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17.12.2024 , 03:49 Uhr
Das Bitcoin-Mining kostet heutzutage eine Menge Geld und ist sozusagen eine Investition, in der Risiko belohnt (oder eine Fehlinvestition bestraft) wird. Insofern ist da Bitcoin nicht anders als andere Anlagegegenstände, die auch von Reichen dominiert werden.
Bei denen, die mit Bitcoin bisher gute Profite eingefahren haben, sind zumindest einige Mittelschicht-Nerds, die bis ca. 2011-12 halt wirklich mal ihren Computer "minen" lassen konnten. Also dürfte die Bitcoin-Community sogar etwas weniger von der "alten" Elite schwerreicher Unternehmerfamilien (und nein, ich meine hier nicht nur die "Banker", sondern all die, die ihr Vermögen hauptsächlich Erbschaften verdanken) bestimmt sein als etwa die Gold- und Aktien-Community. Sozusagen einfach eine neue Art der "Neureichen".
zum Beitrag17.12.2024 , 03:42 Uhr
Der Artikel ist nicht besonders aufschlussreich. Das ist schade, denn es gibt bestimmt einiges an Donald Trumps Krypto-Politik zu kritisieren. Insbesondere, dass er selbst (bzw. ein mit seiner Familie verbandeltes Unternehmen) einen eigenen Coin aufgelegt hat.
Leider verliert sich der Artikel in Geraune über libertäre und neoliberale Ideologien, aber lässt im Dunkeln, wie diese von Bitcoin profitieren sollen und warum da eine Gefahr lauert. Ja, die Volatilität ist ein Problem, diese geht jedoch langsam zurück (siehe den Index BitVol).
Übrigens kann Bitcoin auch heute noch für linke Projekte durchaus interessant sein, beispielsweise für Oppositionsbewegungen in rechts-autoritären Staaten wie Russland.
Vielleicht sind Kryptowährungen auch eine Art Versicherung, dass der Staat nicht überall allmächtig eingreifen kann. Denn je mehr wir von überwachbaren elektronischen Zahlungsmitteln abhängig werden, um so einfacher hätte es auch eine AfD-Regierung, gegen Oppositionelle vorzugehen.
zum Beitrag16.12.2024 , 16:43 Uhr
Es wird ja auch ein Mix aus mehreren Technologien benötigt. Akkus alleine reichen natürlich nicht, aber bei Flussbatterien (Redox-Flow) ist das Potenzial wesentlich höher, die können also einen echten Baustein gegen Dunkelflauten darstellen.
Ein guter Mix wäre z.B.: Akkus (inkl. Redox-Flow), wasserstofffähige Gaskraftwerke plus Änderung der Anreize für Biomasse/gasanlagen (inkl. Vergrößerung der Speicherkapazitäten), um verstärkt in Dunkelflauten zu laufen, statt auch im Sommerhalbjahr kaum benötigte Grundlast zu liefern.
Und vielleicht auch die (über 20!) Pumpspeicher bauen, die schon seit Jahren geplant sind/waren aber wegen "mangelnder Wirtschaftlichkeit" abgesagt wurden. Diese Wirtschaftlichkeit wird in absehbarer Zeit höchstwahrscheinlich wieder gegeben sein, weshalb sich hier Subventionen lohnen würden. Warum klappt der Pumpspeicherzubau in Österreich oder Norwegen, aber nicht in Deutschland?
zum Beitrag16.12.2024 , 16:33 Uhr
Ich fände es gut, wenn die taz mal ein richtig gut recherchiertes Special zum Thema Langzeitspeicher rausbringen würde, statt diese eher oberflächlichen (und damit angreifbaren) Kurzartikel. Mit allen Alternativen, von Wasserstoff über Erdgas, Redox-Flow und Druckluft in Pipelines und Salzstöcken bis hin zu einer Änderung der Anreize für Biomasse/Biogas, um bei Dunkelflauten einzuspringen. Alles keine Science Fiction mehr und bereits im großtechnischen Einsatz (Redox-Flow z.B. in China).
Da könnte man dann sehen, dass das Glas viel eher halb voll ist als halb leer. Und man hätte ein schönes Kompendium, um den Atom-Träumern entgegenzutreten.
zum Beitrag16.12.2024 , 00:54 Uhr
Das "neue Atomzeitalter" besteht weitgehend aus Absichtserklärungen, Power-Point-Präsentationen, Prototypen und ein paar Planungen. Selbst in China und Indien, die noch am ehesten KKWs bauen und auch einen steigenden Stromverbrauch aufweisen, stagniert deren Anteil an der Stromerzeugung seit ca. 2020. In Indien könnte er wegen mehrerer Reaktoren in Bau bis ca. 2030 leicht steigen, aber die Planungen der frühen 2000er, als das "neue Atomzeitalter"-Gerede schon losging, wurden bisher weit verfehlt, und außerden: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Derzeit baut kein einziges deutsches Nachbarland einen Atomreaktor (seit Flammanville am Netz ist), geschweige denn ein ganzes KKW. Es gibt in den meisten Ländern noch nicht mal Reaktoren im fortgeschrittenen Planungsstadium.
Das zeigt, dass sich das Thema zwar für populistische Stimmungsmache eignet, aber wenn es dann konkret wird, ist die Realität (Kosten!) eben doch stärker ;-)
zum Beitrag16.12.2024 , 00:26 Uhr
> Langzeitspeicher wie Power-to-X und sämtliche anderen Ideen sind so marktreif wie die Fusionskraftwerke der CDU...
Falsch. Bei Fusionskraftwerken gibt es nur Prototypen, die bisher in keinem einzigen Fall (auch bei der Laserfusion nicht, wenn man die Gesamtenergiebilanz betrachtet) "netto" Strom erzeugt haben.
Redox-Flow-Batterien beispielsweise gibt es durchaus schon in "marktnahen" Anwendungsbereichen, beispielsweise das 100 MW Batteriespeicherkraftwerk in Dalian (China), Baujahr 2022. Also solche Dinger sind schon ans Stromnetz angeschlossen, nur eben noch wahrscheinlich von Subventionen abhängig. Gleiches gilt für Power-to-X.
Eher könnte man die Langzeitspeicher mit den SMRs ("Small Modular Reactors") vergleichen, aber an denen wird ja auch schon seit mindestens den 80ern (z.B. CAREM) geforscht und sie sind ebenfalls erst "fast" marktreif. Sie lösen aber das Problem von Dunkelflauten noch weniger, da sie wie alle KKWs nur im Dauerbetrieb wirtschaftlich sind.
zum Beitrag12.12.2024 , 22:34 Uhr
Das Modell "Gesamtschule" ist im Rest der Welt, u.a. USA, Finnland, Kanada, Japan ... sehr erfolgreich. :)
Ich würde da sogar das Gegenteil behaupten: Deutschland sortiert viel zu früh potenzielle Elitemitglieder bzw. Hochperformer aus, bloß weil sie in der Grundschule mal einen Hänger haben. In den wenigen anderen Ländern mit gegliedertem Schulsystem (NL/Belgien) wird später sortiert.
zum Beitrag07.12.2024 , 18:49 Uhr
Wenn mir jemand sagt, wie man so ein Verbot ohne massivste Überwachungstechnologie wie Online-Ausweiskontrollen (Videoident?) durchsetzen könnte, würde ich darüber diskutieren. Facebook will manchmal sowas schon, um einen gesperrten Account zurückzubekommen.
Selbst wenn kein Videoident/Ausweis gefordert wird und das Verbot eher symbolisch gemeint ist, würden sich die Plattformen also ermutigt fühlen, solche Techniken zu verallgemeinern.
Die Konsequenz: Am Ende bleibt ein komplett überwachbares Netz wie in China. Und noch mehr Daten auf noch mehr Plattformen, Hacker und Identitätsdiebe freuen sich.
zum Beitrag05.12.2024 , 22:26 Uhr
Meiner Meinung nach braucht die Ukraine einen Iron Dome wie Israel. Also eine extrem effektive Verteidigungsinfrastruktur.
Denn die Probleme, die der Interviewte hier anspricht, bestehen tatsächlich: Putin könnte nach einem "Einfrieren" nahe der bisherigen Frontlinie irgendwann versuchen, weiterzumachen. Aber andererseits ist es auch nicht realistisch, dass Putin auf seine Bedingungen für einen Waffenstillstand verzichtet.
zum Beitrag29.11.2024 , 22:24 Uhr
Der Zielgruppe, die die FDP mit dem Koalitionsbruch ansprechen wollte, dürfte diese Geschichte ziemlich egal sein, vielleicht feiert sie die FDP sogar dafür.
Aber dafür verlieren sie wohl Wähler aus dem sozialliberalen Spektrum bzw. werden für dieses komplett unwählbar, zumindest unter dieser Führung.
Wahrscheinlich ein Nullsummenspiel, strategisch macht man sich dann aber wieder abhängig von der CDU und den "Zweitstimmenkampagnen". Merz hat ja schon signalisiert, dass er da eher nicht kooperieren wird. Und die Wahlarithmetik ist auch anders als in den 90ern und 2000ern.
zum Beitrag21.11.2024 , 20:22 Uhr
Das Problem des Gesetzes ist, dass damit soziale Plattformen praktisch KYC durchführen müssen, also z.B. ein Ausweisfoto oder einen sonstigen Nachweis überprüfen. Das bedeutet, dass diese Daten dann auch theoretisch von Hackern abgegriffen werden können.
Jeder, dem noch nicht alles komplett egal ist, sollte sich gegen solche menschenfeindlichen Datensammelpflichten stellen.
zum Beitrag16.11.2024 , 01:55 Uhr
Leider hat Habeck heute mit der Hausdurchsuchung bei diesem bayrischen Rentner wegen eines gehässigen Spruches schon einen ersten schweren Fehler begangen.
Die Hausdurchsuchung geht natürlich nicht direkt auf sein Konto, aber der Strafantrag schon. Die Behörden in Bayern waren sicherlich nicht ganz unglücklich darüber, die Verantwortung für den unerfreulichen Vorgang an Habeck abschieben zu können.
zum Beitrag16.11.2024 , 01:25 Uhr
> die deutsche CO2 Bilanz bei der Stromerzeugung ist schlechter geworden.
Das stimmt nicht. Die CO2-Emissionen 2023 der Stromerzeugung (2023 ist das letzte vollständige Jahr) waren mit 171 Mio. Tonnen so niedrig wie noch nie, noch nicht mal 2020 (186 MT) kam heran:
energy-charts.info...hart.htm?l=de&c=DE
Trotz Atomkraftwerke lagen vor 2018 die Emissionen der Stromerzeugung durchgängig über 270 MT, vor 2016 sogar über 300 MT.
Und nein, es wurde auch nicht nennenswert Kohlestrom importiert, sondern erneuerbarer Strom und (dahinter!) Atomstrom.
Daten für 2024: Dänemark war größter Exporteur nach Deutschland, gefolgt von Frankreich, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden.
energy-charts.info...hart.htm?l=de&c=DE
zum Beitrag05.11.2024 , 06:23 Uhr
Mich würde interessieren, ob es interessante K-Pop Bands gibt, die ohne diesen Drill auskommen.
Im Underground gibt es sowas natürlich, und in Genres wie Metal, Elektro, Hip Hop und Rock sowieso, aber interessant wären das Genre Pop und Stars, die auch wirklich Hits landen. Bei bereits Etablierten wie Psy dürfte das auch der Fall sein, aber interessant wären daher gerade jüngere Bands. Ob es also eine Gegenbewegung gegen diesen Boy/Girlgroup-Drill gibt.
zum Beitrag03.11.2024 , 22:08 Uhr
Ich kann das Gefühl der Autorin verstehen. Aber an den Kommentaren sieht man ja, dass viele Menschen eben gerne gesiezt werden.
Jetzt stehe ich vor einer mir unbekannten Person. Soll ich sie dann duzen, und das Risiko eingehen, dass es sich um einen dieser Menschen handelt, die sich am "Geduze" stören?
Ich würde dann doch eher vorsichtshalber auf Sie ausweichen. Übrigens in den meisten Environments auch bei U30s oder sogar U20s, gerade bei der Arbeit (auch in der Gastronomie usw.). Aber bei einem Gespräch, das schon kumpelhaft/freundschaftlich losgeht, können auch Ü70er geduzt werden.
Selber gehöre ich zu denen, denen das Pronomen einfach "egal" ist :)
zum Beitrag31.10.2024 , 22:16 Uhr
Ich stimme zwar weitgehend zu. Allerdings ist Jaywalking in den USA (und auch teilweise z.B. in Südamerika) wesentlich weiter gefasst als "über eine rote Ampel laufen" in Europa.
Man darf dort zumindest Hauptstraßen generell nur an Fußgängerüberwegen und Ampeln überqueren, außer wenn gar kein Überweg vorhanden ist. Das ist in Deutschland etwa nicht der Fall, dort gilt nur ein Zebrastreifen/Ampelzwang in der unmittelbaren Umgebung des Überwegs.
Im übrigen ist die car-friendliness in den USA und Kanada wesentlich stärker ausgeprägt als in Europa. In vielen Städten sind die äußeren Stadtviertel so extrem autofreundlich ausgelegt, dass ein Auto sozusagen Zwang ist, außer für Masochisten - z.B. gibt es oft meilenweit (im wahrsten Sinne des Wortes, also bezogen auf 1,6 km) kein einziges Geschäft und zudem sind die "suburbs" oft nur über wenige Zufahrten zu erreichen, was z.B. für Radfahrer lange Umwege erfordert.
Das soll nicht heißen dass auch in Europa nicht Verbesserungsbedarf besteht. In Teilen besonders Norddeutschlands und natürlich in den Niederlanden sind die Verhältnisse jedoch quasi "traumhaft" im Vergleich zum Rest der Welt.
zum Beitrag30.10.2024 , 19:15 Uhr
Der Zusammenhang ist in der Tat schon lange bekannt. Neu sind die wissenschaftlichen Hinweise, dass die in den 2020ern ansteigenden Methankonzentrationen tatsächlich (zu großen Teilen) diesen Ursprung haben.
zum Beitrag14.10.2024 , 21:48 Uhr
Ginge es um große Gebiete mit hoher Bevölkerung, würde ich das ähnlcih sehen. Die verbliebenen Westbalkanstaaten sind aber allesamt klein und haben zusammen weniger Einwohner als Nordrhein-Westfalen.
Wenn die EU zu lange wartet, riskiert sie, dass sie sich wieder Richtung Russland orientieren, und jahrzehntelang eine zu Autokratie tendierende Lücke in Europa weiterexistiert.
Natürlich sollte man intelligent vorgehen, also die Staaten, die bei der Rechtsstaatlichkeit die meisten Fortschritte machen, mit frühem Beitritt belohnen.
zum Beitrag06.10.2024 , 21:54 Uhr
Doch, es gibt schon eine gute Seite: die Friedliebenden, die z.B. sich in Friedensdörfern und zivilgesellschaftlichen Initiativen engagieren. Und auch die, die von dem ganzen Konflikt bloß die Nase voll haben und ihr Leben leben möchten.
Die "böse Seite" sind Hamas, Hisbollah, religiöse Siedlerbewegung und die rechtsextremen Mitglieder der Regierung Netanjahu.
zum Beitrag06.10.2024 , 21:51 Uhr
Es ist schade, dass große Teile der europäischen und nordamerikanischen Linken nicht zur Reflexion über die Komplexität des Nahostkonflikts zu sein scheinen.
Sowohl Antideutsche als auch Antiimps scheinen die Trennlinien primär entlang der Ethnizität zu ziehen, auch wenn sie es nicht zugeben.
Dabei ist es eigentlich ganz klar: Es gibt die Seite der Friedliebenden und die Seite der Scharfmacher und Rechten.
Solange diese Trennung nicht klar benannt wird und sich daran orientiert wird, haben die Scharfmacher von Hamas und Siedlerbewegung leichtes Spiel, die Friedliebenden auf ihre Seite zu ziehen, indem sie jeweils die "andere Ethnizität" für alle Gräuel verantwortlich machen. Was im letzten Jahr vermehrt geschehen ist.
Schön aber dass es in der Taz gestern und heute einige Berichte über Menschen und Gruppen gegeben hat, die doch Hoffnung machen.
zum Beitrag03.10.2024 , 19:53 Uhr
Wäre jeder Palästinenser und jeder Israeli Mitglied in solch einer Organisation, wäre der Nahostkonflikt im Nu gelöst.
Da könnten Hamas, Iran und die israelischen Rechtsextremisten zündeln wie sie wollten, all diese Milizen brauchen das empörte "Fußvolk", um ihre eigentlich ganz anderen Interessen durchzusetzen und die Instabilität zu bewahren.
zum Beitrag25.09.2024 , 02:38 Uhr
Sehe ich ähnlich.
Die FDP ist in einer strategischen Falle. Sie ist ja eigentlich teilweise von Unions-Wechselwählern abhängig.
Konservative framen die Ampel aber (teilweise ungerechtfertigterweise) als "links". Das liberalkonservative Wechselwähler-Milieu nimmt ihr deshalb die Zusammenarbeit mit SPD und Grünen übel.
Eine Perspektive mit einer Koalition mit der Union gibt es aber aus heutiger Sicht auch nicht mehr.
Aus der Falle befreien könnte sie sich mit einem wie auch immer gearteten (Gesetz usw.) liberalen Herzensprojekt, das auch von Grünen und SPD unterstützt wird und gegen das auch die Union nicht "bashen" kann (im Vergleich z.B. zur durchaus urliberalen Cannabislegalisierung, die aber die Konservativen verschreckt).
Es gäbe wahrscheinlich wenige Möglichkeiten für solch ein Projekt, aber die FDP sollte es versuchen. Grüne und SPD sollten die Partei darin unterstützen und sich auch etwas profilieren lassen.
zum Beitrag12.09.2024 , 01:00 Uhr
Ich freue mich schon darauf, wenn das umgesetzt wird. Dann werden dezentrale Dienste wie Nostr, Mastodon oder Hubzilla, bei denen es nicht wirklich einen "Betreiber" gibt, einen Boom erleben.
Auch wahrscheinlich Foren mit Betreibern außerhalb Australiens und vielleicht sogar die gute alte E-Mail.
Warum eigentlich Foren immer als "oldschool" bezeichnet werden erschließt sich mir nicht unbedingt. Web-Foren, also nicht das Usenet, wurden um 1997 populär, als auch das erste Social Network heutigen Stils mit Freundeslisten und Timelines, Six Degrees, gegründet wurde. Moderne Forenplattformen wie Discourse haben mehr Funktionen als X oder Facebook.
Foren sind keinenfalls "altmodisch", sondern oft dezentrale, von kleinen Unternehmen betriebene Plattformen, die oft vorbildlich mit Mobbing, Gewaltaufrufen und Co. umgehen und deshalb gerne wieder populärer werden dürfen :)
zum Beitrag05.09.2024 , 01:11 Uhr
Genau so ist es.
Die eigentlich beste Lösung um die Zahl der Flüchtlinge zu verringern, wäre, am besten auf EU-Ebene eine attraktive Arbeitsmigrationsregelung zu schaffen, die weiter als die Blue Card geht.
So dass die meisten Asylbewerber, die nicht aus Kriegsgebieten stammen oder wirklich politisch Verfolgte sind, diese Regelung dem Weg über Mittelmeer oder Balkan vorziehen.
Natürlich so austariert, dass dabei nicht inländische Arbeitnehmer schlechtergestellt werden. Das ist eine Herausforderung, aber in Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel auch in Berufen ohne hoher Ausbildungshürden durchaus möglich, und kann natürlich erst mal befristet werden.
zum Beitrag26.08.2024 , 22:56 Uhr
Das ist alles sicher richtig und die Tradition auch verachtenswert.
Dennoch bleibt die Frage:
Wie kann man verhindern, dass sich ein mittelmäßiger männlicher Athlet als Frau ausgibt und in Frauenwettbewerben antritt? Im Text sehe ich da leider keinen Lösungsansatz.
Meines Erachtens liegt die Lösung eher darin, die Bedeutung spezifischer männlicher und weiblicher Rollenmuster (graduell) abzubauen. So, dass es für keine Person mehr notwendig sein muss, sich zu einem Geschlecht zu "bekennen", und sie so akzeptiert wird wie sie ist, egal welches Geschlecht ihr zugeordnet wird.
Mechanismen und Aktionen, die diese festgefahrenen Kategorien abbauen helfen, sollten auch beim schwierigen Thema Sport erforscht und in Betracht gezogen werden. Von mir aus kann man z.B. die Wettbewerbe des "Frauensports" auch gerne in "Wettbewerbe für Menschen mit Gebärmutter" oder so ähnlich umbenennen. Leider sind die Unterschiede nicht einfach so wegzureden.
zum Beitrag17.08.2024 , 22:42 Uhr
Ich halte den Bau für vertretbar. Zwar wird tatsächlich auch Wald abgeholzt, ähnlich wie für deutsche Gewerbegebiete.
Aber "mitten im Dschungel", wie einige Medien die Gegend bezeichneten, liegt Nusantara auch nicht. Eher am bisher eher landwirtschaftlich geprägten Rand eines dicht besiedelten Ballungsraums (Balikpapan), was natürlich Vorteile bietet da die Region schon eine gewisse Infrastruktur hat.
So viele Menschen müssen auch nicht umgesiedelt werden, in der Gegend gab es bisher ein paar Dörfer und Kleinstädte. Die man natürlich ins Stadtbild integrieren könnte, aber so genau kenne ich die Pläne nicht.
zum Beitrag16.08.2024 , 11:14 Uhr
Wie wäre es mit Medaillienausbeute pro Co2-Ausstoß?
Der erste klimafreundliche Medaillienspiegel :)
zum Beitrag04.08.2024 , 04:11 Uhr
Der Luftverkehr hat einen Anteil von rund 3% an den weltweiten Emissionen.
Ja, die Emissionen der Luftfahrt müssen natürlich trotzdem runter. Und ein Umstieg auf die Schiene im innereuropäischen Verkehr ist äußerst sinnvoll!
Aber es ist nicht der entscheidende Punkt im Klimaschutz-Puzzle. Heizungen z.B. machen viel mehr aus. Der größte Batzen (40%) ist aber weiterhin der Stromsektor.
Es ist viel mehr damit getan, schneller die Windenergie auszubauen (und für die Normalos, eine Wärmepumpe anzuschaffen) als jede einzelne Flugreise auf die Waage zu legen. Vielleicht klappts dann auch besser mit der Akzeptanz.
zum Beitrag29.07.2024 , 23:20 Uhr
Tja, die Rechnung ist eigentlich einfach: 60 Prozent des Hotels vollbekommen zu 100% des Preises, oder 100% zu 60% des Preises?
"Inflation" ist nichts abstraktes. Es sind Anbieter und Nachfrager, die diesen Indikator gemeinsam gestalten.
zum Beitrag29.07.2024 , 23:04 Uhr
Um auf ein paar harte Zahlen zu verweisen:
93,5 Prozent aller Bundesbürger wohnen im Umkreis von 400 m um eine Bushaltestelle oder im Umkreis von 600 m um einen Bahnhof.
Die Abdeckungsgrade von 30 bzw. 60 Abfahrten pro Tag kann man hier einsehen:
www.deutschebahn.c...ki-Studie-data.pdf
Mit 30 Abfahrten pro Tag, was als "ausreichend" angesehen wird, sind 65% der Bewohner des ländlichen Raums angebunden.
Es gibt also "Land" und "Land" - die Mehrheit der Landbewohner ist tatsächlich relativ gut angebunden, aber ein immer noch viel zu großer Teil (35%) nicht.
Auffällig, dass laut der Studie gerade das reiche Bayern neben Mecklenburg-Vorpommern das am schlechtesten vom ÖPNV abgedeckte Bundesland ist.
zum Beitrag02.07.2024 , 23:19 Uhr
Ich denke die Taz gehört zu denen, die da tatsächlich ziemlich aktiv sind. Und eigentlich braucht man ja nichts Neues aufzeigen. Es reicht, auf diese ganzen tendenziell verächtlichen Schlagworte wie "kinderlos", "Aussteiger", "Karrieremann/frau" usw. zu verzichten.
Das Phänomen im Artikel kann ich durchaus nachvollziehen. Viele haben Angst vorm 30. Geburtstag. Ich glaube aber, da ist die Obsession unserer Gesellschaft für das Dezimalsystem schuld. Wir glauben, dass sich ausgerechnet an "runden" Geburtstagen irgendwas ändern muss. Oder dass im Jahr 2000 ein neues Zeitalter begann. Oder oder oder ...
Vielleicht wäre es ein nettes Gedankenexperiment, mal das Alter im Hexadezimalsystem zu beschrieben. 00 bis 1F (16) - Kindheit und Jugend, 20 bis 2F (23) heranwachsend usw.
Ist natürlich genauso sinnlos, aber kann aufzeigen, dass man da ebenfalls Krücken finden kann, um einen Sinn drin zu sehen: Mit 16 wird man strafmündig und darf oft auch schon wählen, mit 32 bekommen viele ihr erstes Kind usw ;-)
zum Beitrag02.07.2024 , 06:22 Uhr
Die Salat/Gemüsemischung und die Saucen sind beim deutschen Döner anders, deshalb ist er schon als eigenständiges Produkt zu bezeichnen.
zum Beitrag28.06.2024 , 14:48 Uhr
5.8 Prozent sind historisch gesehen immer noch eine relativ niedrige Arbeitslosigkeit in Deutschland.
Das heißt, in einigen Branchen wie Handwerk und Gastronomie kann es natürlich weiterhin Mangel geben. Gerade in solchen, wo in den letzten Jahren viele Babyboomer in Rente gingen wie im Handwerk. Bei der Gastro waren es aber wohl Sondereffekte wegen der Pandemie, als viele entlassen wurden und sich danach anderweitig orientierten. Wurde in den Medien durchaus thematisiert.
Außerdem ist das auch regional unterschiedlich. Immerhin hat sich der ostdeutsche Raum inzwischen dem Westen fast angeglichen.
zum Beitrag23.06.2024 , 03:39 Uhr
In diesem Artikel hätte ich gerne ein paar harte Zahlen gelesen. Beispielsweise, wie stark die durchschnittliche Temperatur in Indien in den letzten Jahrzehnten angestiegen ist.
Zwischen 1901 und 2018 waren es wohl 0,7 Grad, also weniger als im globalen Durchschnitt (>1 Grad), aber es könnte ja was dazu gekommen sein in den letzten 6 Jahren. Aber die Hitzewellen in Indien waren schon immer (in historischer Zeit) brutal, in der Region um Delhi liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Mai und Juni bei über 39 Grad, und an einer der Wetterstationen Dehlis hat immer noch ein Temperaturrekord von 1944 Bestand, während an einer anderen 2024 tatsächlich ein Rekord aufgestellt wurde.
Das soll nicht heißen dass die im Artikel genannten Missstände übertrieben sind. Überhaupt nicht! Der Kampf gegen die globale Erwärmung ist dringend.
Doch bleibt ein schales Gefühl, dass mit solchen Artikeln, wenn gerade die wichtigen Zahlen fehlen, primär Emotionen ausgelöst werden sollen. Und dass die Rechten und Klimawandelleugner/-ignorierer sich auf solche Artikel als "Hysterie" einschießen werden.
zum Beitrag19.06.2024 , 23:51 Uhr
Ich werde es wieder und wieder wiederholen: Das Vorhaben löst das Problem nicht.
Denn es ist auch mit der Chatkontrolle nicht verboten, eine Datei bereits vor dem Hochladen auf WhatsApp und Co. zu verschlüsseln. Und das werden die Täter dann massiv tun. Es ist zwar ein Schritt mehr, aber nichts, was nicht mit einer weiteren App gelöst werden könnte.
Und wenn das verboten würde, dann wäre die EU bei den Menschenrechten irgendwo zwischen Russland und Nordkorea zu finden.
zum Beitrag19.06.2024 , 19:50 Uhr
Den Mehrheitsbonus in Italien gab es ja schon mal (eingeführt von Berlusconi). Er wurde jedoch wohl 2013 für verfassungswidrig erklärt. Es ist interessant, dass dies nun wieder verfassungskonform sein soll.
zum Beitrag17.06.2024 , 05:38 Uhr
Kompletter Unsinn.
Wer eine Missbrauchsdarstellung verschicken will, der verschlüsselt einfach das Bild, bevor er es in WhatsApp und Co. hochlädt. Oder er schickt einfach eine verschlüsselte Mail.
Somit findet die Polizei nicht mal mehr "dumme" Täter, sondern gar niemand mehr.
zum Beitrag28.05.2024 , 23:53 Uhr
Volle Zustimmung. Wahrscheinlich schielen die Rechten schon auf "Schrei nach Liebe" und ähnliche "linke" Songs. Irgendeine Parole wird man da sicher einfügen können.
Ich denke aber, das war eher eine Verzweiflungstat, da man Aufnahmen der allgegenwärtigen Handykameras fürchtete, und für ein neues Anti-Rechts-Konzept mit Schulungen usw. wahrscheinlich so "kurzfristig" (nur noch 4 Monate) kein Geld da ist.
zum Beitrag20.05.2024 , 21:44 Uhr
ChatGPT gibt ja im Prinzip eine Antwort, die auf einem großen Teil der Literatur basiert, die vorher publiziert wurde.
Literaturschaffende und anderere Text-Erstellende (Journalisten usw.) waren zumindest seit dem 19. Jahrhundert tatsächlich tendenziell eher links, also mit einem Fokus etwa auf soziale Gerechtigkeit. Klar, "Mein Kampf" ist auch Literatur, geht aber in der Masse eher linken Veröffentlichungen doch etwas unter.
Dazu kommt, dass auch wissenschaftliche Veröffentlichungen eben zu einer großen Mehrheit viele als "linksgrün" verschrieene Thesen unterstützen, etwa zum Klimawandel.
Man könnte also sagen: der konservativ-rechten Bubble wird durch ChatGPT gezeigt, wie einsam sie eigentlich ist.
zum Beitrag17.05.2024 , 00:17 Uhr
Ich finde die Entscheidung für die Stadt durchaus legitim. Und sowieso für jemanden, der schon lange dort wohnt, wie die Autorin.
Allerdings ist das Problem eben tatsächlich das Angebot. Und da kommen zwei Dinge zusammen. Einmal, dass ein Geschäftsmodell für billige oder zumindest bezahlbare Wohnungen benötigt wird. Zweitens das Problem von "gehypten" Stadtteilen. Vielleicht wäre im Wedding oder in Marzahn eher was Bezahlbares frei.
Da sollten wir aber eben nicht denen die Schuld geben, die selbst in so einem Hype-Stadtviertel leben und dies auch bleiben möchten. Sondern der Politik und sonstigen Akteuren in der Gesellschaft, die zu einer Lösung des Problems beitragen könnten.
Wie wärs eigentlich mal wenn "die KI" sich mit dem Thema befassen würde? (z.B. in allen verfügbaren Dokumenten rumsuchen, in welchen Städten der Welt das Wohnungsproblem am ehesten gelöst wurde?) ;)
zum Beitrag13.05.2024 , 07:51 Uhr
In dieser Debatte halte ich es für äußerst wichtig, sehr präzise zu argumentieren. Wenn etwa jemand Angst vor extremistisch-islamistischen Anschauungen hat, dann sollte man das genauso sagen - statt auf der einen Seite "den Islam" an den Pranger zu stellen, auf der anderen Seite gar nichts zu sagen.
Der Islam scheint mehr Probleme mit Fundamentalismus zu haben als die meisten anderen Religionen. Eine gewisse Bubble in Social Media verstärkt eine solche Tendenz. Und trotzdem handelt es sich laut der genannten Studien bei den Menschen mit problematischen Einstellungen um eine (große, ca. 30-40%) Minderheit.
Gerade auf die knappe Mehrheit der Muslime ohne fundamentalistische Einstellungen sollte die deutsche/europäische Mehrheitsgesellschaft verstärkt zugehen.
Wenn es also beispielsweise wieder darum geht, ob der Islam zu Deutschland oder Europa gehört, wäre eine Haltung hilfreich, die einerseits säkuläre und andererseits "fromm-religiöse", aber nicht-fundamentalistisch gesinnte Menschen einschließt, aber die reaktionär-fundamentalistische Minderheit nicht. Nicht in dem Sinne eines Ausschlusses dieser Menschen aus der Gesellschaft, aber dennoch sollte sich niemand gezwungen sehen, sie eher als Teil einer Wertegemeinschaft zu akzeptieren als etwa Rechtsextreme.
zum Beitrag10.05.2024 , 20:23 Uhr
Tja, wenn die Menschen endlich begreifen würden, dass von einer guten sozialen Absicherung - egal ob einem sanktionsarmen Bürgergeld, Grundeinkommen oder anderem - auch die Arbeitenden profitieren, hätten Populisten nicht so leichtes Spiel.
Der Mechanismus ist ja ganz einfach: je besser die soziale Absicherung, um so mehr müssen Arbeitgeber sich anstrengen, um Beschäftigte zu halten - d.h. ihnen ein faires Gehalt und ein gutes Arbeitsklima bieten. In anderen Worten: Die Verhandlungsposition der Arbeitenden wird verbessert.
Und bei guten Bedingungen sind die allermeisten bereit zu arbeiten, auch wenn sie eine "anstrengungslose" Alternative hätten.
zum Beitrag04.05.2024 , 22:00 Uhr
Die Friedliebenden in beiden "Camps" müssen sich zusammenschließen. Ja, da gibt es schon einige Initiativen, aber es reicht nicht. Es könnte noch viel mehr getan werden. Sie müssen versuchen, den Diskurs zu verschieben. Selbst wenn es heute nur 20-30% auf beiden "Seiten" sind. Ich würde vermuten, dass das Potenzial wesentlich höher ist, und die hohen Zahlen der Gewaltbefürworter nur der aktuellen aufgeheizten Situation geschuldet sind.
zum Beitrag01.05.2024 , 22:14 Uhr
Die eigentliche Lösung wäre, die E-Tickets so zu designen, dass die Kunden jederzeit online und automatisiert (!) nachweisen können, dass sie diese besitzen, ohne irgendeinen Verwaltungsaufwand. Dazu ein Backup des Schlüssels des E-Tickets als ausgedruckten Code oder Lichtbildausweis akzeptieren.
Das mit der Powerbank dagegen finde ich eher amüsant ...
Hab den ganzen Thread überflogen und bisher hat nur @Emsi auf eine ähnliche Möglichkeit in Österreich hingewiesen ...
zum Beitrag26.04.2024 , 22:31 Uhr
Ich hätte kein Problem mit dieser Politik, wenn sie auf Neueinwanderer zielte, also auf Menschen, die erst wenige Jahre Aufenthalt in Lettland haben. Dass diese irgendwann Grundkenntnisse der Sprache nachweisen sollten für einen längeren Aufenthaltsstatus ist ja in anderen Ländern durchaus verbreitet.
Aber bei jahrzehntelang Ansässigen sollte wirklich irgendwann Schluss sein mit Abschiebungsängsten - ausgenommen eventuell bei (schwererer) Kriminalität.
Gilt natürlich genauso für Deutschland.
zum Beitrag25.04.2024 , 04:19 Uhr
Tolles Album von Jlin. Erinnert an die Zeit, als von Künstlern wie Squarepusher, Amon Tobin und Aphex Twin ständig neuer Stoff rauskam, der die Grenzen des bisher gehörten gesprengt hat.
Vielleicht kommen diese Zeiten ja gerade nach eher retro-mäßiger "Innovation" (wie etwa bei Hyperpop und Vapor/Synthwave, die ich trotzdem teilweise schätze) zurück.
Die früheren Jlin-Alben waren mir irgendwie zu kalt und distanziert, aber hier hat sie echt einen reifen, vielschichtigen, teilweise sogar "warmen" und trotzdem weiterhin innovativen Sound erreicht. Das ist viel mehr als "Footwork".
zum Beitrag19.04.2024 , 01:42 Uhr
Das Hotel hatte sicher seine eigene Meerwasserentsalzungsanlage, oder? ;-)
zum Beitrag19.04.2024 , 01:41 Uhr
Wenn die Menschen sich mehr auf die Welt (oder im Fall Deutschland: auf Europa) verteilen würden beim Reisen, wäre das Problem wesentlich kleiner.
Die Kanaren sind halt ein Hotspot, weil es der einzige Ort in einem "europäischen Land" (eigentlich bikontinental, aber egal) sind, in der man auch mitten im Winter sommerliche Temperaturen hat.
Vielleicht könnte sich das Problem lösen, wenn die Türkei sich in 5 Jahren dank Imamoglu wieder der EU annähert. Dann hätte man die Strände der türkischen Südküste, die wesentlich länger ist als die Kanarenküste, als fast vollwertige Alternative. (Ich kann verstehen, warum einige in der derzeitigen Situation nicht in die Türkei wollen.) Marokko soll auch ganz nett sein.
zum Beitrag19.04.2024 , 01:36 Uhr
Ja, der Fokus auf Wohlhabende stört mich auch etwas. Ist ja von anderen Inseln und Ferienregionen hinlänglich bekannt. Aber es werden immerhin auch Golfplätze kritisiert.
Vielleicht wäre Beachgolf ein Kompromiss? Könnte man ja zu Desertgolf abwandeln ...
zum Beitrag08.04.2024 , 05:26 Uhr
Wie wäre es mal mit einer RealTradwife-Serie mit allen im letzten Absatz genannten Aktivitäten? Könnte unter "Horror" oder "Thriller" laufen ;-) Wahrscheinlich könnte man damit sogar Geld verdienen.
zum Beitrag02.04.2024 , 05:55 Uhr
Ich frage mich, ob eine solche Entwicklung - eine gestärkte Opposition von unten, also von den Kommunen oder Regionen aus - auch in Russland denkbar wäre. Nawalnys Organisation hat ja versucht, so was einzuleiten, mit einigen kleinen Erfolgen bei Regionalwahlen.
Möglicherweise ist der Wahlprozess in Russland aber schon so stark manipuliert, dass dies nicht mehr einfach so möglich ist. Die Putinwahl deutet jedenfalls klar darauf hin.
zum Beitrag01.04.2024 , 08:55 Uhr
Best Article ever!
... naja, ehrlich, guter Artikel. Allerdings ist das Thema nicht ganz neu, aber schon lang nicht mehr gelesen.
zum Beitrag25.03.2024 , 18:22 Uhr
Man sollte, bevor man über die niedrigen Prozentangaben staunt (AfD 6% Gesamtergebnis? Wäre ja fast traumhauft ...), dazu sagen, dass etwa die Hälfte der Befragten entweder "keine Partei" oder "weiß nicht" geantwortet haben.
zum Beitrag02.03.2024 , 15:51 Uhr
Im Artikel ist ein kleiner Fehler. Es sollen nicht 25% des BIP eingespart werden, sondern die Staatsquote soll auf 25% des BIP heruntergefahren werden.
2022 lag diese bei 37% (zum Vergleich Deutschland: 49%). Wenn man für 2023 einen ähnlichen Wert annimmt, wären es also nach den ersten Sparmaßnahmen, die 5 Prozentpunkte ausmachten, noch 7 Prozentpunkte mehr.
Mit 25% Staatsquote läge Argentinien sogar in Südamerika noch im unteren Bereich, unter Chile (26%) und etwas über Peru und Paraguay (23%) und deutlich über Schlusslicht Venezuela (11%).
Chile kann man als Vorbild Mileis betrachten. Es wird zwar oft als "Musterländle" Südamerikas dargestellt, krankt aber an einer extrem hohen Ungleichheit. Sieht man sogar als Tourist: Chilenische Städte wirken auf den ersten Blick wesentlich ärmer als argentinische.
zum Beitrag18.02.2024 , 17:49 Uhr
Das Problem bei der SUV-Debatte ist, dass klammheimlich auch viele Kleinwagenfahrer gerne so einen Panzer hätten, wenn sie sich ihn leisten könnten. Daher werden SUV-Fahrer immer von breiteren Gruppen Verständnis ernten als nur von den SUV-Fahrern selbst.
Das gleiche gilt für alles, was traditionell für "Wohlstand" steht (Einfamilienhaus, Urlaub in Übersee). Und deshalb fühlen sich halt viele bei solchen Themen getriggert.
Etwas ähnliches passiert z.B. auch bei den "Neiddebatten". Werden Reiche kritisiert, kann man sich drauf verlassen, dass dieser Kampfbegriff sofort fällt und auch von Ärmeren unterstützt wird, denn jeder wäre ja gerne ein bisschen reicher als er ist und fühlt sich also getriggert, wenn an seinem Wunschtraum rumgemäkelt wird. Nach unten dagegen darf gerne getreten werden.
Was tun? Das scheint schwierig. Aber für mich liegt die Trennlinie tatsächlich bei "Gewalt ja oder nein". SUV-Kritik gerne, aber jemand, der die Luft aus Reifen lässt, trägt da eher dazu bei, dass sich mehr mit den SUVlern solidarisieren als es sein sollte.
Bei Rechtsextremismus dagegen ist die Trennlinie wesentlich klarer. Aber da sind die Mehrheiten auch trotz des AfD-Höhenflugs wesentlich breiter.
zum Beitrag18.02.2024 , 05:29 Uhr
Was die Vorredner schreiben stimmt schon - mehr Waffenlieferungen wären gut. Dennoch dürfte eine "zündende Idee" eher in eine andere Richtung gehen.
Man musss Putins Narrativ angreifen, dass er sich in einem Konflikt mit "dem Westen" befindet. Was ja eine Lüge ist, da es um Einfluss und Unterdrückung von Demokratiebewegungen in Osteuropa geht.
Ideen könnten in die Richtung gehen, eine eurasiatische Sicherheitsarchitektur aufzubauen, die nicht primär gegen eine bestimmte Region bzw. Ländergruppe sondern gegen Angriffskriege insgesamt gerichtet ist. Und die beispielsweise Länder wie Indien und Indonesien einschließt, nicht nur die NATO.
Putin muss gestürzt werden, von seinen eigenen Untertanen. Solange er aber mit seinem Narrativ ("der Westen will uns Böses") bei großen Teilen der Bevölkerung durchkommt, wird das ganz schwer.
zum Beitrag10.02.2024 , 19:10 Uhr
Meiner Meinung nach ist es wichtig, den Weltuntergangsphantasien der Rechten ein positives, anschlussfähiges Narrativ entgegenzusetzen.
Ein (wichtiges) Beispiel:
Wenn es die europäische Gesellschaft zur Klimaneutralität geschafft hat, könnte ein Zeitalter ungeahnten Wohlstandes anbrechen.
Wir müssten dann nämlich nicht mehr an allen Ecken und Enden Emissionen einsparen, weil wir die Strukturen schon genügend umgestellt haben. Die Energie käme schließlich zu nahezu 100% aus Erneuerbaren.
Der technische Fortschritt könnte dann nahezu komplett für die Verbesserung der Erfüllung der Bedürfnisse der Menschen eingesetzt werden. Es gäbe immer weniger Armut und immer weniger soziale Probleme, auch weltweit.
Und das bedeutet sogar, dass es immer weniger Gründe für Fluchtmigration geben wird, also (außer bei Kriegen) nur noch legal ein- und ausgewandert werden wird, etwa weil bereits ein Jobangebot besteht, aus kulturellem Interesse, oder aus Liebe.
Wenn das den Menschen klar wird, und alle Widerstände etwa gegen neue Windräder zusammenfallen, könnte die Klimaneutralität schon vor 2040 kommen - und die meisten der heute Lebenden schon davon profitieren.
zum Beitrag02.02.2024 , 18:10 Uhr
Ich glaube, die 40 Millionen sind zu tief gegriffen - zum Glück!
Wer in einer Mittel- oder Großstadt (inklusive Speckgürtel) lebt, hat in Deutschland eigentlich immer zumindest auf der Arbeit oder in der Nachbarschaft Kontakt mit Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind mehr als 60 Millionen. Zumindest 80% davon dürften auch Einwanderern gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sein und engere persönliche Kontakte haben, wenn auch da bestimmt Schattierungen bestehen, wie viel Migration als "gut" angesehen wird.
Und von denen, die auf dem Land leben, sind es immer noch bestimmt die Hälfte.
Ich glaube daher, dass die AfD (und alle ihre möglichen Koalitionspartner, wie die WerteUnion) bei Wahlen eine "harte" Obergrenze von 25-30% der Deutschen hat. Nur regional in sehr ländlich geprägten Gebieten, wo eben wegen geringeren Kontakten Vorurteile sich hartnäckiger halten können, kann dieses Potenzial bis auf etwa die Hälfte ansteigen, nirgendwo jedoch deutlich drüber.
zum Beitrag20.01.2024 , 18:41 Uhr
Die AfD lag auch unter der letzten CDU-Regierung (genauer: im Jahr 2018) zeitweise bei Umfragewerten von 17-19%, und in Ländern wie Sachsen liegt sie seitdem auf ähnlichem Niveau. So groß ist der Unterschied dazu nicht. Ein großer Teil dieses Unterschieds lässt sich außerdem durch den Ukrainekrieg und die Szene der Corona-Leugner/"Maßnahmenkritiker" erklären.
zum Beitrag20.12.2023 , 23:22 Uhr
Ich hoffe, es wird bedacht, dass es für Langstrecken zum Fliegen derzeit meist keine Alternative gibt. Auch dort könnten und sollten natürlich die Sätze der Abgabe steigen. Wo es eine Alternative gibt, insbesondere natürlich die Bahn, können sie jedoch weit stärker angehoben werden, um Fliegen bei diesen Strecken unattraktiver zu machen und die Bahn zu stärken. Das wären die Strecken unter 2500 km.
Vielleicht könnte man die Staffelung einfach abschaffen: Alle zahlen z.B. 80 Euro (also auch die Langstreckler zahlen merklich mehr). Je kürzer der Flug, um so größer wird dann der Anreiz, auf Bahn, Bus oder Fähre umzusteigen. Und Billigtickets für unter 80 Euro gibts dann nur noch bei Bahn und Bus. Wäre radikal, aber zu überlegen.
zum Beitrag19.12.2023 , 19:58 Uhr
Wieso Ikone? Es geht doch gerade um alltägliche Vorkommnisse, über die man mal nachdenken könnte, weil sie auf andere Menschen verletzend wirken. Es verpflichtet einen niemand dazu.
Allenfalls könnte man der Taz den Klickbait mit der Überschrift mit [Weiße]... kritisieren. Beleidigte Weiße, das zieht immer!
zum Beitrag12.12.2023 , 08:13 Uhr
Hervorragender Artikel, stimme vollkommen zu.
Mein Vorschlag für den Satz, wenn überhaupt so ein Nationalpathos benötigt wird (bei der CDU wohl leider schon):
"Menschen jeglicher Religion und Wertanschauung, die im Land leben und die Werte unseres Grundgesetzes teilen - ob Christen, Muslime, Juden oder Atheisten - gehören zu Deutschland."
Irgendwo kann man ja gerne noch was dazu schreiben wie: "Intoleranter oder gewalttätiger religiöser Extremismus, der gegen unsere Gesetze verstößt, wird nicht geduldet".
zum Beitrag04.12.2023 , 02:46 Uhr
Mauern bieten keine Sicherheit. Siehe 7. Oktober.
Mehr Sicherheit würde z.B. eine Friedenstruppe bieten.
zum Beitrag02.12.2023 , 02:37 Uhr
Alle Ampelpartner sollten genau zu gleichen Teilen nachgeben.
Also: - Mini-Steuererhöhungen (FDP) - gering gesenkte Zuschüsse für Klimaprojekte (Grüne) - gering gesenkte Sozialausgaben (SPD)
Alle drei hätten bei Neuwahlen einiges zu verlieren (die Grünen vielleicht noch am wenigsten, aber ein paar Prozente mehr hätten sie sicher gerne).
Schaffen sie es, sich zu einigen und durchzuhalten, bis Deutschland es durch die Konjunkturflaute geschafft hat (was bis 2025 möglich sein sollte), dann ist auch eine Wiederwahl der Ampelregierung möglich, wenn die Menschen merken, dass nicht alles so schlecht war wie es zunächst schien.
Ansonsten droht eine starke AfD und eine mittelstarke Union, die aber noch deutlich vor der SPD liegt. In der Situation könnten gerade in Ostdeutschland wieder die Diskussionen über die Brandmauer aufkommen.
Also, Ampler: Reißt euch zusammen, das schafft ihr ;)
zum Beitrag25.11.2023 , 16:38 Uhr
Ja. Diese Meinungsäußerung ist laut Artikel aber 20-30 Jahre alt.
zum Beitrag23.11.2023 , 23:36 Uhr
Ich verstehe nicht, warum eine Koalition gegen Wilders so schwer wäre.
Gibt es in NL keine Tradition "großer" Koalitionen, also Mitte-Rechts plus Mitte-Links? Selbst eine Art Ampel (also liberal + grün + sozialdemokratisch) oder Jamaika (mit konservativen Parteien) wäre nach dem Wahlausgang möglich.
Denn die PVV hat nur 23,6 % geholt. Drei Viertel der Wähler haben sie _nicht_ gewählt.
zum Beitrag11.11.2023 , 22:24 Uhr
Vielleicht wäre es eine Idee, darüber zu fabulieren, wie geil eine Welt wäre, die schon klimaneutral wäre.
Hochgeschwindigkeitzüge überallhin (gerne bis weit nach Asien und Afrika). Richtig guter ÖPNV bis in den letzten Winkel. Flugzeuge nur noch für Langstrecken mit E-Fuels, und so kurz wie möglich (in die USA immer ab Westeuropa, z.B. Großbritannien), aber dafür mit hervorragender Bahnanbindung. Viele heizen mit Wärmepumpen und sparen damit langfristig eine Menge Geld.
Und ist die Infrastruktur einmal auf Klimaneutralität ausgelegt, dann ist der technische Fortschritt wieder 100% für den Wohlstand da.
Wäre sowas nicht was für die nächste Party? Selbst wenn Teile wie SciFi wirken, unmöglich ist es nicht.
zum Beitrag04.11.2023 , 17:33 Uhr
Eben doch. Lesen Sie den Artikel noch mal.
Es gibt natürlich auch Menschen, die Antisemiten/Rechtsextreme waren und so auch bleiben. Aber in den meisten löst ein Ereignis wie eine Einbürgerung eben doch etwas aus (wenn dieses Etwas nicht durch eine bürokratische Gängelung kaputtgemacht wird).
In Gesellschaften mit leichter Einbürgerung (z.B. verschiedene südamerikanische Länder) gibt es kaum Islamismus unter Nachkommen von Einwanderern aus dem Nahen Osten.
zum Beitrag30.10.2023 , 05:22 Uhr
Das Problem war wohl eher die mangelnde Organisation der Social-Media-Accounts von FFF. Laut einer Tagesspiegel-Recherche stand hauptsächlich ein einziger Aktivist (aus Mainz) hinter den Pro-Hamas-Posts, der wegen seiner Ansichten bereits aus mehreren FFF-Gruppen ausgeschlossen wurde:
www.tagesspiegel.d...tzte-10699462.html
Mich würde es nicht wundern, wenn dieser "Aktivist" am Ende vielleicht sogar FFF schaden wollte, vielleicht aus Rache für seinen Rauswurf...
zum Beitrag29.09.2023 , 06:01 Uhr
Nicht besonders wahrscheinlich, weil Nationalismus und Hass in der gesamten Region florieren.
Aber mit mehr internationalem Druck insbesondere auf Alijew könnte sich auch dort was tun. Ich gebe zu, die aktuelle Situation etwa in Bosnien, wo ähnliche Gräueltaten geschahen und internationale Friedenstruppen stationiert waren, lässt wenig Hoffnung aufkommen. Aber dort gibt es zumindest Inseln der Toleranz inzwischen (z.B. in Sarajewo). Die scheinen mir in dieser Konfliktregion fast oder ganz inexistent zu sein. Könnten aber, wenn dort ähnliches geschieht, auch entstehen.
Natürlich flieht niemand aus Jux oder Dollerei, aber es dürfte eine Mischung aus irrationalen Vorurteilen/Nationalismus ("die sind böse", "wir lassen uns nicht von denen beherrschen") und berechtigter Sorge vor Kriegsverbrechen wie 2020 bzw. in den frühen 90ern.
Es ist auch natürlich nichts dagegen zu sagen, wenn man aus Vorsicht erst mal die Region verlässt bis die Armee wieder in die Kasernen zurück ist, die "Bedingungen für die Reintegration" klar sind und wieder internationale Beobachter vor Ort sind.
Eine weiterhin nahezu 100% nach sog. "ethnischen" Trennlinien getrennte Gesellschaft in der Region wäre aber eine Tragödie.
zum Beitrag28.09.2023 , 23:50 Uhr
Im Guardian kann man ein paar zusätzliche Details lesen: So sollen aserbaidschanische Behörden die Bevölkerung aufgefordert haben, zu bleiben, von geplanten Infrastrukturprojekten zu profitieren und sich in ein "multi-ethnisches" Aserbaidschan einzugliedern.
Es wird jedoch gerechnet, dass ein Großteil dauerhaft ausreist. Die Angst ist zu groß, auch da beispielsweise ein führender Politiker der Republik Arzach kürzlich wegen "Terrorismus" festgenommen wurde.
Eigentlich wäre eine Versöhnung der Bevölkerungsgruppen und ein autonomes, aber auch für Aserbaidschaner offenes Bergkarabach die ideale Lösung, am besten gesichert von UN-Friedenstruppen, aber das scheint weit weg. Nationalistische Einstellungen sind zu weit verbreitet.
zum Beitrag26.09.2023 , 01:20 Uhr
Es fehlt mir die Einordnung ins große Ganze. Die Diskussion um die Demonstrationsmethoden (und Teile der Forderungen insbesondere der LG) wird ja auch deshalb geführt, weil idealerweise eine Mehrheit für den Klimaschutz mobilisiert werden soll und die Gefahr besteht, dass Klimaschutz-Engagierte und sogar "nur" Befürworter von Klimaschutzmaßnahmen zu einer Minderheit werden. Das kann man "bequem" finden, aber auch realistisch.
Und wenn Herr Theune ein 9-Euro-Ticket als "relativ schnell" umsetzbare Maßnahme bezeichent, aber wohl die Diskussionen rund um die Finanzierung des Deutschlandtickets nicht mitbekommen hat, dann scheint ein fundamentales Missverständnis der Situation vorzuliegen. Natürlich wäre ein noch günstigeres Ticket schön, aber da müssten auch die Länder sich dran massiv beteiligen - würde da z.B. Sachsen, das sich im Würgegriff der AfD befindet, mitziehen? Das Tempolimit hingegen ist bezüglich der CO2-Reduktion eine eher symbolische Forderung, die hoch polarisiert. Viel wichtiger, und auch mehrheitsfähiger, wäre eine Einschränkung von Dienstreisen.
zum Beitrag25.09.2023 , 01:44 Uhr
Hier stimme ich mal dem radikaleren Flügel der Klimabewegung zu.
Solche Aktionen, die sich wirklich gegen konkrete, umwelt- und klimaschädlische und wohl unnötige Projekte richten, sollte auch die Letzte Generation übernehmen.
zum Beitrag24.09.2023 , 01:23 Uhr
Ich stimme dem Artikel zwar teilweise zu. Aber einen Satz zumindest über den positiven Effekt solcher Mittel für Fettleibige, denen Ozempic und ähnliche Substanzen helfen können, gesünder zu werden, hätte ich schon erwartet. Das sind ja nicht nur Diabeteskranke, da gibt es auch viele, die gerade damit vermeiden könnten, zu erkranken, dazu stärker Übergewichtige (also BMI knapp unter 30) die eine Fettleibigkeit verhindern könnten.
zum Beitrag19.09.2023 , 04:30 Uhr
Langfristig gibt es nur ein Erfolgsmodell: Die Grenzen müssen auf. Also zumindest so durchlässig werden, wie die Grenzen anderer Länder für Europäer sind.
Das kann nur graduell gehen, also zunächst das Angebot von Arbeitsvisa ausweiten, dann eventuell könnte die EU z.B. eine E-Residency einführen und Einwanderungswillige oder potenzielle Expats (also Menschen, die nur ein paar Jahre bleiben möchten, und dann wieder in ihr Geburtsland zurück) dabei bei den Schritten hin zur Qualifizierung begleiten.
Aber irgendwann muss diese Enwicklung angestoßen werden, auch um dem Abschottungsdiskurs etwas entgegenzusetzen.
Auch sollte nordafrikanischen Staaten, die wirklich demokratische Strukturen aufbauen, eine EU-Perspektive aufgezeigt werden (vielleicht kein Beitritt, aber eine sehr enge Kooperation). Es war meines Erachtens ein Fehler, das bei Tunesien nicht getan zu haben. Bis die nächste Gelegenheit kommt, kann es dauern.
zum Beitrag14.09.2023 , 05:45 Uhr
BYD Seagull (ca. 10.000 €) dürfte das billigste vollwertige E-Auto sein.
zum Beitrag11.09.2023 , 02:41 Uhr
Steht ja im Artikel. Normalerweise sollte es Back-Up-Infrastruktur geben, die zumindest teilweise bei Ausfällen einspringen kann.
zum Beitrag03.09.2023 , 01:54 Uhr
Man könnte sich auch organisieren und z.B. eine Lagerhalle zusammen mieten. So wie in vielen anderen Ländern.
zum Beitrag01.09.2023 , 21:32 Uhr
Die "Vergnügungsfahrten" sind ein Wohlstandsgewinn, deren angeblicher "negativer" Effekt auf das Klima wenn überhaupt minimal ist (sonst hätte ich bitte Quellen dafür). Und sie sollten mit der Zeit auch etwas weniger werden, wenn der "Probiereffekt" weg ist.
Viel wichtiger ist die langfristige Wirkung. Erst wenn klar ist, dass das Ticket langfristig gesichert ist, dann werden immer mehr es sich überlegen, ob sie überhaupt ein Auto kaufen, bzw. ihr Auto stilllegen, oder auf Carsharing umsteigen.
zum Beitrag01.09.2023 , 20:40 Uhr
Nach 4 (in Worten: vier) Monaten ist das ein Riesenerfolg.
Wie im Artikel geschrieben: Nahezu die Hälfte der Nutzer hatten vorher kein Abo. Die haben den ÖPNV also nur sporadisch benutzt.
Diese verlieren also nach der Theorie der Rationalen Entscheidung bei jedem Mal, wenn sie das Auto nutzen, Geld. Das wird langfristig dazu führen, dass die Autofahrten immer weniger werden.
zum Beitrag29.08.2023 , 01:00 Uhr
Dänemark sollte einfach legalisieren. Problem gelöst.
zum Beitrag27.08.2023 , 20:29 Uhr
Das "Peter lebt jetzt als Frau"-Beispiel zeigt, dass es auch Herausforderungen bei der Berichterstattung gibt.
Solche Überschriften kommen ja meist vor, wenn eine prominente Person einen Identitätswechsel vornimmt. Die Masse kennt die Person unter dem Deadname. Wie gestalte ich dann die Überschrift, dass trotzdem jeder weiß, wer gemeint ist, ohne in diese Falle zu tappen?
Komplett "korrekte" Beispiele würden (zumindest in der Überschrift) nur den Nachnamen und den neuen Namen nennen. Wenn es sich um einen Allerwelts-Nachnamen gerade wie "Müller" handelt ist es aber trotzdem noch schwierig.
Man kann sich natürlich teilweise behelfen, wenn die Person bekannt für die Mitarbeit etwa in einer Band oder einem Film ist ("FilmX-Star Müller" ...). Aber wenn das nicht der Fall ist, da würden mich knackige Beispiele für gute Überschriften interessieren.
zum Beitrag14.08.2023 , 22:58 Uhr
"Faschist" würde ich nicht unterstreichen. Milei ist weder nationalistisch noch rassistisch/minderheitenfeindlich. Seine Ideologie basiert vielmehr fast vollständig auf Wirtschaftstheorien und dem sogenannten "Nichtaggressionsprinzip". Auch wenn er zum Teil schwachsinnige Verschwörungstheorien ("Kulturmarxismus", "Klimalüge") teilt, aber die sind bei ihm eher Nebensache.
Rechtskonservativ (wegen seiner Ablehnung der Abtreibung und Umverteilung) und libertär passt genau, deshalb ist der Artikel der taz als einer der wenigen hier korrekt.
zum Beitrag07.08.2023 , 02:11 Uhr
Glücklicherweise sind Sie (wahrscheinlich) nicht in der Diplomatie tätig.
Ein demokratischer Neuanfang in Russland wäre natürlich ein Traum, aber derzeit sehe ich da keine Chance, schon gar nicht in Form eines Regime Change von außen. Insofern stimme ich beim Thema Maximalforderung eher dem Artikel zu. Kriege und auch ihr Ende sind leider nie gerecht.
zum Beitrag18.07.2023 , 03:21 Uhr
Wo fängt Werbung an und wo hören nützliche Bekanntmachungen (gerne auch z.B. für Gesundheitskampagnen) auf?
zum Beitrag11.07.2023 , 20:45 Uhr
Ich wäre hier für etwas positives Framing. Statt "Verzicht" einfach einen "Wandel" (etwa im Verhalten) fordern.
Das ist mehr als bloße Sprachakrobatik. Wer beispielsweise gezwungenermaßen öfter fliegt, sehnt sich doch recht oft nach einer alternativen Bahnfahrt ohne Turbulenzen, langen Schlangen am Check-in und Sicherheitskontrolle und engen Sitzen und dafür mit Internet und wesentlich mehr Bewegungsfreiheit, selbst wenn diese länger dauert. Ist das dann Sehnsucht nach "Verzicht"? Oder nach einer in vieler Hinsicht, nicht nur zum Klimaschutz, besseren Alternative?
Oder: Warum muss ich unbedingt nach Florida, Thailand oder Rio an den Strand, wenn doch Europa an mit der Bahn erreichbaren Orten auch tolle Küsten, Seen, Landschaften usw. zu bieten hat? Das soll jetzt kein generelles Plädoyer gegen Fernreisen sein, aber doch gegen die typische "Pauschal-Fernreise", bei der man doch am Ende Ähnliches macht wie beim Äquivalent um die Ecke ...
Dieses Framing kann man auf viele andere Dinge übertragen. Und dann wird klar, dass eigentlich gar nicht so sehr "Verzicht", sondern einfach Umgewöhnung, Hinterfragen alter Gewohnheiten also, gefragt ist. Denn die angeblich asketische Alternative ist vielleicht für die Sinne und das Wohlbefinden die bessere :)
zum Beitrag23.06.2023 , 22:33 Uhr
Hm. Ich kenne die Region. Kann Teile der Bedenken nachvollziehen, andere aber nicht.
Die Region Magallanes ist zweigeteilt. Die touristischen, feuchten und artenreichen Gebiete liegen im Westen und Norden. Im Osten befindet sich eine relativ artenarme Steppe. Punta Arenas liegt eher im Steppengebiet.
Die Bedenken gegen die Meerwasserentsalzungsanlage kann ich nachvollziehen, denn dort, wo derzeit dieser Industriepark entsteht, sind die Wassertiefen der Magellanstraße recht gering (maximal 25 Meter), zudem ist die Stelle weit vom offenen Meer entfernt. In der Küstenregion könnte die Salzlake also bei einer sehr groß dimensionierten Anlage tatsächlich Auswirkungen haben.
Was mich aber stört am Artikel, ist dass dort auf das alte "Vogelsterben"-Argument bei Windenergieanlagen eingegangen wird. Dieses wurde doch schon seit Langem entkräftet, Gebäude und Autos sind viel gefährlicher.
Wo ich natürlich zustimme ist, dass der Windstrom und auch der Wasserstoff erst mal der Region zugute kommen sollten. Kann mir aber nicht vorstellen, dass dies nicht eingeplant wird. In Südamerika boomt nämlich (nach einer langen Schlafphase, die bis in die 10er Jahre andauerte) *endlich* inzwischen die Windenergie, und zwar für den Eigenbedarf.
zum Beitrag23.06.2023 , 06:16 Uhr
Im öffentlichen Raum darf laut den Grundsätzen des Persönlichkeitsrechts jeder Fotos machen und die auch ins Internet laden, wenn keine Person als Hauptthema (sondern nur als Beiwerk) erkennbar ist. Egal ob Otto-Normal-Smartphoneuser oder Google-Auto.
Wenn Sie schon so negativ über Streetview denken: Sie haben doch sicher ...
1) noch nie Street View oder einen ähnlichen Dienst fürs Ausland genutzt,
2) noch nie ein schönes altes sehenswertes Haus fotografiert und dann ins Internet gestellt (da wohnen ja oft auch Leute drin ... wie war das mit der Lebenssituation und so?),
3) alle Häuser, die Sie fotografiert und irgendwo veröffentlicht haben, und alle Leute, die zu erkennen sind, ordnungsgemäß verpixelt,
4) noch nie irgendwelche Fotos im Internet angeguckt, auf denen Häuser und/oder Leute zu sehen sind, die bzw. deren Besitzer wohl nicht zugestimmt haben. Gilt auch und besonders fürs Ausland.
zum Beitrag21.06.2023 , 23:17 Uhr
8 Prozent Neukunden unter den Fast-Nie-Bahnfahrern ist nicht mal 2 Monate (!) nach der Einführung ein hervorragender Wert. Zumal es um fast eine Million Menschen geht, und in Deutschland eine Menge Menschen eben schon vorher Bahnfahrer waren.
Die Zahl dürfte graduell, aber noch deutlich steigen. Gerade dann, wenn das Ticket nicht ständig schlechtgeredet würde.
Zumal ist die Gruppe der "regelmäßigen Bahnnutzer", die bisher keine Zeitkarte hatten (also Einzelfahrscheine usw. nutzten) fast genauso wertvoll wie die der kompletten Neukunden. Diese werden nämlich sehr wahrscheinlich mit dem Ticket signifikant auf Autofahrten verzichten.
Ja, es gibt valide Kritikpunkte, wie der unverständliche "Digitalzwang" - zumal ein ausgedruckter QR-Code auch digital ist! Die Punkte lassen sich aber lösen. Und Reisende aus dem Ausland sind nicht "ausgeschlossen". Das bei die Priorität, auch für sie das Ticket supereinfach buchbar zu machen, in den ersten Monaten des Tickets (!) etwas niedriger liegt, ist logisch.
zum Beitrag11.06.2023 , 05:59 Uhr
Lebensmittel-Packstationen wären ein interessantes Konzept.
Quasi wie ein Supermarkt, aber alles ist fertig zum Abholen, und näher dran am Haus. Die allerletzte Meile kann dann mit dem Fahrrad mit Anhänger/Lastenrad/Handkarre/Bollerwagen ;-) bewältigt werden.
zum Beitrag23.05.2023 , 22:04 Uhr
Es ist kein Generalverdacht. Sie schrieb klar "innerhalb der Sicherheitsbehörden", nicht "die Sicherheitsbehörden".
Die Mitarbeiter, die also möglicherweise durch den Tweet angegriffen wurden, sind dieser (relativ kleine, aber signifikant genug, um Ängste auszulösen) "braune" Anteil. Nicht der Rest.
Deswegen ist die Forderung absurd, dass sich der Arbeitgeber hinter "jede(n) Beschäftigte(n)" stellen soll. Damit würde sich der Arbeitergeber nämlich hinter den "braunen" Teil der Mitarbeiterschaft stellen. Oder verleugnen, dass es ihn gibt. Beides falsch.
zum Beitrag23.05.2023 , 21:55 Uhr
Das wäre nun aber sehr, sehr weit hergeholt. Sie spricht ja von "Polizeikontrollen" und "Sicherheitsbehörden".
zum Beitrag23.05.2023 , 21:49 Uhr
Die Interview-/Reden-Inhalte sind auf jeden Fall grenzwertig. Aber ich glaube, dass Bhakdi hier gerade noch an der Strafbarkeit vorbeischrammt (und seine Reden wahrscheinlich genau mit Blick auf diese Grenze hin zur Volksverhetzung entworfen hat), da er z.B. über "die Juden" wörtlich ja eigentlich nur Positives sagt, nur eben mit einem bestimmten Unterton, der sich aus dem Kontext ergibt.
Solche Äußerungen müssen im Rahmen der Meinungsfreiheit erlaubt sein - es darf und muss aber auch vehementer Widerspruch geäußert werden. Denn ethisch sind sie auf jeden Fall äußerst daneben.
zum Beitrag21.05.2023 , 22:47 Uhr
Pest und Cholera. Und manchmal ist die Pest, wenn man alles abwägt, besser als die Cholera. Und manchmal umgekehrt.
Wobei "Rückkehr der Flüchtlinge" auch so ein typischer CDU-Slogan ist, und sogar der "linke" Scholz (und verschiedene Vertreter der EU sowieso) auf Rücknahmeabkommen mit diversen Staaten drängt.
zum Beitrag16.05.2023 , 23:41 Uhr
Ist klar, dass die Atomenergiefreunde, insbesondere das komplett abhängige Frankreich (der nicht ohne Grund Gastgeber war) dem deutschen Atomausstieg etwas entgegensetzen müssen. Man will mit aller Gewalt verhindern, dass Kernenergie als "obsolet" angesehen wird, und würde liebend gerne sehen, dass Deutschland und Österreich ihren Weg bereuen und bei einer erneuten rechten Regierungsmehrheit womöglich umkehren, wie es ja schon im ersten Atomausstiegsland Italien der Fall sein könnte (bisher ist noch nichts Konkretes da, vielleicht ist es auch nur Populismus der Regierung).
Nur werden durch solche Treffen die Nachteile der Atomenergie, und hier meine ich vor allem die hohen Kosten, nicht ausgebügelt. Die Kleinreaktoren sind fast sicher eine Totgeburt, da sie noch teurer sind, wenn sie nicht wirklich in Massen (Tausende/Jahr) hergestellt werden.
Ich sehe nur dann eine Chance für die Kernenergie, sich zu halten (und für die atomfreundliche Staatenliga, das 150 GW-Ziel zu erreichen) wenn tatsächlich die bisher eher sagenhaften Konzepte wie der Dual-Fluid-Brutreaktor noch vor 2030 zu ersten marktreifen (!) Anlagen konsolidieren und dann auch noch (unwahrscheinlich, aber möglich) im angepeilten Kostenrahmen bleiben. Da an ähnlichen Konzepten aber schon seit 1950-60 geforscht wird, bleibe ich skeptisch.
Meine Prognose: In ein paar Jahren, noch bevor die ersten Anlagen der nächsten Generation ans Netz gehen, werden die meisten europäischen Länder einen EE-Anteil an der Stromproduktion von ca. 50% oder mehr erreichen (einige haben es ja schon), also das aktuelle deutsche Niveau. Danach wird die Atomdiskussion, mit einigen Rülpsern zwar, aber doch langsam verstummen.
zum Beitrag16.05.2023 , 08:45 Uhr
Sorry, der Artikel ist mir doch etwas zu negativ, bzw. Erdogan-freundlich.
Die AKP hat das schlechteste Wahlergebnis seit 2002 eingefahren - und 2002 war sie zum ersten Mal überhaupt angetreten (mit 34 % - die am Sonntag erreichten 35% wären also fast das allerschlechteste Ergebnis geworden). Rund 7 Prozentpunkte hat sie seit der letzten Wahl 2018 verloren, im Vergleich zu November 2015 gar fast 15 %. Das würde in einer deutschen Wahl sicher als "Katastrophe" oder "erdrutschartiger Verlust" bezeichnet werden.
Die CHP hat stattdessen immerhin über 2 Prozentpunkte dazugewonnen und das beste Ergebnis seit 2011 erzielt, und 2011 war das beste Ergebnis seit 1977.
Auch sonst sehe ich keinen Rechtsruck. IYI und MHP haben ihr Ergebnis gehalten, die hatten auch schon 2018 beide um die 10%. Die MHP war auch schon mal stärker. Es gab allerdings diesmal mehr Kleinparteien, die signifikant Stimmen geholt haben. Dafür hat die HDP etwas verloren, sie stand allerdings auch gar nicht zur Wahl, sondern die sicherlich weniger Mobilisierungspotenzial im Südosten besitzenden "Linksgrünen".
Ob Kılıçdaroğlu eine Chance hat? Sie ist sicher nicht allzu groß. Ich habe aber schon mehrere "fast unmögliche" Wahlszenarien erlebt, die doch noch umschwangen. Vielleicht kann noch mal ein letzter Rest mobilisiert werden, etwa Teile der Auslandstürken, die der Wahl ferngeblieben sind. Wenn die Vermutung stimmt, dass in dieser Gruppe hauptsächlich die Erdogan-Anhänger zur Wahl gingen, wäre bei einer Wahlbeteiligung von rund 50% vielleicht einiges drin.
zum Beitrag15.04.2023 , 02:35 Uhr
Schön provozierender Artikel, denn solche Fragen sollte man sich durchaus mal stellen.
Aber was sind "Menschengebiete"? Sind Italiener und Slowenen etwa keine Menschen? Wie schon mehrere in den Kommentaren anmerkten: dort ist die Bevölkerungsdichte ähnlich hoch wie in Deutschland.
Was ist mit Indien, wo Menschen mit Tigern auf engem Raum zusammenleben? Und diese auch noch keinen Rückzugsraum in Russland (böser Kalauer: im "Unmenschengebiet" - gilt natürlich nur für Putin) wie die Braunbären haben?
Daher: Argumentation schwach und auch noch tendenziell rassistisch, da die Deutschen mal wieder was Besseres sind, diesmal weil sie als Einzige nicht von Raubtieren gestört werden dürfen.
zum Beitrag13.04.2023 , 04:59 Uhr
Das ist tatsächlich das einzige Argument pro (kurzer) Laufzeitverlängerung, das ich gelten lassen würde. Aber es ist nicht zu 100% richtig und wird immer irrelevanter.
Erstens wird inzwischen wieder verstärkt Wind+Sonne ausgebaut, weshalb die Lücke jeden Tag kleiner wird.
Zweitens werden Wind- und Solaranlagen bei weniger Kernenergie seltener heruntergeregelt.
Drittens entstehen, sollte der Strompreis sich trotz allem etwas erhöhen, damit wieder Anreize für einen weiter beschleunigten EE-Ausbau, und die Preise sinken dann später noch schneller.
Und viertens: Sollten neue Brennstäbe bestellt werden, hat dies auch (wenn auch geringe) Auswirkungen auf das Klima und die Müllproblematik.
zum Beitrag12.04.2023 , 16:21 Uhr
Gäbe es das Problem mit den notwendigen neuen Brennstäben und den jahrelang verzögerten ausführlichen Prüfungen der Kraftwerke nicht, wäre ich auch für einen Weiterbetrieb um maximal 1-2 Jahre, wenn dafür Kohlekraftwerke abgeschaltet werden.
Aber diese Probleme gibt es nun mal. Ich bin mir sicher, dass diese in den Umfragen, in denen eine angebliche Mehrheit für den Weiterbetrieb ist, nicht erwähnt wurden.
Interessant ist auch, dass in der FAZ in diesen Tagen keine (oder wenige - hab jedenfalls keine gesehen) Pro-Atomkraft-Artikel zu finden sind. Die Wirtschaft weiß wohl, wie teuer und obsolet die Dinger sind. ;o)
CDU und FDP agieren hier rein populistisch.
zum Beitrag05.04.2023 , 19:31 Uhr
Ja, ja, die Straße ist einfach da und bleibt da auch. Wo kommt sie denn her, aus der Steckdose? ;-)
Die Instandhaltung der Straßen inkl. Neubau kostet Dutzende Milliarden im Jahr (35 allein für bauliche Maßnahmen). Die direkten Kosten des Straßenverkehrs für den Staat werden sogar auf rund 70 Mrd. geschätzt - wohlgemerkt sind da weder Fahrzeuge noch Kraftstoff geschweige denn klimarelevante Nebenwirkungen dabei.
zum Beitrag05.04.2023 , 19:20 Uhr
Im Artikel (und soweit ich gelesen habe, auch in der Diskussion) leider ignoriert wird ein wichtiger Aspekt:
Das 9-Euro-Ticket war eine Sonderaktion für drei Monate. Es war den meisten klar, dass es in dieser Form keinen Bestand haben wird.
Wenn also "das Auto abschaffen", oder dies zumindest einzelnen zu ermöglichen, das Ziel war, war dies mit diesem Modell schlicht nicht machbar. Denn ab September galten ja wieder die alten Preise. Niemand wird für 3 Monate seine Mobilitätsgewohnheiten so stark ändern.
Bei einem dauerhaften, per Gesetz abgesicherten Ticket dagegen erhoffe ich mir einen wesentlich höheren Effekt. Vielleicht wird es dauern, bis wirklich viele ganz aufs Auto verzichten, aber nach einem halben Jahr könnte es einen merklichen Umstieg vom Auto auf den ÖPNV geben.
Ich weiß, dass es die Gebiete gibt, in denen wirklich kaum Busse fahren und dies also nicht passieren wird. Aber dort wohnt nur eine relativ kleine Minderheit in Deutschland. Die meisten wohnen zumindest in großen Dörfern und Kleinstädten, und da ist das Angebot meistens passabel (oder sogar exzellent, wie in einem meiner letzten Wohnorte mit ~5000 Ew., das war auch kein Speckgürtel einer Großstadt, lag allerdings direkt an einer Bahnstrecke).
zum Beitrag05.04.2023 , 07:00 Uhr
Die Lösung wäre ganz einfach: In die Geburtsurkunde kommt nur noch "Eltern". Das würde auch nonbinäre Menschen berücksichtigen.
Oder wir schaffen Geschlechterstereotypen endlich ganz ab. Wäre noch einfacher.
zum Beitrag07.03.2023 , 08:00 Uhr
Still und leise hat sich immerhin südwestlich der genannten Region ein Wandel vollzogen:
Angola, Gabun, Mosambik, Lesotho und Botswana haben zwischen 2012 und 2021 LGBT-feindliche Gesetze aufgehoben, und teilweise Anti-Diskriminierungs-Gesetzgebung eingeführt. Namibia (wo bereits ein relativ tolerantes Klima herrscht, aber männliche "Sodomie" noch offiziell verboten ist) will womöglich nachziehen. Vermutlich macht sich da der Einfluss Südafrikas in der Region bemerkbar, wo bereits seit 2006 die Ehe auch gleichgeschlechtlich Orientierten offensteht.
Vielleicht was für einen taz-Artikel?
zum Beitrag06.03.2023 , 04:11 Uhr
Hä? Was für'n Brand wird da beschleunigt? Und was sind Richtungsweise (Weise Richter? Autokorrektur? ChatGPT?)?
Aber "böses China" zieht immer ;-)
(Bitte immer die Treibhausgas-Ausstöße pro Einwohner und dann noch in der gesamten jüngeren Geschichte - mindestens seit 1900 - beachten. Danke! Und: Der EE-Anteil steigt auch in China, wenn auch leider noch Kohlekraftwerke gebaut werden.)
zum Beitrag24.02.2023 , 02:25 Uhr
Ich gehe auch davon aus, das eine realistische Friedenslösung wahrscheinlicher wird, wenn der Ukraine noch eine erfolgreiche Offensive wie um Cherson gelingen sollte. So hart das ist (auch dabei sterben Menschen).
Dennoch: solange der Kern-Donbass (also die 2014 besetzten Gebiete) von Putin kontrolliert wird, kann ich mir leider einen Machtwechsel aufgrund "militärischer Probleme" nicht vorstellen. Und den wird er mit allen Mitteln verteidigen.
Das heißt: nach einer der nächsten Offensiven wäre die Zeit für einen "intelligenten" Friedensplan am besten. Und wenn diese nicht gelingen sollte, sollte man es zumindest versuchen.
Ihren Überlegungen stimme ich ansonsten teilweise zu, aber der Weg von 15 bis 20 Millionen Nawalny-Unterstützern bis zu den notwendigen mindestens 50-60 Mio. wird auf jeden Fall hart.
Der "Westen" und die Ukraine sollten daher dabei nachhelfen, indem sie eben die Punkte, die die Putin-Propaganda so gerne wiederholt, mit transparenten Vorschlägen für eine Nachkriegsordnung neutralisiert, die weder die Ukraine "in den Westen einverleibt", noch sie mit einem Wischiwaschi-Abkommen wie dem Budapester Memorandum abspeist. Hier wäre etwas Kreativität gefragt, zum Beispiel ein atomar abgesicherter Beistandspakt, der auch Indien einschließt.
zum Beitrag22.02.2023 , 20:06 Uhr
Stimme weitgehend zu. Was die Blauhelme angeht, die auch bei anderen Konzepten nützlich sein dürften, könnten allerdings NATO-unabhängige Demokratien wie Brasilien und Indien in Frage kommen.
zum Beitrag22.02.2023 , 20:02 Uhr
Ich stimme Herrn Navalny eigentlich überall zu. Gerade Punkt 10 bringt es auf den Punkt, worauf ich hinauswill - Russland ist groß genug und hat sogar noch Probleme, die aus der territorialen Größe resultieren.
Die Ukraine ist zwar nicht Sibirien, aber dafür ist die Bevölkerung inzwischen für Russland größtenteils "verloren" als Verbündeter, weshalb langfristig rigide Repression und andere teure Maßnahmen nötig wären. Insgesamt dürfte das Kosten/Nutzen-Verhältnis der Besatzung also Nachteile bringen.
Das Problem bei Navalny ist aber, dass er auf einen Machtwechsel warten will. Das könnte aber, wenn alles so bleibt wie jetzt, noch lange dauern, mit weiteren Tausenden Toten ...
Der "heilige Gral" dagegen wäre eine Lösung, die Putin zähneknirschend akzeptieren muss und gleichzeitig zum Rückzug seiner Truppen führt.
Deshalb wäre ein Vorschlag möglichst vieler Mächte (möglichst nicht nur aus der NATO/dem "Westen") für einen Friedensplan, der explizit das Wohlergehen der Bevölkerung und die langfristige Existenz des russ. Staates adressiert, wichtig - damit Putins Propaganda nicht mehr behaupten kann, der "Westen" wolle "die Russen" vernichten oder "Russland zerschlagen".
Ein solcher Plan kann auch "scheinbare" Zugeständnisse, wie die Aussicht auf einen autonomen Donbass, in dem aber die Demokratie "gesichert" wird (und somit Putins Diktatur entzogen wird), beinhalten (dazu angemerkt: ein nicht-autonomer Donbass könnte nach der langen Besatzung und Propagandabeschallung der Bevölkerung sogar zur Last für die Ukraine werden).
zum Beitrag22.02.2023 , 18:26 Uhr
Wenn man davon ausgeht, dass Staaten "Interessen" haben, kann man in der Tat zu solchen Schlussfolgerungen über das Ende des Ukrainekriegs kommen, die wenig Spielraum für eine wirklich gerechte, nachhaltige Lösung lassen.
Aber ist das so klar? Sind es nicht eher Regierungen, die Interessen haben? Die sich im besten Fall mit denen von 50-60% des "Staatsvolks" überdecken?
Wenn man die Sache der "Staatsinteressen" weniger simplifizierend betrachtet, könnte man etwas kreativer werden, was das Ende des Ukrainekriegs anbelangt.
Wie wäre es z.B. mit einer Lösung, die den Interessen der Putin-Regierung zuwider liefe, aber denen des russischen Staatsvolks entgegenkäme?
In der Regel profitieren nur Regierungen von expansionistischen Lösungen. Das Staatsvolk höchstens marginal. Oder war etwa der Durchschnittsdeutsche im Kaiserreich besser dran (selbst im Vergleich zum damaligen Weltdurchschnitt) als heute, weil das Territorium größer war?
Ganz zu schweigen von den Kosten der Sicherung eines Gebiets mit jahrzehntelang "feindlich" eingestellter Bevölkerung.
Daher könnte das Ziel für ein Ende des Krieges eine Regelung sein, die _territorial_ keine Zugeständnisse macht, aber dafür der Bevölkerung sowohl Russlands als auch der Ukraine eine Perspektive auf eine deutlich bessere Zukunft bietet.
Ein Teil dieses Konzepts könnte eine von der ukrainischen Zentralregierung weitgehend unabhängige Krim/Donbass sein, bei denen die Umsetzung der demokratischen Standards von der EU und der UN überwacht wird. Die also nicht zu einer Putin-Kolonie werden können.
Dazu könnten natürlich auch wirtschaftliche "Zuckerbrote" für den Fall eines russischen Rückzugs kommen.
Die Idee wäre also: Russland kann wieder "groß" werden, wenn es auf das angeblich Staaten inhärente "Interesse" am territorialen Expansionismus langfristig verzichtet. Hat ja auch mit Deutschland funktioniert, das - wie man nicht genug wiederholen kann - zeitweise zu den aggressivsten "Mächten" der Weltgeschichte gehörte.
zum Beitrag18.02.2023 , 23:42 Uhr
Wer so steile Thesen aufstellt ("Grünes Wachstum nicht möglich"), der sollte bei den Quellenangaben besonders penibel sein.
Wo kommen beispielsweise die 2000 TWh her? Eine mir vorliegende DIW-Studie (Kendziorski et al., 2021) kommt je nach Einsparung/Effizienz nur auf 610 bis 1209 TWh Nachfrage für die Gesamtversorgung Deutschlands mit EE-Strom. (Da ist alles drin, auch der zukünftige Mehrbedarf wg. Wasserstoff.) Heute liegt der Primärenergiebedarf hingegen in der Tat höher (bei rund 11000-12000 PJ, also ca. 3000 TWh), aber das liegt an der geringen Effizienz vieler verbrennungsbasierter Prozesse, die von strombasierten Lösungen deutlich übertroffen wird.
Ein weiterer Kritikpunkt am Artikel: Er geht davon aus, dass der Wasserstoff primär in synthetische Kraftstoffe fließen soll. Diese sind jedoch einer der vom Wirkungsgrad ungünstigsten Energieträger. Selbst Flüssigwasserstoff ist besser, Pipeline-Wasserstoff sowieso. Warum ausgerechnet die Luftfahrtindustrie hier als Referenz genommen wird, muss die Autorin erklären.
Drittens: Was ist unter "grünes Wachstum" überhaupt zu verstehen? Wachstum beim Energieverbrauch, und gleichzeitig grün bleiben? Das ist in der Tat schwierig. Aber darum geht es ja gerade bei der Effizienzdebatte.
Wo ich zustimmen könnte, ist, dass sehr energieintensive Industrien (die angesprochene Chemie, aber auch Aluminiumproduktion usw.) es in Deutschland in Zukunft nicht einfacher haben wird. Eine Verlagerung käme aber selbst innerhalb des Landes in Betracht (insb. von Süd- nach Norddeutschland) und natürlich innerhalb der EU.
Am meisten "grünes Wachstum" wird dennoch in Ländern möglich sein, in denen das EE-Potenzial hoch ist und die Bevölkerungsdichte niedrig. Diese Regionen - Süd- und Nordafrika, weite Teile Süd- und Nordamerikas, Australien - könnten sich zu den zukünftigen Wachstumsmagneten der Welt entwickeln. Was auch nicht schlecht wäre, da ein großer Teil dieser Weltregionen beim Wohlstand viel Luft nach oben hat.
zum Beitrag05.02.2023 , 17:13 Uhr
Die Gasturbine (und um die geht es beim Jumbo) wurde schon 1791 patentiert, wenn wir dieser Logik folgen wollen ;-)
Und eigentlich ist schon der Äolsball der alten Griechen eine Art Turbine, zumindest eine Wärmekraftmaschine. Elektrizität zu nutzen war damals noch wirklich weit entfernt.
Der erste funktionierende Verbrennungsmotor, das/der/whatever Pyréolophore, wurde im Jahr 1807 gebaut.
War natürlich alles damals noch nicht wirklich praxistauglich, aber das waren die ersten Elektromotoren auch noch nicht.
Praxistauglich waren wohl immerhin chinesische Raketen im Jahr 1232. Nimm das, Elon Musk!
Und der Fortschritt beim E-Motor in den letzten Jahrzehnten lag natürlich an der Entwicklung der Speicher/Akkutechnologie. Bei Zügen (Konkurrenten des Jumbo) ebenfalls nicht unbedingt beim Motor, sondern bei Aerodynamik und Struktur.
zum Beitrag17.01.2023 , 17:53 Uhr
> Denn die Frage, ob man angesichts der Klima- und Energiekrise nicht einfach den Energieverbrauch hätte reduzieren können, anstatt noch mehr klimaschädliche Kohle abzubaggern, wurde zu keinem Punkt ernsthaft diskutiert
Hm. War nicht genau _das_ (Energieverbrauch reduzieren) das absolut dominierende Hauptthema der letzten 6 Monate in Medien und Politik in Deutschland?
zum Beitrag17.01.2023 , 17:34 Uhr
Ich halte Tempo 40 (statt 30 oder 50) für "underrated".
Ist schon deutlich besser, entspannter und weniger unfallträchtig als 50, es ist immerhin eine um 20% geringere Geschwindigkeit, Autos sind dann beispielsweise nicht mehr so viel schneller als (zügig fahrende) Fahrräder. Es wird aber nicht als so einschränkend wie Tempo 30 empfunden und könnte damit leichter durchzusetzen sein. Habe damit gute Erfahrungen im Ausland machen können, wo dieses Tempolimit häufiger als in Deutschland zu finden ist und auch größtenteils eingehalten wird.
Wäre vielleicht auch was für Hauptstraßen wie die Frankfurter Allee.
zum Beitrag13.01.2023 , 14:21 Uhr
Obwohl ich Lützerath nicht für *ganz* so wichtig halte, wie es gehypt wird, ist das Interview enttäuschend.
Es zeigt, dass eine Auseinandersetzung mit den Studien, die die Notwendigkeit der Förderung der unter dem Dorf liegenden Kohle verneint, nicht gewünscht bzw. ignoriert wird. Insbesondere zum Thema "Veredelung" sollte die Ministerin doch was zu sagen haben, oder?
zum Beitrag29.12.2022 , 22:07 Uhr
Finde es in der Tat interessant, wie verschiedene Altersgruppen (dieses Generationengedöns sehe ich eher als Folklore an, kann da nicht glauben dass da genau 1995 oder 1997 ein "Bruch" standfand, nur weil das - wesentlich ältere - Journalisten irgendwann mal so definiert haben) verschiedene Vorlieben bei Internetinhalten ("Content") haben und sich somit diese Inhalte weiterentwickeln.
Die logische Weiterentwicklung von den hashtag-feindlichen "Zoomern" wäre eine "Generation", die dann in ein paar Jahren das heute quasi heilige Smartphone als "altmodisches Opa-Spielzeug" ablehnt. ;-)
zum Beitrag27.12.2022 , 00:45 Uhr
Schade, dass die Website "Bitcoin Obituaries" ("Bitcoin-Nachrufe") nur Artikel auf Englisch akzeptiert. Dieser Artikel hier wäre ein guter Kandidat.
Ich empfehle die Website dennoch. Denn seit dem ersten nennenswerten Krypto-Crash im Jahr 2011 (!) sind über 450 Artikel wie dieser hier erschienen, die Bitcoin für tot erklärten. Auch die einstige Internetnutzer-Bibel "Wired" hat sich da schon die Finger verbrannt.
Die meisten "Bitcoin ist tot"-Artikel erschienen übrigens im Jahr 2017. 2022 haben diese Artikel stark abgenommen. Die taz (bzw. Frau Herrmann) steht also mit dieser Meinung relativ alleine, trotz FTX ...
zum Beitrag24.12.2022 , 21:43 Uhr
Dem Text stimme ich weitgehend zu. Aber die "neuen Pazifisten" sollten sich für eine wirklich nachhaltige Lösung einsetzen, die die Tyrannen wirklich abschrecken könnte.
Sie sollten fordern, dass friedensorientierte Staaten sich weltweit zu einer Allianz zusammenschließen.
Und zwar nicht nur zu einer Wischi-waschi-Union die irgendwelche Erklärungen abgibt (wie das gescheiterte Budapester Memorandum), sondern eine wirklich wehrhafte Allianz, die für einander einsteht, eine Art globale Friedens-NATO.
Die ausschließlich verteidigen darf (also nix mit Militärschlägen irgendwo in Übersee, weil mir irgendeine Ideologie nicht passt), das aber in allen friedliebenden Staaten und nicht nur im sogenannten "Westen".
zum Beitrag23.12.2022 , 06:44 Uhr
Stimme dem Artikel zu. In den Industrieländern (gerade Deutschland, siehe die aktuelle Diskussion in der Sächsischen Schweiz, oder vor ein paar Jahren im Schwarzwald) wird gefühlt um jeden Quadratmeter Nationalpark gerungen, während besonders tropische Länder gleich riesige Flächen unberührt lassen sollen.
Das passt einfach nicht zusammen. Natürlich gibt es gerade in tropischen Regionen Gebiete mit hoher Artendiversität, die selbstredend so gut wie möglich geschützt werden müssen. Aber es muss mehr Ausgleich geben.
Ein Kompromiss könnte in die Richtung gehen: Mehr "Naturparks" in Afrika/Asien/Amerika, mehr "Nationalparks" in Europa. Und für die Einbindung der Indigenen gibt es u.a. in Australien erfolgreiche Modelle.
zum Beitrag22.12.2022 , 16:11 Uhr
Zustimmung (und das sage ich als Ampel-Fan mit ein paar Wehwehchen).
Auch die Zusammenlegung von Wahlen finde ich bedenklich, da dann meistens die bundesweite Wahl die Landtagswahl überschattet und somit die Unabhängigkeit der Länder in Gefahr gerät.
Der Absenkung des Wahlalters auf 16 stimme ich dagegen zu. Die meisten sind da schon reif genug. Bei Kommunal- und Landtagswahlen könnte ich mir sogar 14 vorstellen, als "sanfte Heranführung" an die bürgerliche Verantwortung.
zum Beitrag07.12.2022 , 05:56 Uhr
Meiner Meinung nach sollten sich Journalisten zumindest europaweit auf Standards einigen, wie sie mit Kriegsberichterstattung umgehen.
Klar sollte beispielsweise sein, dass die Regierung des Aggressors als Hauptverantwortliche benannt wird. Bei Unterstützung aggressiver Regierender wie Putin dürfen gerne harte Maßnahmen ergriffen werden (wobei diese nicht notwendigerweise endgültig sein müssen, wenn der Sender seinen Fehler erkennt).
Empathie für Teile der Bevölkerung, und wenn es zwangsmobilisierte Soldaten sind, sollte dagegen erlaubt sein. Ich bin mir sicher, dass viele Russen nur aufgrund von jahrzehntelanger Propagandaberieselung den Krieg befürwortet haben (und es werden ja immer weniger, inzwischen scheint es nur noch eine Minderheit zu sein). Eine Kollektivschuld hier sollte zumindest bezweifelt werden dürfen.
Lettland erweist mit dem Lizenzentzug jedenfalls nicht nur Journalisten, sondern allen freiheitsliebenden Menschen einen Bärendienst, sowohl in Europa als auch in Russland, weil jetzt Putin wieder einen Sündenbock zum Ablenken hat ("die sind doch auch nicht besser"). Ich hoffe, die Entscheidung wird rückgängig gemacht.
zum Beitrag30.11.2022 , 18:57 Uhr
Nur kurze Anmerkung: Wasserstoff ist "nicht" primär für Autos gedacht, sondern für die Industrie und womöglich auch für Spitzenlast/Regelenergiekraftwerke.
zum Beitrag30.11.2022 , 18:45 Uhr
Ich stimme hier eher Rudi Hamm zu. Das Problem ist nicht der Antrag an sich, sondern der Zeitpunkt.
Wer sich selbst eine oberflächliche Abhandlung wie die Wikipedia-Seite zum Holodomor ansieht, der kommt zum Schluss, dass es in der Geschichtswissenschaft keinen Konsens gibt, ob die Hungersnot gezielt als Völkermord geplant war oder nicht. Und die Forschenden haben sich wesentlich tiefer mit dem Thema befasst als jede(r)*, der/die hier oder zu anderen Zeitungsartikeln Kommentare abgibt.
Siehe dazu die englischsprachige Seite en.wikipedia.org/w..._genocide_question, die mehrere Standpunkte zusammenfasst.
Es scheint da auch in den letzten Jahren keine neuen Erkenntnisse gegeben zu haben. Wäre dies der Fall (etwa wenn ein Stalinscher Geheimbefehl gefunden wurde, der auf Völkermord-Absichten hindeutet), dann wäre es etwas anderes und eine Verurteilung als Völkermord vollends gerechtfertigt.
*Man kann natürlich nicht ausschließen, dass irgendwo in einem Leserbrief/Kommentar doch Leute mit Expertise ihren Senf abgeben, das habe ich aber bisher zu dem Thema noch nicht gesehen.
zum Beitrag14.11.2022 , 07:31 Uhr
Die Einholung der Flagge in Melitopol wäre in der Tat ein weiterer Meilenstein.
Allerdings habe ich dazu keine Quellen gefunden. Laut Yahoo News waren es "Aktivisten" (die die Flagge immer wieder klauen):
news.yahoo.com/act...lag-171949590.html
Falls das tatsächlich von der Besatzungsverwaltung ausging, hätte ich gerne weitere Quellen ...
zum Beitrag08.11.2022 , 00:03 Uhr
Lagerfähige Energieträger: da fällt mir die Wasserstoffpaste des Fraunhofer-Instituts ein:
www.zess.fraunhofe...ftechnologien.html
Wird wohl ab 2023 in einer Pilotanlage produziert (wird bereits gebaut, hat sich aber wegen Lieferengpässen/Energiepreisen verzögert).
zum Beitrag07.11.2022 , 06:28 Uhr
In Berlin kommste gar nicht erst rein wenn du Pech hast.
Im Berliner Türsteherwesen kann man noch die altpreußischen Tugenden erkennen. Und damit meine ich gar nicht mal primär das Berghain. Hab auch in wesentlich kleineren Läden, also durchaus noch "Kneipen", erlebt, dass Leute abgewiesen wurden, nur weil sie nicht wie das intendierte Publikum aussahen.
zum Beitrag06.11.2022 , 00:57 Uhr
Ich käme zu einem Fazit etwa zwischen euren beiden Standpunkten:
Es gibt eine Kultur, die tatsächlich als queer wahrgenommen wird. Sowohl von denen, die sich in ihr bewegen, als auch von außen aus. Die beispielsweise bestimmte kulturelle Erzeugnisse teilen.
Aber nicht alle Menschen, die sich im nicht-cis/nicht-hetero-Spektrum ansiedeln, können mit dieser Kultur etwas anfangen.
Trotzdem teilen diese Menschen oftmals auch Diskriminierungserfahrungen mit denen aus der "queeren Kultur". Weil es eben wiederum (leider) eine Gruppe Menschen gibt, die alles was nicht-cis/nicht-hetero ist, ablehnen (denen entschieden entgegenzutreten ist).
Ich würde dennoch zwischen beiden Gruppen differenzieren, beziehungsweise sie nicht als Gruppen ansehen, sondern als sowas wie "symbolisch definierte, abgestufte Räume" (so geschwollen das klingt) mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
zum Beitrag25.10.2022 , 00:34 Uhr
Fleischersatzprodukte sind nur deshalb so teuer, weil die Unternehmen sich ihre Entwicklungskosten und den "Neuheitsbonus" (den man in solchen Namen wie "Impossible Food" sehen kann) in Gold aufwiegen lassen ;-)
Eigentlich sind dort meist nur spottbillige Grundprodukte wie Erbsen, Linsen, Sojabohnen, Rote Beete und vielleicht mal die (etwas teurere) eine oder andere Kokosnuss verarbeitet, plus die chemischen Zusatzstoffe, die man aus nicht-veganen Produkten kennt.
Ich sehe in den Ersatzprodukten schon eine Chance. Sie müssten aber billiger werden. Wenn die Industrie das nicht schafft, wäre etwa ein Low-Profit-Staatsunternehmen eine Überlegung wert (oder entsprechende Förderungen bei der Einhaltung von Höchstpreisen).
Ihr Traum von einer Slow-Food-Gesellschaft ist zwar schön, ist aber doch ein zu radikaler Wechsel für die meisten Menschen, der eher Abwehrreaktionen hervorrufen würde.
zum Beitrag25.10.2022 , 00:27 Uhr
Den Ziegen der Nomaden geht es im Vergleich zu 95% der Mastindustrie-Tieren blendend. Traditionell lebende Inuit jagen und fischen - die Tiere leben also vorher wild.
Wenn der heutige Biostandard (der wahrscheinlich dem Standard der meisten Nomaden-Ziegen entspricht) der "schlechteste" akzeptierte Standard wäre, wäre schon viel gewonnen.
Ich glaube aber, dass die Autorin etwas unklug formuliert, dass "Ernährung keine Privatsache sein sollte". Das sollte sie nämlich meines Erachtens weiterhin bleiben.
Aber es geht doch um die Bedingungen, mit denen man mit tierisch hergestellten Lebensmitteln Geld verdienen kann. Nicht um die endgültige Entscheidung des Konsumenten - wenn das Fleisch z.B. viermal so teuer ist wie heute und dieser sich trotzdem dafür entscheidet, sollte der Staat sich nicht einmischen.
zum Beitrag23.10.2022 , 07:33 Uhr
Es gibt zwei Methoden, mit denen On-the-Board-Spieler bisher erwischt wurden:
1) Handy auf dem Klo verstecken bzw. von einer Drittperson verstecken lassen. Dort in entscheidenden Positionen die Engine nach dem besten Zug checken. Ist natürlich hoch riskant und nach dem bisher bekanntesten Fall Rausis sicher kaum noch möglich.
2) Bei Mannschaftwettkämpfen könnten Teamkollegen mitrechnen und mit dem Spieler kommunizieren (Fall Feller).
Nicht bewiesen, aber vermutet (deshalb hier kein Name) wurde in weiteren Fällen, dass Spieler einen Empfänger im Ohr oder im Schuh versteckt hatte. Es gibt ein Video mit einem sogenannten "Sockfish" (aus "Socke" und "Stockfish", die derzeit stärkste Engine), dabei handelt es sich aber um eine Amateur-Bastelei. Die man natürlich, Geld vorausgesetzt, auch besser hinbekommen könnte. Bei guten Sicherheitsvorkehrungen (Abscannen der Spieler nach Elektronik/Metall vor dem Betreten des Spielsaals) sollte diese Cheatingform aber nicht möglich sein.
zum Beitrag22.10.2022 , 22:43 Uhr
Die Beschreibung ist schon etwas vereinfachend. Es gibt sowohl bei den Kirchner-Befürwortern als auch bei den Kirchner-Gegnern Rechte und Linke.
Um erst mal zu den Gegnern zu kommen: Javier Milei ist sicher nicht "liberal-progressiv" sondern ganz klar ein Rechtspopulist (Richtung Oliver Janich), Mauricio Macri wäre in Deutschland wohl in der "kapitalistisch-konservativen" Ecke von Friedrich Merz. In der linken Mitte angesiedelt wären Leute wie Rodríguez Larreta, Facundo Manes oder Martín Lousteau. Natürlich gibt es den linken Rand des FIT, die sind auch Gegner des Kirchnerismo.
Beim Regierunglager sehe ich ebenfalls eine große Bandbreite, von hart Rechten wie Sergio Berni und Gildo Insfrán bis hin zu "Linksprogressiven" wie Gómez Alcorta. Alberto Fernández würde ich eher als Mitte-Rechts bezeichnen.
Dennoch - der Rest Ihres Beitrags riecht schon etwas danach, dass Sie es sich auf einer Seite der "grieta" gemütlich gemacht haben. ;-)
zum Beitrag15.10.2022 , 22:37 Uhr
Man kann Opfer und Täter gleichzeitig sein. Der Weg vom Opfer zum Täter ist in der Psychologie ziemlich gut erforscht.
Das heißt gerade nicht, dass Kriegsverbrecher nicht zur Verantwortung gezogen werden sollte, weil sie selbst "missbraucht" wurden. Ein Mörder, der in seiner Kindheit von gewalttätigen Eltern traumatisiert wurde, bleibt trotzdem ein Mörder.
zum Beitrag26.09.2022 , 21:09 Uhr
Mesh-Netzwerke nach der Art von freifunk.net, die Satelliten-Internet an ganze Stadtviertel oder Dörfer verteilen und auch intern Kommunikation (etwa über dezentrales Messaging) ermöglichen, wären noch eine Möglichkeit, die leider nicht erwähnt wurde.
Sie bestehen einfach aus einer Software, die WLAN-Router verschiedener Haushalte zu einem Netzwerk zusammenschaltet, somit besteht die Beschränkung auf "ein Dutzend Benutzer" nicht. Das Prinzip gibt es seit fast 20 Jahren und dürfte auch im Iran schon existieren.
zum Beitrag15.09.2022 , 21:48 Uhr
Miner zu regulieren, ist durchaus sinnvoll, allerdings nicht über die Hashrate, sondern über die Quellen der Energie, die genutzt werden.
Im US-Bundesstaat New York müssen Miner inzwischen nachweisen, dass sie erneuerbaren Strom nutzen. Das ist der Weg, der eingeschlagen werden sollte, und wäre auch für die EU vorstellbar.
Natürlich könnte es dadurch in gewissen Regionen zu Konkurrenz zwischen Minern und anderen Wirtschaftsakteueren um den EE-Strom kommen. Daher wäre es noch besser, von den Minern zusätzlich den Beweis zu verlangen, dass sie selbst ihren Strom generieren, z.B. über Anteile an einem Wind/Wasserkraftunternehmen.
zum Beitrag15.09.2022 , 20:51 Uhr
Ethereum ist nicht mit Bitcoin vergleichbar. Es ist ein zentralisiertes Netzwerk, bei dem ein Unternehmen bestimmt, welche Transaktionen erlaubt sind und welche nicht, und damit nur marginal anders als Paypal oder halt unsere guten alten Banken organisiert. Etwas transparenter nach außen hin halt. Besagtes Unternehmen hat sich am Anfang des Projekts wahrlich fürstlich (königlich? Wenn ich mich nich irre sind sie damit reicher als Charles III. geworden) mittels Premine belohnen lassen.
Deswegen funktioniert dort auch das für Angriffe anfällige Proof of Stake. Weil die Bosse um Buterin die Macht haben, einen Angriff jederzeit zurückzudrehen.
Im Übrigen ist der angeblich so moderne Proof-of-Stake-Algorithmus Casper nichts anderes als eine Anwendung des bereits 1999 vorgestellten PBFT-Konsenssystems. Nur doof, dass dieser nur funktioniert, wenn zwei Drittel der Teilnehmer ehrlich sind. Aber klar, man kann ja jeden Angriff zurückdrehen.
zum Beitrag12.09.2022 , 19:18 Uhr
Proof of Stake liegt nicht nur bei der Gerechtigkeit, sondern auch bei der Sicherheit wesentlich hinter Proof of Work.
Bitte dazu das "Nothing-at-Stake"-Problem und "Weak Subjectivity" in eine Suchmaschine eingeben.
Ganz stark vereinfacht ist der Konsens, der bei den Teilnehmern ("Validatoren") über die verarbeiteten Transaktionen entsteht, bei Proof of Stake instabil. Dies liegt daran, dass die Ressourcen, aufgrund derer entschieden wird, wer Transaktionen validieren und Blöcke schreiben darf, vergangene Transaktionen sind (die deinen "Stake" aufbauen). Es gibt eine ganze Reihe Angriffsszenarien, die auf dieser Schwäche aufbauen.
Im Kontrast dazu ist bei Proof of Work die Ressource Rechenleistung, die "extern" erbracht wird, ausschlaggebend. Hier kann nur der angreifen, der wirklich die Mehrheit der Rechenleistung hat.
zum Beitrag09.09.2022 , 23:55 Uhr
Keine Angst, spätestens im Dezember gibt es, wenn die Situation in Frankreich und Russland sowie der Gaspreis so bleibt wie bisher, eine Entscheidung für den Streckbetrieb. Dann ist die Notsituation eben eingetreten und die Reserve-KKWs müssen ran.
Die 3 fehlenden Monate werden den Bock (die Rezession) auch nicht fett machen.
zum Beitrag09.09.2022 , 20:33 Uhr
Ich gehöre eigentlich auch zu den Streckbetrieb-Befürwortern, könnte mir sogar eine Laufzeitverlängerung von 1-2 Jahren (jeweils bis Frühjahr) vorstellen - wenn dann wirklich, und unumkehrbar, Schluss wäre.
Dennoch halte ich die Reservebetrieb-Entscheidung für gut. Denn das Problem ist in dem Fall politisch - je mehr man vom Atomausstieg abrückt, um so höher ist das Risiko, dass wegen politischen Stimmungsumschwüngen eben doch länger (also 5 Jahre+, wie es die CDU fordert) an der Kernenergie festgehalten wird. Das würde wiederum die Risiken der Kernenergie selbst erhöhen. Selbst die modernste Generation (EPR und Co.) scheint da nichts dran zu ändern (Probleme mit Core-Catchern usw.). Dazu käme das Risiko von Milliardengräbern, falls tatsächlich der Umschwung so weit geht, dass - wie es u.a. Scheuer fordert - tatsächlich neue AKWs geplant und gebaut werden, die dann nach Jahrzehnten Bau höchswahrscheinlich nicht mehr konkurrenzfähig mit den dann spottbilligen EEs sind.
Wegen der Risiken der Kernkraft wurde der Atomausstieg ja beschlossen. Wenn man all dies betrachtet, so kommt für mich nur die Lösung in Betracht, tatsächlich nur noch in einer Notsituation den Ausstieg ein paar Monate zu verlängern - also der Reservebetrieb.
zum Beitrag04.09.2022 , 00:31 Uhr
Schade, dass nicht darauf eingegangen wird, warum die Umfragen für den derzeitigen Vorschlag für die neue Verfassung leider ziemlich schlecht aussehen. Es gibt wohl eine Desinformationskampagne besonders betreffend der Rechte für indigene Völker.
Sollte die Verfassung allerdings scheitern, so könnte die Konsensfindung trotzdem weitergehen, die verfassungsgebende Versammlung würde wohl wieder einberufen werden - rund 85% sind jedenfalls gegen die Pinochet-Verfassung.
zum Beitrag02.09.2022 , 15:15 Uhr
Die Staatsbürgerschaft ist halt eines der ersten Dinge, die man über einen Tatverdächtigen weiß, da sie schon bei der Ausweiskontrolle sichtbar wird. Die Lebensgeschichte kommt dann erst beim Verhör. Insofern wäre hier zu erörtern, auf welchem (zeitlichen) Stand der Medienberichte der taz-Artikel basiert.
Dennoch gebe ich Ihnen im Grundsatz recht. War der Mann schon seit 1993 in Argentinien, dann ist das bereits vor dem aktuellen Hassausbruch ("la grieta") zwischen Peronisten und Antiperonisten (der allerdings nicht der erste ist, auch die 50er und 60er waren da schlimm). Er wurde also in diesem hasserfüllten Umfeld sozialisiert (was natürlich nichts entschuldigt), deshalb sollte er in tiefgründigeren Berichten nicht als "Ausländer" dargestellt werden.
zum Beitrag05.08.2022 , 21:39 Uhr
Ich kann beiden Argumenten etwas abgewinnen.
"Technisch" wäre ich für einen Streckbetrieb, wenn er notwendig wäre. Sogar einer Laufzeitverlängerung um maximal 2 Jahre, aber mit Überprüfung, könnte ich noch zustimmen, wenn dafür Kohlekraftwerke abgeschaltet werden würden.
Aber die Art, wie jetzt die Atomlobby aus ihren Löchern gekrochen kommt und Morgenluft wittert, ist widerlich und vollkommen durchschaubar. Es besteht die Gefahr, dass diese keine Ruhe mehr gibt, bis der Ausstieg endgültig abgesagt wurde oder zumindest eine lange Laufzeitverlängerung von >5 Jahren rausspringt - vielleicht kommt ja bis dahin tatsächlich eine Wunder-Brüttechnologie um dann sozusagen über die Hintertür den Wiedereinstieg zu rechtfertigen.
Insofern denke ich inzwischen, dass am Abschaltdatum 31. 12. festgehalten werden sollte - mit Ausnahme einer echten Notsituation, aber die wird ja derzeit immer unwahrscheinlicher, da die Gasspeicher sich doch besser füllen als erwartet.
zum Beitrag10.06.2022 , 22:35 Uhr
Kompliziertes Problem, das.
Provokante These: Vielleicht wäre mittelfristig eine Wiedervereinigung von Serbien und Kosovo gar keine schlechte Idee. Aber natürlich auf Augenhöhe, also kein "Beitritt zu Serbien" (=Einverleibung) sondern mit hochgradiger Autonomie, eventuell auch viellecht Montenegro einschließend, als eine Art Konföderation. Ist aber derzeit noch wohl illusionär, Hass und Angst vor erneuten Aggressionen sitzen noch zu tief.
Es gibt jedenfalls Anzeichen dafür, dass die internationale Unterstützung für "ethnisch" begründete Mini-Staaten in dieser Region vielleicht doch keine gute Idee war, weil sie nationalpopulistische Opportunisten in der Politik begünstigt. Zumal beispielsweise die sprachlichen Unterschiede zwischen den post-jugoslawischen Staaten z.T. minimal sind (siehe Serbisch/Kroatisch). Jugoslawien hat lange Zeit gar nicht so schlecht funktioniert, die Regionen waren relativ autonom. Es war eben dieser nationalistische Ausbruch Ende der 80er und in den 90ern, der das ganze Schlamassel erst generiert hat.
Der weiterhin starke Nationalismus in Bosnien-Herzegowina scheint dieser Ansicht zwar auf den ersten Blick zu widersprechen, aber auch hier wurden die Grenzen der Regionen nach "ethnischen" Kriterien gezogen.
Wenn denn Leuten dort doch nur klar würde, dass eine ethnische Einteilung eigentlich nur bei sprachlich/kulturellen Fragen Sinn hat und explizit nicht-ethnisch begründete Staaten als Modell ziemlich gut funktionieren können, wie die Schweiz zeigt ...
zum Beitrag07.06.2022 , 01:25 Uhr
Wichtiger Artikel.
Ich bin voll auf der Seite der Ukraine in diesem Konflikt, aber der "Westen" muss intelligenter vorgehen. Genauer: Er muss der Welt klarmachen, dass es sich nicht um einen NATO-Russland-Konflikt handelt. Sondern dass es darum geht, Angriffskriege generell zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen und eine nachhaltige Friedensordnung zu erreichen.
Es muss also eine Allianz aufgebaut werden, die nicht nur aus NATO-Staaten besteht, sondern für alle Länder offen ist. Dabei müssen europäische und nordamerikanische Staaten natürlich auch die Ungerechtigkeiten der jüngeren und jüngsten Vergangenheit aufarbeiten und Wiedergutmachung leisten. Das Festhalten der deutschen Bundesregierung an Impfstoffpatenten war da nicht nur ethisch äußerst fragwürdig, sondern auch geopolitisch ein Riesenfehler.
Denn immer wenn Putin weiter rumlavieren kann, dass es doch nur um seine "Sicherheitsinteressen" und um einen Machtkampf mit der NATO geht, kann er andere Länder sehr einfach auf seine Seite ziehen. Etwas mit dem Versprechen auf günstige Güter - Knappheit an Rohstoffen/Agrarerzeugnissen herrscht ja in Russland wegen der Sanktionen gerade nicht unbedingt. Geht es hingegen ehrlich um den Frieden, dann hat Putin diese Option zwar immer noch, aber es wird schwieriger, eine solche Allianz als Feindbild zu "verkaufen".
Natürlich sollten eigentlich die Vereinten Nationen diese Rolle erfüllen. Diese sind jedoch dysfunktional aufgebaut, nicht zuletzt wegen Russlands Vetorecht im Sicherheitsrat. Es braucht daher wohl leider eine weitere Parallelstruktur.
zum Beitrag13.05.2022 , 04:07 Uhr
Ich stimme dem Artikel im großen und ganzen zu. Die Ausdehnung NATO ist nicht unproblematisch, da sie zu einer regionalen militärischen Blockbildung beiträgt und damit unnötig Spannungen schaffen kann.
Intelligenter wäre eigentlich ein wirklich globales Verteidigungs- und Friedensbündnis: nicht ganz so eng wie die NATO, aber enger als die Strukturen der Vereinten Nationen - und dafür offen für alle Länder, die das Mittel des Angriffskriegs ablehnen. In eine solche Allianz könnten z.B. auch China und Indien eintreten - wenn sie dafür allen Expansionsgelüsten (Taiwan, Kaschmir) abschwören.
Länder dieser Allianz könnten sich gegenseitig bei Agressionen unterstützen; ein Land, das gegen das Angriffsgebotsverbot verstößt, könnte sofort ausgeschlossen werden, selbst wenn dies über die Unterstützung angeblicher Separatisten geschieht.
zum Beitrag19.04.2022 , 00:36 Uhr
Zustimmung. Auf dieser Basis muss die Friedensbewegung sich bewegen, um nicht unglaubwürdig zu werden.
Dennoch ist die Breite, in der die Friedensbewegung agieren kann, doch ziemlich hoch.
Beispielsweise kann man sich gegen das Denken in Blöcken und Einflusssphären stellen, und stattdessen (als NATO-Alternative) eine Allianz der friedfertigen Staaten fordern, die sich gegenseitig bei Aggressionen unterstützen. Anders als die NATO müsste diese Allianz für alle Staaten der Welt, die teilnehmen möchten, offen sein - ausgeschlossen würde man nur, wenn man selbst mit dem Verbot von Angriffskriegen bricht. Dazu gehört natürlich auch ein Verbot, separatistische Bewegungen in anderen Staaten (auch ideell/nichtmilitärisch) zu unterstützen - in diesem Fall könnte man z.B. mit Zweidrittelmehrheit ausgeschlossen werden.
Natürlich kann sich auch die NATO selbst in diese Richtung bewegen, sie sollte aber 1) ihren Namen wegen des regionalen Bezugs ändern, und 2) zugeben, dass Mitglieder in der Vergangenheit auch mit dem Angriffskriegsverbot gebrochen haben (ganz klar im Fall von Vietnam, Libyen und Irak, der Kosovo ist imo ein strittiger Fall).
zum Beitrag18.04.2022 , 13:20 Uhr
Das ist ein inhärentes Problem der meisten präsidentiellen Regierungssysteme, in denen der Präsident formell unabhängig vom Parlament ist.
Eine Verbesserung wäre nur mit komplizierteren Wahlsystemen möglich, etwa einer Ersatzstimme statt einer Stichwahl, die zum Einsatz kommt, wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit erringt. Oder gleich die sogenannte "Wahl durch Zustimmung", bei der man für alle Kandidaten stimmen kann, denen man zustimmt.
Allerdings haben es alle diese Systeme in sich, dass sie kleinere Parteien tendenziell begünstigen. Das macht es unwahrscheinlich, dass eine solche Änderung von den größeren Parteien unterstützt wird, und die haben zusammen die Mehrheit.
Ein parlamentarisches Regierungssystem wie in Deutschland hat dieses Problem nicht. Allerdings hat dort der Wähler formell keinen Einfluss auf den Regierungschef. Das kann ebenfalls zur Situation führen, dass der Regierungschef kaum Rückendeckung durch die Bevölkerung hat, wenn einer außerhalb des "Wählerfavoritenkreises" von den Parteien etwa zur Kanzlerwahl aufgestellt wird. (Hat in Deutschland bisher recht gut geklappt, in anderen Ländern aber nicht unbedingt.)
Das "ideale Wahlsystem" wurde daher noch nicht gefunden. Vielleicht sowas wie Liquid Democracy.
zum Beitrag07.04.2022 , 06:43 Uhr
Stimme zu. Verstärkt seit dem mutmaßlichen Massaker von Butscha geht der Tenor in vielen Medien, darunter wohl auch der taz, in eine Richtung der "Tätervolk"-Argumentation.
Das mag aus emotionalen Gründen verständlich sein, ist aber gerade falsch.
Schließlich ist die Hypothese, dass man Menschen nach der Zugehörigkeit zu einem Volk oder einer Ethnie bewerten soll, einer der Bausteine des faschistischen Ultranationalismus eines Putin - und zugegebenermaßen einer größeren Gruppe der russischen Bevölkerung, aber eben nicht allen.
Man beantwortet also Böses mit der gleichen Logik, und bekräftigt diese Logik damit noch.
Was daraus werden kann, kann man etwa in Armenien/Aserbaidschan sehen - dort bewerten sich sehr viele Menschen nur noch danach, ob sie einer bestimmten Ethnie angehören oder nicht.
Eine bessere Alternative wäre, dass man sich nicht "gegen Russland", sondern "gegen den russisch-putinistischen Ultranationalismus" positioniert. Dies bietet die Möglichkeit, die ethno-nationalistische Logik zu durchbrechen und beispielsweise die mutigen Russen, die sich gegen die Invasion stellen, weiterhin unterstützen zu können.
zum Beitrag07.03.2022 , 14:35 Uhr
Das ist vollkommen klar, ich weiß nicht, wo das meinem Beitrag widerspricht. Selbst die "Kommunisten" sind teilweise von Rechtsextremismus durchsetzt.
Das Problem ist nur, wenn man die ukrainischen Probleme ausblendet, liefert man der Putin-Propaganda nur weiteren Märchenstoff, da dieser dann behaupten kann, "westliche" Medien würden die Situation schönreden.
Gerade antirassistische Westeuropäer sollten durchaus auch (auf Friedensdemos, Social Media etc.) - bei gleichzeitiger klarer Unterstützung der ukrainischen Position in diesem Konflikt! - zeigen, dass das Sprachengesetz und das Azow-Regiment nicht mehr in die heutige Zeit passen. Ich bin mir auch sicher, dass viele antirassistische Ukrainer auch den Bandera-Kult kritisieren.
zum Beitrag07.03.2022 , 06:09 Uhr
Asow-Regiment, Bandera-Kult und Sprachengesetz (u.a. Verbot rein russischsprachiger überregionaler Medien) - auf den drei Pfeilern steht Putins "Denazifizierungs"-Propaganda.
Alles keine schönen Dinge, für die man die ukrainische Regierung sicher kritisieren kann und sollte.
Aber dennoch keinenfalls eine Rechtfertigung, weder für einen Krieg noch für den Nazi-Vorwurf, der besonders gegen Selenski (der zudem eigentlich ein Gegner des Sprachengesetzes ist, aber dort der Legislative nicht im Weg stehen wollte) absurd ist.
Daher ist die Schlussfolgerung des Artikels vollkommen korrekt. Dennoch, etwas mehr Tiefe hätte mich gefreut.
zum Beitrag21.02.2022 , 05:27 Uhr
Die "Spaßorientierten" kann man mit zwei Argumenten viel besser als mit Angstmache (was kümmert es die, wenn es in 10 Jahren auf Mallorca 0,5 Grad wärmer ist?) ins Boot holen.
Erstens wird, wenn der Übergang zur CO2-Neutralität einmal geschafft ist, keineswegs ein "primitives" Zeitalter, sondern vielmehr wahrscheinlich eine weltweite wirtschaftliche Blütezeit eintreten (wenn kein Krieg usw. dazwischenkommt). Der technische Fortschritt und damit eine Wohlstandverbesserung kann dann wieder direkt bei den Menschen ankommen - die Kosten für die Umstellung auf erneuerbare Energien, Energiesparen usw. wurden ja schon getätigt.
Zweitens können für diese Übergangszeit, in der z.B. Flüge tatsächlich merklich teurer sind und für viele unerschwinglich werden (wenn überhaupt) der Fokus auf innovative Leistungen gelegt werden, die dieser Gruppe "Spaß" versprechen. Eine Idee wären z.B. Party/Rave-Züge, die durch Europa fahren und die Tourismuszentren an den Küsten anfahren. Oder dass auch eines der bisher nahezu ausschließlich "spießigen" deutschen Seebäder endlich - klimafreundlich, natürlich nicht wie Ischgl - zu einem jüngeren, "partyorientierteren" Tourismusstil bekennt.
zum Beitrag18.02.2022 , 21:04 Uhr
Meiner Meinung nach wird zu sehr auf der Frage herumgehackt, ob sich Länder wie die Ukraine "nach Westen" oder "nach Osten" orientieren sollen. So als gäbe es nur das "Modell NATO" und das "Modell Putin".
Tatsächlich sollte es das Ziel sein, die demokratischen und zivilgesellschaftlichen Strukturen in der Ukraine zu stärken. Das hat nicht unbedingt etwas mit "Westorientierung" zu tun, denn auch in Asien gibt es mit Japan, der Mongolei und (unter Modi leider mit Eintrübungen) Indien Demokratien.
Allerdings gehören zu einer echten Demokratie auch Mitbestimmungrechte _aller_ Ukrainer, einschließlich der russischsprachigen Menschen in der Ostukraine, die nun einmal politisch anders tickt als der Rest des Landes. Somit wäre eine Autonomie dieser Region, unabhängig von Minsk, wünschenswert.
Mit dem Beharren auf Zentralismus und "Ukrainisierung" hat die Vorgängerregierung (Poroschenko) sich leider selbst ins Bein geschossen. Damit wurde Putin erst Gelegenheit gegeben, die Geschichte von der Diskriminierung der Ostukrainer, denen man beistehen müsste, aufrechtzuerhalten. Ein Riesenfehler, aber vielleicht kann man ihn noch korrigieren.
zum Beitrag01.02.2022 , 20:17 Uhr
Grundsätzlich stimme ich dem Artikel zu, AI sollte gerade bei der Beurteilung emotional aufgeladener Konflikte auf äußerste Präzision achten. Allerdings habe ich den Original-Bericht nicht gelesen.
Dennoch scheint es tatsächlich einige Probleme auch innerhalb Israels zu geben, beispielsweise durch das Fehlen einer Zivilehe, weshalb Menschen verschiedener Religionen anscheinend nicht im Land einfach so heiraten können (sondern nur innerhalb ihrer Religionsgemeinschaft). Solche durchaus auch aus israel-freundlicher Sicht kritisierbare, aber wohl von den Orthodoxen verteidigte Bestimmungen festigen Parallelgesellschaften und begünstigen Diskriminierung. Vielleicht war sowas gemeint.
zum Beitrag23.01.2022 , 04:00 Uhr
Da würde mich die genaue Rechnung interessieren.
Dennoch wäre ich, _gerade_ weil nur noch drei AKW am Netz sind, dafür, diese noch bis zum Ende der Legislaturperiode laufen zu lassen und dafür den Kohleausstieg schneller durchziehen.
Drei AKW sind zu wenig, um großtechnisch an der Kernkraft festzuhalten, und mit dem hier vorgeschlagenen Datum vermeidet man, dass eine CDU-geführte Regierung die Laufzeit weiter verlängert.
Alles natürlich mit dem Vorbehalt, dass kein kritischer Störfall auftritt (Neckarwestheim macht ja wohl einige Probleme in die Richtung).
zum Beitrag21.01.2022 , 18:47 Uhr
In dem (wohl fiktiven) Fall hätte Spanien das bessere Patentgesetz, und Deutschland sollte nachziehen, dann steht es 2:2.
Patente sind dafür da, echte Innovationen zu schützen. Nicht irgendwelche trivialen Kombinationen uralter Mechanismen, die halt ein bisschen anders sind als bei anderen Geräten. Und darum handelt es sich nun mal in diesem Rechtsstreit.
Urteil richtig, auch wenn Lidl sicher nicht unbedingt ein strahlender "good guy" ist.
zum Beitrag18.01.2022 , 00:20 Uhr
Stimme 100% mit Ihnen zu und auch mit dem Grundtenor des Artikels.
Eine Kritik am Artikel habe ich jedoch: Ich denke, die Hauptsache ist es nicht, "Distanz" zwischen jüdischen Israelis und Palästinensern in Ostjerusalem herzustellen - also die Wohnviertel beider "Gruppen" strikt zu trennen. Das Problem ist vielmehr das Leid, das bei jeder dieser Räumungen entsteht, sowie die symbolische Aufladung. Beides wird von radikalen Organisationen auf beiden Seiten ausgenutzt, um das Feuer anzufachen. Was letztendlich nur ihren Führern nutzt, dem Rest der Bewohner der ganzen Region Israel/Palästina nicht.
zum Beitrag25.12.2021 , 22:35 Uhr
Gerade darum gehts ja etwa im Artikel. Vertrauen aufbauen statt abgrenzen. Allerdings bezweifle ich, ob Infostände da ausreichen.
Ein wichtiger Schritt wäre es, die Vermutung einiger der "Ängstlichen" zu entkräften, es ginge nur um Lobbyismus für "Big Pharma" (auch die deutsche Position zu Impfpatenten spielt da mit rein).
Deshalb sollte schnellstmöglich die Anerkennung von Impfstoffen kommen, die nicht von westlichen Pharmaunternehmen hergestellt wurden, zumindest von den WHO-zugelassenen (Covaxin, Vero, Coronavac). Bei Sputnik V hoffe ich, dass die ihre Differenzen mit der WHO gebacken kriegen, da dieser Impfstoff die Russophilen zur Impfung verleiten könnte.
Spanien, Finnland und andere EU-Staaten sind schon so weit und erkennen die WHO-approved Impfstoffe zumindest für Einreise sowie 2G(+)/3G an, warum nicht auch Deutschland?
zum Beitrag17.12.2021 , 17:06 Uhr
Die Frage ist natürlich nicht "bauen oder nicht", sondern das Wie.
Meiner Meinung nach sollte der Staat Modelle wie das Mietshäuser-Syndikat fördern. Die konzentrieren sich derzeit auf Bestandsobjekte, aber wenn der Staat ihnen attraktive Kredite zusichern würde, könnten sie durchaus auch beim Neubau eine größere Rolle spielen. Es wäre ein privater Akteur, der die Mieten aber nicht hochtreibt, sondern tendenziell konstant nahe dem Selbstkostenpreis hält.
zum Beitrag10.11.2021 , 19:28 Uhr
Ich kann den Gedankengang des Artikels zwar nachvollziehen. Allerdings geht er davon aus, dass alle Ungeimpften - oder zumindest die meisten - kategorische Impfgegner sind und daher nur mit einer Pflicht zur Immunisierung zu bewegen sind.
Eine größere Gruppe dürfte aber den "Ängstlichen" zuzuordnen sein. Dass sind die, die vor den "neuartigen" mRNA- und Vektorimpfstoffen Angst haben, sich aber mit einem traditionellen Impfstoff impfen lassen würden.
Deshalb wäre meiner Meinung nach eine bessere Strategie, erst einmal diese Gruppe zu umwerben - indem man die bereits existierenden Totimpfstoffe mit WHO-Notfallzulassung von Sinovac, Bharat Biotech und Sinopharm (gerade letzterer ist hocheffektiv) so schnell wie möglich zulässt. Oder Impfungen mit diesen Vakzinen zumindest anerkennt, wenn ersteres rechtlich nicht möglich sein sollte, weil man schon eine EMA-Zulassung als Voraussetzung für die deutsche Zulassung festgelegt hat. Sorry, die EMA ist zwar (zumindest an Sinovac) dran, aber erstens VIEL zu langsam, die Welle ist jetzt da, und zweitens ist gerade der Sinovac-Impfstoff der uneffektivste der Totimpfstoffe. Spanien, Griechenland und einige andere europäische Länder sind diesen Schritt schon gegangen und vergeben Impfzertifikate an die, die sich mit Sinopharm und Co. impfen haben lassen.
Wäre das eine "Kapitulation vor den Impfgegnern" mit ihrer irrationalen Angst vor "Gen-Impfstoffen"? Womöglich könnte es so interpretiert werden. Aber in der jetztigen Situation sollte Deutschland pragmatisch vorgehen und nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Denn sonst radikalisieren sich die "Ängstlichen" weiter, was in Teilen ja schon geschehen ist, und wechseln zum Lager der "Unbelehrbaren". Und wenn wir dann Pech haben, könnte es selbst 2022 noch weitere bedenkliche Corona-Wellen geben.
zum Beitrag09.11.2021 , 22:11 Uhr
Nunja, um die Rechenkünste steht es wohl nicht zum Besten: Es sind 10000, nicht 1000 Euro (1 Mrd = 1000 Mio. ;-) ).
Aber die 400 Mrd. entstehen ja dazu noch pro Jahr. Und nicht jeder Haushalt vererbt irgendwas jedes Jahr. Typischer dürfte etwa ein Erbfall pro Haushalt alle 30-40 Jahre anfallen.
zum Beitrag09.11.2021 , 22:03 Uhr
Nein, es sollte ja für "alle" gelten, nur eben im Alter von 21 Jahren. Nicht nur für den Jahrgang, der gerade 21 ist.
Natürlich ist die Idee so noch unausgegoren. Es wäre in dieser "Rohform" ungerecht für die über-21-Jährigen. Die Älteren (gerade sagen wir mal die Altersgruppe 21-30 oder auch 21-40) müssten also ebenfalls irgendwie von diesem "Staatserbe" profitieren, aber wohl eher in Form von Entlastungen, z.B. Wegfall der Bafög-Rückzahlung, Anrechnung auf Hartz 4 etc.
Aber der "Geist" des Vorschlags ist meiner Meinung nach unterstützenswert. Die Umsetzung könnte allerdings kompliziert werden.
zum Beitrag01.08.2021 , 08:30 Uhr
Solange wir uns die (wesentlich tierquälerische) Massentierhaltung für Fleisch, Eier und Milch erlauben, sind das, ehrlich gesagt, "First World Problems".
Dennoch würde ich es (bin kein Veganer) begrüßen, wenn der Pferdesport aus Olympia gestrichen würde. Zumindest Leistungssport mit Pferden oder beliebigen anderen Tieren halte ich für eigentlich nicht tragbar. Bei Hobby-Reitsport kann man drüber streiten (bin selber eher dagegen, kann aber die Befürworter auch etwas verstehen).
zum Beitrag25.06.2021 , 20:08 Uhr
> Allein die energieintensive Neu-Erstellung dieser können wir uns CO2-technisch gar nicht mehr leisten.
Doch, das geht schon.
Ich habe vor kurzem einen lustigen Beitrag (sog. "offenen Brief") eines Professors des "Instituts für Kolbenmaschinen" in Karlsruhe gelesen. Wir sollten doch gefälligst in Nordafrika mit Solarstrom E-Fuels produzieren, um die Kolbenmaschinen zu retten.
Ja, aber. :-) E-Fuels sind vom Wirkungsgrad her ziemlich schlecht. Warum nicht gleich in Nordafrika Akkus und Akku-Autos produzieren?
Das hört halt der Daimler und seine Kumpels nicht gerne. Der produziert lieber weiterhin in Süddeutschland, einer der Regionen der Welt, in der EE-Strom am knappsten ist (wenig Wind und Wasser, Sonne unteres Mittelfeld, aber sehr dicht besiedelt).
zum Beitrag18.01.2021 , 01:34 Uhr
Bei dieser Debatte gibt es immer einen wunden Punkt: Was ist mit denen, die bereits mit Corona infiziert waren?
Diese sind ja von der Immunität her wahrscheinlich ähnlich wie Geimpfte zu betrachten. Aber wenn man ihnen die Privilegien gewähren würde, gäbe es Anreize, um sich mit Corona zu infizieren ...
Nun könnten man sagen, dann gibt man Ex-Corona-Infizierten die Privilegien eben nicht. Aber dann würde es für diese Menschen (in Deutschland immerhin um die 2 Millionen) Anreize geben, sich "unnötigerweise" doch impfen zu lassen. Also anderen Menschen, die es dringender bräuchten, die Impfdosis sozusagen "wegzunehmen".
Die Ex-Corona-Infizierten als Letzte an die Impf-Rangliste (und somit die Privilegien-Liste) zu setzen wäre wiederum wie eine Strafe, obwohl die meisten dafür nichts können und schon z.B. die Isolation/Quarantäne durchmachen mussten ...
Einigen Argumenten der Autorin kann ich allerdings zustimmen, beispielsweise sollten Kontaktbeschränkungen in Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen, in denen alle geimpft sind, tatsächlich gelockert werden dürfen.
zum Beitrag15.01.2021 , 01:23 Uhr
Ich komme aus eurer Zukunft.
Die Totallockdown-Strategie wurde auch in Argentinien angewendet. Ergebnis: etwa doppelt so viele Todesfälle (auf die Einwohner hochgerechnet) wie in Deutschland.
Natürlich lag das nicht direkt am Lockdown, sondern an der Begleiterscheinung, dass die Menschen irgendwann müde werden und sich nicht mehr an die Regeln halten. In Buenos Aires durfte man 4 Monate nur zum Einkaufen lebensnotwendiger Dinge vor die Tür (noch nicht mal zum Sport), und zum Arbeiten in systemrelevanten Berufen, ansonsten waren es mindestens 2 Monate.
Das wird auch in Europa das Ergebnis sein, sollte sich dieser Vorschlag durchsetzen.
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