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Alkoholkonsum in DeutschlandDer billige Rausch

Die Ärztekammer fordert mehr Steuern auf Alkohol. Das ist richtig. Nur: Es braucht dringend auch ein gesellschaftliches Umdenken.

Ob im Späti oder im Restaurant: Die Auswahl an Alkohol ist immer groß Foto: Silas Stein/dpaLars Klemmer/dpa

In Deutschland ist es selbstverständlich, Alkohol zu trinken. Wer nicht trinkt, wird sehr oft gefragt, warum das so ist: Schwanger? Religiös? Ach, du fährst heute vermutlich noch. Es ist so normalisiert, Alkohol zu trinken, dass wir dabei vergessen, dass es eine Droge ist. Eine Droge, von der circa 1,6 Millionen der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland abhängig sind. 6,7 Millionen Menschen in dieser Altersklasse konsumieren sie in „gesundheitlich riskanter Form“.

Alkoholkrankheit kann zu weiteren Erkankungen wie Krebs, Bluthochdruck, Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse oder der Leber führen. Laut einer Studie der Uni Greifswald ist das Leben von Al­ko­ho­li­ke­r:in­nen durchschnittlich etwa 20 Jahre kürzer. Ebenso hat es Auswirkungen, die nicht nur die Person selbst betreffen: Kinder von Alkoholkranken leiden in vielen Fällen unter häuslicher Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung – und werden später oft selbst zu Alkoholiker:innen.

Dazu kommen gesellschaftliche Folgen wie Autounfälle, Diebstähle und Arbeitsunfähigkeit. Alkoholsucht ist also ein Problem, das direkt oder indirekt die ganze Gesellschaft betrifft. Wie also damit umgehen?

Der Suchtexperte und Ärztekammer-Vertreter Erik Bodendieck forderte in der Bild anlässlich des Ärztetags, „endlich wirksame Maßnahmen (zu) ergreifen, um den Alkoholkonsum zu senken“. Deutsche würden im Durchschnitt 10,2 Liter Reinalkohol jährlich trinken, beinahe doppelt so viel Menschen wie im Rest der Welt. Der Alkoholkonsum fordere Jahr für Jahr rund 74.000 Todesopfer. Als Maßnahme nennt Bodendieck höhere Steuern für Alkohol und das Verbot von Werbung und Sponsoring sowie eine zeitliche Verkaufsbeschränkung von Suchtmitteln.

Bier so günstig wie Limo

Es ist ein wichtiger erster Schritt, um beispielsweise Jugendlichen den Zugang zu Alkohol zu erschweren – und damit den Einstieg zum regelmäßigen und günstigen Rausch. Solange Bier im Späti genauso viel kostet wie Limo, ist der Griff zum Bier so selbstverständlich wie der zur Limo. Kein Zögern, kein Rechnen, ob das Geld im Portemonnaie noch reicht. Es gibt bereits die Regelung, dass das günstigste Getränk auf der Karte ein alkoholfreies sein muss. Der sogenannte „Apfelsaft-Paragraf“ führt dazu, dass das günstigste Getränk oft Wasser ist, danach kommt Bier, viel Alkoholfreies ist teurer.

Doch was ist mit all den Menschen, die schon süchtig sind? Was ist mit den Leuten, die sich denken: „Ist mir doch egal, ich trinke eh nur Wein, wenn er mehr als 60 Euro kostet“? Es ist eine Krankheit, die nicht dadurch verschwindet, dass die Zugänglichkeit erschwert wird und die Preise steigen.

Alkoholsucht und Stigma

Alkoholsucht ist in der Gesellschaft so weit verbreitet, dass man sich in Deutschland endlich damit auseinandersetzen muss – und zwar umfassend. Es braucht eine Enttabuisierung, wir müssen nicht nur wegkommen von den Storys, in denen es total cool und männlich ist, übelst viel Alkohol zu trinken und am nächsten Tag nicht zu wissen, wie der Abend verlaufen ist.

Wir müssen auch wegkommen vom Stigma, das Alkoholkranken oft entgegenschlägt. Ihnen wird oft die Schuld an ihrer Sucht gegeben. Als läge es an der schwachen Selbstkontrolle der Betroffenen. Dabei wird verkannt, dass Süchtige die Kontrolle über ihren Konsum längst abgegeben haben. Schambehaftet gestehen sich viele Süchtige deshalb ihre Alkoholkrankheit nicht ein und suchen keine professionelle Hilfe.

Alkoholkonsum darf nicht mehr selbstverständlich sein

Zu den Maßnahmen, die die Ärztekammer fordert, gehört eine „solide Finanzierung der ambulanten Suchthilfe durch Länder und Kommunen, um weiterhin einen kostenfreien und unkomplizierten Zugang sicherzustellen“. Auch sollen „praxisnahe Unterrichskonzepte im Medizinstudium für die Suchtmedizin entwickelt“ werden und Suchtmedizin als Querschnittsfach verankert werden.

Dass die Ärztekammer diese Maßnahmen fordert, ist richtig, nun sollte gesellschaftlich nachgezogen werden: Das Thema allein ist ja kein rein medizinisches. Dass die Gefahr von übermäßigem Alkoholkonsum etwas nicht Ernstzunehmendes ist, wovon man selbst nicht betroffen ist, gehört wie selbstverständlich zum Alltag in Deutschland. Bei Zigaretten und anderen Drogen ist das ganz anders. Man stelle sich vor, im Büro würde ganz offen über Bücher diskutiert, die nicht „Endlich Nichtraucher“, sondern „Endlich trocken!“ heißen. Es scheint unvorstellbar.

Das fängt schon damit an, dass Eltern bei Kindern wie selbstverständlich mal zum 12. Geburtstag ein Bier oder mit 14 zur Einschulung der kleinen Schwester erlauben mit Sekt anzustoßen. Und überhaupt: Wer etwas zu feiern hat, kann auch anders feiern als mit Champagner.

Kostenlose Alkohol-Werbung auf Instagram

Wer Feierabend hat, braucht nicht unbedingt ein Feierabendbier, auch Eis oder ein Kinobesuch lenken vom anstrengenden Arbeitstag ab. Restaurants und Lokale sollten öfter mal eine Bubbletea- oder Saftkarte haben als eine Weinkarte. Und das Foto vom Aperol Spritz vorm Sonnenuntergang muss auf Instagram aus mehreren Gründen echt niemand sehen – nicht zuletzt, weil es eine unangebrachte Romantik assoziiert.

Das Umdenken sollte damit anfangen, dass Alkohol nicht als naheliegende Lösung gesehen wird in einer Krise. Das dient oft als flacher Witz, ist aber für viele Realität. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim (ZI) kam zu dem Ergebnis, dass der Alkoholkonsum zu Hause seit Beginn der Coronapandemie bei jeder dritten Person gestiegen ist.

Alkohol löst keine Krisen, er verstärkt sie eher noch. Eigentlich wissen wir das längst alle, warum fällt es uns so schwer, das offen zu kommunizieren?

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65 Kommentare

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  • Es braucht kein gesellschaftliches Umdenken für Preiserhöhungen für Alkohol. Das macht man einfach.

  • Um ehrlich zu sein, wäre ich in erster Linie dafür miesen Alkohol höher zu besteuern.

    Pfeffi, Kirsch, Sangria, Rotwein ausm TetraPak, Oettinger, Sternburg, Goldbrand und Konsorten. Alles billig, alles Mist und überall dort zu finden, wos nur drum geht schnell und niveaulos besoffen zu werden. Wer da was von Genuss erzählt, hat schwere Probleme.

    Aber ernsthaft. Suchtgefahren verringert man weder durch Steuern, noch durch Verbote. Das verlagert nur die Sucht zu billigeren und ilegalen Drogen. Mehr Aufklärung, Hilfsgangebote und soziale Sicherheit sind die besseren Mittel.

    • @Deep South:

      Stimmt, bei ner Pulle Scotch Single Malt blablabla für 40+ Tacken reißts auch ned ne Verdopplung der Alksteuern raus.



      Bei ner Pulle Billigwodka für vierneunundneunzig schon. (Müssten was über 3,50 Branntweinsteuern für ne 0,7L-Flasche 40%Alk sein.)



      Es wäre besser, die Verantwortung für Mißbrauch und dessen Folgen ned auf den Staat und Ehrenamtliche abzuschieben, sondern da mal eigenverantwortlich aktiv zu werden; d.h. keine Verharmlosung, kein Wegschweigen, kein Selbstbetrug und vor allem den Kids keine "gehört dazu"-Welt präsentieren.



      Ich war mal mit auf ner Kindergartensommerparty als ich ne befreundete Fmilie besuchte, da gabs ernsthaft Bier für die Papas und Sekt/Wein/Bowle für die Mamas. So Sonnabend nachmittag um zwei auf dem Kindergartengelände und im Gebäude.

  • Die alkoholische Gärung hat erst den Anreiz geschaffen, sesshaft zu werden (und Bier zu brauen).



    Wollt ihr wieder Nomaden werden?



    😏

    • @Nansen:

      warum nicht

  • Prinzipiell ist es richtig, wenn alkoholfreie Getränke billiger sind als alkoholische. Es sollte aber nicht ausufern. Man sollte sich, wenn's was zu feiern gibt, schon auch mal alkoholische Getränke leisten können. Das gehört dazu und Gesundheit ist nicht alles.

    Außerdem: Viele alkoholische Getränke sind bereits recht teuer. Vor allem, wenn man im Alltag Leitungswasser trinkt, merkt man den preislichen Unterschied beim Feiern deutlich.

  • Ein sehr guter Artikel unter aktuell ziemlich vielen miesen in der taz. Danke dafür

  • 1 Kasten Bier = 0.94€ Biersteuer



    1 Schachtel Zigaretten = 3,56 Euro Tabaksteuer



    Noch Fragen?

    Wenn Gesundheit der Grund für Steuern sein sollte, dann müsste Zucker richtig teuer sein. Denn die Schäden durch Diabetes Typ 2 gehen in die Milliarden.

    • @Rudi Hamm:

      Der wesentliche Unterschied zwischen Trinkern und Rauchern ist meiner Wahrnehmung nach der, dass von denen, die rauchen, anteilig deutlich mehr Leute süchtig werden. Party-Raucher, die im Alltag Nichtraucher sind, sind ein selteneres Phänomen als Party-Trinker, die im Alltag trocken sind, habe ich den Eindruck.

  • Sehr gutmenschig gedacht. Als ob ohne Alkohol in einer liberalkapitalistischen Gesellschaft irgend etwas laufen würde. Vom Malocher zur Managerin, die ertragen weitenteils ihre Entfremdung von sich und der Welt nur mit Alkohol, Nikotin, Koks, Happy-Pillen (alles und/oder). Aber das war unter den Ausbeutungsbedingungen der Vormoderne und in der UdSSR natürlich nicht anders. Gesellschaft ohne Rausch ist schon ziemlich utopisch und natürlich spielt bei solchen Regulierungsforderungen auch eine Foucaultsche Biopolitik eine gewisse Rolle, gell?

    • @hessebub:

      "Als ob ohne Alkohol in einer liberalkapitalistischen Gesellschaft irgend etwas laufen würde."

      Das ist ausnahmsweise mal nicht vom Kapitalismus abhängig. Gesoffen wird schon viel länger. Und im Sozialismus sogar besonders intensiv.

  • Ein sehr wichtiger Beitrag. Es ist nicht mit der Warnung vor gesundheitlichen Risiken getan, auch nicht mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen und schon gar nicht mit dezenten Steuererhöhungen. Kernpunkt muss eine ganz andere gesellschaftliche Sicht sein. Alkohol muss die Ausnahme werden und nicht die Normalität. Alkohol darf durchaus mal genossen werden, im Moment ist es aber so, dass permanent der Alltag mit Hilfe von Alkohol scheinbar verschönert wird. In Wirklichkeit wird Alkohol ständig als Betäubungsmittel missbraucht, in Wirklichkeit sind viele Menschen unglücklich und wollen es sich nicht eingestehen. Man sollte nicht die Nichtmittrinker fragen, sondern die Trinker: muss das sein, kannst Du nicht ohne, bist Du unglücklich?

  • Hallo! Auch ich bin absoluter Nicht-Akoholtrinker. Mir begegnet - wie uns allen - Alkohol dennoch in jeder Lebenssituation. Diese Droge ist völlig selbstverständlich, es ist furchtbar... Nur als Beispiel: Letzten Sonntag war ich in einem Café und wollte ein Stück Torte essen. Ich frage die Verkäuferin hinterm Tresen danach: Natürlich musste sie die Schulter zucken. Von rund 15 Torten, die dort standen und lecker aussahen, hatte keine(!) einzige keinen Alkohol!

    • @Mambila:

      da würde ich gerne mal den Konditor sehen hicks

    • @Mambila:

      Okay, was ist das für eine Konditorei, in der Kinder nichts essen können?

      • @Suryo:

        ...Das müssen Sie die Konditorei fragen. Die Verkäuferin war jedenfalls sehr irritiert, dass sich da jemand beklagte... Sie hatte einen solchen (nett vorgetragenen) Protest noch nie gehört.

      • @Suryo:

        Diese Torten werden natürlich auch von Kindern gegessen, denn der (geringe?) Alkoholgehalt wurde ja nur auf Nachfrage mitgeteilt…und nein, ich sage jetzt nicht dass ich das gut finde…

        • @Saile:

          Das ist ja genau der Punkt: Selbst Kinder werden hirnlos an solche Produkte herangeführt. Man muss nicht gleich immer von Alkoholismus reden, aber der Bezug zum Alkohol wird in unserer Gesellschaft gedankenlos oft schon in der Jugend bzw. Kindheit angelegt (ein weiteres Beispiel sind Pralinen - es ist immer noch meist völlig selbstverständlich, dass auf den Schachteln NICHT draufsteht, welche Pralinen Alkohol enthalten und welche nicht... Kinder greifen einfach zu, ohne zu wissen, was sie da gerade genießen)...

          • @Mambila:

            Der Chemiker könnte dir sogar in Babyprodukten über eine Gaschromatographen winzige Mengen an Alkohol nachweisen. Sogar in Muttermilch. :3

            Aber ich denke mal du wirst schon von relevanten Mengen sprechen? Mengen, wo zwar nach 10 Stücke Torte du rechtlich immernoch fahrtüchtig bist, aber du trotzdem den Kopf schütteln musst.

            Hier sehe ich doch gar die Absurdität wenn man Alkohol mit Gras vergleicht: 10 Stück Torte ist okay, du häufst vielleicht 0,5 Promille an, aber wehe du hast ein Tütchen Gras geraucht und es werden dir 0,5 Nanogramm nachgewiesen: Führerschein weg.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob die Auto- oder die Alkohollobby die mächtigste ist. Beide schaffen es erstaunlicherweise mit absurdesten Erklärungen immer wieder menschenfeindliche Gesetzgebung durchzusetzen. Was die Drogenpolitik betrifft, gibt es immerhin einen Hoffnungsschimmer, da wir ja zur Abwechslung mal keine CSU- Drogenbeauftragte haben. Diese Partei ist der politische Arm des Bundes Deutscher Brauereimeister - und ausgerechnet von da kamen immer wieder nachweislich inkompetente Bundesdrogenbeauftragte.

    • @Reiskartoffel:

      Vll nicht "inkompetent" sondern eigene Ziele verfolgend, sich blöd stellend?

      Vll. möchte die Alkohollobby das einzige legale Rauschmittel bleiben?

      Wer mag schon Konkurenz?

  • Heute labern wir ma nur stuss



    Weil dat Bier schnell rein und der Stress raus muss



    Wir sin sicher nicht alleine zu sein



    Denn jeden Tag komm Millionen vom arbeiten heim

    • @El Homm:

      Das ist ja das Problem, dass die achso tolle Arbeit viele vollkommen überfordert. Also heim kommen und schnell 5 Bier rein, um überhaupt "runterzukommen"..

  • Hat das Sommerloch schon begonnen ?

    Und wenn man sieht wer die Steuererhöhung fordert:



    Das ist ja letztendlich eine Vereinigung von und für die Topverdiener. Also eine Gruppe, für die Steuererhöhungen nur eine marginale Mehrbelastung bedeuten.

  • Meine Erfahrungen aus Norwegen zeigen mir: ein hoher Preis senkt nicht unbedingt den Konsum.

  • Hier wird Alkoholkonsum und Alkoholismus wild durcheinander geworfen. Aber das Glas Wein zu einem guten Essen oder ab und zu ein Feierabendbier sind kein Alkoholismus. Der größte Teil der Menschen, die Alkohol konsumieren, geht vernünftig damit um und ist nicht süchtig. Ein liberaler Staat sollte seine mündigen Bürger wie erwachsene Menschen behandeln und nicht bevormunden. Es gibt keinen Grund für einen restriktiven Umgang, wenn die meisten vernünftig mit Alkohol umgehen. Dafür ist jeder selbst verantwortlich.

    Dazu kommt, dass eine restriktive Alkoholpolitik nicht wirksam ist. In Ländern mit einem restriktiveren Umgang mit Alkohol, mit höherem Zugangsalter, künstlich hohen Preisen und erschwerten Kaufmöglichkeiten wie den skandinavischen oder angelsächsischen Ländern stellt Alkoholismus eher ein größeres Problem dar, als bei uns, während (oder vielleicht auch weil) die Kultur des vernünftigen und moderaten Alkoholgenusses fehlt.

    • @Ruediger:

      "Analysen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus."



      "6,7 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig (ESA 2018)" (Quelle. Bundesgesundheitsministerium) Alkohol ist eine Volksdroge, die wenigsten Menschen machen sich das bewusst, schon Jugendliche saufen sich ins Koma und hier wird keine restriktive Alkoholpolitik gefordert sondern ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Aus sehr guten Gründen. Abstrahieren Sie einfach mal von sich selber.

    • @Ruediger:

      So isses!

    • @Ruediger:

      Abgesehen davon, daß mer wirklich ned auf die Schnelle ne Statistik (außer gegen Geld auf statista) pro Kopf findet, nur auf wikipedia Menge pro Alkoholkonsumenten (de.wikipedia.org/w...ach_Alkoholkonsum) zweifele ich die Behauptung, daß in Skandinavien oder den Britischen Inseln "Alkoholismus" ein größeres Problem darstellt, an.



      "die Kultur des vernünftigen und moderaten Alkoholgenusses" *lol*



      Auch an Dich; die eigene Bubble ist ned repräsentativ und "vernünftiger Umgang" ne Schwammaussage.

  • "Eine Droge, von der circa 1,6 Millionen der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland abhängig sind. "

    Wie sonst könne man all den Mist, der hier stattfindet, ertragen?

    • @cuba libre:

      Fragen Sie die Millionen und Abermillionen, die nicht abhängig sind.

  • Naja, wir rüsten für den Dritten Weltkrieg. Dann rauche und trinke ich lieber.

  • Die grundsätzliche Kritik am Alkoholdiskurs, die der Artikel aufmacht, teile ich. Die Sauflobby muss dringend, wie auch die Tabakindustrie zurück gedrängt und der Alkoholkonsum aus der Alltäglichkeit geholt werden. Was ich aber befremdlich finde, ist dass hier von der Autorin als gute Alternativen, die Verbrechen der Lebensmittelindustrie angepriesen werden: Limo und Bubbletea trinken oder Eis essen. Wenn die Menschen in D-Land jedes Bier durch ne Limo ersetzen würden, wäre das Alkoholismusproblem zwar möglicherweise gelöst, aber dafür geht dann die Zahl der massiv übergewichtigen und Zuckerkranken durch die Decke, in einem Maße, wie wir uns das heute schon in den USA angucken können oder schlimmer noch.



    Also ja, Alkoholkonsum entnormalisieren und endlich wie die Droge behandeln, die er ist und wenn überhaupt sicherer gebrauchen: also bewusst konsumieren, nicht zur Problemlösung, sondern ausschließlich zum Genuss zur Flasche greifen und das vor allem Maßvoll und selten tun.



    Und all denen helfen, die Sucht krank sind. Ohne Stigmatisierung und ohne paternalismus von oben herab.

  • Weswegen die Autorin meint, durch höhere Alkoholsteuern und damit höhere Preise für alkoholische Getränke werde problematischer Alkoholkonsum verringert, erschließt sich nicht. Dass höhere Preise Alkoholkranke nicht vom Trinken abhalten, erkennt die Autorin selbst. Aber auch Menschen, die zwar (noch) nicht alkoholabhängig sind, aber Alkohol trinken, um Probleme/Krisen zu "lösen", also zu verdrängen, werden wegen höherer Alkoholsteuern kaum auf den Konsum von Substanzen umsteigen, die kein Suchtpotential haben, sondern eher auf den Konsum anderer Drogen.

    Lustig ist, dass die Autorin als Alternativen zum Alkohol ausgerechnet das Trinken von Limo, Saft und Bubbleteas anpreist. Diese Getränke enthalten alle einen Haufen Zucker, der bekanntlich seit einiger Zeit oft ähnlich verteufelt wird wie der Alkohol. Auch in der taz wurden schon die Regulierung des Zuckergehalts in Lebensmitteln sowie eine Zuckersteuer gefordert: taz.de/Naehrwertke...itteln/!5626621&s/

    • @Budzylein:

      "Aber auch Menschen, die zwar (noch) nicht alkoholabhängig sind, aber Alkohol trinken, um Probleme/Krisen zu "lösen"..."

      Genau das ist ein Suchtmerkmal.

      Übrigens ist trinken das genau Gegenteil einer Problemlösung.

  • Im Grunde interessiert das Thema wieder nur einen kleinen Kreis, da sich sonst viel Geld mit Alkohol verdienen läßt. Der Verursacher muß ja nicht die Kosten zahlen, daß tut schon die Allgemeinheit. Das selbe Spiel erlebt man gerade bei der Tobacco Harm Reduktion, dank der überarbeiteten Tabaksteuer werden jetzt stark schadensminimierte Produkte, die nicht mal Tabak enthalten, teurer als das Rauchen von Tabak dank Steuer, nur weil das von einer bestimmten Lobby so durchgedrückt wurde.

  • Um mal die Absurdität des Problemkreislaufes zu illustrieren:



    Wir hatten einen Verwandten, der immer viel getrunken hat. Auch beruflich (Essen bis spät in die Nacht mit viel Wein, es "musste" mitgetrunken werden).



    Am Ende stand eine Beinamputation.



    Um die zu verkraften, bat er uns dringend, während er im Pflegeheim auf den OP-Termin wartete, ihm eine Flasche Jägermeister zu besorgen. Das taten wir zähneknirschend mit Absegnung des Pflegepersonals.

    Argumentation war: Jetzt ist es eh schon zu spät und er hat halt das Gefühl, besser mit der Situation zurecht zu kommen, wenn er sich noch mal einen zur Brust nimmt.

    Also: Alkohol hatte das Problem (mit) verursacht und mit Alkohol wurde der Stress, mit dem Problem umzugehen, "verarbeitet".

  • Als jemand, der gar keinen Alkohol trinkt, sage ich: Es muss einfach auch an den Ursachen gedreht werden!



    Warum trinken Menschen oder rauchen oder essen zu viel oder zu süß?



    Um Stress zu verarbeiten!

    Für Stress gibt es nicht nur aktuell genug Quellen, seien es berufliche, politische, familiäre, Ängste, Geldsorgen usw.

    Wir sollten als Gesellschaft daran arbeiten, diese Ursachen und Probleme zu minimieren und den Menschen alternative, gesunde, aber halt auch wirksame Erleichterungen ihres nicht abzustellenden Stresses anzubieten!

    • @BlauerMond:

      Stress ist nur ein Teil der Antwort.



      Die Selbstverständlichkeit der Rituale dürfte ein weiterer sein. Zum Geburtstag (und irgendwer hat ja immer Geburtstag), zu Weihnachten, Silvester, zur Hochzeit, zum bestandenen Examen, zur Ernennung zum Staatsoberhaupt, zum Beitritt zur EU, zum Austritt aus der EU, zum Ertragen der Mitgliedschaft in der EU - ich könnte unendlich so weitermachen - ist es selbstverständlich, Alkohol zu trinken.



      Uberall sichtbar, in der eigenen Umgebung wie im Hollywood Film. Und das sind nur die positiven Anlässe.



      Andersherum geht's genauso: zur verlorenen Wahl, zum vergeigten Examen, zur schlechten Diagnose, zur Scheidung, zum Verlust der Arbeitsplatzes etc. wird Alkohol getrunken. Und vergessen wir nicht den Alltag: zum Feierabend, zum Wochenende, aus Langeweile, beim Freundestreffen, beim Kegeln und beim Skatspielen, beim Fussball und nach'm Kino. Immer immer immer gehört Alkohol dazu. seit Generationen.



      Diese Selbstverständlichkeit aus den Köpfen zu kriegen, das ist die Aufgabe, die täglich schwerer wird. Vermutlich wird es weitere 50 Jahre dauern, bis auf der Schnapsflasche verpflichtend kotzende Säufer mit aufgedunsenen Gesichtern und von Hepatitis gelb gefärbter Haut zu sehen sein werden.



      Ich gehe davon aus, dass selbst dann die Schnapslobby so mächtig sein wird wie jetzt noch die Tabaklobby. Unsere Kindeskinder werden vielleicht eine rauchfreie Gesellschaft erleben. Auf eine alkoholfreie werden wir sicher noch länger warten müssen.

      • @Stechpalme:

        Ich nehme ja einen Joint auch nur zur Entspannung, zum Genuss. Hier wird der Alkohol verdammt und gleichzeitig die Freigabe weiterer Drogen wohlwollend begleitet( Hanfparade ) Bitte jetzt keine Diskussion über die Heilwirkung, da hat der Alkohol die Nase vorn( Desinfektion, Wundreinigung, Schmerzdämpfung) Es ist wie immer, die Dosis macht das Gift.

      • @Stechpalme:

        "Unsere Kindeskinder werden vielleicht eine rauchfreie Gesellschaft erleben. Auf eine alkoholfreie werden wir sicher noch länger warten müssen."

        Na hoffentlich! Ich kann mir kaum eine größere Dystopie vorstellen, als eine genussfeindliche Welt, aus der alle potentiell ungesunden Genussmittel verschwinden, sich alles der Gesundheit unterordnet, der Einzelne nicht mehr die Freiheit hat, moderat auch etwas zu tun, das in Exzess sehr ungesund wäre - oder auch mal den Exzess zu erleben.

        Ich kann nur hoffen, dass das eine oder andere Glas Wein, die Schokolade und der Kaffee dazu führen, dass ich mein Leben genießen kann, ohne diese Zeiten erleben zu müssen.

        • @Ruediger:

          Ich empfehle einen Besuch auf einem Schützenfest, Straßenkarneval, auf dem Oktoberfest, auf einem Weihnachtsmarkt - dann werden Sie den Unterschied zwischen "Genuss" (einmal wöchentlich ein Glas Rotwein zum Essen) und problematischer Sauferei (kotzende Menschen in allen Ecken) leicht erkennen. Keiner will Ihnen den Wein verbieten. Es gibt mehr als Schwarz und Weiß.

          • @Assistenz Auslandsredaktion:

            "Keiner will Ihnen den Wein verbieten."

            Der Kommentar auf den ich mich beziehe, wünscht ausdrücklich eine "alkoholfreie Gesellschaft".

            Wir müssen schon aufpassen, dass wir die Freiheit nicht der Gesundheit unterordnen. Hier geht es auch um Eigenverantwortung. Wer Lust hat regelmäßig zu saufen, der schadet (so lange er nicht mit dem Auto fährt oder im Suff irgendwelche Leute verprügelt - und die meisten Besoffenen machen das nicht) in erster Linie sich selbst. Die Reinigung von Erbrochenem ist wahrscheinlich im Bierpreis beim Schützenfest schon mit eingerechnet. Nicht meine Kultur, aus meiner Bubble-Perspektive auch eine merkwürdige Kultur, aber kann doch jeder machen, wie er Spaß hat, wenn er Erwachsen ist.

    • @BlauerMond:

      "Warum trinken Menschen oder rauchen oder essen zu viel oder zu süß?"

      Weil sie es genießen in den meisten Fällen.

      • @Ruediger:

        Zu viel hat eben nichts mit Genuss zu tun.

      • @Ruediger:

        Große Zweifel! Wenn das alles Genuss wäre, dann müsste man zwar immer noch über gesundheitliche Folgen reden, aber geschenkt. Allerdings glaube ich den Genuss nicht. Es sind zwar Belohnungsmuster, die da wirken, aber es ist gar nicht klar, ob wirklich ein Genuss stattfindet. Es gibt die Behauptung von Belohnung und die wird einfach viel zu wenig in Frage gestellt, sonst würden die Menschen schnell merken, dass da etwas fundamental nicht funktioniert. Am Ende des Tages muss einfach eine Belohnung für das Leiden während des Tages stehen, sonst hätte sich das ja gar nicht gelohnt. Auf die gleiche Weise muss übrigens auch der Urlaub ein Erfolg werden, der ist natürlich keine Sucht, aber auch unverzichtbar. Die 3- 4 Biere am Abend und die 300 Tafel Schokolade sind kein Genuss, sie sind Trost, bestenfalls. Schlimmstenfalls und öfter aber die Nahrung weiterer Frustration.

  • Getreide wird wie blöd zu Bier & Schnaps verbraten. Was für eine Verschwendung!

    • @Rudolf Fissner:

      Hopfen ist aber kein Getreide

      • @Andreas J:

        Hopfen spielt quantitativ auch nur eine marginale Rolle. Bier ist primär ein Getreideerzeugnis.

        • @hessebub:

          Ja, Bier ist ein Getreideerzeugnis das viel Kalorin hat und durch den Alkohol lagerfähig ist.



          Zudem kann man für das Brauen von Bier auch Getreide verwenden das zum Backen nicht taugt.



          Und der Abfall der bei Brauen anfällt lässt sich Tierfutter oder Dünger gewinnen.

  • Ich glaube, die meisten trinken Alkohol nicht um Probleme oder Krisen zu lösen sondern weil es ihnen schmeckt und so ein kleiner Rausch auch ganz angenehm ist. Und damit meine ich keine Exzesse mit Kontrollverlust, Filmriss, eventuell Gewalt und später bösem Kater.



    Die meisten regelmässigen Trinker, die ich kenne lieben gute Weine, nette Apertifs und Cocktails und sind immer Herr ihrer Sinne, auch wenn es medizinisch in der Summe zu viel sein kann. Keiner sieht im Alkohol ansatzweise einen Problemlöser. Er ist einfach nur lecker.

    • @Stefan L.:

      "Die meisten regelmässigen Trinker, die ich kenne lieben gute Weine, nette Apertifs und Cocktails und sind immer Herr ihrer Sinne, auch wenn es medizinisch in der Summe zu viel sein kann. Keiner sieht im Alkohol ansatzweise einen Problemlöser. Er ist einfach nur lecker."

      So fängt es meist an. Bei einem relevanten Teil bleibt es aber nicht dabei. Eine kleine Lebenskrise reicht schon, um die Grenze zu überschreiten...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das viel Trinken können will geübt sein.

        Viele der kleinen abendlichen "Lebenskrisen" bleiben einfach nur im Verborgenen. Alkoholiker können das meisterhaft verbergen. Und man muss auch nicht dumm sein und Alkohol für Medizin halten um Alkoholiker zu sein.

        • @Rudolf Fissner:

          Ja. Und Alkoholiker sind in der Regel auch die Letzten, die merken, dass sie längst abhängig sind.

    • @Stefan L.:

      "Eine Droge, von der circa 1,6 Millionen der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland abhängig sind. 6,7 Millionen Menschen in dieser Altersklasse konsumieren sie in „gesundheitlich riskanter Form“."



      Und wemmer noch die U18 und Ü64-Jährigen mitreinnimmt simmer bei >10 Mio Leute, die mit Alk ned klarkommen. D hat 83+Mio EW, davon können wir locker 20 Mio abziehen, die entweder zu jung/alt sind oder aus anderen Gründen keinen Alkohol (bewusst, bißchen Alk ist in Obst und -säften, Milchprodukten, Sauerkraut etc.) konsumieren.



      Deine bubble ist ned repräsentativ und eventuelle Kontrollverluste mußt Du auch ned mitkriegen, wir reden hier über mindestens jede*n 6. dessen Alkkonsum mehr als bedenklich ist.

  • Vor 20 Jahren haben wir an dieser Stelle ueber das "Recht am Rausch" diskutiert und jetzt wird Alkohol verteufelt? Erst mal Cannabis legalisieren, dann konennen wir ueber Alkohol reden...

    • @Peter Mueller:

      Ja, mir erscheinen diese genussfeindlichen Debatten um Alkohol oder Tabak irgendwie bigott, wie man es am hochgejazzten Cannabis-Thema sieht. Reiner Wahlkampf-Populismus war das. Klar mit der viel dringenderen und wirklich sinnvollen Forderung einer Heroinfreigabe unter medizinischer Kontrolle hätte man kaum punkten können.

    • @Peter Mueller:

      "Recht auf Rausch" - aha. Ich würde mal sagen, das ist bereits im Recht auf Selbstbestimmung enthalten. Ebenfalls inklusive ist in diesem Recht, die Konseqenzen für den selbstbestimmten Umgang mit seinem Körper zu tragen. Dazu gehört m. E. dann auch, dass im Fall von Straftaten im Rausch nicht auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert wird. Eben weil der Rausch selbstbestimmt herbeigeführt wurde.



      Ja, die Legalisierung von Cannabis ist überfällig. Ich vermute aber, dass da die Alkohol-Lobby Einbußen beim Umsatz befürchtet. Es könnte ja mehr THC und weniger Alkohol konsumiert werden...

      • @HopeDrone:

        Es ist der Alkohollobby wie ach der Cannabis Lobby völlig egal über welche Ein- oder Zusatzdroge der Stoff konsumiert wird. Konkurrenz belebtdas Geschäft. Das ist Win-Win pur.

      • @HopeDrone:

        Ich habe Kaffee, Limmo, Bier und Wein statt Wasser vergessen ...

      • @HopeDrone:

        Wird es bei süchtigen nicht unmittelbar, auch entscheidet keine Person sich bewusst zur Sucht und dessen folgen - selbst wenn sie selbst noch meint die Kontrolle zu haben.

        Durchblutungsstörungen kommen auch nicht durch den Alkohol allein, es wurde ja eingangs von Blauermond beschrieben ... Diabetis Mellitus (Typ 2) ist eine sogn. *Wohlstands*-Krankheit, zu hohe Zuckerwerte, durch u.a. seit dem Kindesalter lange erlernte falsche Ernährung und zu wenig Bewegung, mit Folge einer Insulinresistenz.

        Ich wurde auch mit Mehlsuppe, fettem Fleisch, Würsten und ordentlich Kartoschki - mit Speck gebraten, als Stampf mit Butter, gekocht, gepellt mit Quark, Leberwurst, Butter und Öl, gepuffert, aufgelaufen oder gratiniert aufgezogen. Selbst Reis wurde mit Fett angebraten, dazu vor Zucker strotzende Süßspeisen und Kuchen - mit immer ordentlich Schlagsahne oben drauf, später dann auch mit Absacker. Diese Zucker&Fett-Lebe ist also durchaus erlernt, auch wenn es auch Gemüse als Beilage gab, schön Möhrchen und Erbsen - immer mit Butter - ... Spargel mit Buttersauce, oder wie Blumenkohl mit Semmelbrösel und Butter, Pilze in Sahnesauce, Zwiebeln/Lauch in Fett, Grüne Bohnen im Speckmantel ...



        Auch an Salaten fehlte es nie Fleischsalat, Käsesalat, Kartoffelsalat mit Ei/Schinken, Radieschen-/Gurkensalat, Tomatensalet mit Feta, wenn nicht mit Sahne dann sicher mit Mayo ...

        Ich kann quasi nichts dagegen tun, anderes Schmeckt mir immer irgendwie zu fade - wie Gedünstetes ...

        Ich habe einen Typ 1 Diabetiker gefragt wie er u.a. seinen Chartre so verkraftet - die Antwort war für ihn, in dem er Broteinheiten dafür mit-zählte und sich entsprechend sein Insulin spritze ...

        Wenn wir anfangen Menschen für ihre imho allen Menschen vererbte Unvernunft zu bestrafen, wo könnte das enden - ist z.B. Kinder in die Welt setzen und sie immer wieder irgendwie doch nicht wirklich richtig zu erziehen aktuell vernünftig oder sollte es bestraft werden? Und ist Strafe überhaupt ein Mittel der Vernunft?

      • @HopeDrone:

        Eher unwahrscheinlich. Für die meisten Leute ist Cannabis mit Rauchen verknüpft und es raucht eben nicht jeder.



        Trinken beherrschen aber alle ohne Training.



        Zudem verbinde z.B ich Kiffen mit einem widerwärtigen Gestank, während es diverse Alkoholika gibt, die gut und komplex schmecken.

  • Verhaltensabhängige Pathologien

    Was haben die Todesursachen Alkohol, Tabak und Sars-Cov-2 gemeinsam? Sie sind durch Pathologien verursacht, die durch individuelles Verhalten vermeidbar wären und das Gesundheitssystem belasten. Diesen drei Todesursachen werden 2020 hierzulande ça 250 000 Todesfälle zugeordnet, davon 140 000 dem Rauchen, 75 000 dem Alkohol und 40 000 einer Sars-Cov-2-Infektion. Da unter Public-Health-Sicht hochgradig verhaltensabhängig, sind sie folglich gleichermaßen gesundheitspolitisch steuerbar. 

Das führt zur Frage, welche Erklärungen es für die ins Auge springende Merkwürdigkeit gibt, daß diese drei signifikant verhaltensabhängige Todesursachen eine derart unterschiedliche gesundheitspolitische Aufmerksamkeit und folglich politisch-mediale Perception erfahren. Alle drei belasten proportional zu ihrem Verbreitungsgrad die medizinische Infrastruktur, das Hauptargument für das drakonische Gegensteuern bei Sars-Cov-2. Wann kommen die stündlichen Werbespots gegen Rauchen und Alkohol? (Quellen: Statistisches Bundesamt, BMG)

  • "Und das Foto vom Aperol Spritz vorm Sonnenuntergang muss auf Instagram aus mehreren Gründen echt niemand sehen"

    Das stimmt, der ist eher was für tagsüber ;)



    Aber auch abends natürlich noch immer bekömmlicher als der x-te, über zu billiges Bier jammernde, Prohibitionsfanatiker...

    • @darthkai:

      Danke.