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19.09.2024 , 21:53 Uhr
Zur Frage "warum jetzt?": ganz klar, Israel hat einen Regierungschef, der sobald er diesen Posten nicht mehr innehat, vor Gericht gestellt wird. Sobald also der Krieg endet und wieder demokratische Wahlen stattfinden, droht ihm das. Was liegt da näher für einen skrupellosen Menschen, als den Krieg dauerhaft am Laufen zu halten. Im Gaza-Streifen steht inzwischen kein Stein mehr auf dem anderen, nun muss ein neues Schlachtfeld kreiert werden. Und nebenbei: alle Welt schaut jetzt auf dieses neue Schlachtfeld und übersieht solange, was die Siedler im Westjordanland so treiben...- es gibt also nichts Dringenderes, als dass sich die israelische Zivilgesellschaft noch deutlicher, als bisher, zu Wort meldet, dass Gerichte eingreifen und das Militär nicht mehr mitmacht. Nur so kann dem Islamismus das Wasser abgegraben werden und nur so kann verhindert werden, dass die Juden in aller Welt weiter angefeindet werden!
zum Beitrag30.08.2024 , 20:16 Uhr
Ja, das ist alles richtig! Ich denke allerdings, es läge an den Muslimen in Deutschland (und in aller Welt), aufzustehen und aufzuschreien: "Terror hat mit dem Islam so wenig zu tun, wie die Inquisition mit christlicher Nächstenliebe" - das höre ich leider kaum!
zum Beitrag30.08.2024 , 17:37 Uhr
angesichts des allgemeinen hyper-arousal ein angenehm sachlicher Artikel. 6cm - das betrifft alle Schweizer Taschenmesser (7 cm Klingenlänge die kleineren, 8,6 cm die größeren Ausführungen). Die sind aber als Waffen völlig ungeeignet: würde man damit zustechen, liefe man Gefahr, dass sie einklappen und man sich selber verletzt. In Wirklichkeit sind das kleine Multifunktionwerkzeuge, gut geeignet, um mit den Kindern Schiffchen zu schnitzen, einen Verband zuzuschneiden, wenn man sich beim Sport in den Bergen verletzt etc. Bislang fahre ich gerne mit den Kindern mit Öffis ans Meer und in die Berge. Soll ich jetzt wieder das eigene Auto aktivieren, weill ich mein unterwegs wirklich unverzichtbares Schweizer Taschenmesser sonst nicht mehr mitnehmen kann???
zum Beitrag18.08.2024 , 22:27 Uhr
Es ist erneut so, dass Nancy Faser über's Ziel hinausschießt: Klingen unter 6 cm: da fallen sämtliche Schweizer Taschenmesser drunter (Klingenlänge 7 cm, die größeren Ausführungen 8,5 cm) Heißt, dass ich es in Zukunft vergessen kann, mit den Kindern am Bach Schiffchen zu schnitzen, heißt, dass auch Millionen anderer Menschen auf harmlose Dinge verzichten müssen: auf das Öffnen von Flaschen, auf das Entfernen von Zecken etc. In ihrem Aktionismus hat Faser für so was völlig den Blick verloren und macht sich so sicher keine Freunde! Ich bin sehr für Waffenverbote, aber hier geht's nicht um Waffen, sondern um in 99,9.. % harmlos genutzte Gegenstände, die auch dem Messer-Attentäter in Karlsruhe nicht getaugt hätten - deswegen hat er ein wirklich zu Recht verbotenes Messer genutzt!
zum Beitrag14.08.2024 , 23:21 Uhr
Es ist erneut so, dass Nancy Faser über's Ziel hinausschießt: Klingen unter 6 cm: da fallen sämtliche Schweizer Taschenmesser drunter (Klingenlänge 7 cm, die größeren Ausführungen 8,5 cm) Heißt, dass ich es in Zukunft vergessen kann, mit den Kindern am Bach Schiffchen zu schnitzen, heißt, dass auch Millionen anderer Menschen auf harmlose Dinge verzichten müssen: auf das Öffnen von Flaschen, auf das Entfernen von Zecken etc. In ihrem Aktionismus hat Faser für so was völlig den Blick verloren und macht sich so sicher keine Freunde! Ich bin sehr für Waffenverbote, aber hier geht's nicht um Waffen, sondern um in 99,9.. % harmlos genutzte Gegenstände, die auch dem Messer-Attentäter in Karlsruhe nicht getaugt hätten - deswegen hat er ein wirklich zu Recht verbotenes Messer genutzt!
zum Beitrag20.05.2024 , 19:47 Uhr
Man könnte auf die Idee kommen, dass Allah gerecht ist und Mörder, die in seinem Namen handeln, bestraft!
zum Beitrag14.04.2024 , 10:45 Uhr
Dass nach all den Progromen, die in den vergangenen Jahrtausenden passiert sind, jüdische Menschen einen eigenen Staat brauchen, ist verständlich. Nachdem unfassbaren Höhepunkt der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten in meinem Land wäre es – moralisch gesehen – aber eigentlich angemessen gewesen, ein solches jüdisches Land auf deutschem Boden zu gründen – nur mal so als Gedanke, ich weiß, dass das unrealistisch war und ist
Nun also Palästina. Problem: dort haben Menschen gewohnt – Palästinenser – die mit dem Holocaust nichts zu tun hatten. Es war dort kein unbesiedeltes Land. Dass das zu Konflikten geführt hat, darf eigentlich niemand verwundern.
In meinen Augen ginge es jetzt darum, diesem „Geburtsfehler“ des israelischen Staates mit klugem diplomatischen Handeln von beiden Seiten zu begegnen – das haben allerdings beide Seiten vermissen lassen.
Stattdessen tummeln sich auf beiden Seiten die Scharfmacher, die den Konflikt für ihren jeweiligen Machterhalt nutzen:
Hie die Hamas mit ihren unglaublich brutalen Morden am 7. Oktober letzten Jahres!
Dort die rechte israelische Regierung mit Netanjahu, der seine Abwahl zu verhindern sucht durch Fortsetzung eines unendliche Opfer fordernden Krieges.
Wir als Deutsche sollten uns fragen: gilt unsere Solidarität nur unsern Opfern, den Jüdinnen und Juden? Oder sollte sie nicht auch den Opfern der Opfer gelten?
zum Beitrag24.02.2024 , 10:53 Uhr
Oh Gott, ich fühle mich wie bei der schwäbischen Hausfrau: alles clean und jeder Hinweis auf jedes Stäubchen, das da vorher mal war, beseitigt. Haben wir angesichts einer immer noch knapp bei 20% liegenden AfD nichts Besseres zu tun, als die Werke von eindeutig antifaschistisch eingestellten Autoren glattzubürsten?
zum Beitrag20.02.2024 , 23:04 Uhr
Teile der deutschen Eingeborenen neigen nun mal zu Niedertracht und Brutalität - das wissen wir nach zwei Weltkriegen und Genoziden von Namibia bis vor die Haustür – das wissen wir nach den Morden von „NSU“ bis Hanau - das wissen wir von brennenden Asylunterkünften bis zu brennenden Häusern von unliebsamen Politikern. Wir können nur hoffen, das Deutsche mit Migrationshintergrund etwas Zivilisation und Anstand in unser Land bringen
zum Beitrag17.02.2024 , 12:27 Uhr
Wie wäre es, die Straße vor der russischen Botschaft in Nawalny-Srtraße umzubenennen? - Nur von der Glinka- bis zur Wilhelmstraße - davor und danach kann sie ja weiter Unter den Linden heißen? Diese Ost-West-Achse wechselt ja im Verlauf sowieso mehrfach den Namen (Heerstraße, Kaiserdamm, Bismarkstraße, 17.Juni und unter den Linden und nebenher noch Bundesstraße 2 und 5). Da sollte ein zusätzlicher Name kein Problem sein und er wäre ein starkes Zeichen: nicht schlecht, wenn in Zukunft die russische Botschaft an der Nawalny-Straße liegt!
zum Beitrag18.10.2023 , 12:53 Uhr
Gibt es einen falschen Zeitpunkt für die Wahrheit (um deren Schilderung scheint es sich in dem besprochen Roman ja wohl unwidersprochen zu handeln)? Ist es richtig, sie aus taktischen Gründen zu verschweigen? Und wenn ja, sind wir gerade jetzt an diesem Punkt? Ist es nicht gerade jetzt wichtig, sich klar zu machen, dass es auch in einem für gerechtfertigt gehaltenen Krieg Täter auf beiden Seiten gibt? Oder ist ausgeschlossen, dass auch ukrainische, auch israelische Soldaten zu Tätern werden können? Ist es nicht immer wichtig, zu sehen, dass in einem Krieg Frauen (und Kinder) zu den hauptsächlichen Opfern auf beiden Seiten zählen?
zum Beitrag13.10.2023 , 12:47 Uhr
"Das Gebot der Stunde ist, die Tränen runterzuschlucken, klug, rational, entschlossen und mit kühlem Kopf vorzugehen" - wohl richtig! Und das nicht nur wegen der Geiseln, sondern auch wegen der zivilen palästinensischen Bevölkerung. Hamas ist eine Mörderbande. Durch die israelischen Angriffe werden die aber in den wenigsten Fällen getroffen. Es sind Zivilisten, die ihre Toten unter den in Schutt und Asche liegenden Wohnhäusern frei zu graben versuchen. So verständlich der Wunsch ist, die Hamas zu beseitigen, es wird nicht klappen, v.a. nicht mit kriegerischen Maßnahmen. Im Gegenteil: die Männer im Gaza-Streifen, die jetzt ihre durch israelische Bomben getöteten Mütter, Frauen und Kinder beweinen, werden sich morgen in ihrer Wut der Hamas zuwenden und Israelis töten, wenn sie können. So absurd das gerade jetzt klingen mag: dem Frieden näher kommen wird Israel nur, wenn es palästinensischen Menschen auf Augenhöhe begegnet, mit ihnen redet und z.B. die Siedlungen beendet. Dass die jetzige Regierung die "schlechteste in der Geschichte des Staates" ist, mag sein, aber sie wurde gewählt und hat damit ihre Legitimation. Wer in Israel Frieden will, sollte nicht nur ie Tränen, sondern auch die verständliche Wut runterschlucken, sich den rechten Landsleuten entgegenstellen und eine bessere Regierung wählen.
zum Beitrag23.08.2023 , 12:12 Uhr
Kann mir jemand erklären, warum im Verkehrsministerium über Jahrzehnte hinweg die größten Flaschen am Ruder sind?
zum Beitrag12.08.2023 , 14:41 Uhr
Finde es sehr schwierig, das zu beurteilen: Offenbar wurde nach dem Absturz von Hassan ein Rettungsseil an der Absturzstelle angebracht (so jedenfalls wird es im Artikel berichtet). Was hätten die 50 Bergsteiger, die in dieser Zeit an der Unglücksstelle vorbeikamen, dann noch tun sollen? Zu 50 das Seil halten? Für Hassan beten? Stehen bleiben (an einer schmalen, lawinengefährdeten Stelle!) Umkehren? (was hätte das geändert?) Vermutlich ist es genau so, wie bei einem Verkehrsunfall: wenn da schon Menschen dabei sind, jemanden zu retten, ist es selten sinnvoll, auch noch stehen zu bleiben (und ggf. die Rettungsaktion zu blockieren). Es stimmt, die Gipfelstürmerei im Himalaya ist teuer und vielleicht fargwürdig. Das kann man kritisieren. Bezüglich der Rettungsaktion (bei der keineR von denen, die hier kommentieren, dabei war) sollte man aber vielleicht abrüsten
zum Beitrag06.07.2023 , 21:54 Uhr
Warum sind eigentlich ausgerechnet die Verkehrsminister immer solche Pflaumen? - auch heute noch!
zum Beitrag10.03.2023 , 23:33 Uhr
Wer so unprofessionell arbeitet, dass er das Schiff ungereinigt und mit Sprengstoffspuren zurückgibt, dürfte wohl kaum der wahre Urheber eines Anschlages sein, der nach einhelliger Expertenmeinung professionelles Vorgehen erfordert!
Und: warum sollte jemand ausgerechnet nach Deutschland fahren, um hier ein Boot zu chartern und große Mengen Sprengstoff darauf zu verladen? - gibt es in Polen (einem Land mit einem weit weniger am Erhalt der Pipeline interessierten Umfeld) keine Yachten?
zum Beitrag15.02.2023 , 00:27 Uhr
Stimmt das, dass Berlin "den Wechsel gewählt" hat? Stimmt nicht vielmehr, dass Berlin protestiert hat und dafür die Wahl genutzt hat? Da hat Simone Schmollack ja tatsächlich recht: "eine echte Begeisterung für Kai Wegner und Co" ist nicht festzustellen. Wieso er dann regierender Bürgermeister werden sollte bleibt unklar!
zum Beitrag03.02.2023 , 09:56 Uhr
Guter Artikel: ja, ohne vergleichbaren Wuiderstand hätten wir in Whyl ein Kernkraftwerk mehr, in Kalkar einen schnellen Brüter, in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage und in Gorleben eine ungeeignete Endlagerung bzw. überhaupt eine Fortsetzung der umweltschädlichen und gefährlichen Atompolitik. All das wären nach der Diktion von Habeck und Konsorten "falsche Symbole" gewesen!
zum Beitrag07.08.2022 , 00:20 Uhr
Wir bekommen gerade in Saporischschja vorgeführt, wie "friedliche" Atomnutzung zu einer zusätzlichen Gefahr im Kriegsfall wird. Da wir den Kriegsfall gerade vor der Tür haben, kan ich nur den Kopf schütteln über die Dummheit, ausgerechnet den Weiterbetrieb von schon in Friedenszeiten gefährlichen AKWs zu fordern
zum Beitrag29.06.2022 , 11:48 Uhr
Gute Analyse - vielen Dank.
zum Beitrag17.08.2021 , 17:03 Uhr
Nun, man kann tatsächlich die Frage stellen, ob der Einmarsch der USA und der NATO in Afghanistan sinnvoll, gerechtfertigt oder sonst was war. Wenn man sich allerdings dafür entschieden hat ist es etwa so, wie bei einer medizinische Operatin, die man besser hätte bleiben lassen. Wenn man sie dennoch begonnen hat, trägt man zumindest Verantwortung, dass der Patient überlebt und lässt ihn nicht einfach auf dem OP-Tisch liegen und rennt weg.
zum Beitrag10.08.2021 , 16:47 Uhr
Schade! - ein über die Situation vor Ort informierter, kritischer Interviewer (wie man sich ihn bei der taz wünschen würde!) hätte an dieser Stelle zeigen können, wie in der Politik oft wohlfeile Worte und tatsächliches Handeln auseinanderklaffen. Überregional hat seinerzeit das „Ausrufen des Klimanotstandes“ Beachtung gefunden. Schon eine der ersten Amtshandlungen dieses Bürgermeisters dagegen war es, im (national zur Schweiz, kommunal zu Konstanz gehörenden) Tägermoos eine ganze Pappelallee abzuholzen. Im weiteren Verlauf hat man in keinem einzelnen Fall gehört oder gesehen, dass umwelttechnische Erwägungen das Tun von Investoren hier in Konstanz auch nur im Geringsten eingeschränkt hätten. In der Presse fand sich dagegen erst kürzlich wieder die Behauptung des Bürgermeisters, er werde sich schützend vor jeden Baum in der Stadt stellen. Vor etwa einem 3/4 Jahr hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern der Konstanzer Uni und der Hochschule beantragt, Konstanz bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Dieser Antrag wurde vom Bürgermeister und der konservativen Hälfte des Gemeinderates (zu der in Konstanz traditionell auch die SPD gehört) abgeschmettert. Da die klimabewusste, eher fortschrittliche Seite des Stadtparlaments (freie grüne Liste, junges Forum und LINKE) nur die Hälfte des Gemeinderates ausmachen, können sie mithilfe des Bürgermeisters überstimmt werden: Es war damals Wahlkampf, der Herausforderer (Mitglied der Partei die LINKE) hatte nach dem ersten Durchgang die Nase vorn und der Amtsinhaber sah seine einzige Chance darin, alle veränderungsängstlichen Menschen hinter sich zu bringen durch eine Politik, die ihnen nichts abverlangt. So wurde das ifeu-Institut beauftragt, alles noch mal durchzurechen, was die Konstanzer Wissenschaftler schon berechnet hatten (vom Weltklimarat gerade noch mal bestätigt) – dadurch konnte man das sinnvolle Ziel der Klimaneutralität von 2030 erst mal auf 2035 verschieben und auch bei diesem Datum noch ganz unverbindlich bleiben!
zum Beitrag18.11.2020 , 19:03 Uhr
Ja, genau mit diesen Halbwahrheiten wurde auch hier in Konstanz der sozialökonomische Kandidat zu Fall gebracht. Tatsächlich war er zusammen mit dem Stuttgarter Kandidaten in einem bestezten Haus, um mit den BesetzerInnen zu reden (gleiches hat übrigens kürzlich auch der CDU-OB in Konstanz gemacht - im Wahlkampf gibt sich ja jeder offen für alle). Den CDU-OB hat natürlich niemand angezeigt. Die beiden sozialökonomischen Kandidaten dagegen schon: Von einem AfD-Mitglied. Da freut sich nun "Trango", Unterstützer des CDU-Kndidaten in Stuttgart, von welcher Seite ihm Wahlkampfmunition geliefert wird!
zum Beitrag18.11.2020 , 18:50 Uhr
Deja vu: gerade hatten wir hier in Konstanz eine ähnliche Konstellation. Da ist dann zwar der SPD-Kandidat nach nur 14% im ersten Wahlgang zurückgetreten, Zu einer Wahlempfehlöung für den sozialökonomischen Kandidaten mochten aber weder er, noch seine Partei sich entschließen. Ob allerdings das Endergebnis der SPD anzulasten ist? Eigentlich ist sie dazu inzwischen zu bedeutungslos geworden. Mit ihrem taktieren hat sie sich längst ins Abseits gewirtschaftet. Eher war es am Ende ein Packt aus erbärmlicher Lokalzeitung (einer Universitätsstadt unwürdig!), lokaler Wirtschaft und rechten Falschmeldungen, die den im ersten Wahlgang erfolgreichen Kandidaten im zweiten Wahlgang wieder hinter den CDU-Kandidaten gebracht hat: ( Jahre weiterer Stillstand in einer Zeit, in der alle Kräfte gebraucht werden, das Klima sozialverträglich zu retten!!!)
zum Beitrag01.10.2020 , 23:19 Uhr
wie denn? Karl Marx war doch selber Jude und zwar von beiden Elternseiten. Jüdischer Antisemitismus also ?
zum Beitrag09.04.2020 , 16:12 Uhr
Ob Menschen sich eine Ausnahme genehmigen, hängt davon ab, wie sinnvoll Einschränkungen sind. Wenn die Polizei sich zu Ostern in einen Zeppelin setzt und die Verbote am Bodensee von oben aus überwacht, ist das "big brother" und führt zu Widerstand und nicht zu Akzeptanz von Regeln. Wenn Überlingen und Ludwigshafen am Bodensee ihre gesamte Uferpromenade absperren, gehen alle zum oberhalb gelegenen Haldenhof und sitzen dort zu Hunderten auf einer kleinen Wiese. Wenn dagegen Konstanz seinen Uferbereich offen hält, übernehmen 90 % derer, die sich dort treffen, selber die Verantwortung, diesen Bereich nur zu zweit und mit entsprechendem Abstand zueinander zu nutzen. Merkel mag, indem sie ihr Unbehagen über freiheitseinschränkende Maßnahmen zum Ausdruck bringt, 72% Zustimmung bekommen. Subalterne, übereigfrige und obrigkeitshörige Beamte können das aber schnell zerstören.
zum Beitrag25.03.2020 , 10:37 Uhr
Einen Professor und Chefarzt, der schon vor Corona eine steile Karriere hingelegt hat nd der wahrschinlich ein Einkommen hat, von dem taz-Leser nicht zu träumen wagen, als jemand darzustellen, der Karrierechancen ausschlägt und sich freiwillig in den Keller der Forschung begibt?
Jemanden, der so eloquent und weltoffen auftritt, dass ihn die Frauen der Republick sich je nach Alter als Papa, Partner oder Schwiegersohn wünschen, ein Nerd?
Und wann war die Autorin mal an einer deutschen Uni, wo die Sozial- und Geisteswissenschafften ein Schattendasein fristen, wo sich z.B. Psychologen lieber als Naturwissenschaftler sehen und wo der kapitalistischen Wertigkeit entsprechend nur das Materielle und das, was Geld bringt, zählt?
zum Beitrag23.03.2020 , 00:13 Uhr
Mag sein, dass nach der Krise die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt. Vielleicht war das dann nur eine zusätzliche Krise zu denen, die im Kapitalismus regelmäßig zyklisch auftreten. Wie diese zyklischen Krisen ist danach aber nicht alles wieder beim alten: Die kleinen werden die Krise nicht überstehen: Der Einzelhandel, die kleinen Kneipen z.B. Dafür werden die Großen noch größer: Amazon stellte jetzt schon zusätzliche Kräfte ein und die pleitegegangenen Restaurants wird dann vielleicht McDonald übernehmen. Und auch das Heer der Arbeitslosen wird sich nach der Krise vergrößert haben - auch das gut für die Konzerne, gab doch die geringe Arbeitslosenquote in letzter Zeit den Gewerkschaften zunehmend mehr Macht.
zum Beitrag20.03.2020 , 22:25 Uhr
Corona und die Maßnahmen dagegen ist das(!) Gesprächsthema zur Zeit und: Ja, es ist vermutlich notwendig, dass zu drastischen Maßnahmen gegriffen wird um die Infektionen einzudämmen und so allen, die schwer an COVID 19 erkranken, eine intensivmedizinische Behandlung zu ermöglichen. Das zu erreichen, beweisen Entscheidungsträger lokal, regional, national und darüber hinaus auch eine erstaunliche Entschlossenheit. Tatsächlich sind ja auch schon einige tausend Menschen gestorben und es werden mehr werden und jedeR ist eineR zuviel. Allerdings: gleichzeitig sterben Menschen an den Folgen des Klinawandels und irgendwann werden das nicht mehr nur Tausende sein, sondern Milliarden. Wie aber steht es da um die Entschlossenheit der Entscheidungsträger? Die Entschlossenheit, den Autobauern mit ihren SUVs, den Energieversorgern mit ihren Kohlekraftwerken das zuzumuten, was aktuell den Gaststätten und dem Einzelhandel zugemutet wird?
zum Beitrag07.02.2020 , 13:52 Uhr
Ich denke, es ist absolut unumgänglich, dass neu gewählt wird. Sonst haftet einem doch noch(!) gewählten Bodo Ramelow an, dass er seine Wahl nur dem Umstand zu verdanken habe, dass der rechtlich-demokratisch einwandfrei gewählte Thomas Kemmerich von außen zum Verzicht gezwungen wurde. Auch wahltaktisch sehe ich das Problem nicht: Wenn man die zitierte Infratest-Umfrage genau liest, wird die AfD vielleicht 1 Prozentpunkt hinzugewinnen - sie hat ihr Wählerpotezial ansonsten weitgehend ausgeschöpft. Die FDP wird die 5-%-Hürde nicht noch einmal überwinden und die CDU wird erneut deutlich dezimiert. SPD und Grüne haben sich nichts zuschulden kommen lassen und Bodo Ramelow kann mit seiner Beliebtheit punkten und möglicherweise Nichtwähler aktivieren, die sich das Schmierentheater, das da jetzt gespielt wurde, nicht gefallen lassen wollen. Es ist in meinen Augen hochwahrscheinlich, dass die Linke nach einer Neuwahl eine Mehrheitsregierung bilden kann!
zum Beitrag01.11.2019 , 20:36 Uhr
Ganz ehrlich, so regagiert doch nur jemand, der sich ertappt fühlt und nun mit dem Rücken zur Wand steht : www.youtube.com/wa...=Ht1n7ft4HeM.Würde mir zu Unrecht etwas angehängt, wäre meine Reaktion ein verärgertes "ihr spinnt wohl" und vielleicht die Einschaltung eines Rechtsanwaltes zur Unrlassungsklage. Auch das vorgebrachte Alibi (war in Rio de Janairo) besagt überhaupt nichts: Selbst ich kann meine Uralt-Türsprechanlage aufs Handy umleiten!
zum Beitrag30.08.2019 , 23:30 Uhr
Den Mietanstieg zu stoppen, ist ohne Frage sinnvoll. Aber die Komplexität dieses Mietendeckels wird offenbar den Bezirksämtern einiges an Arbeit verschaffen und gegebenfalls auch den Gerichten. Vor letztere werden im Zweifelsfall die ziehen, die sich gute Anwälte leisten können und das sind vermutlich eher die Vermieter. Was ich nicht verstehe, ist die Obergrenze von 30% des Haushaltseinkommens: Man kann sich doch an 5 Fingern ausrechnen, dass Vermieter wenig Lust verspüren werden, Wohnungen dann noch an die zu vermieten, die keinen ausreichenden Einkommensnachweis vorlegen können - zumindest bei Neuvermietungen dürfte das ein Schuss nach hinten werden.
zum Beitrag29.06.2019 , 16:27 Uhr
Ehrlich gesagt, ich finde das ganz schön schwierig: Einerseits finde ich es klar, dass Menschen im Mittelmeer gerettet werden müssen, besser noch fände ich es, wenn es Regelungen zur legalen Einwanderung gäbe. Ich finde es auch anprechend: Jeanne d'Arc gegen Möchtegern-Napoleon Salvini. Und schließlich finde ich die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes nicht nachvollziehbar. Aber hie beginnen andererseits meine Bedenken: Schließlich ist es dieser Europäische Gerichtshof, der Polen daran hindert, unliebsame Richter zu entlassen und diverse andere Urteile fällt, die mir gut erscheinen. Wenn nun Polen sich über entsprechende Urteile hinwegsetzt, finde ich das auch nicht gut - ein Dilemma also, bei dem ich mich frage, ob es nicht zumutbar gewesen wäre, zu warten - der von Sea-watch ausgeübte Druck war ja genug, dass sich Lösungen abzeichneten. Ganz schwierig finde ich, wen durch die Sea-Watch-Aktion andere Menschenleben gefährdet werden - nach allem, was berichtet wird, ist das bezogen auf die Besatzung des italienischen Bootes, das die Landung verhindern wollt, nicht auszuschließen. Mag sein, dass es doof war von dennen, sich dazwischen zu schieben und ich war ja auch nicht dabei, anber klar sollte sein: Menschenleben dürfen nicht gefährdet werden, auch nicht für den guten Zweck. Was also tun: Mein Herz schlägt sicher für die Kapitänin und die Flüchtlinge. Mein Verstand sagt aber, dass das, was die Kapitänin getan hat, sehr problematisch und vermutlich falsch war!
zum Beitrag13.02.2019 , 19:30 Uhr
@shashikant: So sehe ich das auch und v.a. vermute ich dahinter ein Geschäftsmodell der Autoindustrie: So, wie früher mal Diesel als spaarsam und damit umweltfreundlich galten, ist das jetzt mit Elektromotoren. Wenn dann alle Welt so ein E-Auto hat, stellt sich dann (ganz zufällig!) heraus, wie sehr es die Umwelt belastet. Dann gibt es sicherheitshalber noch eine Abwrackprämie und die deutsche Autoindustrie hat wieder einen neuen Absatzmarkt - diesmal dann vielleicht für Gas oder Brennstoffzellen?
zum Beitrag18.04.2018 , 16:01 Uhr
Entsetzt stelle ich fest, dass meine Kindheit von rassistischer Erziehung geprägt war: Angefangen von den 10 kleinen Negerlein über den Negerkönig von Takka-Tukka-Land bis hin zu eben Jim Knopf - die taz hat mir jetzt die Augen geöffnet und nun wird mir klar, dass auch hinter der märchenhafte Beschreibung jenes Landes mit den Glasglöckchen (das in meiner Ausgabe tatsächlich noch China hieß) eine verborgene rassistische Abwertung stecken muss.
Auch muss wohl Sexismus am Werk gewesen sein in den Büchern meiner Kindheit: Dort war von Mädchen die Rede, die so stark sind, dass sie ein Pferd auf die Veranda heben können und die, wie Prinzesssin Li-Si schlauer sind, als Jim Knopf. Auch hinter der Tatsache, dass Frau Waas etwas Vernünftiges macht (einen Laden betreibt), während Herr Ärmel nichts weiter ist, als "Untertan", muss wohl ein subtiler, weil nicht erkennbarer Sexismus stecken - ich jedenfalls erkenne ihn nicht aber das ist es ja: Verzeih mir liebe taz, ich bin nun mal von Kindheit an rassistisch und sexistisch geprägt.
zum Beitrag12.04.2018 , 20:19 Uhr
Punkt 3: die taz " tritt ein für die Verteidigung und Entwicklung der Menschenrechte und artikuliert insbesondere die Stimmen, die gegenüber den Mächtigen kein Gehör finden." ...in dem Kommentar von Andreas Bühler findet aber in erster Linie ein Mächtiger mächtig viel Gehör: Trump nämlich mit seinem Säbelrasseln - mit dem er gerade mal eben von seinen eigenen juristischen Problemen ablenkt. Und was die Menschenrechte betrifft: werden die jetzt verteidigt, indem mann, bevor überhaupt irgendwas bewiesen ist, mal eben ein par Marschflugkörper in Bewegung setzt und damit wohl kaum Assad tötet, sondern einige, eben nicht mächtige Zivilisten?
zum Beitrag12.04.2018 , 17:19 Uhr
Wenn es darum geht, sich zu outen: Auch ich bin Leser der ersten Stunde - und, seit die taz vor etlichen Jahren pro-Atomkraft-Anzeigen geschaltet hat, bin ich es nicht mehr. Die taz hat sich mit diesem faux pas nie offen auseinandergesetzt und sie wird es auch jetzt nicht tun: Allenfalls nimmt sie diesen bellizistischen Artikel von der ersten Seite und das war's dann.
Ihnen Herr Bühler, mag ich schon glauben, dass Sie, wie sie an anderer Stelle geantwortet haben, um das „Leid in den Herzen Menschen“ geht und dass es Ihnen nicht gelingt, „Bilder von Assads Morden einfach auszublenden“. Aber man sollte wohl mit dem Kopf denken und nicht mit dem Herzen, dann wird schnell klar: Wenn Trump auch noch mordet, wird Assams Morden nicht weniger, eher mehr.
zum Beitrag12.04.2018 , 14:19 Uhr
Sorry, aber geht's noch: Ist die taz jetzt Befürworterin von Kampfhandlungen und Kriegen? Ist sie Befürworterin davon, dass ein Wahnsinniger einem anderen Wahnsinnigen mit Bomben droht (die mit Sicherheit weitere zivile Opfer zur Folge haben!)? Ist die taz jetzt Befürworterin davon, dass ein bisher lokaler Konflikt in ein Stadium wechselt, wo ein globaler Krieg droht? Ist sie Befürworterin von unkontrollierbaren Eskalationen? Ist die taz jetzt Befürworterin des "american way": Erst schießen, dann fragen (noch gibt es ja zu diesem Giftgasangriff nur Unterstellungen!) Das kann doch nicht Euer Ernst sein!!!
zum Beitrag14.11.2017 , 16:55 Uhr
Die Geschichte des Monte Verita zeigt, wie auch früher schon alternative Sehnsüchte am Ende der Gentifizierung zum Opfer fallen können. Erich Mühsam hat das (aufgrund der unpolitischen Haltung der Monteveritaner) schon früh kommen sehen - weniger mit Spott, sondern mit einer durchaus ernsthaften Auseinadersetzung. Den Spott hat dagegen Oskar Maria Graf beigesteuert (Wir sind Gefangene). Das Bild, das die taz hier bringt, zeigt allerdings irgendeine Strandansicht und keineswegs den Monte Verita - der liegt oberhalb von Ascona und ist auf dem Bild jedenfalls nicht zu sehen (gegenüber der Post von Ascona geht es die Serpentinen hoch)
zum Beitrag16.08.2017 , 20:54 Uhr
Also wenns nicht mehr der Mariannenplatz ist, der blau war, macht man ja ausgerechnet dem, nachdem der Platz dann benannt werden soll, seinen Song kaputt - geht doch gar nicht! Dann vielleicht die Wrangelstraße: Um so einen Generalfeldmarschall wär's doch nicht schade. Nur das Wrangelkiez wäre dann auch nicht mehr, was es mal war. Also dann die Manteuffelstraße: Vorteile: Da gibts noch mehr davon und mir wärs recht, dann in der Rio-Reiser-Straße zu wohnen (später könnt Ihr sie ja nach mir umbenennen)
zum Beitrag13.07.2017 , 14:53 Uhr
Interessanter Artikel: Ich fand die Gewaltaktionen des schwarzen Blocks eigentlich bescheuert. Und dann gibt es ja zahlreiche Artikel, die einen in der eigenen Meinung bestärken - die findet man dann gut. Dieser Artikel hat mich nicht in meiner schon vorhandenen Meinung bestärkt und ich fand ihn trotzdem(!) gut - etwas besseres kann man eigentlich über einen Artikel nicht sagen!
zum Beitrag17.01.2017 , 21:40 Uhr
Mag ja alles richtig sein. Wenn man aber das fast schon ekelerregende Geschacher um den Nachfolger von Martin Schulz anschaut, das vor keiner noch so absurden Koalition zurückschreckt und am Ende einen Berlusconi-Zögling an die Macht bringt, dann kann man ihn schon spüren, den Wind, der die Antieuropäer wieder antreiben wird !
zum Beitrag22.12.2016 , 23:38 Uhr
O Gott, was ist denn hier passiert? Ist hier plötzlich ein ganzer Stammtisch zum taz-lesen und: -kommentieren(!) aufgebrochen? Zugegeben, der taz-Artikel ist selbst schon nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber was haltet ihr, Nikolai Nikitin, Helmut Fallschessel und Sissa K. davon, an anderer Stelle zu schwadronieren: Jährlich sterben auf Deutschlands Straßen mehr als 3000 Menschen – könntet Ihr da nicht mit Eurer mutigen, besserwisserischen Art all den dummen Politikern mal klarmachen, dass der deutsche Autoverkehr sofort(!) zu stoppen ist und jeder Politiker, der das nicht macht, ein Versager ist, mit „Kontrollverlust in punkto Sicherheit“
zum Beitrag15.11.2016 , 17:57 Uhr
„Junge, ich hab Leute sich ändern sehn, Junge, das war manchmal schon einfach schön“ (Biermann in seiner Balade vom Drainageleger Fredi Roßmeisl). Inzwischen müsste man die Zeilen korrigieren: „Junge, ich hab Leute sich ändern sehn, Junge, das war manchmal schon nicht mehr schön“. Und auch das hat Biermann mal gesungen: „Die Eitelkeit der höchsten Herrn konnt meilenweit er riechen, verewigt hat er manchen Arsch, in den er musste kriechen“ (Francois Villon) – aber: Kann Biermann seine eigene Eitelkeit riechen ? Und: Muss er denn mit seiner Eitelkeit in manchen Arsch kriechen, oder macht er das freiwillig ? Fragen über Fragen, wie schön wäre es gewesen, einem aufrichtigen Menschen zum 80sten zu gratulieren und nicht einem durch seinen Narzissmus zum Wendehals gewordenen Menschen !
zum Beitrag10.11.2016 , 15:26 Uhr
Ja, tatsächlich, wir können jetzt ewig weitermachen im Zuhören (Zitat Ärzte: Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe, deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit...). Wir könnten aber auch überlegen, ob nicht wir es sind, die sich Gehör verschaffen müssten und zwar dringend! Noch ein Zitat, diesmal von Ernst Jandl : die Falken: chäääääääääää!!!! - die Tauben: wie bitte?
zum Beitrag01.07.2016 , 12:12 Uhr
Es liegt nicht an der Person Juncker, es ist die EU: Nicht nur CETA, auch Glyphosphat, ein Stoff, der von den Bürgern mehrheitlich abgelehnt wird und dessen Zulassung dann auch die Regierungen ablehnen (sie wollen ja schließlich wieder gewählt werden) wird stattdessen von der EU durchgesetzt, die sich fernab von den Bürgern und nahe an den Lobbyisten bewegt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass es nicht nur an den "dummen, britschen Wählern" und deren populistischen Verführen lag, hier ist er: Der Umgang der EU mit Glyphosphat und CETA spricht Bände !!!
zum Beitrag04.06.2016 , 16:03 Uhr
Na ja, vielleicht muss der Zuschauer der Zukunft ja nicht akzelzuckend "na und" sagen. Vielleicht kann er sich auch freuen über einen schönen Liebes-Video-Clip - völlig unabhängig von Gedanken an eine Bahn, die vielleicht von Verspätungen u.a. ablenken will.
zum Beitrag15.04.2016 , 19:13 Uhr
Böhmermann hat mit einem höchst unappetitlichen Gedicht, dass sich an der Grenze zum Rassismus bewegt (ein Türke ist „Ziegenficker...“) den recht guten clip in extra3 in den Schatten gestellt, hat Erdogan nun doch noch die Möglichkeit gegeben, zu intervenieren (welch Triumph: Gegen „Erdowie,Erdowo..." hätte das nicht geklappt) und zwingt mich und die halbe Republik dazu, sich mit ihm und seinem Sch...-gedicht zu solidarisieren (wegen der Presse- und Satirefreiheit). Ich wünsche ihm nicht, dass er verurteilt wird, dass er sich aber vor der Justiz verantworten muss, ist ganz allein sein Ding. Und dass sich die Kanzlerin, anders als der Türkische Ministerpräsident nicht in die Justiz einmischt, geht auch in Ordnung, v.a., wenn sie das zum Anlass nimmt, unsinnige Paragraphen infrage zu stellen und möglicherweise streichen zu lassen.
zum Beitrag15.04.2016 , 19:05 Uhr
Böhmermann hat mit einem höchst unappetitlichen Gedicht, dass sich an der Grenze zum Rassismus bewegt (ein Türke ist „Ziegenficker...“) den recht guten clip in extra3 in den Schatten gestellt, hat Erdogan nun doch noch die Möglichkeit gegeben, zu intervenieren (welch Triumph: Gegen „Erdowie,Erdowan... hätte das nicht geklappt) und zwingt mich und die halbe Republik dazu, sich mit ihm und seinem Sch...-gedicht zu solidarisieren (wegen der Presse- und Satirefreiheit). Ich wünsche ihm nicht, dass er verurteilt wird, dass er sich aber vor der Justiz verantworten muss, geht in Ordnung. Und dass sich die Kanzlerin, anders als der Türkische Ministerpräsident nicht in die Justiz einmischt, geht auch in Ordnung, v.a., wenn sie das zum Anlass nimmt, unsinnige Paragraphen infrage zu stellen und möglicherweise streichen zu lassen.
zum Beitrag15.04.2016 , 18:54 Uhr
Formal geht es um die Frage einer strafbaren Handlung und die ist nun mal nicht damit zu rechtfertigen, dass man sagt "ich wollte nur zeigen, was man nicht darf". Inhaltlich kann ein Gericht natürlich klären, welche Gefahr von einer strafbaren Handlung ausgeht und das z.B. bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung im Strafmaß berücksichtigen. Man sollte aber nicht Form und Inhalt verwechseln: strfabar ist strafbar.
zum Beitrag15.04.2016 , 18:27 Uhr
Erst mal: ich habe begrenzt Mitleid mit Böhmermann: Sein "Gedicht" ist bestenfalls eklig, schlimmstenfalls rassistisch: Türken als "Ziegenficker" ist noch schlimmer, als wenn ich Araber als "Kameltreiber" beschreibe. Und die Erklärung Böhmermanns, er habe nur mal zeigen wollen, was man nicht darf, ist etwa so, wie wenn ich mit 120 durch eine Ortschaft fahre, um meinem Sohn zu zeigen, was man nicht darf - gehe ich da dann straffrei aus???
Problematisch ist tatsächlich der Paragraf 103 des Strafgesetzbuches und es ist nur konsequent, diesen "Majestätsbeleidigungsparagrafen" angesichts dieses Vorfalls abzuschaffen. Solange er aber noch existiert, tut Merkel gut daran, die Strafverfolgung nicht zu blockieren: Gerade erst ist Erdogan von deutscher Seite klargemacht worden, dass ein demokratischer Staat auf Medien und Justiz keinen Einfluss nimmt (anders, als derzeit in der Türkei) und so auch nicht für das Absetzen des (einigermaßen guten) "Erdowie, Erdowo, Erdogan"- Gedichtes sorgen kann. Das Dilemma, dass die Kanzlerin nun auch nicht zugunsten von Böhmermann eingreifen kann, hat letzterer selbst verursacht. Tatsächlich ist es in unserm Staat nur die Justiz, die in so einem Fall entscheiden kann - gottseidank !!!
zum Beitrag15.04.2016 , 15:03 Uhr
Erst mal: ich habe begrenzt Mitleid mit Böhmermann: Sein "Gedicht" ist bestenfalls eklig, schlimmstenfalls rassistisch: Türken als "Ziegenficker" ist noch schlimmer, als wenn ich Araber als "Kameltreiber" beschreibe. Und die Erklärung Böhmermanns, er habe nur mal zeigen wollen, was man nicht darf, ist etwa so, wie wenn ich mit 120 durch eine Ortschaft fahre, um meinem Sohn zu zeigen, was man nicht darf - gehe ich da dann straffrei aus???
Problematisch ist tatsächlich der Paragraf 103 des Strafgesetzbuches und es ist nur konsequent, diesen "Majestätsbeleidigungsparagrafen" angesichts dieses Vorfalls abzuschaffen. Solange er aber noch existiert, tut Merkel gut daran, die Strafverfolgung nicht zu blockieren: Gerade erst ist Erdogan von deutscher Seite klargemacht worden, dass ein demokratischer Staat auf Medien und Justiz keinen Einfluss nimmt (anders, als derzeit in der Türkei) und so auch nicht für das Absetzen des (eingermaßen guten) "Erdowie, Erdowo, Erdogan"- Gedichtes sorgen kann. Das Dilemma, dass die Kanzlerin nun auch nicht zugunsten von Böhmermann eingreifen kann, hat letzterer selbst verursacht. Tatsächlich ist es in unserm Staat nur die Justiz, die entscheiden kann - gottseidank !!!
zum Beitrag11.04.2016 , 23:52 Uhr
Böhmermann sollte nicht wegen "Majestätsbeleidigung", sondern wegen rassistischer Äußerungen strafrechtlich angegangen werden - da werden alle Vorurteile gegen Türken bedient. Und dass er sich darauf beruft, er habe nur mal sagen wollen, was man nicht darf, ist lächerlich: Demnächst fahre ich mit 120 durch eine Ortschaft, um meinem Sohn zu zeigen, was man nicht darf und gehe deshalb straffrei aus?
zum Beitrag09.04.2016 , 15:40 Uhr
Sorry, aber was hat "Hässlichkeit" mit der politischen Aussage zu tun. Und: Würden Sie einen männlichen Politiker auch nach seinem Aussehen beurteilen?
zum Beitrag23.02.2016 , 23:24 Uhr
Jeden Sommer wünche ich mir hier am Bodensee nichts sehnlicher als den Tod aller Mücken (bei uns Schnaken). Es ist mir dabei herzlich egal, ob die dazu radioaktiv oder anders sterilisiert werden, auf jeden Fall hört bei mir bei Mücken jegliches Ökobewusstsein auf: tut was gegen die Mücken, nicht in Brasilien, sondern hier !!!
zum Beitrag22.01.2016 , 18:50 Uhr
Solange Zschäpe nicht die wahren Hintermänner aus den Nachrichtendiensten nennt, die ihre schützende Hand über das Trio und die dazugehörigen Kumpanen gehalten habe, wird ihr schon nichts passieren !
zum Beitrag17.01.2016 , 11:34 Uhr
Theweleits Erklärung für den Faschismus durch "Körperpanzer" kann ich viel abgewinnen und dass sein Buch jetzt in Französich herauskommt, zeigt die immer noch bestehende Aktualität. Dass das 1977 (!) herausgekommene Buch erst jetzt in Frankreich ankommt, ist dabei einigermaßen erstaunlich. Dass es inzwischen gesellschaftliche Änderungen gab, steht auch außer Frage - nur wohl nicht diese, dass "das rechtsradikale Milieu sich vom Feminismus der letzten Jahrzehnte hat beeinflussen lassen". Tatsächlich ist es doch wohl eher so: Zwar finden sich Körperpanzer weit häufiger bei Männern, spätestens seit Margret Thatcher aber wissen wir, dass sie kein Privileg ausschließlich des männlichen Geschlechts sind. Auch Marine Le Pens aggressiver Körperpanzer ist kaum zu übersehen. Die Dualität, Männer zeigen nur männliche, Frauen nur weibliche Verhaltensweisen, stimmt eben nicht.
zum Beitrag11.12.2015 , 23:02 Uhr
Erst Schäuble in seiner ebenso miesen wie nachweislich falschen Griechenlandpolitik toppen, dann in der Vorratsdatenspeicherung Zick-Zack fahren und am Ende (mal wieder!) im populistischen Lager landen und schließlich das Gleiche in der Flüchtlingspolitik - ganz zu schweigen vom militärischen Einsatz in Syrien, der dort nichts bringen wird und gegen die (in Frankreich geborenen) Terroristen auch nicht helfen wird. Das alles ist keine rationale und auch keine SPD-Politik - und wie, bitte, soll man das einem Politiker anders klarmachen, als durch ein entsprechendes Wahlergebnis: Besser, die SPD macht ihm das jetzt klar, als wir Wähler bei der nächsten Wahl!
zum Beitrag04.12.2015 , 14:36 Uhr
Coole Idee: Griechenland werden die Schulden erlassen und es reinigt dafür das Mittelmeer vom Plastikmüll - das schafft dann auch noch Arbeitsplätze!
zum Beitrag16.11.2015 , 22:55 Uhr
Die Herkunft eines Teils der Attentäter aus den banlieu von Paris und Brüssel zeigen vor allem: Der Terror ist hausgemacht und wird wenn, dann auch dort besiegt werden müssen. Und diese Aufgabe ist ungleich schwerer, bedeutet sie doch die Integration nachzuholen, die bei den Jugendlichen Nachkommen von Migranten in Frankreich sträflich vernachlässigt wurde - und zwar über Jahrzehnte. Bomben in Syrien werden da wenig nützen. Aber Präsident Hollande, der sonst nichts so recht hinbekommt, scheint sich, auch wenn's unsinnig ist, lieber als starker (endlich mal zupackender) Mann zeigen zu wollen und da ist Kriegsrethorik ofennbar willkommener als besonnene Vorgehensweisen.
zum Beitrag14.11.2015 , 22:33 Uhr
Sehr geehrter Herr Söder,
abgesehen davon, dass man überlegen kann, ob es geschmack- und pietätvoll ist, die Toten von Paris für Meinungsmache in der Asyldebatte zu instrumentalisieren - ist Ihnen eigentlich klar, dass die Attentäter von Paris bei Ihnen gerade genau das erreichen, was sie wollen? Dass die freiheitliche Haltung, die unsere Gesellschaft kennzeichnet, der Attentate wegen aufgegeben wird, ist genau das, was sie wollen. Sie, Herr Söder, handeln im Sinne der Attentäter!
MfG,
Stephan Schulz
zum Beitrag18.10.2015 , 17:55 Uhr
Das zeigt deutlich: Es sind nicht die Ausländer, die wir fürchten müssen, sondern gewisse "Inländer" und dabei vor allem die geistigen Brandstifter: Die, die Politikern einen Galgen basteln; die, die das, wie Lutz Bachmann, witzig finden; die, die, wie Frauke Petry rechtes Gedankengut wieder hoffähig machen und die, die hier meinen, das sei doch keine Ausländerfeindlichkeit sondern "nur" Politikerfeindlichkeit (also erlaubt?). Wieviel "Inländer" sind bisher von Ausländern angegriffen worden? Wieviele Ausländer (und jetzt eben auch Deutsche) dagegen von gewissen "Inländern" (z.B. vom NSU)
zum Beitrag15.08.2015 , 19:42 Uhr
Das eben ist die EU: Entstanden aus einer Wirtschafts(!)-gemeinschaft sollte sie die Gemeinschaft aller über viele Jahrhunderte in Kriegen zerstrittenen europäischen Länder werden. Dazu hat man versucht, ein bisschen gemeinsame Werte zu schaffen (keine Todesstrafe z.B.) wirklich aber sind die Eurokraten nur einer neoliberalen Wirtschaft zum Nutzen der Lobbyisten verpflichtet, die das EU-Parlament umlagern, fern den Menschen, die dieses Parlament gewählt haben. TTIP wird alleine entschieden, niemand hat da was mitzureden. Und die Menschen wenden sich ab, weil sie nicht das Gefühl haben, dass Europa ihre Sache ist, an der sie etwas mitzuentscheiden haben. Manche versuchen, sich wieder regional überschaubare Entscheidungsräume zu schaffen (Katalonien, Schottland), andere kehren zurück zum Nationalismus, die reichen Nordländer und die gerade aufgestiegenen Ostländer üben sich in Besitzstandswahrung und versuchen Fremde von ihren Fleischtöpfen fernzuhalten. Die mit hohen Arbeitslosenzahlen kämpfenden Südländer dagegen drohen in der Konstruktion Europa unterzugehen:Die ihnen auferlegte Sparprogramme steigern die Arbeitslosenzahlen - wenn nicht, werden sie von Schäuble so lange abgestraft, bis sie zu Kreuze kriechen. das ist nicht mein Europa!
zum Beitrag15.08.2015 , 19:18 Uhr
Sollte die Idee, Fischer als "Weltpolitiker" ins Amt des Bundespräsidenten zu hieven und nebenbei Schröder (den Gazprom-Politiker) als "letzten Charismatiker der SPD" zu bezeichnen, nicht besser auf der Wahrheitsseite plaziert werden?
zum Beitrag14.08.2015 , 00:18 Uhr
Wie wär's, wenn die taz den Künstler angibt, von dessen Merkel-Kopf das Bild gemacht wurde: Peter Lenk (oder will man den bei der taz totschweigen, nachdem er dort die Fassade mit dem "Pimmel über Berlin" verziert hat?) - die Skulptur, von der der Kopf ein Teil ist, steht übrigens in Singen.
zum Beitrag17.07.2015 , 13:20 Uhr
Das eben ist die EU: Entstanden aus der EWG (Wirtschafts(!)-gemeinschaft) sollte sie plötzlich die Gemeinschaft aller über viele Jahrhunderte in Kriegen zerstrittenen europäischen Länder werden. Dazu hat man versucht, ein bisschen gemeinsame Werte zu schaffen (keine Todesstrafe z.B.) aber am Ende sind die Eurokraten in Brüssel nichts, was die Menschen mitnimmt: Verpflichtet in erster Linie einer neoliberalen Wirtschaft zum Nutzen der Lobbyisten, die das EU-Parlament umlagern, fern den Menschen, die dieses Parlament gewählt haben, vor sich hergetrieben von nationalen Interessen, irritiert, wenn jemand, wie Tzipras einen Plebiszit veranstaltet – etwas, was den unter sich tagenden Eurokraten völlig fremd ist. TTIP wird alleine entschieden, niemand hat da was mitzureden. Und die Menschen wenden sich ab, weil sie nicht das Gefühl haben, dass Europa ihre Sache ist, an der sie etwas mitzuentscheiden haben. Manche versuchen, sich wieder regional überschaubare Entscheidungsräume zu schaffen (Katalonien, Schottland), andere kehren zurück zum Nationalismus, die reichen Nordländer und die gerade aufgestiegenen Ostländer üben sich in Besitzstandswahrung und versuchen Fremde von ihren Fleischtöpfen fernzuhalten, die mit hohen Arbeitslosenzahlen mit dem Rücken zur Wand stehenden Südländer dagegen drohen in der Konstruktion Europa unterzugehen: Entweder ihre Regierungen machen das ihnen auferlegte Sparprogramm mit und riskieren einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen oder aber sie wählen eine Regierung wie jetzt Griechenland, die das Spiel nicht mehr mitspielen mag und werden dafür dann so lange abgestraft (Schäuble), bis sie zu Kreuze kriechen. das ist nicht mein Europa!
zum Beitrag17.07.2015 , 13:10 Uhr
Herr Schäuble, wird wohl recht behalten mit seiner skeptischen Einschätzung zu Griechenland – er hat schließlich alles unternommen, dass es so kommen wird: Er hat das alte Austeritätsprogramm durchgesetzt, das bekanntlich Krisen nur verschärft (wer's nicht vorher wusste, hat das in den vergangenen 5 Jahren beobachten können), er hat diesmal die griechische Regierung zusätzlich noch verpflichtet, alles zu verscherbeln (Häfen, Flughäfen, Energieunternehmen...), was längerfristig dem Staat noch Einnahmen bringen könnte und er hat nun von außen derartig harte Maßnahmen durchgesetzt, dass niemand in Griechenland das von Herzen unterstützen wird – guter Wille und Ansätze von Selbstkritik, die bei den Griechen zuvor zu hören waren und die eine Chance bedeutet hätten, sind damit verflogen. Es handelt sich also um eine vergiftete(!) „Hilfe“ für Griechenland, die deshalb – wer wüsste das genauer als Schäuble – mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder scheitern wird.
Darüber, warum er das gemacht haben, kann man nun spekulieren:
War er durch die - zugegeben heftige – Kritik von Varoufakis so gekränkt, dass er sich rächen wollten?
Ging es darum, dass er als alter Mann den jungen Newcomern der griechischen Politik genau das beweisen wollte: „Ich habe recht“?
Ist ihm die Zustimmung deutscher Stammtische wichtiger als das Ansehen Deutschlands im Ausland?
Ist ihm die Zustimmung deutscher Stammtische wichtiger als asein Renommee unter Fachleuten?
Wolle er eine Partei, die fraglos nicht seine politische Linie vertritt, die aber demokratisch gewählt wurde, zu Fall bringen?
Ich weiß es am Ende nicht, kann aber nicht feststellen, dass Schäubles Handeln von einem zielführenden Lösungswillen der griechischen Schuldenkrise getragen war.
zum Beitrag16.07.2015 , 16:35 Uhr
Herr Schäuble, wird wohl recht behalten mit seiner skeptischen Einschätzung zu Griechenland – er hat schließlich alles unternommen, dass es so kommen wird: Er hat das alte Austeritätsprogramm durchgesetzt, das bekanntlich Krisen nur verschärft (wer's nicht vorher wusste, hat das in den vergangenen 5 Jahren beobachten können), er hat diesmal die griechische Regierung zusätzlich noch verpflichtet, alles zu verscherbeln (Häfen, Flughäfen, Energieunternehmen...), was längerfristig dem Staat noch Einnahmen bringen könnte und er hat nun von außen derartig harte Maßnahmen durchgesetzt, dass niemand in Griechenland das von Herzen unterstützen wird – guter Wille und Ansätze von Selbstkritik, die bei den Griechen zuvor zu hören waren und die eine Chance bedeutet hätten, sind damit verflogen. Es handelt sich also um eine vergiftete(!) „Hilfe“ für Griechenland, die deshalb – wer wüsste das genauer als Schäuble – mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder scheitern wird.
Darüber, warum er das gemacht haben, kann man nun spekulieren:
War er durch die - zugegeben heftige – Kritik von Varoufakis so gekränkt, dass er sich rächen wollten?
Ging es darum, dass er als alter Mann den jungen Newcomern der griechischen Politik genau das beweisen wollte: „Ich habe recht“?
Ist ihm die Zustimmung deutscher Stammtische wichtiger als das Ansehen Deutschlands im Ausland?
Ist ihm die Zustimmung deutscher Stammtische wichtiger als asein Renommee unter Fachleuten?
Wolle er eine Partei, die fraglos nicht seine politische Linie vertritt, die aber demokratisch gewählt wurde, zu Fall bringen?
Ich weiß es am Ende nicht, kann aber nicht feststellen, dass sein Handeln von einem zielführenden Lösungswillen der griechischen Schuldenkrise getragen war. Fatal ist das auch für die von Schäuble immer ins Feld geführten deutschen Steuerzahler, die für seine Rechthaberei zahlen, ohne dass das den Griechen was nützt
zum Beitrag12.07.2015 , 13:28 Uhr
Probleme der Glaubwürdigkeit? - ein Problem habe ich damit v.a. bei Schäuble: Erst sagt er, Athen solle liefern. Athen liefert bis an die eigene Schmerzgrenze. Die Experten sind erleichtert und sagen, dass sei nun gut. Dann aber kommt Schäuble, sagt, das sei "bei weitem" nicht genug und sowieso seien die Griechen nicht glaubwürdig - Ja was nun, wieso fordert er sie dann erst auf, zu liefern, wenn von vornherein klar ist, dass man es ihm alten Griesgram nie wird recht machen können. Wenn es sowieso um nichts mehr geht, als die Griechen dafür zu bestrafen, dass sie ein Referendum abgehalten haben, wozu dann noch das ganze EU-Theater. Und auch das Theater darum, ob Gabriel Schäubles Vorschlag kannte oder nicht
... aber die Griechen sind es dann, die nicht glaubwürdig sind!
zum Beitrag12.07.2015 , 13:23 Uhr
Glaubwürdigkeit der Griechen? - ein Problem habe ich damit v.a. bei Schäuble: Erst sagt er, Athen solle liefern. Athen liefert bis an die eigene Schmerzgrenze. Die Experten sind erleichtert und sagen, dass sei nun gut. Dann aber kommt Schäuble, sagt, das sei "bei weitem" nicht genug und sowieso seien die Griechen nicht glaubwürdig - Ja was nun, wieso fordert er sie dann erst auf, zu liefern, wenn von vornherein klar ist, dass man es ihm und seiner Verbissenheit nie wird recht machen können. Wenn es sowieso um nichts mehr geht, als die Griechen dafür zu bestrafen, dass sie ein Referendum abgehalten haben, wozu dann noch das ganze EU-Theater.
... aber die Griechen sind es dann, die nicht glaubwürdig sind!
zum Beitrag08.07.2015 , 15:06 Uhr
Eigentlich wäre es leicht gewesen, Griechenland in den vergangenen 5 Jahren aus der Krise zu helfen und das wäre es – bei weniger Starrsinn seitens der Euro-Zone - auch jetzt noch – ohne Sparsamkeitsprogramm: Es ist doch klar, dass wer sparen muss, wenig kaufen kann – wenn eine Bevölkerung wenig kaufen kann, müssen dort Produzenten und Dienstleister ihre Angebote zurückfahren und Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen, die dann auch kein Geld mehr haben und damit das Geschehen zu einem Teufelskreis werden lassen. Tatsächlich haben ja auch wir in Deutschland keineswegs wegen Schäubles Sparsamkeit aus der Krise herausgefunden, sondern wegen der niedrigen Zinsen, die einerseits dafür gesorgt haben, dass sich Sparen nicht lohnt: Menschen haben also gekauft, statt zu sparen. Andere haben die niedrigen Zinsen zum Anlass genommen, Kredite aufzunehmen und Schulden zu machen: Genau das Gegenteil also, was man von Griechenland verlangt hat. Und auch das ist klar: Die, die sich brav an Sparprogramme gehalten haben (Spanien und Portugal und unter früheren Regierungen auch Griechenland) haben das mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 50 % bezahlt. Die Gründe dafür, dass europäische Politiker diese sicher auch ihnen bekannten Zusammenhänge nicht in ihre Politik einfließen lassen? Will man Griechenland zwar als Absatzmarkt erhalten, ohne es aber zu einer potenziellen Konkurrenz werden zu lassen? Schauen die meisten Politiker nur nach der Meinung der Stammtische und beweisen damit wenig Rückgrat? Will man einer linken Regierung auf keinen Fall einen Erfolg gönnen? Will man mit aller Macht künftig Volksabstimmungen verhindern, die den Eurokraten in Brüssel das Alleinregieren schwer machen? Ist Schäuble inzwischen so alt, dass er nichts Neues mehr denken kann? Sind Merkel und andere zu unsicher, um die einzig richtige Entscheidung zu treffen?
zum Beitrag06.07.2015 , 22:45 Uhr
Da prallen eben Welten aufeinander:
Hi Varufakis, der gesagt hat, was er meinte und damit nicht immer opportun gehandelt hat, der aber am Ende nicht an seinem Sessel geklebt hat und gegangen ist, um der von ihm verfochtenen Sache zu dienen.
Da Gabriel, der aus lauter Angst um seinen Posten nur noch opportunistisch nach den Stammtischen der Republik schielt und damit einer sozialdemokratischen Politik, die diesen Namen verdient, nachhaltig den Weg versperrt.
zum Beitrag06.07.2015 , 20:20 Uhr
ein ausgewogener Beitrag - vielen Dank!
zum Beitrag06.07.2015 , 15:17 Uhr
Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Ganz Europa ist von den Neoliberalisten besetzt... Ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Griechen bevölkertes Land hört nicht auf, dem Spardiktat (das ihm, Spanien und Portugal 50 % Jugendarbeitslosigkeit beschert hat) Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Eurokraten, die in Brüssel versuchen, den Wunsch der Wirtschaftslobbyisten umzusetzen...
zum Beitrag06.07.2015 , 13:57 Uhr
Ist Varoufakis ein "Bauernopfer"?man könnte es auch so sehen: Erst eine Regierung, die ihr Volk fragt (und sich damit unterscheidet von den Eurokraten, die sich nur von den sie umschwärmenden Lobbyisten, nicht aber von Wählern reinreden lassen wollen!!!), dann ein Finanzminister, der sich ins Zeug legt und zu Konfrontationen bereit ist, dann aber nicht an seinem Sessel klebt sondern den Weg frei macht, der es den Eurokraten ermöglicht, doch noch ohne Gesichtsverlust einzulenken! Wie wäre es, wenn nun auch Herr Schäuble mit seiner bieder-bissigen schwäbischen Sparsamkeitsmentalität seinen Hut nimmt und den Weg frei macht für jemand, der mehr wirtschaftspolitische Kenntnisse hat und weiß, dass ein Volk ausgerechnet in der Krise nicht auch noch sparen kann ?!
zum Beitrag31.05.2015 , 21:56 Uhr
Ich bin einfach unendlich traurig. Gerade war ich noch im Wendland, in Gorleben und in Dönitz, wo mir angesichts der zerbrochenen Brücke Mossmanns Lied wieder eingefallen ist. Viele Jahre haben seine Lieder mich begleitet. Er ist bis zum Schluss ein wacher Mensch geblieben, nicht, wie Biermann nach rechts oder wie Degenhardt nach DDR-links geschwenkt. Er ist auch ein lebendiger Mensch geblieben, voll Witz und voll Liebe. Ein wenig in Vergessenheit geraten, hat mich mein Besuch in Gorleben wieder an ihn erinnert und wieder zu Hause, habe ich gerade am Freitag die alte Musik von ihm vorgekramt - da wusste ich noch nicht, dass er gerade dabei war, zu gehen. Danke, lieber Walter Mossmann für das, was Du mir gegeben hast.
zum Beitrag21.03.2015 , 12:59 Uhr
Liebe Griechen,
auch wenn Ihr, anders als wir Deutschen, in der Lage seid, Eure alte Regierung davonzuschicken und mehrheitlich eine linke zu wählen – es nützt Euch nichts: Ihr seid und bleibt postfeudal und korrupt. Ganz anders wir hier in Deutschland: Korruption ist uns ein Fremdwort, alle Reichen zahlen freiwillig so viel Steuer, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht nur schließt, nein, die Armen sind schon bald reicher als die Reichen und die Großaktionäre balgen sich um die Stellen als Gebäudereiniger. Denn wir sind, im Gegensatz zu Euch, ein modernes Land! - Das lasst Euch gesagt sein von unserm preussisch-schwäbischen Finanzminister in der ihm eigenen Liebenswürdigkeit und von der taz-Kommentatorin, die erhaben ist über jede deutsche Überheblichkeit!
zum Beitrag20.03.2015 , 16:05 Uhr
Liebe Frau Herrmann,
sind Sie sicher, dass Ihnen da nicht ein par Argumente, mit denen die AfD auf der Wahrheitseite hätte karikiert werden sollen, in den Wirtschaftsteil verrutscht sind? Nein, das ist ernst gemeint? Also gut: Vergessen wir doch einfach, das „Export-Star“ Deutschland wie niemand sonst von Griechenland profitiert hat, u.a. durch Rüstungsexporte, die wohl das letzte waren, was das griechische Volk wirklich gebraucht hätte. Vergessen wir weiter, dass dann, als das System nicht mehr funktioniert hat, weil dadurch die griechischen (und die an ihnen beteiligten deutschen und französichen) Banken in Schieflage geraten waren, letztere gerettet wurden und im Gegenzug dem griechischen Volk ein Sparprogramm aufs Auge gedrückt wurde, dass jeden Rest an wirtschaftlichem Wachstum in Griechenland beseitigt hat. Kündigen wir jetzt am besten den dadurch arbeitslos gewordenen Griechen jede Solidarität auf – kein Moment eignet sich dafür besser, als gerade jetzt, wo sie den auf ihrer Seite unleugbar beteiligten alten Regierungen endlich den Laufpass gegeben haben: Sorry liebe Griechen, tut uns leid, aber löffelt jetzt bitte die Suppe, die Euch Eure alten und unsere immer noch vorhandenen Regierungen eingebrockt haben, selber aus – wir kehren jetzt Europa den Rücken. Ein jeder wurschtele jetzt wieder in altbekannter Nationalstaatlichkeit weiter!
Klasse, Frau Herrmann!
zum Beitrag17.03.2015 , 20:57 Uhr
So sehr mir Schäubles bissige Bemerkung manchmal ein Schmunzeln entlocken konnten, so sehr habe ich jetzt den Eindruck, der Mann hat seine besten politischen Zeiten hinter sich: Er hat einen ausgeglichenen Bundeshaushalt für Deutschland geschaffen - damit könnte er gehen und sich in guter Erinnerung halten. Stattdessen präsentiert er sich jetzt in in einem geradezu erschreckenden Grad bösartig. Steht dahinter eine persönliche Kränkung? : Hat hier ein alter, bedauerlicherweise sein halbes Leben an den Rollstuhl gebundener Mann Mühe im Umgang mit jungen Männern (die laufen oder Motorrad fahren)? Oder ist das Ziel eines Konservativen, einer linken Regierung keinerlei Erfolg zu ermöglichen, so überwertig, dass dafür die Euro-Zone aufs Spiel gesetzt wird? - Eine Euro-Zone, von der Deutschland als exportorientiertes Land mehr profitiert hat, als alle anderen, auch auf Kosten Griechenlands! Ich versteh's nicht und das Bild, das durch diesen Mann in der Welt verbreitet wird (und mit dem ich konfrontiert werde, wenn ich ins Ausland gehe), ist mir inzwischen oberpeinlich!
zum Beitrag17.03.2015 , 20:41 Uhr
So sehr mir Schäubles bissige Bemerkung manchmal ein Schmunzeln entlocken konnten, so sehr habe ich jetzt den Eindruck, der Mann hat seine besten politischen Zeiten hinter sich: Er hat einen ausgeglichenen Bundeshaushalt für Deutschland geschaffen - damit könnte er gehen und sich in guter Erinnerung halten. Stattdessen präsentiert er sich jetzt in in einem geradezu erschreckenden Grad bösartig. Ist das Ziel eines Konservativen, einer linken Regierung keinerlei Erfolg zu ermöglichen, so überwertig, dass dafür die Euro-Zone aufs Spiel gesetzt wird? - Eine Euro-Zone, von der Deutschland als exportorientiertes Land mehr profitiert hat, als alle anderen, auch auf Kosten Griechenlands! Ich versteh's nicht und das Bild, das durch diesen Mann in der Welt verbreitet wird (und mit dem ich konfrontiert werde, wenn ich ins Ausland gehe), ist mir inzwischen oberpeinlich!
Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
zum Beitrag11.11.2014 , 16:30 Uhr
„Junge, ich hab Leute sich ändern sehn, Junge, das war manchmal schon nicht mehr schön... „ - da hatte er wohl recht, der Biermann: Schon länger scheint er angekommen im Club der Wendehälse, die ja weit weniger seiner ehemaligen Heimat DDR zuzuordnen sind als dem Westen: Da wäre noch Otto Schily, früher mal bürgerrechtlich engagiert, der als Innenminister Bürgerrechte massiv zerstört hat, da wäre Gerd Schröder, früher mal als Demonstrant in Gorleben gesichtet, jetzt nahtlos vom Kanzleramt zu Gazprom gewechselt oder Joschka Fischer, früher mit Turnschuhen als Minister angetreten – mit ihm kann er heute aushandeln, wer wohl eitler ist. Ach ja, „die Eitelkeit der höchsten Herrn konnt meilenweit er riechen...“ - auch das hat er mal gesungen – wie war es denn jetzt, als seine Eitelkeit von den höchsten Herren mit Handschlag bedient wurde, als Dank für seine Tritte nach links? Na ja, auf jeden Fall ist er nicht allein im Club der toten Fische, die früher mal gegen den Strom geschwommen sind und irgendwann die Richtung gewechselt haben, um im Mainstream dahin zu treiben. Biermanns eingangs erwähntes Lied endet aber so: „Junge, ich hab Leute sich ändern sehn, Junge, das war manchmal schon einfach schön – aber nützt uns das – ja, das nützt uns!“ - Änderungen also allenthalben – in negative (s.o.), wie vielleicht auch in positive Richtung. Wäre es also nicht auch heute gut, sehr genau zu schauen, wer nach oben (oder rechts) buckelt und nach unten (oder links) tritt und zu überlegen, was uns denn dagegen nützt?
zum Beitrag08.11.2014 , 14:45 Uhr
„Junge, ich hab Leute sich ändern sehn, Junge, das war manchmal schon nicht mehr schön... „ - da hattest Du wohl recht, lieber Wolf Biermann. Schon länger scheinst Du angekommen im Club der Wendehälse, die ja weit weniger Deiner ehemaligen Heimat DDR zuzuordnen sind als dem Westen: Da wäre noch Otto Schily, früher mal bürgerrechtlich engagiert, der als Innenminister Bürgerrechte massiv zerstört hat, da wäre Schröder, früher mal als Demonstrant in Gorleben gesichtet, jetzt nahtlos vom Kanzleramt zu Gazprom gewechselt oder Joschka Fischer, früher mit Turnschuhen als Minister angetreten – mit ihm kannst Du heute aushandeln, wer von Euch eitler ist. Ach ja, „...die Eitelkeit der höchsten Herrn konnt meilenweit er riechen...“ - auch das hast Du mal gesungen – wie war es denn jetzt, als Deine Eitelkeit von den höchsten Herren mit Handschlag bedient wurde, als Dank für Deine Tritte nach links? Na ja, auf jeden Fall bist Du nicht allein im Club der toten Fische, die früher mal gegen den Strom geschwommen sind und irgendwann die Richtung gewechselt haben, um im Mainstream dahin zu treiben.
zum Beitrag01.11.2014 , 19:42 Uhr
Ja, das ist ein differenzierter Kommentar, vor allem, nachdem in letzter Zeit auch in der taz Kommentare Konjunktur hatte, die Kobane zum Anlass nahmen, den Krieg wieder als eine "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" zu sehen und sich dazu verstiegen, "Frieden stiften" als aktives militärisches (!!!) Eingreifen zu verstehen!
zum Beitrag18.10.2014 , 21:41 Uhr
Klingt gut: die UNO als friedensstiftende Weltpolizei und dann kann man in Kobane eingreifen. Leider ist dieser Artikel aber völlig geschichtslos und theoretisch - ausgeblendet wird: Wie entsteht denn so ein Krieg? Wer hat die Potentaten im vorderen Orient und anderswo jahrelang hofiert und damit verhindert, dass sich Demokratie entwickeln konnte anstelle der jetzigen Eskalation von Gewalt und Gegengewalt? Wer hat als frühere Kollonial- oder Protektoratsmacht im forderen Orient versagt und damit den Grundstein für die jetzigen Konflikte gelegt? Wer ist heute zwar am Öl aus dieser Region interessiert, keineswegs aber daran, dass vor Ort Arbeitsplätze entstehen, die den jungen Männern, die jetzt dem IS zulaufen, andere Perspektiven bieten? Und wer will ("weilsie Arbeitsplätze sichern") auch heute nicht von den Rüstungsexporten lassen, die dann auf irgendwelchen Wegen in die Hände derer geraten, die jetzt von einer UNO-Weltpolizei bekämpft werden sollen? Und: "Weltpolizei besteht aus Menschen - würde der Mensch Albrecht von Lucke konsequenterweise selbst nach Kobane gehen, um sich dort wahlweise von einem Leopardpanzer oder durch ein Gewehr der Marke Heckkler& Koch erschießen zu lassen? Nein? - ich auch nicht, denn"Frieden stiften" fängt bei verantwortungsbewusstem Handeln im Vorfeld an, nicht erst, wenn Gewalt entstanden ist, die man dann mit Gegengewalt einzudämmen sucht!
zum Beitrag15.07.2014 , 16:16 Uhr
Sorry, aber das ist ja nun absolut daneben !!! Ja, es reicht "wirklich" !
zum Beitrag08.02.2014 , 17:49 Uhr
Ein guter Kommentar. Im Übrigen: In unserer deutschen Lobbykratie, in der wir demokratisch wählen dürfen, welche Partei sich von Mövenpick oder der Autoindustrie bezahlen läßt und welcher Ex-Kanzler für seine Verdienste einen Posten bei Gazprom erhält, hält sich meine moralische Empörung über diejenigen, die einem solchen Staat Geld vorenthalten, erstmal in Grenzen. Wenn ich dann allerdings sehe, das manche Leute privat soviel Geld scheffeln, dass die Steuernachzahlung allein für die Zinsen (!) das zweifache meines Bruttojahresverdienstes übersteigt (und ich bin selbständiger Arzt, verdiene also nicht schlecht !), dann stimmt etwas nicht. Und da setzt eigentlich die Moral ein: Es gäbe viel zu tun jenseits fragwürdiger Geschäfte unserer Volksvertreter. Dass jemand wie Schwarzer ihr Geld für sich behalten hat, statt es beispielsweise in Projekte gegen Genitalverstümmelung von Mädchen in Afrika einzusetzen, ist der eigentliche Skandal und die jetzt ausgerufene Stiftung demgegenüber eine Farce! Steuergeheimnis also hin oder her: Auch wenn jetzt nienmand wüsste, wieviel Frau Schwarzer beiseite geschafft hat, hat sie moralisch versagt.
zum Beitrag25.01.2014 , 18:06 Uhr
Ich habe gerade den Kommentar von Augstein gelesen und auch die Antwort von Henryk M. Broder auf den die taz hier verlinkt: Wäre es nicht Israels Regierung, die hier kritisiert wird, wäre das eine ganz normale (und gerechtfertigte !) Kritik an einer Regierung, die ständig bemüht ist, Öl ins Feuer des nahen Ostens zu gießen! Aber mit Israel ist das eben anders: Da wird nicht unterschieden zwischen Israel-kritisch und "antisemitisch". Dabei wäre "antisemitisch" eine rassistische Haltung, eine, die Menschen nur wegen ihrer Volks- oder Glaubenszugehörigkeit anfeindet. Nichts davon findet sich in Augsteins Kommentar wieder. Sehr viel unsachliche Unterstellung dagegen bei Henryk M. Broder!
zum Beitrag24.01.2014 , 19:17 Uhr
Ein schräger Kommentar: Erstmal ist es also schon verdächtig, wenn viele Leute eine Petition unterschreiben. Und um dem "Sandkasten" zu entwachsen und pluralistisch zu sein, muss man Herrn Lanz weitermachen lassen und seine kritische Haltung darauf beschränken,den Fernseher auszuschalten, das Zwangs-Bezahl-Fernsehen aber brav weiter zahlen. Nur eines habe ich nicht verstanden: Warum ist den Fernsher an- oder auszuschalten keine Ja/Nein-Entscheidung sondern pluralistischer als alles andere?
zum Beitrag26.11.2013 , 15:45 Uhr
Also liebe Kommentatoren, ich bin ja nun wahrlich kein FDP-Anhänger. Was bisher hier geschrieben wird, ist aber wohl eher daneben: Leutheuser-Schnarrenberger war nun ausgerechnet diejenige, die "liberal" nicht als "wirtschaftsliberal" verstanden hat und sich den Wünschen des Innenministers nach Einschränkungen von Bürgerrechten immer in den Weg gestellt hat. Auch früher hat sich diese Frau für ein liberales Verständnis von Gesetzen eingesetzt. Die bisherigen Kommentare zeugen da eher von einer Hau-drauf-Mentalität als von einer differenzierten Wahrnehmung dessen, was in der Politik geschieht.
zum Beitrag11.11.2013 , 12:40 Uhr
Die andere Sache ist, dass die "taz" der Pädophilie-Debatte durch deren Einbringen in den Wahlkampf einen Bärendienst erwiesen hat: Sofort waren sie zur Stelle, die selbstgerechten Philister, die eine solche Debatte in ihren eigenen Parteien meiden, wie der Teufel das Weihwasser (und das, obwohl eine sich "christlich" nennende Partei wegen ihrer Nähe zu katholischen Kreisen sich dieser Debatte vielleicht durchaus auch stellen sollte). Nun aber ist der Wahlkampf vorbei und die Pädophilie-Debatte auch. Dabei gäbe es hier viel zu klären: Wie weit sind es tatsächliche (strukturelle) Pädophile, wie oft sind es "Normale", von denen Kindesmißbrauch ausgeht. Was hilft Strafe, was hilft Therapie, was hilft Aufklärung? Das alles wurde aber nun mit einem (wahlkampfbedingt) schrillen Aufschrei abgehakt und das ist schlecht. Von einer gesellschaftlich engegierten Zeitung hätte ich mir mehr erwartet, als dass sie mitten im Wahlkampf auf ein heißes Thema aufspringt und sich dadurch Aufmerksamkeit verschafft. Verantwortlicher Jouranlismus wäre es in meinen Augen, ein wichtiges (immer wieder unter den Teppich gekehrtes) Thema beharrlich in all seinen Konsequenzen aufzugreifen und dadurch statt eines verlogenen Aufschreis wirkliche Änderungen zu bewirken.
zum Beitrag11.11.2013 , 12:39 Uhr
Die launigen Überlegungen zu den Begrüßungsfragen zwischen Politikern und Journalisten sind zwar nett, lenken aber ab vom Eigentlichen ab: Tatsächlich ist die Auseinandersetzung mit Pädophilie einerseits und der (mangelnden) Abgrenzung der Grünen von bestimmten "Randgruppen" anderseits eine wichtige Frage.
Wer sich politisch auskennt - und das sollte die "taz" - weiß aber, wie wichtig der Zeitpunkt ist, zu dem man Themen aufgreift.
Durch das Aufgreifen der Pädophiliedebatte mitten im Wahlkampf hat die "taz" zweierelei erreicht: Sie hat mitgewirkt an einem deutlichen Stimmenverlust von Bündnis90/die Grünen, was auch Jürgen Trittin (mit seinem, wie ich finde, sehr klugen Steuerkonzept) zu Fall gebracht hat. Vielleicht wollte man das ja und damit den Weg ebnen für den konservativen Flügel, der uns hier in Baden-Württemberg gerade den Abbau von Lehrerstellen und die Wiedereindführung von Studiengebühren durch die Hintertür beschert. Kommentare (z.B. von Herrn Feddersen) deuten in diese Richtung und vielleicht sollte die "taz" dazu stehen, wenn sie den konsrevativen Grünen-Flügel unterstützen will?
zum Beitrag02.11.2013 , 23:58 Uhr
Ja, das ist die eine Seite: Wo können sich die Grünen Stimmen holen: Bei der gefallenen FDP, in der "Mitte"? Und: Sind die, die den unbequemen Platz auf den Schienen von Gorleben oder vor irgendeinem Kasernentor längst mit einem finanziell gut gepolsterten bürgerlichen Sofa getauscht haben, bereit, zu teilen? - das ist die moralische Frage.
Die nüchterne Frage aber ist die: Wie soll Ökologie gehen,ohne ein System in Frage zu stellen, dass den "tendenziellen Fall der Profitrate" (Marx) nur durch ständiges Wachstum und die Vergeudung von Ressourcen auffangen kann?
zum Beitrag14.10.2013 , 21:56 Uhr
Ja, Kretschmann gehört eben zu denen, die den unbequemen Platz auf den Schienen von Gorleben oder vor irgendeinem Kasernentor längst mit einem finanziell gut gepolsterten bürgerlichen Sofa getauscht haben. Von diesem Sofa aus tut "öko" nicht weh - wer schlau ist, hat längst gelernt, dass man auch damit Geld machen kann. Sozial sein dagegen hieße vielleicht teilen und das will man doch lieber nicht. Für seine sozialen Steuerideen hat man also Trittin abgestraft und hat ihm sicherheitshalber auch noch eine über 30 Jahre alte Auseinandersetzung über Pädophilie angehängt (keine Frage: Dieses Thema sollte diskutiert werden, eine Veröffentlichung uralter Parteiprogramme eine Woche vor der Wahl bewirkt allerdings das Gegenteil von angemessener Auseinandersetzung!). Nun konsequenterweise vom konfortablen Sofa aus zur CDU zu wechseln, passt aber doch nicht so recht zum eigenen Identitätsinventar von Kretschmann und anderen altgewordenen Grünen und so versucht man denn die vertraute Partei mit dorthin zu nehmen, indem man sie auf bürgerliches Grün bürstet, ihr die Flügel für soziale Themen stutzt und weiter "humanitäre" Kriegseinsätze dikutiert - man selbst ist ja glücklicherweise raus aus dem Alter, in dem man selber für so was den Kopf hinhalten müsste.
zum Beitrag30.09.2013 , 12:35 Uhr
Ja, Herr Habek, da hat man nun den unbequemen Platz auf den Schienen von Gorleben oder vor irgendeinem Kasernentor mit einem finanziell gut gepolsterten bürgerlichen Sofa getauscht. Von diesem Sofa aus ist es o.k., in Deutschland zu leben und "öko" tut nicht weh - wer schlau ist, hat längst gelernt, dass man auch damit Geld machen kann. Sozial sein dagegen hieße vielleicht teilen und das will man doch lieber nicht. Nun konsequenterweise vom konfortablen Sofa aus zur CDU zu wechseln, passt aber doch nicht so recht zum Identitätsinventar bequem gewordener Grüner und so versucht man denn die vertraute Partei mit aus Sofa zu nehmen, indem man sie auf bürgerliches Grün bürstet, ihr die Flügel für soziale Themen stutzt und den Menschen erzählt, dass das Leben auch dann schön ist, wenn man nicht auf dem Sofa sondern auf der Straße sitzt.
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