piwik no script img

Wahl in GroßbritannienWahlsieg mit Chancen

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Boris Johnsons Erfolg bringt dem Land Stabilität. Die Linke hat nun die Möglichkeit, sich neu zu erfinden.

Boris Johnson weiß genau: Er muss jetzt für alle regieren Foto: AP/Frank Augstein

D as wurde ja auch Zeit. Boris Johnson gewinnt die Wahlen in Großbritannien deutlich – und mit dreieinhalb Jahren Verspätung findet das Brexit-Referendum von 2016 seine folgerichtige Umsetzung in der Politik.

Man kann vom wiedergewählten Premierminister eine schlechte Meinung haben und ihn als gefährlichen Hasardeur bekämpfen, man kann auch den Brexit für eine Katastrophe halten – aber angesichts dessen, wie sich die Briten nunmal mehrfach entschieden haben, lässt die politische Logik dieses Wahlergebnis als einzig möglichen Garanten für die Wiederherstellung von Stabilität in Großbritannien, für eine Klärung des britischen Verhältnisses zu Europa und auch für die überfällige Neuordnung der britischen Politik erscheinen.

Ein erneutes Patt im Parlament, angesichts der Umfragenwerte die einzige mögliche denkbare Alternative, hätte Großbritannien im politischen Chaos des vergangenen Herbstes erstarren lassen, mit einer blockierten Legislative, einer gelähmten Regierung egal unter wessen Führung, erneuten Brexit-Verschiebungen und massiven Streitereien über ein mögliches weiteres Referendum. Polarisierung und Gereiztheit hätten auf allen Seiten weiter zugenommen.

Boris Johnson hat einen so hohen Sieg eingefahren, dass er es sich jetzt gar nicht leisten könnte, das Land zu spalten. Seine Konservativen verdanken ihren Wahltriumph einer traditionell antikonservativen Wählerschaft, die „Boris“ wegen Brexit ausnahmsweise die Stimme geliehen haben, mit seiner Partei ansonsten wenig am Hut haben und sie ihm auch wieder entziehen können.

Eine schnelle Einigung mit Brüssel wird jetzt leichter

Der Premierminister muss jetzt für das ganze Land regieren, will er nicht im nächsten Jahr so schnell wieder untergehen, wie er im vergangenen Jahr aufgestiegen ist. Das weiß er ganz genau.

Dass Johnson eben kein prinzipiengeleiteter Politiker ist, sondern je nach Sichtweise entweder ein Pragmatiker oder ein Opportunist und auf jeden Fall ein gerissener Machtpolitiker, ist da ausgesprochen hilfreich. Auch für das Verhältnis zur EU ist das von Vorteil, wie die EU selbst weiß: Mit einer hohen Mehrheit für den Premierminister endet der Zustand, dass einzelne Überzeugungstäter im Parlament alles blockieren können.

Eine schnelle Einigung zwischen London und Brüssel wird daher mit einem starken Boris Johnson leichter und nicht schwerer, denn nichts hat der Premierminister so oft betont wie seinen Wunsch, den Brexit endlich hinter sich zu bringen und sich dann den wirklich wichtigen Problemen zu widmen. Das schwierigste dieser Probleme dürfte übrigens Schottland heißen, worauf weder die Konservativen noch Labour eine Antwort parat haben.

Auch für Johnsons Gegner eröffnet Johnsons Sieg, gekoppelt mit Corbyns Niederlage, neue Chancen. Die Labour-Opposition hatte sich mit der Clique ressentimentgeladener Altsozialisten an ihrer Spitze in eine unansehnliche Sackgasse manövriert, in die viele ihrer Wähler ihr nicht folgen wollten.

Die Linke kann sich jetzt vom Corbyn-Irrweg lösen

Stattdessen haben Liberale und Grüne zwar nicht mehr Parlamentssitze, wohl aber mehr Stimmen und auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit für ihre Themen und für eine weniger apparatgeleitete Politik gewonnen. Jetzt müssten sie nur noch aufhören, immer bloß die Brexit-Schlachten der Vergangenheit zu führen.

Die britische Linke kann sich jetzt vom Corbyn-Irrweg lösen, den Brexit hinter sich lassen, sich von Grund auf neu erfinden und eine Grundlage für eine progressive Politik ohne Hass und Vorurteile schaffen, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellt. Dann wird sie vielleicht auch wieder mehrheitsfähig gegenüber einer Rechten, die jenseits vom Willen zur Macht den Beweis einer Zukunftsvision für Großbritannien bisher schuldig geblieben ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
Mehr zum Thema

89 Kommentare

 / 
  • Die Frage der politischen Kultur in der Labour-Party - ob eine Summe von 1000n Äußerungen über Israel und FOR-Palestine als antisemitischer Antizionismus entlang Lenny Brenners Bücher zu bewerten seien - spielten bei dieser Wahl keine Rolle. - Einzig die Vorstellung von sich als Briten „Wir werden uns als Welthandelsmacht neu erfinden.“ Dass das neben den anderen großen Industriemächten jetzt und sofort passieren wird, und dazu auch noch mit der Überwindung aller Klassengegensätze auf den Inseln ist m.E. unrealistisch. Deshalb ist der gesamte Austrittsvorgang und diese Wahl ein vollständiger Irrtum.



    Putin und Warum_denkt-keiner nach werden sich freuen: es braucht keinerlei äußeren Einfluss um die EU zu zersetzen. National denken reicht.

  • "Seine Konservativen verdanken ihren Wahltriumph einer traditionell antikonservativen Wählerschaft, die „Boris“ wegen Brexit ausnahmsweise die Stimme geliehen haben, mit seiner Partei ansonsten wenig am Hut haben und sie ihm auch wieder entziehen können."

    die brexit-wahl wäre gar nicht nötig gewesen wenn das ergebnis des referendums respektiert worden wäre.



    nun wird es respektiert werden müssen.die briten haben ihre demokratie wieder .sie sind wieder souverän.sie werden nicht mehr von der eu zwangsentdemokratiesiert .



    sie können sich wieder so regieren oder regieren lassen wie sie wollen.



    und wenn sie bei einer der nächsten wahlen nein zum neoliberalismus sagen sollten so wird dieses nein jetzt nicht mehr kassiert und anulliert werden können.



    die befreiung von der fremdbestimmung durch brüssel und berlin eröffnet auch die chance in grossbritannien die direkte demokratie einzuführen.



    das wäre eine möglichkeit den schaden zu begrenzen den die konservative partei auf politikfeldern anrichten könnte ,auf denen sie positionen vertritt wegen derer sie nicht gewählt wurde.

  • „Boris Johnsons Erfolg bringt dem Land Stabilität“

    Jau, so wahr das Kind im Brunnen sicherer ist als auf der Brunnenmauer.

  • Die Briten wählen einen Lügner und die Taz schreibt vom Corbyn-Irrweg.



    Gehts noch? Das Programm Corbyns war für die Allgemeinheit gedacht, war für meine Begriffe in Ordnung.



    Dieses Kuriosum erleben wir ja in Deutschland seit vielen Jahren. Arbeiter wählen ihre "Metzger" selber.



    Dass Schröder ein "Schlächter" war wird der SPD ewig anhaften. Die CDU darf das.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Grimm:

      Ein richtiger Hinweis, der ein wenig kurz greift.

      Parteien und Politiker haben es beim Wähler offenbar einfacher, wenn sie eh nicht auf derem Schirm sind. Dann genießen sie (Johnson ist da nach Trump der absolute Prototyp des Gauklers) bei vielen Narrenfreiheit.



      (Was dies mit kognitiver oder emotionaler Intelligenz zu tun hat, mögen andere untersuchen.)

      Bei tendenziell eher linken Parteien wird der Ent-Täuschungs-Faktor schnell und dauerhaft wirksam.

      Die emotionaleren unter uns wissen: kommen Gefühle zu sehr ins Spiel, entstehen Schräglagen und Konflikte. Dies gilt im Kleinen wie im Großen.

      Mein persönliches Fazit, auch nach der GB-Wahl: den Sozen eine Chance geben.

  • In GB hatten alle die Schnauze voll von dem Hin und Her bzgl Brexit. Diese Stimmung hat Johnson in einen Wahlerfolg umgesetzt, was nach dem grandiosen Abräumen der Brexit-Party bei der EU-Wahl nicht wundert.

    Grundsätzlich kann man sogar gutheißen, dass ein Referendum, auch wenn es knapp war, von der Politszene umgesetzt wird und nicht wie in Griechenland, so lange abgestimmt werden muss, bis das Ergebnis passt. Wobei das da von außen diktiert wurde.

    Die Party geht aber jetzt erst los. Johnson hat wie alle Märchenerzähler kein Konzept und keine Interesse für die Aufgaben, die in England anstehen. Stattdessen werden wohl Handelskriege angezettelt, vielleicht schaffen sie es, Deutschland als Dumping-Land zu unterbieten, oder irgendwas, womit sich punkten oder ablenken lässt, zu beobachten bei seinem Doppelgänger Trump. Nur ist England nicht USA, die imperialen Zeiten sind hier lange vorbei.

    Wahrscheinlich muss es erst so richtig knallen, bis einer Mehrheit klar wird, dass sie immer wieder verarscht wird und dass das, was sie an der EU kritisiert, genauso auf ihre eigene Regierung zutrifft. Zunächst werden die Entwicklungen in Irland und Schottland spannend.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @uvw:

      Stimme Ihren Ausführungen gerne zu.

      JA, die imperialen Zeiten sind vorbei. Das scheinen gewisse deutsche "Führungskräfte" schneller und besser verstanden zu haben als manche Briten. Dort ist die Nostalgie offenbar größer.

      Auf Schottland schaue ich mit einer gewissen Vorfreude, auf Irland/ Nordirland mit angespannter Sorge.

      Der Begriff "Märchenerzähler" gefällt mir hier ausgesprochen gut. Auch wenn er etwas zu holzschnittartig ausfällt. Als ebensolcher weiß ich: es gibt solche - und solche.

      Die Briten werden viel Freude haben. Doch das Erwachen ...

      Ich zähle zu den Deutschen, deren Bedauern eher in homöopathischen Dosen ausfällt. Der britsche Humor möge uns erhalten bleiben.

      Ansonsten gilt: Willkommen in der 'Hochphase' der Gaukler und Seifenverkäufer.

  • Wenn B. Johnson GB eint, dann mit Krawall-Patriotismus. Die Neuerfindung der "Linken"hat in Polen, Ungarn, Italien, der Türkei und in Israel ja such super geklappt nachdem die Macho-Heinis an die Regietung gekommen sind. Aber die Linke denkt wahrscheinlich in größeren Zeiträumen; damit ähnelt sie der katholischen Kirche.

  • Und so was wird in der TAZ veröffentlicht? Habe ich nie für möglich gehalten.

    Das ist die taz des Jahres 2019. Man findet den Wahlsieg der rechten neoliberalen Tories gut, weil nun klare Verhältnisse geschaffen werden, Stabilität einzieht und Labour sich von dem linken Irrweg lösen kann.

    Dieser Kommentar hätte so auch im Fokus, der WELT, Tichys Einblick oder dem Cicero erscheinen können. Quele Nachdenkseiten.

    • @Illoinen:

      Ich teile den Tenor dieses Artikels auch nicht - aber mich freut es, dass die TAZ auch kontroverse Beiträge veröffentlicht.



      wenn sie nur ihre eigene Meinung bestätigt haben wollen bitten sich andere Blätter an.

    • @Illoinen:

      Ich finds gut wenn die Zeitungsartikel nicht alle glattgebügelt und vorhersehbar sind auch wenn man sich manchmal ärgert.

  • Thema Antisemitismus:



    Die junge Progressive Basis Labours wird ähnlich drauf sein wie die junge Basis der US Demokraten, gegen den Antisemitismus dieser Leute ist doch Cobyrn als Oldschool Palestina Fan noch gemäßigt. Es sind ja auch gerade die Jungen, die damals Corbyn ins Amt brachten.

    • @FancyBeard:

      Sie verwechseln kritik am nationalreligiösen ultrazionismus der siedlerbewegung und deren fortgesetzter unterstützung durch rechtpopulistische israelische regierungen mit antisemitismus.dass ist weder fair noch wird es einer deeskalation dienen.

    • @FancyBeard:

      "Antisemitismus"

      So ein Quatsch...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Kleiner Tipp am Rande:

        Geben Sie in eine Suchmaschine Ihrer Wahl:

        "Labour Antisemitismus"

        ein.

        Bei Google bekommt man 210.000 Treffer.

        Quer durch die internationale Medienlandschaft.

        Und schon haben Sie eine schöne Beschäftigung für heute Abend.

        Oder aber, Sie ignorieren das alles weiterhin.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ist mir bekannt, dass hier eine sehr große Kampagne läuft. Die Substanz bleibt trotzdem sehr, sehr dürftig.

          Sie erinnern sich an die offensichtlich manipulierte Fotoserie von Corbyn in Libyen?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ja, Corbyn stand fünf Meter neben dem Grab des Terroristen.

            Sind Sie wirklich so verhärtet, dass Sie die Berichterstattung von hunderten von Zeitungen, Web-Seiten, TV-Sendern, Radio-Features schlicht für eine Kampagne halten?

            Die lügen alle? Auf Geheiß einer wie auch immer gearteten höheren Macht?

            Exemplarisch ein kleiner Fisch aus dem Medienteich, eines von tausenden von Beispielen:

            www.ruhrbarone.de/...k-gebrochen/176782

            Sie können natürlich glauben, was Sie gern möchten, aber wenn Sie das alles leugnen, können Sie genauso gut Mondlandungen leugnen.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              "Ja, Corbyn stand fünf Meter neben dem Grab des Terroristen."

              Das sollten die Bilder suggerieren. Blöd nur, dass ein Vergleich der Objekte im Hintergrund und des Bodens zeigt, dass es nicht so ist. Man muss nur die Augen aufmachen.

              "Sind Sie wirklich so verhärtet, dass Sie die Berichterstattung von hunderten von Zeitungen, Web-Seiten, TV-Sendern, Radio-Features schlicht für eine Kampagne halten?"

              Tut mir leid, dass ich noch selbst denke. Besonders, wenn nur jeder nachplappert, was irgendjemand rausgehauen hat. tatsächlich gibt es nur wenige Meldungen, die sehr oft wiederholt wurden.

              "Die lügen alle? Auf Geheiß einer wie auch immer gearteten höheren Macht?"

              Nein. Ich glaube nicht an höhere Mächte. Aber mir ist klar, dass die Nutznießer von Thatcher und ihren Nachfolgern vor Corbyns Plänen viel, viel mehr Angst haben, als vorm Brexit. Denn es geht an den Geldbeutel. Und zufällig befinden sich die britischen Medien (die Quelle so zu sagen) in der Hand von Leuten, die durch die einfachen, sozialdemokratischen Reformen Corbyns viel Geld verloren hätten.

              Deshalb musste er von der Macht fern gehalten werden. Notfalls mit Lügen, Fälschungen und Verdrehungen.

              Hat ja auch geklappt. Bei dem Wort Antisemit, gehen die Menschen auf Abstand. Meist ist das auch richtig. Nur kann man es auch benutzen, um jemanden fertig zu machen.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @warum_denkt_keiner_nach?:

                Alles klar.

                Die neoliberale Verschwörung will den Brexit.

                Natürlich. Ist ja auch gut für alle.

                In wessen Hand befinden sich denn die britischen Medien? Und die deutschen und die europäischen und die amerikanischen und die linken und die rechten und die liberalen?

                Komischerweise schreiben alle darüber.

                Da muss ja jemand am ganz großen Rad drehen.

                Dass die jüdischen Medien dabei sind:

                www.juedische-allg...ederlage/?q=corbyn

                geschenkt.

                Aber was ist mit allen anderen? Wer sagt denen, dass sie sowas schreiben sollen?

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  "Die neoliberale Verschwörung will den Brexit."

                  Sie haben in den letzten Wochen keine Zeitung gelesen? Plötzlich war der Boris garnicht mehr so böse und es wurde viel darüber geschrieben, dass Corbyn das Land ruinieren würde. Und dabei hieß es vorher, der Brexit wäre der Untergang des Abendlandes.

                  Übrigens wurde der angebliche Antisemitismus bei Labour erst "entdeckt" als die Partei nach links vom Kurs abwich und damit bei den Wählern ganz gut ankam.

                  Es wäre auch recht einfach gewesen, vor der Wahl Johnson abzusetzen und den Brexit zu verhindern. Aber einigen Leuten schien selbst ein machtloser Corbyn in der Downing Street zu gefährlich :-)

                  "Komischerweise schreiben alle darüber."

                  Man schreibt von einander ab.

                  "Da muss ja jemand am ganz großen Rad drehen."

                  Nein, da gibt es keinen Supervisor. Aber gleiche Interessen. Stellen Sie sich mal vor, Corbyn würde GB erfolgreich umgestalten. Dann könnte man den deutschen Sozialdemokraten garnicht mehr einreden, dass sozialdemokratische Politik in den Untergang führt. Schauen Sie sich mal die heutigen Kommentare in unserer bürgerlichen Presse an. Da fehlt fast nirgends die Wahrung an die SPD vor dem, was neuerdings ein Linkskurs sein soll.

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Ich gebe auf.

                    Sie haben recht.

                    Es war alles nur eine Kampagne um Labour zu diskreditieren.

                    Und sie war erfolgreich und bald kommt die nächste.

                    So ist das eben. Progressive, Linke machen keine Fehler, sie sind nur Opfer von Kampagnen.

                    Von Mächten, die größer sind als sie selbst.

                    • @88181 (Profil gelöscht):

                      "...Linke machen keine Fehler..."

                      Nein. Linke und speziell Labour machen viele Fehler.

                      "Ich gebe auf."

                      Ich auch. Sie werden nie verstehen, wie die Gesellschaft funktioniert, in der Sie leben.

                      • 8G
                        88181 (Profil gelöscht)
                        @warum_denkt_keiner_nach?:

                        Aber ich weiß wie Sie sie verstehen:

                        Die böse kleine Gruppe unterdrückt die Masse der Guten.

                        • @88181 (Profil gelöscht):

                          Ihr Fehler fängt schon damit an, dass Sie über gut und böse schreiben.

                          Menschen haben Interessen. Und die vertreten sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Geld ist ein mächtiges Mittel...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @FancyBeard:

      Da ist was dran, aber ich finde, die Bilder in USA und Großbritannien gleichen sich in der Sache.

      Ich bin froh, dass Corbyn verloren hat, bin aber nicht froh, dass Johnson gewonnen hat.

      Vertrackte Sache.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Dabei wäre Corbyns sozialdemokratisches Programm eigentlich ein Mittel, die Johnsons zu verhindern.

        Aber wenn Sie die USA schon erwähnen. Wem drücken Sie eigentlich die Daumen, wenn Biden nicht antritt, um Trump zu einer zweiten Amtszeit zu verhelfen?

        Frau Warren und Herr Sanders haben ähnliche Programme wie Corbyn.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Niemandem.

          Wenn sie die Probleme nicht in den Griff kriegen wollen, selbst schuld.

          Oder, sie machen es wie Sie und sagen, es gibt gar keine Probleme.

          Auf jeden Fall sind die anderen schuld.

      • 0G
        06313 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Pest oder Cholera?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @06313 (Profil gelöscht):

          Irgendwie schon.

          Bleibt die Hoffnung, dass Labour durch einen Läuterungsprozess geht und es der Partei gelingt, sich neu aufzustellen.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Okay - verstehe jetzt.

            Ich bin froh für die EU, dass der Brexit deutlich bestätigt wurde. Vielleicht gibt es dann nach Jahrzehnten britischer Extrawürste und Quertreibereien ein wenig mehr Ruhe und Klarheit.

            Welche Folgen dies für die Briten hat, damit müssen sich diese vor allem selbst auseinandersetzen. Von daher teile ich Ihr Problem in Sachen Johnson oder Corbyn nicht.

            Und was die Neu-Aufstellung von Labour angeht, unterscheide ich zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

            Sollen sie dran arbeiten. Mit Labour im Namen dürfte das doch nicht so schwerfallen. Soviel aus Kalau.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Ich weiß es nicht.

              Ich glaube, letztendlich ist keiner über den Brexit froh.

              Vielleicht nur, dass es endlich klar und bald vorbei ist.

              Was das dann im einzelnen bedeutet, das vermag ich nicht zu sagen.

              Jedenfalls nicht:

              "Britannia rule the waves."

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Ich bitte darum, Ihre obige Aussage zu korrigieren:

                "Keiner - außer olle Leiberg - ist über den Brexit froh."

                Bemühen Sie mal kurz Ihr Langzeitgedächtnis, das doch bei uns Alten so gut ausgeprägt sein soll. ;-)

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Jetzt habe ich ein paar Stunden gegrübelt, aber es will mir einfach nichts einfallen.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @88181 (Profil gelöscht):

                    Da sei Schweigen empfohlen. Den Oscar Wilde halte ich mal kulant zurück.

                    • 8G
                      88181 (Profil gelöscht)
                      @76530 (Profil gelöscht):

                      Wäre Wilde heute ein Brexiteer?

                      "Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten."

                      Das schaffe ich nie.

  • Naja.. der Dominic Johnson ist ja offenbar ein`positiver Denker´.. wo das "Prinzip Hoffnung" dominiert... sein gutes Recht !



    Aber? ..dies kommende "JA" zum Brexit impliziert Gefahren für die EU.. und auch für den erneuten "Kalten Krieg"!



    ..und auch mit den U.N.O. Menschenrechten wird es USA orientierte , seltsame Veränderungen geben! Und: "Bye zum EU Friedensprojekt"? ..und Julian Assange , (sowieso im Sterben begriffen im UK Sicherheitsgefängnis?).. dürfte seine begründete Freiheit nicht erreichen..?

  • Selten einen widersprüchlicheren Artikel als diesen gelesen, gespickt mit jeder Menge Ungenauigkeiten, die locker genauer zu beschreiben gewesen wären, wenn man sich denn bemüht hätte:



    1. "deieinhalb Jahre Verspätung" würde heißen, dass kurz nach der Abstimmung, kein Referendum, ein Vertrag vorhanden gewesen wäre. Nichts ist unrealistischer als das. 2. "Bringt Stabilität", wenn noch am selben Tag von Schottland ein Austritt aus GB angekündigt wird. 3. "Bringt dem Land Stabilität" und "Wiederherstellung der Stabilität", sind zwei Paar Stiefel, vorausgesetzt, man ist der Sprache mächtig, in der man schreibt. Usw.

  • "Boris Johnsons Erfolg bringt dem Land Stabilität."

    Kommt darauf an. wenn die Schotten jetzt austreten...

    "Corbyn-Irrweg"

    Das Programm von Corbyn war sehr gut. Er hat sich aber durch sein rumeiern beim Brexit schon vor der Wahl in s Abseits geschossen. Er hätte viel eher eine klare Linie finden müssen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Und wie hätte die Aussehen sollen?

      Corbyn wollte nicht in der EU bleiben, Teile seines "Wirtschaftsprogramms" sind in ihr überhaupt nicht möglich.

      Und das hätte ich mal sehen, Corbyn versucht Linken Verbleib in neoliberaler EU schmackhaft zu machen.

      Austreten war eigentlich auch keine Option, dazu gibt es in der Partei und unter den Wählern zu viele Europa Fans, gerade unter den Jüngeren.

      • @Sven Günther:

        "...Teile seines "Wirtschaftsprogramms" sind in ihr überhaupt nicht möglich."

        Das ließe sich ja zum Nutzen aller Menschen in der EU ändern. Die EU wird nur überleben, wenn Menschen wichtiger werden als Kapitalinteressen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ja, aber der Umbau der EU ist ein langfristiges Projekt, das inzwischen aufgrund ihrer schieren Menge an Mitgliedern immer schwieriger wird.

          Hier ging es aber um eine Entscheidung im hier und jetzt, wollen wir weiter Teil dieser Union sein, ja oder nein.

      • @Sven Günther:

        Zustimmung, ich denke Cobyrn hätte von Anfang an sagen sollen er handelt einen Deal mit der EU aus und lässt dann drüber abstimmen. So hätte er vielleicht seine jungen Anti Brexit Unterstützer und Pro Brexit Stammwähler überzeugen können. Ist nicht sonderlich elegant, hätte aber mit der richtigen Orchestrierung verkauft werden können. Von Ihm kam aber lange Zeit nichts.

  • Labour sollte sich hüten, wieder in finsterste Zeiten der Blairology Church zurückzufallen. Unter Herrschaft seines Flügels erreichte die Partei 2010 und 2015 prozentual ja noch schlechtere Resultate als 2019.



    Die basisdemokratische Momentum-Bewegung wird ein Rollback hoffentlich zu verhindern wissen.



    Wenn die zu erwartenden sozialen Verwerfungen von Brexit und Gesundheits-Privatisierung eintreten, muss eine klare Alternative von links bereitstehen - oder sie wird von ganz rechts kommen.

    • @Linksman:

      "Wenn die zu erwartenden sozialen Verwerfungen von Brexit und Gesundheits-Privatisierung eintreten,"

      Also alles man bei Thatcher auch schon gesagt hat und die hat dann '83 und '87 mit Labour den Boden gewischt, gestürzt wurde sie von ihren eigenen Hinterbänklern und es kam John Major, der war ein ziemlich gemäßigter Konservativer.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        "Gemäßigter Konservativer": ist das einer, der mit moderaten Tönen die Sauereien durchgedrückt hat? Der insulane Vorgänger von Angela Merkel?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Genau so jemand.

  • Ich bin mal so frei, eine kleine Parallele zu ziehen:



    Wenn das links-grüne Chaos und die links-grüne Ratlosigkeit in Deutschland noch eine Weile anhält, gebe ich der AfD gute Chancen, bei der nächsten Bundestagswahl die 20-%-Marke zu knacken.



    Vielleicht muß das auch erst mal passieren, damit einige Leute aus ihrer Selbstverliebheit, ihrem sturen Dogmatismus und ihren Illussionen erwachen ...

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Denkender_Buerger:

      Gehts noch?



      Wir werden hier seit mindestens 20 Jahren aber sowas von neoliberal regiert, dass jedem halbwegs Linken die Augen tränen.



      Dies nun auch noch als "links-grünes Chaos" zu bezeichnen zeugt entweder von krassem Realitätsverlust oder von einer extrem neoliberalen Grundüberzeugung.

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Übrigens:



        Betroffene Hunde bellen ...

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Das Leuten wie Ihnen die Feststellung nicht gefällt, war mir von vornherein klar.



        Weil (ganz nach der Logik von Palmström) eben nicht sein kann, was nicht sein darf.



        Aber warten wir erst mal ab, was passiert, wenn uns die Lebensrealität einholt.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Denkender_Buerger:

      Gehts noch?



      Wir werden hier seit mindestens 20 Jahren aber sowas von neoliberal regiert, dass jedem halbwegs Linken die Augen tränen.



      Dies nun auch noch als "links-grünes Chaos" zu bezeichnen zeugt entweder von krassem Realitätsverlust oder von einer extrem neoliberalen Grundüberzeugung.

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Sie müssen sich nicht wiederholen - ich habe die Aussage auch beim ersten mal verstanden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Denkender_Buerger:

      War dies jetzt nach dem bewährten Motto: "Das hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber ich möchte endlich mal meinen Zettelkasten ausschütten"?

      Oder einfach nur Ihr Beitrag zum Thema "Illusionen" (ein 's' reicht)?

  • Teil II

    Dabei ist bei diesem Tory Sieg 2019, bei einem Popular Vote zugunsten der Opposition 53 % gegenüber Tory 44 % noch nicht einmal klar, ob es bei dieser UK Election weniger manipuliert zuging wie bei der US Donald Trump Wahl 2016, gemäß altvorderen System der US Wahlmänner, dank unzulässiger Cambridge Analytic individualisierter Wahlwerbung Pro Donald Trump, bei einem Popular Vote von 3 Millionen Stimmen zugunsten Hillary Clinton der Demokraten, Was damals 2016 zugunsten Donald Trump manipulativ geschah, mit Hilfe aus dem Ausland, warum soll das zugunsten Boris Johnson 2019 nicht wieder möglich gewesen sein, bei einem britische Mehrheitswahlsystem, das dazu einlädt?



    Die Lehre aus britischer Election 2019 nehme ich als Weckruf: Demokratisch verfasste Staaten werden nicht darum herumkommen, in einer digitalisierten Welt nicht nur Datensicherheit zu gewährleisten, sondern ihre Wahlssysteme vor Manipulationen aus dem In- und Ausland durch Wahlsystem Reformen zu schützen

  • "Boris Johnsons deutlicher Erfolg bringt dem Land dringend nötige Stabilität. Er eröffnet auch der Linken die Möglichkeit, sich neu zu erfinden."

    ...und ich bin raus.

  • Teil I

    Ich vernehme die frohlockende Botschaft des Autoren wohl, allein mir fehlt der Glaube.



    UK Election Tory Sieg bei Popular Vote 44 % vs 53 % Opposition Stimmen



    Anders als der Autor vermag ich das Ende der Brexit Endlosschleife nicht zu erkennen, unabhängig der Sitzverteilung im Unterhaus zugunsten Tories, gemäß Mehrheitswahlrecht, bei einem Polular Vote für Boris Johnson 44 % gegenüber 53 % der Opposition.







    Der vermeintliche Tory Election Triumph 2019 wird sich n. m. E. als Pyrrhussieg eines populisitschen Daten Goldgräbers in digitalisierter Welt erweisen, Auftakt zum Sichtbarwerden wahren Dramas der Spaltung, der Auflösung britischer Gesellschaft in seine Bestandteile vom Rande Schottland, Nord-Irland, der Überseegebiete her in die Mitte Englands ins Zentrum britschen Commonwealth of Nation heulender Royal Anhänger während sich die Windsors mit ihren übersseischen und Kanalinsel Steueroasen wie die Hohenzollern als Unternehmen nach bürgerlichen Recht verstehen..

    Die vorherige Spaltung im Unterhaus in Brexit Belangen wird sich vollends in die britische Zivilgesellschaft verlagern, weil die Mehrheit der Briten sich gegen das Brexit-Mastermind Dominic Cummings Modell "Small is beautiful" unter populistisch patriotisch irreführender Losung "Great Britain First" stemmen wird, weil in dieser Losung die Umkehrung des Leopold Kohrs Konzept vom menschlichen Maß, kleinräumigen, intakten Gemeinwesen angelegt ist "The Breakdown of Nations“ (London 1957).

    Teil II folgt

  • Die SPD hats noch vor sich.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Poseidon:

      Der echte Poseidon hatte einen Dreizack, keine Sammlung von Kaffesatz zum Orakeln ...

  • B. Johnson hat nur dank des Mehrheitswahlrechts gewonnen. Für die Linke gibt es keinen Grund, sich von Corbyn zu lösen. Die Zustimmungswerte für ihn bei den Jüngeren sind enorm. Außerdem hat Labour anteilsmäßig immer noch mehr Stimmen geholt als unter Brown und Milliband. Bitte Tatsachen beachten, Herr Korrespondent !

    • @Katev :

      Bei dem Kommentar musste ich sofort an die Hosen denken, frei nach dem Motto.

      "Wir werden siegen irgendwann einmal



      Venceremos, es wird ein langer Kampf."

  • für die Briten gut, dass sie u.a. diesen EU-Klima-Unsinn nicht mit-finanzieren müssen.

    Das Weltklima wandelt sich seit Millionen von Jahren.

    Die jetzige Klima-Hysterie ist politisch gesteuert.

    Kein Politiker weiß irgendetwas sicher, aber alle verlangen höhere Steuern und Gebühren von der arbeitenden Bevölkerung

    • @Franz Vege:

      Wieviel Zukunft haben Sie denn noch?



      Vermutlich können Sie es sich leisten solchen Schwachsinn anzunehmen, weil Sie sicher sein können, dass ganz krasse und radikale Klimawandelfolgen Sie persönlich nicht mehr treffen werden.



      Diejenigen, die das auszubaden haben, sollten Sie und die handvoll weiterer Klimawandelleugner irren, ist ihnen vermutlich schlicht egal.

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      "Das Weltklima wandelt sich seit Millionen von Jahren.

      Die jetzige Klima-Hysterie ist politisch gesteuert."

      Wenn sie politisch gesteuert wäre, dann wäre die Politik seit den 70er Jahren schon auf den Trichter gekommen, den Klimawandel als steuerliche Einnahmequelle zu nutzen. Fakt ist, dass der Klimawandelt am Abschmelzen der Pole und Gletscher sowie aufgrund der wissenschaftlich und spürbaren Erwärmung sowie vieler anderer meteorologischer Veränderungen (Stürme, Dürre, Überschwemmungen, aufeinander folgende Hitzesommer in sonst gemäßigten Klimazonen, etc.) keine "Hysterie" ist, sondern traurige Tatsache. Und ich glaube nicht, dass dieser "EU-Klima-Unsinn" maßgeblich für die Brexiteers ist, aus der EU austreten zu wollen.

      • @06313 (Profil gelöscht):

        Bitte genauer formulieren.Es geht um den menschengemachten Klimawandel.



        Daß das Klima sich wandelt bestreitet selbst die AfD nicht.

  • Den Wahlsieg des mehrfach überführten Lügners Boris Johnson mit nun erwarteter Stabilität in Verbindung zu bringen, ist sportlich.



    Den heute anderswo gelesenen Kommentar "Es ist, als hätten die Truthähne für Weihnachten gestimmt" finde ich treffender.

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @abraxas:

      " "Es ist, als hätten die Truthähne für Weihnachten gestimmt" finde ich treffender."

      Guter Spruch. :)

      • @06313 (Profil gelöscht):

        Nein. Eher extrem arrogant.

  • Ich erlaube mir den Hinweis, daß BJ lediglich 43,6 % der Wählerstimmen erhalten hat.



    Und für den Brexit hatten 2016 immerhin 51,9 % der Wählerinnen und Wähler gestimmt.



    Ich zumindest halte das in GB praktizierte Mehrheitswahlrecht für alles andere als demokratisch.



    Ich freue mich schon jetzt auf die "großartigsten Deals aller Zeiten" und den daraus resultierenden "blühenden Landschaften" in GB ... ?

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    "Das wurde ja auch Zeit. Boris Johnson gewinnt die Wahlen in Großbritannien deutlich – und mit dreieinhalb Jahren Verspätung findet das Brexit-Referendum von 2016 seine folgerichtige Umsetzung in der Politik."

    Da halte ich mich doch lieber an die Analyse des Spiegels zu den Lehren des Wahlergebnisses:



    Lehre 1: Populismus siegt



    Lehre 4: Die Einheit des Königreichs bröckelt

    www.spiegel.de/pol...ons-a-1301073.html

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Die Jubelrede von Dominic Johnson für seinen Namensvetter war zu erwarten. Ähnlich unkritische und undifferenzierte Kommentare gab es von ihm auch früher. Dass England sich für den Brexit und Johnson entschieden hat, heißt nicht, dass sich das Königreich, also z.B. Schottland, für den Blender und Lügner entschieden hat.

  • Der Kommentar ist richtig. Wenn die Menschen in UK einen anderen Weg hätten gehen wollten, hätten sie dieses in mehreren Abstimmungen umsetzen können (in der Bexit-Abstimmung gab es im Übrigen auch kein Mehrheitswahlrecht, sondern es zählte jede Stimme). Das haben sie nicht getan und deshalb ist es gut, das zu akzeptieren. Es war im Übrigen auch kein Segen für Europa, sich durch die britischen Querschüsse und Sonderwege ständig blockieren zu lassen.



    Richtig auch die Einschätzung der unglaublichen Abwärtsspirale der Labour-Genossen, die sich offensichtlich am deutschen Beispiel orientieren.



    Lassen wir jetzt die Briten ihre Angelegenheiten selber regeln. Die einzigen, die mir leid tun, sind die Schotten - die haben ein solches Schicksal schlicht nicht verdient.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Die Berichterstattung einer sich immer noch als "links" bezeichnenden Tageszeitung über den Wahlkampf in England, die sich wesentlich auf Corbyn eingeschossen hat, ist für mich eine große Enttäuschung. Und die unverhohlene Erleichterung des Kommentators über den Wahlsieg eines Rassisten auch. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Die Neuerfindung der Linken, als nächstes wieder einen neoliberalen Kriegstreiber wie Blair vielleicht? Träumen Sie weiter, Herr Johnson!

    • @2422 (Profil gelöscht):

      Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen und Beleidigungen.

      Die Moderation

    • @2422 (Profil gelöscht):

      +1

  • Johnson, Trump Netanjahu, Erdogan, Kobe, die konservative Liga ist gestern nicht kleiner geworden. Unglaublich war der Ablauf, bis die Mehrheitsmeinung der Briten zum Brexit endlich ihre Chance bekam.



    Heute kann sich Johnson vor allem auf eine stabile Allianz mit den USA verlassen, um die er zu beneiden ist. Das hilft auch in Irland. Mehr an Vorteilen war für die Briten in der EU nicht zu entnehmen. Der Umstand, im EuGH den höchsten Gerichtshof zu sehen, schien ihnen mehr als ungewöhnlich. Sie sind eben eine alte Monarchie. Das Labour für seine Positionen abgebuegelt würde, liegt seit Balfour auch auf britischer Linie. In Grossbritannien ist mit dieser Wahl alles beim alten geblieben. Briten lieben das.

  • Pro Brexit Konservative: +46 Sitze

    (eventuell, vielleicht, möglicherweise) pro remain Labour: -59 Sitze

    definitiv remainer Jo Swinson (LibDems) rausgewählt

    Zu dieser Wahl lässt sich nur eines sagen:



    i.redd.it/sxikfshaoa441.jpg

    :-)

  • Goodbye English people! Welcome Scottish separatists! Divide et impera!

  • Anthony Glees hat heute im DLF erwähnt, dass trotz des eindeutigen Ergebnisses die Remain bzw. second referendum-Parteien auf 52% der Stimmen kamen(wäre zu überprüfen). In dem "the devil takes all" System von UK spielt das aber keine Rolle, man kann dort auch mit einem Viertel der totalen Wählerschaft (von denen wie bei uns viele nicht wählen) gewinnen.

    • @Ataraxia:

      Diese Zahl können Sie sich auf's Klo hängen. Gleich neben das Peoples Vote von Frau Clinton.

      Was zählt ist den Gewinn nach dem geltenden Wahlrecht.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Anschließe mich.

        Gestern habe ich mich zum ersten Mal intensiv mit diesem Wahlrecht auseinandergesetzt. Und habe mir die Gretchenfrage gestellt: wieso kämpfen Parteien, die dadurch häufig den Bach runtergehen, nicht entschlossen dagegen? In GB Labour, in den USA die Demokraten?

        Beide sollten doch kompetente Juristen bezahlen können?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Völlig richtig und es ist ja nicht so, das Labour das Mehrheitswahlrecht abschaffen wollte, man hat oft genug davon profitiert.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Leiser, dezenter Hinweis:

          "oft genug" ist als quantitative Größe eher weniger geeignet. Ich erinnere außer die Jahre unter Blair in den letzten 25 Jahren wenig Labour-Profitierung.

          Habe ich etwas vergessen?

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Seit Ende des 2. WK steht es, wenn wir mal die ersten Wahlen 1974 als Unentschieden werten und nicht mitzählen 8:12 zwischen Labour und den Tories. Also es gab reichlich Gelegenheiten was zu ändern, wenn Labour gewollt hätte.

            Es ist einfach ein Fakt, das aktuelle Mehrheitswahlrecht nutzt den 2 großen Parteien und den Nationalisten, da sie in ihren jeweiligen Gebieten stark sind.

            Schlecht ist es für alle anderen Parteien die im geamten UK antreten.

            Die Green Party hat mit 2,7% der Stimmen 1 Sitz bekommen, Sinn Fein mit 0,6% 7 Sitze. Labour hat mit 32,2% 203 Sitze geholt, die Liberaldemokraten mit 11,6% 11 Sitze.

            Also hat Labour mit nicht mal 3 mal so vielen Stimmen 18,5 mal so viele Sitze geholt.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Der Schlusssatz war putzig. Wenn Sie eine Relation Labour-Tories aufmachen würden: das Ergebnis wäre doch sicherlich ähnlich?

              Mir macht das Thema nochmals deutlich, dass ich nichts vom Mehrheitswahlrecht halte. Deutlicher: dass ich es für letzlich UNdemokratisch halte.

              Aber das ist ein anderes Thema ...

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Gut ist an dem System aber, dass die Menschen dort wirklich nur Personen wählen und keine Parteilisten.

                Dafür scheint es in UK auch wesentlich häufiger zu sein als in der BRD, dass Volksabstimmungen stattfinden.

  • Demagogen der Welt, schaut auf dieses Land! Und seht mit welchen Lügen ihr selbst als Totengräber einer Gesellschaft (ganz unabhängig vom Brexit) gewählt werden könnt.



    Faktenfreiheit, Murdochpresse und eine vom neoliberalen Bürgerkrieg entpolitisierte Bevölkerung, die sich keinen Schritt zu Umverteilung auch nur noch vorstellen kann, sind der Nährboden dieses Wahlergebnisses.



    Ein Hoch auf das neue Global Britain: 80% der Leute in miesbezahlten Bullshitjobs, der Rest Abzocker.

  • Zu Corbyn und zum Rest des Artikels, völlig richtig, aber das "aber angesichts dessen, wie sich die Briten nunmal mehrfach entschieden haben," ist eine Verzerrung der Wirklichkeit, die darin begründet liegt Engländer und Briten als Synonyme zu benutzen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      Eine kleine Perle am Rand.

      Der Teufel, aber auch Anderes, steckt häufig im Detail.

      Chapöchen!