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„Verbot“ von Gas- und ÖlheizungenFDP heizt Ampelstreit an

Die FDP wirft ihren Koalitionspartnern SPD und Grünen vor, Öl- und Gasheizungen verbieten zu wollen. Aber stimmt das auch?

Heizungsinstallateure transportieren einen Oelheizkessel ab. Bis das in Deutschland Pflicht ist, wird es noch dauern Foto: Bally/Keystone Schweiz/laif

Die Stimmung in der Bundesregierung ist gerade turbulent. Aktueller Quell großer Aufregung sind die Öl- und Gasheizungen. Diese mit fossiler Energie befeuerten Wärmelieferanten unter anderem in Wohnhäusern sollen in den kommenden Jahrzehnten allmählich aus dem Verkehr gezogen werden – einen entsprechenden Gesetzentwurf bereiten das Bau- und das Wirtschaftsministerium vor. Nun kritisiert die FDP, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wolle Öl- und Gasheizungen „verbieten“.

Das erscheint aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen hat die Ampel­koalition aus SPD, Grünen und FDP die Reform vor einem Jahr gemeinsam beschlossen. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Notwendigkeit zum Klimaschutz will man von den fossilen Energien wegkommen.

Zweitens ist im Gesetzentwurf keine Rede von einem kompletten Verbot fossil betriebener Heizungen – was für Haus­ei­gen­tü­me­r:in­nen und Mie­te­r:in­nen teuer werden könnte. Die treffende Formulierung ist eher, dass Öl- und Gasheizungen „auslaufen“ sollen. Wobei Vorsicht geboten ist: Eine Variante des unfertigen Gesetzentwurfs mit dem Datum 15. Februar 2023 liegt der taz zwar vor. Allerdings ist der Text noch nicht zwischen den Regierungsparteien abgestimmt, manche Formulierungen werden sich ändern.

Es besteht immer noch Bestandsschutz

Ein zentraler Punkt ist dieser: Öl- und Erdgasheizungen, die in Ein- oder Mehrfamilienhäusern in Betrieb sind, haben 30 Jahre Bestandsschutz, gerechnet vom Zeitpunkt des Einbaus. Eigentümer, die sich beispielsweise 2010 eine neue Gasheizung in den Keller gestellt haben, dürfen sie bis 2040 weiterbetreiben. 2045 solle allerdings für alle fossilen Geräte Schluss sein, heißt es im vorliegenden Entwurf.

Geht eine Heizung in bestehenden Gebäuden allerdings so kaputt, dass sie ausgetauscht werden muss, ist sie ab Anfang 2024 durch eine ökologische Variante zu ersetzen. Dafür nennt der Gesetzentwurf verschiedene Möglichkeiten: etwa Öl- und Gasheizungen in Kombination mit Wärmepumpen, die mindestens 65 Prozent der Heizlast tragen. Die Idee: Die fossilen Heizungen arbeiten nur noch an den kalten Tagen, wenn die mit Ökostrom betriebenen Wärmepumpen das Duschwasser und die Heizungen nicht ausreichend erwärmen können. Weitere Varianten sind etwa Geräte, die mit Holz, Sonnenenergie oder Wasserstoff laufen. Um die Haus­be­sit­ze­r:in­nen und Mie­te­r:in­nen im Havariefall nicht zu überfordern, werde man „pragmatische Übergangslösungen und mehrjährige Übergangsfristen“ ins Gesetz schreiben, heißt es aus Regierungskreisen.

„Nur in neuen Gebäuden sollen ab 2024 keine Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden“, erklärte Christina-Johanne Schröder, Baupolitikerin der Grünen im Bundestag. In Neu­bauten dürften dann nur Fernwärmeanschlüsse, Wärmepumpen oder strombetriebene Geräte installiert werden, die möglichst mit Ökoenergie laufen.

Trotzdem warf FDP-Klimapolitiker Michael Kruse Wirtschaftsminister Habeck eine „Verschrottungsorgie von Heizungen“ vor. Diese sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr betonte, dass seine Fraktion keinem „Verbot von Öl- und Gasheizungen“ zustimmen werde. Wobei er hinzufügte, dass ihm gar kein „Entwurf zum Verbot“ vorliege.

Die Abstimmung des Gesetzes in der Bundesregierung dürfte nun einige Wochen in Anspruch nehmen. „Ich bin mir sicher, dass die FDP auch mit an Bord ist“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast. Für ihre Fraktion sei wichtig, dass es eine Förderung für den Umstieg auf umweltfreundliche Heizungen gebe.

„Die Regelungen müssen so technologieoffen wie und pragmatisch möglich sein“, sagte Frank Ebisch vom Zentralverband des Sanitär- und Heizungshandwerks. „Die Regierung sollte die finanzielle Förderung so gestalten, dass der Umbau die Immobilieneigentümer nicht überfordert.“ Wärmepumpen seien nicht die einzige Lösung.

Palette an Hybridlösungen

Ähnlich äußerte sich der Verband der Heizungsindustrie. Vor dem „Hintergrund des heterogenen Gebäudebestands“ müssten unterschiedliche technische Lösungen zum Zuge kommen. „Nur mit einem umfangreichen Produktportfolio lassen sich die Ziele der Wärmewende für die Haushalte bezahlbar umsetzen.“ Diese Wünsche der Wirtschaft scheint die Bundesregierung aufzunehmen, indem sie eine Palette von Möglichkeiten anbietet – unter anderem Hybridlösungen mit Gas und Wärmepumpen, Sonnenenergie, Biomasse, Wasserstoff.

In anderen europäischen Ländern ist der Umstieg auf klimafreundliche Wärmegewinnung in Gebäuden ebenfalls im Gange. Frankreich hat über 4 Mil­lionen Wärmepumpen installiert. Diese Geräte decken den Wärmebedarf in Norwegen bereits zu rund 60 Prozent sowie in Schweden und Finnland zu etwa 40 Prozent. Hierzulande kamen im vergangenen Jahr gut 200.000 Wärmepumpen hinzu, im Vergleich zu 600.000 Gasheizungen.

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51 Kommentare

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  • Hier lohnt es sich, die beiden Seien grüner Politik zu betrachten: Einerseits wird die Nutzung von Gasheizungen durch die Energiepreisbremsen und Staatsgelder für Energeimporteure attraktiver und belohnt. Andererseits kommt grüne Verbotskultur zur Anwendung, die das gerade unterstütze Verhalten unterbinden soll.

    Klat wird: Es geht nicht um mehr oder weniger Klimaschutz. Die Alternative wäre es gewesen, auf Subventionen ebenso zu verzichten wie auf Verbote - für die Energiewende und das Klima wäre das vermutlich besser gewesen.

    Bereits vorher haben sich die Grünen mit niedrigen CO2-Preisen abspeisen lassen, ein weiteres Bespiel falscher Schwerpunktsetzung.

  • Mal wieder versuchen die Grünen ein weiteres Verbot übers Knie zu brechen, bevor für Alternativen gesorgt ist. Wärmepumpen verbrauchen derzeit hauptsächlich Strom aus Kohle und Gas und sind im Übrigen nur im Neubau sinnvoll und brauchbar. Der Verweis auf Alternativen wie Holz und Wasserstoff kann man nicht ernst nehmen. Entweder wird Herr Habeck von Lobbyisten bezahlt oder er leidet an unfassbarer Ahnungslosigkeit. Alternativ käme noch eine ausgeprägte Form einer parteiideologisch bedingten Ignoranz als Ursache in Frage.

  • ...als schon seit 2010 Erdwärmeverbraucher, fragen wir uns - werden Panzer & Bomben von der Rüstungsindustrie mit Sonnen- oder Windenergie gebastelt....

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das Rheinmetall-Wer in Kassel hatte jedenfalls bei Anfertigung der Google-maps-Luftbilder noch keine Solaranlagen auf dem großen Flachdach. Infolge des EEGs haben sie aber wie alle anderen eine Menge Solar- und Windstrom im Strombezug.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Tiefenbohrung mit Wärmepumpe? Geothermie wohl eher nicht, oder?

      • @Hamza :

        Solar auf'm Dach.🙃

  • Seit die Ampelkoalition die Regierung stellt, übt sich die Partei mit dem geringsten Wähleranteil innerhalb dieser Koalition permanent in Blockade. Da wedelt der Schwanz mit dem Hund und ich frage mich, wie lange noch die Grünen dieses üble Spiel mitspielen wollen.



    Wo genau verläuft die rote Linie, jenseits derer keine Zusammenarbeit mit der FDP mehr möglich ist? Oder gibt es die schon lange nicht mehr?

    Aber vielleicht ist das ja alles nur ein ganz ausgefuchster Trick der Grünen um zu erreichen, dass FDP bald wieder für Fast Drei Prozent steht...

    • @Klabauta:

      Ich denke die Grenze verläuft beim Bundesverfassungsgericht.

      Der FDP-Finanzminister ist wahrscheinlich der Finanzminister. der den höchsten jemals beschlossenen Etat in der Geschichte der BRD zu verantworten hat.

      Wollen Sie weniger Ausgaben?

      • @Rudolf Fissner:

        Ich verstehe Ihre Frage nicht. Sie spielen, so nehme ich zumindest an, auf die Schuldenbremse an, die von Herrn Lindner in 2022 trickreich umgangen wurde, ob berechtigt oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen, da es mir bei meiner Frage um etwas anderes ging.

        Um es noch einmal zu präzisieren: Wo genau verläuft die rote Linie bei den Grünen, jenseits derer keine Zusammenarbeit mit der FDP mehr möglich ist? Wie weit wollen sie sich noch verbiegen?

        Inwieweit Lobbyismus und damit verbunden eine gezielte Desinformation der Wähler hier eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, können wir in der taz von heute nachlesen.

  • Das die Emissionen im Gebäudesektor verringert werden müssen ist unstrittig.



    Der Vorschlag von Habeck wird wohl aber an der Realität und Praktikabilität scheitern.



    Der Einbau von Wärmepumpen im Neubau ist unstrittig. Ebenso sollte das im Zuge von Sanierungen verpflichtend sein.



    Einfach mal so im Bestand eine Wärmepumpe nachrüsten, ist hingegen schwieriger und macht im Altbau meist nur im Rahmen von Sanierungen Sinn. So ein Umstieg der Heiztechnologie ist nicht mal an einem Tag gemacht. Zusätzlich bekommt man kurzfristig schwer Handwerker.



    Mit der 65%-Regel ist eine Hybridheizung bestehend aus Gas- und Solar wohl nicht möglich (i.d.R 20-30% Einsparung). Die 3-Jahres Übergangsregelung bei defekter Heizung ist wirtschaftlich auch Unsinn.

    • @stefschu:

      ... und kostet ein paar Zehntausender.

      Wann werden endlich höhere Fördergelder gezahlt für die energetische Sanierung? Mit Doppelwums gg. Gaspreise wird kein Kubikmeter weniger Gas verbraucht?

  • Ich denke, dass solange das Thema PFAS bei Wärmepumpen nicht gelöst ist, ist das auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Insbesondere ein mögliches Verbot der PFAS macht diesen Plan von Habeck ja nahezu unmöglich umzusetzen. Aber evtl. weiß hier ja jemand ob es möglich ist die PFAS bei Wärempumpen durch andere Stoffe zu ersetzen.

    • @unbedeutend:

      Propan.

      • @Klempner Karl:

        Ah, danke schön. Wenn es geht, verstehe ich nicht wo dann das Problem bei der Herstellung ist, dass die Hersteller da so ein Aufhebens machen. Wieder was gelernt, danke Ihnen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Unsozialverträglicher Klimaschutz jetzt ist die Fortsetzung von sozialunverträglichem Nichtklimaschutz zuvor schon. Kipppunkte? Zeitenwenden? business as usual.

  • FDP-Verbot jetzt!

    • @Land of plenty:

      Verbot von Verbotsphantasien, jetzt!

  • Das ist ein echter Aufreger. Heute im Café einer schwäbischen Stadt: "Verbiete können se ond i muss zahle". Berlin ick hör dir trapsen.

    Mir ist unklar, warum man auch die Gutwilligen vergrätzt. Aber hey ...

  • @THOMAS HEUFERS

    Oh, da gibt es viele Verbindungen zwischen der (heutigen) FDP und der AfD

    - Klimawandelleugnung



    - Maskenverweigerung



    - Die Menschen auf der Flucht sind schuld



    - Sozialdarwinismus

    In der Weimarer gab es zwei Liberalen: die linken und die nationalen.

    Irgendwie sind erstere auf der Strecke geblieben.

    Thomas Kemmerich in Thüringen war kein Unfall. Eher ein Testballon.

    • @tomás zerolo:

      Ist das nun so eine Nebelkerze um vom Blinken nach rechts abzulenken, das derzeit in der Linkspartei zu beobachten ist (Wagenknecht) ?

      Kemmerich in Thüringen war vor allem deshalb ein Unfall, weil alle demokratischen Parteien von der Linkspartei bis zur CDU nicht auf die üblen Spielereien der AfD vorbereitet waren.

      Es war dann die CDU, die der Minderheitsregierung unter Führung der Linkspartei die Mehrheit liefern musste.

      Von seitens der Parteien der Minderheitsregierung wie auch der FDP kam keine solche Unterstützung. demokratischer Parteien. DAS war kein Unfall.

  • Wenn ich das Genörgele der FDP zu den Auto-, Verkehr- und Umweltfragen höre, dann sehe ich verharmlosungsorientierte Argumentatioen wie sie auch gerne von der AFD oder dem tiefsten Bayrischen Hinterland kommen.

    • @Thomas Heufers:

      Die FDP hatte sich 40 Jahre exklusiv mit dem Thema "Steuern senken" beschäftigt. Woher solls also kommen?

  • Und damit alles nicht so richtig schnell geht wie behauptet, hat der Robert erstmal die Förderzuschüsse reduziert und kann sich, falls es doch noch jemand bemerken würde, auf den Christian berufen. Denn Christian hat eben kein Geld mehr übrig für solch energieeffiziente und regenerative Umbaumassnahmen, und will auch keine weiteres Sondervermögen mehr zur Verfügung stellen, weil das jetzt auch schon alle kapiert haben, das dies auch nur "neuformulierte" Schulden sind.



    Dann ist am Schluß doch noch die FDP schuld, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Daher muss die FDP jetzt unbedingt sicherstellen, dass wir technologieoffen bleiben und die Kombination von Regenerativ mit Gas und Öl möglich bleibt, damit die allerletzte Schuld dann doch noch beim Bürger zu finden ist, weil der eben keine Lust hatte auf 100% regenerativ umzustellen, wenn doch nicht Vorschrift ist.

    Die Damen und Herren in der Politik sollten besser mal überlegen wie sie z.B. die tausenden WEG`s mit vielen Altbesitzern zu einer letzten Investiton in ihrem Leben überreden können. Das gilt auch für die Mietpreiszocker der großen Immobilenkonzerne, weil diese die Miete nicht schnell genug erhöhen können, damit der Umbau rentabel wird. Daran scheitert der Umbau von Wohnanlagen (also ab zwei Wohneinheiten) in den meisten Fällen. Fasst verständlich, wer will schon mit 70 Jahren nochmal 50 TEuro investieren, und dafür oftmals zur Bank müssen, weil das gesparte Geld auf Mallorca bei TUI-Flight und in den Gläsern hängen blieb. Aber auch die Banken Menschen in diesem Alter kein Geld verleihen. Da scheitert der Umbau ganz profan an den BWL`ern mal wieder, weil keine Aussicht auf leistungslose Zinsgewinne vorhanden sind.

    Vielleicht hilft da eine staatliche Bürgschaft mit Absicherung durch die Immobilie. So könnten am Ende noch viel zu viele Immobilien in staatlichen Besitz geraten, ohne enteignen zu müssen.



    Oder wie wäre es wenn der Robert die Dachflächen anmietet und staatliche Solar- und PV-Anlagen betreibt.

  • Ich hoffe, Handwerk und Industrie ist auf diese Vollbremsung/Kavaliersstart



    vorbereitet, sonst wird der Verbraucher frieren. Und die Stromversorgung im Winter



    scheint ja auch kein Problem.

    • @Hubertus Behr:

      Wieder die Mär von fierenden Bürger,hier muss niemand frieren

    • @Hubertus Behr:

      Wir jetzt für einen Neubau ab 2024 ein Haus baut und das mit 100% fossilem Öl oder Gas beheizen will, der muss halt umdenken und sich mit einem Heizlüfter helfen, wenn er im Winter 24/25 noch keine Lösung gefunden hat. Da habe ich kein Mitleid, das ist machbar.

  • Wie die Schweden und Finnländer das wohl machen mit der Wärmepumpe, dort ist es viel kälter als bei uns und dort schafft das die Wärmepumpe ganz allein, ohne zusätzlichen Gas- oder Ölkessel.

    Eine Kombination von Wärmepumpe und Gas- oder Ölkessel zögert den Umstieg auf regenerative sinnlos hinaus, denn es geht ja in Schweden und Finnland auch ohne.

    In Frankreich ist die Wärme aus der Wärmepumpe dann wohl nicht ganz regenerativ, da die Stromerzeugung überwiegend aus atomarer Kernschmelze kommt und immer wieder mal neues Uran aus Russland nachgekauft werden muss. Aber vielleicht wächst das Material in Russland nach, also doch regenerativ?

    Damit ein kompletter Umstieg möglich wird, muss endlich das Effizienzgesetz auf den Tisch, das der Olaf schon seit langem versprochen hat. Aber der hat wohl eben keinen Vertreter, weil der sich gerade um die Ukraine kümmern muss. Der Robert ist auch voll ausgelastet mit Eröffnen der LNG-Terminals für den Nachschub der Erdgasheizungen.

    Mit der richtigen Effizienz gelingt es dann auch in der Nacht mit der Tagesernte zu heizen, also ohne den teuren RWE und EON Fossilstrom aus dem lebensbedrohlichen Kraftwerkspark der unsere Strompreise nach oben treibt; Merit Order. Und wenn erstmal die Elektrofahrzeuge Ihren Strom am Abend in das Haus einspeisen, das tagsüber auf dem Parkplatz eingesammelt wurde - die erste Chance dafür hat der Robert mit dem vor wenigen Tagen erfolgten Projektende von Sion-Motors leider verpasst - dann wird es erst richtig regenerativ. Er wollte dann wohl doch keine staatlichen Bürgschaften für die nötigen Investitionen geben, wäre ja auch vielleicht ein unzulässiger Markteingriff. Vermutlich ist hier der Markteingriff bei den bekannten Fahrzeugmarken gemeint. Da freut sich nicht nur die Autolobby und der Volker frohlockt wegen des neuen Porsche, nein auch die Stromlobby lässt die Korken knallen, weil der Abbau im Braunkohlebergbau dann doch noch länger stattfinden muss.

    • @Sonnenhaus:

      Ganz einfach. Der Strom in diesen Ländern ist wesentlich günstiger. Z.B. in Norwegen zwischen 4,1 und 6 Cent/KW. Bei Betrieb mit der Luft/Wasser Wärmepumpe wird ab ca. - 3 Grad Celsius bei Bedarf über eine Heizpatrone mit Direktstrom geheizt.

    • @Sonnenhaus:

      In Schweden ist der Strom viel billiger, noch vor einem Jahr hat der fast nix gekostet (jedenfalls im Vergleich zu D) da kann dann auch die Wärmepumpe bei -20°C durchlaufen und eigentlich zu 100% elektrisch heizen ohne den eigentlichen Wärmepumpeneffekt.



      Hier ist das was anderes, bei 40ct/kWh kann niemand die Wärmepumpe so benutzen ohne das teuer zu bezahlen, da braucht es eine Notfallreserve in Form von Gas oder Öl, zumindest so lang bis die, in der erzeugten Wärmemenge nicht teurer ist als der Strom

    • @Sonnenhaus:

      Nur, wenn das Haus auch sinnvoll gedämmt ist.



      Mich wundert, dass man die Wärmequelle austauschen soll, ohne den Heizbedarf durch Dämmung zu senken, das wäre viel effizienter.

      • @Mitch Miller:

        Eine neue Heizung kann dann ja durchaus den Anlass abgeben, auch mal über de Dämmung nachzudenken, damit die neue Heizung nicht so groß ausfallen muss und damit die vorhandenen Heizkörpern mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur des Heizungswassers auskommen, also verbesserter WIrkungsgrad der Wärmepumpe.

        Mirch Miller "wundert, dass man die Wärmequelle austauschen soll, ohne den Heizbedarf durch Dämmung zu senken, das wäre viel effizienter." Besser beides. Heizungstausch bewirkt häufig mehr zu mäßigen Kosten.

      • @Mitch Miller:

        Sehe ich auch so. Gute Dämmung ist die beste Investition. Egal ob dann mit Gasbrenner oder Wärmepumpe geheizt wird.

      • @Mitch Miller:

        korrekt. Ohne Effizienz ist alles weitere Nichts.

  • "Michael Kruse [...] 'Verschrottungsorgie von Heizungen'"

    Wo war der Schlaumeier bei der (Auto-) Abwrackprämie? Hat der damals auch gejammert?

  • Die Verbieter-Koalition



    Höre ich Grüne, denke ich nur noch an Verbote, Waffenbefürwortung, Veggyday, Kohlekraftwerke und Frackinggas. Früher dachte man bei den Grünen an "Frieden schaffen ohne Waffen" und saubere Umwelt.

    • @Rudi Hamm:

      Im Grunde ist jedes Gesetz ein Verbot. Nur bei den Ideen der Grünen geht's halt häufig an das persönliche Wohlbefinden

    • @Rudi Hamm:

      Es handelt sich um kein Verbot. Und wenn: Politiker, die sich weigern, Sachen zu verbieten, haben keinen Gestaltungswillen und können mir gestohlen bleiben.

    • @Rudi Hamm:

      Du hörst die FDP und nicht die Grünen.

      "Frieden schaffen ohne Waffe" war schon immer Unsinn, nur ging es damals ja eher um etwas weniger viel.

      Eine saubere Umwelt bedingt das Verbot, sie zu verschmutzen. Oder was sonst?

      Willkommen in der Realität.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Das Tempo ist für Bürger, die sich mit knappen Mitteln ein Eigenheim erarbeitet haben, zu hart, wenn sie nun alte Anlagen ersetzen müssen.



    Die Preise für zulässige Anlagen werden in der aktuellen Wirtschaftslage Schwindel verursachen. ("Schwindel" ...). Vermögende Hausbesitzer haben da faktisch ein Vorkaufsprivileg.



    Folgen der deutschen Energiepolitik treffen die Nichtreichen im In- und Ausland. "Wer hat dem wird gegen, wer nicht hat, dem wird genommen." Grüße aus dem christlichen as Abendland.



    Apropos "Härtefällausnahmen"-Absicht der SPD ... - soll ich dazu noch etwas sagen? Evtl: SPD, ein Härtefall. FDP und CDSU werden sich freuen. Die Grünen kümmerts nicht, im Schatten des Klimaheiligenscheins verdämmern die sozialen Gesichtspunkte.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Stärker betroffen sind eigentlich nur Heizungsbesitzer, bei denen wegen Zeitablauf die alte Heizung nicht mehr akzeptiert wird, die nicht mal Brannwertnutzung aufweist. Für die könnten ja ein oer zwei Jahre Aufschub spendiert werden, aber eben keinesfalls für Austausch "Schrott gegen Schrott".

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Das ist das Problem. Zu den Nichtreichen, gehöre ich auch. Ich bin immer noch im Schock und weiß nicht, was ich tun kann. Das geerbte Häuschen verkaufen, damit jemand mit viel Kohle den Umbau vornehmen kann? Nennt man das dann Umverteilung von unten nach oben?

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Dem kann ich nicht widersprechen.

  • " In Neu­bauten dürften dann nur Fernwärmeanschlüsse, Wärmepumpen oder strombetriebene Geräte installiert werden, die möglichst mit Ökoenergie laufen."



    Auch nicht ganz komplett formuliert. Wasserstoffgeräte und die von der FDP favorisierten e-Fuelgeräte dürfen dann sicher auch eingebaut werden. Oder echte biofas (Klärgas, etc.) betriebene Gasgeräte sind auch zulässig, da kein fossiler Brennstoff. Allerdings fällt das LNG (liquid natural gas - Flüssiges Erdgas!) nicht darunter, da dieses eine "grüngewaschene" fossile Gasart ist. Ab 2024 werden die Gaskessel dann auch umbenannt in LNG-Heizgeräte, um die Terminals über die vereinbarte Lieferlaufzeit ausgelastet zu bekommen.

    • @Sonnenhaus:

      An LNG ist gar nichts grüngewaschen. Nicht mal die Energie zur Verflüssigung stammt aus Sonnenenergie, obwohl jene in den Exportländern reichlich vorhanden ist.

  • "Die fossilen Heizungen arbeiten nur noch an den kalten Tagen, wenn die mit Ökostrom betriebenen Wärmepumpen das Duschwasser und die Heizungen nicht ausreichend erwärmen können. " seit wann gibt es denn so etwas? Korrekt geplante und gebaute Wärmepumpen liefern auch an kalten Tagen genug erwärmtes Duschwasser und Raumwärme. Alles eine Frage der richtigen Auslegung und Montage. Das gilt auch für Ökostrom betriebene Wärmepumpen.



    Selbst in der Dunkelflaute ist das möglich; mit dem richtigen Konzept.

    • @Sonnenhaus:

      Übrigens: Schreiben eines der gössten Heizungsanlagen Herstellers in Deutschland an seine (Handwerker) Kunden. Explosionshafter Anstieg von Bestellungen Gas und Ölkessel seit 2 Tagen mit der Aufforderung rechtzeitig zu ordern.



      Bei uns in Deutschland alles zu spät und überstürzt ohne ausreichende Übergangszeiten. Wärmepumpen Lieferzeit 6-8 Monate, Wechselrichter und Speicher für PV Anlagen 8-12 Monate. Meine Prognose: Liefertermine für Öl und Gaskessel vielleicht Mitte nächsten Jahres.

    • @Sonnenhaus:

      Nur bei drastischer Senkung der Heizlast. Für die meisten Altbauten kann eine Wärmepumpe allein nicht kostengünstig betrieben werden. Bitte den KW Preis Erdgas und Strom vergleichen.

    • @Sonnenhaus:

      Ja, deswegen kann man solche Ausnahmen auch problemlos in ein Gesetz reinschreiben.

    • @Sonnenhaus:

      Das richtige Konzept kannste aber nicht überall einbauen und man kann auch nicht jedes verzierte Gründerzeithaus super dämmen.

      Es gibt auch für Wärmepumpen Grenzen.

    • @Sonnenhaus:

      Wärmepumpen arbeiten bei Temperaturen unter ca. -10 Grad extrem ineffizient und verbrauchen dann extrem viel Strom. Für den Fall hat man im Pufferspeicher einen Heizstab, der dann die fehlende Wärme zuliefert. Nur dann wird es richtig teuer mit der Stromrechnung, falls man nicht in einem modernen Niedrigenergiehaus wohnt.



      Allerdings haben wir ja "dank" Klimawandel kaum noch so tiefe Temperaturen.



      Also geht wird aber richtig teuer.

      • @Rudi Hamm:

        Maßnahmen zur "Wohlstand"svernichtung der ärmeren Schichten.