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Debatte Bundestagswahl 2017Am Tag, als Rot-Rot-Grün starb

Mit Trumps Wahlerfolg ist ein Linksbündnis passé. Europa muss sich selbst um seine Verteidigung kümmern – das geht mit der Linkspartei nicht.

Halten sie zusammen? Eine rot-rot-grüne Koalition könnte an ihrer Außenpolitik zerbrechen Foto: dpa

April 2018. Eine rot-rot-grüne Koalition unter Kanzler Martin Schulz (SPD) ist seit einem Jahr im Amt. Sie hat eine Bürgerversicherung eingeführt und eine wirkungsvolle Mietpreisbremse beschlossen. Seit Jahresbeginn müssen alle Bundesbehörden in amtlichen Schreiben das Gendersternchen verwenden. Aber außenpolitisch lodern Krisen: In Lettlands Osten sind nach wochenlangen Demonstrationen der russischen Minderheit wie 2014 auf der Krim bewaffnete „grüne Männchen“ aufgetaucht.

Sie haben die lettische Armee vertrieben und organisieren eine Volksabstimmung über den Anschluss des lettischen Ostens an Russlands. Lettland verlangt von der NATO militärische Hilfe. Die USA zögern. Kurz zuvor sind Geheimpapiere aufgetaucht (auch „Jalta II“ genannt), wonach die Trump-Regierung die Ukraine, Georgien, Syrien und das Baltikum der russischen Einflusszone zuschlägt. Rot-Rot-Grün zerstreitet sich. SPD und Grüne argumentieren für, die Linke argumentiert gegen eine Bundeswehrentsendung nach Lettland.

Das alles ist Fiktion. Aber ein rot-rot-grünes Bündnis nach der nächsten Bundestagswahl ist es nicht weniger. Nicht nur wegen der Umfragewerte, die derzeit das Dreierbündnis nach der Wahl so unwahrscheinlich aussehen lassen wie Rot-Grün 2013.

Rot-Rot-Grün fehlt es an inhaltlichen Gemeinsamkeiten. Zumindest, wenn das Bündnis mehr als ein rein arithmetisches Projekt sein soll, das an ein paar nebensächlichen Stellschrauben dreht. Denkt man Rot-Rot-Grün als Antwort auf den Aufstieg der AfD, müsste es die Angst vor dem sozialen Abstieg in den Mittelpunkt stellen und bei den drei zentralen Themen – Rente, Hartz IV und Wohnungsbau – eine Menge Geld in die Hand nehmen.

SPD und Grüne haben nach den Erfahrungen des Wahlkampfs 2013 aber Steuererhöhungen für ihre Klientel ausgeschlossen. Nicht ohne Grund kramten die Teilnehmer des ersten rot-rot-grünen Abgeordnetentreffs im Oktober deshalb die Bürgerversicherung als Thema hervor: eine sinnvolle Reform, die den Bundeshaushalt aber nichts kostet und den unteren Einkommensschichten vergleichsweise wenig nutzt. Sie stand schon im SPD-Agenda-Wahlprogramm 2005 und wird von den Sozialdemokraten immer dann gerne hervorgezogen, wenn sie bei den Themen Arbeit und Rente nichts ändern wollen.

100 Jahre Oktoberrevolution

Rot-Rot-Grün würde im Herbst 2017 starten, dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution. Aber es wäre kein Zeichen, dass die Linke ihre historische Spaltung überwunden hätte, sondern dessen Gegenteil. Die SPD wäre wieder zaghaft, diesmal bei sozialen Themen. Die Linkspartei hätte noch immer eine fatale Anhänglichkeit zu Diktatoren und Autokraten. Sie hat ihr August-1914-Trauma niemals überwunden. Bei ihr bestimmt das historische Versagen der SPD, die Zustimmung zu den Kriegskrediten, das außenpolitische Denken.

Die Linkspartei ist da stehengeblieben, wo es für sie in der Geschichte am schönsten ist: 1914 war das letzte Mal, dass ihre historische Tradition (von Liebknecht und Lenin bis zur SED) uneingeschränkt recht hatte. Alles, was danach geschah – von der Appeasement-Politik über die sowjetische Besetzung Osteuropas bis zur russischen Politik in Tschetschenien – spielt für ihr Erfahrungswissen keine Rolle.

Die Linkspartei ist daher keine pazifistische Partei, auch keine, die Ostpolitik im Sinne von Willy Brandt betreiben würde. Dessen Entspannungspolitik gegenüber dem Ostblock hatte eine entschiedene Verteidigung der westlichen Freiheiten zur Voraussetzung.

Die Linke ist im außenpolitischen Denken da stehengeblieben, wo es für sie am schönsten ist

Im Arbeitskreis VI („Außenpolitik und Internationale Beziehungen“) der Linksfraktion im Bundestag sammeln sich ihre Hardliner: „Die russische Syrienpolitik ist berechenbar, die Tür für Verständigung mit dem Westen, wenn es wirklich um humanitäre Hilfe und Demokratisierung geht, offen“, schreibt Leiter Wolfgang Gehrcke Ende Oktober in seinem Moskauer Reisetagebuch, nachdem die russischen Bomben in Aleppo Hunderte ziviler Opfer gefordert hatten.

Gehrcke, 73, früher in der DKP, ist ein Veteran der Linkspartei, aber kein Fossil. Eine Generation danach findet sich Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, die schon im März 2014 die Anerkennung der Volksabstimmung auf der Krim über den Anschluss an Russland forderte. Beim diesjährigen Jahresauftakt der Linkspartei ergingen sich selbst Pragmatiker wie Dietmar Bartsch in Anklagen an die Außenpolitik des Westens, ohne das Wort Russland nur einmal zu erwähnen.

Rot-Rot-Grün wäre schon schwierig genug geworden, wenn eine Falkin wie Hillary Clinton US-Präsidentin geworden wäre. Aber jetzt, mit Trump? Dem Mann, der Putin lobt, und der Nato-Ländern Beistand nur gewähren will, wenn sie genug zahlen?

Putins Berliner Sympathisanten

Die Außenpolitik der USA unter Trump ist unberechenbar. Und die Konsequenz daraus klar: Wenn die USA nicht mehr uneingeschränkt versprechen, Nato-Mitgliedsländer zu verteidigen, müssen dies die Europäer übernehmen. Militärische Maßnahmen müssen glaubhaft angedroht werden können, damit sie niemals eingesetzt werden müssen. Das ist mit der Linkspartei nicht zu machen.

Was würde sie im Krisenfall tun? Sobald russische Milizen in Lettland auftauchen, würde die Linkspartei argumentieren, dass schon der Beitritt des Baltikums zur Nato ein Akt der Aggression gewesen sei. Russland hätte somit nur auf den Westen reagiert.

Ergäbe eine Volksabstimmung über die Abspaltung Ostlettlands eine Mehrheit, müsste die Bundesregierung sie daher anerkennen. Auch Sanktionen seien eine unnötige Aggression gegenüber Russland.

Insgeheim würde die Linkspartei auf ein Auseinanderbrechen der Nato hoffen. Putin hätte mit Rot-Rot-Grün nicht nur im Weißen Haus Sympathisanten, sondern auch im Berliner Regierungsviertel.

Am Mittwoch vorletzter Woche, am Tag nach der Wahl Donald Trumps, haben sich Sahra Wagenknecht, Dietmar Bartsch, Katrin Göring-Eckardt und Toni Hofreiter beim Italiener getroffen. Ein rot-grünes Spitzentreffen, um Rot-Rot-Grün zu besprechen. Vermutlich gab es Rotwein und Pasta, dabei hätten ein paar schnelle Grappe zur Beerdigungsfeier genügt: Rot-Rot-Grün ist tot.

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76 Kommentare

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  • Der Fehler war , vor 10tausend Jahren sesshaft zu werden. Alles was Besitz anhäuft und sich nach oben zieht um zu bestimmen und zu regieren ,hat was am Brett und ist gefährlich.;)

  • Auf jeden Fall braucht es soziale Bewegungen - Mieten runter - Löhne rauf - die aus einer Regierungskoalition ein "Linksbündnis" machen.

    Sonst sind das bloß Politiker - die von Kapitalgruppen unter Druck gesetzt werden und sich an die Verwaltung gewöhnen.

    Also nicht delegieren an die Politiker.

  • Wieso wird ein Bündnis schwieriger, wenn man sich für freundschaftliche Beziehungen mit Russland nicht ständig gegen den Partner USA stellen muss?

  • Lettlands Osten? Was soll der Flächenmäßg größte Staat der Erde mit Lettlands Osten? Also jetzt mal Klartext. Was sollen solche an den Haaren herbeigezogenen Szenarien. Vor kurzer Zeit verschenkte die russische Regierung noch 1 Ha Parzellen an interessierte Siedler, und jetzt sollen die Politiker für ein bischen Sand an der Ostsee einen Krieg riskieren? Im Übrigen haben die schon einen Ostseezugang, so daß auch strategisch nichts zu holen wäre. Auch in der Ukraine wäre ohne den Maidanputsch eine gute Zusammenarbeit mit Russland bestehen geblieben. Soviel zur aussenpolitik in der TAZ. Aber die Steuerpläne von RRG zu den Akten zu legen ist vielleicht doch noch zu früh. Ich habe mich nämlich sehr verarscht gefühlt, als SPD und GRÜNE trotz der vielen Gemeinsamkeiten z.B in der Steuerfrage mit der linken nicht regieren wollten, sondern ihre Wähler verraten haben.

    • @Martin_25:

      Irgendwie hörte man wörtlich dasselbe vor ein paar Jahren. Bezüglich der Krim und bezüglich der Ost-Ukraine

  • "Die Auswirkungen des Flüchtlingsstrom sehen die Menschen sofort."

     

    Wie erklären Sie dann, dass die AFD ausgerechnet dort die meisten Stimmen erhält, wo die meisten Menschen von einem "Flüchtlingsstrom" kaum "unmittelbar" etwas mitbekommen haben können? (Sachsen Anhalt und Mecklenburg Vorpommern)

     

    Zudem stimmt es zwar teilweise, dass viele Wähler von der Linken AFD gewählt haben, aber den größten Zugewinn gab es dann doch bei den Nichtwählern. Die AFD ist also mitnichten einfach durch die Rache des kleinen Mannes zu erklären. Ein großer Teil der Wähler ist gut situiert und hat schlichtweg kein Interesse daran seinen Reichtum zu teilen.

     

    Ich als Linker (nicht zu verwechseln mit Wähler der Die Linke) habe dann auch gar kein Problem über Flüchtlinge zu sprechen, denn ich wünsche mir noch mehr von ihnen in Europa. Was mir dagegen großes Kopfzerbrechen bereitet und was ich als zentrales Thema erachte, ist die Frage wie es mit Europa weitergeht.

    Die schlimmsten Feinde Europas sind leider nämlich die, die es angeblich verteidigen wollen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Boris:

      "Wie erklären Sie dann, dass die AFD ausgerechnet dort die meisten Stimmen erhält, wo die meisten Menschen von einem "Flüchtlingsstrom" kaum "unmittelbar" etwas mitbekommen haben können? (Sachsen Anhalt und Mecklenburg Vorpommern)"

       

      Der Fremde wird durch persönlichen Konakt zum Bekannten, aber durch mediale Überspitzung zum Monster....

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Einmal das. Aber es gibt auch noch nen anderen Punkt.

        In den Städten wo schon jetzt hauptsächlich Migranten leben macht es keinen Unterschied im Stadtbild wenn da noch ein paar mehr Flüchtlinge unterwegs sind.

        Anders in Ecke wie Bautzen

        Da hat sich der Anteil der Ausländischer und Migranten wahrscheinlich verdreifacht. Einfach weil vorher keine da waren

        • @Oskar:

          Na, und weil sich in Sachsen flächig über 20 Jahre mit Hilfe der CDU ein Rassismus etabliert hat, der u.a. folgendes hervorbrachte:

          die Nazibande SSS (die auch gerne mal von der Polizei vor Razzien gewarnt wurde), die bundesweit erste Wiederwahl einer NPD-Landtagsfraktion (übrigens unter Beteiligung vone SSS-Leuten), die Zwickauer Zelle unter veritabler Hilfe von Behörden, Pegida (der ein Polizeileiter am 3.10. auch mal einen "erfolgreichen Tag" wünscht), die erste AfD-Landtagsfraktion und deren nationalpopulistische Spitzenfrau sowie bereits vor einigen Jahren (noch vor den größeren Fluchtbewegungen) Masseproteste gegen Flüchtlings-Unterkünfte und ein Schwerpunkt von Brandanschlägen.

          Einfach, weil sie es können, dürfen und weil es so normal ist. Dort fühlt sich die Hälfte der Bevölkerung "überfremdet". Nennen wir die Kinder doch beim Namen, nennen wir sie: Rassismus und Nationalismus.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Es gibt ja dieses linke Märchen das die Erstarkung der AfD etwas damit zu tun hat das die Schere zwischen Arm und Reich sich öffnet und das man die AfD mit “Verteilungsgerechtigkeit” wieder los wird. Da ist natürlich nichts dran, denn wenn man für mehr Umverteilung wäre dann würde man ja Die Linke wählen und nicht die AfD. Die AfD ist nämlich überhaupt nicht für Umverteilung und sagt das auch recht offen.

     

    Der Wahre Knackpunkt ist momentan die Frage nach dem Umgang mit Flüchtlingen, Zuwanderern und den Einflüssen anderer Kulturen auf unsere Gesellschaft. Man muss nicht auf die Position der AfD abrücken um diese zu schwächen, es würde sicher schon viel bringen wenn diese Themen überhaupt mal von den “Linken” Parteien diskutiert werden würden ohne gleich jeden der eine leicht abweichende Meinung hat als *phoben zu beschimpfen.

     

    Für alle die das nicht ertragen können gibt es bereits hervorragende inspirationen: https://www.youtube.com/watch?v=HwkjqRneBI4

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      Ja, erstaunlich, dass manche Langzeitarbeitslose, die nun eigentlich ein Interesse an einer starken Linkspartei haben müssten, nun die wirtschaftsliberale AfD wählen. Eventuell wägen manche Langzeitarbeitslose ab, was ist wahrscheinlicher, dass die Flüchtlingszuwanderung begrenzt wird oder dass es eine gerechtere Umverteilung gibt. Vermutlich sieht sich der Langzeitarbeitslose zukünftig mit mehr Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt konfrontiert und von Sozialkürzungen bedroht, einer längeren Schlange bei den Tafeln und noch mehr Konkurrenz bei der Schwarzarbeit bzw. im Niedriglohnsektor. Also mehr Gerangel bei den unteren (Transfer-)Einkommensschichten. Eine starke Linkspartei, die sich für eine gerechte Umverteilung einsetzt, wovon alle profitieren, also Einheimische wie Zugewanderte, sieht er als unrealistisch an, da hier keine politische Mehrheit im Bundestag mittelfristig zu erkennen ist. Also wählt mancher Langzeitarbeitslose die AfD, um zu verhindern, dass es für ihn ganz persönlich noch zu mehr Konkurrenz kommt. Somit handelt der Langzeitarbeitslose, der die AfD wählt, aus rein ökonomischer Sicht wirtschaftsliberal, da er versucht sich seiner Konkurrenz zu entledigen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Fortsetzung: Menschenrechte, Völkerrecht usw. interessieren ihn nicht, da der Langzeitarbeitslose sich diese moralische Betrachtungsweise nicht leisten kann. Die Neiddebatte spielt natürlich auch eine Rolle. Einem Hartz 4 Empfänger, der seine Wohnung wegen ein paar Quadratmetern zu viel aufgeben soll, wird diese viele finanzielle Aufmerksamkeit, den Flüchtlingen gegenüber, sicherlich teilweise nicht besonders gefallen. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit spielt unbestreitbar auch eine Rolle. Erschreckend ist zusätzlich, dass insbesondere die Arbeiterklasse in Frankreich überwiegend mittlerweile die FN wählt. Also ein Sammelsurium aus den Abgehängten, den sich abgehängt Fühlenden und denen, die sich vom sozialen Abstieg bedroht fühlen oder einer wirtschaftsliberalen Mittelschicht, die befürchten eventuell mehr Steuern zahlen zu müssen aufgrund der Flüchtlinge, alle die wählen die AfD oder sind zukünftige AfD Wähler. Ah ja, da sind wir wieder beim Thema Steuern, da endet ja bekanntlich die Solidarität in diesem Land. Wer zahlt eigentlich momentan für die Flüchtlinge und wer beteiligt sich nicht. Und sobald jemand mehr zahlen soll, ist ja der Aufschrei bekanntlich groß. Immerhin waren es ja auch die Wirtschaftsliberalen, die in der Geschichte schon mal mit den Faschisten gemeinsame Sache gemacht haben und es nun erneut wieder tun.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @2097 (Profil gelöscht):

          "Ah ja, da sind wir wieder beim Thema Steuern, da endet ja bekanntlich die Solidarität in diesem Land."

           

          Da endet die Solidarität in bald jedem Land. In manch einem Land das direkt nebenan ist (Saudi Arabien, Katar,...) fängt es mit der Solidarität auch überhaupt gar nicht erst an.

           

          "oder einer wirtschaftsliberalen Mittelschicht, die befürchten eventuell mehr Steuern zahlen zu müssen aufgrund der Flüchtlinge"

           

          Erstmal: Die Mittelschickt ist nicht breitflächig Wirtschaftsliberal. Sie ist überhaupt nicht liberal. Freiheitliches denken hat in Deutschland eine untergeordnete Bedeutung. Wichtig ist dem Deutschen vor allem Sicherheit und "Gerechtigkeit" (Meist heißt das "Alles soll besser werden aber ich will dafür nix geben!").

           

          Es ist ein großes Problem das die Linke das soziale im Menschen argumentativ immer gerne auf die Spitze treiben.

          Ja der Mensch ist sozial aber er ist auch eigennützig und nicht nur eines von Beidem.

          Wenn man möchte das die Menschen etwas geben müssen sie dafür auch etwas zurück bekommen. Da bietet die Linke denen die geben könnten nichts an. Stattdessen agiert man großmäulig und arrogant, auch bei Themen von denen man kaum Ahnung hat.

           

          "Immerhin waren es ja auch die Wirtschaftsliberalen, die in der Geschichte schon mal mit den Faschisten gemeinsame Sache gemacht haben und es nun erneut wieder tun."

           

          Wer tut das denn? Koaliert die FDP mit der AfD? Haben Sie schon die Linksfaschisten vergessen die Millionen Menschen haben wissentlich verhungern lassen? Soll ich Ihnen die jedes mal vorhalten?

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @33523 (Profil gelöscht):

            Die Linksfaschisten existieren in Deutschland nicht, haben in der Geschichte keine 20 Millionen Menschen umgebracht und den Holocaust verursacht. Wie oft muss ich Ihnen dies noch vorhalten bis Sie endlich ein Minimum an Einsicht erkennen lassen??? Die wirkliche Gefahr in Deutschland geht weiterhin von solch Verweigern wie Ihnen aus, die die tatsächliche Gefahr immer wieder grob fährlässig ignorieren. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wird nicht von der Linkspartei betrieben, sondern von der AfD, CSU, Teilen der CDU und auch den Wirtschaftsliberalen, wenn es ihrem Geldbeutel nutzt. Henkel und Lucke (Wirtschaftsliberale) haben die AfD geschaffen und Alice Weidel (Wirtschaftsliberale) besetzt den wirtschaftsliberalen Flügel in der AfD noch heute.

            "Alles soll besser werden aber ich will dafür nix geben!" ist ja gerade die heutige wirtschaftsliberale Rosinenpickermentalität auch der Großkonzerne und daran orientieren sich nun immer mehr auch alle anderen kleineren Unternehmen und Bürger. Wer es schafft, nur 0,005% Steuern zu zahlen und dafür auch noch von etlichen Politikern verteidigt wird, ist der King!

            "Wenn man möchte das die Menschen etwas geben müssen sie dafür auch etwas zurück bekommen. Da bietet die Linke denen die geben könnten nichts an."

            Doch sozialen Frieden, das ist sehr viel, das würde sogar heute Ludwig der XVI und Marie Antoinette bestätigen. Doch leider haben beide dies zu spät erkannt. Auch der russische Zar und seine Familie würde wohl heute den sozialen Frieden sehr hoch einschätzen und von der Notwendigkeit angemessen den Wohlstand zu teilen und umzuverteilen sehr überzeugt sein. Aber zu spät ...

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @2097 (Profil gelöscht):

              "haben in der Geschichte keine 20 Millionen Menschen umgebracht"

               

              Stimmt sie haben noch viel mehr umgebracht.

               

              Mao hat ~45 Millionen Menschen das Leben gekostet, bei Stalin ist es ungewiss man schätzt zwischen 3 und 20 Millionen.

              Dann gab es noch Pol Pot, der hat zwar "nur" 1,7 Millionen das Leben gekostet aber relativ gesehen war er sehr effezient. Das sind etwa 1/5 der eigenen Bevölkerung gewesen.

               

              "und auch den Wirtschaftsliberalen, wenn es ihrem Geldbeutel nutzt."

               

              Sie bringen da was durcheinander. Wenn man auf die Kosten von etwas hinweist ist das nicht das gleich wie etwas gegen diese Menschen zu haben. Und das im dritten Reich Wirtschtsbosse mit Hitler gemeine Sache gemacht haben heißt nicht das immer und überal liberale zu Erfüllungsgehilfen von Faschisten werden. Es mutet bizarr an das Sie immer wieder auf diese Verbindung hinweisen. Hier gibt es ja echt einige die durch und durch links sind aber keiner der anderen ist da so paranoid wie Sie und setzt auf solche hypothetischen überdrehungen.

               

              Wissen Sie Ihr Problem ist das Sie scheinbar keine Vorstellung davon haben was Liberalismus bedeutet. Sie assozieren einfach alles was Ihnen nicht passt mit ihrem Strohmann des Liberalismus und zünden diesen dann in jedem Post aufs Neue an.

               

              Ludwig der XVI, Marie Antoinette und der russische Zar sind Ihre Vergleichsobjekte? Im Ernst? Als die gelebt haben da gab es in Europa noch echte Armut, da sind zum Teil Menschen elendig verhungert. Das kann man doch nicht ernsthaft mit der relativen Armut vergleichen die wir hier in Deutschland haben!

              • @33523 (Profil gelöscht):

                Da hier von Wirtschaftsliberalen geredet wird: Jetzt kommt mit Trump wieder der Merkantilismus auf. Und weltweit haben wir wohl eher eine Mischung zwischen Liberalismus und Neokeynesianismus.

                 

                Man schaue sich mal die Staatsschulden in USA, GB und Japan an und dann sieht man, wieviel Geld in die Wirtschaft geballert wurde.

              • 2G
                2097 (Profil gelöscht)
                @33523 (Profil gelöscht):

                Die von Ihnen zitierten Personen waren keine Deutschen. In Deutschland haben Faschisten zusammen mit Konservativen, Klerikalen und Wirtschaftsliberalen in 12 Jahren das Maximum an Unheil für die gesamte Welt angerichtet. Das hat bisher keiner geschafft. Der Tot ist in der Tat ein Weltmeister aus Deutschland. Bitte werfen Sie nicht immer Liberale mit den (heutigen) Wirtschaftsliberalen in einen Topf, hier bitte ich um Differenzierung.

                Oh Mann, ich werde zukünftig Ironie kenntlich machen für Sie mit ;-)

                Also nochmal für Sie ganz langsam - Achtung jetzt kommt Ironie "Ludwig der XVI, Marie Antoinette und der russische Zar" ;-) ;-) ;-)

                VERSTANDEN????

                • 3G
                  33523 (Profil gelöscht)
                  @2097 (Profil gelöscht):

                  "Die von Ihnen zitierten Personen waren keine Deutschen"

                   

                  Hitler auch nicht. Da sind die Deutschen ja fein raus.

                   

                  "Bitte werfen Sie nicht immer Liberale mit den (heutigen) Wirtschaftsliberalen in einen Topf, hier bitte ich um Differenzierung."

                   

                  Das macht praktisch auch keinen Unterschied mehr. Die Leute die immer auf den Neoliberalismus schimpfen sind eigentlich Fans des Neoliberalismus, wissen es aber nicht, weil sie das Wort nicht verstehen und es dadurch auch nachhaltig verhunzt haben.

                  Dazu kommt das sich heute viele Menschen als liberal bezeichnen die zutiefst autoritär sind.

                   

                  Die Liberalen von vor 200 Jahren waren auch keine Freunde staatlicher Regulierung und Umverteilung.

                  Beim Liberalismus geht es darum dem Individuum maximale Entscheidungsfreiheit zu gewähren ohne dabei die Freiheit anderer zu beschneiden. Und um hier ganz klar zu sein: Freheit ist hier das Abhandensein von Zwang. Bevor hier wieder irgend ein Spezialist versucht mit seinen "positiven Freiheiten" den Sozialismus als Freiheit zu vermarkten.

                   

                  "Oh Mann, ich werde zukünftig Ironie kenntlich machen für Sie mit ;-)"

                   

                  Ironie funktioniert rein textbasiert manchmal nicht, grade wenn man seinem Gegenüber solche Aussagen wirklich zutrauen würde.^^

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      "Da ist natürlich nichts dran, denn wenn man für mehr Umverteilung wäre dann würde man ja Die Linke wählen und nicht die AfD."

       

      Sie kennen sicherlich die Theorie (bestätigt) von Michael Moore von einem "Molotov cocktail thrown at the window of establishment". Brexit, Trump, AfD, Front National...

       

      Sehen Sie irgendwelche Gemeinsamkeit? Alle von den Medien hysterisch fast gehasst, niedergeschrieben und... gefürchtet. Deswegen sind auch keine ausgesprochen Linken dabei (vielleicht Corbyn vs. New Labour). Sie werden nämlich auch in der taz verhunzt (https://www.taz.de/Praesidentschaftskandidat-der-Linken/!5359036/). Die deplorables and irrdeemables, so blöd und hinterwäldlerisch sie auch dem Establishment erscheinen mögen, haben nämlich eines verstanden - wenn man schon einen Molotowcocktail in dieses verhasste Fenster wirft, dann muss es aber etwas extrem explosives sein.

       

      Dass die ökonomischen Sachverhalte dabei die Hauptrolle spielen - da muss man echt die Realitätsverweigerung mit der Muttermilch aufgesogen haben, um es nicht zu sehen:

      https://www.youtube.com/watch?v=4JPm2nPfz7M

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        Ich kenne die Theorie und da ist sicher etwas dran. Den Menschen ist klar das man den Politikern ein Brett vor den Kopf donnern muss, weil sie sonst einfach weiter machen wie bisher. So weit so gut.

         

        Die Demokraten waren halt etwas erfolgreicher damit sich dem verändernden Faktor auf ihrer Seite zu entledigen als die Republikaner, letztlich sind Trump und Sanders aber zwei Seiten einer Medalie.

         

        Die Ökonomischen Sachverhalte spielen EINE Rolle aber nicht die einzige und monentan nicht die wichtigste, zumindest nicht in Deutschland. Die Auswirkungen des Flüchtlingsstroms sehen die Menschen sofort. Das ist unmittelbar und das erreicht die Menschen. Generell ist es ein notorisches, argumentatives Vergehen von Linken alles immer auf ökonomische Faktoren und "Macht" reduzieren zu wollen. Es gibt auch noch Dinge abseits davon!

         

        Ich meine wie sehr wollen Sie sich die Augen zu halten? Die Wähler von Die Linke sind doch massenhaft zur AfD übergelaufen. Grade die Wähler von Die Linke. Das ist die einzige echte linke Partei in Deutschland und ausgerechnet die laufen zu einer Partei über die von Umverteilung nichts hält. Das muss für Sie doch eine schallende Ohrfeige gewesen sein.

         

        Die Wähler der SPD und der Grünen sind schon lange keine echten Linken mehr, die haben kein großes Interesse an Veränderung. Die Grünen spielen gerne Identitätspolitik und sehen das Erlassen von Verboten scheinbar als Sportart. Die SPD hat sich einfach völlig verrannt und hat ihre ideologischen Wurzeln verloren. (Was ich persönlich gut finde) Das macht Sie unwählbar für viele ehemalige "Genossen".

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Die Leute wählen AfD, weil es ihnen viel zu gut geht. Da stimme ich ihnen zu.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Wer wählt die AfD:

         

        1. Der Langzeitarbeitslose der aus seiner Wohnung raus muss, da diese ein paar Quadratmeter zu groß ist und der die viele finanzielle Aufmerksamkeit, die den Flüchtlingen zu Teil wird, denen einfach missgönnt.

        2. Teile der unteren (Transfer-)Einkommensschichten, die mehr Gerangel auf dem Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt, bei den Tafeln und zusätzlich noch Sozialkürzungen befürchten.

        3. Die mittleren Einkommensschichten, die höhere Steuern und Sozialabgaben befürchten und ein Renteneintrittsalter von 80 Jahren.

        4. Der Rassist wählt die AfD, um das Völkische zu bewahren bzw. um das deutsche Blut vor weiterer Verunreinigung zu beschützen.

        5. Derjenige, der die böse „Homolobby" an der Frühsexualisierung von Schulkindern hindern will, die gleichgeschlichen Ehe als Abwertung der klassischen Ehe begreift und Homosexuelle als minderwertig betrachtet und für dem Homosexuelle und Pädophile ein und dasselbe sind.

        6. Der Nationalist, denn die deutschen Grenzen müssen geschützt werden vor dem zügellosen Zuzug und die nationalen Interessen sind immer vorrangig zu behandeln.

        7. Der Wirtschaftsliberale, denn Umverteilung ist ihm ein graus, egal ob diese Umverteilung Flüchtlingen oder Einheimischen zugute kommt.

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Der Wirtschaftsliberale ist gar sehr für Umverteilung, denn er lebt seit Jahr und Tag ganz gut davon. Es waren doch gerade eine Handvoll Wirtschaftsliberale, die zusammen mit einschlägigen Rechtsextremisten dereinst die AfD ins Leben riefen, um die Umverteilung von unten nach oben noch effektiver gestalten zu können. Die "Geister", die man rief, wurde man nicht mehr los und mittlerweile läuft das Ding schon etwas anders. Die AfD ist aber auf jeden Fall - und da liegt Janus völlig falsch - ganz entschieden für Umverteilung. Umverteilung von möglichst allen auf die Parteiriege. Alles schon mal da gewesen.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @Rainer B.:

            Okay, dann differenzieren wir mal ganz genau. Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren ist wohl kaum die Umverteilung, die ich meine. Ich meine die Umverteilung von oben nach unten, von Reich zu Arm. Die Wirtschaftsliberalen blenden ja ansonsten gerne die Umverteilung, die Sie beschreiben, von unten nach oben, komplett aus, verleugnen diese und behaupten doch immer noch, wir sind eine Leistungsgesellschaft und keine Erbengesellschaft. Eigeninitiative ist wichtig und damit lässt sich auch der Sozialstaat einsparen usw. und blablabla.

            Leider ist das der Masse in Deutschland egal und daher werden wir mit dem Geschwätz aus der Blödzeitung noch weiter leben müssen. Die Friede-Springer-Stiftung u.a. werden schon dafür sorgen, dass die Umverteilung von unten nach oben weiter gut läuft. Das Kaffeekränzen mit Merkel zahlt sich weiterhin aus. Janus wird anscheinend auch immer zu dem Kaffeekränzchen eingeladen und darf auch mal den goldenen Löffel von Friede Springer halten.

            • @2097 (Profil gelöscht):

              Jau - der rechte Diener ist halt schon zufrieden, wenn es der Herrschaft gut geht.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    "Sie hat eine Bürgerversicherung eingeführt und eine wirkungsvolle Mietpreisbremse beschlossen. Seit Jahresbeginn müssen alle Bundesbehörden in amtlichen Schreiben das Gendersternchen verwenden."

     

    Beim Gendersternchen geh ich noch mit. Die Mietbreisbremse ist Ländersache und die Bürgerversicherung müsste erst mal den Bundesrat passieren (wo r2g keine Mehrheit hat).

     

    Btw, bis zur Wahl ists noch ne Weile hin, jetzt schon zu spekulieren was vielleicht passieren könnte wenn Trump vielleicht irgendwas macht ist vielleicht ein bisschen gewagt.

  • Nachweise? Abchasien, Transnistrien, Südossetien, Krim, Donezk oblast, Luhansk oblast. Das Prinzip ist immer dasselbe: Von Russland kommen Sondertruppen/ Extremisten. Sie werden mit schweren Waffen ausgerüstet. Das geht hin bis zum Abschießen von Verkehrsflugzeugen, siehe Malaysian Airlines.

    Was hat das mit dem Kosovo zu tun? Nichts, denn im Kosovo herrschte ein ethnischer Konflikt zwischen 90% Albanern und 10% Serben, die von Milosevic unterstützt wurden. Auf der Krim werden die Tartaren entrechtet. Im Donezk ging von er einheimischen russischen Bevölkerung kein Bürgerkrieg aus.

    Dann gibt es in Russland noch den Sonderfall Tschetschenien, wo 99,9% der Wähler zuletzt für Putin gestimmt haben.

    • @Gabriel Renoir:

      Ihre Differenzierung beim Kosovo, wäre auch bei den anderen Beispielen angebracht. Abchasien: Ein ethnischer Konflikt zwischen den indigenen Abchasiern und dem Staat Georgien, dass das Siedlungsgebiet der Abchasier als Teil seines Staates betrachtet. Für Südossetien trifft das selbe zu, wo die Ethnie der Osseten sich gegen die georgische Zentralmacht zu behaupten versucht. Transnistrien: Ein enthnisch-lingualer Konflikt der seit 1991 schwelt, also zu einem Zeitpunkt ausbrach als Russland ganz andere Probleme hatte als irgendwelche Expansionsträume zu verwirklichen. Donezk und Luhansk sind noch mal ein anderes Thema, aber was mich interessiert: Wie kommen Sie darauf, dass sich die Situation der Krim-Tataren seit dem Referendum verschlechtert hat? Welche Rechte werden den Tataren verwehrt, die sie unter den Ukrainern angeblich noch hatten?

      • @Sandor Krasna:

        Seit der Orangefarbenen Revolution, die von den Krimtataren unterstützt wurde, unterstützte die Regierung in Kiew fallweise Interessen der Krimtataren auf der Krim. Mit der Regierung Putin kommt auf der Krim ein System der permanenten Wahlfälschung zum Zuge d h die tendenziell ukrainefreundlichen Krimtataren verlieren

  • Es ist schon unglaublich, dass aus einem anti-westlichen Reflex einige Linke die Unteilbarkeit der Menschenrechte bezweifeln, dabei verantwortet die aktuelle Moskauer Elite aus korrupten Oligarchen à la Igor Setschin und machtgeilen KGB-Leuten die syrische Katastrophe sowie die neo-imperialistische Politik u.a. in Tschetschenien, Georgien und der Ukraine.

    Nur die Nato schützt noch Osteuropa vor russischer Aggression.

    Gleichzeitig haben die USA durch Bush auf lange Zeit viel politische Kapital verspielt, und die Türkei als Nato-Bündnispartner stellt alle vor eine große Herausforderung.

    Da sollte die EU Putin kopieren und eine harte Gangart gegen Erdogan einlegen, den großen Worten ein paar Taten folgen lassen. Denn Putins Politik hat Erdogan sehr schnell einknicken lassen. Europa verspielt im Moment seine Macht.

  • Also, so langsam fange ich an, über mein Abo nachzudenken...

    Die taz ist ja mal als 'Alternative' zu Welt, Bild, etc. entstanden; als linke Alternative, wohlgemerkt. Hier kommt platter NATO-Denk, als ob die taz auch aus Brüssel ferngesteuert wird.

    Ich wünsche mir eigentlich etwas anderes, als ich es hier doch ziemlich oft lesen muss!!

    • @WBD-399:

      Wofür plädieren Sie? Dass die osteuropäischen Staaten sich aufgeben und sich der neoimperialen Attitüde Moskaus unterwerfen? Was soll das denn für ein Frieden sein?

      • @Galgenstein:

        Also zuerst plädiere ich für eine NEUTRALE Berichterstattung, in der JEDER Aggressor, Völkerrechtsverletzer, etc als das benannt wird, was er auch ist. Leider hat sich seit einigen Jahren eingebürgert, immer nur eine Seite als böse zu brandmarken. Also, in unseren Hauptmedien war beim Irak-Krieg nur selten von 'völkerrechtswidrig' die Rede, während uns allen beim Thema 'Krim' täglich 5x das Wörtchen 'völkerrechtswidrig' ins Hirn gebimst wurde, monatelang. Man mag Moskaus Vorgehen neoimperial nennen, aber dann darf man nicht zum Irak-Krieg schweigen (übrigens gilt das auch umgekehrt). Speziell bei der taz vermisse ich den neutralen, auf die reine Nachricht bezogenen Ansatz immer mehr. Ach ja, noch eins: wer Annexion als solche prinzipiell böse findet, muss das dann auch seinen engsten Verbündeten sagen - Stichwort Golan.

        Aber zurück zum Grundthema: ich finde es schade, wenn eine als 'links' gegründete Zeitung jetzt recht undifferenziert für NATO-Politik wirbt, mit Grundannahmen aus dem NATO-Welterklär-Baukasten.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @WBD-399:

          Haben Sie denn das Gefühl, dass der völkerrechtswidrige Krieg gegen den Irak in der Taz nicht ausreichend kritisiert wurde?

           

          Es gehört zu einer neutralen Berichterstattung eben auch dazu, Verbrechen zu benennen, wenn sie nicht von Amerikanern begangen werden!

  • "Verteidigung geht mit der Linkspartei nicht."

     

    Nee, nee - Martin Reeh! Wie das denn jetzt? Im Gegensatz zur Bundeswehr war die NVA doch durchaus immer verteidigungsbereit - oder etwa nicht?

    Was die Bundeswehr heute so veranstaltet, hat doch mit Landesverteidigung überhaupt nichts zu tun.

    Schon meine Großeltern kannten ja diese beständige Angst, dass "der Russe" jeden Moment kommen könnte. Ursächlich dafür war aber keineswegs "der Russe", sondern das eigene schlechte Gewissen aus der Nazizeit. Später kam "der Russe" dann tatsächlich mal und bebaute das letzte Ackerland meiner Großeltern.

    Dass der Putin nicht das einzige Arschloch an der Spitze eines Landes ist, sollte sich mittlerweile doch selbst zum Ressorleiter Inland bei der taz rumgesprochen haben.

  • Danke liebe taz, bzw. M. Reeh für diese inhaltlich gehaltvolle Provokation. R2G für tot zu erklären erhält diese Option am leben. Heißt, in der weiteren Diskussion um die gleichermaßen notwendige und realisierbare Möglichkeit. Vertrauen in die Verwirklichung von R2G schaffen aber erst die zahlreichen Kommentare zu diesem Artikel, die hoffentlich dann mitgelesen werden.

  • Ich persönlich wähle ja nich aus aussenpolitischen Gründen. Dennoch frage ich mich wie wohl eine CSU/CDU in dem genannten fiktiven Fall handeln würde. Besonnen? Entschlossen? Friedensfördernd? Oder doch wieder so wie immer.

     

    Es ist das alte Problem, R2G könnte versagen - könnte! Die GroKo tut es seit Jahren.

    Aber man frisst ja lieber die Scheisse die man kennt.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Chaosarah:

      Die GroKo hat außenpolitisch genau richtig reagiert. Sie hat mit den europäischen Partnern zusammen Sanktionen gegen Russland verhängt und damit den Preis für die kleine Krim sehr hoch getrieben.

       

      Expansionistsische Mächte können mit nicht-militärischen Mitteln nur über Sanktionen bekämpft werden. Der Preis für Expansion muss den Nutzen der Expansion übersteigen, sonst wird weitere Expansion attraktiv.

  • Wolfgang Gehrcke stellt sich mit seinem Verhalten gegen die Menschen Syriens, die Freiheit und Gerechtigkeit fordern und nicht mehr bereit sind die 40jährige Willkürherrschaft und mafiöse Erpressung des Assad-Regimes zu erdulden.

     

    Dabei geht es um Existenzielles.

    Vielen Trumpisten und Menschenrechts-Relativierern geht es um nichts als rumtrollen, sie haben keine wirklichen Probleme. Die ganzen Schimpfkommentare sind überflüssig.

     

    Bei einer Regierungskoalition gibt es viele strittige Punkte, viele Schwierigkeiten. Insofern spricht Redakteur M Reeh die Punkte klar an "sollte es sich nicht nur um eine arithmetische Gelegenheit handeln".

     

    Die Art und Weise wie mit den Debatten Hecht vs. Reeh umgegangen wird

    "Hetze, Qualitätsprüfung" zeigt wie unangemessen die Kommentatoren sich verhalten.

    Erste Hilfe ist für Geflüchtete existenziell, alles Weitere können wir gemeinsam mit Basisgewerkschaftlicher Organisierung umgestalten.

    Nur wenn eine echte ernst gemeinte soziale Bewegung Kampfinhalte vorbringt, wird eine "Linkskoalition" genötigt sein, sie umzusetzen.

    Das ist das Gegenteil von Populismus und dem Ablenkungstheater.

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf Spekulationen und Unterstellungen.

  • Der Artikel passt zur Redaktion der Zeit aber nicht in die TAZ. Oder ich habe die falsche Zeitung abboniert. Was sind denn die Alternativen zu R2G? Angela Merkel mit Karin Göring Eckhardt oder Angela Merkel mit Martin Schulz?

    • @Reinhard Muth:

      Alternativen? Das ist sehr einfach. Es gibt 3 halbwegs realistische Koalitionen

      - Groko

      - Schwarz-gelb-grün

      - Rot-rot-grün

       

      Rot-Rot-Grün möchte Herr Reeh nicht, an einer erneuten Groko sind die Grünen nicht beteiligt (also gehe ich davon aus, dass das auch nicht die präferierte Lösung ist)

      Bleibt schwarz-Gelb-Grün. Was der endgültige Bruch mit allem wäre, wofür die Grünen mal standen.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Was einige hier missverstehen, Herr Reh argumentiert nicht für einen Angriffskrieg gegen Russland, sondern fragt, wie ein nachweislich expansionistischer Nachbar davon abgehalten werden kann Europa weiter zu destabilisieren.

     

    Da hat die Partei die "Linke" noch keine Antworten darauf gegeben. Vielmehr wird immer nur versucht die Aufmerksamkeit zu verlagern und russische Expansion durch amerikanische Verbrechen zu rechtfertigen.

     

    Europa muss sich verteidigungspolitisch von den USA emanzipieren. Das wollen die Linken sicher auch. Nur schweigen sie zu dem Weg dahin.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "...sondern fragt, wie ein nachweislich expansionistischer Nachbar..."

       

      Irgendwelche Nachweise? Bitte nicht die Ukraine.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        "Irgendwelche Nachweise? Bitte nicht die Ukraine."

         

        Natürlich genau die bzw. die Krim.

         

        Bitte nicht die ewige "die NATO hat angefangen"-Argumentation.

         

        Es ist ein Unterschied, ob sich unabhängige Staaten nach Jahren von Verhandlungen EU und NATO anschließen, oder ob unter der Besatzung russischer Truppen Alibireferenden abgehalten werden.

         

        Die ganze "Russland ist keine Bedrohung"-Argumentation war vor einigen Jahren in der Ukraine sicher sehr verbreitet. Heute herrscht dort Krieg. Naivität hilft in der internationalen Politik nicht.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Hmm, lassen sich mich nach einem Präzedenzfall suchen, wo der Westen unter dem dem Stichwort "Schutz der ethnischen Bevölkerung" einen Teil des souveränen Staates mit Gewalt abgetrennt hatte.

           

          Kosovo? https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @10236 (Profil gelöscht):

            Der Unterschied ist, dass das Kosovo von keinem Staat annektiert wurde, um dort eine Kriegsflotte stationiert lassen zu können.

             

            Wenn die Bevölkerung der Krim vor wem auch immer geschützt werden müsste, ist das noch lange kein Grund das Land zu besetzen und dem eigenen Staatsgebiet einzuverleiben.

             

            Meinen Sie auch glaube ich nicht ernst den Vergleich, oder?

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Warum nicht?

               

              Die Geschichte der Krim und der Ukraine spricht eindeutig für die Russen. Wenn Sie aber schon internationales Recht bemühen, dann ist Kosovo ein Präzedenzfall, wo ein Teil eines Staates gegen dessen Willen mit der Hilfe der äußeren Kräfte herausgelöst wurde.

               

              Eine Flotte wäre im Kosovo auch schwer zu stationieren. ES mangelt an Tradition und Meer.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @10236 (Profil gelöscht):

                Ich glaube, Sie können diesen Vergleich nicht ernst meinen, weil ich Ihre Beiträge normalerweise für sehr durchdacht halte.

                 

                Es kann keine Geschichte die Annektion von Nachbarterritorium rechtfertigen. Es gab auf der Krim auch keinen ethnischen Konflikt bevor die Halbinsel besetzt wurde. Ein weiterer Unterschied ist, dass das Kosovo keinerlei strategische Bedeutung hat, die Krim hingegen schon.

                 

                Solange die Linken aber versuchen die Krimannektion zu verteidigen, ist sie keine pazifistische Partei und eine Koalition mit dieser Partei gefährlich. Genau das versucht der Artikel zu sagen.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Der Prozess der EU-Osterweiterung begann lange vor dem Krim-Referendum. Die meisten NATO-Mitglieder waren in dem Bündnis bevor der Ukraine-Konflikt ausbrach. Wenn die Funktion der NATO nur darin liegt auf eine russische Expansion in Richtung Ukraine angemessen zu reagieren, hätte diese Osterweiterung erst danach einsetzen dürfen. Da müssen schon noch mehr Beispiele als nur die Krim her.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Sandor Krasna:

            Die Funktion der NATO liegt darin, ihre Mitglieder vor Angriffen von Außen zu schützen. Alle osteuropäischen Nationen, die der NATO beigetreten sind, sind geschützt. Andere Nachbarn von Russland, z.B. Georgien und die Ukraine, haben diesen Schutz nicht. Wir sehen die Konsequenzen.

            • 8G
              81236 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Die Funktion der Nato liegt mitnichten allein darin ihre Mitglieder vor Angriffen von außen zu schützen. Sie versteht sich (wiki) "als militärisch-politische Organisation"..."mit dem Ziel eigener Sicherheit und weltweiter Stabilität." Das heißt, wer da der von den Nato-Ländern definierten Stabilität, sprich ihren Interessen, im Wege steht, wird halt mittels Angriffskrieg platt gemacht.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              1. Würde ich da Georgien herausnehmen, und auf Wikipedia verweisen um die Frage der Kriegsschuld zu klären: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasuskrieg_2008

              2. War meines Erachtens die Ursache des Ukrainekonflikts die Tatsache, dass Teile der ukrainischen Bevölkerung eine Annäherung an die EU befürworteten während andere Teile, vornehmlich im Süden und Osten des Landes lebend mit dem Status Quo einer neutralen Ukraine zufrieden waren.

              3. Ist das Argument des Schutzes durch die NATO hinfällig, da ja auch Russland sich auf den Schutz der Bevölkerung der Krim berufen hat. Trotzdem verstehe ich was Sie meinen: Die NATO schützt seine Mitglieder vor Russland. Was aber hatte dann die NATO im Kosovo und zuletzt in Libyen zu suchen. Weder das Kosovo noch Libyen wurden von Russland bedroht, geschweige hatte es sich um NATO-Mitglieder gehandelt.

  • ...in 15 Minuten --- sind die Russen am Kurfürstendamm...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      ...und deswegen opfern wir die Menschen in Osteuropa? Lieber nicht...

  • Sehr guter Artikel, mit dessen Fiktion ich zwar nicht in allen Punkten übereingehe, aber es soll ja eine zugespitzte Fiktion sein. Vor allem spricht er aber das zentrale Problem an, dass wenn sich die Linksparteien nicht zu einer auch inhaltlich "Neuen Linken" verständigen, dass es dann eng wird. Bzw. dass jetzt geradezu die Chance und vor allem Notwendigkeit besteht sich gemeinsam auf die zentralen linken Themen realistisch zu beziehen. (siehe z.B. http://www.zeit.de/kultur/2016-11/us-wahl-donald-trump-populismus-linke-slavoj-zizek ) Zentral dabei sind die sozialen Themen, bzw. der Umgang mit einem aus den Fugen geraten Kapitalismus. Allerdings gehören dazu auch Lösungen im Sinne einer Friedenspolitik, die leider nicht dadurch gelöst werden, nur Frieden zu predigen und offensichtliche Aggressoren einfach gewähren lau lassen.

    Und ehrlich gesagt finde ich es deprimierend wie undifferenziert einfach es sich die meisten Kommentare machen.

    Aber trotzdem appelliere ich für die Chance einer gemeinsamen "Neuen Linken".

  • Ich denke, dieser Artikel und die dahinterstehende Einstellung sind ein schönes Beispiel für aktuelle "neurechte" Strömungen, die wir nicht tolerieren sollten.

    (Erinnert mich irgendwie an RCDSler die gelegentlich irrlichternd bei Friedensdemos in den 80gern auftauchten.)

  • Wer hier von absurden Orakeln redet hätte das gleiche auch ein Jahr vor dem Ukraine Kriegt getan. Natürlich wird Putin probieren wie weit er gehen kann und das wird vermutlich bei Trump noch mal ein ganzes Stück weiter sein als bei Obama. Der Gedanke das "die Europäer" nun eine ernsthafte militärische Gegenmacht zu Russland aufbauen ist aber in der Tat absurd und wird mit der zunehmenden "sponsored by Kremlin" Zersplitterung der EU schlicht nicht umsetzbar sein. Die Balten, Georgier, Moldauer wird man sicher bald "realpolitisch" opfern. Ob das Opfer ausreicht für Europa wird man dann sehen.

    • @LupusBerlin:

      Die Moldauer haben sich vor Kurzem in einer demokratischen Wahl für den Pro-Russischen Kandidaten entschieden, ebenso die Bulgaren.

      Russland braucht nirgends einzumarschieren, die Nachbarn kommmen von ganz alleine zurück, weil sie merken, daß es ihnen mit Russland als Schutzmacht besser geht, als mit einer EU, die sie nur als Puffer und als Absatzmarkt missbraucht, an einer ernsthaften Partnerschaft aber keinerlei Interesse hat.

  • Oder ein anderes Szenario: 2022. Nach einem zermürbenden Krieg an der Baltischen Front, gelingt es des dem Schwarz-Grün regierten Deutschland und seinen osteuropäischen Verbündeten Russland zurückzudrängen. In wenigen Wochen stoßen die Truppen bis nach Moskau vor. Nach einer Entscheidungsschlacht flieht die Regierung Russlands ins amerikanische Exil. Wo sich Präsident Trump von seinem isolationistischen Kurs abbringen lässt und Deutschland den Krieg erklärt. Am 6. Juni 2024 landen schließlich amerikanische Einheiten und ihre Verbündeten in der norddeutschen Tiefebene. Deutschland mal wieder kaputt, wieder kein Lebensraum, keine Kornkammern, keine Ölfelder, tausende Bellizisten arbeitslos. Und was noch schlimmer ist: Die Linkspartei erhält den Auftrag die Zivilverwaltung des kriegszerstörten Deutschlands zu übernehmen, ohne SPD und ohne Grüne.

  • Man fragt sich, wer 1914 stehen geblieben ist, die Linke (wer ist hier überhaupt gemeint, die SPD, doe spätere USPD oder die KPD?) oder Martin Reeh. Wollen Sie nun etwa mit dem auferstandenen Bluthund Gustav Noske um die Blöcke ziehen, um die "vaterlandslosen Gesellen" mit der 08/15 zu bekehren und die "Blüte der Arbeiterjugend" hinwegzuraffen? Haben wir uns vielleicht leicht im Millenium vertan?

     

    Jetzt noch einmal ganz nüchtern: Ich glaube kaum, dass die Linke das Projekt R2G daran scheitern lassen würde, dass SPD und Grüne gerne in der Nato bleiben wollen. Und damit ist schon alles zu diesem Thema gesagt. Denn wenn - irgendeine - Mehrheit im Bundestag bei einem Überfall auf Lettland den Bündnisfall feststellt, ergibt sich die Beistandpflicht aus Artikel 5 des NATO-Vertrages automatisch. Da könnten sich die Linken noch so sehr auf den Kopf stellen. Wir leben halt doch nicht mehr im Kaiserreich, manche Dinge sind - womöglich beängstigend - schlichter geworden.

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik und Spekulationen.

  • Ich erinnere mich noch gut an die von Rot-Grün inszenierte erste Teilnahme der Bundeswehr an einem Angriffskrieg, für den Joschka Fischer in Bielefeld einen Farbbeutel abbekam. Insofern steht der Artikel in einer klar definierten grünen Tradition. Und in der Tat, sowas ist mit der Linken nicht zu machen.

     

    Im Übrigen hätte ich von Herrn Reeh mal die Frage beantwortet, ob die Europäer - sollte Trump wirklich zu einem Jalta II tendieren - seiner Ansicht nach einen Krieg gegen Russland führen sollen. Und so den Untergang Europas herbeiführen. Ist ja - Entschuldigung - geradezu grotesk, was für ein reaktionärer militaristischer Schmonzes inzwischen in der TAZ zu finden ist. Wenn - was zu vermuten ist - Trump auf eine drastische Erhöhung der Rüstungsetats in Europa besteht, wird es 20 Jahre brauchen, bis man einen Status erreicht hat, der die Europäer befähigt, für die riesige russische Armee ein halbwegs ernstzunehmender Gegner zu sein. Bis dahin gilt, dass Putin in Europa ohne den Schutz der USA tun und lassen kann, was er will. Das mag einem nicht gefallen, ist aber so.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Die ersten zwei Absätze? Was ist das? Ein Szenario aus dem geopolitischen Strategispiel der Münchner Sicherheitskonferenz? Oder spätnächtliche Gedankenspiele einer Ursula von der Leyen?

     

    Also, wenn die taz den Feind im Osten verortet und eine Bedrohung aufziehen sieht, weil sich die Amis mit dem Russen gut verstehen wollen, dann merkt man, dass da vielleicht mehr als nur eigene Überzeugung im Spiel ist.

     

    Werter Herr Reeh, schauen Sie sich die Karte von 1990 an, dann diejenige von 2016 an und erkunden Sie a) die Grenzen der Militärbündnisse b) Konflikte. Nun, sehen Sie - die aggressive Expansionspolitik und Einmischung in die sensiblen Regionen der Welt? Klar, aber weiterhin den Krieg im Baltikum herbeiorakeln.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Setzt natürlich voraus, dass man die Landkarte des Jahres 1990 als "freiwillig" bzw. korrekten Ausgangspunkt betrachtet.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        Nun, wir wollen hier eine postkommunistische Weltordnung (?) betrachten in der die Russen (zumindest in Europa) nach Ansicht von Herrn Reeh eine Bedrohung darstellen sollten. Da ist 1990 als Ausgangspunkt nicht schlecht.

        http://www.interet-general.info/IMG/jpg/nato-1990-2009-1-2.jpg

         

        Oh ja, die Russen voll im Angriffsmodus.

         

        Ich kann mir die Logik hiter so einer Denkweise schon bisschen erklären: die Russen haben eine Menge WAffen, entwickeln ständig neue (https://de.wikipedia.org/wiki/T-14) und natürlich die Atomwaffen! Die können doch nicht so blöd sein und es zumindest nicht als Drohpotential einsetzen wollen.

        Lauter kleine Kissingers.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Nun, ich denke, dass wir aus den territorialen Denkmustern draußen sind; und würde da die USA sogar einschließen.

          Die Russen würde ich da rausnehmen, das dauert noch eine Generation, bis man erkennt, dass offene Grenzen besser sind als diese auszudehnen und neue territoriale per Grenzsicherung einverleiben.

           

          Gleichwohl bin ich bei Ihnen: So lange man natürlich in diesen Denkmustern verhaftet ist (und das sind die Russen) ist die Denkweise sich bedroht zu fühlen evident und für alle gefährlich! Und wenn ich mich in einen solchen russischen Kopf hineinversetze ist die von IHnen skizzierte Herleitung tatsächlich bedrohlich!

           

          Wie also können wir die Russen davon überzeugen das nicht so zu sehen und offene Grenzen besser zu finden als ggf. einverleibtes Territorium?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          Wie gesagt. Der Unterschied liegt in der Freiwilligkeit des Beitritts. Es handelt sich bei dem Unterschied zwischen ihren beiden Karten (1990 und 2009) um das Ergebnis eines friedlichen Prozesses zwischen unabhängigen Staaten. Das kann Russland missfallen, rechtfertigt aber keine militärischen Aktionen.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Ich habe die Freiwilligkeit der unabhängigen Staaten bei der NATO-Ausdehnung keineswges angezweifelt.

            Ich sehe es nicht mal als Agression und habe jede Menge Verständnis für Polen (;-) und Balten.

             

            Zwei Sachen wo wir und wohl unterscheiden:

             

            1. Es hat für die Russen sehr wohl die geopolitische Lage geändert (auch im Kaukasus) und die haben's friedlich geschluckt.

             

            2. Ukraine ist ein völlig anderer Fall. Alle die die Geschichte der Region kennen, wissen das. Ich bin eigentlich sehr erstaunt, dass die Russen auf ein Coup d'etat under der Mitwirkung der ukrainischen Faschisten *nur* mit der Rückeinverleibung der Krim reagiert haben. Ich mag den Putin nicht, das aber spricht eindeutig für ihn.

             

            Oh, und BTW - bei der Ukrainekrise ist mir zum ersten Mal so richtig aufgefallen, dass mit unserer Medienberichterstattung in bestimmten Fällen etwas nicht stimmt. Klang alles sehr vertraut nach kommunistischer Propaganda a la 80er.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @10236 (Profil gelöscht):

              Bleibt die gemeinsame Erkenntnis, dass Russland, ob berechtigt oder unberechtigt, militärisch in Europa aktiv ist. Darauf muss Deutschland und muss Europa eine Antwort finden. Von der Partei Die Linke habe ich leider noch keine gehört.

  • Den Artikel betrachte ich als Hetze gegen die Links-Partei und ich frage mich, ob es bei der taz eine Qualitätsprüfung für die Veröffentlichungen gibt. Das einfache Denken des Autors wirkt nur noch provokativ und passt damit in die Zeitstimmung der Auseinandersetzung durch Provokation.

  • Aber Sie - werter Herr Martin Reeh - Sie wissen schonn - Daß jenseits -

    WerdingsscherVerhunzung - The Night The Drove Old Dixie Down -

    Das Original zum Bruderkrieg ist! Gell! https://de.wikipedia.org/wiki/The_Night_They_Drove_Old_Dixie_Down

    Na ja. Vermutlich haben Sie das ja auch gemeint?!;)

    kurz - Robert E. Lee - vs - „Whizit Bib“ Lee!;)

    • @Lowandorder:

      Oder auch: "We don't want to fight but by Jingo if we do,

      We've got the ships, we've got the men, we've got the money too"

  • 3G
    33293 (Profil gelöscht)

    wie schafft es so ein hochspekulativer - euphemistisch: 'fanatisievoller' - und oberflächlicher Artikel auf die erste Seite der TAZ?

    • @33293 (Profil gelöscht):

      Naja, der Artikel hat mehr Substanz als Ihre Erwiderung ... oder irgend einer der empörten Kommentare hier. Dass die Linke sich nicht von ihrer Putinfreundlichkeit und NATO-Feindschaft trennen will, ist ein ernstes Problem, jetzt mehr denn je.

      • @Christian:

        Der Artikel hat lediglich mehr Umfang, nicht mehr Substanz.

        Es ist auch kein Problem, dass sich die Linke nicht bei den Putin-Hassern einreihen wollen und die Nato kritisieren.