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„Bild“ vs. Virologe DrostenWie man sich einen Aufreger baut

Die „Bild“-Zeitung und der Charité-Virologe Christian Drosten liegen im Clinch. Dabei könnten Wissenschaft und Medien eigentlich gut zusammenarbeiten.

Charité-Virologe Christian Drosten Foto: Christophe Gateau/dpa

D as Ganze ist eine Geschichte aus dem kleinen Lehrbuch des Boulevardjournalismus. Kapitel: Wie bau ich mir einen Aufreger. Man nehme einen prominenten Menschen aus der Wissenschaft und dessen Studie. Dann klaubt man ein paar Aussagen anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, die den Ergebnissen der Studie tatsächlich oder vermeintlich widersprechen.

Mit denen konfrontiert man den erstgenannten Wissenschaftler. Und damit es auch spannend wird, lässt man eine möglichst knappe Frist für die Antwort. Dann kann man nämlich später schreiben „wir hätten Herrn/Frau XY gerne die Möglichkeit gegeben, Stellung zu nehmen, bis Redaktionsschluss erfolgte aber leider …“.

Selbstverständlich geht es um Corona, der Wissenschaftler ist Charité-Virologe Christian Drosten und bei der Boulevardzeitung handelt es sich natürlich um Bild. „Interessant: die #Bild plant eine tendenziöse Berichterstattung über unsere Vorpublikation zu Viruslasten und bemüht dabei Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang. Ich soll innerhalb von einer Stunde Stellung nehmen. Ich habe Besseres zu tun“, twitterte Drosten am Montag.

Um 15 Uhr kamen die Bild-Fragen, bis 16 Uhr sollte die Antwort in der Axel-Springer-Straße sein. „Stehen Sie weiterhin zu den Methoden und der Aussagekraft der Studie?“, wollte Bild treudoof wissen. „Ach nö“, antwortet auf so was natürlich keiner. Wahrscheinlich war die Überschrift „Virologe bleibt trotzdem bei umstrittener Studie“ schon gesetzt.

Kronzeugen distanzierten sich deutlich

Merken Sie was? Bis hierher war noch gar nicht die Rede davon, worum es inhaltlich eigentlich geht. Muss es auch nicht. Um Inhalte geht es nicht. Sondern ums Prinzip.

Weil sich Drosten aber weigerte, mitzuspielen, haute Bild das Ganze online gleich raus: „Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch Wie lange weiß der Star-Virologe schon davon?“, steht auch noch am Mittag danach auf bild.de. Davon, dass sich mittlerweile mehrere der zitierten „Kronzeugen“ auf Twitter und anderswo mehr als deutlich distanziert haben, steht da natürlich nichts.

„Ich wusste nichts von der Anfrage der Bild und distanziere mich von dieser Art, Menschen unter Druck zu setzen, auf das Schärfste“, schrieb etwa der Bonner Statistik-Professor Dominik Liebl, den Bild als Quelle für „Ungereimtheiten“ an der Methodik der Studie bemüht.

Dabei können Medien und Wissenschaft eigentlich gute „Sparringspartner“ sein. So sieht es zum Beispiel Holger Wormer, Professor für Wissenschaftsjournalistik in Dortmund. So könne die Öffentlichkeit am meisten von den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung und ihrer für alle verständlichen „Übersetzung“ durch und in den Medien profitieren. Berechtigte Kritik und Nachfragen sind dabei so selbstverständlich wie zugelassen. Für boulevardesken Schaum vor dem Mund gilt: Wir haben Besseres zu tun!

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Steffen Grimberg
Medienjournalist
2000-2012 Medienredakteur der taz, dann Redakteur bei "ZAPP" (NDR), Leiter des Grimme-Preises, 2016/17 Sprecher der ARD-Vorsitzenden Karola Wille, ab 2018 freier Autor, u.a. beim MDR Medienportal MEDIEN360G. Seit Juni 2023 Leitung des KNA-Mediendienst. Schreibt jede Woche die Medienkolumne "Flimmern und rauschen"
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57 Kommentare

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  • Das Intelligenteste an den Bild-Schreibern sind ihre Weisheitszähne...

  • Eine Stunde Zeit für eine Antwort ist natürlich ein zielführender Ansatz wenn man lieber keine Antwort haben möchte. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass von der Taz ähnliche Methoden genutzt werden: Da kommt die Anfrage nach einer Stellungnahme zu einem geplanten Artikel ohne Zeitenster und nach der Antwort (am gleichen Tag!) wird mitgeteilt, dass es leider, leider schon zu spät sei (Details und Nachweise gerne auf Anfrage). Aber klar, als böse Eigentümergemeinschaft die es wagt eine energetische Modernisierung durchzuführen, hat man es natürlich schwer, wenn der zuständige Redakteur auch für die Junge Welt schreibt und offensichtlich davon ausgeht, dass Mieter immer die Wahrheit sagen.

    Ich habe keinerlei Sympathien für die Bild und ihre Meinungsmache, aber unfaire Tricks können auch andere.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Das Konzept der Bildzeitungsmacher hat sich seit den Springer-Protesten im Kern nicht geändert, und es springt mir aus (fast) jeder neuen Schlagzeile entgegen: Den empörten Biedermann geben ("Bild kämpft für sie"), Brandstifter sein. Nur dass im Unterschied zu damals heute fast alle Polit-Promis bei Bild Schlange stehen, um dort auch mal was sagen zu dürfen.

  • Angesichts solcher Vorfälle (ist ja nicht selten) frage ich mich, warum die Journalisten der anderen Medien die Mitarbeiter von Bild immer noch als Journalisten bezeichnen. Damit bekommen diese eine Aufwertung, die ihnen nicht zusteht.

    Ich würde einen Typen, der mit voller Absicht alle Sicherheitsvorschriften bei der Planung einer Schaltanlage ignoriert, auch nicht als Elektroingenieur und Kollegen bezeichnen. Selbst wenn er einen Zettel vorweisen kann, auf dem steht, dass er einen entsprechenden Abschluss hat. Das reicht nicht. Mann muss auch so handeln, wie es der Beruf erfordert.

  • So macht man Auflage!



    Wer Bild liest und dazu noch kauft, der will einfach belogen werden.



    Aber auch Bild hat Auflage verloren.



    Kenne die Verhältnisse, habe bei Springer als Redakteur gearbeitet.



    Man kann auch den Presserat einschalten usw.

  • BILD/Springer verfolgt in der "Corona-Krise" eine Agenda:



    1. Möglichst schnelle Lockerung der Corona-Regeln



    2. Merkel schwächen



    3. Laschet puschen



    Da passt Drosten-Basching hinein; er ist ja auch der "Corona-Flüsterer der Kanzlerin". "Doch damit ist jetzt SCHLUSS", weil Armin endlich auf den Tisch haut. Schließlich macht Corona ja jeden Deutschen "3.600 EUR ärmer". (alle Zitate aus BILD v. 28.4.2020)



    Gerade das letzte Zitat macht deutlich, wie da gearbeitet wird: die rechnen den Rückgang des BIP, teilen die Zahl durch die Einwohner Deutschlands und behaupten, dass sei der durchschnittliche Wohlstandsverlust -- als würden wir alle automatisch reicher, wenn VW mehr Autos verkauft ... Dass das schief ist, versteht sicherlich auch der/die Bild-Journalistin.



    Ähnlich läuft das übrigens auch bei der WELT.



    Bei Springer geht es um Propaganda, nicht um Journalismus.

  • Ich sach's mal so: Wenn die BILD jetzt neuerdings ein Instrument der Aufklärung wäre, kaufte sie doch keiner mehr. (;-))

  • Hier wurden wohl die Anführungszeichen falsch gesetzt:



    Es müsste Bild-"Zeitung" anstatt "Bild"-Zeitung heißen. Gleichzeitig kann mensch auch Journalismus bezüglich Bild in Anführungszeichen setzen. ;-)

  • Ach BILD.... untergehen wirst du, da helfen dir auch nicht die letzten verzweifelten Versuche ein Thema zu hypen, wo du einen Aufreger vermutest. Untergehen wirst du, wie der ganze Verlag verkümmern wird zu einem kläglichen Häufchen unterbezahlter Redakteure, die sich danach sehnen werden die Sicherheit der taz zu haben und ihre eheamalige Arroganz dieser gegenüber einpacken können. Ein paar werden im PR landen, Storymaschienerie eben. Der Rest: Taxi fahren. Bei Uber natürlich, die zahlen schlechter. Denn die Leute holen sich ihre Fehlinformationen schneller und billiger bei Whatsapp.

    • @Maria Burger:

      Ihre Wunschträume sind aber nicht wirklich realistisch.

      Die Bild ist noch immer die auflagenstärkste überregionale Tageszeitung - mit einem immensen Abstand.

      • @rero:

        Wir reden noch mal in 7-8 Jahren... dann ist die taz noch immer eine kleine, überregionale Zeitung mit guten aber wenig gut bezahlten Mitarbeitern. Dafür stabil am Markt. BILD... noch nicht mal mehr ein Logo. Nur noch eine Erinnerung: Da war doch mal was, wie das HB-Männchen, ach ja, die Älteren unter uns werden sich erinnern....

      • @rero:

        Wobei, die Auflage der BILD ist seit dem Hoch vor ca. 25 Jahren um etwa die Hälfte zurückgegangen. Und es wäre noch viel mehr gewesen, wenn nicht die BILD das Leib- und Magenblatt vieler Fußballinteressierter wäre. Der Springer-Verlag weiß schon, warum er so große journalistische Ressourcen in den Sport- bzw. Fuballteil der Zeitung steckt. Was Hoffnung gibt: Das Durchschnitsalter dieser Fußball-Leser ist relativ hoch...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “ "keep your distance."







    Gestern am Abend Shopenhauer gelesen. Seine Betrachtung über Stachelschweine wollte ich just abtippen, habe dann aber erst mal im Web gesucht. Und es wurde natürlich schon anderswo mit der aktuellen Pandemie in Verbindung gebracht.







    www.element-i.de/k...n-sie-den-abstand/

    & ergänzt so passend

    Stachelschweine & “BILD“



    “ "Bild" mit Stachelschweinen in Verbindung zu bringen, wäre eine Beleidigung für die Stachelschweine, aber die Distanz zu "Bild" kann nicht groß genug sein“

    kurz - Ein wahres Wort - gelassen ausgesprochen. Danke.

    • @Lowandorder:

      & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Nachschlag

      “ Übermedien hat`s auch schon thematisiert uebermedien.de/495...egen-drosten-geht/







      Und die NOZ schwenkt heute auf "Bild"-Kurs. "🤮 - Kotz Würg Übel - "

      kurz - Doppelt hält besser 😱

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Geistiges Futter weiß ich sehr zu schätzen. Ganz besonders, wenn es vollständig ist.

        Beim hiesigen Link ist leider nur partielles Lesen möglich. Das erinnert mich an den Okawango, einen der größten Flüsse Afrikas. Der versandet und versalzt, ehe er den Indischen Ozean erreicht ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Gebs weiter - aber von der ollen Lahn -



          Hört ich schonn - bei GIWEZUAN -



          Doch noch nie von einem -



          OZEAN - 🥳 -

  • WAYNE

  • Ich würde mal behaupten, dass 99% der BILD-Leser keinen blassen Schimmer von wissenschaftlichem Arbeiten haben.



    Geschweige denn der Bild-Redakteure, obwohl (guter) Journalismus ja eigentlich ähnlich arbeiten sollte.



    Herr Drosten hat leider den Fehler begangen den Schmierfinken den kleinen Finger zu reichen und ist nun in der dummen Lage, dass sie an seinem Arm reißen.

  • RS
    Ria Sauter

    Sie zählen die Bildzeitung zu den Medien, Herr Grimberg.



    Das ist, die völlig falsche Sichtweise auf dieses Papierverschmutzer.

    • @Ria Sauter:

      Na Servus

      …anschließe mich mit Klaus Theweleit

      “… Großer Dank (in dem Zusammenhang) an Ulrike Herrmann für ihren Debattenbeitrag zu Frank Schirrmacher (das den Herrn auf die angemessene Mittelgröße zurückstufte; wo einige ihrer Kollegen sich in Lobgesängen ergossen hatten. Peinlich!) Hintergrund: die schleichende Diekmannisierung der taz; und, auf das Fanmeilen-Wesen erweitert: die grob vorangetriebene Boulevardisierung des öffentlichen Raums. Das ist kein Klacks. Das Wörtchen Bild mit dem Zusatz



      „-Zeitung“ zu versehen, ist schon ein Verbrechen.…“ - Korrekt -



      &



      taz.de/Gaucho-Tanz...leit+fu%C3%9Fball/ -



      “ Gaucho-Tanz auf der WM-Party



      : Das war nicht die echte Mannschaft



      Wir sind betrogen worden auf der Fanmeile. Eine Polemik gegen die Inszenierung der Weltmeister – und einige Anmerkungen zur taz-Berichterstattung.“

      • @Lowandorder:

        & nicht vergessen - für Kai & Co - mal wieder nen ☕️ ☕️ - vorbeibringen. Woll.



        Chefredakteuse - Ines Pohl - eil&fertig -



        “ „Bild“ ohne Frauen am Frauentag



        : „Das macht auch keinen Spaß“



        Nichts als Testosteron bei der „Bild“-Zeitung. Frauen hatten am Frauentag keinen Einlass. Bis die taz mit Kaffee vor der Tür stand – und auch hinein durfte.



        taz.de/Bild-ohne-F...rauentag/!5098871/



        & Schlimmer geht immer -



        Zur Verdöpfnerung der taz mit LÜGT -



        “… Heute geht es um die Zukunft der ganzen Branche. Dennoch sollten wir genauso wenig nach dem Staat rufen, wie es die taz vor 25 Jahren getan hat. In der Phase der Transformation benötigt die Verlagsbranche stattdessen neben wirtschaftlichem und intellektuellem Wettbewerb Einigkeit in den ganz grundsätzlichen medienpolitischen Fragen. Einigkeit, die sicherstellt, dass künftig weiter gestritten werden kann. Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte.

        Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild denkbar.



        MATHIAS DÖPFNER - inne taz - 😱 -

        taz.de/Archiv-Such...&SuchRahmen=Print/

        🤮 - Kotz Würg Übel -

        • RS
          Ria Sauter
          @Lowandorder:

          Ja, Frau Pohl war eindeutig bei der falschen Zeitung.

        • @Lowandorder:

          Hätten Sie das nicht verlinkt, dann wäre ich immer noch im Glauben, dass es auch für die taz eine rote journalistische Linie gibt hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Springer Leuten. Für Frau Pohl hat sich die "Verdöpfnerung" ja gelohnt.

          • @Rolf B.:

            always at your servíce - eigentlich einer meiner Klassiker.



            Der mich jedesmal fassungslos macht.



            Zumal pikanterweise diese Dame schlicht kunstfeindlich dämliches zu Kai sein Pimmel & “Friede sei mit dir“ von Peter Lenk von sich zu geben wußte.

            kurz - Sternstunde - 🥳 - von Rad ab



            de.wikipedia.org/w...Friede_sei_mit_Dir



            “… Das Relief führte bei der taz selbst zu Diskussionen. taz-Chefredakteurin Ines Pohl, die von der Installation des Kunstwerks offenbar überrascht wurde, forderte in der Debatte,[7] es umgehend wieder zu entfernen. Dort kritisierte sie auch Lenk, der „offensichtlich ein tiefes Männerproblem mit dem Kunstgegenstand teilt: Wer hat denn jetzt den Längeren?“[7]



            In der Debatte verteidigte ihr Kollege Philipp Gessler das Relief hingegen als Ausdruck der Kunstfreiheit.…“

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Manchmal, ja wirklich machmal ...

          ... kann es gut sein, den Deckel schnell wieder auf die Gruft zu legen.

          Ich wundere mich immer darüber, wie es lebende Menschen schaffen, mit Reptiloiden zu kommunizieren. Auf welchen Frequenzen das wohl geht - und wie?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wer mit BILD groß, erwachsen, und alt geworden ist, weiß, was er zu erwarten hat: toxisches Futter für die niedersten Instinkte aus dem Bereich Grenzbedibilität - wie ein Freund von mir früh sagte.

    Beim Gang zum Bäcker bekomme ich - auch ungefragt - die unvermeidliche Dosis ab. Es hat auch eine praktische Komponente: für den ewigen Kreislauf aus Einfuhr und Aus (Ab) fuhr ist damit gesorgt.

    Für die Jüngeren unter uns verweise ich, um auch die inhaltliche Seite zu bedienen, mit Rolf B. auf den Kontext BILD-Zeitung und Dutschke-Attentat. Kann bei Bedarf schnell recherchiert werden.

  • "„wir hätten Herrn/Frau XY gerne die Möglichkeit gegeben, Stellung zu nehmen, bis Redaktionsschluss erfolgte aber leider …“."



    Sowas liest man auch in der taz häufig und ich vermeine zwischen den Zeilen dann wahrzunehmen, dass suggeriert werden soll, die entsprechende Person oder Institution möchte einer Antwort ausweichen.



    Auch wenn das Verhalten der Bild-Zeitung und ihrer Redakteure unverschämt ist, so wirft der Vorgang doch ein Schlaglicht auf das Verhältnis von Medien zu Wissenschaft. Über verschiedene geisteswissenschaftlich Kanäle habe ich schon mitbekommen, wie sich über den Druck aufgeregt wird, der vonseiten der Medienvertreter aufgebaut werde, wenn um spezifische Informationen binnen kurzer Zeit gebeten wird. Ja, natürlich braucht die Wissenschaft die Medien, um ihre Ergebnisse der Gesellschaft zu kommunizieren. Aber ungeachtet der in den letzten Jahren/Jahrzehnten stärker gewordenen Erfordernis' nach einem hohen Paper-out-put, arbeiten Wissenschaftler doch anders als Journalisten nicht nur von Tag zu Tag. Und wenn man spezifische und präzise Information wünscht, sollte Wissenschaftlern ausreichend Zeit gegeben werden, diese zu liefern.

  • "Um 15 Uhr kamen die Bild-Fragen, bis 16 Uhr sollte die Antwort in der Axel-Springer-Straße sein."

    Geografisch liegt der Springer-Verlag ja zu einem hohen Prozentsatz an der Rudi-Dutschke Str. Ich finde an diese kleine geografische Genauigkeit könnte mensch (der TAZ) öfters erinnern, wenn es um die Bild geht - so als kleine Nachbarschaftsschelmerei ;)

    Achja und, Leute, Zeit ist Geld! 60 Minuten für ne Stellungnahme per Sprachnachricht reicht doch aus - wie viel Inhalt wollt ihr denn noch?? Dit kost doch allet!

    Zum Inhalt: Ich habe mich nie gewundert, dass viele Wut-Menschen das Vertrauen in die Presse verlieren, wenn ihr liebstes Blatt halt irgendwie alles zusammenschwurbelt. Das machen sie nur halt schon immer....

    • @outsourced:

      Die Adresse des Springer-Hochhauses lautet Axel-Springer-Straße 65. Mehr gibts zu Ihren Statments bezüglich der Adresse nicht zu sagen.

      • @Kaboom:

        Wie ich erwähnte ging es um geographische Aspekte. Dass das Hochhaus an der A-S. Straße liegt ist mir klar, genau wie die offizielle Adresse.Wie Herr Günther bereits ausführte ist die Straße ein Dorn im Gemächt des patriarchalen Blattes. Der Teil des Hauses wo Schund und Luder geschrieben wird ist wohl eher der im Bereich der Dutschkestraße, dort sitzen die Sklavereifreundlichen Schergen. Der Teil für die (Koka-) Highsociety ist wohl das Hochhaus, welch Schund und welche Luder dort getrieben werden ist der Fantasie überlassen, welche in diesem Fall nicht übertrieben werden kann. Es ist in jedem Fall ein Ibizagleiches Mahnmal der Schande was wir uns da ins Herz der Hauptstadt gepflanzt haben...



        So das sollte reichen an linkspopulistischen Parolen zum Frühstück. Frohen Donnerstag!

      • @Kaboom:

        Der Springer Verlag hat also gegen die Umbenennung der damaligen Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße geklagt und verloren, weil man davon nicht betroffen war...

        app.handelsblatt.c...fahrt/2544986.html

  • Macht Bio nun wirr oder nicht?



    Diese die Leser der taz mit am meisten bewegende Frage, aufgeworfen und erläutert von der taz ( taz.de/Corona-und-...stheorie/!5684477/ ) ist ein schönes Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Medien bestens zusammen arbeiten beim Thema Corona.

  • "liegen im Clinch?", liegen weisse Polizisten mit Afroamerikanern im Dauerclinch? Kann ich nicht weiterlesen...

  • So wird Bild doch schon seit Generationen gemacht. Druck durch kurze Zeiten, verzerrte Darstellungen usw. (ich sag mal nur "Hans Esser").



    Die Frage ist doch eher, WARUM das jetzt in diesem Zusammmenhang so läuft, derlei Promikampangnen werden ja nicht morgens auf der Redaktionseinnordung ausgewürfelt und dann umgesetzt, sondern dienen einem Zweck.

  • Wie üblich ging es der Bildzeitung nicht um die Sache. Der vermeintliche Aufreger war nämlich keiner. Drosten behauptete nämlich nie, Kinder seien per se genauso ansteckend wie Erwachsene. Er wies in seinem Podcast ausdrücklich auf das "Könnte" hin und darauf, dass andere Studien zu anderen Ergebnissen gekommen seien. Das Angenehme an Drosten ist seine Seriosität und die Transparenz und auch die Vorsicht, mit der er Erkenntnisse mitteilt, wobei er ständig hinzufügt, dass er ebenso wie die gesamte Wissenschaftscommunity ständig dazu lerne. All das ist genau das Gegenteil der Arbeitsweise von Bild. In diesem Fall: Pech für Bild.

  • Hmmm... also zum twittern hat der gute Herr Drosten dann soch noch Zeit. Auch hat sich der Statistik Professor ja nich inhaltlich von der Kritik distanziert...

    • @Lutz Maximilian:

      Die "Kritik" hatte ja auch keinen Inhalt :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Doch hat sie. Seine Schlüsse aus seinen Zahlen sind falsch. D.h. es wirkt so, als ob er eine politische Entscheidung beeinflussen wollte.

  • Ich denke nicht, dass BILD und Wissenschaft gute „Sparringspartner“ sein können. Da werden Erinnerungen wach an die Hetzjagd der BILD und der Springerpresse gegen Dutschke.

  • Dass Herr Drosten die Bild-Zeitung einfach auflaufen lässt, ist obercool.

    Die Bild ist vielleicht das krasseste, aber nicht das einzige Medium, das so agiert.

  • Die einzige Frage, die sich mir in dieser Angelegenheit stellt, ist in wie weit die Redaktion der BILD mittlerweile von Leuten aus dem ultrarechten Milieu unterwandert ist!

    • @boidsen:

      Lustige Frage. Bild bewegt sich schon immer am rechten Rand.

  • Ich bin aufgewachsen als Kind der RAF, und hätte nie gedacht dass ich sagen muss: die taz ist genauso unverfroren wie die BILD. Es ist falsch sie zu lesen. Goodbye, mit Tränen im Auge...

    • @Lisa Dömeland:

      Ja, ähm, warum lesen Sie die TAZ denn noch?

  • Ich verfolge sämtliche Medien seit Wochen,und bin entsetzt.



    Entsetzt über den Ton, den mangelnden sachlichen Diskurs.



    Und vor allem das mangelnde Gefühl von Verbindungen.



    Wir alle sind verbunden als Menschheit in dieser Situation.



    Alles was ich hier lese, beruht auf Rechthaben und Abstraktionen,ohne daran zu denken dass wir global verbunden sind, und auch so denken und handeln müssten. Mit Verlaub: ihr alle zusammen, in euerm vermeintlichen Drama, seid nur Wohlstandsgören, die nur sich selbst sehen.

  • sehr richtig: ein ekelhaftes drecksblatt kann unmöglich ein gesprächspartner für "die wissenschaft" sein. wenn es auch millionen leser geben mag darf es keine zugeständnisse an ein organ der rationalität geben.

  • Der sachliche Inhalt der Auseinandersetzung und inwieweit sich Drosten evtl. doch geirrt hat, oder auch nicht, hätte mich jetzt trotzdem brennend interessiert ...

    • @Trigger:

      Der Statistiker Spiegelhalter sieht es anders. "Is SARS-CoV-2 viral load lower in young children than adults? Jones et al provide evidence that it is (in spite of their claims to the contrary)."

      D.h. die Studie ist nicht falsch nur die Schlussfolgerungen.



      medium.com/@d_spie...dults-8b4116d28353

    • @Trigger:

      Da empfehle ich ein SPO-Interview mit einem der angeblichen Drosten-Kritiker, Prof. Stoye.



      www.spiegel.de/wis...-9321-0a8bdee3bb4a



      Kurz: Er weist darauf hin, dass die statistischen Ergebnisse der Studie von der Methodenwahl des Forschers abhängen: "Andere Verfahren hätten möglicherweise zu anderen Ergebnissen geführt." Von "grob falscher Studie" ist da natürlich keine Rede. Methoden und Ergebnisse werden in der Wissenschaft immer hinterfragt, außerdem ist die Studie eine Vorstudie, es geht also auch darum, die Methoden noch zu verbessern. Bild und Wissenschaft passen nicht zusammen, dafür sind die Bild-Redakteure zu ungebildet und politisch festgelegt. Wissenschaftler "streiten" höflich, daten- und ergebnisorientiert.

      • @Dorian Müller:

        Danke, das genügt mir, glaub ich ... Die "Bild" halt wieder.

    • @Trigger:

      Ja, oder...?

  • Gibt es da Verbindungen zur Story Machine connection? Muss ja nicht sein, ist aber sooo verlockend.

  • „Dabei können Medien und Wissenschaft eigentlich gute „Sparringspartner“ sein.“ sowas im Zusammenhang mit ausgerechnet der Bildzeitung zu bringen, grenzt an Unverfrorenheit. Für diese Gazette gilt nur eines und das endgültig:



    "Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." - Max Goldt

    • @guzman:

      @guzman



      Es gab Zeiten da war klar wofür die verschiedenen Medien stehen. Das hat sich verändert. Auch nur dreißig Minuten in der Kommentarfunktion der taz erübrigt das.



      Jeder in seiner Blase , glaubt er darf so mit Mitmenschen umgehen. Das gefährliche am Virus sind tatsächlich wir Menschen und der Umgang.

      • @Lisa Dömeland:

        Ja, wofür die BILD steht, wissen wir schon lange.



        "Die Ärzte" haben das nett zusammengefasst mit: Angst, Hass, Titten und Wetterbericht"

        Menschenverachtung hat mit Meinung und Blase so gar nichts zu tun!

        • @Life is Life:

          Das wichtigste vergessen:FUSSBALL