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DFB-Team erreicht HalbfinaleDie wahnsinnige Spielwende der Wück-Elf

Nach der 13. Minute schien das Schicksal des bis dahin eher haarig auftretenden DFB-Teams besiegelt. Doch dann passierte was Unpackbares.

Haarig: Kathrin Hendrich zu Rot und Elfer Foto: Keystone

Basel taz | Es ist bemerkenswert, wie ein Fußballspiel kippt. Wie das Momentum langsam die Seiten wechselt und zum unterlegenen Team übergeht, in diesen kleinen Augenblicken, die man eher fühlt als sieht: hier ein gewonnener Zweikampf, dort eine Spielerin, die mit hochgerissenen Armen die Fans puscht oder ihre Mitspielerin feiert, drüben eine Angreiferin, die beim Schuss ein wenig frustriert wirkt, nicht mehr ganz überzeugt. Und langsam steigert sich die Fankurve in einen Rausch, weil alle fühlen, dass da was geht. Plötzlich wird jeder auf die Tribüne gedroschene Ball, jede Rettungstat bejubelt. Während da auf dem Rasen was wahrhaft Großes passiert.

Selten konnte man diese Eigentümlichkeit des Fußballs besser bestaunen als bei jener atemlosen und irren Viertelfinal-Schlacht in Basel, bei der das DFB-Team fast 120 Minuten in Unterzahl gegen die Französinnen mit wildem Kraftakt ein 1:1 hielt und dann im Elfmeterschießen siegte. Wer glaubte noch an dieses ohnehin angeschlagene und rumpelnde Team, als in der 13. Minute Kathrin Hendrich wegen Zopfziehens vom Platz flog und Grace Geyoro den fälligen Elfmeter verwandelte? Haareziehen (und alle obligatorischen Haarerauf-Witze inklusive), das schien sich einzureihen ins Kuriositätenkabinett des DFB-Scheiterns nach Carlotta Wamsers ebenfalls skurriler Torhüterinnentat im verlorenen Spiel gegen die Schwedinnen. Doch mit dem Rücken zur Wand wuchs das Wück-Team über sich hinaus.

„Wir haben nach der Roten Karte gemerkt: Wir haben nichts zu verlieren“, sagte Klara Bühl später. „Keiner rechnet mehr mit uns und jetzt haben wir noch eine Spielerin weniger.“ Da sei das Gefühl gewachsen: jetzt erst recht. „Bei jedem Abstoß haben wir uns in die Augen geschaut und gedacht: Eine Kopfballverlängerung braucht es. Dieser Glaube hat uns über die 120 Minuten getragen.“ Fast wortgleich würden es viele Spielerinnen an dem Abend beschreiben. Es galt: Wir gegen den Rest der Welt. Und gegen die Logik des Fußballuniversums.

Diese Kollektivleistung, auch gewachsen aus der Kritik am blutleeren Schweden-Spiel, war schier unglaublich: Es wurde gerannt, gedoppelt, sich in jeden Schuss geworfen. Die hervorragende Franziska Kett, die erst ihr viertes Länderspiel absolvierte, berichtete, Bundestrainer Wück habe vor dem Elfmeterschießen gesagt: „Jetzt verlieren wir das nicht mehr. Wenn man 120 Minuten in Unterzahl spielt und diesen Willen hat, werden wir das nicht mehr hergeben.“ Es sind Eigenschaften, die das deutsche Team während des Turniers ständig beschwört: Wille, Mentalität, Zusammenhalt. Und seit diesem Spiel ist klar, dass der Glaube dieser DFB-Elf tatsächlich Berge versetzen kann.

Kaum ins Tempo

Das sind gute Nachrichten, einerseits. Auch taktisch lief vieles wirklich gut. Die gescholtene Defensive ließ die französischen Stars kaum ins Tempo kommen und stand bis auf einige Probleme auf Sophia Kleinhernes rechter Seite bärenstark. Offensivkräfte wie Bühl und Brand schufteten pausenlos nach hinten mit, während Giovanna Hoffmann sich heroisch vorne aufrieb.

Da ist allerdings auch ein großes Andererseits. Denn dies war natürlich eine Konstellation, die den Stärken des DFB-Teams sehr entgegenkam. Eine Abwehrschlacht kaschiert viele Mängel. Die so problematische Balance zwischen Offensive und Defensive etwa blieb irrelevant, weil das Team eh mit zehn Leuten den Strafraum verriegelte. Auch Kreativität im Angriffsdrittel gehörte an diesem Abend nicht zum Aufgabenprofil. Ein Glück, denn das flügellastige deutsche Offensivspiel bleibt enorm ausrechenbar.

Zudem war im Viertelfinale erneut offensichtlich, wie schwer sich die Deutschen mit dem Spielaufbau tun. Die ungezielten langen Abschläge von Ann-Kathrin Berger machten es schwer, überhaupt mal länger den Ball zu halten. Dass all das gutging, hat das DFB-Team einer großen Portion Glück und Bergers Paraden zu verdanken. Solche Spiele werden eben auch von hinten erzählt. Zweimal noch trafen die Französinnen, zweimal wurde der Treffer wegen Abseits aberkannt. Ein französischer Schuss ging an die Latte, einen verunglückten Kopfball von Minge rettete Berger mit einem schier übermenschlichen Reflex. Leicht hätte das Narrativ des Abends ein anderes sein können. Dass auch die Deutschen einen Elfmeter vergaben, konnte man in diesem irren Spielverlauf schon fast vergessen.

Logisch: Berger

Es war nur logisch, dass die Heldin so eines Spiels Ann-Kathrin Berger heißen musste. Berger, die im Elfmeterschießen zwei Schüsse parierte, einen selbst vollstreckte und ihr Team mit unglaublichen Rettungstaten überhaupt im Spiel hielt, scheint sich mehr und mehr zur Geschichte des Turniers zu entwickeln. In einem DFB-Team ohne Allüren und mit vielen stillen Fleißbienchen ist es die coole Berger, die Spätberufene, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine, die dem Bundestrainer ausrichtete, sie werde ihre Dribblings trotzdem weiter machen, so sei sie halt. Eine, die zwei Krebserkrankungen überlebt hat und zu jeder Zeit ausstrahlt, wie sehr sie diesen Moment genießt.

Auf die Frage, wie sie den Abend fand, erwiderte Torhüterin in der Mixed Zone trocken: „Ich fand ihn krass, wie fandet ihr ihn? Hat Spaß gemacht.“ Wie sie den Ball von Minge noch erwischte, das konnte sie selbst nicht mehr sagen. Reflex, Instinkt. Und den Spickzettel beim Elfmeterschießen, da habe sie einfach vergessen draufzugucken. „Ich bin ein Typ, der ein bisschen mehr im Moment lebt.“ Bisweilen wirkt die gechillte 34-Jährige wie eine Spielerin aus einer anderen Fußballepoche, wie importiert aus den Neunziger Jahren. „Sie ist der Ruhepol der Mannschaft“, beschrieb Klara Bühl. Für das junge Team könnte sie noch wichtiger werden.

Stoff für viele Geschichten ist auch längst ihr strenger Opa, der erst zum Finale wieder kommen möchte. Ob es für die Deutschen bis dahin geht? Ausschließen möchte man nach dieser Partie nichts mehr. „Viele haben nicht mehr an uns geglaubt“, so Ann-Kathrin Berger. „Jetzt sehen auch die anderen Mannschaften: Wir haben uns den Respekt wieder verdient.“ Das kommende Halbfinale gegen Spanien könnte den deutschen Stärken tatsächlich erneut eher entgegenkommen. Verriegeln, Zweikampfstärke, Mentalität und womöglich viel Raum zum Kontern, so hat das Team schon zweimal, bei der WM 2019 und der EM 2022, die spielerisch überlegenen Spanierinnen niedergerungen.

Es gehört zu den Eigenheiten dieser Elf, dass sie sich gegen kleinere Gegnerinnen oft schwertut, während gegen größere alles drin ist. Auch so lassen sich die scheinbaren Formschwankungen erklären: Finale 2022, Vorrundenaus 2023, Olympia-Bronze 2024. Vor dem Turnier wurde das DFB-Team oft als Wundertüte beschrieben. Es ist eine geblieben. Klara Bühl hat jedenfalls einen Tipp, wie man das Spiel gegen Spanien bestreitet: „Hoffentlich zu elft.“

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62 Kommentare

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  • Was ich bei einigen Kommentaren nicht verstehe, ist die Tatsache, dass Leute einen Vollkontaktsport anschauen und sich dann beschweren, dass es Vollkontakte gibt. Da gibt's halt mal was auf die Mütze. Ich beschwere mich doch auch nicht bei einer kontaktlosen Sportart, dass es keine Kontakte gibt. Da gibt's dann eben nichts auf die Mütze.

  • Sehr unterhaltsames Spiel! Kämpferisch fantastisch von den deutschen Mädels, auch die Spielgeschwindigkeit sah alles andere als lahm aus.



    Das Foul war einfach nur maximal unclever und unnötig. Für mich auch ok da Rot zu geben, das ist einfach nochmal was ganz anderes als Trikot ziehen. Ich spiel selber im Verein seit 40 Jahren, wenn das einer aus meinem Team gewesen wär, hätt ich mich auch aufgeregt....über meinen Mitspieler :-) .



    Das einzige was mich etwas enttäuscht hat, waren recht viele Stockfehler und Fehlpässe (vor allem schlecht getimete), auch bzw. vor allem bei den Französinnen. Die Deutschen waren am Schluss schon an der physischen Leistungsgrenze, da kann sich das schon häufen, völlig normal.



    Insofern haben sich für mich alle Vorurteile bezügl. Damenfussball nicht bestätigt: Langsam -> nö, körperlos -> nö, technisch und spielerisch schönerer Fussball -> nö, langweilig zum Zuschauen -> nö.



    Ich drücke gegen Spanien wieder alle Daumen, aber das wird sicher sehr hart werden.

    • @AndreasM:

      Ich denke mit den vielen fehlenden Spielerinnen wird es maximal schwer da was zu holen. Hoffen kann man. Realistisch eher nicht aber nach dem Spiel gegen Frankreich muss man sagen: da fehlt noch ein bisschen Arbeit, dann kann es echt gut werden. Überrascht hat mich Hoffmann. Absolut bissig vorne aber sich nicht zu schade zu verteidigen

  • Es ist schon lustig wenn man sieht wie die ausländische Sportpresse über das Spiel schriebt und das Deutsche Team (bis auf das Foul) lobt für Ihre Standhaftigkeit. Es Deutsche Tugend nennt sogar in solchen schlimmen Situationen durch zu beißen: www.theguardian.co...?CMP=share_btn_url

    Und die Deutsch Presse zerreißt das eigene Team, die Kommentatoren wettern es würde zu hart gespielt.

    Anscheinend darf nur der Männer Fußball kämpferisch sein. Der Frauenfußball muss einer Tee Partie auf dem Rasen gleichen.



    Ach ja und wenn es zu langsam zu geht meckert die andere hälfte Deutschlands das die Frauen keinen Fairen Lohn verdient hätten so lieb und langsam wie sie spielen.

    Als Frau macht man es den männlichen Zuschauern eh nie recht

  • Seit Jahrzehnten wünsche ich mir eine Fußballspielkultur in der die Spielenden noch nicht einmal im Traum daran denken so etwas oder ähnliches zu machen.



    Meine These: Foulspiel wird BEWUSST nicht ausgerottet, weil der es einen zahlenmäßig starken FUßBALL-MOP gibt, der genau das UNTERHALTSAM findet.

    • @tsitra:

      Warum? Fußball ist nun mal ein Kontaktsport. Dem Sport würde einiges verlorengehen, ohne ein wenig Körperkontakt. Wer eine kontaktlose Mannschaftssportart sucht ist beim Basketball, beim Ultimate Frisbee oder beim Flag-Football gut aufgehoben. Wer es eine Nummer herber mag spielt halt Rugby, Eishockey oder Lacrosse.

  • Albern wie sich hier über das Foul echauffiert wird. Chiellini ist für seinen "Trikot-Zupfer" 2020 zu recht abgefeiert und mit gelb angemessen sanktioniert worden. Da die Gegenspielerin hier volle lange Haare in Greifweite herumwirbelt, kann man den Refleks zuzugreifen vollstens verstehen. Also klar gelb und Elfer, aber doch bitte sehr keine Tätlichkeit. Andrerseits weiß man nicht wie das Spiel sonst gelaufen wäre, von daher alles richtig gemacht! Fußball ist halt auch ein wenig Kampfsport, sonst wäre es ja langweilig :-) Die Damen machen ihre Sache jedenfalls sehr gut!

    • @Egil:

      Werden Sie an den Haaren gezogen, schmerzt das. Werden Sie an Trikot gezogen nicht. Da liegt schon mal ein Unterschied.

    • @Egil:

      Sehe ich genau so. Gelb und Elfer, mehr nicht. War weder Tätlichkeit noch Verhinderung einer klaren Torchance. Eher eine kleine Aufmerksamkeit unter Freunden.

  • Ich hatte mich eigentlich auf ein technisches Spitzenspiel Frankreich gegen Spanien gefreut. Übermässiges Foulen, ein parteiisch lautes Publikum und eine Schiri die alle zwei Minuten pfeift haben den Französinnen offenbar die Lust am spielen genommen. Ihr müsst nicht die Männer nachmachen, toll war das allenfalls im nationalen Tunnel.

    • @TV:

      "eine Schiri die alle zwei Minuten pfeift haben den Französinnen offenbar die Lust am spielen genommen."

      Wieso? Die Spielleiterin hat ja nicht gegen Frankreich gepfiffen sondern sogar wenn Frankreich gefoult hat, der deutschen eine Gelbe gegeben? Das müsste Ihnen doch gefallen?

    • @TV:

      Ein Sportpublikum ist immer parteiisch und unterstützt ihre Mannschaft und das ist toll.

      • @Filou:

        Andere Länder immer, in Deutschland tut man sich damit schwer. Während Sportkommentatoren ausländischer Sender sich im Sinne ihrer Sportler vor Begeisterung schier überschlagen, entschuldigen sich Deutsche ständig dafür, wenn sie mal etwas durch die deutsche Brille sehen.



        Mäkelweltmeister findet man in Deutschland die meisten.

    • @TV:

      Ein parteiisch lautes Publikum? Das ist Fußball, kein Ballett, bittesehr. Es ist toll, dass auch bei Spielen der Frauen endlich die Stadien voll und laut sind.

  • Danke für diese Zusammenfassung.



    Ein derartiges Foul spricht von Respektlosigkeit. Diese Spielerin hat für mich das Recht am Weiterspielen im Turnier verloren.



    Ich habe mich nur in der Schlussphase reingehört und fand es erwartungsgemäß spannend.



    Warum bei einem Frauenteam der einzige Mann auf dem Platz "Wückelf" betont wird, ist mir schleierhaft. Ann -Kathrin Berger ist definitiv die Leaderin gewesen.



    Der taz sollten emanzipiertere Begriffe wie Frauenelf, Frauenteam, Fußball-Frauen, Fußballkolleginnen, oder BESSERES einfallen!

    • @Philippo1000:

      Mit Verlaub, Sie spinnen.

    • @Philippo1000:

      Berger hat entschieden welche Elf Spielerinnen die Partie beginen und wer gegen wen ausgewechselt wird? Oder wer zur EM mitfährt?

    • @Philippo1000:

      Naja, es waren auch Jogis Jungs, die Nagelsmann-Elf etc.

      Nebenpunkt: Großbuchstaben, meine Bitte, sparsam und vielleicht noch sinnvoller einsetzen.

      • @Janix:

        Klar, bei viel Berichterstattung wurde selbst der lahmste kreativ.



        Es war aber wohl vor Allem: die Mannschaft!

  • Das Bild zeigt einen rassistischen Übergriff. Die rote Karte sollte daher in diesem Fall die Schuldige dauerhaft sperren.

    • @Uwe Kulick:

      Meinen Sie, diese Ironie verstehen alle richtig?

    • @Uwe Kulick:

      Der war gut.



      You made e my day.

    • @Uwe Kulick:

      Ernst gemeint?

      • @Humble in the jungle:

        Sehr wahrscheinlich "witzig" gemeint, höhlhlhööööchllllll.

        Tipp: Selbst "Übergriffig", "zum Haareraufen", etc. wären witziger gewesen.



        2. Tipp: Universale Grundsätze machen es rasch klar, dass dem Rassismus immer entgegenzutreten ist (oder anderen Gruppenschubladen-Abwertungen).

    • @Uwe Kulick:

      Unsportlicher Übergriff? Ja. Rote Karte? Nicht unbedingt, kann auch als "Zweikampfverhalten" gewertet werden. Rassistisch? Ganz sicher nicht.

      • @Tom Tailor:

        Das Haare ziehen wird als Tätlichkeit, auch bei den Männern mit Rot geahndet. Die haben nur selten lange Haare. Cucurella wurde erst in der Club WM so gefoult und der gegner bekam eben so rot.

  • Einfach nur Glück gehabt oder auch die besseren Nerven beim Elfmeterschißen.. ansonsten viel Fools und wie die Axt im Walde, sehr unfair gespielt.. deutsche Arroganz at it best..

    • @Insieme:

      Deutsche Arroganz at it best? Lesen Sie mal den Elf-Meter-Artikel von Rüttenauer ... - und dann gönnen können!

    • @Insieme:

      "Elfmeterschissen": Absicht oder Freudscher Verschreiber?

      • @Vigoleis:

        "Beim Elfmeterschießen hatten alle die Hosen voll, nur bei mir liefs flüssig."

  • Es war kein heroisches Spiel, sondern Anti-Fußball: aggressiv statt kreativ. Haarziehen ist eine unerklärliche Aggression und Hoffman eine Foul-Maschine. Wer ein solches Spiel feiert, unterstützt nicht den Fußball.

    • @CallmeIshmael:

      Selten so gelacht, bei dem, was uns Millionenverdiener-Spieler so alles bieten!

    • @CallmeIshmael:

      Sie haben anscheinend noch nie Fußball gespielt und noch nie Fußball vor 2006 geschaut. Bis 2006 waren die Spiele immer sehr defensiv und robuster. Das ist halt Fußball

    • @CallmeIshmael:

      Beim Fußball geht es halt auch körperlich zur Sache. Wer das nicht aushält muss sich eben einen anderen Sport ohne Körperkontakt suchen.

    • @CallmeIshmael:

      Im Prinzip bin ich ja bei Ihnen, allerdings sehe ich nicht, wie dieser Artikel das Spiel wegen der Schönheit des gezeigten Fußballs feiert. Selbst die Heldin (des Spiels und des Artikels) wird wegen ihrer Abschläge abgekanzelt. Auch wenn es bei weitem kein schönes Spiel war, unterhaltsam war es allemal.

    • @CallmeIshmael:

      Mir scheint, Sie haben noch nie selbst Fußball gespielt und sehen selbst auch hier einfach nur einen Anlass, eine weitere politische Diskussion vom Zaun brechen zu können. Und von welcher "Foul-Maschine" reden Sie da eigentlich? Von Giovanna Hoffmann? Die hat im gesamten Turnier noch keine einzige Karte erhalten. Ein klein wenig mehr Sachlichkeit in Ihrem Kommentar wäre durchaus angebracht gewesen. Dieses Spiel, diese Nacht von Basel, ist bereits in die Geschichte eingangen - auch wenn sie das nicht akzeptieren wollen.

      • @Onkel Otto:

        "In die Geschichte eingegangen" - eine Nummer kleiner ging jetzt nicht? ;-)



        Ohne gleich in Callme's Punkte einstimmen zu wollen.

  • Zweimal ein sinnloser früher Platzverweis inkl. Elfmeter und Rückstand. Eine Abwehrschlacht mit vielen Fouls statt guten Fußballs. Und der Jubel ist groß und Heldinnen Geschichten werden geschrieben.

    Mal sehen, ob alle darauf vorbereitet sind, dass es doch Mannschaften gibt, die guten Fußball spielen können. Es sind ja noch ein paar Tage Zeit.

    • @moonwatcher:

      Wie mit zehn Spielerinnen gegen elf offensivstarke Französinnen eine Abwehrschlacht vermieden und trotzdem das Elfmeterschießen erreicht werden kann müssen sie mir mal bei Gelegenheit erklären.

      • @metalhead86:

        Bei manchen Sichtweisen ist halt Hopfen und Malz verloren. Deutsch halt!

    • @moonwatcher:

      Die Damen müssen noch mit dem Rumpelfußball das Halbfinale überstehen, erst dann sind Parallelen zur Deutschen Nationalmannschaft der Pre-2006 Jahre erlaubt.

  • Duff-duffduffduff-duff-duff-Sieg? Wille.



    Wirklich jetzt?



    Das Photo sieht gar nicht gut aus für die fiese Foulerin.

  • Was ein Kampf, die Damen können stolz auf sich sein.

  • Was heißt denn "unpackbar"?

  • 1954 "Das Wunder von Bern"



    1970 "Jahrhundertspiel"



    1974 Hr. Beckenbauer: "Johann Cruyff ist der bessere Spieler. Aber wir sind Weltmeister."



    1982 "Die Nacht von Sevilla"



    1990 Hr. Lineker: "Fußball ist ein einfaches Spiel..."



    2014 "Mineiraço"



    2024 "Die Nacht von Basel" – Der Mythos lebt. Jetzt auch bei den Frauen.

    • @Vigoleis:

      Der Mythos lebt?

      1954 "Das Wunder von Bern". Im Stadion schreit dasdeutsche Publikum begeistert "Sieg heil! Sieg heil! ..."

      Bei der offiziellen DFB- Feier im Müncher Bürgerbräukeller (!) gleitet der DFB-Präsident in seiner Rede dermaßen in den NSDAP-Jargon ab, dass die Redakteuer vom BR die Übertragung abbrachen.

      Kein Mythos: Der Sozaldarwinisums lebt!

    • @Vigoleis:

      Sie haben da was vergessen, lieber Vigoleis:



      1978 "Das Wunder von Cordoba"

      Ja, ich weiß schon:



      Cordoba? Where, the Fuck, is Cordoba?

      • @LittleRedRooster:

        Man muss auch gönnen können.



        Es waren Bspe. Natürlich gibt es mehr und anderes.

    • @Vigoleis:

      „Der Mythos lebt. Jetzt auch bei den Frauen.“

      Jetzt auch bei den Frauen…?

      Die Frauennationalmannschaft gewann 8 * die Europameisterschaft (was der Rekord ist!) und zweimal die Weltmeisterschaft, bei der sie allerdings erst 1991 zugelassen wurde.

      Die Männermannschaft im direkten Vergleich gewann 3 * Europa und seit 1991 einmal die Weltmeisterschaft.

      Ich würde ja meinen, die Frauen sind schon ‘nen kleines Äonchen mythisch 😉💪⚽

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Am Fernsten lag mir, den Fußball der Frauen gegen den der Männer auszuspielen...



        Ich verfolge seit 50 Jahren den Fußball der Nationalmannschaften, zuerst naturgemäß den der Männer, seit der medialen Verfügbarkeit auch der Frauen, und freue mich über alle.



        Mythos entsteht aber, über viele Jahrzehnte, nicht durch die Zahl der errungenen Titel, sondern durch mythische Spiele, die sich erst in die Erinnerung und dann in das kollektive Bewusstsein graben.



        Ein solches Spiel war, das darf man vorausgreifen, das am Samstagabend. Es wurde, wie auch hier im Forum manche bedauern, keine glanzvolle Technik, keine nachhaltige Taktik geboten, sondern alles, was ein Fußballspiel über das rein sportlich-technische hinausführt.



        Genießt es, versteht es oder lasst es...

    • @Vigoleis:

      Korrektur bei aller Begeisterung: Es muss natürlich "2025" heißen.

  • Ein guter Artikel. Aber selbst von dieser, von mir ansonsten geschätzten Autorin, keine Kommentierung der respektlosen und fiesen Aktion, die zur roten Karte führte. Das war ein absolutes NoGo. Und bisher gab´s offenbar keine Reaktion oder Entschuldigung vom Verband oder der Spielerin. Auf den üblichen Portalen (kicker, sportschau etc.) ebenfalls Schweigen im Walde.

    • @petermann:

      Update II im Haarezieh-Gate: nachdem eine französische Spielerin direkt nach dem Spiel die Niederlage als unverdiehnt bezeichnete, meldete sich nun die verletzte Kapitänin der deutschen Mannschaft mit einer Instagramstory, in der sie den Zusammenhalt der deutschen Mannschaft im Gegensatz zur französischen herausstellte. Und alle deutschen Fußballfans nicken zufrieden lächelnd...

    • @petermann:

      Das war ein Elfmeter und eine gelbe Karte. Niemals rot. Und schon gar keine fiese Aktion oder absolutes No-go. Ein Zupfer, mehr nicht. Das ist wie jemanden (auf dem Sportplatz) ins Gesicht tätscheln. Uncool. - Ja. Gelbe Karte - Klar. Scharfe Ansage des Schiris obendrauf - wenn es die Umstände erfordern. Mehr nicht. Eine rote Karte gibt es für Schlagen nicht fürs Tätscheln. Analog bei den Haaren - kurzer Zupfer - gelb, dran reißen - rot. Etwas mehr Fingerspitzengefühl bitte. Hat doch Hendrich auch bewiesen.

    • @petermann:

      Update im Haarezieh-Gate: DFB-Sportdirektorin Nia Künzer sagt es sei "keine Absicht" gewesen. Naja. Man will eben eine Sperre für ein eventuelles Finale verhindern.



      Aus Sicht der französischen Spielerin war die Bestrafung doch ausreichend. Rot, Elfmeter, Sperre. Was will man da mehr? Fraglich ist die Perspektive der deutschen Mannschaft. Das wird man aber hoffentlich (so wie bis jetzt) weiter nur intern diskutieren.



      Dennoch stimme ich petermann zu, dass so ein Foul auch nochmal mit einem Adjektiv beschieben werden kann, solange man die Person und Leistung der Kritisierten nicht unsachgemäß beschädigt. Das schmälert die anschließende wahnsinnige Leistung der anderen Spielerinnen nicht.

    • @petermann:

      ... getopt auch noch vom vorgespielten Unverständnis der Spielerin nach der roten Karte. Und auch die Weigerung des Trainers, etwas dazu zu sagen, zeugt nicht von größe. Naja.

    • @petermann:

      Haare gehören zum Trikot.

    • @petermann:

      Und nicht zu vergessen, die rassistische Komponente, wenn eine Weiße einer Schwarzen ungefragt ins Haar greift...

      • @Volker Scheunert:

        Mit Verlaub, das ist doch einfach nur konstruiert. Sie unterstellen, dass Hendrich einer weißen Gegenspielerin nicht ins Haar gegriffen hätte bzw dies nur tat, weil ihr Opfer schwarz ist. Es ist grob unsportlich gewesen, wurde zurecht geahndet, aber lange Haare sind nun nicht gerade an Hautfarbe oder Herkunft geknüpft und hier von Rassismus zu sprechen, ist reine Mutmaßung. Wir tun uns m.E. keinen Gefallen, wenn wir überall Rassimus wittern und notfalls auch konstruieren, das wird auch den (vermeintlichen) Opfern nicht gerecht. In dem Sinne wäre ja auch jedes Foul von Weißen an Schwarzen Rassimus. Komische Sicht.

        Am ehesten sieht das für mich nach einer Art Spontanversagen aus, denn die Spielerinnen werden wohl wissen, dass das generell eine rote Karte bedeutet. Dass keine Entschuldigung kommt, ist schwach. Wahrscheinlich will man sich öffentlich aus taktischen Gründen nicht äußern, bevor über eine/die Länge der Sperre entschieden wurde.

      • @Volker Scheunert:

        Sie sehen Rassismus wo keiner ist, nur hitziges und unsportliches Zweikampfverhalten. Das sich Spielerinnen in die Haare fassen und weniger wie bei Männern an den Kragen, liegt einfach daran dass sie bei Frauen häufig länger sind als bei Männern und daher besser greifen lassen. Welche Hautfarbe die Gegenspielerin dabei hat spielt hingegen keine Rolle.

        • @Tom Tailor:

          Meine Antwort an sebo gilt auch für Sie.

    • @petermann:

      Was soll denn zu der mit Höchststrafe bestraften Aktion noch zu kommentieren sein, außer dass sie "respektlos und fies" war? Vielleicht erhört die Uefa noch Ihr Wünschen und sperrt die Spielerin für den Rest des Turniers.