht mehr sprechen, usw.,

           

          Dass wir verzichten werden müssen, ist meines Wissens unstreitig.

           

          Die Frage ist nur, ob wir einen Konsens finden, was wirklich nötig ist, um zufrieden leben zu können, ohne andere beklauen zu müssen.

           

          Da gibt es viele Möglichkeiten, aber Gewinnmaximierung gehört definitiv nicht dazu, so viel kann ich Ihnen schon mal verraten.

          • @Frau Kirschgrün:

            Und Gewinnmaximierung ist das einzig, was im Kapitalismus zählt. Es hat nur eine Weile gedauert, bis die Möglichkeiten, Geld anzulegen, weltweit so erschöpft waren wie sie jetzt erschöpft sind, weil sich keiner mehr findet, der für noch weniger Geld arbeitet, um den Reichen ihren Reichtum in Form von Zins und Zinseszins zu erarbeiten.

             

            Geld arbeitet nicht, das sind IMMER Menschen, die das tun müssen.

             

            „diese "Die Wirtschaft funktioniert wie eine Waage" Idee – wo hab’ ich denn das gesagt? Verdrexeln Sie mehrere Kommentare miteinander?

             

            „Handel ist Kooperation in Reinstform.“ Ist’e kwadsch!

            Nirgendwo kann man so gut bescheißen wie beim Handeln. Kooperation ist für mich etwas Anderes. Das hat meines Wissens ganz viel mit „auf Augenhöhe, Gleichberechtigung und Respekt“ zu tun.

            • @Frau Kirschgrün:

              Ach wissen Sie Frau Kirschgrün, es sind die exakt gleichen Phrasen die ich schon 1000 mal gehört habe und irgendie glauben diejenigen die sie in den Mund nehmen immer wieder sie kämen jetzt mit großen Neuigkeiten um die Ecke. Dabei ist es alter Wein in neuen Schläuchen.

               

              Ich habe von Smith nicht nur den Wohlstand der Nationen gelesen, sondern auch noch die Theorie der Ethischen Gefühle. Marx auch aber der überzeugt angesichts dessen was aus seinen Ideen geworden ist doch niemanden mehr, der mal nur an einem Geschichtsbuch gerochen hat.

               

              Was mich bei Ihnen echt wundert ist ihre Resistenz gegen jeden Einwand. Sei es jetzt beim Feminismus, beim Kapitalismus oder sonstwo,... scheinbar kann Sie nichts von der Idee abbringen wir würden in einem bösartigen kapitalistischen Patriarchat leben das jeden, aber insbesondere Frauen, aufs Übelste unterdrückt.

              Und klar kann man dafür Anhaltspunkte finden, man kann jede Lebensgeschichte so erzählen das selbst der erfolgreichste und glücklichste Menschen wie ein armes Opfer rüberkommt. Aber wenn das Ergebnis sowieso schon gesetzt ist dann kann man sich auch jede Unterhaltung sparen.

              • @Januß:

                Schon klar, dass nur SIE die Antworten haben…

                 

                Obwohl es klar ist, dass wir in einem "kapitalistischen Patriarchat" leben… wer ist jetzt hier eigentlich einwand- bzw. erkenntnisresistent?

                 

                Alles Gute!

                • @Frau Kirschgrün:

                  "Schon klar, dass nur SIE die Antworten haben… "

                   

                  Das sage ich nicht. Aber marxistische Dogmen aneinanderreihen ohne jemals irgendwelche Belege zu liefern überzeugt nicht.

                   

                  "Obwohl es klar ist, dass wir in einem "kapitalistischen Patriarchat" leben… wer ist jetzt hier eigentlich einwand- bzw. erkenntnisresistent?"

                   

                  Sie gehen davon aus das wäre alles irgendwie selbstredend, weil Sie bis zum Halse in Ihrer feministischen Denke drin stecken. Doch für den Außenstehenden stellt sich die Frage nach der Richtigkeit noch. In diesem Sinne Außenstehend sind sicher 95%+ der Bevölkerung. Von daher müsste es eigentlich in Ihrem Sinne sein diese Konzepte verständlich zu erklären.

                   

                  Damit man beurteilen kann ob diese Behauptung korrekt ist muss man erstmal wissen was das Patriarchat überhaupt sein soll. Da fängt es schon an. Der Begriff ist im Volksmund eigentlich klar besetzt, was verwirrend ist. Dann schaut man nach was es in diesem Kontext sein soll. In der Wikipedia findet man dann eine Beschreibeung, eine äußerst vage aber immerhin etwas. Und dann steht da das selbst Feministinnin diesen Begriff als Kampfbegriff verstehen.

                  Wer kritisch denkt wird nicht willens sein einen solchen Begriff als wahr zu akzeptieren. Wahr kann etwas sein das klar greifbar und überprüfbar ist. Beides ist hier nicht der Fall.

        • @Januß:

          Was passiert mit der Demokratie, wenn die Märkte an Einfluss gewinnen, die nun die alleinige wirtschaftliche Kontrolle innehaben? Es ist ein düsteres Bild einer globalen Oligarchie, was Sie da zeichnen. Fakt ist, wenn ein Land sich entwickelt, weil Investoren dort günstigste Bedingungen vorfinden, so ist es damit aus, wenn der Lebensstandard auf ein Maß gestiegen ist, dass die Lohnentwicklung als ein Nachteil am Weltmarkt gilt.

          Investoren kümmern sich nicht um soziale Wohlfahrt, nicht um Naturschutz, nicht um Demokratie. Nein, sie werden alles das um der Rendite Willen beugen und voran die Politiker.

          Nein, die Wirtschaft funktioniert nicht wie ein Waage, sie muss im demokratischen Prozess immer wieder selbst darauf abgewogen werden.

          Ihre globaler Wirtschaftstotalitarismus, diese Freiheit für nur einen kleinen Teil der Weltbevölkerung, dem reichsten, ist ein grober Unsinn.

          • @lions:

            Diese Aufgabe kann die Wirtschaft nicht übernehmen. Das ist tatsächlich so ein Punkt bei dem glaube ich viele Missverständnisse entstehen. Wer Kapitalist ist dem ist klar das Kapitalismus ausschließlich dazu dient Nachfrage zu befriedigen. Wenn man erwartet das der Kapitalismus auch all das noch liefert was der Sozialismus verspricht dann ist die Enttäuschung natürlich vorprogrammiert.

             

            Für Sozialprogramme und Regulatorien ist der Staat da. Wenn es sich rechnet dann werden Produkte, welche die Umwelt schützen produziert. Da schafft der Staat durch Regulatorien Bedarf und nicht zu vergessen: Wenn im privaten Sektor (welcher i.d.R. der profitabelste ist) die Nachfrage da ist werden auch dort umweltschonende Produkte angeboten. Allerdings muss man da sagen: Viele behaupten ihnen sei Umweltschutz wichtig aber man nimmt dann doch lieber den Strom der 30% weniger kostet und nicht aus erneuerbaren Energien stammt.

             

            "... wenn ein Land sich entwickelt, weil Investoren dort günstigste Bedingungen vorfinden, so ist es damit aus, wenn der Lebensstandard auf ein Maß gestiegen ist, dass die Lohnentwicklung als ein Nachteil am Weltmarkt gilt."

             

            Der Lohn entwickelt sich ja nicht abgekoppelt von dem Rest des Landes. Mit fortschreitender Entwicklung steigt der Bildungsstand und die Erfahrung der Arbeiter. Es ist viel lohnender kompetente Angestellte zu beschäftigen und diese anständig zu bezahlen als völlig ungebildete die dann von der Hand in den Mund leben.

            Das ist auch einer der Gründe dafür das die Produktion von Kleidung mittlerweile großflächig aus China verschwunden ist. Die Löhne sind dafür zu hoch, bergauf geht es dennoch weiter, wenn auch langsamer.

             

            "Ihre globaler Wirtschaftstotalitarismus, diese Freiheit für nur einen kleinen Teil der Weltbevölkerung, dem reichsten, ist ein grober Unsinn."

             

            Nun schon klar ein kleiner Teil der Menschen profitiert überproportional. Aber Ihnen geht es nicht schlechter, nur weil es jemand anderes noch mehr profitiert als Sie!

            • @Januß:

              "Wer Kapitalist ist dem ist klar das Kapitalismus ausschließlich dazu dient Nachfrage zu befriedigen."

              Nee, sein Vermögen zu vergrößern.

              Wäre auch nicht so schlimm, wenn das nicht auf Kosten anderer passiert.

              Aber da das eine ohne das andere nicht geht, ist Kapitalismus doof ;) .

              • @Hugo:

                Sein vermögen vergrößert man nur indem man etwas anbietet, was andere auch wollen. Entsprechend ist es eine nützliche Form von Egoismus.

                 

                In jedem System gibt es immer Gewinner und Verlierer, es gibt kein System in dem es nur Gewinner gibt. Es kann theoretisch Systeme geben in denen es weder Gewinner, noch Verlierer gibt. Die Geschichte legt aber nahe das diese Systeme nicht funktionieren und das dabei am Ende nur Verlierer herauskommen. Kapitalismus ist nicht perfekt aber es ist das am wenigsten üble System das uns bisher bekannt ist.

                 

                Es ist ja auch nicht so das der Angestellte perse in der schwächeren Position ist. Sobald man als Angestellter ein gewisses Maß an Kompetenz erreicht hat ist es der Arbeitgeber der um den Weggang fürchten muss. So Schwarz-Weiß wie Sie es zeichnen ist es nun auch nicht.

                • @Januß:

                  Unsinn. Sein Vermögen vergrößert man, indem man strategische Eigentumsrechte akquiriert und Monopole bildet. Der weidungsgebundene Angestellte ist dem Kapital strategisch unterlegen, weil er seine Arbeitskraft nur lokal, zeitlich und biologisch (Lebenszeit, Alterungsprozess) limitiert anbieten kann, während sich das Kapital zeitlich, räumlich und generationell unbegrenzt bewegen und akkumulieren kann.

                  • @El-ahrairah:

                    Monopolbildung kommt für 99,9999999% der Menschen nicht infrage. Dennoch ist jeder der Zinsen aufs Sparbuch bekommt ein Kapitalist, wenn auch meist nicht im ideologischen Sinne. Das funktioniert, wenn auch abstrahiert, durch den Erwerb von Eigentumsrechten an Unternehmen, Wohnungen,... und das Verleihen von Geld durch die Bank. Was daran verwerflich ist kann ich nicht erkennen. Die Entstehung von Banken und Währungen war ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Menschheit.

                     

                    Was ist bitte "Das Kapital" in ihren Augen? So wie sie es beschreiben könnte man denken sie hielten es für ein gottgleiches Wesen, dass eine düstere Verschwörung im Sinne hat.

                    • @Januß:

                      So wie "der Markt" für andere. Ich habe das Kapital in der Gegenüberstellung zur Arbeit als Produktionsfaktor gemeint. Aber generell gibt es "das Kapital" als Subjekt natürlich nicht, deswegen spreche ich meist von "den Oligarchen".

            • @Januß:

              Ich weiß nicht genau, was sie mit wirtschaftlicher Freiheit meinen. Dass die Planwirtschaft nicht funktioniert, darüber brauchen wir nicht streiten. Es geht aber dabei gewiss um den wachsenden politischen Einfluss einer globalisierten Wirtschaft, die sich nahezu keiner nationalen Rechtsprechung beugen muss, in dem sie sich entweder dort dünne macht, wenn´s nicht passt oder die Politik dahingehend anpasst. Diesem durch Abhängigkeit resultierenden Machtanspruch muss entgegengewirkt werden, sprich die Freiheit des Unternehmers muss beschnitten werden. Schwarz-Weiß gedacht, wie Sie es tun, wäre nationale Planwirtschaft der entfesselten Globalwirtschaft entgegenzustellen. In der Mitte liegt die Vernunft. Der Staat, wie Sie schreiben, wird sich so zuständig für sozialen Frieden und Regulierung fühlen, wie unabhängig er von Beeinflussung durch die Macht der kapitalistischen. Wirtschaft ist. Das lässt sich nicht einfach trennen. Es käme einer kapitalist. Utopie gleich, dass der Unternehmer nicht die Verhältnisse am Standort, z.T. in erpresserischer Weise, zu seinen Gunsten zu verändern bemüht ist. Darin liegt die Gefahr, jedes Rechtssystem auf den Kopf zu stellen.

              Globalisierung gerade der Finanzmärkte ist das Mittel dieser Erpressung.

              • @lions:

                Wirtschaftliche Freiheit misst sich daran wie stark reguliert wird, wie leicht es ist ein Unternehmen zu eröffnen und wie stabil die politische Lage ist. Profit genereieren nützt einem nichts, wenn man sich nicht auf die Stabilität der Region und der Währung verlassen kann.

                 

                Ich denke in keinster Weise Schwarz-Weiß, mit keinem Wort habe ich abgestritten das politischer Einfluss notwendig ist. Es ist ja aber auch nicht so das der nicht da wäre. Wir sind weit davon entfernt keine politisch gestzten Regulatorien für Unternehmen zu haben. An die halten sich Unternehmen auch weitläufig, was meinen Sie wer das Heer an Gesundheitsinspektoren, Qualitätsmanagern, Rechtsanwälten, Buchprüfern, IT-Auditoren,... beschäftigen (muss) das sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat?!

                 

                Was Sie meiner Meinung nicht sehen ist das Politik und Wirtschaft keine entgegengesetzten Pole sind. Damit es einen Sozialstaat geben kann braucht man eine starke Wirtschaft. Damit man verteilen kann muss es erstmal was zum Verteilen geben. Die Handlungsfähigkeit des Staates Steigt mit seinen Einnahmen und einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche langen. Eine möglichst starke Wirtschaft ist also zu 100% im Interesse der Politik.

                Deshalb akzeptiert man zähneknirschend bescheißende konzerne, weil die Arbeitsplätze Kosten für unser Sozialsystem reduzieren und Steuern und Sozialleistungen zumindest für den Lohn der Angestellten abgeführt werden.

                Und natürlich werden Regeln so angepasst das möglichst viele Unternehmen in Deutschland investieren. Das muss auch nicht unbedingt verwerflich sein. Wenn der Vorteil für die eigene Bevölkerung mittel- oder langfristig größer ist als die Kosten (finanzieller Natur / Lebensqualität / Umwelt / ...) soll man das machen.

                 

                Was sollte sich denn Ihrer Meinung nach ändern, damit diese Erpressung, wie Sie es nennen beendet wird?

      • @Frau Kirschgrün:

        Auch wenn ich die gleiche Intention hatte - Die Linke kann sich verbiegen wie sie will, der Bürger ist verschreckt - so muss man Letzteren mal beistehen und sich fragen, wie es dazu kam: In warm- trockene Tücher gekommen und nun drückt das Hochwasser der Globalisierung an die Mauern und der Keller läuft langsam voll? Die Rechten stehen jedenfalls mit Sandsäcken und Pumpen (wenn auch unbrauchbar) bereit und Teile der Linken haben die oberen Stockwerke reserviert.

  • Humanistische Moderne - Radikaldemokratie - Selbstverwaltung in Kleinkommunen - Demokratisierung der Wirtschaft - Konföderalismus - Rätesystem

     

    Neoliberale Uboote und apolitische Selbstbespaßer rausschmeißen

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      Gott bewahre uns vor diesen Übeln :-)

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Gott mit uns

        • @El-ahrairah:

          Nu dess eilt!

          Denn. Ich hoffe doch sehr - woll!

           

          Das Hakenkreuz ist rausgefeilt!

          Aus dess Großvater sei Koppelschloß!

          Sonst echt Verdroß! - Wär nich so toll!

          &

          Unser at.Kamerad Schnürschuh!

          Nu. Grinsebackt - dazu!

    • @El-ahrairah:

      Kleinkommunen die relativ autark leben gibt es einige. Aus denen wird aber eben nie etwas größeres. Das sind noch nichtmal unbedingt primäre linke Projekte, es gibt auch einige libertäre Projekte die in diese Richtung gehen.

       

      Wenn man der großen Masse der Menschen die Wahl lässt dann entscheiden Sie sich für kleine Anpassungen, nicht für den großen Umbruch. Dazu kommt es nur, wenn die Ausgangslage mieserabel ist. Und mit mieserabel sind Szenarien wie folgendes gemient: 30% der Bevölkerung sind arbeitslos, können nicht heizen, sind kurz vorm Verhungern und haben keinerlei Aussicht auf Besserung.

      • @Januß:

        Trifft für einen Großteil von Südeuropa schon jetzt zu. Und bald auch hier, aber das wissen Sie ja.

        • @El-ahrairah:

          Es gibt Länder in denen die Jugendarbeitslosigkeit derartige Ausmaße erreicht hat. Der Gesamtanteil liegt bei 11% in Italien, bei 17% in Spanien, bei 20% in Griechenland aber in allen drei Ländern fällt der Anteil der Arbeitslosen seit drei Jahren konsequent.

           

          Von Hunger und Fehlender Aussicht auf Besserung kann allerdings kaum die Rede sein. Vergleichen Sie mal die Zustände von 1930 in Deutschland mit denen in diesen Ländern, da sind aber ganz gewaltige Unterschiede zu erkennen.

          • @Januß:

            Niemand mehr zweifelt ernsthaft an der 2/3 Gesellschaft. Und unerschütterlicher Glaube an grenzenloses Wachstum findet man auch nicht mehr so oft.

             

            Haben Sie beobachtet welche Technikutopien die kalifornische Ideologie seit neuestem ausspuckt? Seasteading. Schwimmende künstliche Inseln auf den Weltmeeren. Interessant natürlich als Nachspielen der monadischen Robinsonade der physiokratischen Klassik: heiliges Eigentum, dass das Individuum der Natur abtrotzt. Aber noch offensichtlicher ist der Bezug zu der Mehrheitsgesellschaft:

             

            Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

            • @El-ahrairah:

              Wenn Sie glauben das daran niemand mehr zweifelt dann sollten Sie sich mal etwas aus ihrer Filterblase herauswagen.

               

              Klar ist das es große Veränderungen geben wird. Fraglich ist was diese Veränderungen für Auswirkungen haben werden. Wer behauptet mehr als ein paar Jahre in die Zukunft sehen zu können ist kaum ersnt zu nehmen.

              • @Januß:

                Piketty hat empirisch nachgewiesen, dass der Grad der Akkumulation sich dem Grad von 1914 annähert und weiter steigt. Wie vor 1914 sinkt die Profitrate und wie vor 1914 steigt die Bereitschaft, unter Inkaufnahme militärischer Konflikte neue Märkte zu erschließen. Aus einem Ereignis auf ein Muster zu schließen ist natürlich quatsch, aber die Frage ist, wie sich die Investitionskrise sonst auflösen soll, wenn nicht durch Krieg und Kapitalstockvernichtung.

                • @El-ahrairah:

                  Wie ich weiter oben geschrieben habe ist eine sich vergrößernde Ungleichheitder der Preis den man für eine stabile Gesellschaft zahlt. Von daher wundert mich das nicht. Allerdings ist die Frage eben ob die Auswirkungen die gleichen sein werden. Der Wohlstand insgesamt hat sich für alle, auch die Ärmsten der Armen, massiv erhöht. Lebensbedrohlichen Umständen ist in Europa momentan niemand ausgesetzt.

                  Es kann theoretisch sein das es nur relevant ist wie groß die relative Armut ist. Das wäre eine Möglichkeit. Wenn das wahr ist würde das den regelmäßigen Umbruch von Systemen erklären. Davor retten uns dann aber auch die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen nicht, weil die überwältigende Mehrheit der Menschen diese nicht will! (Und vermutlich führen sie ohnehin nicht zu dem gewünschten Resultat, wie die meisten Experimente.)

                  • @Januß:

                    Es geht nicht um Armut, es geht um die Gier der Oligarchie, die sich in der Stagnation nicht mehr durch zivile Investitionen stillen lässt, sondern nur noch durch geopolitische "Unternehmungen".

    • @El-ahrairah:

      Bin sofort dabei. Ausdiskutieren, was Neues probieren, Risiko eingehen.

       

      Was machen wir mit der schweigenden, konsumierenden Mehrheit?

      Wie überzeugen wir die davon, dass das sinnvoll ist/wäre?

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Mit Waffengewalt. Mit Wafffengewalt. Das wussten schon Lenin, Stalin und Mao. Anders ist dem KIK-Proletariat die schöne RTL2 Welt nicht auszutreiben.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Was Sie so alles wissen…

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Vergessen Sie Ihre romantischen Phantasien über die Auferstehung einer verkitschten, mittelalterlichen Dorfgesellschaft. Das wird nix.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Romantisch? Auferstehung? Mittelalterlich?

           

          Sie sagen also, es gibt keinen Fortschritt in der menschlichen Entwicklung? Da habe ich etwas anderes gehört…

      • @Frau Kirschgrün:

        Über den Wert der Arbeit und der Lebenszeit und über die Zukunftsvorsorge für kommende Generationen.

         

        Keiner lässt sich gern kaufen wie Vieh und jeder will gerne einen sinnvollen Beitrag zu etwas leisten. Und jeder in der Arbeitswelt versteht, dass jede Form von Wertschöpfung auf Arbeitsteilung beruht. Und spätestens nach dem ersten Kind versteht der autistischte Nutzenmaximierer dass es Wege aus dem Egoknast gibt und man das Sein im Wohlergehen anderer transzendieren kann.

         

        Die postmoderne Kasperlinke hat ja bis jetzt keinen sehr starken Schwerpunkten in den Bereichen Arbeit und Familie. Befreiung hieß ja hier vor allem Vorbereitung des egoistischen konsumierenden Performers, der den jetzigen Kspitalismus prägt. Aber das kann sich ja ändern.

        • @El-ahrairah:

          Ja, diese Änderung sehne ich herbei.

          Aber das geht nur mit gesellschaftlichem Konsens, Gleichberechtigung, auf Augenhöhe, mit Respekt voreinander, eventuell mit Gesetzen, aber auf jeden Fall nur mit vorgelebten guten Beispielen und der (Selbst-)Erkenntnis, dass NIEMANDEM die Sonne aus dem Allerwertesten scheint.

  • Mir ist nicht ganz klar, welche Hoffnung linke Parteien ausstrahlen sollen, wenn man sich die linken Parteien anschaut, die tatsächlich an der Macht waren oder sind. Da muss man nicht in die Vergangenheit der KPDSU oder der Angka schauen. Da kann man in die Gegenwart blicken, ob's die PdAK in Nordkorea oder die PSUV in Venezuela ist......"Wenn sie zu Orten der Hoffnung und des Optimismus werden, geht es wieder aufwärts."

     

    Mir graut vor Ihren Hoffnungen.

  • "Die Linken bräuchten mehr Mut zum Konzept" Hier kommt so ein mutiges Konzept: Europa retten und wir, DiEM25 beteiligen uns an der Europa Wahl 2019:

    Das Video ist auf deutsch: Wie lässt sich Europa retten? | Mit Yanis Varoufakis https://www.youtube.com/watch?v=tO9r6DdfulE

    Deflation 1933 Früchte des Zorn => Deflation

    Einsparungen aber keine Investitionen: New Deal

    - DiEM25

    TINA There is no alternative? Doch:

    - Einahmen aus der Automatisierung sind privat

    - Bedingungungslose universelle Grunddividende (Kapitalrenditen)

    - Kohlenstoff-Steuer für Sozial nützliche Tätigkeiten

    - Industrie und Klimawandel eine Steuer auf CO2 Emissionen

    - Innovation setzt Leute voraus, die gewöhnliche Arbeit verrichten

    Bewahrer unserer Gesellschaft, die alles am Laufen halten.

    - Überfluss und trotzdem wird nicht investiert Deflation wird exportiert „Praktische Vernunft“

    Wer nicht hinschaut, kann nichts sehen!

  • Das Problem ist, dass die linken Parteien die Leute in den 90ern/00er besch... haben und der Wähler handelt nach der devise "fool me once shame on you,fool me twice shame on me" und gibt ihre Stimme den um soziale Komponente bereicherten Rechten. Gott sei Dank hat die AfD das nicht so richtig verstanden.

  • Vielen Dank für diesen brillanten und sehr motivierenden Text zum Sonntag! Ich meine das ehrlich und ganz ohne ironischen Unterton!

  • Von Gabriels These hatte ich bisher nichts mitbekommen. So viel Realitätssinn hätte ich ihm garnicht zugetraut. Die gleiche Diagnose hat man den Demokraten nach der Wahl von Trump ausgestellt. Gelernt haben sie daraus bedauerlicherweise nicht viel. Ich befürchte das wird auch bei der SPD nicht groß anders sein. Schließlich hat man den eigenen Nachwuchs darauf getrimmt für soziale Gleichheit einzutreten, wenn man die ökonomische schon nicht haben kann.

     

    Das Problem sehe ich da auch garnicht unbedingt beim Eintreten für Schwulenrechte und Feminismus, sondern im Wie und Wie viel. Der Durchschnittsbürger fühlt sich natürlich vernachlässigt, wenn Minderheitenthemen einen Großteil der Zeit beanspruchen oder zu beanspruchen scheinen. Eine selektive Berichterstattung kann diesen Eindruck noch deutlich verstärken.

    Das mit sogenannter progressiver Politik dann auch noch ein hasserfülltes Gekeile gegen Weiße, Männer, Heterosexuelle, ältere Menschen,... einhergeht ist auch nicht hilfreich. Damit beleidigt man ja auch mal eben pauschal 99% der Bevölkerung.

     

    Jemand mit der Glaubwürdigkeit von Corbyn oder Sanders würde der SPD sicher helfen. Aber mehr als ein würde ist da auch nicht. Schließlich hat man alle potentiellen Kandidaten in die Linkspartei ausgelagert und die arbeiten glabwürdig gegen die SPD.

  • Die Bezeichnungen 'links' (sinister) und 'rechts' (recht = so, wie es sein soll; wirklich; richtig) sind "von oben" diktiert worden. Ebenso, wie andere unsinnige Bezeichnungen, "freistellen", etc., haben die Medien sie – ohne zu murren – übernommen. Die Herkunft dieser Bezeichnungen ist eindeutig. Es waren nicht 'die Linken', die sich freiwillig als "zwielichtig" abgestempelt haben. Es waren nicht 'die Freigestellten', die sich auch noch eine solche Verunglimpfung hinzu wünschten.

    Also liebe TAZ (taz), wenn ihr euch jetzt scheinheilig über "Linke Parteien in Europa - nah bei den Leuten, fern der Macht" auskotzt, dann werft doch einfach mal einen Blick in den Spiegel (beide).

  • Wenn zur Lösung jedes Problems immer zuerst der Kapitalismus abgeschafft werden muss, Sexismus, Radfahren, Umwelt, Löhne, dann wird das irgendwann unglaubwürdig. Und wenn Dir dann noch ein 20-30-Jähriger erklären will, wer alles Nazi ist und daß die DDR das Paradies der Arbeiterklasse war, dann sorry, es gibt Alternativen.

    • @Werner S:

      Sag an

  • Die Linke ist traditionell stark zerstritten!

    Und daran ändert sich nix...

  • Die politische Krise ist auch eine ökologische Krise.

    Die allgemeine Vernichtung des Lebensraumes Erde und die erfolgreiche Verdrängung dieser Tatsache aus dem kollektiven Bewußtsein, sucht sich auf vielfältigste Art und Weise Luft.

    Viele Flächenwaldstaaten sind heute schon oft auf bis zu 10 % entwaldet. Côte d'Ivoire 4 %, Madagaskar 7 %, Paraguay 15 %, Indien 4. Ursprüngliche Natur findet sich in Deutschland am ehesten noch an den Gletschergraten, der schneller bröckelnden Gebirge oder in stinkenden von der Industrie verseuchten Brachen, wo sich keiner mehr hintraut.

    Wenn die globale fortschreitende Zerstörung der Natur weiter so anhält, sind wir in zehn Jahren am Ende und dann haben wir eine richtig dicke Krise !! - Rettet den Waldrapp !!

    • @Pele :

      Ja, nu kann ein System, wie der Kapitalismus, der zum Überleben auf Wachstum angewiesen ist, also ggf. auch überflüssigen Scheiß produzieren muss und damit Resourcen verschwendet und die Umwelt belastet, nun mal nix anderes. Insofern ist für die Rettung der Umwelt nunmal die Systemfrage eine unablässige Prämisse.

    • @Pele :

      Wen interessiert das bei seiner Wahlentscheidung. 2% ?

      Genau Personen wie Sie sind die Totengräber der Linken. Themen in den Vordergrund stellen, die den Stellenwert eines umgefallenen Sackes Reis haben.

      • @Baidarka:

        Finde ich nicht! Es ist Facette von dem, was der Linken offenbar fehlt, auch wenn nicht der ganze Kontext Ökologie darin präzisiert ist. Die die realen Ängste vor der Umweltzerstörung ignorieren, sind die Totengräber der Linken, denn links darf nur noch sozial plus ökologisch bedeuten.

    • @Pele :

      Ja, richtig! Es ist ein Teil der Misere. Auch linke Ideen beziehen die Ökologie nicht oder nicht ausreichend mit ein und ihr Wohlstandsmodell beruht auf Wachstum. Ihre Antworten auf eine ökologische Krise sind mangelhaft.

      • @Januß:

        Nein, nicht falsch, in Afrika gehen die Waldbestände zurück, und das bestätigt sogar diese dubiose neoliberale Propagandaseite.

         

        Sie stellt auch korrekt fest, dass die Waldbestände in China zugenommen haben, allerdings hängt das nicht mit der „wirtschaftlichen Liberalisierung“ zusammen, wie dort dreist suggeriert wird, sondern ist das Ergebnis von (planwirtschaftlichen) Maßnahmen der Regierung, um Erosion und Desertifikation entgegenzuwirken.

         

        Dass im gesamten Asien die Waldbestände in ähnlicher Weise angewachsen wären wie in China, ist dagegen eine dreiste Lüge. Das Gegenteil ist der Fall, und zwar selbst dann, wenn man etwa die ökologischen Wüsten der Palmölplantagen (und anderer Baum-Monokulturen) hinzurechnet, die sich Staaten wie Indonesien und Malaysia gerne als „Wald“ zertifizieren lassen würden.

        • @Ruhig Blut:

          Siehe Antwort auf @ANAMOLIE

      • @Januß:

        "As people escape poverty and spend less time and energy on the basics of survival, they can come to care more about the environment."

         

        Es ist widersprüchlich, denn das was wir als der Armut entflohen bezeichnen, als die Ruhe vor dem existenziellem Bemühen, beruht überwiegend auf Ausbeutung der Natur.

        • @lions:

          Die Ausbeutung der Natur findet hauptsächlich in der dritten Welt statt, weil Menschen die von Hunger und absoluter Armut bedroht sind sich um diese pressierenden Probleme kümmern und nicht um die Umwelt.

          Je besser es diesen Ländern geht desto wahrscheinlicher ist es das sich dieses Verhalten ändern kann. China ist ein gutes Beispiel. Bis vor einigen Jahren hat man nichts für die Umwelt getan, mittlerweile passiert was. Die Menschen dort wissen um die unmitelbaren und mittelbaren Auswirkungen.

          • @Januß:

            So übel sie sonst auch sein mag, aber in China ist eine Regierung am Werk, die Politik sehr langfristig plant und tatsächlich das große Ganze im Blick hat. Stärker übrigens, als in den demokratischen westlichen Staaten, in denen Regierungshandeln viel mehr vom Erreichen kurzfristiger Erfolge bestimmt ist.

            In den allermeisten sog. Ländern des globalen Südens aber, in denen die Wälder am schnellsten zerstört und die Ressourcen am rücksichtslosesten ausgebeutet werden, sind mehr oder weniger korrupte Cliquen am Werk, die zu ihrem persönlichen finanziellen Nutzen gerne gemeinsame Sache mit nationalen oder zumeist transnationalen Konzernen machen. Nicht Subsistenzbauern sondern diese Großkonzerne verursachen den Großteil der dortigen Umweltzerstörung.

            Die Bevölkerung hat davon nichts außer ein paar miserabel bezahlten, gefährlichen und gesundheitsschädigenden Plantagen- und Bergwerkjobs. Die ökologischen Folgen interessieren die Profiteure wenig. Und Widerstand wird radikal niedergeschlagen.

            • @Ruhig Blut:

              Solange dieser Zustand so bleibt, wie er ist, haben die Bevölkerungen dieser Länder keine Chance, sich zu wehren. Und so lange wird auch der allgemeine Wohlstand dort nicht steigen.

               

              Eine Veränderung ist nur möglich, wenn mächtige westliche Staaten Maßnahmen ergreifen, um den Konzernen, und damit auch den von deren Geldern abhängigen Regimen, das Handwerk zu legen. Wohlfeile Appelle an die Verbraucher sind vollkommen unzureichend, bewirken fast nichts. Solch einen grundlegenden Politikwechsel hat aber bspw. in Deutschland keine der größeren Parteien im Programm; allenfalls vielleicht die Linkspartei.

          • @Januß:

            Es passiert etwas in China. Bei anhaltendem Wirtschaftswachstum wird das aber nur der Tropfen auf dem heißen Stein sein. Die Umweltprobleme der dritten Welt beruhen zum großen Teil auf dem Wohlstand der ersten Welt, wie Futtermittelproduktion für den Fleischkonsum letzterer und Rohstoffausbeutung.

            Weiter oben halten Sie die Globalisierung hoch und hier determinieren Sie, wo längst nichts mehr zu trennen ist.

            • @lions:

              Ich dementiere nicht das es diese Probleme gibt aber ich glaube eben auch das sich die Probleme mit steigendem Wohlstand in diesen Ländern abschwächen werden. Ist doch naheliegend, warum sollte man sich seine direkte Umgebung vergiften und zumüllen, wenn das zum Überleben nicht mehr notwendig ist?

               

              Wenn die Entwicklung so weiter geht wie bisher dann ist eben das die Entwicklung, welche zu erwarten ist.

               

              Wissen Sie der Autor des Artikels hat schon irgndwo recht, es fehlen _positive_ Visionen. Momentan ist alles was von Links kommt eine Vision des Grauens, welche aber einer Prüfung der Fakten nur in geringen Teilen standhält. Nirgends findet man mehr Zyniker und Schwarzseher als unter den Lesern der taz und ähnlicher Medien. Dabei gibt es so viel Grund zur Hoffnung und so viele Beispiele für positive Entwicklungen. Aber das will man eben nicht sehen,...

              • @Januß:

                Ist gesunde Skepsis und Vorsorge nicht besser als blindes Vertrauen in Plan A?

              • @Januß:

                Vll aber auch nicht sehen, was in Brasilien, was in Indonesien mit den Regenwäldern passiert und dass diese regelrecht aufgefuttert werden, von Menschen, die es in den Wohlstand geschafft haben. Und wenn ich an den Klimawandel denke, der mit der Ausbreitung des Wohlstands noch einen Gang höher schaltet, ja dann bin ich so eine taz- Schwarzseherin. Da hätten Sie mal recht.

                • @lions:

                  Schauen Sie sich die Grafiken nochmal an. Obwohl die Bevölkerung explodiert sinkt der Ausstoß von Schadstoffen seit Jahrzehnten konsequent. Das widerlegt im Grunde die Behauptung Wachstum sei nur auf Kosten der Natur möglich. Klar gibt es auch noch andere Maßstäbe, die nicht so rosig aussehen aber eine internationale Bestrebung in die richtige Richtung ist nicht abzustreiten. Das ist nunmal das beste Pferd auf das wir setzen können! Alternativen gibt es kaum, oder wollen Sie in Indonesien einmarschieren und Naturschutzstandards mit Waffengewalt erzwingen?

      • @Januß:

        Falsch? Der von Ihnen zitierte Blog hat ja noch nicht einmal eine Postadresse. Von daher AFD-Gepose bitte an jemand anderen richten.

        • @Pele :

          Keine Postanschrift! Wollen Sie denen einen Brief schreiben oder was? In den USA gibt es keine Impressumspflicht, unter "About" -> "Meet The Team" können Sie sich ansehen wer dort mitgewirkt hat. Wenn Ihnen Professoren aus Harvard, Princeton und Co. nicht seriös genug sind kann ich Ihnen auch nicht mehr helfen!

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        .

         

        Soothing. Indeed!

         

        Erspart den Kirchgang am Sonntag

      • @Januß:

        Na ja, in der Statistik sind auch die Wälder,die eher Holzfarmen sind.

  • Er nu wieder!

    &

    So scheißenklug - wie immer!

    Wenn auch nicht - oder vllt doch¿!;)

    Seit 30 Jahren! Who know's?!;)

    But. Anyway. Fein. Jedoch. ~>

     

    "Es ist aber nicht die Aufgabe von Linken, sich der

    Macht anzubiedern. Es ist ihre Aufgabe, sie zu bekämpfen.

    Parteien der demokratischen Linken müssen immer in Opposition sein.

    Sogar wenn sie regieren, müssen sie so etwas wie „oppositionelle Regierende“ sein.…"

     

    Mit Verlaub - das ist mir nach dem ersten Satz!

    Zu wenig - die Kurve gekriegt!

    Ein bekannter Fehler der Sozialdemokratie! Ja.

     

    Denn & ~>

     

    Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

    Art 20 - lautet -

     

    "(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

     

    Zu recht. Nix - Macht - Äää! Conditio sine qua non

    &

    Muß kalt genossen/gebraucht werden!

    &

    Zu Ihrem Mißverständnis geschätzter Robert Misik -

    Mal eine kurios-bezeichnende - nunja -

    Anekdote - aus dem richtig-falschen Leben!

     

    "Ich bin froh - daß ich mein Leben lang keine

    Macht habe ausüben müssen!" bekundete zu meinem bassen

    Erstaunen der mir Gegenüber - bei seinem Ausscheiden. Der - jau!

    Loriot-Verschnitt(nur äußerlich leider!;( - Gerichtspräsident&Intrigant!

    & Däh! ~>

    Auf meinen gewohnt zarten Hinweis s.o. & "…schon mal gelesen?!"

    Zerbrach sein Plastikbesteck unter beschleunigter Entfernung des

    Dekogürkchens & seiner selbst! Nu. Vollschizo!

    Get it?! Fein.

     

    kurz - Ansonsten - duck duck! Ja.

    • @Lowandorder:

      So ein Unfug! Aber typisch Low&Order

      Kann halt eben nicht anders ;-)

      • @christian-65:

        Moinmoin - Krischan………;)

         

        Wofür aber 65 wohl stehn mag - hm¿;)

        Kopfkratz.

        &

        65 - Alter? Wohl kaum.

        65*? - Wohl eher!

        (Als ich mich einst um diese Jahreszeit -

        Mittels Hanteln etc auf die Seniorenklasse & letzte rowingSaison vorbereitete!;) - ach ja Vor&Abi - stand auch noch an - ;) konnte ja nix anderes!

         

        Aber Danke! Für den fein-erhellenden Rest! Newahr! Wennman nicht anders kann. Ja dann. Wollnichwoll.

        Da mähtste nix. Normal!

         

        65! tse tse tse! In echt jetzt mal!

        &

        "Wo mag denn nur…?" Genau.

        • @Lowandorder:

          Genau - und da wir gerade olympische Winterspiele haben, zählt für Low&Order nur der Gedanke: Dabeiseinistalles - egal wie und mit welchem Unfug! Normal! Genau!

          • @christian-65:

            65 - kommich gaa nich über wech!

             

            Da war der andere - ähnlich belichtete Krischan - der mit dem Holzgewinde -

            Schon 6 Jahre immerhin! & präTattoosi.

            Ja - die Gummibärchengeneration -

            Hat's nicht leicht gehabt - bis heute!

             

            Klar - leicht hat's einen. Newahr.

            Statt "…einen hatten wir!" Tucho.