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Gefährliche Miet-E-ScooterDer Wahnsinn muss endlich ein Ende haben

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

E-Scooter-Fahrer:innen gefährden sich selbst und andere. Die Unternehmen haben kein Problembewusstsein, weil die Regellosigkeit lukrativ ist.

E-Scooter: Teil des Problems oder Teil der Lösung? Foto: Christoph Hardt/imago

S ie sind eine wahre Plage: Elektroroller liegen auf Bürgersteigen, versperren Wege und parken alle möglichen Plätze zu. Sie nerven in unzähligen Städten, sie sind auch eine Gefahrenquelle – für Ältere, für Fußgänger:innen, die schlecht sehen oder andere Handicaps haben.

In Fußgängerzonen, auf Radwegen und Straßen sorgen E-Scooter-Fahrer:innen drängelnd oder rasend für Unsicherheit, nicht selten mit weiteren Pas­sa­gie­r:in­nen im Rücken und Alkohol im Blut. Sie gefährden andere, vor allem aber sich selbst. Fast 12.000 Menschen sind 2024 bei einem Unfall mit einem E-Roller zu Schaden gekommen, ein Viertel mehr als im Vorjahr. 27 Menschen haben im vergangenen Jahr sogar ihr Leben verloren, als sie mit so einem Gefährt unterwegs waren.

Es ist höchste Zeit, etwas gegen den E-Scooter-Wahnsinn in deutschen Städten zu unternehmen. Das Problem sind nicht die Elektroroller, die sich Privatleute angeschafft haben, um damit den Weg etwa vom Bahnhof nach Hause bequem zurücklegen zu können. Das Problem sind Miet-Scooter und die Verleihfirmen, die sich seit 2019 in deutschen Innenstädten ausbreiten.

Deren Ma­na­ge­r:in­nen haben kein Problembewusstsein für das Chaos, das ihre Fahrzeuge anrichten – sonst hätten sie bereits etwas dagegen unternommen. Technisch geht das, die Gefährte können per GPS verfolgt und so gesteuert werden, dass sie nicht überall abstellbar sind. Und auch die Geschwindigkeit kann in sensiblen Gebieten wie Fußgängerzonen automatisch gedrosselt werden.

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Nur: Von sich aus sehen die Unternehmen offenbar keine Veranlassung, davon Gebrauch zu machen. Sie nutzen den öffentlichen Raum für ihr Geschäftsmodell und interessieren sich nicht für die Probleme, die sie verursachen. Das Geschäft ist lukrativ; nach wenigen Monaten hat sich ein Gefährt bezahlt gemacht. Deshalb ist es für die Unternehmen nicht so schlimm, wenn eines der Kleinfahrzeuge mal verloren geht.

Immerhin: Das Bundesverkehrsministerium plant, Regeln fürs Parken von Miet-E-Scootern aufzustellen. So ist in der Diskussion, dass kommerziell genutzte Elektroroller nur noch an bestimmten Stationen abgestellt werden dürfen. Das wäre ein Fortschritt. Geschützt würden die E-Scooter-Fahrer:innen allerdings damit nicht, dafür bräuchte es eine Helmpflicht. Und um die Plage wirklich in den Griff zu bekommen, müssten die Verleihfirmen dafür in Haftung genommen werden, wenn ihre Kun­d:in­nen falsch parken, zu schnell oder mit Alkohol im Blut fahren. Mit den entsprechenden technischen Lösungen ist die Kontrolle darüber schließlich kein Problem.

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Anja Krüger
Parlamentskorrespondentin
Schwerpunkte Wirtschaft- und Energiepolitik
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99 Kommentare

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  • Ernsthaft, wo lese ich hier gerade Kommentare? Taz oder Welt?



    1. Bei den Anbietern die ich bisher genutzt habe wurde ich auf die Nutzung eines Helms hingewiesen. Wer das nicht nutzt, selbst schuld, genau wie beim Fahrrad



    2. Auch beim Abstellen musste ich ein Foto machen das ich das Gefährt so abgestellt habe das es niemanden behindert. Wird das geprüft? Vermutlich erst wenn sich jemand beschwert.



    3. Sich nicht an Verkehrsregeln halten ist auf dem selben Level wie bei Fahrradfahrern.

    Der level an Fortschrittsfeindlichkeit ist schon hart an der Grenze hier. Absolutes Boomer level.

  • Wenn Öffis ausfallen war mir der Roller nicht selten der Retter, so oft auf dem Arbeitsweg, dass ich gern der BVG die Kosten aufgebrummt, oder mein Abo erstattet hätte haben wollen. Regelmäßig parke ich das Teil ordentlich, ist mein Gehweg zu schmal, park ich auf der anderen Straßenseite, wo der Gehweg 2,50 m hat. Wann immer möglich fahre ich auf Radwegen oder auf Straßen (ist eh angenehmer als auf holprigen Gehwegen), komme ich Menschen nahe, bremse ich & verhalte mich rücksichtsvoll. Und das beobachte ich auch bei allen anderen Rollerfahrer*Innen so! Raser sind die Ausnahme, ein im Weg liegender Roller ist die Ausnahme! Ich habe wirklich den Eindruck dass 1. viele Kommentatoren hier noch nie Roller gefahren sind (schimpft sich dann vermutlich leichter 😉) aber auch persönliche Eindrücke zur Allgemeingültigkeit erhoben werden. Lassen wir doch mal bitte die Kirche im Dorf bei 1.165 Toten durch Autos.

    www.destatis.de/DE...e-fahrzeugart.html

    Ich halte die Roller nach wie vor für zukunftsweisend, was den Stadtverkehr betrifft & würde mir eine strukturiertes & für alle verträgliches Konzept der Umsetzung wünschen.

  • Seltsamerweise erfolgt zum Thema Akku in unserer Gesellschaft kaum eine Reaktion, obwohl die Belastung der Länder, in denen das Lithium abgebaut wird, extrem ist. Ich kann mich gut an Kollegen/Kolleginnen erinnern, wie stolz sie auf ihre neuen gigantischen eSUVs waren, da sie endlich damit die Umwelt schützen können 🤪. Pedelecs, Smartphones, eRoller .... Akkuproduktion ohne Ende. Mich nerven die eRoller- und Pedelec-Fahrenden immer mehr, da sie sich kaum an Regeln halten. Als vielfahrende Radfahrerin (Muskelantrieb) hatte ich in mehreren Jahrzehnten nur 1x eine gefährliche Situation mit einem Auto, obwohl ich in einer Großstadt lebe. Mit den rollernden und radelnden eDeppen/eDeppinnen gibt es aber täglich Situationen, die zeigen, dass sie glauben, Verkehrsregeln gäbe es nur für Autofahrende.

  • 2 Personen auf einem Roller ist die Regel, nicht die Ausnahme

    Einfachste Gegenmaßnahme: Eine eingebaute Wagge, sobald das Höchstgewicht überschritten wird, fährt es nicht.

    2 auf einem Roller machen das Fahren unbeherrschbar. Das sollte sich auch in extremen Geldstrafen widerspiegeln. Punkte in Flensbug wären gut.

    Ich mag verallgemeinerde Sätze wie "die Politiker haben keinen Blick für die Realtität" nicht. Aber das Fehlen von Gesetzen, die die Gefährdung der Verkehrsteilnehm*erinnen verhindern, fördert die Politikverdrossenheit. Und ich zweifle auch oft an der Kompetenz von Regierungen auf Bundes- und Landesebene. Das macht mir Angst, so viele deutlich sichtbare Lücken, die leicht zu schließen wären.

  • 2 Personen auf einem Roller ist die Regel, nicht die Ausnahme

    Einfachste Gegenmaßnahme: Eine eingebaute Wagge, sobald das höchstgewicht überschritten wird, fährt es nicht.

    2 auf einem Roller machen es unbeherrschbar. Das sollte sich auch in extremen Geldstrafen widerspiegeln.

    Ich mag veralltemeindere Sätze wie "die Politiker haben keinen Blick für dei Realtität" nicht. Aber Fehlen von Gesetzen, die die Gefährdung der Verkehrsteilnehm*erinnen verhindern, fördern die Politikverdrossenheit. Und ich zweifle auch oft an der Kompetanz von Regierungen auf Bundes- und Landesebene. Das macht mir Angst, so viele deutlich sichtbare Lücken, die leicht zu schließen wären.

    • @menschbin:

      „2 Personen auf einem Roller ist die Regel, nicht die Ausnahme“ Sorry aber mit anekdotischer Evidenz und subversiven Wahrnehmungen kommen wir hier nicht weiter. Zumal Ihr Vorschlag der Waage mehr als diskriminierend ist und auch ungenau sein kann. Hin und wieder hängt ein Beutelchen mit Einkauf an dem (bei VOIs vorgesehenem Haken) wie wollen Sie das den messen und darüber hinaus noch Mehrgewichtige benachteiligen???

  • Was mich hier in Hamburg an den eScootern stört ist, dass die Benutzenden sie gerne überall abstellen. Im Innenstadt-Bereich findet man die wild abgestellten eScooter oft im Rudel vor. Leider kommen an wild abgestellten eScootern weder ein Mensch mit Kinderwagen, noch einer mit Rollator und erst Recht kein Rollstuhlfahrer an den eScootern vorbei, wenn der Gehweg schmal ist. Und für Blinde stellen die wild abgestellten eScooter eine Gefahr dar.

    Das Problem bei den eScootern ist der Benutzende. Egoismus und Gleichgültigkeit sind leider weit verbreitet. Und dagegen helfen keine Verbote und Regeln.

    • @MiezeKatz:

      "Das Problem bei den eScootern ist der Benutzende. Egoismus und Gleichgültigkeit sind leider weit verbreitet. Und dagegen helfen keine Verbote und Regeln."

      Doch! Wenn man die nur noch in bestimmten Zonen abstellen kann, liegen keine mehr rum, und eine große Gefahr wäre gebannt. Wenn die Zähler weiterlaufen, wenn Scooter ausserhalb der Parkzonen geparkt werden, gibt es keine herumliegenden Scooter mehr. Oder es wären absolute Ausnahmen. Und wenn ein Betrunkener seinen Scooter falsch parkt, wird er dafür viele hundert Euro zahlen. Gerne auch ein paar Tausend.

      Das Phänomen der herumliegenden Roller und Leihräder wäre verschwunden.

  • Mich nervt es auch, bin aber trotzdem froh über jeden Menschen, der das Auto stehen lässt. Liebe taz: bitte keine Regelwut-Rückentwicklung, sondern bitte kreativ und vorwärtsgerichtet denken und schreiben. Es muss doch Lösungen geben, ohne immer gleich die Keule zu schwingen…

    • @Uli Schmucker:

      Vermutlich ist der E-Roller eher die Alternative zum Fahrrad oder er ersetzt den Fußweg. Für Personen, die, gerade im innerstädtischen Bereich, den Roller nutzen, wäre das Auto ohnehin nicht attraktiv. Für die meisten Autofahrer ist hingegen der Roller für den Zweck der Fahrt eher unpraktisch: von außerhalb (wetterfest) zur Arbeit fahren, unterwegs Einkäufe erledigen, etwaige Kinder absetzen/einsammeln. Dafür gibt es natürlich Alternativen, aber nach einer für die Mehrzahl praktikablen Verzahnung von ÖPNV und Mietrollern, sieht es derzeit nicht aus.

    • @Uli Schmucker:

      Glauben Sie ernsthaft, dass die Scooter von Autofahrern als Alternative genutzt werden? Hier in meiner Gegend, in einer der beliebtesten Kieze einer Großstadt kann ich das nicht im geringsten bestätigen! Der Großteil der E. Scooter Fahrer sind Minderjährige. Meist Kinder und Jugendliche, die zu zweit manchmal sogar zu dritt draufbrettern und für die das Fahrspaß ist und nicht die Notwendigkeit, eine Strecke möglichst ohne Auto zu überbrücken. Das sind dann auch die Fahrer, die sie überall rumliegen lassen und auch vollkommen rücksichtslos mit 15 KMH über dem Bürgersteig donnern. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich schon mit meinem Kind, wir beide Radfahrer mit Muskelantrieb, hochgefährliche Situationen hatten. Und erst vor einiger Zeit ist 15-jähriger gestürzt und hatte eine so schwere Kopfverletzung, dass er blutend liegen blieb. Leider mussten wir das mit meinem Kind miterleben. Was aus dem Jungen geworden ist, weiß ich leider nicht. Hoffe nur, wenigstens nicht tot.

  • EScoo können zu einer Stadt passen, müssen es jedoch nicht. In Städte mit hoher Altbausubstanz und historischer Straßenführung passen sie nicht (zB kaum bis keine ungefährlichen Abstellmöglichkeiten für EScoo). Dennoch, wider besseren Wissens, wollen die Unternehmen dorthin, weil es ihnen ihre "Softwareanalysen" eingeben. Was die optimistischen Foristen vergessen: Blinde, sowie den Respekt davor, dass man sich mit Nachbarn mit Handicap eben leider nicht jeden Spaß erlauben kann, sowie dass der Scoo-Verkehr noch zu allen anderen ebenso klassischen Verkehren oben drauf kommt - und zwar zuletzt. Bekanntlich beißen den Letzten die Hunde. Selbstverständlich bleibt positiv zu bemerken, dass die Unternehmen in Forschung und Entwicklung investieren, um EScoo für alle sicherer machen; das muss man ihnen trotz aller Pflichten auch einmal angemessen anrechnen. Jedoch auch aus meiner Sicht sollten sie als Angebot Dritter nicht den Alltag der meisten Menschen weiterhin belasten, da sich die Nutzenden bei Bedarf überwiegend einfach einen eigenen EScoo kaufen (und an der heimischen Steckdose bzw im Keller laden) können.

  • Ich verstehe nicht so ganz warum nur die Anbieter verantwortlich sein sollen?



    Zuerst sehe ich die Politik verantwortlich. Hat das nicht ein gewisser Minister vermurkst der auch die Autobahnmaut vermurkst hat? Und der ist schon wieder Minister. Mal schauen was der dieses Mal verbockt.



    Mit vermurkst meine ich D war spät dran, statt in anderen Ländern zu schauen, zu lernen...



    Aber auch die Polizei und die Ordnungsämter sind Schuld. Nicht nur dabei, auch Fahrräder. Wann wird mal kontrolliert oder angehalten? Die fahren vorbei, sogar bei 3 Personen auf dem Scooter und Fahrräder ohne Licht bei rot über ne Ampel interessiert auch nicht.



    Aber zu wenig Personal. Doch warum dann nicht höhere Strafen? Dann würde man viel Geld einnehmen, könnte Personal aufstocken und ups, auch weniger Arbeitslose.



    Da es aber auch oft Kinder unter 14 sind. Wie geht das? Kontrolliert PayPal nicht oder machen das die Eltern? Beim Anbieter muss das Alter angegeben werden. Wenn es die Eltern machen, dann auch für in die Pflicht nehmen.



    Und zu guter Letzt, jede Stadt sollte auch genügend Abstellflächen bieten. Machen die auch nicht. Erst dann, wer dann falsch parkt, der sollte richtig zahlen.

    • @MR.7:

      Mit vermurkst meine ich D war spät dran, statt in anderen Ländern zu schauen, zu lernen...

      Richtig, in F sind sie schon weiter: In Paris z.B. sind die Leih-eScooter schon wieder verboten....

  • come on, mit solchen Bild Titelzeilen erst clickbaiten und dann so undifferenziert den Spießbürger geben passt nun echt nicht zu euch. 1. ich nutze leih Scooter sehr gerne in der Großstadt, da man super Lücken im Öffi betrieb kompensieren kann ohne mega Umwege in Kauf zu nehmen. 2. Ja nervt wenn sie überall rumstehen, aber von Wahnsinn sprechen und jeglichen Nutzen abzusprechen is schon schwach gell

  • Da die Autorin auf die Unfalltoten verweist: Hier in Frankfurt wurden gerade 2 Rollerfahrer totgefahren. Von einem Autofahrer. Die waren auf dem Fahrradweg unterwegs. Das ist natürlich anekdotisch, aber die wahre Gefahr im Straßenverkehr bleibt das Auto

    • @Unter Wanderung:

      Leider, aber so ist es. Zahlen, Daten, Fakten.

  • E-Roller sind cool, machen Spaß und wenn sie mal im Weg stehen oder liegen - who cares.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie kleinkariert Leute, die sich selbst "progressiv" lesen dann doch so sein können. Es gibt überhaupt keinen Grund, hier den Fortschrittsbeamten zu geben, der unangepasstes Verhalten auf Antrag an die staalich anerkannten Deplorables verteilen darf.

    Insofern ... auf die Roller, fertig, los :-)

    • @Stadtinsasse:

      Interessieren sich für die Gesundheit und das Wohlergehen von anderen? Nein? Dennoch hier ein Zitat von Miezekatz aus einem Kommentar hier:

      "Leider kommen an wild abgestellten eScootern weder ein Mensch mit Kinderwagen, noch einer mit Rollator und erst Recht kein Rollstuhlfahrer an den eScootern vorbei, wenn der Gehweg schmal ist. Und für Blinde stellen die wild abgestellten eScooter eine Gefahr dar."

      Viele Blinde stürzen darüber, das ist ihnen egal? Rollifahrer*innen müssen oft extreme Umwege deswegen fahren. Und Menschen mit Rollator können vielleicht ihren Weg gar nicht fortsetzen, weil die Kraft fehlt, Umwege zu gehen.

    • @Stadtinsasse:

      Sie behaupten: who cares. Und regen sich im nächsten Satz auf über die, die caren.



      Ein bisschen Kohärenz hier, bitte!

  • Helmpflicht und Führerscheinpflicht mindestens Klasse AM würde schon Abhilfe bringen.

  • Hier in den Kommentaren wird derart heftig nach Ordnung, Regeln, Verboten, harten Strafen, in-Haftung-nehmen gerufen, dass erinnert an die spießigen 60er Jahre.



    Seid Ihr alle schon so vergreist, dass das bisschen Anarchie und jugendlicher Leichtsinn Euch dermaßen provoziert?

    Das Leben in Großstädten ist für Teens und junge Twens nicht einfach. Sie teilen sich den knappen öffentlichen Raum mit allen anderen, mit dem Verkehr, mit Rentnern, Kindern, mit Hundebesitzern und vielen anderen. Die meisten werden zuhause weniger Platz für sich haben, als der durchschnittliche Taz-Leser. Gönnt ihnen ein bisschen Spaß und Verantwortungslosigkeit.



    Echt mal.

    • @C. Avestruz:

      Und auch für sie eine Konfrontation mit der Realität: " Leider kommen an wild abgestellten eScootern weder ein Mensch mit Kinderwagen, noch einer mit Rollator und erst Recht kein Rollstuhlfahrer an den eScootern vorbei, wenn der Gehweg schmal ist. Und für Blinde stellen die wild abgestellten eScooter eine Gefahr dar." Aus einem Kommentar hier von Miezekatz.

      Stürzende Blinde sind für Sie ein Spaß? Das ist ja mehr als zynisch. Sollen die Behinderten doch zu Hause bleiben, wenn andere Spaß an Verantwortungslosigkeit haben. Das erspart ihnen und ihren Spaßbrüdern auch deren Anblick. Alles ungesunde raus aus dem öffenltichen Leben.

      "Seid Ihr alle schon so vergreist, dass das bisschen Anarchie und jugendlicher Leichtsinn Euch dermaßen provoziert?"



      Nein! Ich sehe die Folgen, Krankenhausaufenthalte sind für sie vielleicht amüsant, wenn sie andere betreffen. Mich schockiert die narzisstische Grundhaltung dahinter.

    • @C. Avestruz:

      Echt mal!



      Meine Freundin wurde von einem Jugendlichen Rollerfahrer, der entgegen der Einbahnstr fuhr, umgenietet und schwer verletzt. "Jugendlicher Leichtsinn" mit Langzeitfolgen. Allerdings nicht für den Fahrer. Der wurde mit ebendieser Formulierung von jeglicher Konsequenz freigesprochen.

      Ein Hoch auf die Verantwortungslosigkeit???

    • @C. Avestruz:

      Kinder und Jugendliche brauchen öffentlichen Raum. Also Straßen wieder zu Räumen des Spielens und Parkplätze zu Parks und Spielplätzen. Schulhöfe öffnen. Radspuren auf die Straßen, ab der Grundschule selbstständig zur Schule radeln, ...



      Kommerzrollerprofit-Fun kommt dagegen sehr weit hinten in der Liste, oder? Ein Rad hat auch jeder.

    • @C. Avestruz:

      Verantwortungslosigkeit einzelner geht immer auf Kosten anderer. Aber das scheint Sie ja nicht die Bohne zu interessieren.

  • Was dem rechten Wutbürger das Lastenrad, das dem linken Wutbürger der E-Roller.

    Alle Argumente gegen E-Roller treffen übrigen unisono auf Fahrräder zu.

    • @Morrad Mo:

      Eigentlich nur einige wenige. Als Radfahrer hat man mehr Regeln zu beachten und haftet für die Missachtung anders, als die Fahrer von Mietrollern. Zudem gilt ein Fahrverbot in Fußgängerzonen und auf Gehwegen, und überdies ist radfahren weit komplexer, als auf einem Roller zu stehen und sich fahren zu lassen - die Umsicht dürfte also etwas höher sein. Und da die meisten Radfahrer auch Eigentümer der Räder sind (und im Mietfall von den vielen Anbietern bei Schäden sehr viel mehr in Haftung genommen werden), lassen sie die Dinger, meistens, auch nicht einfach dort stehen wo sie Leuten im Weg sind.

  • Für diesen Mist benötigt man eine googleverseuchte Handyapp...



    Also nicht verwendbar für Leute mit Privatsphäre. Nutzen das wirklich so Viele? Schade!

    • @realnessuno:

      Ja - weil den meisten jungen Menschen Datenschutz und das getrackt-werden völlig Banane ist. Leider.

  • "In Fußgängerzonen, auf Radwegen und Straßen sorgen E-Scooter-Fahrer:innen drängelnd oder rasend für Unsicherheit" - und auch gern auf Gehwegen.

    • @Ciro:

      Subjektive Wahrnehmung bitte nicht zu Allgemeingültigkeit erheben, Danke.

  • Ein Geschäft auf Kosten des öffentlichen Raums und der Allgemeinheit. Von der Politik so gewollt.

    • @antonio77:

      ... und auch okay.

    • @antonio77:

      Ist Fahrradverleih auch.

  • 1000 € Bußgeld für die Verleihfirma für jeden Roller, der nicht in einem zuvor von der Gemeinde festgelegten Bereichen (ähnlich Parkplätzen fürs Car-Sharing) abgestellt wird. Da diese ja die Handy-Daten des letzten Nutzers hat, kann sie sich das Geld ja zurückholen. Wenn alles andere nicht hilft, geht es halt nur noch über die finanzielle Schiene.



    Damit wäre aber dann einer der massiven Kritikpunkte, das diese Roller überall herumliegen oder Gehwege versperren, schon mal behoben.

    • @Oleg Fedotov:

      „Wenn alles andere nicht hilft, geht es halt nur noch über die finanzielle Schiene.“ Sorry, aber ist 1000 € Bußgeld nicht schon die finanzielle Schiene? Darüber hinaus nicht zu Ende gedacht, was wenn die/der letzte Fahrer*In nicht verantwortlich ist für einen nachträglich bewegten Roller ist?

    • @Oleg Fedotov:

      Wieso für die Verleihfirmen? Dann muss der Staat ja wieder kontrollieren, ob die Dinger korrekt stehen, auch das kostet wieder.

      Es muss ganz einfach sofort etwas vom Konto des letzten Kunden abgebucht werden. Die Verleiher können die Geräte mit GPS ausstatten und dann selbst kontrollieren.

    • @Oleg Fedotov:

      "1000 € Bußgeld für die Verleihfirma für jeden Roller, der nicht in einem zuvor von der Gemeinde festgelegten Bereichen (...) abgestellt wird. Da diese ja die Handy-Daten des letzten Nutzers hat, kann sie sich das Geld ja zurückholen."



      Das klingt erstmal nach einem Plan. Das hätte aber fatale Folgen für jetzt schon Benachteiligte.



      Bei einem Besuch letztes Jahr in Berlin ist mir aufgefallen, dass die Mehrzahl der Benutzer Jugendliche oder Schüler waren. Viele von ihnen habe ich als migtantisch gelesen. Da Jugendliche als auch Migranten zu den Bevölkerungsgruppen gehören, die zumeist über wenig bis kein Geld verfügen oder gar Empfänger von Transferleistungen sind, stellt sich dann schon die Frage, inwieweit man diese Bußgelder realistisch eintreiben könnte.



      E-Scooter wurden zu Beginn ihres Daseins einerseits als umweltfreundliche Alternative für den Stadtverkehr beworben, anderseits aber auch als Transportmittel für finanziell benachteiligte Menschen gefeiert.



      Die Umweltfreundlichkeit würde ich in Anbetracht des Umgangs mit ihnen in Frage stellen, eine Mobilität für Ärmere sind sie aber fraglos. Drakonische Strafen würde diese Menschen dann aber ihrer Mobilität wieder berauben...

      • @Saskia Brehn:

        "stellt sich dann schon die Frage, inwieweit man diese Bußgelder realistisch eintreiben könnte."

        Steht doch im Kommentar von Oleg: "1000 € Bußgeld für die Verleihfirma"

      • @Saskia Brehn:

        Dann müssen sich die jetzt schon Benachteiligten eben mal benehmen, und die Roller nicht einfach irgendwo hinwerfen. Das man finanziell benachteiligt ist, ist doch kein Grund oder eine Entschuldigung dafür, nicht ein Mindestmaß an Benehmen zu zeigen

      • @Saskia Brehn:

        @Saskia Brehn: Mobilität für Ärmere? Dann wohl nur für ärmere die nicht rechnen können....Ich hab eben mal gegoogelt (hatte mir vor längerer Zeit mal rausgsucht, was das kostet, da ich mir mal überlegt hatte so ein Ding auszuprobieren und nur noch in Erinnerung hatte: War mir zu teuer). Bei uns in Frankfurt: Pro Fahrt 1€ und pro Minute 15 - 19 Cent. 10 min Fahrt in denen ich nicht allzweit komme, kosten demnach zwischen 2,50 und 2,90€. Dann doch lieber mit Öffis oder mit dem Fahrrad.

      • @Saskia Brehn:

        Es muss ja niemand seinen Roller dort abstellen wo es nicht erlaubt ist...! Oder war ihr Kommentar Ironie?

      • @Saskia Brehn:

        Dass die Benutzer arm sind, entbindet sie nicht davon, sich an die Regeln zu halten.

        Wie schon geschrieben: die Anbieter selbst sollten kassieren, wenn der Roller falsch abgestellt wird. Jeder, der mit einem Roller fährt, schließt rein rechtlich einen Vertrag mit dem Anbieter ab. In diesem



        Vertrag kann festgelegt werden, dass fünf Minuten nach dem



        Abstellen des Rollers ein bestimmter zusätzlicher Betrag abgebucht wird, wenn der Roller nicht da steht, wo er stehen soll.

        Niemand wird dazu gezwungen, seinen Roller auf einem Fußweg oder im Park abzustellen. Auch Arme nicht.

      • @Saskia Brehn:

        Ihrer Logik zufolge darf es also keine Strafe für Fehlverhalten geben, wenn man arm und/oder migrantisch ist? Das wäre ja völlig idiotisch. Ich bin mir sicher, dass jede(r) Arme und/oder Migrant(in), der/die sich an die Regeln hält, widersprechen würde.



        Abgesehen davon ist Ihr Ansatz eine Herabsetzung der Mündigkeit der Betroffenen!

      • @Saskia Brehn:

        Vor Benutzung eines E-Scooter sollte von dem Halter / Vermieter, vom Nutzer / Mieter des E-Scooter, ersteinmal ein Nachweis über Kenntnis der Verkehrsregeln verlangt werden. Würde mein Wagen nicht über so hervorragende Bremsen verfügen...

        • @Alex_der_Wunderer:

          Auch das passiert doch schon. Egal welches Rollerunternehmen, man registriert sich mit Namen, Zahlungsdaten usw. in der App und kann gar nicht losfahren, ohne vorher nicht die üblichen Hinweise zu bestätigen und Verkehrsregeln zuzustimmen, desgleichen auf den übergeordneten Apps zur Nutzung unterschiedlicher Geräte wie zB. jelbi.

      • @Saskia Brehn:

        Und wie wäre es, wenn "Benachteiligte", wie "migrantisch gelesene Jugendliche" sich einfach an die Regeln halten würden? Dann liefen sie auch keine Gefahr, ein hohes Bußgeld bezahlen zu müssen.

        • @A.R.A.B.:

          @alle: doch natürlich sollten die sich zu benehmen wissen.



          Jeder Mensch sollte sich zu benehmen wissen, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialer Klasse.



          Die Scooter zu verbieten löst aber nicht das Problem, es verdeckt es nur wieder - und raubt zusätzlich die Mobilität.



          Viel zielführender wäre es doch, am Benehmen zu arbeiten.



          Das Rowdytum auf Scootern hat ja kein Alleinstellungsmerkmal, das ist in allen Bereichen des Alltags zunehmend wahrzunehmen.

          • @Saskia Brehn:

            Danke für Ihre Antwort!



            Und wie wollen Sie dann ein besseres Benehmen bei den von Ihnen genannten Nutzergruppen von e-Scootern erreichen?

  • Egoismus und Rücksichtslosigkeit kann man aber weder durch technische Vorrichtungen noch durch Haftungsregelungen für Verleiher aus der Welt schaffen. Das viele Menschen nicht in der Lage sind oder sein wollen, das Fahrzeug vernünftig abzustellen ist eine Folge mangelhafter Erziehung. Insofern ist es völlig konsequent, dass nun der dafür verantwortliche Teil der Gesellschaft darüber stolpert.

  • Nun, die Dinger fahren nicht autark.



    Da stehen Menschen drauf.



    Jedenfalls wenn ich Elektroroller fahren sehe.



    Nehme ich diese Realität an, komme ich nicht umhin, zu attestieren, dass - völlig überraschend - der Mensch, der den Roller bewegt, das Problem ist.



    So wie betrunken fahrende PKW, LKW, Fahrrad Fahrende.



    Anstatt - weil derzwit modern - jede Möglichkeit zum gaslighten zu nutzen, sollten wir uns an die eigene Nase fassen und zum Denken reanimieren.



    Der Mensch ist das Problem dieser Gesellschaft. Egal um welches Problem es sich handelt.



    Und die Problematik ist stets dieselbe.



    Ich, ich, ich, ich!



    Egoismus paart sich mit Ignoranz und geht mit Arroganz eine maximal toxische Dreierbeziehung ein.



    Am Ende dann - wir sind Dem so nahe wie nie - wird Alles und Jeder zur Verantwortung gezogen, nur damit man von Selbstreflexion weiterhin befreit, nichts ändern muss.



    Das müssen immer nur die Anderen.



    Gegenvorschlag: Jeder letzte Nutzer der Dinger muss ein Foto einreichen, beim abstellen. Damit und der Kreditkartenabrechnung ist der letzte Nutzer bekannt.



    50€ Strafe sofort abgebucht, dann klappt es auch mit ser Selbstreflexion und schlussendlich stehen die Dinger solide und man fährt sozial

    • @funxxsta funxx:

      Aber das mit dem Foto beim Abstellen ist doch jetzt schon so. Zumindest bei dem Anbieter den ich jetzt 2x genutzt habe.



      Die Frage ist ob das kontrolliert wird.



      Meine Vermutung: erst dann wenn sich jemand beschwert und nachverfolgt wird wer es verursacht hat.



      Oft sind es halt auch nicht die Nutzer die die Dinger irgendwo hin feuern, sondern die die sich über die Fahrzeuge ärgern und dann ihren Frust raus lassen.

    • @funxxsta funxx:

      Genau so isses. Und es sind natürlich immer die Anderen, die Schuld haben, drängeln, rasen, zuparken.



      Biste mit dem Auto unterwegs wirst du von Fahrradfahren angemacht, biste mit dem Rad unterwegs, dann von Autofahrern. Kann da keine Unterschiede erkennen.



      Ich wohn an einer Fahrradstraße, teilweise sogar Tempo 20 Zone. Kaum Autos, so gut wie keine Roller. Trotzdem ständig Stress. Hier werden die Fußgänger in erster Linie von Radlern bedrängt. Roller nerven eigentlich nur, wg. der ungeregelten Abstellfrage. Aber auch da sind in erster Linie Räder, die die Gehwege zuparken.

  • Na gut, dann fahren wir wieder mit dem Auto.



    Das ist auch ohne Helm sicher.

    • @AuchNeMeinung:

      Die ,die sich Auto fahren leisten können, tun es in der Mehrzahl eh immer noch, keine Sorge. Oder sie besitzen einen eigenen Scooter...



      Die Mietroller werden doch hauptsächlich von Menschen benutzt, die finanziell knapp ausgestattet sind.

      • @Saskia Brehn:

        Seltsame Ansicht. Warum sollten Menschen finanziell knapp ausgestattet sein wenn sie einen E-Scooter fahren?



        Vielleicht sollten Sie zuerst einmal schauen was da die Freischaltung kostet und wie hoch der Preis pro Minute ist.

        • @MR.7:

          Ich sehe auf Mietrollern in Städten fast nur Jugendliche. Jugendliche sind eine Gruppe der Bevölkerung, die im Schnitt über wenig Geld verfügt.



          Das Mietroller auf Dauer nicht billig sind, ist kein Widerspruch. Aber sie können sie sich für den Moment leisten - auch wenn das auf lange Sicht unwirtschaftlich ist.

      • @Saskia Brehn:

        Und die können sich nicht mal ein gebrauchtes Rad kaufen? Oder sich benehmen? Oder die Füße und die S-Bahn nutzen? Mir kommen die Tränen!



        Paris hat den Spuk beendet, dort gibt es E-Bikes zu mieten, die an festen Stationen wieder abgestellt werden können. Da kann man auch zu Fuß prima durchkommen. Ach ja, und Kippenwegwerfen kostet da auch ne Menge, dafür gibt es alle paar Meter vernünftige Müllbehälter. Warum deutsche Städte davon nicht lernen mögen, schleierhaft.

        • @hierbamala:

          "Und die können sich nicht mal ein gebrauchtes Rad kaufen?"

          Wer sein Rad oft an einem Bahnhoft abstellt, wird nicht viel Freude daran haben. Vandalismus ist Alltag. Oder man nimmt es im ÖPNV mit, was oft nicht möglich ist. Andere Lösungen müssen her. Dichtere Taktzeiten im ÖPNV (woher aber kommen die Fahrer*innen?), bessere Anbindung von Randgebieten. Viele Abstellplätze für Mieträder und -roller sind notwendig. Dann aber muss dafür gesorgt werden, dass die Fahrzeuge nur an den dafür vorgesehenen Orten stehen.

  • Nun sehe ich aber neben der Verantwortung der Betreiber aber auch die Eigenverantwortung als erwachsener Mensch. Ich wohne in München und sehe täglich, wie diese Dinger an mir vorbeirauschen, Nebenstrassen werden ignoriert, wenn der Fahrradweg (auch gerne mal in gegensätzlicher Richtung) nicht reicht, wird auf den Bürgersteig ausgewichen. Ampeln haben sowieso keine Bedeutung. Logo liegen dann diese Teile auch in ruhigen Wohngegenden quer auf der Strasse, vor meiner Haustür lag mal so ein Ding rum, habe das dann neben die Mülltonne gestellt. Ich verstehe das nicht, wahrscheinlich dieser EGOzeit geduldet, ähnlich wie diese SVUprimaten. In diesem Sinne!

  • Ja ja und ja - diese Dinger gehören weg. Blockieren allerorten Bürgersteige, werden gern in Gewässern versenkt, meist zu zweit und angeschickert gefahren und Helm trägt eh niemand. Und ich zähle mal nicht, wie oft mich so ein Irrer schon fast auf dem GEHweg umgefahren hätte!

  • „... dafür bräuchte es eine Helmpflicht. " Und die angefahrenen Opfer benötigen einen Airbag.



    --



    (SchHelmverleih. Eine weitere Idee für ein Staat-Up)

  • Das Problem sind nicht die Unternehmen, sondern die Kunden, denen ihr Umfeld einfach egal ist. Und warum muss ein Unternehmen dafür in Haftung genommen werden, wenn ein Kunde dessen Produkt missbraucht? Muss auch die taz in Haftung genommen werden, wenn jemand mit einer zusammengerollten Zeitung jemanden schlägt?

    • @Jürgen Meyer:

      „Muss auch die taz in Haftung genommen werden, wenn jemand mit einer zusammengerollten Zeitung jemanden schlägt?“

      🤣🤣🤣 I 💙 it

    • @Jürgen Meyer:

      "Und warum muss ein Unternehmen dafür in Haftung genommen werden, wenn ein Kunde dessen Produkt missbraucht?"

      Warum denn nicht? Beim Waffen tun wir das auch 😉

    • @Jürgen Meyer:

      Sicher war dies ein entscheidender Grund dafür, dass die taz ab Oktober nur noch samstags auf Papier erscheint; das senkt das Haftungsrisiko um fünf Sechstel.

  • Spontan na klar, fort damit. Fahrräder, Schusters Rappen, Busse und Trams reichen. Öffentliche Güter zu privaten Gewinnen zu degradieren ist evident falsch.

    Doch auch hier danach ins "langsame Denken": Auch private Roller, Vespas, auch Räder können Wege blockieren.

    Und sollte nicht der große Elefant im Raum immer wieder benannt werden? Das Auto. Wie viele Tote im Jahr noch mal? Wie viel Platzverschwendung für Parken, Fahren und freiplanierte Flächen? Wie viele Umweltschäden verschiedener Art? Warum immer noch versteckt bezuschusst?

    • @Janix:

      D’accord und um den Vorwurf des Whataboutism etwas zu entkräften muss zugegen werden, dass der E-Roller zumindest in der Stadt dem Auto vorzuziehen ist. Hätten wir eine grünere Politik und würden Lösungen nicht halbherzig übers Knie gebrochen werden – wenn es nicht grad des Deutschen liebstes Kind das Auto betrifft – gäbe es auch bessere Konzepte, Kontroll- und Wirkmechanismen für die E-Roller.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Wenn jemand statt des Autos den deutlich leichteren und kleineren Roller bewegt, ist das ein Fortschritt.



        Wenn das gesünderes Laufen oder Radeln ersetzt (und so las ich es häufig), ist es nicht mehr so klar.

        Eine deutlich grünere Verkehrspolitik wäre nicht für die "Ökos" eine Verbesserung, die wieder Menschen in den Vordergrund nähme. Wahrscheinlich muss da erst die Autoindustrie absterben wie einst die Steinkohlenzechen.

    • @Janix:

      Und da ist er wieder, der beliebte Whataboutism vom Feinsten...

      • @A.R.A.B.:

        Und da ist er wieder, der Blick weg vom eigentlichen Elefanten hierzulande, was ich ja auch dem Artikel vorwarf. Meine Begründung, den eigentlichen, viel größeren Block eben auch anzugehen, war aufgeführt - bitte inhaltlich werden. Beides angehen schaffen wir.

      • @A.R.A.B.:

        Nein, das ist Einschreiten gegen Ablenkungsthemen und Hinweis auf dasselbe Feld Verkehrsmittel. Zählen Sie uns bitte doch selbst mal die beiden Größenordnungen auf. Los!

        Gerne können wir hierzulande auch beides angehen, wenn es Ihnen darum geht. Ich habe keine Rollersympathie.

  • Ich würde es jetzt nicht gleich "Wahnsinn" nennen, aber die Welt käme gut und gerne ohne die Miet-E-Scooter aus, denn was man einst im Fieberwahn der Verkehrswende als Fortbewegungsalternative feierte, hat sich schnell als reines Spaßgefährt entpuppt, das lediglich junge Wilde oder Anzugträger begeistert und, gepaart mit der Ignoranz der Nutzer, für alle anderen einen Störfaktor im öffentlichen Raum darstellt.

  • Die damalige Regierung wollte sich auf Teufel komm raus ein Denkmal setzen in Sachen E-Mobilität und Digital-Affinität.



    Wie so oft haben auch damals namhafte Fachleute vor einem Schnellschuss gewarnt.



    Und jetzt haben wir den Salat.



    Stolperfallen auf den Gehwegen, Unfälle, Verletzte, Tote gar.



    Chapeau!

  • Also, zumindest hier in meiner Stadt ist das wilde Abstellen inzwischen weit zurückgegangen, das sieht man nur noch eher selten.

    Das Hauptproblem scheint alkoholisiertes Fahren zu sein. Aber selbst da muss man sich fragen, wie viele stattdessen besoffen mit dem Auto gefahren wären...

    Eine Helmpflicht kann man vergessen: Wer hat schon immer einen Helm dabei bzw. wer will einen Helm aufsetzen, der an dem Ding hängt und den schon hundert andere getragen haben? Das wäre nur ein umständliches Verbot dieser Dinger.

    Aber ja, in einem Auto passiert einem selbst weniger, wenn man Mist baut. Also mehr Auto fahren?

  • unverständlich dass diese kommerziellen Anbieter überhaupt in so vielen Städten eine Zulassung erhalten haben. Massive Nutzung und Misbrauch des öffentlichen Raums für private Geschäftsinteressen. Unentgeldlich.

    • @T-Rom:

      Zum einen zahlen viele Anbieter Gebühren an die Städte, zum anderen ist die Nutzung des öffentlichen Raums gegenüber dem Auto lächerlich gering.

    • @T-Rom:

      Ja, schrecklich, dass jemand Mobilitätslösungen jenseits des Autos anbietet. Auch ich fordere schon seit langem: Zwangsabgaben für Fahradhändler.

      • @Jürgen Meyer:

        Fahrräder werden eher selten quer über den Fußgängerweg drapiert.

        Bei E-Rollern scheinen viele Benutzer das absichtlich zu machen.

    • @T-Rom:

      Nicht umsonst hat man in Paris die Dinger verboten. Sie liegen überall rum, landen nicht selten in Flüssen oder sonst in der Umwelt, sind gefährlich (Teenies fahren nicht selten zu zwei oder zu dritt darauf rum, selbstredend ohne Helm) und halten Leute davon ab, auch mal zu Fuß zu gehen. Mit dem Fahrrad oder den Öffis ist man auch über längere Distanzen genauso schnell am Ziel. Eine Erfindung ohne wirklichen Nutzen, unökologisch, teuer und nervig.

      • @FtznFrtz:

        „Eine Erfindung ohne wirklichen Nutzen, unökologisch, teuer und nervig.“



        Ja sicher, gar kein Vergleich mit dem Auto 😉

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Das Auto ist sauunkölogisch, der Individualverkehr im Westen ist natürlich so komplett unhaltbar, egal ob E-Fahrzeug oder Verbrenner. Trotzdem hat das Auto einen höheren Nutzen als diese Drecksdinger.



          Ihr Whataboutism geht ins Leere. Ich habe übrigens kein eigenes Auto, die Hardcoreverbrennerfraktion sitzt anderswo.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Ja, genau. Vorallen Last - und Lieferwagen und die vielen Pendler.



          Sehr gewagt, dem Auto einen Nutzen abzusprechen.

  • Das selbe könnte man dann auch für (neue) Autos einführen:



    Das Auto kann nicht schneller wie erlaubt gefahren werden.



    Das Auto kann nicht abgestellt werden, wo kein Parkplatz ist.

    Keine Ahnung, wie man das mit dem Alkohol prüfen will...

    • @Mitu:

      Gibt es alles schon seit Jahren, wenn man will kein Problem.

  • Was mich wundert, dass es noch kein Geschäftsmodell gibt, die wertvollen Akkus aus den herumliegenden Fahrrollern zu entnehmen und diese Akkus wieder aufbereitet und getestet der privat Wirtschaft zu zuführen.

    • @Sascha Will:

      Hä?



      Die gehören ja jemandem. Melden, dem Vermieter Bescheid geben und die holen es ab. Wo ist das Problem?

    • @Sascha Will:

      Hatte ich auch schon dran gedacht.



      Wie ist das eigentlich, wenn man irgendwo in die Gegend geworfene E-Scooter beim Fundbüro abzugibt. So 50€ sollten ja drin sein.

  • Egal ob Scooter oder Fahrrad, wenn man ein falsch abgestelltes Gefährt meldet, scheint auch nichts zu passieren. Im Haus stellt jemand gerne mal Fahrräder und Scooter direkt vor dem Eingang ab, ich habe das sogar verschiedenen Anbietern gemeldet, mit dem Hinweis, dass die Person, die gefahren ist, es so dort abgestellt hat. Hat sich nichts geändert, also wurde die Person auch nicht zur Verantwortung gezogen. Zumindest nicht von allen.

    Wenn die Zahluhr bei falschen Abstellorten weiter tickt, würde sich das niemand mehr trauen.

    • @ImInternet:

      „Wenn die Zahluhr bei falschen Abstellorten weiter tickt, würde sich das niemand mehr trauen.“



      Tut sie doch, in sensiblen Innenstadtbereichen (zB. Altstadt) gibt’s Parkverbotszonen und die Abstellzonen haben zumindest in Berlin auch zugenommen, so dass jeder Rollen vernünftig abgestellt werden kann. Habe selber den Roller auch schon 500 Meter zurückfahren müssen, weil ich die Verbotszone nicht im Blick hatte.

  • eine Helmpflicht. Und um die Plage wirklich in den Griff zu bekommen, müssten die Verleihfirmen dafür in Haftung genommen werden, wenn ihre Kun­d:in­nen falsch parken, zu schnell oder mit Alkohol im Blut fahren

    Dann kann man es auch gleich verbieten. Die Haftung kann kein Anbieter übernehmen. Das macht auch kein Fahrradverleih. Aus irgendeinem Grund hasst die Autorin eRoller.

    • @Strolch:

      Ja, erinnert irgendwie an Wutbürger.

    • @Strolch:

      Ein Verbot dieser Teile wäre wirklich angebracht. Als Fußgänger wird man von den Fahrern von E-Scootern mittlerweile stärker gefährdet als von Kampfradlern und Autofahrern.

    • @Strolch:

      Alkohol im Blut wird tatsächlich schwierig. Falsch parken und rasen wäre leicht zu ahnden. Manchmal muss man eben Menschen beibringen, dass sie sich zivilisiert verhalten müssen.



      Und natürlich sollte so eine Regelung für alle gelten, die Fahrzeuge vermieten.

  • Die Politik wird sich wohl kaum dafür interessieren, zumal diese Koalition nicht. Die Einen sind für wirtschaftlichen Erfolg und den ohne Rücksicht, die Anderen haben -wie meist- keine Meinung auch zu diesem Thema. Was uns dann übrigbleibt? Selbst handeln! Ich zerschmettere die Dinger wenn sie mir im Wege liegen und je mehr davon verlorengehen und Verluste generieren, desto eher reagieren die Untenehmen.

    • @Perkele:

      Na Sie sind ja ein ganz Feiner und damit in Kauf nehmen, dass möglicherweise die/der letzte Fahrer*In dafür haftbar gemacht wird, weil auf deren Handy Daten zurückgegriffen werden kann? Mal daran gedacht (schon selbst beobachtet) dass irgendwelche anderen Hoschis ein Volkssport daraus machen, korrekt abgestellte Roller umzustoßen, in den Weg zu und vor Hauseingänge abstellen weil, nun ja, weil zwischen den Ohren möglicherweise ein paar Verdrahtungen fehlen…? Leben Sie doch einfach ein bisschen Verantwortungsbewusstsein vor und verhalten sich nicht ähnlich schwach verdrahtet, heben oder stellen Sie die blöden Dinger einfach beiseite… mann-o-mann 🙄

  • Eigentlich könnten die Verleihfirmen doch sogar richtig Kohle machen mit der Durchsetzung von Regeln. In jeden Roller wird ein GPS installiert, und wenn das Gefährt außerhalb einer dafür vorgesehenen Zone abgestellt wird, werden nach fünf Minuten 50 Euro vom Mieter kassiert.