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Ex-Chefinnen der Grünen Jugend„Wir dachten, wir könnten zu gesellschaftlichem Druck beitragen“

Die ehemaligen Chefinnen der Grünen Jugend rechnen mit der Partei ab. Die Abtrünnigen planen jetzt einen Kongress – und kostenlose Nachhilfe für Arme.

Svenja Appuhn (l.) und Katharina Stolla Foto: Friedrich Bungert/picture alliance

taz: Frau Appuhn, Frau Stolla, seit einer Woche sind Ihre Nach­fol­ge­r*in­nen an der Spitze der Grünen Jugend im Amt. Ihre Zeit bei den Grünen ist endgültig vorbei. Wie war der Abschied?

Svenja Appuhn: Bewegend und traurig. Man tritt ja nicht jeden Tag aus seiner Partei aus. Wir waren beide sehr lang Mitglied und haben in der Grünen Jugend politisch laufen gelernt. Aber wir haben uns den Schritt gut überlegt und sind jetzt gespannt auf das nächste Kapitel.

taz: Gab es ein Abschlussgespräch mit Robert Habeck?

Katharina Stolla: Wir haben ihn über unseren Schritt informiert und uns verabschiedet.

taz: Wann fiel Ihre Entscheidung, mit den Grünen zu brechen?

Stolla: Final in den letzten Wochen. Der Entfremdungsprozess dauerte aber schon länger.

Appuhn: Wir haben beobachtet, dass die Partei einen zunehmend konservativen Kurs fährt. Wir haben nicht mehr gesehen, dass sie die Ambition hat, die Gesellschaft so grundsätzlich zu verändern, wie wir das für nötig halten. Und wir haben immer stärker daran gezweifelt, dass wir sie zu diesen Veränderungen treiben können.

Im Interview: Svenja Appuhn und Katharina Stolla

Svenja Appuhn und Katharina Stolla, beide 26, waren seit Oktober 2023 Bundessprecherinnen der Grünen Jugend. Ende September kündigten sie an, die Partei zu verlassen und einen neuen Jugendverband mit dem vorläufigen Namen „Zeit für was Neues“ zu gründen.

taz: Gab es einen entscheidenden Anlass?

Appuhn: Es gab nicht den einen Anlass, sondern mehrere Erlebnisse. Eines war die Bundesdelegiertenkonferenz im letzten Herbst. Wir hatten beantragt, dass es keine weiteren Asylrechtsverschärfungen geben soll. Robert Habeck hat in seiner Gegenrede den Delegierten die Pistole auf die Brust gehalten und gesagt: Die Grüne Jugend will, dass wir aus der Regierung rausgehen. Dann waren die Mehrheiten sehr schnell klar.

taz: Im Rechtsruck sehen Sie die Grünen als Teil des Problems statt als Teil der Lösung?

Appuhn: Einerseits sind die Grünen Leidtragende des Rechtsrucks. Sie erleben enorme Anfeindungen. Andererseits haben sie keine Gegenstrategie, lassen sich von Rechts treiben und tragen in der Ampel rechte Migrationspolitik mit. Aber weshalb kann die Regierung denn so getrieben werden? Weil viele Menschen unter den Krisen leiden und enorme Abstiegsängste haben. Die Rechten sind gerade sehr gut darin, die allgemeine Unzufriedenheit in Stimmung gegen Minderheiten umzuleiten.

Stolla: Die Frage ist, wie man als politische Kraft nicht am Gegenwind verzweifelt, sondern sich selbst wieder Rückenwind organisiert. Man muss den Menschen das Gefühl geben, dass man konsequent an ihrer Seite steht. Und dafür muss man die soziale Frage in den Fokus nehmen, statt sie als eine von vielen zu behandeln und sie deshalb immer wieder hinten runter fallen zu lassen.

taz: In den grünen Programmdebatten und der Analyse der letzten Wahlniederlagen spielen soziale Fragen doch eine große Rolle.

Appuhn: Das beste Programm der Welt bringt nichts, wenn es nicht umgesetzt wird.

Stolla: Gerade bei sozialen Fragen ziehen die Grünen immer wieder den Kopf ein, wenn es hart auf hart kommt und man sich wirklich mit den Interessen der Reichen anlegen müsste – etwa beim Lieferkettengesetz oder der Begrenzung von Mieten. Die Partei ist nicht in der Lage, solche Konflikte zu führen.

Man muss die soziale Frage in den Fokus nehmen, statt sie als eine von vielen zu behandeln

taz: Warum sind die Grünen Ihrer Ansicht nach so konfliktscheu?

Appuhn: Das kann man zum Beispiel an ihrer Wahlwerbung festmachen. In den Spots packen sich der Unternehmer, die Krankenschwester und der Müllmann an den Händen und bringen das Land gemeinsam voran. Natürlich will ich auch, dass alle eine gute Zukunft haben. Aber die Grünen verkennen, dass es handfeste Klassengegensätze gibt.

Stolla: Es gibt in der grünen Partei kein breit geteiltes Bewusstsein dafür, klar auf der Seite der Lohnabhängigen zu stehen.

taz: Nicht alle gesellschaftlichen Konflikte lassen sich mit Klassengegensätzen erklären. Die grüne Kompromissbereitschaft kann also auch nicht nur mit einem fehlenden Klassenbewusstsein zu tun haben.

Stolla: Was die Grünen stark charakterisiert: Sie denken Veränderungen vor allem übers Regieren. Daher geht es ihnen immer darum, an der Regierung zu bleiben oder schnellstmöglich wieder in die Regierung zu kommen, und deshalb tragen sie ständig Kompromisse mit, die sie selber schlecht finden. Diese Strategie kann nicht aufgehen. Macht hat man doch dann, wenn man die gesellschaftlichen Mehrheiten verschieben kann.

Appuhn: Die Entwicklung der Grünen ist ja auch spannend: Sie waren mal extrem staatskritisch. Jetzt wünscht man sich, Angela Merkel zu ersetzen.

taz: Bewirkt der linke Flügel der Partei Ihrer Ansicht nach denn nichts?

Appuhn: Er nimmt immer wieder Anlauf zum Aufstand. Aber dann werden kleine Verbesserungen verhandelt und obwohl man das Ergebnis immer noch für falsch hält, wird der Aufstand in letzter Minute abgeblasen. Besonders in Erinnerung bleibt der Länderrat vor eineinhalb Jahren, als es um die Zustimmung zu den europäischen Asylrechtsverschärfungen ging. Gemeinsam mit dem linken Flügel wollten wir die Zustimmung hart an bestimmte Kriterien binden. Er hat aber im letzten Moment zurückgezogen – und wir standen alleine da.

taz: Dass Sie mit den Grünen in der Ampel keine klassenlose Gesellschaft erkämpfen werden, hätte Ihnen schon früher klar sein können. War es ein Fehler, vor einem Jahr überhaupt für die Spitze der Grünen Jugend zu kandidieren?

Stolla: Nein. Die Ampel reagiert auf Druck und wir dachten, wir könnten mit der Grünen Jugend zu gesellschaftlichem Druck beitragen.

Appuhn: Stattdessen haben wir uns aber ständig mit verschränkten Armen vor dem Bundestag wiedergefunden, weil die Regierung mal wieder etwas beschlossen hat, was wir falsch finden. Man ist empört und bekommt dafür viel Öffentlichkeit, aber es ändert sich nichts. Schlimm wird es dann, wenn die vormals linken Köpfe in der Partei zunehmend assimiliert werden und irgendwann die Politik verteidigen, die sie früher kritisiert hätten. So wird Linkssein zur Jugendsünde. Aus dieser Dynamik wollten wir raus.

taz: Aus der Grünen Jugend gab es zum Abschied viel Kritik an Ihnen. Sie hätten die Mitglieder hintergangen und die Verbandsstrukturen ausgenutzt.

Stolla: Ich verstehe, dass es Frust gibt. Uns ist wichtig: Unser neuer Verband ist noch nicht gegründet und es sind auch keine Ressourcen der Grünen Jugend in das Projekt geflossen.

taz: Ein weiterer Kritikpunkt: Sie hätten zu viel Zeit im Marx-Lesekreis verbracht und zu wenig in der politischen Praxis.

Appuhn: Man sollte Theorie und Praxis nicht gegeneinander ausspielen. Wer die Welt verändern will, muss sie verstehen. Und wenn man sich anschaut, wie die Vermögensverteilung derzeit global auseinandergeht, schadet es nicht, Marx zu lesen. Auf der Straße waren wir trotzdem: Wir haben uns aktiv an einer Kampagne mit Verdi und Fridays For Future beteiligt. Wir waren in ganz Deutschland auf Betriebshöfen unterwegs, haben versucht, mit Busfahrerinnen und Busfahrern für bessere Arbeitsbedingungen und einen Ausbau des ÖPNV zu streiten. In unserer Kampagne zur Europawahl sind wir explizit in Stadtteile gefahren, in denen Parteien normalerweise nicht ihre Zelte aufbauen.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

taz: Sie gründen jetzt einen neuen Jugendverband. Was genau haben Sie vor?

Appuhn: Wir wollen all die jungen Menschen erreichen, die zu Recht das Gefühl haben, dass sich niemand um sie kümmert. Denkbar sind Beratungsangebote für Menschen, die vom Vermieter abgezockt werden oder kostenlose Lernangebote für diejenigen, die kein Geld für Nachhilfe haben. Wir wollen das nicht einfach als Charity-Projekt machen. Wo der Staat versagt, wollen wir unsere Arbeit mit Kampagnen verbinden und Druck auf die Politik ausüben.

taz: Die KPÖ, bei der sich ehemalige österreichische Jung-Grüne engagieren, fährt ein ähnliches Konzept – ist damit aber gerade bei der Nationalratswahl gescheitert.

Stolla: Bei der KPÖ läuft viel über lokale Verankerung und langfristigen Aufbau. Dort, wo das funktioniert, hat sie sehr starke Wahlergebnisse. Die Menschen haben das Gefühl: Da ist eine Partei wirklich für mich da.

taz: Schließen Sie sich der Linkspartei an? Oder warten Sie ab, um nicht mit ihr unterzugehen?

Appuhn: Wir machen erst mal das, was wir können, nämlich eine Jugendorganisation. Wir wollen ausprobieren, was überhaupt funktioniert.

taz: Die Linkspartei ist Ihnen inhaltlich sehr nahe – und steht vor dem Abgrund. Vielleicht gibt es in Deutschland doch kein Potenzial für Ihre Forderungen.

Appuhn: Für bezahlbaren Wohnraum, eine gute Gesundheitsversorgung und eine gerechtere Vermögensverteilung gibt es riesige Mehrheiten. Sie sind nur nicht organisiert. Ein Problem der gesellschaftlichen Linken insgesamt ist, dass es in den vergangenen Jahrzehnten eine starke Abwendung von sozialen Fragen gab – und eine starke Hinwendung zu kulturellen und Antidiskriminierungs-Fragen. Dabei ist passiert, was gar nicht hätte passieren müssen: Das Verbindende ging verloren. Menschen haben Linke immer weniger als diejenigen erlebt, die sich um ihre Lebenssituation sorgen und mehr als diejenigen, die ihnen sagen, wie sie zu reden und zu denken haben. Das muss sich ändern.

taz: So lange man sich für soziale Fragen interessiert, darf man in Ihrem Verband auch das N-Wort sagen?

Stolla: Es geht darum, wie man mit Menschen umgeht, die bestimmte Verhaltensweisen nicht gelernt haben. Wehrt man sie reflexhaft ab oder hört man Ihnen zu? Als ich zu den Grünen gekommen bin, war eine der ersten Sachen, die ich gelernt habe, wie man richtig gendert. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn Leute das nicht können. Das heißt ja nicht, dass sie queerfeindlich sind.

taz: Sie reden viel über Klassenpolitik. Ist das Klima zweitrangig?

Appuhn: Es gibt eine total arrogante Debatte, die den Menschen unterstellt, sie wollten keinen Klimaschutz. Aber jede Studie widerlegt das. Eine Krankenschwester, die im Sommer bei über 30 Grad in einem nicht klimatisierten Krankenhaus arbeitet, weiß genau, was der Klimawandel bedeutet. Das Problem ist, dass in der Klimapolitik in den letzten Jahren immer mehr gesagt wurde: Man muss den Leuten was zumuten. Aber wem mutet man die Lasten denn zu? In einer Klimapolitik, die nicht vorher die Verteilungsfrage klärt, zahlt die breite Bevölkerung statt der Reichen und der großen Verschmutzer. Das wollen die Leute nicht.

taz: Erst müssen wir die sozialen Fragen klären und dann klappt alles andere schon – ist das nicht etwas zu einfach gedacht?

Stolla: Es geht nicht um die Reihenfolge.

Appuhn: Die soziale und die ökologische Frage sind doch untrennbar miteinander verknüpft. Ein Beispiel: Handy-Hersteller programmieren ihre Geräte so, dass sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr funktionieren und neu gekauft werden müssen. Das ist schlecht für die Umwelt und für den Geldbeutel. In der Logik dieses Wirtschaftssystems ist es für das Unternehmen aber sehr rational, so zu handeln. Das ist doch irre.

taz: Sie wollen also den Kapitalismus überwinden.

Appuhn: Ist doch eine gute Idee.

taz: Etliche linke Strukturen und auch die Linkspartei zerlegen sich gerade wegen des Nahost-Konflikts. Wie gehen Sie damit um?

Appuhn: Wir haben im vergangenen Jahr in der Grünen Jugend Positionen gefunden, die ich persönlich immer noch vertrete: Ich bin für die sofortige Freilassung der Geiseln, für einen Waffenstillstand und für eine Aussetzung der Waffenlieferungen. Aber Außenpolitik wird nicht der Fokus dieser Organisation sein.

taz: Haben Sie einen konkreten Zeitplan für Ihr Projekt?

Stolla: Auf unserer Internetseite haben sich mehr als 4.000 Interessierte gemeldet. In den nächsten Wochen wollen wir so richtig loslegen. Es wird eine Konferenz geben und zeitnah auch erste Treffen und Aktionen.

taz: Gibt es schon einen Namen? Beim aktuellen Arbeitstitel wird es wohl kaum bleiben?

Appuhn (lacht): Gefällt Ihnen „Zeit für was Neues 2024“ nicht?

taz: Geht so.

Appuhn: Danke für das Feedback. Der Verband ist noch nicht gegründet. Insofern hat er auch noch keinen Namen.

taz: Und von welchem Geld machen Sie das alles?

Stolla: Wir haben in dieser Woche eine Spendenkampagne gestartet, denn wir haben erst mal kein Geld.

Appuhn: Vom Standard her wird es jedenfalls ein Bruch. Wir werden in nächster Zeit viel Regionalexpress fahren. Die Zeit der ICE-Tickets ist vorbei.

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47 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in
    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.         
  • Nun, sie haben es nicht vermocht, bei den Grünen Mehrheiten für ihre Klassenkampfpositionen zu organisieren, nun wollen sie gleich die ganze gesellschaftliche Debatte verschieben. Nunja...



    Es erinnert mich an einen Jugendverband vor 40 Jahren, der sich damals auch von seiner Mutterpartei getrennt hatte, noch einige Jahre vor sich hinarbeitete, immer extremer wurde und am Ende im politischen Nirwana verschwand, die Jungdemokraten.

  • Wären die Grünen eine nur linke Partei, wäre ich weg. Klimaschutz mit Klassenkampf zu verbinden, verhindert ihn.

  • Lippenbekenntnisse.

    "Menschen haben Linke immer weniger als diejenigen erlebt, die sich um ihre Lebenssituation sorgen und mehr als diejenigen, die ihnen sagen, wie sie zu reden und zu denken haben."

    Das hört sich ja erst mal gut an. Aber dann kommt die Kritik an der rechten Einwanderungs- und Asylpolitik.

    Es mangelt an der Einsicht, dass (linke) Grüne und die Linke in der Migrationsfrage eine Minderheitenposition vertreten, mit der sie zwar bei den gutsituierten punkten, in der nichtakademischen Masse aber auf breiten Widerstand stoßen.

    Von daher ist von den Aussagen zur Hinwendung zu den Nöten der "einfachen" Bevölkerung wenig zu halten.

    • @Chris McZott:

      Super in wenigen Sätzen den Kernwiderspruch offengelegt. Die Einkommensschwachen empfinden die neu eingereisten eben in vielen Punkten als Konkurrenz - etwa um billige Wohnungen; und sie achten sehr genau darauf, ob "die" etwas bekommen, auf das sie selbst länger warten müssen (zum Beispiel psychologische Betreuung).

      • @Dr. McSchreck:

        Es gibt aber nun mal mehrere Möglichkeiten, sich mit den Einkommensschwachen (zu denen die meisten Zugewanderten ja ganz klar auch gehören) zu solidarisieren.



        Entweder wie vor 100 Jahren auf "Volksgemeinschaft" gegen die "anderen" setzen oder über nationale Grenzen hinweg soziale Rechte und Lastenumverteilung von oben nach unten fordern und umsetzen (z.B. indem man erstmal die ausgesetzte Vermögenssteuer wieder in Kraft setzt) und dann auch Geld für soziale und umweltpolitische Themen hat.



        Das ist absolut kein Widerspruch in sich!



        Die linken Parteien hatten in der Weimarer Republik großen Zulauf bei internationaler Ausrichtung. Und auch da haben die bürgerlichen Parteien den Aufstieg der Rechten ermöglicht.

        • @NoMeansNo:

          Geld für Soziales? Wir haben mittlerweile einen Sozialetat in Deutschland, der den Arbeitnehmern und Steuerzahlern das Hemd auszieht und deren Arbeitskraft ausbeutet.

        • @NoMeansNo:

          Durch die Vermögenssteuer gibt es keine einzige Wohnung mehr und kein Psychologe hat eine kürzere Wartezeit.

          Die ehemaligen Arbeiterpartien haben vor allem ihre alten Wähler an die CDU und zum Teil an die AfD verloren, weil viele Leute es als gerechter empfinden würden, wenn man als jahrelanger Einzahler - unabhängig von der Nationalität übrigens - besser dasteht als jemand, der nicht eingezahlt hat.

          Solange die Sozialsysteme (incl. Gesundheitssystem) national organisiert sind, wird man hier an Grenzen der internationalen Solidarität stoßen.

        • @NoMeansNo:

          Die Einwanderer denken aber mindestens genauso in Kategorien wie "Volksgemeinschaft", wie es die Deutschen tun. "Sie" sind nicht anders als "wir". Daraus ergeben sich Konsequenzen die Sie nicht durchdacht haben.

          "Die linken Parteien hatten in der Weimarer Republik großen Zulauf bei internationaler Ausrichtung." Könnte eine linke Partei den Deutschen ethno-demografische Verhältnisse wie zu Weimarer Zeiten garantieren, hätte diese Partei locker 60% der Stimmen sicher.

  • Es wäre schon gut, wenn eine neue grüne Bewegung organisiert werden würde. FFF war schon zur Zeiten von Corona ausgelutscht und den Rest hat die LG mit einem Nullkommanichts bei der Europawahl vor die Wand gefahren.

    Von daher wünsche ich den beiden viel Glück und ein glückliches Händchen.

  • Natürlich geht es bei Fragen der Gerechtigkeit um Klasse. Natürlich ist das ein wichtiger Aspekt bei Gestaltung von machbarer Klimapolitik. Jetzt bräuchten sie noch so etwas wie organische Intellektuelle. Die fehl(t)en allerdings allen linken Parteien. In den Kohl-Jahren waren die Grünen ja trotz allen Desinformationen, die in diesem Forum immer wieder mal gestreut werden, einmal so etwas wie links. Allgemein ist auffällig, wie auch im taz-Forum etliche rechte Talking-Point-Wiederholer:innen den Luftraum gekapert haben. Sie setzen die unselige Arbeit der neoliberalen bis neurechten Publikationen hier fort. Die Rechten haben Gramsci offenbar besser verstanden als die Linken.

  • "dass sie die Ambition hat, die Gesellschaft so grundsätzlich zu verändern, wie wir das für nötig halten"

    Zuviel Marx gelesen? Der Staat hat in einer modernen Demokratie die Aufgabe die Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Nicht der Gesellschaft irgendwelche ideologischen Ideen einzupflanzen oder gar Verhaltensvorschriften zu machen.

    • @Sam Spade:

      Darf das Grundgesetz denn wenigstens Ideen vorschreiben, an die sich Menschen zu halten haben?

      Wir brauchen schon was handfestes, um auch dem letzten Deppen zur Idee der Demokratie zu helfen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Strenggenommen ist das Grundgesetz eigentlich kein wirklich geeigneter Platz für "Ideen". Es soll primär einen Konstruktionsplan der Staatsgewalt in Deutschland liefern und das grundsätzliche Verhältnis derselben zu den Bürgern klären und des Landes als Ganzes zum Ausland. Die Staatsform und die Grundrechte gehören also naturgemäß rein, die "staatliche Selbstverständnis-Definition" (nenn ich sie jetzt mal) in Art. 20 auch noch, aber weitergehende politische sog. "Verfassungsziele" würde ich eher als "angesetzten Speck" bezeichnen.

  • Es ist schlichtweg unmöglich, sich einerseits auf die Seite der Lohnabhängigen zu stellen und andererseits gegen Asylverschärfungen zu stellen. Auf dieser Basis wir die Band ohne Namen scheitern.

    • @DiMa:

      Hä? Alle Lohnabhängigen schreien jetzt Ausländer raus? Oder wie soll man das verstehen?

      • @derzwerg:

        Das habe ich nicht behauptet. Nur unterscheiden sich der sozioökonomische Hintergrund sowie politische und wirtschaftliche Interessen beider Gruppen so stark voneinander, dass eine Partei, welche beide Gruppen gemeinsam vertreten möchte, zum Scheitern verurteilt ist. Eine kritische Masse wird so nicht erreicht.

      • @derzwerg:

        Schauen Sie, Sie illustrieren hier vermutlich unbewusst ein Problem, vor allem bei den Grünen: die Forderung nach geordneter Zuwanderung meint nicht die Forderung "Ausländer raus". Sie meint auch nicht die Abschaffung des Asylrechts.

      • @derzwerg:

        Migration ist gut für Wirtschaft und Oberschicht. Das Reservoir an willigen Mindestlohnempfängern muss ständig nachgefüllt werden. Bei der Unterschicht und unteren Mittelschicht werden dagegen die Probleme abgeladen. Die dürfen dann um knappe Sozialwohnungen konkurrieren und ihre Kinder in Klassen mit 90% Nichtmuttersprachlern schicken. Solange wir uns weigern diesen Gegensatz wenigstens zu sehen, haben wir keine Chance gegen die AfD.

      • @derzwerg:

        Im Niedriglohnsektor erhöht Migration das Arbeitskräfteangebot und senkt damit tendenziell Löhne und verschlechtert Arbeitsbedingungen.

        Eine unangenehme Wahrheit, der sich nun mal auch wir Linken stellen müssen. Insgeheim weiß doch auch der linkeste, dass zB die Branche der Gebäudereiniger fast nur Menschen mit migrationshintergrund beschäftigt. Warum? Weil die den Job für weniger Geld machen und sich weniger gut organisieren.

  • Viel Erfolg auf eurem Weg auch wenn fast niemand mitmarschiert.

  • Die beiden haben doch völlig Recht. Gute, umfassende Analyse, auch der Kräfteverhältnisse, die zu den aktuellen Miseren führen. Schlüssige Begründung der Prioritäten, die sich dadurch ergeben. Schade, dass es dazu noch keine Partei gibt.

    Wobei das vielleicht Teil des Problems ist. Als Parteilose hätten sie keine Chance, irgendwas nennenswertes zu beeinflussen. Eine neue Partei "Zeit für was Neues" (ich würde die 2024 weglassen) würde sofort angegangen, wie man bereits in diesem Interview sehen kann. Teil ihrer Kritik ist eben auch, im bisherigen Rahmen nichts bewirken zu können. Die Beharrungskräfte sind schon sehr groß.

    Bonus: Eine so knackige und reife Bewertung der Grünen habe ich noch nicht gelesen. Schlüssige Erklärungen für deren Entwicklung und Verhalten, und die Beschreibung kommt ohne Häme (vgl. Künasts Nachtreten) und die üblichen Spielchen aus.

    • @uvw:

      Das Hauptproblem ist nicht, dass es dafür keine Partei gibt, sondern dass die Blase, in der diese Partei existieren könnte, nicht groß genug ist.

      Das Hauptproblem der Grünen ist doch, dass sie immer schon nur sehr wenige Menschen von jener lupenreinen "Grünenpolitik der ersten Stunde" überzeugen können. Mehr Wähler gibt es immer erst, wenn sie sich bürgerlicher, besitzstandswahrender und konzilianter präsentieren.

      Anders gesagt: Auch wenn die Mehrheiten in vielen Themenbereichen da wären, kaum jemand kauft diesen Fundis ab, dass sie funktionierende Rezepte haben, die über wohlfeile Forderungen hinausgehen, dass sie in der Lage sind, "individuelle Freiheit" auch außerhalb eines engen, von ihnen vorgegebenen Verhaltenskorridors zu denken und dass sie Wirtschaft wirklich verstehen. Denn das sind die Punkte, an denen die anderen Parteien punkten.

      Noch eine reine Protestpartei braucht das Land aktuell wirklich nicht.

  • "Ein weiterer Kritikpunkt: Sie hätten zu viel Zeit im Marx-Lesekreis verbracht und zu wenig in der politischen Praxis."

    Falls das wirklich von manchen Grünenpolitikern so geäußert wurde, dann hat es schon etwas ironisches. Keine Partei ist so eine reine Politkarrierepartei wie die Grünen und man merkt gelegentlich, dass sie von der Lebensrealität vieler Menschen nur theoretische Ahnung haben.

    Ansonsten ein gutes Interview, auch wenn ich den Beiden in der Vergangenheit eher weniger zugestimmt hätte, hier jedoch haben sie mehr Analyse erreicht, warum Menschen rechts wählen, als alle Regierungsparteien zusammen.



    Ebenso warum links vllt nicht mehr als links wahrgenommen wird und das nicht jeder der nicht gendert zwangsläufig ein schlechter Mensch ist.



    Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Glück, das werden Sie brauchen.

  • "...Man muss den Menschen das Gefühl geben, dass man konsequent an ihrer Seite steht. Und dafür muss man die soziale Frage in den Fokus nehmen, ..."



    Ich hab eher den Eindruck die beiden versuchen konsequent dem Bürger den Eindruck zu vermitteln sie stünden ihm als Gegner gegenüber. Glauben die beiden das was sie sagen?

  • Grüne und Linke gehen an dieser grassierenden Austrittswelle , die zu nichts anderem als Gründung gesellschaftlich völlig irrelevanter und überflüssiger Gruppen führt, zugrunde. Und AfD und Konsorten frohlocken.....

  • Auszug: "ass es in den vergangenen Jahrzehnten eine starke Abwendung von sozialen Fragen gab – und eine starke Hinwendung zu kulturellen und Antidiskriminierungs-Fragen. Dabei ist passiert, was gar nicht hätte passieren müssen: Das Verbindende ging verloren. Menschen haben Linke immer weniger als diejenigen erlebt, die sich um ihre Lebenssituation sorgen und mehr als diejenigen, die ihnen sagen, wie sie zu reden und zu denken haben."



    CHAPEU: Besser kann man das nicht formulieren! Genau darin liegt der Niedergang linker Politik und auch ein gehöriger Anteil frustrierter Wähler, die jetzt ganz rechts aussen wählen. Hört einfach auf mit vermeintlich linker Politik Menschen gegeneinander auszuspielen und mit erhobenem Zeigefinger als böse zu verurteilen, wer nicht gendern will oder mit Begriffen wie Non-Binär etc. nichts anfangen kann. Soziale Fragen -das ist eure Stärke!

  • „Es gibt in der grünen Partei kein breit geteiltes Bewusstsein dafür, klar auf der Seite der Lohnabhängigen zu stehen.“

    Ach, echt? Warum sollte es das auch geben bei einer Partei, deren Mitglieder und Wähler überdurchschnittlich häufig Akademiker und/oder beim Staat beschäftigt sind? Die immer wieder in die Falle läuft, zu glauben, man könne allein mit Inhalten überzeugen?

  • Alles gute für euren Neustart! Ihr habt auch gute Argumente.

  • Ich wohne in einem Hamburger Bezirk, in dem die Wähler der Grünen immer noch die größte Partei stellen.

    Grün steht hier für ein wirtschaftlich sorgenfreies Leben, bürgerlich, oft mit Kapital, Grund- und Boden oder Wohneigentum. Mit dem Taxi zum Flughafen sind es keine 15 Minuten. Vor vielen Häuser hier mahnen "Stolpersteine".

    Unser Umweltsenator Jens Kerstan fliegt mehrfach im Jahr in sein Ferienhaus nach Mallorca. Dafür leistet er Ausgleichszahlungen. Und gut ist's.

    Politik nach Klassenzugehörigkeit? Geht's noch? Keine Kompromisse? Dafür haben wir hier schon die Antifa-Hoheluft. Die auch sehr beseelt den angeblich hier herrschenden Kapitalismus überwinden will, damit es den Menschen hier endlich besser geht.

    Die ausgetretenen Mitglieder der Jungen Grünen sind gescheitert, eine Partei zu unterwandern. Würde diese gelingen, würde es den Grünen irgendwann genauso ergehen wie Der Linken. Oder der Piratenpartei. Mal nachschalgen, warum und wegen welcher Ideen/Persönlichkeiten die Piratenpartei verendet ist.

  • Zitat: „… die Gesellschaft so grundlegend zu verändern, wie wir es für nötig halten …“ Ich dachte, „Grün“ hätte primär das Ziel von Umwelt- und Klimaschutz?

    Vielleicht ist es gut so, dass diese Grüne Jugend raus ist. Wir brauchen Machende, nicht Träumende.

    • @Benzo:

      Umweltschutz "machen" ohne sozialen Ausgleich ist Umweltschutz ohne und gegen die Mitmenschen. Geht offensichtlich nach hinten los. Und wegen politischer Träume und Visionen von einer besseren Welt sollten wir Leser einer linken Zeitung doch niemanden zum Arzt schicken, oder?

  • Zitat: "Ein Beispiel: Handy-Hersteller programmieren ihre Geräte so, dass sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr funktionieren und neu gekauft werden müssen. Das ist schlecht für die Umwelt und für den Geldbeutel. In der Logik dieses Wirtschaftssystems ist es für das Unternehmen aber sehr rational, so zu handeln. Das ist doch irre."



    Wie irre ist den diese Aussage? Da hätte ich mal gerne eine Quellenangabe.

    • @AliceMirrow:

      Als Softwareentwickler sehe ich, was Svenja Appuhn meint: Apps, die nur die neusten Android SDK/Target-APIs unterstützen und fast alle Handy-Hersteller, die kaum Android-Updates für ältere Geräte zur Verfügung stellen. Dagegen würden Gesetze helfen.

      Dass es besser geht zeigen, ganz freiwillig, FairPhone, SHIFT - und natürlich Apple. Da lassen sich auch 5 Jahre später noch die allerneusten Apps installieren, weil das Betriebssystem vom Endnutzer aktuell gehalten werden kann.

      • @Christian Bläul:

        Dann wären das ja wunderbare Argumente, nur noch solche haltbaren Telefone zu kaufen, oder?

        Fakt ist: Apple lässt sich die Nachhaltigkeit teuer bezahlen, und die meisten Benutzer kaufen sich ihre Mobiltelefone ohnehin nicht in der Erwartung, sie fünf Jahre später noch benutzen zu wollen. Für Apple-User ist vielleicht noch der Wiederverkaufswert ein Argument, aber das war's dann auch. Also sind solche "Rigged to Fail"-Features für die meisten Hersteller wirtschaftlich unschädlich.

        Natürlich kann man da mit der Regelungskeule dazwischenhauen. Aber das wäre eben mal wieder typisch grüne Top-Down-Vergewohltätigung und nicht das, was sich die allermeisten Wähler wünschen. Europa ist doch jetzt schon für viele Elektronikhersteller eher Resterampe als Zielmarkt, an dem man seine Produktentwicklung ausrichtet. Das noch zu verstärken, wäre weder gut für die Europäer noch für die Umwelt.

    • @AliceMirrow:

      Das viel mir auch und davon hab ich bei all der nachgewiesenen geplanten Obsoloszenz noch nichts gehört.

      Selbst wenn es stimmen sollte, warum nimmt man nicht ein Beispiel welches bekannter ist?

      • @Hitchhiker:

        Weil die beiden nunmal JUNGpolitikerinnen und in ihrer Ziegruppe vielfach Händis DER zentrale Alltagsgegenstand schlechthin sind. Das Beispiel mag also nicht so treffgenau sein, dafür ist es für sie meilenweit relevanter: Was schlecht ist für Dein Smartfone, ist schlecht für Dich.

        • @Normalo:

          Danke, für Ihren Hinweis bezüglich der Zielgruppe. Ich hatte andere Beispiele im Kopf, welche definitiv nicht so relevant für die junge Zielgruppe gewesen wäre.

          Jedoch würde ich das Beispiel der Beiden, trotzdem als recht schlecht gewählt bezeichnen, da nur 18 Prozent der bis 35 jährigen ihr Smartphone länger als zwei Jahre nutzen. Viele nicht mal ein Jahr. Eine Kritik an schlechter reparierbarkeit bzw. hohe Kosten wäre naheliegender, dazu gibt es auch viel mehr Informationen als zu dem oben genannten Softwareproblem.

          Aber gut, bei einem Interview ist man ja auch nicht zwangsläufig auf alle Fragen vorbereitet und ich hatte die Möglichkeit verschiedene Statistiken zu wälzen, das hätte ich nicht getan, wenn die Reparierbarkeit genannt worden wäre ;)

  • "Menschen haben Linke immer weniger als diejenigen erlebt, die sich um ihre Lebenssituation sorgen und mehr als diejenigen, die ihnen sagen, wie sie zu reden und zu denken haben. Das muss sich ändern."



    Wenn das ernst gemeint ist, dann könnte 'Zeit für was Neues' tatsächlich ein interessantes Projekt werden 🤔



    ---



    " taz: Etliche linke Strukturen und auch die Linkspartei zerlegen sich gerade wegen des Nahost-Konflikts. Wie gehen Sie damit um?



    Appuhn: Wir haben im vergangenen Jahr in der Grünen Jugend Positionen gefunden, die ich persönlich immer noch vertrete: Ich bin für die sofortige Freilassung der Geiseln, für einen Waffenstillstand und für eine Aussetzung der Waffenlieferungen. Aber Außenpolitik wird nicht der Fokus dieser Organisation sein."



    Dafür sind wir alle - es geht ums WIE! Da bleibt Frau Appuhn die Antwort komplett schuldig. Schade.



    Politiker sollen Antworten finden, nicht Wunschlisten erstellen. WIE möchte sie die Hamas dazu bewegen die Geiseln freizulassen, WIE Israel, Iran, Libanon und Hamas zu einem Waffenstillstand bewegen...?

  • Positionen statt Prinzipien sind toll: Wenn die Hamas die Geiseln nicht sofort freilässt, werden dann weiter Waffen geliefert oder nicht? Man wird sich schon entscheiden müssen. Keine Waffen für Kriegsverbrecher? Keine Waffen für Autokraten, wenn diese sie in verbrecherischer Weise einsetzen, aber für Demokraten, wenn die sich damit gegen einen (staats-)terroristischen Angriff verteidigen, auch wenn sie zivile Ziele nicht ausreichend schützen?



    Leider bleiben alle Antworten zu allen Themen hier so vage. Insofern passten die beiden ganz gut zu den Grünen.



    Die soziale Frage ist eine der Infrastruktur: In den Ballungsräumen gibt es objektiv zu wenig Wohnraum, im ländlichen Raum, der in dieser Hinsicht oft schon im engen Speckgürtel beginnt, ist der ÖPNV viel zu schlecht ausgebaut, die Behörden sind überall überlastet. Ob jemand bessere Arbeitsbedingungen für Busfahrer:innen fordert, mit FfF protestiert oder gar Asylrechtsverschärfungen kritisiert, interessiert da nicht. Es sei denn, man würde erklären, dass das „rechte“ Forderungen Ablenkungsmanöver sind, um von den wahren Ursachen des Wohnraummangels, der Ineffizienz der Behörden oder dem miserablen ÖPNV auf dem Land abzulenken.

  • Vielleicht haben die Grünen ja auch gerade nochmal Glück gehabt, nicht von realsozialistischen Träumerinnen in die politische Bedeutungslosigkeit der Anfangsjahren zurückkatapultiert zu werden.

  • Danke danke danke ! Ich weiß viele Verurteilen diesen Schritt Alla Spaltung . Ich finde es hat was mit Rückgrat zu tun . Ich bin schon gespannt wie sich das alles entwickelt. Mir sprechen sie zumindest aus dem Herzen ❤️

    • @Kaja161:

      Die die diesen Schritt kritisieren, sind die gleichen die nach etlichen schlechten Wahlergebnisse, das Problem beim Wähler sehen oder andere äußere Umstände die Schuld sind. An der eigenen Überheblichkeit, man sei so toll und macht so tolle Politik, kann es nämlich nicht liegen.

      Nach 25 Jahren wählen SPD und Grüne bin ich restlos bedient. Nicht nur politisch auch menschlich haben sich da Abgründe aufgetan, welche ich nicht für möglich gehalten hätte.

      Wohlgemerkt es gibt bei beiden Parteien gute Politiker die ich schätze, aber was darauf gespült wird an die Spitze durch die Mitglieder ist für mich nicht mehr wählbar.

      Es gibt ja noch eine Partei deren Name nicht viel größer ist als "Partei". Die wird wohl meine Lösung sein, auch wenn ich schade finde, dass es den "demokratischen" Parteien total egal ist ob jemand Nichtwähler wird oder Kleinparteien wählt die nicht das sitzverhältnis für sie ändert.

      Vllt treten ja noch viele aus der SPD aus, es gibt schon ein paar fähige Sozialpolitiker. Die Linke Politik könnten..

  • Klingt eigentlich so als würden die beiden besser zum BSW passen als zur Linkspartei

    • @Silvestris:

      Migrationspolitik?

  • Da hat sich wirklich jemand die falsche Partei ausgesucht.

    Wer die soziale Frage im Mittelpunkt sieht und lieber in der Opposition bleibt, statt zu regieren, ist bei den Grünen verkehrt.

  • Eine derzeit seltene Chance auf menschenbezogenen frischen Wind in der Politik. Ich drücke die Daumen!



    Die Interview-Fragen finde ich seltsam suggestiv und fast diskutierend. Und ich hätte mir gewünscht, dass z.B. bei der Idee, den Kapitalismus zu überwinden, Nachfragen zum Wie gestellt worden wären. Wäre spannend.