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Antisemitismus-Vorwurf gegen HotelWegen Davidstern abgewiesen?

„Pack deinen Stern ein“: Musiker Gil Ofarim berichtet, er habe in einem Hotel wegen seiner Kette mit jüdischem Symbol nicht einchecken dürfen.

Wirft einem Leipziger Hotel Antisemitismus vor: der Musiker Gil Ofarim bei einem Fernsehauftritt Foto: Jens Krick/imago

Leipzig taz/dpa | „Packen Sie Ihren Stern ein, dann dürfen Sie im Hotel einchecken“ – das soll ein Angestellter des Leipziger Hotels Westin am Montag zu dem jüdischen Musiker Gil Ofarim gesagt haben, der einen Davidstern an seiner Halskette trug. Das geht aus einem knapp zweiminütigen Video hervor, das Ofarim am Dienstagmorgen auf Instragram veröffentlicht hat.

In dem Video sitzt Ofarim – sichtlich aufgelöst – vor dem Hotel Westin nahe dem Leipziger Haupbahnhof und erzählt, wie er am Montag versuchte, in das Hotel einzuchecken. „Ich bin sprachlos, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll“, sagt der 39 Jahre alte Musiker.

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Er berichtet: Aufgrund von Computerproblemen sei die Schlange lang gewesen. Immer wieder seien Personen vorgezogen worden, während er warten müsste. 15 Minuten später sei er schließlich an der Reihe gewesen und habe den Mitarbeiter am Check-in gefragt, was los sei, wieso andere Personen vorgezogen worden seien.

Der Mitarbeiter, den der Musiker im Video „Herr W.“ nennt, behauptete Ofarim zufolge, er wollte die Schlange entzerren. Ofarim wiederum erklärte, dass auch er in der Schlange stehe. „Dann ruft irgendjemand aus der Ecke: ‚Pack deinen Stern‘ ein“, sagt Ofarim. Daraufhin habe auch der Hotelmitarbeiter gesagt: „Packen Sie Ihren Stern ein.“ Erst dann dürfe er einchecken.

Während der Musiker diese Aussage wiedergibt, hat er Tränen in den Augen. Zu dem Video schreibt Ofarim: „Warum haben wir denn nichts aus der Vergangenheit gelernt? Es ist nicht das erste mal, aber irgendwann reicht es.“ Das Westin Hotel wollte sich gegenüber der taz nicht zu dem Vorfall äußern, im Laufe des Tages werde das Hotel zu den Vorfällen Stellung beziehen, sagte eine Mitarbeiterin am Telefon. Gegenüber der dpa sagte ein Sprecher des Hotels, dass man sehr besorgt über den Bericht sei und die Angelegenheit extrem ernst nehme. Das Unternehmen versuche, Ofarim zu kontaktieren, um herauszufinden, was passiert sei.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes twitterte: „Das ist ein unfassbarer Fall von Antisemitismus und in der Tat ein Verstoß gegen das AGG. Eine rasche Antwort des Hotels ist überfällig. Aus unserer Sicht kann das nicht folgenlos bleiben“.

Auch sächsische Politikerinnen und Politiker äußerten sich. Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hofft darauf, dass der Musiker Anzeige erstattet, damit man den Vorgang polizeilich untersuchen könne. „Sachsen ist ein weltoffenes Land“, betonte Wöller.

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) schrieb bei Twitter, es mache ihn wütend, was Ofarim widerfahren sei. Er spreche für die übergroße Mehrheit der Menschen in Sachsen, wenn er sich stellvertretend für die antisemitische Demütigung entschuldige. „Wir haben noch viel zu tun in Sachsen!“ Auch Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) zeigte sich bei Twitter bestürzt. „Antisemitismus darf keinen Platz haben. Nicht offen, nicht verdeckt. Nicht in Sachsen, nicht in Deutschland, nirgendwo.“ Das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ kündigte für den Abend eine Solidaritätsversammlung vor dem Hotel an.

Ofarim ist Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim und wuchs in München auf. Ofarim berichtete bereits zuvor von seinen Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. „Für mich war es Alltag, an mit Maschinengewehren ausgestatteten Polizisten in den Kindergarten zu gehen. Es gab Hakenkreuze auf der Schulbank und Hundekot im Briefkasten. Das tat sehr weh und hat mich sprachlos gemacht“, sagte Ofarim 2018 in der ARD-Sendung hart aber fair.

Aktualisiert am 5. Oktober 2021 um 17:42 Uhr.

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83 Kommentare

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  • der fall ist noch lange nicht ...

    entschlüsselt.

  • Wie kann dieser Mitarbeiter denn nur glauben, mit solch einer Aktion durchzukommen? Meint er wirklich, "die Juden" aus "seinem Hotel" "fernhalten" zu können? Wird der Mensch, den er da zur Sau macht, nicht vielmehr den Chef sprechen wollen, besagter Mitarbeiter wahrscheinlich seinen Job verlieren und der jüdische Mensch dann mit ein paar Minuten Verspätung trotzdem einchecken? Wo meint er denn, damit hinkommen zu können? Na ja, Antisemitismus und Intelligenz gehen selten zusammen.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Florian Thomas Sain:

      Die " first sponsor group" (Eigentümerin)in Singapore schüttelt nur noch den Kopf über die infantilen Forderungen like," Konzession wegnehmen" oder" die "Hotelgruppe meiden"...typisch deutsch halt.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @97760 (Profil gelöscht):

        ..Die FSG in Singapore ist Eigentümerin einer Liegenschaft in Dresden, und schüttelt den Kopf...

  • Wir sind in der Aufklärung des Ganzen ja schon einen Schritt weiter: der Beschuldigte stellt das Geschehen anders dar (ist zu erwarten, egal ob wahr oder nicht). Damit steht Aussage gegen Aussage.



    Eine Anzeige von Herrn Ofarik gibt es (noch?) nicht.

    Und nun?

    • @Encantado:

      "Aussage gegen Aussage" ist ein Schlagwort aus dem Zivilrecht. Das passt hier nicht. Denn im Strafrecht ist die Aussage von Ofarim ein Zeugenbeweis, während die Verteidigung des Beschuldigten nur seine Einlassung ist, sie ist also juristisch betrachtet "weniger wert". Am Ende kommt es aber auf die Beweiswürdigung durch den Richter an, ist sie Schilderung glaubhaft, ist der Zeuge glaubwürdig?

    • @Encantado:

      No shit, Sherlock? Abseits juristischer Fragen, die weder Sie noch ich zu entscheiden haben, kann ich mir kaum vorstellen das der Künstler sich diese Anschuldigung einfach aus dem Ärmel schüttelt. Warum sollte er das tun?



      Ihr Kommentar suggeriert das und das empfinde ich als unanständig und unverschämt.

      • @Alfonso Albertus:

        "Ihr Kommentar suggeriert das und das empfinde ich als unanständig und unverschämt."



        Das Kompliment gebe ich gerne zurück.



        Mein Kommentar listet die Fakten auf. Mehr nicht. Ich halte es für möglich, dass das Geschehene so war wie Herr Ofarik es schildert, bin aber nicht bereit, bei dieser Beweislage voll auf den Empörungszug zu springen.



        Der Fall Kachelmann war hier ein deutliches Beispiel, wohin sowas führen kann.

        "Warum sollte er das tun?"



        Warum sollte ein Künstler etwas tun, was ihm Aufmerksamkeit bringt? Die Frage beantwortet sich selbst. Ein mangelndes Vorstellungsvermögen schließt diese Möglichkeit nicht aus.

        Nochmal in aller Deutlichkeit, weil ich den Eindruck habe, dass Sie den Inhalt meiner Anmerkung nicht wirklich erfasst haben:



        - Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland ist weit verbreitet.



        - Die Darstellung von Herrn Ofarik halte ich deshalb für ohne Weiteres möglich.



        - Ein abschließendes Urteil über die Faktenlage sollte sich ein halbwegs kritischer Geist angesichts der Informationsbasis dennoch bislang verkneifen.



        - Verurteilungen des möglichen Täters mit darübergreifenden Konsequenzen z. b. für das Hotel sind deshalb momentan komplett überzogen und spiegeln eher die Mentalität eines Lynchmobs als den gesunden Menschenverstand.



        - Gleiches gilt für persönliche Angriffe auf Personen, die anderer Ansicht sind als Sie.

        Gern geschehen, da nich für.

  • Zu diesem Anlass möchte ich eine kleine Geschichte beisteuern, die mir vorletztes Jahr in Wurzen (nicht weit von Leipzig) passiert ist.

    Nach einem langen Montagetag beim Kunden an einer Biogasanlage (also 8 Stunden brachialem Güllegestank) komt man ins Hotel "Zur Post" in Wurzen und freut sich auf seinen Feierabend. Aber was ist das, aus dem Park hinterm Hotel dröhnt 'Musik'. "Freiheit für alle Nazionalisten", "Opa war Sturmführer bei der SS" usw.



    Ich konnte bei geschlossenem Fenster jedes Wort verstehen.



    Mein Weg führte mich dann zur Rezeption, die allerdings zu diesem Zeitpunkt, 19:30, nicht mehr besetzt war. Der Chef des italienischen Restaurants im Erdgeschoss, der als Ersatzansprechparter fungierte, wigelte nur ab "Ahh, sinde nure die Jugenliche..." und ließ mich stehen, mit dem Hinweis ich könne ja die Polizei rufen. Nun das konnte ich dummerweise nicht, weil ich mein Telefon am selben Tag am Bahnhof Wurzen verloren hatte.

    Wie dem auch sei, am nächsten Tag beim Auschecken sprach ich den Hotelchef darauf an. Er tat ganz verwundert, von so etwas hätte er ja noch nie gehört. Das könne er sich garnicht vorstellen.

    Aber damit nicht genug. Noch am gleichen Tag schrieb ich der Stadt Wurzen einen Brief, in dem ich den Sachverhalt schilderte. Es gab nie eine Antwort.

  • Wenn das alles so war wie geschildert, dann muss man dem Hotel sofort die Konzession entziehen.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      ..oder dem Pächter, falls vorhanden, die Ausübung des Gewerbes untersagen. Das Hotel(Gebäude), hat das überhaupt eine Konzession? Oder gibt es Konzessionsinhaberinnen?

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Gute Frage! Ich kann es gar nicht mit Sicherheit beantworten. Hotels gehören ja irgendwie zum Gastgewerbe und da gibt es in der Regel auch Konzessionen. Nach allem, was ich finden konnte, braucht man zur Führung eines Hotels keinerlei Qualifikationen, sondern nur einen Gewerbeschein.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Ich würde gleich Leipzig dicht machen. Oder Sachsen. Allen dort das Gewerbe untersagen.

        Mal ehrlich, wenn Arbeitgeber ihren Betrieb immer dicht machen müssen wegen rechtsextremer Äußerungen eines Mitarbeiters, dann kann man gleich alle Betriebe in DE dicht machen.

        Wegen solchen Typen Betriebe dicht haben zu wollen ist ausgemachter Blödsinn und Öl auf dem rechtsextremen Feuer.

        Alles was das Hotel da machen kann ist den Typ zu entlassen.

        • @Rudolf Fissner:

          Nu übertreiben se ma nich jleich!



          Es waren doch nur zwei Mitarbeiter, die offenbar schon immer mit den Gästen so umgesprungen sind. Sachsen dichtmachen dürfte wohl auch nicht so ganz einfach sein.

          • @Rainer B.:

            Hm. mit 1/4 AfD Hansels in Sachsen ist der Anteil an Rechtsidioten wahrscheinlich noch höher als bei Hotels in Leibzig.

            Wenn ihnen das Dichtmachen en toto zu schwer erscheint, schlage ich Ihnen vor bei den systemrelevanten Branchen anzufangen.

            • @Rudolf Fissner:

              Sachsen anhalten? Das besorgen die Bürger dort schon selbst (;-))

  • Absurd - Wöllers Bemerkung Sachsen sei ein weltoffenes Land.

    Wenn ich es recht verstehe, kommt Herr Ofarim aus München.

    Ist man jetzt schon seinen deutschen Mitbürgern gegenüber weltoffen?

    Fatales Framing, dass implizit Juden othert.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @le pouce engourdi:

      Er meinte vermutlich, Sachsen stehen weißen, arischen Nicht-Sachsen offen gegenüber und mißversteht das bereits als Weltoffenheit.

  • Dann steht für die Herren einer Karriere beim W.D.R. ja nichts mehr im Wege.

    • @Karlchen:

      Schön, dass man das hier sagen darf. Ich habe etwas ähnliches auf ZON angebracht, das wurde da leider nicht durch den Filter gelassen.

  • Schau sich das mal einer an, so glauben die Hoteliers die Sache aus der Welt zu schaffen:

    twitter.com/Zentra...rerst-beurlaubt%2F

    • @Jim Hawkins:

      "Die Sache", die sie da "aus der Welt geschafft"haben wollen ist ein (rechtsextremer) Mensch. Was haben Sie sich da jenseits von Entlassungen überlegt um dieses "Problem" "aus der Welt zu schaffen"?

  • Tja, sowas kommt von der viel zu großen Toleranz gegenüber Rechtsradikalen im Osten.

    • @Kaboom:

      Wußte jetzt gar nicht das die Linke und die CSU rechtsradikal sind. Sie haben nämlich die Direktmandate in Leipzig geholt.

      Und wie nennen sie dann die 2 Leute die einen Polisten geschlagen haben weil sie keine Maske aussetzen wollten.

      • @Cass:

        Die AFD hat trotzdem in Leipzig ein zweistelliges Ergebnis, auch wenn die Stadt im Vergleich die linke Hochburg in Sachsen ist.

  • Na ja, wenn die Herren jetzt gekündigt werden können die ja beim WDR anfagen. Da hat man noch Platz für so ewig gestrige.

  • 3G
    33955 (Profil gelöscht)

    DDR, man dachte, dass mit dem Mauerfall die Menschen, die dort lebten (und noch leben), automatisch auch westliche, demokratische Weltanschauung überziehen- das ist eine deutsche gut gemeinte Naivität!



    Es werden einige Generationen kommen und gehen bevor sich die Menschen in der DDR politisch und gesellschaftlich soweit verändern, dass die Unterschiede zwischen Westen und Osten unerkennbar werden.



    Die Menschen (dort) tun mir leid- sie können nichts für. Die Mehrheit schafft es noch nicht mal zu reflektieren- ‚denn sie wissen nicht was sie tun‘. Anderen und sich selbst.

    • @33955 (Profil gelöscht):

      Ich glaube nicht, dass es überhaupt klar ist, dass der rechte Rand in der ehemaligen DDR in eine Demokratie integriert werden kann. Die heutigen Hochburgen der AfD sind die ehemaligen Hochburgen der NSDAP, die braunen Traditionen dort währen schon fast 100 Jahre.

  • 3G
    33955 (Profil gelöscht)

    DDR

  • Wie kann man die Ablehnung, den Hass auf Juden, Antisemitismus nennen, wo doch nur ein ganz kleiner Teil der semitisch stämmigen Menschen (ein wiederum kleiner Teil der Hebräer) Juden sind?

    • @palu:

      Der Begriff „Antisemitismus“ hat sich nunmal für „Hass auf Juden“ etabliert, es gibt ja auch Rassismus obwohl es keine menschlichen Rassen gibt…

  • Warum wird der Name des Hotels genannt? Gab es dort eine rechte Verschwörung des ganzen Hotels?

  • 0G
    05344 (Profil gelöscht)

    Das ist jetzt natürlich nicht nur als Leipzigerin eher auch unangenehm zu erfahren... In Leipzig gibt es allerdings auch Brennpunkte/ hotspots, was wiederum auch gar nichts Neues ist, wenn man viel mit Menschen zu tun hat, ergeben sich immer mal wieder auch heikle Situationen, in denen einem vielleicht das Selbstvertrauen fehlt, und nicht immer kann man ein "gut gebrüllt Löwe" entgegnen. (äußert jemand, selbst ohne jede Schlagfertigkeit)

    Diskriminierung von Minderheiten bzw. Schwächeren ist natürlich nicht in Ordnung und gehört angezeigt bzw. abgestraft.

    @liebe taz, ich hätte und würde auch sehr gerne den Nutzernamen hier im Forum ändern, es hapert dabei gegenwärtig an der technischen Umsetzbarkeit.

  • Die braune Pest liegt in Sachsen und Thüringen vor Anker. Wann endlich regiert die "betroffene" Politikerkaste und macht dem Spuk ein Ende?

    • @Rinaldo:

      So ein Glück das Leipzig als Links gilt, vor allem Connewitz.

      • @Cass:

        Wenn Leipzig, mit 24% der Erststimmen für den AfD Kandidaten, als links gilt: Was sind wir dann in Bayern?

    • @Rinaldo:

      Da die meisten körperlichen Angriffe auf Juden nicht von Deutschen begangen werden ist man da etwas gehemmt.

      • @Karlchen:

        Gibt es dazu auch Quellen oder Ihre Mutmaßung? Und ist also verbaler Angriff ok, weil es auch körperliche Angriffe gibt?



        whataboutism wieder ganz vorn bei manchen

        • @Daniel Drogan:

          üdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland. Ein Studienbericht für den Expertenrat Antisemitismus" und "Verbreitung von Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung. Ergebnisse ausgewählter repräsentativer Umfragen.

      • @Karlchen:

        In der realen Welt (also außerhalb der rechten Blase) werden lt. Polizeistatistik 92% der antisemitisch motivierten Straftaten von deutschen Rechten begangen.

        • @Kaboom:

          Dann lesen Sie sich noch mal ein. Ich habe von körperlichen Angriffen geredet.

          • @Karlchen:

            Und Ihrer Ansicht nach ist ein "körperlicher Angriff" keine Straftat? Oder fabulieren Sie sich einfach nur die gefühlte Realität zusammen?

          • @Karlchen:

            Welchen Punkt davon meinen Sie genau?



            011000Mord im Zusammenhang mit Raubdelikten



            012000Mord im Zusammenhang mit Sexualdelikten



            Bei insgesamt 49 dieser Vorfälle im Jar 2020 ist die Aussage das "körperliche Gewalt" eher durch nicht-deutsche Vorkommen dann doch etwas weit hergeholt.



            Welche polizeiliche Schlüsselnummer soll das sein?



            Quelle: PKS-Daten vom Jahr 2020 hier zu beziehen: www.bka.de/DE/Aktu...aet.html?nn=145488

  • Es ist so traurig. Hätte vll so auch in meiner Stadt in Thüringen passieren können. War vom Wahlergebnisses hier ganz schön geschockt. Was kann man dagegen unternehmen? Mehr Gesicht zeigen, mehr Zivilcourage. Das ist hier mit Sicherheit gefährlich, aber was solls.



    Die Politiker und Polizeigranden in Sachsen und hier brauchen gar nicht rum lamentieren. Weltoffenheit geht nicht per Dekret. Es ist ein Zustand fern allen Wunschdenkens ohne Zutun derer.

    • @zeroton :

      ... bleibt abzuwarten, dass dies nicht bloß Symbolpolitik aus dem Sorge um den "guten Ruf" ist, sondern entsprechende Taten folgen. Naja, wenn ich mir die Machtstrukturen anschaue, Rechtsruck in Sachsen, in Behörden, ist da kaum etwas zu erwarten.

      • @Uranus:

        Aus dem Text folgt überhaupt nicht klar, ob der Fall im Hotel rechts motiviert war. Und wenn "Strukturen" in Sachsen rechts sind, dann ist auch Connewitz rechts.

        • @Valery Pokrowski:

          Ich beziehe mich darauf, wie seitens des Staates und der Politiker*innen reagiert wird. Nicht nur AFD und andere Nazis sondern (rechts)konservative im Staatsapparat und in der Regierung. Und als zweites beziehe ich mich auf die hohe Zustimmung für die AFD in Sachsen: 10 Diraktkandidat*innen von 16 und 13 Wahlkreise von 17, bis zu 35,8 % für die AFD.

        • @Valery Pokrowski:

          Connewitz rechts? Vom Hufeisen gleich zum rümblödeln gekommen?

      • @Uranus:

        Glaube nicht das wir dafür einen Rechtsruck brauchen…. Der Antisemitismus der Linken ist sehr ausgeprägt!

        • @Carsten1250:

          "Der Antisemitismus der Linken ist sehr ausgeprägt!"



          Ach, so sehr?

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @zeroton :

      Es kann überall passieren. Hat nichts mit braun, schwarz oder Ostdeutschland zu tun. Kennen Sie den historischen, landestypischen Background der Großeltern des Angestellten? Verallgemeinerungen bringen auch nichts. Nicht jeder eingewanderte Iraner will auch tausende Wohnungen verstaatlichen.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Die Relationen darf man trotz allem in die Bewertung mit einfließen lassen

  • Nur nicht auffallen, auf die andere Straßenseite gehen, wegducken, zuhausbleiben, verstecken. . .



    Wie geht das weiter? Gar nicht!



    Solidarität.ist gefragt, und sich einmischen.



    Ich weiß, wovon ich schreibe, ich bin Spastikerin.



    Das alles muß ein Ende haben!



    Ich bin unglaublich wütend und traurig.

  • Ich weiß von einem vergleichbare Fall: Bekannte mit walisischem Namen, der phonetisch dem eines jüdischen ähnelt, wurden in einem Fahrradverlei ebenso diskriminiert, erst warten gelassen und dann mit dem ältesten Material bedacht!



    Die Dummheit spricht für sich, es soll aber Niemand glauben, dass dieses Phänomen neu oder selten sei, nur weil es jetzt ausnahmsweise mal einen Prominenten getroffen hat.

  • RS
    Ria Sauter

    Wenn ein Angestellter sich so nazimäßig äußert muß er wohl annehmen, die Geschäftsleitung stimmt mit ihm überein.



    Wäre an der Zeit diese Hotelkette zu meiden!



    Herrn Ofarim wünsche ich Kraft!

    Das mußte als seelische Grausamkeit strafbar sein.

  • Dieser Vorfall reiht sich leider in eine Reihe offen antisemitischer Taten im September/Oktober ein.

    Die Austellung in Emden zu geraubtem Eigentum jüdischer Mitbürger wurde mehrfach Ziel von Vandalismus.

    Der vereitelte Anschlag auf die Synagoge in Hagen zu Jom Kippur.

    In Hamburg wurde ein jüdischer Teilnehmer einer Mahnwache so heftig geschlagen, das er ins Krankenhaus musste.

    Pöbeleien und eine Körperverletzung in Offenbach.

    Die antisemitischen Vorfälle beim Spiel Union-Haifa und jetzt das.

    www.amadeu-antonio-stiftung.de/chronik/

    Wie viele "Einzelfälle" muss es denn noch geben, bis man zugibt ein strukturelles Problem mit Antisemitismus zu haben...

  • Judenfeindlichkeit gab es nach 1945 weiterhin in Deutschland. Entsetzlich, dass es bis heute anhält. Ich hasse Nazis wie die Pest, wie Corona.

    • @RPH:

      Der Judenhass kommt heute mehr aus einer anderen Ecke.

  • "Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hofft darauf, dass der Musiker Anzeige erstattet, damit man den Vorgang polizeilich untersuchen könne"

    Vielsagend, dass dem Innenminister nicht klar zu sein scheint, dass



    a) er selbst auch Ermittlungen anordnen kann



    und



    b) die Polizei/StA nach Bekanntwerden durchaus auch von sich aus Ermittlungen aufnehmen können.

  • Solche und ähnliche Vorkommnisse sind an der Tagesordnung - nur treffen sie selten Prominente denn die kennt man halt.

    Ich erinnere an dieser Stelle nur an das Kopftuchverbot.



    Wer mal Bilder der Innenstädte aus den 50'er oder 60'er Jahren anschaut wird sehen, dass damals Kopftücher durchaus üblich waren.

    Das eigendliche Problem ist der Alltagsantisemitismus bzw. die Alltagsfremdenfeindlichkeit.

  • Bin mal gespannt, ob die Rezeption des Hotels die Gäste aus dem braunblauen Lager auf Dauer angenehmer erlebt.

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @aujau:

      Die können sich das Hotel nicht leisten.

      • @02854 (Profil gelöscht):

        Die Nazis in Nadelstreifen schon. Zeigen wahrscheinlich aber erst ab einem bestimmten Promillegrad ihr wahres Gesicht.

  • Bleibt zu hoffen, dass die Betten in dem Scheiß-Hotel leer bleiben.

    Wer in Leipzig ist und etwas tun möchte, heute findet um 19:00 Uhr vor dem Hotel in der Gerberstraße 15 eine Demonstration statt.

    Gegen jeden Antisemitismus!

    • @Jim Hawkins:

      Das kann man doch noch toppen. Ich hoffe es besucht keiner mehr Leipzig.

    • @Jim Hawkins:

      Wo ich los toben, kotzen könnte ist die Spur dessen was sich jetzt zeigt von



      Biedenkopf, Milbradt, Tillich, Kretschmer.



      de.wikipedia.org/w...erpr%C3%A4sidenten

      • @Ringelnatz1:

        Hier könnte der schöne Satz -



        Vom ollen Ringelnatz -



        Als Fremdenführer einst beie Welfen -



        Helfen! => Bitte Herr Bötticher =>



        “Mit dieser Lichtschere wurde Katharina von Medici erwürgt!“

        kurz - Gute Verrichtung & Besserung.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Ringelnatz1:

        "Sachsen ist ein weltoffenes Land"

        Hab selbst ich als Nur-Berliner schon vor 50 Jahren anders erlebt.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Leider nur Rucksackträger!



          Ersetze- Nur- durch Echt oder Originale Berliner!



          ;-)

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Dem muss ich zustimmen. Wir Sachsen dürfen uns einiger guter Eigenschaften rühmen, aber Weltoffenheit (außer für Investitionsgeld) und Toleranz gehören nicht wirklich dazu.

          Allerdings: Ist überhaupt klar, dass die beiden Idioten Sachsen sind?

          Sei es drum. Ein Gästehaus, in welchem es sich Mitarbeiter glauben erlauben zu können, so mit Kunden umzugehen, hat ein ernstes Problem.



          Ich vermute, wenn der Fall von Herrn Ofarim nicht öffentlich gemacht worden wäre und er sich nur vor Ort beschwert hätte, wären Konsequenzen ausgeblieben.

      • @Ringelnatz1:

        Warum kotzen Sie nicht wegen den Regierenden in Thüringen? Oder sind die Rechtsextremen dort irgendwie "linker"? Überhaupt, warum sind noch mal wieder so viele Wähler der Linkspartei zur AfD rübergewandert?

        • @Rudolf Fissner:

          Natürlich,



          expektoriere ich auch wegen der Regierenden in Thüringen.



          (Als geb. Thüringer ist der Expektorierreiz natürlich ausgeprägter)



          Ich bin nicht als glühender Verfechter der Linkspartei bekannt.Wenn die AFD die meisten Stimmen bekommen hat, ist mächtig was schief gelaufen.



          Sachsen ist ein Beispiel, wie das Thema speziell auch durch Biedenkopf "übersehen" wurde.

    • RS
      Ria Sauter
      @Jim Hawkins:

      Das ist dringend notwendig.



      Die Polizei in Leipzig ist allerdings oft sehr verständnisvoll für braungesinnte Bürger.



      Wünsche der Demo viel Erfolg.

      • @Ria Sauter:

        Wir wissen allerdings nicht, ob der Mann braungebrannt ist, ein Liberaler, ein Konservativer, ein Anhänger der SPD oder der Linkspartei ist.

        Antisemitismus ist in jedem Milieu zuhause.

  • Das mit den personellen Konsequenzen wäre wünschenswert. Allerdings reden wir hier von Sachsen, da bin ich mir also nicht so sicher.

    • @petermann:

      Stimmt da sucht man lieber etwas gegen die Ermittler.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Läpzsch...

    In einem Münchner Hotel hätten die Angestellten den Davidsstern gar nicht identifiziert...

  • Irgendwie stimmen die Fakten nicht. Ich hatte den Bericht dahingehend verstanden, dass es in der Nacht von Montag auf Dienstagmorgen war und das Gil Ofarim 50 Minuten gewartet hat.