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Versandhändler Amazon wird 25Warum kaufen Leute bei Amazon?

Der US-Konzern perfektioniert die Kundenbindung – mit allerlei Tricks. Auf seine Händler- und Mitarbeiter:innen nimmt Amazon keine Rücksicht.

Hat immer mehr Macht: der Onlinehändler Amazon Foto: dpa

Fragen über Fragen. Wie kommen die Blattläuse auf den Balkon? Woran starb Alexander der Große? Und: Warum kaufen eigentlich Menschen bei Amazon? Vor allem im Prime-Programm, wo Kund:innen, vereinfacht gesagt, bezahlen, um einzukaufen?

Stellen wir die unbeantworteten Fragen einen Moment zurück und kümmern uns um wasserdichte Fahrradtaschen. Solche Taschen verkauft der Outdoor-Hersteller Ortlieb, und zwar unter keinen Umständen über Amazon – auch wenn sich nicht ganz verhindern lässt, dass Drittanbieter die Produkte dort anbieten. „Graumarktprodukte“, erläutert das Unternehmen, und dass sich so etwas höchstens verhindern ließe, wenn man jedes Teil umständlich mit elektronischen Trackern ausstattete. Jedenfalls: Amazon wirbt quasi über Ortlieb für sich selbst. Denn wer bei Google etwa nach Fahrradtaschen der Firma sucht, bekommt eine Anzeige von Amazon ausgespielt. Dahinter: Graumarktprodukte. Und solche der Konkurrenz.

Und deshalb bekam Amazon, einen Tag vor dem 25. Firmenjubiläum am Freitag, eine Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof. Dabei geht es nur vordergründig um einen Streit um Markenrechte. Dahinter steht eine viel größere Frage: Was darf sich ein Unternehmen, bei dessen marktbeherrschender Stellung es ein Wunder ist, dass sich nicht das Wort „amazonen“ für „online bestellen“ durchgesetzt hat, eigentlich so erlauben? Also abgesehen von zweifelhaften Steuerpraktiken, ausgebeuteten Mitarbeiter:innen und einer riesigen Datensammlung über die Nutzer:innen? Und 25 Jahre nach der Firmengründung ist das eine der Fragen, die tatsächlich dringend eine Antwort braucht.

Gäbe es irgendwo im Amazon-Firmenuniversum so etwas wie eine Unwichtigkeitsliste, auf der all diejenigen stehen, auf die der Konzern so überhaupt nicht gedenkt Rücksicht zu nehmen, dann stünde Ortlieb wohl ziemlich weit oben. Gemeinsam mit allen anderen Herstellern, die ihre Waren unter keinen Umständen über Amazon selbst oder den Amazon Marketplace – ein Unterschied, der für die meisten Käufer:innen kaum zu erkennen ist – verkauft sehen wollen. Weil sie sich eine besondere Beratung für ihre Kun­d:innen wünschen, weil ihnen die eigenen Verkaufskanäle ausreichen oder weil sie fürchten, dass ihre Produkte zu Ramschpreisen verkauft werden.

Gesundheitsdaten könnten die Zukunft sein

Auf Platz zwei: Unternehmen, die über Amazon ihre Waren verkaufen. Kooperation führt nicht zu Wohlwollen. Denn läuft etwas gut, ist es für Amazon ganz einfach: das Produkt selbst ins Sortiment nehmen, es vom Algorithmus ordentlich nach oben pushen lassen und dann die Marge einstreichen. Es gibt Berichte von Händlern, deren Amazon-Präsenz unter merkwürdigen Umständen gesperrt wurde. Und die dann, als sie aus dem Chaos aus Entsetzen, Begreifen, Schadensbegrenzung und den Tiefen der Beschwerdekommunikation mit Amazon wieder auftauchten, feststellen mussten: Aha. Die verkaufen die Produkte aus meinem Sortiment jetzt also selbst. Sogar das Bundeskartellamt prüft seit vergangenem Jahr, ob Amazon seine Marktposition gegenüber den Händlern ausnutzt. Und seit diesem Jahr ermitteln auch die österreichischen Behörden.

Es gibt auch noch einen dritten Platz, und da landen die Menschen, die in den Lagerhallen Kopfhörer, Topf-Sets oder Unterwäsche aus den Regalen fischen müssen, die Picke­r:in­nen. ­Gewerkschaften beklagen einen fehlenden Tarifvertrag, schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne, die nicht zur Existenzsicherung reichen. Amazon stellt Vergleiche über die marktübliche Bezahlung und Bilder von lachenden Mit­arbei­ter:innen beim gemeinsamen Hüpfen im Logistik­zentrum dagegen. Dabei ist die Faustregel einfach: Je unwichtiger für den Umsatz, je ersetzbarer, desto weniger achtet der Konzern auf pflegliche Behandlung, egal ob es sich um Händler oder Mitarbeitende handelt.

Doch da ist jemand, der:die nicht ersetzbar ist: die Kun­d:innen. Amazon hat das schon früh verstanden und unternimmt viel, um Käufer:innen zu halten. Schnelle Lieferungen gehören ebenso dazu wie großzügige Retourenregelungen und natürlich der kostenpflichtige Edel-Tarif Amazon-Prime, der unter anderem diverse Streaming-Dienste gleich mit im Paket hat. Das scheint für viele Kund:innen derart attraktiv zu sein, dass sie im Glücksrausch einfach vergessen, beim Onlinekauf andere Plattformen zu besuchen oder Preise zu vergleichen, das zeigen mehrere Untersuchungen. Eine Unternehmensstrategie, für die es schon ein gewisses Maß an Chuzpe braucht: Oder kann sich jemand einen Supermarkt vorstellen, bei dem die Kund:innen für eine bevorzugte Behandlung einen Mitgliedsbeitrag zahlen müssen, die Nudeln teurer sind als bei der Konkurrenz, aber hey, was soll’s, dafür gibt es ja Orangensaft gratis?

Nun ist es so: Wenn alle Mit­arbeiter:innen in den Lagern ausgebeutet und genügend Händler und Hersteller verprellt sind, könnte Amazon auffallen, dass man alleine von Kun­d:innen eben doch nicht leben kann. Wahrscheinlicher ist aber: Sie suchen sich einfach ein neues Geschäftsfeld. Mit dem Einstieg in die Produktion von Serien hat das schon geklappt, und, praktischer Nebeneffekt: Dafür braucht es nicht mal mehr Picker:innen. Gesundheitsdaten könnten die Zukunft sein. Und wer regelmäßig Arztberichte hochlädt, bekommt jährlich einen neuen Fitnesstracker. Klingt abwegig? Fragen Sie mal Amazon.

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156 Kommentare

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  • Meine Autowerkstatt sagte, daß es das benötigte Teil nicht mehr geben würde. Nach zehn Minuten bei Amazon gesucht und gefunden. Der Gartenbetrieb, bei dem ich zwei Meter Hecke haben wollte, sagte zu, wenn ich mindestens 400 Stück abnehme. Ein paar Tage später wurde mir von Amazon sechs Stück Buchensetzlinge mit Feuchtballen perfekt gepackt an die Tür geliefert. Mein Frau suchte ein Parfum aus ihrer Jugend, drei Minuten später gefunden. Der Laden hat alles und das auch noch superpraktisch organisiert.

    • @Thomas Schöffel:

      Ihnen ist aber schon klar, dass Amazon die Sachen nicht selbst produziert. Mit ein wenig mehr Recherche könnten Sie sich also auch direkt mit dem Produzenten in Verbindung setzen und die Produkte direkt bei ihm/ihr ordern.

      Dies ist vielleicht ein wenig mehr Arbeit, verhindert aber die weitere Ausbreitung des Oligopol, vermindert etwas, dass Amazon die Händler ausbluten lässt, und stärkt zudem etwas die heimische Wirtschaft.

      • @tazeline:

        Natürlich ist mir das klar. Nur ließ sich das Autoteil wirklich nur bei Amazon finden und nicht bei x-Autoersatzteilbuden und mein Versuch, den heimischen Gartenbaubetrieb zu unterstützen, wurde durch die unverschämte Mindesbestellmengenuntergrenze kaputtgemacht und glauben Sie mir, wie lange ich das Parfum für meine Frau gesucht habe. Auch da war es leider nur Amazon. Ich finde es auch nicht gut. Aber was ist nur mit diesem Land los? Wir waren mal Meister der Organisation. Heute können wir weder Flughäfen bauen, noch alte Schiffe reparieren.

  • An Amazon finde ich gut, dass ich viele unterschiedliche Produkte finden kann, die alle weitgehend nach einem Schema einheitlich beschrieben sind. Und es gibt sehr oft kluge Nutzer (bei technischen Produkten), die Probleme kompetent beschrieben können und ggf. Lösungs- oder Alternativvorschläge machen können. Daher nutze ich Amazon und kommentiere auch mit, aber: da die ihre Steuern nicht richtig bezahlen und die Verkäufer knechten, bestelle ich anderweitig. Beim Verkäufer wenn möglich direkt oder bei einem dritten (on- oder offline).

  • Mir ist unbegreiflich, warum wir es in Europa nicht schaffen Amazon mit einem eigenen europäischen "Portal" identischer Bauart massiv Konkurrenz zu bieten?



    Wir wissen, dass das Geschäftsmodell funktioniert, können in vielen Teilen sehen, was funktioniert und welche Fehler man vermeiden soll.

    Also wieso lassen wir uns von Amazon die Butter vom Brot nehmen und "unsere" Daten nach Amerika abziehen?

    Deutschland und Europa müssen noch VIEL lernen! Doch es wird Zeit, dass wir endlich in die Startlöcher kommen.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Dann los, auf zur Hausbank und einen Existenzgründerkredit beantragen! Kann ja nix schiefgehen, wenn Sie durch Amazon so schön lernen konnten, wie es richtig geht und wie nicht.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        1. Für manche Taten sollte man auch das richtige Alter haben.

        2. Amazon würde deutlich kleiner sein, wenn Amazon auch korrekt Steuern gezahlt hätte, was ein Versäumnis der EU und der nationalen Regierungen ist.

        3. Die Marktmacht von Amazon ist so gewaltig, dass der Plattform-Macht von Amazon nur mittels eines gebündelten Markteintritts begegnet werden kann, hinter welchem neben Geld auch die Macht zur Korrektur der gesetzlichen und steuergesetzlichen Gegebenheiten stehen.

        4. Stellen Sie sich doch einfach mal vor Amazon sei ein europäischer Mutterkonzern, welches in den USA so operiert, wie es aktuell bei uns (auch steuerlich) der Fall ist.



        Abgesehen davon, dass es die USA niemals so weit kommen lassen würden, würden die USA ein europäisches Amazon schlicht "abschalten"; gesetzlich; steuerlich; wirtschaftlich; und vom Bezahlsystem her, sowie bezüglich der dadurch bedingten deutlich gesunkenen Kundenakzeptanz .

        Jeder der mal in den USA nicht nur im Urlaub war, sondern dort auch in der Wirtschaft gearbeitet hat, der weiß, dass wir Europäer diesbezüglich noch seeeeeehhhhhhhrrr VIEIEIEIEIEIEl lernen müssen.



        (Und während Deutschland diesbezüglich noch den Schlaf der Gerechten mummelt, sind die Franzosen diesbezüglich deutlich entschlossener wenn es darum geht den USA diesbezüglich die Stirn zu bieten).

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Warum? Weil die Alternative eine Fahrt in die Innenstadt wäre. Darauf hab ich aus einer ganzen Reihe von Gründen keinen Bock.

  • ... aus Unwissen, Ignoranz, Bequemlichkeit, Konsumsucht, Unmündigkeit, Produktverfügbarkeit, Sinnlosigkeit/Leere der warenförmigen Gesellschaft, quasi Omnipräsenz des Unternehmens usw..

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben - wusste schon Gorbi.

      Das passiert also, wenn Sie eine Debatte noch mühevoll am Leben erhalten wollen, in der der Drops längst gelutscht ist.

      Als Kämpfer im Hambacher Forst sich gerieren, ist das Eine. Die Posts anderer Kommunarden erst lesen und dann kommentieren, die sich aus wohl verstandenen Gründen anders als Sie verhalten, das Andere.

      Mehr: n. n.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        ?

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Die Leute kaufen bei Amazon weil sie die Einkäufe vom Sofa aus machen können, die Tasche nicht tragen müssen, für das Auto oder Rad keinen Parkplatz suchen müssen oder in 3. Reihe parken. Sie können Chef spielen und die Anderen müssen springen. Geil- und das noch billiger als bei Aldi oder Denn`s. Auch muss man keine Speisen zubereiten sondern kann seine Kreativität im Ego ausleben bzw. das Loch im Ich damit füllen.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Nö weil sie offline häufig mit völlig unwissendem Personal zu tun haben dass nie und nimmer im Vorfeld Produktprobleme ansprechen würde. Aber bitte, jedem das seine, gerne weiter die Katze im Sack kaufen. Amazon ist als Bewertungsplattform etabliert und in Ordnung, muss man ja nicht dort kaufen aber so pauschal finde ich die Kritik deplatziert.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      "Chef spielen" also auch noch. Das wird ja immer bizarrer.



      Und bis die das erste warme Mittagessen per Drohne ausliefern, wirds wohl noch ein bißchen dauern. Aber klingt verführerisch! ;-)

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wo sich Einfallsreichtum und Kreativität auf Fassadenmalereien reduzieren ...

    Mehr würde hier nur verunsichern.

  • 0G
    06543 (Profil gelöscht)

    Hmm, wenn man sich einige Kommentare hier zu Gemüte führt kann ich es kaum glauben dass die von taz-Lesern kommen.

    Von Niveau, Bequemlichkeit und Weitsicht eher auf Niveau der Springer-Presse; sorry

    • @06543 (Profil gelöscht):

      Das tut mir leid, wenn Sie nun um eine Illusion ärmer sind.



      Sicher haben Sie diesen Kommentar nicht über einen Windows-PC oder ein (Android- oder Apple-)Smartphone verfasst (Marktmacht und Datenschutz).

      Selbstverständlich haben Sie noch nie Ihre fleischlosen, ach, was red ich, veganen Lebensmittel in einem Discounter gekauft (die Arbeitsbedingungen!) und immer darauf geachtet, das diese nicht von Nestle (oder Subunternehmen) produziert wurden.



      Auf keinen Fall haben Sie ein Auto, mit dem Sie Ihre ausgewählten Einkäufe in selbstständig geführten, kleinen Biomärkten erworben haben und Sie haben auch sicher noch nie gebadet, sondern immer geduscht, um die ausschließlich regenerative Energie, die Sie beziehen, nicht unnötig zu verbrauchen.



      Urlaub machen Sie, natürlich nur per Bahnreise, an Orten, an denen kein Massentourismus herrscht, aber auch keine intakte Natur mehr vorhanden ist, die man damit ja gefährden würde.



      Sorry, für den Sarkasmus, aber wir alle haben uns die Matrix, in die wir entlassen wurden, nicht ausgesucht und nun muss man darin zurechtkommen. Wenn ich alles zusammenrechne, mache ich insgesamt einen ganz guten Schnitt im Vergleich zum "Normalbürger", und das genügt mir. Ab und zu kann man ja auch noch das ein oder andere aus- oder umbauen, um noch ein paar Karmapunkte abzugreifen..



      Aber ein paar individuelle Freiheiten werden auch Sie sich gönnen, da bin ich mir sicher.

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @schuhwerfer:

        Sehr geehrter Herr Schuhwerfer,



        da ist Ihnen ein Stück whataboutism vom Feinsten gelungen.

        • @65572 (Profil gelöscht):

          Ja, das stimmt. Aber ich halte es aufgrund des etwas überheblich wirkenden Ursprungskommentars (und den Erklärungen in den unteren Absätzen) trotzdem für angemessen.

      • @schuhwerfer:

        Eine weitere Ausrede, mit der man einfach alles rechtfertigen könnte. "Es gibt auch anderes schlechtes, da lasse ich doch keine Kritik an diesem gelten".

        • @Hampelstielz:

          Es geht ums Maß halten und sich nicht als Heiligen präsentieren.



          Das mit der (Selbst-)Kritik hatten wir ja schon weiter unten.

          • @schuhwerfer:

            Man präsentiert sich als Heiliger, wenn man ein Kauf- und Konsumverhalten anspricht und kritisiert? War nicht meine Absicht mir Weihrauch zuzufächeln. Es kann ja auch sein, dass man mal etwas im Versandhandel und auch bei Amazon bestellt. Aber wöchentlich oder monatlich? Was für ein Bedarf soll das sein?

            • @Hampelstielz:

              Der "Heilige" war hier nicht persönlich auf Dich /Sie bezogen, sondern eher auf den Ausgangspost.



              Kritik an Amazon finde ich übrigens völlig angebracht, möchte ich (nochmal) betonen.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Ich hatte zweimal ein Problem mit amazon. Die Hotline war sofort erreichbar, keine Warteschleife. Problem war immer binnen fünf Minuten gelöst. Ich bin nicht neidisch auf die Milliarden von Jeff Bezos und seiner Exfrau, die maßgebend am Erfolg von amazon beteiligt war.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Was hat das auch mit Neid zu tun?

  • Der Preis alleine macht das Preis/Leistungsverhältnis nicht aus. Zur Leistung gehören auch Bedienbarkeit, Sortiment, Geschwindigkeit, Service und klar Definierte Prozesse.



    Selbst als jemand der direkt in einer Großstadt wohnt ist für mich eine Bestellung bei Amazon oft schneller und zuverlässiger als der Gang ins nächste Ladengeschäft. Den trete ich nur dann an wenn das tatsächlich Vorteile mit sich bringt.



    Gerne gehe ich zum: Buchhändler, Weinhändler, Schlachter, Fischhändler, Markstand, Delikatessengeschäft und zu Antiquitätenhändlern. Letzteres vor Allem weil ich das Urige Gefühl mag sich in einem solchen Laden zu befinden und etwas zu suchen von dem man noch nicht weiß was es überhaupt ist. Bei allen anderen ist es tatsächlich die fachliche Qualifikation und teilweise sind es auch persönliche Beziehungen zu den Betreibern dieser Läden, die mich als Kunde binden.

    Amazon ist übrigends auch der weltweit größte Anbieter von Cloud-Dienstleistungen weltweit. Das geht am Endkunden oft komplett vorbei.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Sie geben sich hier solche Mühe. Das soll endlich mal angemessen gewürdigt werden. Tätärätä.

      Da Sie es hauptsächlich mit Zahlen haben: meine Recherche am Beispiel BMW, das Sie weiter unten einwarfen, erbrachte für 2018 die höchste Beschäftigtenzahl seit langem und einen Netto-Gewinn in Höhe von

      .... traritrara: 7, 21 Milliarden €.

      Doch Obacht: die Gefahr lauert bereits. Gewinneinbruch 2019. Hoijoijoi.

      Nächste Runde im Vernebeln? Gerne am Beispiel von Debatten- und Argumentationskultur. Ich bringe meinen Nebelabweiser mit. Hihi.

  • Amazon hat viele Vor- und Nachteile. Die meisten Nachteile beruhen aber darauf, dass die gesetzlichen Regelungen das Geschäftsgebaren Amazons stark begünstigen.

    Riesige Steuerschlupflöcher lassen sich stopfen. Und die miesen Arbeitsbedingungen bei Amazon sind nur durch die "Liberalisierung" des Arbeitsmarktes möglich geworden.







    Natürlich kann man gegen Amazon demonstrieren oder es boykottieren. Im (unwahrscheinlichen) Idealfall bricht der Riese dadurch zusammen. Nur dann kommt das nächste Unternehmen und nutzt die selben lukrativen Gesetze aus.

    Wer dauerhaft etwas ändern will, muss also Gesetze ändern, statt einzelne Unternehmen an den Pranger zu stellen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie haben völlig recht.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      welche Gesetze sollen das sein? Eigentlich müsste der Mindestlohn gezahlt werden!

      • @Monika Frommel :

        Eine ganze Anzahl von Gesetzen.

        Der Mindestlohn ist zu niedrig und das Gesetz löchrig. Obwohl Amazon ein riesiger Konzern ist, ist es viel zu schwer, eine Arbeitnehmervertretung zu etablieren. Auch hier sind die Gesetze nicht ausreichend. Eine vernünftige Vertretung wäre aber wichtig, um ordentliche Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

        Im Prinzip sind es fast alle "Liberalisierungen" der Agenda, die es Konzernen ermöglichen, Ausbeutung zu verschärfen.

      • @Monika Frommel :

        Der springende Punkt ist, wer sich zu welchen Bedingungen das Ergebnis von Arbeit aneignet. Siehe PP 611 ff BGB.

        Der erste Satz gilt im Übrigen ebenfalls für Arbeit durch Maschinen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Amazon wird gerne für seinen Umgang mit Lagerarbeitern kritisiert, doch die Frage ob es in lokalen Unternehmen besser läuft wird fast nie gestellt.



      Ein Freund von mir hat vor langem mal im Lager gearbeitet und seiner Auskunft nach sieht es in vielen KMU eben nicht besser aus.

      Die Problematik wird sich mittelfristig von alleine erledigen, indem Lagerarbeiter durch Roboter ersetzt werden und es nur noch einige wenige Mitarbeiter gibt, welche die Arbeit der Maschinen kontrollieren und stichprobenartig überprüfen. Die werden dann aber vermutlich auch ordentlich bezahlt.

      Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes, die Sie in Anführungszeichen stellen ist tatsächlich auch eine, da nun in diesem Bereich ein größeres Maß an Freiheit herrscht als vorher. Das Freiheit nicht immer für jeden positive Konsequenzen hat ist ein anderes Thema.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Machen wir es doch mal ein klein wenig deutlicher: Freiheit heißt nie Freiheit aller, sondern nur Freiheit weniger/ einiger.

        Nur bei Einem ist alles gleich: beim Sterben. Doch da herrscht auch keine Freiheit für alle, sondern der Zwang.

        Näheres: "Der Tod", Erste Allgemeine Verunsicherung.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Nein, -Erlösung-. Keine Pflichten mehr, kein Zwang mehr das Gute vom Bösen zu unterscheiden, das Falsche vom Richtigen und vieles Anderes mehr. Also keine Verunsicherung , wenn man an den Urknall glaubt(Allerdings auch nicht sicher)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Freiheit haben sie alle, sie zahlt sich nur nicht für alle aus. Sie können ja auch einen ausbeuterischen Betrieb gründen, dann ist die Freiheit ihnen auch nach ihrer eigenen Doktrin zum Vorteil!

          Viele Freiheiten kommen auch faktisch der breiten Mehrheit zugute. Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit,... die Freiheit sich auf der Breminale zu berauschen oder auch nicht. (Ich sollte hier nicht immer posten nachdem wir angetrunken wieder daheim sind^^)

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            Stimmt.

      • @Januß:

        "...da nun in diesem Bereich ein größeres Maß an Freiheit herrscht als vorher."

        Die Freiheit hat aber hauptsächlich der Unternehmer. Nämlich die Freiheit, Ausbeutung zu verstärken.

        Bessere Gesetze würden allen helfen. Nicht nur den Arbeitern bei Amazon.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Mal anschauen!

          youtu.be/5iV_hB08Uns

          Das ist aktuell Stand der Technik, die relativ zügig voranschreitet, in absehbarer Zeit werden 80 oder 90% der Lagerarbeiter bei Amazon nicht mehr gebraucht.

          Was sagen Sie denen dann? Freut euch, ihr werdet nicht mehr ausgebeutet?

          • @Sven Günther:

            Ich verstehe Ihre Kritik an der Aussage des anderen Users nicht. Arbeitsplatzverlust hat hier keinen Zusammenhang.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Wow. Eine Argumentation auf dem Niveau: Wer Atomkraftwerke abschalten will, führt uns in die Steinzeit zurück.

            Dümmer geht es wohl immer. Seit wann ist es die Aufgabe von Foristen, ökonomische Entscheidungen von Unternehmen der Belegschaft zu 'verkaufen'?

            Ich gebe Ihnen gerne meine Antwort: lasst uns die Ärmel hochkrempeln und einen neuen Weg gehen, der sozial und ökologisch für ALLE verträglich ist.

            Öfter mal Neues ausprobieren. Neue Wege gehen. Neue Fehler machen, nicht nur die alten. Die Probleme des Kapitalismus lassen sich nun mal nicht mit dessen Mitteln lösen. Ansonsten wären sie erst gar nicht entstanden.

            Einfache Logik. Anfängerkurs.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Das ist ehrlich gesagt nicht das worauf ich hinauswollte. Sie haben natürlich auch Recht, niedrige Löhne aus Angst sind unmenschlich, war aber nicht mein Anliegen, wenn das so klang, war nicht meine Absicht.

              Der Grad der autonomen Systeme wird in den nächsten Jahrzehnten exponentiell zunehmen, egal ob der Traktor wie inzwischen in den USA komplett alleine erntet, bei uns muss ja immer noch einer draufsitzen oder wie im Video oder oder.

              Das wird eine zentrale Frage werden, auf die bisher keine Antwort gefunden wurde, egal wie viel die Leute bei Amazon verdienen, das



              wird kommen, entweder früher oder später.

              Was die Leute bei Amazon im Lager verdienen ist natürlich zu wenig bei dem Betriebsergenis, aber das ist meiner Meinung nach nicht die Frage für, sagen wir mal die nächsten 10 Jahre.

              Der Staat hat sich inzwischen, meiner Meinung, viel zu weit vom Ordoliberalismus entfernt.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Sven Günther:

                Na, das ist doch mal ein Wort ... bei dem ich dabei bin.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Sie sind vielleicht ein paar Tage älter als ich, aber meine Vorstellung von Liberalismus ist noch älter.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Sven Günther:

                    Wir können uns gerne streiten. Über vieles.

                    In dieser Frage lasse ich Ihnen jedoch gerne den Vortritt. Meine Affinität zum Liberalismus ist sehr selektiv - und begrenzt. Da kann ich sehr pragmatisch sein.

                    Vielleicht ist mein Eklektizismus auch (heimlich) liberal. :-)

          • @Sven Günther:

            Ist immer wieder Geil, wenn Sprüche ausgegraben werden, die es so ähnlich schon vor 200 Jahren gab.

            Es ändert aber nichts daran, dass der Gewinn, den Amazon erwirtschaftet, viel zu einseitig nach oben fließt.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Richtig. Das "kostet" im Ergebnis Nachfrage durch (viele) andere und begünstigt Krisen.

              Das (dumme) Gequatsche von der Freiheit und den Leistungsträgern macht das kaputt, was diese völlig zur Verblödung neigenden Kreise glauben retten zu wollen: Freiheit = Selbstbestimmtheit.

              Ergo, es gibt Initiatoren, die wissen worum es ihnen geht, nämlich J Unterwerfung und Benachteiligung der Massen. Das Instrument dazu: Leute finden, die von (dieser Art von) Freiheit faseln.

              Diese Dinge kennt man in Fachkreisen nun schon rund 100 Jahre. Leider dringt es eben nicht bis zur kritischen Masse der Menschen durch.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ausbeutung ist m.E. ein völlig unzulässiger Begriff für diese Art der Anstellung. Ausgebeutet wurden z.B. Sklaven, die in der Agrarwirtschaft angestellt waren, selber aber nur grade so viel zu essen bekamen das sie überleben konnten, während ihre Besitzer den Großteil ihrer indivduellen Arbeitsleistung einbehielten.

          Dieses Verhältnis ist in unserer Arbeitswelt ganz anders. Selbst ein Konzern wie BMW macht pro Mitarbeiter nur einen Gewinn von 52000€, also ganz klar weniger als der durchschnittliche Arbeitnehmer bei BMW verdient. Das ist zumindest fair und die meisten Unternehmen machen pro Mitarbeiter erheblich weniger Gewinn, überlassen dem Arbeitnehmer also einen noch deutlich größeren Anteil der Einnahmen.



          Nun kann man natürlich sagen: Ja aber der Arbeitnehmer verdient diese 52000€ auch noch, doch dann stellt sich die Frage warum die jetzigen Angestellten von BMW nicht einfach in der heimischen Garage selber Autos bauen, die Frage beantwortet sich freilich von alleine.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            Im Marxschen Sinne wird der BMW-Ingenieur schon ausgebeutet. Sie beschreiben diesen Vorgang ja genauso wie er ist. Ohne die übliche moralische Aufladung. Und so kommen die Quandts zu ihrer jährlichen Milliarde.

            Ein Freund von mir arbeitet bei BMW als Ingenieur. Der hat sich noch nie über Ausbeutung beklagt. Jedes Jahr steht ein noch größerer, noch absurderer SUV vor der Haustür, kleiner Bestandteil des Arbeitsvertrags.

            Ab und an führen wir im Biergarten eine skurrile Diskussion. Er beweist dann immer, dass BMW nicht betrogen hat. Nach der dritten Maß glaube ich es dann.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Ja die Quandts kommen so zu ihrer Milliarde, doch das sich daran viele Mitarbeiter bei BMW stören glaube ich nicht. Die hohen Löhne und angenehmen Arbeitsbedingungen sind ja nicht zum Spaß da, sondern vor allem dazu die Mitarbeiter bei Laune und Motivation zu halten.

              Habe einen Bekannten der bei Mercedes arbeitet, dem geht es ähnlich gut. Der beklagt sich dann über die Tarifbindung und seinen schlechten Lohn. So richtig glauben tut der das aber auch nicht,...^^

              Darf man nach dem dritten Maß eigentlich auch noch BMW fahren, nach der CSU Formel?

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Meine Ausrede ist immer noch Slime...

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            "Nur 52.000 € Gewinn pro Mitarbeiter" - ja, welches Drama spielt sich denn hier in unseren Breiten ab? Das würde bei mir höchstens für ein Wochenende reichen - mit Besuch in der nächsten Spielbank und bunga-bunga-Party.

            Na gut, pro Mitarbeiter schreiben Sie. Das lässt doch ein wenig Spielraum für ein, zwei Tagesreisen.

            Das hat er wirklich gefickt eingeschädelt: sich eine Frage beantwortet, die hier niemand gestellt hat. Popöchen, Popöchen!

            Früher gab es mal eine Sendung im ZDF: Politiker antworten auf Fragen, die NIE gestellt wurden.

            Wollen Sie ein Revival davon starten? Ich bin überzeugt: Sie können das. Wer so blumig den Sachverhalt umschreibt, dass Freiheit vor allem die Freiheit der Unternehmer ist, der eignet sich zu höheren Weihen.

            ^^

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ich beantworte keine Fragen, die nicht gestellt wurden, ich sehe Erwiderungen voraus und beantworte sie in vorauseilendem Gehorsam. :D

              Ne ich habe momentan keine Lust auf Führung, dass hatte ich schonmal und bin ganz froh es zumindest auf disziplinarischer Ebene los zu sein. Vielleicht nochmal mit Ende Dreißig, dann aber nicht im Automobilsektor.

          • @Januß:

            "Ausbeutung ist m.E. ein völlig unzulässiger Begriff für diese Art der Anstellung."

            Das ist Ihre Meinung. Und BMW Arbeiter sind mit Amazon Mitarbeitern (um die geht es) nur schwer zu vergleichen.

            Fakt ist, wer Löhne zahlt, von denen die Arbeiter kaum vernünftig leben können, beutet aus. Übrigens zum Schaden der ganzen Gesellschaft. Spätestens wenn diese Menschen in Rente gehen, werden wir alle drauflegen müssen. Im Prinzip ist die Duldung von Niedriglöhnen eine Subvention zum Wohle der Aktionäre.

            PS: Im 21. Jahrhundert gehört zu einem menschenwürdigen Leben etwas mehr als ein Stück Brot und etwas Öl.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Mit dem BMW Vergleich habe ich Ihnen eigentlich in die Karten gespielt. Denn der Gewinn liegt bei Amazon pro _erfasstem_ Mitarbeiter (viele sind ja extern) nur bei 15.000€ und dieser Wert liegt wiederum deutlich unter dem Gehalt eines Lagerarbeiters und noch viel deutlicher unter dem Durchschnittsgehalt.

              Ein Lagerarbeiter verdient nach meinen Informationen zwischen 20.000€ und 22.000€ im Jahr. Das ist natürlich kein auskömmlicher Lohn und die Problematik mit der Rente sehe ich auch.

              Die Krux ist nicht das ich den Menschen nicht mehr gönnen würde, sondern das es immer mehr Menschen geben wird, die kaum mehr in der Lage sind eine Leistung zu erbringen, die einen entsprechenden Mehrwert generiert, gleichzeitig sind talentierte Einzelpersonen mit der richtigen Einstellung und Sichtweise in der Lage unglaubliche Mehrwerte zu generieren. Wenn z.B. 50 Menschen einen Roboter bauen, der 90% aller Aufgaben von Amazon Lagerarbeitern erledigen kann dann rentiert sich das zigtausendfach.



              Wir könnten natürlich auch schöne, alte Welt spielen und per Gesetz einen üppigen Mindestlohn diktieren, doch das wird eben nur kurze Zeit gut gehen, danach ist ist dann endgültig Schicht im Schacht, die Konkurrenz ist international und schläft nicht.

              PS: Heute kann man ja als Harz4 Empfänger auch ein abwechslungsreicheres und delikateres Frühstück genießen als der König von England vor 200 Jahren.

              • @Januß:

                "...und dieser Wert liegt wiederum deutlich unter dem Gehalt eines Lagerarbeiters und noch viel deutlicher unter dem Durchschnittsgehalt."

                Was wäre Ihnen denn genehm? Wenn der Konzern pro Arbeiter 100% einstreicht?

                "Die müssen froh sein, dass sie überhaupt noch arbeiten dürfen."

                Ist eine der ältesten Drohungen, um Menschen und Regierungen gefügig zu machen. Trotzdem hat der Staat gerade gegenüber Amazon viele Hebel. Schließlich ist es nicht möglich, 80 Millionen Kunden und die Logistik zur Belieferung ins Ausland zu verlagern. Und was die Roboter betrifft. Die kommen eines Tages so und so. Aber bis dahin müssen die Arbeiter ordentlich bezahlt werden. Auch damit wir nicht später mit unseren Steuern ihre Rente bezahlen müssen. Solche Art von Subventionen für Unternehmen, die sich auch noch um Steuern drücken, müssen abgeschafft werden.

                Ihr PS ist zeugt nicht nur von völliger Unkenntnis des Lebens vor 200 Jahren, sonder ist auch zutiefst zynisch und arrogant. Sie denken dabei wohl an spätrömische Dekadenz?

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Nun ich will ja kein verpflichtendes Verhältnis zwischen Gewinn und Lohn aufmachen und ich denke das ist grade im Interesse der Arbeitnehmer, da man sich sonst als Arbeitnehmer ein unternehmerisches Risiko ans Bein bindet. Es ging mir nur darum aufzuzeigen das es in den meisten Unternehmen relativ Fair abläuft und der Arbeitnehmer finanziell von seiner Arbeit mehr profitiert als der Arbeitgeber.

                  "Schließlich ist es nicht möglich, 80 Millionen Kunden und die Logistik zur Belieferung ins Ausland zu verlagern."

                  Natürlich ist das möglich, viele Unternehmen verschicken ihre Waren bereits jetzt z.B. aus Polen. Der logistische Teil ist nicht auslagerbar, die Lagerhaltung schon, zumindest in die Nachbarstaaten.

                  "Aber bis dahin müssen die Arbeiter ordentlich bezahlt werden."

                  Ein Arbeiter muss weniger verdienen als er selber an Wert für das Unternehmen schafft/Kosten vermeidet. Dadurch sind die Löhne nach oben begrenzt. Nimmt man jetzt das Beispiel Amazon dann könnte man den Lagerarbeitern sicher etwas mehr zahlen aber eine drastische Gehaltssteigerung ist nicht drin. Mehr wäre besser für diese Menschen klar, aber etwas das Sie als "ordentliche Bezahlung" bezeichnen würden ist wahrscheinlich nicht machbar. Oder wo würden Sie die Grenze zur ordentlichen Bezahlung ziehen?

                  PS: Sie sind empört, weil Sie in Relationen denken, ich habe jedoch einen absoluten Vergleich gezogen. Heute kann sich jeder im Supermarkt Produkte kaufen, die vom anderen Ende der Welt kommen, dass war vor 200 Jahren technisch gesehen unmöglich und das Lebensmittel im Vergleich zu vor 200 Jahren zu einem Spottpreis zu haben sind kann auch niemand bestreiten. Gemacht habe ich das Kommentar um eine Erwiderung auf dem Niveau, dass Sie vorgemacht haben zu geben. Natürlich war mir klar das Sie davon getriggert sein werden.^^

                  • @Januß:

                    "Natürlich ist das möglich, viele Unternehmen verschicken ihre Waren bereits jetzt z.B. aus Polen."

                    Nicht bei den Lieferfristen, die Amazon bietet.

                    "Ein Arbeiter muss weniger verdienen als er selber an Wert für das Unternehmen schafft/Kosten vermeidet."

                    Ein Arbeiter muss vor allem so viel verdienen, dass er ohne Zuschüsse der Gesellschaft (jetzt oder später) menschenwürdig davon leben kann. Ist das nicht gegeben, stimmt das Geschäftsmodell nicht. Große Teile des Internethandels leben davon, dass die Gesellschaft ihr Geschäftsmodell subventioniert, in dem sie den Beschäftigten Zuschüsse zahlt. Die Unternehmen streichen dabei noch gewaltige Gewinne ein. Herr Bezos ist nicht dadurch reich, weil er selbst Pakete packt. Er ist dadurch reich, dass die Gesellschaft indirekt einen Teil seiner Kosten übernimmt und er sich darum drückt, angemessen Steuern zu zahlen.

                    Bevor Sie Unfug über Hatz IV Empfänger und englische Könige schreiben, sollten Sie sich erst mal ein klein wenig informieren. Dann werden Sie staunen, wie reichhaltig die Tafel der Könige auch mit "exotischen" Speisen gedeckt war. Und Sie werden wahrscheinlich noch mehr staunen, dass Hartz IV nicht für eingeflogene Erdbeeren aus Südafrika reicht.

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Mir ist natürlich klar das es Unternehmen gibt, die den Mindestlohn umgehen, grade bei Paketzustellern und Co. aber dagegen hat die Politik vorzugehen und fertig. Dann wird das Paket in der Zustellung halt mal 20 cent teurer.

                      Ich bin auch kein Freund des Aufstockens, deshalb war ich prinzipiell auch für einen Mindestlohn. Doch den gibt es nun und wer den bekommt und in Vollzeit arbeitet verdient bereits zu viel zum Aufstocken, es sei denn er ist verheiratet und der einzige Verdiener im Haushalt und/oder hat Kinder.

                      Nun steht die Forderung im Raume diesen immer weiter anzuheben. Das habe ich schon vor der Einführung des Mindestlohnes kommen sehen, obwohl der als _DER_ Weg angepriesen den Menschen eine würdiges Leben zu garantieren. Dann kam er, wie von Gewerkschaften gefordert und am Tag drauf waren 8,50€/Std doch nicht mehr genug für ein menschenwürdiges Leben. Das ist tatsächlich mein größtes Problem mit Menschen, die immer von "sozialer Gerechtigkeit" sprechen. Es ist nie genug, ganz egal wie viel umverteilt wird und wie weitreichend die Gesetze angepasst werden, man will immer noch mehr und das ist auch der Grund dafür das diesen Forderungen häufig ablehnend begegnet wird. Vom Prinzip her habe ich an vielen stellen nichts gegen linke Forderungen aber ich weiß wenn man die Büchse der Pandora erstmal auf gemacht hat bekommt man sie nie wieder zu und es werden endlos weitere Forderungen gestellt und wenn niemand dagegen hält umgesetzt bis die Wirtschaft am Ende ist und die Klassenfeinde im Gulag verrecken. Meine Sorge entspricht also inetwa der Sorge, die sie bei Rechten haben.

                      Sie kommen einfach nicht davon ab sich daran zu stören das der englische König zu den allerreichsten der damaligen Gesellschaft gehörte, dennoch an vielen Stellen nicht die Möglichkeiten offen standen, die heutzutage jedem durch Technologie und Logistik offen stehen.

                      • @Januß:

                        "Mir ist natürlich klar das es Unternehmen gibt, die den Mindestlohn umgehen, grade bei Paketzustellern und Co. aber dagegen hat die Politik vorzugehen und fertig."

                        Tut sie aber nicht.

                        "Doch den gibt es nun und wer den bekommt und in Vollzeit arbeitet verdient bereits zu viel zum Aufstocken..."

                        Kommt auf den Einzelfall an. Auf jeden Fall muss später bei der Rente draufgelegt werden. Es bleiben von der Gesellschaft subventionierte Gewinne der Unternehmen.

                        Es geht nicht um immer mehr und gleich Recht nicht um den Gulag (die moderne Variante der Drohung mit den Jakobinern :-). Es geht darum, dass Unternehmen für die tatsächlichen Kosten von Arbeitskraft aufkommen.







                        PS: Lassen Sie es, über den englischen König zu reden, wenn Sie sich nicht auskennen. Sie blamieren sich nur. Tatsächlich gab es damals schon fast alles auf seiner Tafel, das es heute gibt. Und immer noch ist es so, dass sich ein Harz IV Empfänger bei weitem nicht alles dauerhaft leisten kann, was es so im Supermarkt gibt. Mindestlöhner übrigens auch nicht.

              • @Januß:

                Das post scriptum ist einfach nur dümmlich!



                Entwertet dann auch so sinnvolle Hinweise, daß amazon seinen "marketplace" eher als Vehikel für die "cloudIT" als eigentliche "cash cow" nutzt.

              • @Januß:

                Der Begriff Mehrwert, sowie die Nachhaltigkeit sind die schlimmsten Ausgeburten von Neusprech. Man sollte doch eine ehrlichere Sprache führen, wenn man Sachverhalte erläutern will. Aber dann würde sich die neoliberale Einstellung als das entpuppen, was sie tatsächlich ist.

                • @Hampelstielz:

                  Und unter einer "ehrliche Sprache" verstehen Sie, so wie ich sie einschätze, eine die von Marxistsichen Kampfbegriffen durchzogen und klar antikapitalistisch ist, was?

                  • @Januß:

                    Verzeihung, Sie trennen mE nicht korrekt den Kern des Kapitalismus von den Handlungen des Menschen.

                    Beispiel (ich meine nicht Sie): Handlungen des Menschen, zB spekulation, werden mit "Kapitalismus" beschrieben. Womöglich eingängig, aber tüchtiger Quatsch.

                    Im Übrigen sind die beiden Beispiele, Arbeit bei Amazon und BMW, schon daneben.



                    Andere Entsprechung: der Hungernde und der "Hartzer". Beide sind arm; der Hungernde hat ("lediglich") die schärfste Form von Armut zu ertragen. Das macht indes den Hartzer nicht reich oder reicher, als [...].

                    Zuletzt: Alle, zumindest im Mittel, auch Lohn-Millionäre, werden am und außerhalb des Arbeitsplatzes systemisch benachteiligt, Kosten und Risiken an sie überwälzt:



                    weniger Öffentliches, eigene und fremde Gesundheit im Allgemeinen (zB Chemikalien, psychische Krankheiten), der Tod im Besonderen (zB Krebs), Umweltschäden (eigene Kosten und die der Allgemeinheit), Krisengefahren, Kriegsgefahr.

                    Dies entbehrt natürlich nicht des in Teilen identischen Risikos, zB Punkte Umweltschäden und Krieg, bei den Unternehmern, aber weil zB die Natur nicht zwischen Unternehmern und Arbeitern unterscheidet oder unterscheiden kann, fällt dies nicht auf die Positivseite.

                  • @Januß:

                    Das Wort Kapitalismus und sein Gegenwort, Wörter wie Ausbeutung und Abhängigkeit, Raffgier usw. sind für dich schon Kampfbegriffe? Könnte glatt aus Christian Lindners Reden stammen. Woraus besteht denn der Mehrwert einer kapitalistischen Produktion? Der Begriff selbst hört sich erst einmal sehr positiv an. Eine Produktion hat gleich mehrerlei Nutzen, er hört sich nach Ressourcenschonung und vernünftigem Handeln an. Nach etwas absolut nützlichen und sinnvollen. Dröselt man dann aber den eigentlichen "Mehrwert" auf, bleibt von dieser Suggestion gar nicht mehr soviel übrig.

                    • @Hampelstielz:

                      Ich bin ja auch dafür, die "Kirche im Dorf zu lassen", aber wo Sie recht haben, haben Sie recht. *Daumen hoch*

  • Niemand geht in den Puff,



    Niemand isst beim Mäckes



    Niemand kauft bei Amazon



    Selbstverständlich Palmolive und kein herkömmliches Geschirrspülmittel.



    Und natürlich wird die Verkäuferin im kleinen, alteingesessenen, regionalen Fachgeschäft vor Ort, viiiiieeel besser behandelt und bezahlt als beim Bezos.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Man könnte auch sagen:

      Regional ist asozial.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Nicht bei allem und nicht in jedem Fall.



        Aber darum geht es hier gar nicht mehr. Ich komm mir hier manchmal vor wie bei „Beichthaus“, wo ja auch nie einer war. Artikel sagt: „Schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm“ und die korrekte Antwort aus dem Forum muss lauten: „Ja also ich mach das schon lange nicht mehr“, bzw. „Sowas hab ICH noch nie gemacht!“

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Weidle Stefan:

          Ja klar, Moral ist eben das Thema. "Flugscham" wäre da so ein Begriff. Und das korrespondiert dann mit dem Regionalen, der Nähe, letztendlich dem Ideal des Dorfes und der Subsistenz.

          Also dem Gegenteil von Weite, Kosmopolitismus, Weltläufigkeit und Urbanität.

          Nah, konkret und greifbar soll alles sein.

          Ich für meinen Teil habe mir neulich direkt aus China einen Karton mit Instant Soup kommen lassen.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Mit den Instantsuppen deck ich mich in der nächsten bayrischen (bzw. fränkischen) Mittelstadt bei nem Thailaden ein, dort hol ich auch Kontoauszüge (Deutsche Bank, längere Geschichte, die Spaßkasse oder Raiffeisen ist mittlerweile teurer und dünnt auch immermehr aus)) und im Bahnhofsbuchladen Punkfanzines und sowas wie Arbeitsschuhe oder ne neue Brille (der böse Optiker mit F, die sind aber echt besser als die hochnäsigen alteingessesenen) oder muß da demnächst mal zum Facharzt. Alles mit nem 23 Jahre alten Benzin-Golf.



            Bücher (gestern eins wo der Rudolf-Steiner-Scheiß auseinandergenommen wird, brauch da Argumente) bestell ich im kleinen Buchladen der nächsten Kleinststadt; führt die Oma als Rentnerin und der gehört die Bude, das was ich les ist auch in Franggn ned zum Mitnehmen zu haben.



            Amazon hab ich echt noch nie gebraucht, müßte dann auch onlinebanking, paypal, Kreditkarte o.ä. und da bin ich voll konservativ haha...



            Auf das Ideal des Dorfes scheiß ich, hab trotzdem meine eigenen Arddöbbfel (Erdäpfel=Kartoffeln), Erdbeeren, Tomaten, Kräuter usw. und futter grade Erdbeeren nur solange die in meinem Garten wachsen, frische Tomaten ebenso.



            Für Weltläufigkeit gabs "früher" (ich bin DDR-Kind) Bücher und die Glotze, heute halt das I-net und auch da scheiß ich drauf, daß z.B. yt dann auch böse ist; leider kriegt mensch da schlecht was unkommerzielles präsentiert als Plattform.



            @ Flugscham; ich hatte es dieletzt mit meinem Bruder drüber, jetzt doch nochmal per Flugzeug den Kontinent zu wechseln, bevor es richtig teuer wird, da ich als ehemaliger Langzeitarbeitsloser z.Zt. wenigstens ein paar Pfennige für übrig habe und bevor die wohlhabende DasGegenteilvonguistgutgemeint-Fraktion das Fliegen wieder so teuer macht wie wasweißich in den 1960/70ern.



            So mal als Asiatische-Tütensuppen-Junkie, auch wenn da immer drei Beutel garantiert ned rezyklierbarer Müll anfällt...; gibts auch ned in Bio, denk ich mal.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Hugo:

              Heute habe ich entdeckt, dass der syrische Lebensmittelladen, der neulich hier eröffnete auch Instant Noodles führt.

              Also: Adieu romantische Containerreise. Bis auf eins: Chinesische Tintenfüller sind Weltklasse und kosten einen Bruchteil von Mont Blanc und co. Das bleibt also.

              Ich habe leider keinen alten und auch keinen neuen Golf. Leiberg hat einen, da geht der dritte Gang schlecht rein.

              Bücher kaufe ich immer im Buchladen. Allerdings habe ich auch einen Kindle.

              Obst und Gemüse kaufe ich gern auf dem Markt, das schmeckt einfach besser.

              Alles andere wird ohne PKW schwierig.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Asiatische Instantsuppen und Geha Duplikate, wenn sie sich jetzt noch zum Waidwerk bekennen, dann wird die Erddrehung unmittelbar stoppen und in die andere Richtung anlaufen

              • @88181 (Profil gelöscht):

                @ Karre, da muß dieses "MEINS"-Denken auf dem Lande aus den Köpfen; m.E. hält sich das aus der Illusion, daß das eigene Kfz. immer auf standby zu stehen hat und mensch wann er*sie will wohin fahren kann, die effektive Nutzung ist ein Bruchteil der Zeit; also so carsharing-Geschichten sind schlecht vermittelbar auf dem Dorfe. Ich hätt damit kein Problem, zumal mensch ein individuell zu nutzendes Fahrzeug je nach Bedarf hätte; für die Arbeit auch bei Regen der überdachte Motorroller, Familienausflug mit nem Kombi, für größere Transporte dementsprechende Vehikel. Schwupps hätten wir in D. ned mehr über 40 Mio Autos sondern vermutlich weniger als 10...

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Kindle?

                Sagt man da nicht: ein Kind, zwei oder mehr Kinder?

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Danke für die Retoure. Annahme verweigert.

                Leiberg hat zwei Beine mit abnehmender Funktionsfähigkeit.



                Leiberg hat keinen Golf, noch nicht einmal gespielt, höchstens Minigolf.

                Hawkins ist ein Huddel. Einer, der zu schnell liest und noch schneller antwortet - zu Lasten der Genauigkeit. Ich verweise auf meinen Post mit dem ersten Gang und der Frau im Arm.

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Manchmal weiß ich erst was ich denke, wenn ich höre was ich sage.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Ich komme ihm auf die Schliche, dem Geburtskatholik! Erst beichten, dann Fortfahren im sündigen Tun.

            Möge die Instant soup so schmecken, wie sie klingt! Wohl bekomm's - mit den körperlichen Begleiterscheinungen. ^^

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Das genau ist ja der Witz an der Beichte.



              Man hat eine Carte Blanche für Sünden. Schließlich haben die Katholiken einen eher gemütlichen, barocken Gott.

              Keinen der einen zur Arbeit antreibt, wie der der Evangelen, sondern einen der sagt:

              Du sollst zwar die Ehe nicht brechen, aber wenn Du es tust, musst Du es hinterher von ganzem Herzen bereuen.

  • Mit schlechtem Gewissen weil dort antiquarische Bücher einfach zu bekommen sind.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @aujau:

      Auch einfach:



      www.antiquariat.de/

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Danke für den Tipp.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @65572 (Profil gelöscht):

        Danke für den etwas anderen Tipp. Erinnert mich daran, dass ich Bücher früher gerne über

        www.zvab.de/

        bestellt habe.

        Manchmal lohnt sich auch die Kenntnisnahme später (meint nicht die Uhrzeit) Beiträge.

        • 6G
          65572 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Gerne geschehen, beim zvab habe ich auch gerne bestellt - bis es von Amazon übernommen wurde.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wird ja wieder alles mächtig moralisch hochgekocht hier. Erst das Fliegen, jetzt das Einkaufen.

    Das ganze Leben soll möglichst widerspruchsfrei sein. Alle handeln immer richtig und schon ist die Welt ein Paradies.

    Dabei führt der Weg zum identisch sein direktemang in die Hölle.

  • Auch wenn die Steinigung droht: ich bitte noch froh, dass es Amazon gibt. Ich hasse es, in Läden ohne Sonnenlicht mit stickiger Luft und mies gelaunten Mitarbeitern, wenn überhaupt einer zu finden ist, einzukaufen und mich durch Massen von anderen Leuten zu schieben um festzustellen, dass es das, was ich suche nicht gibt. Außerdem sehe ich keinen Unterschied von Amazon zu einer anderen Kette, was anderes haben wir ja eigentlich nicht mehr in den Städten, zumindest in den weniger großen. Ich setze mich gemütlich Zuhause vor den Rechner und kaufe von der Büroklammer über Schuhe und Katzenfutter alles ein und bekomme es nach Hause geliefert. Und was es nicht bei Amazon gibt, kaufe ich selten. Es reicht, wenn ein Unternehmen meine Daten hat.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    " Sie suchen sich einfach ein neues Geschäftsfeld. Mit dem Einstieg in die Produktion von Serien hat das schon geklappt, und, praktischer Nebeneffekt"

    Schon längst passiert: Amazon ist einer der ganz großen Anbieter von Cloud-IT (ca 27Mrd USD Einnahmen 2018).

    Die Frage, warum Kunden bei Amazon kaufen, ist auch ziemlich einfach zu beantworten: weil die Leute so ziemlich alles direkt bekommen, was sonst Besuch in mindestens fünf Fachgeschäften erfordert.

    Die viel wichtigere Frage: warum schafft es die europäische Politik nicht, Geschäftsmodelle wie das von Amazon zu besteuern?

    www.zdnet.com/arti...me-comes-from-aws/

    www.statista.com/s...-services-revenue/

  • Ich habe zwar auch schon über das Internet Dinge bestellt, aber nie bei Amazon. Siehe da, ich lebe. Allerdings shoppe ich auch nicht aus schierer Langeweile und kaufe mir nicht jeden Monat irgendwelchen Scheiß. Die Leute kaufen bei Amazon, weil sie es für billiger befinden ohne irgendetwas verglichen zu haben. Alle kaufen bei Amazon, dann macht man das selbst eben auch so. Früher sind alle in den Kaufhof oder haben sich etwas über Otto oder den Genozid-Gewinner Neckermann bestellt. Die meisten Menschen denken nicht weiter als der Tellerrand liegt und erst recht nicht um eine Ecke. Kurz gesagt, die gute alte Ignoranz bewegt zum Bestellen bei Amazon.

    • @Hampelstielz:

      Vorschlag: mach mal einen Spaziergang durch die örtlichen Konsumtempel, ich denke, Du wirst feststellen, dass sich die Leute dort wie auch im Internet nicht nur das kaufen, was sie brauchen, sondern eben größtenteils den erwähnten "Scheiß". Das ist als allgemeine Konsumkritik sicher gültig, aber da nehmen sich die unterschiedlichen Verkaufswege rein gar nichts.

      Wenn Du die Kommentare liest, wirst Du sicher bemerken, dass sich einige davon (selbst-)kritisch mit Amazon (und dem Online-Handel allgemein) beschäftigen und aus vielerlei Gründen trotzdem ab und zu oder regelmäßig dort bestellen.



      Das mit der "Ignoranz" kann schnell zum Bumerang werden...

      • @schuhwerfer:

        Stimmt schon, war erst kürzlich in der Innenstadt zum absolut notwendigen Schuhkauf und konnte mir das Schauspiel ansehen. Der Vorteil war, dass ich nichts hin- und herschicken musste, wie das heute üblich ist. Der Internethandel fördert den sinnlosen Konsum der Leute. Freitag Abend Langeweile? Mal irgendeinen Müll bestellen, den man nicht braucht. Wirkliche Selbstkritik habe ich hier nicht oder kaum gelesen. Eher das übliche "Ja schon, aber...". Also Ausreden und Erklärungen für das eigene Verhalten, das eine Ebene höher als neoliberal und kapitalistisch gilt. Da kann man schon etwas dazu sagen.

  • Berücksichtigt wird im Artikel und den Kommentaren vor allem der Kauf, jedoch weniger der Service.

    Ein Beispiel: für unsere Tochter suchten wir eine Nähmaschine. Im Fachhandel bekamen wir eine sehr, sehr umfangreiche persönliche Beratung. Der Nähmasiche war im Laden deutlich teurer als bei Amazon, wir kauften jedoch dennoch im Fachhandel (es wäre ansonsten Dienstleistungs-Diebstahl gewesen). Als nach ein paar Monaten ein Teil kaputt ging, wurde es kostenfrei ersetzt und die Tochter bekam eine Stunde (!) lang nochmal alle Einzelheiten und Raffinessen der Nähmaschine erklärt.

    Fazit: Das Preis Leistungs-Verhältnis im Fachhandel war Dank Pre-Sales-Beratung und After-Sales-Service um Welten besser wesentlich besser als bei Amazon.

    Liebe Amazon-Fans: Wohin bringt ihr Eure Geräte zur Reperatur, wenn sie irgendwann kaputt gehen?

    • @Der Heidelberger:

      Lieber Heidelberger, ich sende mein Gerät zur Reparatur an den Händler, der mir über Amazon Marketplace das Gerät verkauft hat.



      Warum habe ich das Gerät nicht bei ihm in Laden gekauft? Amazon zwingt den Händler zu einem Service, den er mir im Laden oftmals nicht gäbe. Wenn ich mir einen Laptop kaufe den ich für die Arbeit benötige, und dann 6 Wochen lang auf Saturn warten muss, bis er repariert ist, ohne auch nur das Angebot eines Austauschgerätes oder Leihgerätes, dann weiß ich: Service geht anders.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Der Heidelberger:

      Versuch's mal mit etwas Sachlichkeit, mit Ruhe und mit Nachdenklichkeit ...

      Amazon-Kunden sind übrigens etwas anderes als Amazon-Fans. Näheres beim Ethymologen.

      Wie wäre es damit: ein Jeder käuft dort, wo er es für richtig hält? Und gut ist.

      Service ist im Einzelhandel auch nicht per se besser. Alles eine Prüfung des Einzelfalls, für einen Glaubenskrieg total untauglich.

      Mehr: n.n.

    • @Der Heidelberger:

      Man schickt es innerhalb der Gewährleistungsfrist kostenfrei zurück und erhält Ersatz oder es wird repariert.



      Ist nicht nur blanke Theorie, klappt auch in der Praxis.

  • Nur zur Erinnerung: Amazon ist mit Risikokapital gestartet in Zeiten, als kaum jemand ernsthaft an den Erfolg von "Einkauf über Internet" geglaubt hat. Es gab also Menschen, die etwas auf's Spiel gesetzt haben für eine Idee, an die sie glaubten. Und die Idee war immer mit vielen Vorteilen für die Zielgruppe, die Kunden, verbunden. In der deutschen Dienstleistungswüste war das unvorstellbar!



    Dass Amazon heute über so viel Einfluss verfügt, hängt leider auch mit der Selbstüberschätzung und Schlafmützigkeit des alten Einzelhandels zusammen, der die Dynamik und die Möglichkeiten der Entwicklung total verpennt hat (PC>Tablet>Smartphone).



    Wer sich heute über rüde Geschäftspraktiken von Amazon beschwert, sollte sich mal schlau machen, mit welchen Methoden unsere lieben deutschen Auto- und Maschinenbauer ihre Marktstellung verteidigen.



    Sobald es einen nennenswerten Konkurrenten für Amazon gibt, der bei ähnlich umfangreichem Service besseren Datenschutz, bessere Lieferantenverträge und bessere Arbeitsbedingungen für den prekären Teil der Lieferkette bietet, bin ich weg von A. Bis dahin nutze ich die Vorteile, die mir A. als Landbewohner nun mal bietet.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Edward:

      Die deutsche Autoindustrie gegen Amazon in die Debatte einzuwerfen, ist doch ein Treppenwitz. Die kriegen doch seit langem ihr verdientes Fett ab.

      Mein Tipp: zu dem stehen, was Sie tun. Der ein oder andere macht dies beim vorliegenden Thema auch - ganz ohne das Aufbauen von Pappkameraden. Sondern mit Argumenten.

  • „Warum kaufen Leute bei Amazon?“

    Vermutlich, weil die meisten Fachhändler um die Ecke wegen Amazon dicht gemacht haben. Ich kaufe grundsätzlich nicht bei Amazon, weil mir meine Daten dafür viel zu schade sind und ich diese Art von „Kundenbindung“ als Unfreiheit empfinde.

  • &! Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “"Warum kaufen Leute bei Amazon?"



    taz.de/Versandhaen...-wird-25/!5605370/







    Weil es so einfach und "günstig" ist. Der Weg zur Hölle ist mit Komfort gepflastert.(*) Und dank der Auswirkungen aufs Klima ist er sowieso eisfrei.







    Frage nach Relevanz: Wie hoch ist eigentlich der Anteil von Amazon am deutschen Einzelhandel?







    Und jaja: "Der Einzelhandel kann`s nicht." Haha: Da fahr ich doch in den Einzelhandel oder Baumarkt, schau mir Produkte an, lasse mir die möglicherweise erklären - und bestelle dann bei Amazon.“

    unterm—-* & klaa dazu schonn



    Und mit Pastorensöhnen - töchtern



    &



    Wie mein leider nur kurzzeitiger Mitschüler aus gegebenem Anlaß abzumerken wußte:



    “Pastoren(innen)mündeln“

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Die wie stets markante Form ändert nichts am inhaltlichen Dilemma: wir alle leben unter diesen gesellschaftlichen Widersprüchen, die ein (wünschenswertes) Leben nach der reinen Lehre nicht oder nur schwerlich zulassen.

      Besser Betuchte können eher nach ihrem eigenen Überbau konsumieren. HartzIV-Bezieher und Armutsrentner gewiss nicht.

      Was das mit Pastorensöhnen und -töchtern zu tun hat, erschließt mich mir nicht.

      Der Weg zur Hölle ist im Übrigen nicht nur mit Komfort gepflastert, sondern vor allem mit guten Absichten. Was aus denen geworden ist, können wir Tag für Tag erleben.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        & Däh&Zisch - Mr Mailtütenfrisch -

        “Nachklapp:







        Der Strukturwandel zu immer mehr "Internethandel" ist nicht aufzuhalten. Klar. Der 'Transport vieler Güter direkt zum Endkunden kann sogar ökologischer sein. Unbestritten. Aber es geht doch um amazon, und ich stelle (mit Erschrecken) fest, dass für viele, die hier kommentieren, Amazon als Synonym für Internethandel steht. Da kann ich mir ja gleich als "Zeitung" eine "Bild" vom Bäcker mitnehmen, weil die eh dort ausliegt."

        unterm—- mild gestimmt -



        Meint er die Bäckerblume - wenig mehr an Lume 😎

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Huch …back & Däh! But servíce - Gelle.







        Das Pastorenteil ist so alt wie das Pflaster inne Oberstadt Mbg/Lahn =



        Volkers 👄 Gern&Dannichfür

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Selbst ich kann und muss nicht alles kennen und wissen. Und Pispers mag ich schon gar nicht. Guckst de.

          Auch: Däh.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich denke, es ist nicht Pispers, sondern der Volksmund gemeint :-)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @schuhwerfer:

              Danke für den Hinweis. Das ergäbe einen Anflug von Sinn. Nach dem Blick um die Ecke.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Jung - das wird doch kein ein fein -

                Rostanflug - Gewesen sein? Gelle.



                Na dann - Fein. 😎

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Doch, wird es, ol' man.

                  Die Mühe des 'Verbergens' erspare ich mir. Dann reduziert sich auf der Gegenseite die Lust am 'Aufdecken'.

                  Wie heißt nochmal dieser selbst ernannte Comedian, auf dessen T-Shirts "Dreggsagg" steht?

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Koa Ahnung nich.

                    Bin spätesttvsozialisiert.



                    Ansonsten - wie grad am Rande der Streusandbüchse - selber on stage.

                    unterm—-Volkers 👄 - btw



                    Doch eins von meinen eher steinalten



                    Entrees - Gelle.

    • @Lowandorder:

      Nachdem die heute existierenden Handelsketten in den Innenstädten (und später in der Peripherie oder in Industriegebieten) ja auch die kleinen (Familien-)Betriebe in den Stadtteilen nach und nach plattgemacht haben, folgt nun halt die nächste Stufe.



      Früher, so in den 80ern, gab es vom Schuhgeschäft bis zum Heimwerkerladen ja noch fast alles "um die Ecke", wofür man heute in die City oder auf "die grüne Wiese" fährt (oder nun eben online bestellt).

      Wenn sich zB der erwähnte Baumarkt (unterbezahltes und ungelerntes Personal, Billigprodukte aus zweifelhafter Produktion, oft nur mit Auto erreichbar) über den Online-Handel beklagen würde, wäre das an Bigotterie wohl kaum zu überbieten.

      Diese geballte Marktmacht von Amazon finde ich zwar auch gruselig, aber insgesamt ist die Entwicklung hin zum Onlinehandel doch ein bereits früher begonnener, systembedingter Prozess, der auf Dauer sicher auch ohne so einen Konzern stattfinden würde.

  • Habe letztens eine spezielle Mutter für mein Fahrrad gesucht, Baumarkt - Fehlanzeige, Fahrradhändler - Fehlanzeige, sogar in der Fahrradwerkstatt gab es eben diese Mutter nicht. Eine sekunde google und das gesuchte Model bei Amazon gefunden. Beim nächsten Mal spare ich mir dann das Abklappern der vorher genannten und bestelle direkt online.

  • Der Internet-Handel ist extrem umweltschädlich - vor allem durch die Retouren.

    Zudem kommt der fatale Effekt das viele Kleinstädte und Dörfer ihre Infrastruktur verlieren, weil ihre Bewohner das meiste Internet bestellen.



    Gegen Internet und grüne Wiese haben die Innenstädte keine Chance.

    • @Justin Teim:

      Ihre Behauptungen hätte ich gern mal durch vergleichende Analysen belegt. Falls Sie Kenntnis von entsprechenden Daten haben, dann bitte mal einen Link posten.



      Wenn man sich beim stationären Einzelhandel veranschaulicht, wie viele PKW-Touren durch Einkäufe und Umtausche veranlasst werden, bei denen überwiegend 1-2 Personen wenige Tüten/Pakete transportieren, dafür aber stundenlang Stellplätze (=öffentlicher Raum) in den Städten blockieren, dann stellt sich die Frage, ob ein Logistikunternehmen mit weitgehend optimierter Routenplanung nicht doch die bessere Lösung ist. Am besten noch, wenn die Flotte ohne Verbrennungsmotor auskommt. Würde für diese Dienstleistung gern auch mehr bezahlen, denn es spart mir etliche dieser hier bereits zahlreich geschilderten Frusterfahrungen im stationären Einzelhandel!



      Die Infrastruktur war bereits in den 90ern in vielen Dörfern im Eimer, da haben die Supermärkte ganze Arbeit geleistet. Der Internethandel bietet für den ländlichen Raum sogar Chancen, weil die Versorgungsfrage dadurch nicht mehr ganz so belämmert ist.

      • @Edward:

        und @Wolfgang Leiberg

        Bitte schön:

        www.tagesspiegel.d...welt/13407596.html

        und zu den Kleinstädten

        dipbt.bundestag.de...18/088/1808812.pdf

        • @Justin Teim:

          Was wollen Sie mit dem Link zu den Kleinstädten beweisen? Etwa Ihre Behauptung? Da haben Sie offenbar falsch verlinkt. In der Drucksache, die ich nur quergelesen habe, wird immer wieder auf "differenzierte Ursachen", auf KFZ-Mobilität und Kaufkraftverluste verwiesen. Der Internethandel spielte bisher eine untergeordnete Rolle, wird aber weiter zunehmen. Das Problem der verödenden Ortskerne war schon bekannt, bevor der Onlinehandel die aktuelle Marktstellung hatte. Er wird bestehende Probleme weiter verschärfen, wenn der stationäre Einzelhandel nicht mit neu gedachten Angeboten dagegenhält. Dabei ist es fast egal, ob sich Händler im ländlichen Raum gegen Internet- Giganten oder die Ketten in den Malls der nächstgelegenen Großstädte erwehren müssen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Justin Teim:

          Lieber Just-in-time, danke für die Mühen, die ich Ihnen machen durfte.

          Zum Tagesspiegel-Link: ein gefälliger Text (kommt von gefallen). Doch - Hand auf's Herz, was taugt eine Quelle, deren sprudelndes Wasser ein Schild umhängen hat: "Die Datenlage zu konkreten Umweltauswirkungen indes ist DÜNN (Hervorhebung von mir)"? Würde Sie das überzeugen? Nö - oder?

          Was die pdf des Bundestags angeht: mir ist das Thema nicht wichtig genug, mir aus dieser Quelle 20 Seiten reinzuziehen. Wieviele Minuten des gepflegten Nicht-Tuns müsste ich dafür opfern? Zu viele.

          Mein heutiges Thema ist der Tod von Eva Mozes Kor und die Bedeutung für mein eigenes Leben. Das ist mir erst einmal genug Kost. Schwere Kost.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Der hiesige 'Streit' erinnert mich an studentische Seminare Ende der 1970er Jahre, in denen vortrefflich darüber debattiert wurde, ob Gewaltdarstellungen im TV Gewalt im wahren Leben fördere. Stichwort: Nachahmungslernen. Die Befunde waren nicht eindeutig.

      Von vergleichbarer Qualität ist die Debatte in vorliegender Angelegenheit. Das Aussterben des ländlichen Raums ist seit langem bekannt, lange bevor ich etwas von Amazon gehört habe. Mag sein, dass Amazon, Zalando und Co. die Auflösung der ländlichen Strukturen beschleunigen. Geschaffen haben sie sie nachweislich nicht.

      Was Ihre Eingangsbehauptung angeht, könnten Zahlen weiterhelfen. Haben Sie welche?

  • "Warum kaufen Leute bei Amazon?"

    Weil es praktisch ist. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

  • Selbst wenn man mal z.B. Otto.de den Vorzug gibt: Dort werden längst auch Waren anderer Anbieter angeboten (Marketplace ick hör dir trapsen) und wenn man Glück hat, bekommt einen Teil seiner Bestellung schon nach wenigen Tagen. Der Rest kommt dann irgendwann und man ist selbst überrascht, weil man schon vergessen hatte, dass da noch was kommt... ;-)



    Doof, wenn die Badehose erst nach dem Sommer da ist.

    In Berlin gibt es ca. 70 Einkaufs-Zentren über das ganze Stadtgebiet verstreut. Die Varianz der angebotenen Waren ist mehrheitlich nur gering.

    Sofern man z.B. Damenschuhe in Größe 42 oder Mode außerhalb des aktuellen Mainstream-Geschmacks und Größe XS sucht, kann man eigentlich gleich zu Hause bleiben.

    Das Buch/Computerbauteil welches man sucht irgendwo in einem Laden auch vorrätig zu finden: Der 6er im Lotto ist wohl wahrscheinlicher.

    Der stationäre Handel bietet nur noch Waren an, die er verkaufen möchte und keine Waren die der Kunde wirklich haben möchte.

    Amazon braucht gar nichts so kompliziertes für die Kundenbindung tun, der Handel da draußen sorgt oft dafür, das man nach erfolglosem Stadtbummel vor dem Rechner sitzt und dort bestellt!

    Natürlich, die Löhne und der Umgang mit den Mitarbeitern sind wichtig und müssen verbessert werden.



    Dabei ist es fatal, dass Gewerkschaften heute nur noch Interessen von Mitgliedern vertreten wollen und, wie z.B. in meinem Unternehmen lapidar mitteilen, bei dem geringen Organisationsgrad werde man hier keine Tarifverhandlungen mehr durchführen.

    In der Folge bin auch ich aus der verdi ausgetreten.

    Würden Gewerkschaften noch Arbeitnehmerinteressen vertreten, gingen sie intensiv und aktiv auf solche Betriebe zu und sorgten dafür, diese Arbeitnehmer auf vertreten zu können... das wäre beste Mitgliederwerbung! aber bezahlste die nicht, tun sie nix.... Wer kauft schon die Katze im Sack?

  • Zitat: „Doch da ist jemand, der:die nicht ersetzbar ist: die Kund:innen.“

    Autsch!

    Ich bin eine Person, kein Geschlecht. Als Person aber scheine ich Svenja Bergt gleichgültig zu sein, sonst würde sie Rücksicht auf mein zart besaitetes sprachliches Gemüt nehmen. Profit verspricht offenbar auch sie sich eher von der großen Masse und den Mächtigen, als von machtlosen Individuen.

    Aber das nur am Rande. Einen „Supermarkt [...], bei dem die Kund:innen für eine bevorzugte Behandlung einen Mitgliedsbeitrag zahlen müssen“ und bei dem darüber hinaus „die Nudeln teurer sind als bei der Konkurrenz“ kann sich jemand vorstellen. Sehr gut sogar. Dieser Jemand heißt Jeffrey P. Bezos, ist 55 Jahre alt, US-Amerikaner und der reichste Mensch der Welt. Außerdem ist er Gründer und Chef von Amazon.

    Der Mann hat offenbar kapiert, dass und wie Menschen manipulierbar sind, und er hat keine Skrupel, diese Tatsache zu nutzen. Koste es, was es wolle. Schließlich: Geld allein macht angeblich doch glücklich. Vor allem in der Wahrnehmung anderer. Jedenfalls dann, wenn man genug davon besitzt.

  • Ich wohne in Österreich. Fast alles, was man im Netz kaufen kann, kommt aus Deutschland. und da ist das Porto schon mal teurer oder genauso teuer wie das Produkt. Beispiel: 1 Paar Espandrilles, aus Deutschland verschickt, kosten 9,90, Porto 19 €. Bei Amazon Prime Porto Null. Alles klar?

  • Grundsätzlich handhabe ich Einkäufe nach folgendem Muster:



    Gibt es den Artikel........



    ...gebraucht bei Kleinanzeigen und Co.?



    ....vor Ort im Laden?



    ...beim Hersteller direkt?

    Ganz zum Schluß kommt dann Amazon.

    Grundsätzlich findet man alles auch ohne Amazon, man muss nur suchen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Juhmandra:

      Nicht ganz.

      Es kommt darauf an,

      * wo manN lebt,

      * ob manN motorisiert ist,

      * einen ÖPNV nutzen kann, der ein klein wenig nach Dienstleistung aussieht,

      * über entsprechende finanzielle Mittel verfügt.

      Grundsätzlich gibt es alles, man muss nur das nötige Geld haben, um es kaufen zu können.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Da kann ich als Autoverweigerer und Funktions-(und nicht Event-)shopper nur zustimmen!



        Zu den bereits genannten Argumenten kommt noch folgendes: wenn ich mir in einem lokalen Bekleidungskaufhaus sagen wir mal, eine Hose kaufen möchte, kann ich ja nicht einfach in die "Hosenabteilung" gehen, sondern werde im ganzen Haus durch die verschiedenen "Markenshops" geschleust. Schönen Dank auch!

        Natürlich geht es auch nicht nur um den Preis, aber wie oft hat die Autorin bei ihren Vergleichen wohl wesentlich günstigere Angebote außerhalb Amazons gefunden? Und das auch noch verbunden mit den tatsächlich sehr großzügigen Rücknahme- und Umtauschmöglichkeiten?

        Ich denke außerdem, das Argument, als "Prime"-Kunde etwas zu bezahlen, um einzukaufen, wie die Autorin schreibt, ist so kaum noch haltbar. Der schnellere Versand ist doch nur noch ein Zubrot, inzwischen sind die Media-Funktionen doch wesentlicher und daher ist "Prime" eher vergleichbar mit Diensten wie Netflix, Spotify, etc...

        Ich fühle mich auch nicht richtig wohl, bei so einem Konzern einzukaufen, aber was die Kundenfreundlichkeit angeht, ist Amazon leider aus meiner Sicht derzeit kaum zu toppen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @schuhwerfer:

          Wie bei fast Allem zwischen Himmel und Erde gibt es Argumente FÜR und WIDER eine Angelegenheit.

          Bei Amazon neige ich zur Unterscheidung zwischen handfesten Kundeninteressen und politischem 'Überbau'. Und ich merke, dass ich mit schmalem Budget auf dem Lande letztlich nach ganz profanen Aspekten entscheide.

          Leute, die über das Doppelte und mehr meines Einkommens verfügen, sind da für mich kein Maßstab. Auf meinen Hinweis, bei 500 € mehr pro Monat würde ich mein Konsumverhalten an dieser Stelle sofort ändern, ist noch niemand eingegangen.

          Sprüchekloppen und der Ritt mit fremdem Arsch durch's Feuer waren noch nie große Kunst.

          Was das sogenannten Eventshoppen angeht, empfehle ich diesen Marktjüngern mal die Folgen zu beachten und die eigene Fantasie zu benutzen, statt sich alles in den Allerwertesten blasen zu lassen.

  • In diesem Bericht steckt viel Wahres und Kritikwürdiges. Deshalb genügt es bei den Fakten zu bleiben und nicht dem Versuch zu erliegen, immer noch eien draufzusetzen.

    "Vor allem im Prime-Programm, wo Kund:innen, vereinfacht gesagt, bezahlen, um einzukaufen?"

    Nein, das ist so vereinfacht, das es gelogen ist. Für EUR 69 p.a. erhält man Zugriff auf ein riesiges Streamingangebot, Musik und Filme, und viele Lieferungen sind portofrei.

  • Faszinierend und erschütternd zugleich zu sehen, wie hier die meisten Kommentare für Amazon in die Bresche springen (ich zähle 8 pro, 3 contra und 4 gemischt).

    Irgendwie erinnert mich das ganze an Brechts Parabel des brennenden Hauses [1].

    Leute, wann zum Teufel merken wir, dass unsere Bequemlichkeit, gepaart mit der systematischen und grenzenlosen Gier dieser Mega-Manipulationsmaschinen gerade unsere Zivilisation auffressen?

    [1] de.wikipedia.org/w...om_brennenden_Haus

  • In diesen zwei Sätzen steht die Antwort auf die Frage in der Überschrift:



    "Doch da ist jemand, der:die nicht ersetzbar ist: die Kun­d:innen. Amazon hat das schon früh verstanden und unternimmt viel, um Käufer:innen zu halten."

    Der deutsche Einzelhandel bietet einfach in der überwiegenden Mehrheit der Fälle keinerlei Mehrwert, bei schlechterer Auswahl, höheren Kosten (Preise, Parken) und viel mehr Zeitaufwand als Amazon.

  • Mein Aha-Erlebnis hatte ich, als ich einen Laptop bei Saturn kaufte. Der Laptop war nach 24 Stunden defekt. Auf die Reparatur musste ich sechs Wochen warten. Ein Ersatzgerät zum Weiterarbeiten bekam ich in der Zeit nicht.



    Seitdem bestelle ich hochwertige Elektronik ausschließlich bei Amazon. Dort bekomme ich den Service, dem sich viele Händler bis heute verweigern, egal ob im Internet oder im Laden.

  • Vollständige Liste aller Gründe, warum andere Händler nicht vergleichbar Kulante Rücksenderegeln haben wie Amazon:



    - Die Kunden würden davon profitieren

    Und hier eine ebenso vollständige Liste aller Gründe, warum viele Händler sich weigern, an Packstationen zu liefern:



    - Die Kunden würden davon profitieren

    Und noch eine vollständige Liste aller Gründe, warum viele Händler keine Lastschrift als Bezahlmethode akzeptieren:



    - Die Kunden würden davon profitieren

    Für jeden Euro Umsatz, den Amazon macht, sind ausschließlich die 'Konkurrenten' von Amazon verantwortlich. Wobei "Konkurrenten" ein großes Wort ist - sie versuchen ja nicht einmal, Konkurrenz zu machen. Stattdessen wird nur versucht, liebgewordene Kundenfeindliche Geschäftsmodelle aus alten Tagen heute einfach genauso wie früher umzusetzen.

    Ich betrachte das manchmal einfach in Geld: Wenn ich nicht bei Amazon bestelle, muss ich 20 € für Stress mit der Bezahlmethode aufschlagen, 50 € für die Mühe zu recherchieren, ob der Händler grundsätzlich vertrauenswürdig ist, 100 € für Minusstunden im Büro um meine Sendung dann auch tatsächlich zu erhalten oder irgendwo abzuholen, 25 € Risikoaufschlag für den Bonus-Stress den ich im Fall einer Retoure habe.

    Wenn ein Händler mir all diese Probleme nicht bereitet, dann soll er damit werben, und nicht mit irgendwelchen Supersonderspezialangeboten.

  • Für mich ist Amazon als Plattformer und Kundenbinder kein Problem, sondern die Eigentumsstruktur, d.h. mehr oder weniger in einer Hand, was unweigerlich zur Macht- sowie der Frage führt, ob Prozesse noch der Allgemeinheit dienen, zB Klimafrage, weil sie sich aufgrund der Macht (u.a. Geld) vom Kunden entkoppeln bzw vor ihm verbergen lassen.

  • Ich bin Prime Mitglied und bestelle viel bei Amazon. Es ist richtig, es gibt andere Anbieter, die evtl. günstiger sind. Aber bei der Suche vergeht da gerne mal eine halbe Stunde. Dann spart man evtl. 30ct (bei Billigartikeln). Was nicht erwähnt wird: Durch Prime hat man keine Versandkosten und bestellt so auch mal einen Artikel für nur fünf oder zehn Euro. Und der wichtigste Punkt: Ich hatte noch nie Ärger. Bestellungen kommen pünktlich und stimmt was nicht, hat man keine Diskussionen. Bei anderen Händlern habe ich es erlebt, dass ich plötzlich nur über UPS zurückschicken kann und dafür 15 Euro zahlen muss. Das heißt: Einfach und kein Risiko und dafür (möglicherweise) einen Aufschlag. Bei teuren Produkten lohnt sich immer ein Vergleich.

    Die Händler mögen sich über Amazon ärgern. Ich glaube nur, dass es mehr Erfolg verspricht, die Kundenfreundlichkeit zu kopieren als schlechte Geschäftspraktiken anzuprangern.

    Zum Lohn: Amazon zahlt über Mindestlohn; die Mitarbeiter im Lager sind (meist) ungelernt bzw. die Tätigkeit können Ungelernte ausüben. Der kleine (sympathische) Einzelhändler um die Ecke, zahlt kaum mehr. Zudem ist es naiv anzunehmen, dass der billigere Konkurrent (auf den der Artikel hinweist) mehr zahlen würde.

    Mache ich gerade Werbung für Amazon? Wahrscheinlich. Ich verzichte gerne auf Amazon, wenn es einen Händler gibt, der ähnlich Kundenfreundlich ist und so gut funktioniert. Aber ein solcher ist nicht in Sicht. Lieber schimpft man (andere Händler) seit sicher 10 Jahren auf Amazon, anstatt diese Zeit zu nutzen, um sich anzuschauen, was dort richtig gemacht wird.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Ich schließe mich ihnen an.

      Ich lebe (teilweise) in einer Kleinstadt und habe keinen PKW. Wenn hier jemand zu Fuß ins Gewerbegebiet wandert, ruft man die Polizei.

      Also bestelle ich viel bei Amazon und genieße genau diese Vorteile, die Sie beschreiben.

      Null Problemo um mit Alf zu sprechen. Den kann ich mir dann auch noch auf Prime Video anschauen.

      Neben tausenden von Filmen und Serien.

      Was die Arbeitsbedingen angeht, da hört man dies, aber auch das:

      www.faz.net/aktuel...azon-15726368.html

      Sollten die Angestellten sich zu einem Arbeitskampf entschließen, was wohl schwierig ist wegen des niedrigen Organisationsgrades, wäre ich selbstredend auf ihrer Seite und würde die Bestellerei einstellen und ins Gewerbegebiet wandern.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Zu den Arbeitsbedingungen: Habe es mir mal als Selbstversuch "gegönnt", mich (befristet) anstellen zu lassen. Haarsträubend, um es vorsichtig auszudrücken. Der Druck ist enorm. (Bsp.: Dein Lead beordert dich über dein MDE an den Tisch , um zu fragen, warum es bei Schichtbeginn fast zwei Minuten bis zum ersten Pick gedauert hat - am zwoten Tag.) War nutellamente nicht in Seattle. War ehrlich gesagt, eher erleichtert, nach acht Wochen gehen zu müssen, weil die HR-Dame meinte, ich passe nicht zum "spirit der family". Daß ich Kollegen ansprach, um eine verdi-basierte AN-Vertretung zu initiieren - daran wird´s doch wohl nicht gelegen haben, oder? ;-) Aber, ich bin ehrlich, ich bin auch zufrieden, das gemacht zu haben - sonst hätte ich auch nicht die Modalitäten der Gehaltszahlung kennengelernt. Ich war zum Glück nicht darauf angewiesen, aber wenn jemand zum 1. d.M. anfängt, die erste Zahlung aber erst am 15.-18. des Folgemonats erfolgt - naja. War übrigens auch das erste Mal, daß ich einen "temporary employment agreement" mit insgesamt 89 Seiten unterzeichnete. Mit für uns sehr unüblichen Modi zum Entgelt - Nennung von zwei unterschiedlichen Stundenvergütungen, dem zumindest teilweisen Ausschluß der Vergütung der tatsächlichen Arbeitsstunden, dem Vorbehalt des Ausschlußes von Lohnfortzahlung etc.pp. Aber - das führt zu weit, hier gehts ja doch eher um die Konsumenten.

    • @Strolch:

      Oh toll, die Mitarbeiter im Lager bekommen Mindestlohn. Dafür werden sie elektronisch überwacht. Kurzes Gespräch mit einem Kollegen kann zur Abmahnung führen. Es wird überwacht wohin man geht wie schnell geht und wo bleibt man stehen. Das System das den Arbeitern sagt wo welcher Artikel ist., übersendet auch Bewegungsdaten. Übrigens zahlen Einzelhändler mehr. Tariflohn für Einzelhandel, vor dem sich Amazon drückt. Schnelle Lieferung gratis, gibt es nur weil die Auslieferer ausgebeutet werden.



      Amazon bezahlt viel zu wenig Steuern in Europa. Gleichzeitig ist Jeff Bezos der reichste Mensch der Welt.



      Das sind Gründe warum ich niemals bei Amazon bestellen werde.

      • @Andreas J:

        ich selbst Arbeite bei Amazon in Dortmund (DTM2), bin seit 1,5 Jahren nun tätig.



        Amazon zahlt generel mehr als der Mindestlohn!!



        Es gibt Abteilungen da ist die Arbeit wirklich hart, und dementsprechend werden wir Mitarbeiter auch bezahlt.



        Ein Einstiegsgehalt als eine ungelernte, fängt man hier in Dortmund (DTM2) mit 11,27€ an.



        Als eine ungelernte ist es definitiv nicht wenig.



        In dem FC Dortmund werden wir nicht überwacht, es ist eine Große Firma da müsste es und sollte es auch Elektronisch sein, um einfach vieles zu erleichtern.



        Amazon ist nicht Perfekt, aber ein guter Arbeitgeber die Löhne pünktlich zahlt z.B. und jedem eine Chance gibt der Arbeiten möchte.



        Ich bin zufrieden mit meinem Arbeitgeber Amazon und froh das ich hier bin.

      • @Andreas J:

        Etwas spät von mir, aber trotzdem der Versuch: Der kleine Einzelhändler, den ich meine, ist nicht tarifgebunden. Der hat fünf Mitarbeiter. Der Tarifvertrag mag bei Karstadt und Konsorten gelten, aber nicht bei dem Einzelhändler um die Ecke.

        Zu den Steuern: dies ist eine Frage der Politik. Natürlich wird ein Unternehmen (wie im übrigen nahezu jeder Privatmann/frau) versuchen, die Steuerlast zu drücken.

      • @Andreas J:

        Soetwas interessiert doch den aufgeklärten 68er von heute nicht mehr. Bei anderen Themen etwas im Pathos schwelgen und ansonsten um keine Begründung fürs Reaktionäre verlegen sein. So wird's gemacht, so bleibt man zufrieden.

        • @Hampelstielz:

          Ich meine, das ist eher die Entmenschlichung des Höher, Schneller, Weiter, des Homo Oeconomicus, jedoch als psychische Manipulation - seit knapp 100 Jahren. Viele Menschen geben (dann) auf.



          M.E., so hart und frustrierend es ist, hilft nur aufklären, aufklären, aufklären.

      • @Andreas J:

        Es kommt mir durchaus nachvollziehbar vor, dass AMZN nach dem Tarif Lager und Logistik und da übertariflich zahlt. Immerhin arbeiten die Leute auf dem Lager und ich wurde noch nie von einem der dortigen Mitarbeiter beraten o.ä. - was den Einzelhandelskaufmann ausmacht.

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        Ich kann mich Ihrem Kommentar nur anschliessen.



        Sehr überrascht bin ich über einige Schreiber hier, deren Kaufverhalten hätte nicht für möglich gehalten.



        Ist alles völlig schnurz wenn es um die eigene Bequemlichkeit geht.



        Fazit:Es wird sich nichts ändern.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @98589 (Profil gelöscht):

          Genau.

          Und die Erde ist eine Scheibe.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            ????

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Sehr plumper Einwand. Es ist durchaus erstaunlich, wieviele beim Thema Amazon, häufigen Flugreisen und anderen, vergleichbaren Themen sich aus jeglicher Verantwortung herausnehmen und Gegenstimmen als verwirrte, moralisierende Spinner darstellen. Der Begriff Moral wird in der Kommentarspalte ausschließlich als Synonym für Heuchelei verwendet. Moral ist erstmal auch ein neutraler Begriff, denn eine Haltung kann wie auch immer geartet sein. Ähnlich der Begriff Menschlichkeit. In der Umgangssprache verwendet man ihn eigentlich eher in positiven Zusammenhängen. Die Art und Weise, wie hier von einer Mehrheit gegen die Begründungen zur Ablehnung Amazons und sinnlosen Konsums argumentiert wird, hätte ich eher in konservativen Kreisen erwartet.



            Das Fazit, dass sich zum Guten nichts ändern wird ist berechtigt. Natürlich ändert sich etwas und zwar wird es immer dystopischer werden.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Hampelstielz:

              Ich schreibe gerne. Und ich schreibe viel. Aber ich muss nicht jede Plattitüde mit Inhalt aufwerten. Manchmal reicht der Spott, wenn das Beschweigen nicht funktionieren will.

              Einigen Ihrer Aussagen kann ich im Kern zustimmen. Gleichwohl krankt auch diese Debatte (nicht Ihr Beitrag) an dem, was Sie meinem Einwand vorwerfen: grobe Plumpheit.

              Aus Amazon-Käufern ohne Prüfung von deren Gründen gleich "Amazon-Fans" zu machen, ist nur der Allerdümmste Hinweis von vielen.

              Es gibt - außer mir - noch etliche Mit-Foristen, die anschaulich beschrieben haben, wieso sie Online-Bestellungen vorziehen (müssen).

              Ich bin zu Zeiten groß geworden, als noch nicht jeder Bürger einen PKW sein eigen nannte. Und in denen sich im Rahmen praktizierter Nachbarschaftshilfe gegenseitig geholfen wurde. Heute undenkbar.

              Wenn Sie heute fussläufig einkaufen gehen (wo dies überhaupt noch möglich ist), können Sie im Sommer mit auberginefarbenem Gesicht durch die Landschaft torkeln, ohne dass jemand auf die Idee käme, Ihnen Hilfe anzubieten. (Ironie am Rande: die hiesige Gemeinde hat eine Bank aufgestellt - mitten in der prallen Sonne, fernab schattenspendender Bäume und Sträucher. Schilda 2.0 lässt grüßen.)

              Fazit: Sie rennen, wie meinen Posts leicht zu entnehmen wäre, bei mir offene Türen ein. Jeder soll so einkaufen, wie es ihm beliebt. Und: bei Amazon einkaufen ist noch lange kein Synonym für "sinnlosen Konsum". Soviel Zeit sollte schon sein.

              Apropos Zeit: Falls die Zeiten mal wiederkommen sollten, in denen der Einzelhandel attraktiv und - auch für weniger Betuchte - bezahlbar wird, bin ich gerne dabei.

              Wetten würde ich darauf aber keine abschließen.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Schon vergessen? Amazon wurde in einer Zeit geboren und groß, da gab es bei uns den Fach- und Einzelhandel. Für manche Produkte - wenn es sie überhaupt gab - musste ich von Geschäft zu Geschäft pilgern. In manchen Klein- und Mittelstädten gab es manchen Waren gar nicht, da war die Routineeinkaufsfahrt „in die Stadt“ geliebtes Ritual. Natürlich mit dem Auto. Wollte ich Schuhe, Bücher und Geschenkpapier - eine Odyssee lief los. War etwas zu groß, zu klein, defekt oder was auch immer - der deutsche Fach- und Einzelhandel fühlte sich nicht zuständig. Jeder Umtausch war ein Kampf gegen den/die KundIn, der gewonnen werden wollte. Die Kundenferne des Einzelhandels und die Negierung des aufkommenden Internets hat die Amazons, Zalandos und XYZ24.de dieser Welt mit aus der Taufe gehoben. Und deren Umsatz- und Gewinnentwicklungen zeigen, dass Klimaschutz hin oder Arbeitsbedingungen her den Kunden das „rundherum sorglos Paket“ vor allem anderen geht. Die wenigen Kauf- und Verbrauchsorthodoxen Nein-Sager einmal ausgenommen. So sieht das wahre Leben aus. Auch unsere Fridays for future Legenden stehen im Sicherheitscheck der Flughäfen brav Schlange, wenn‘s mit Pappi und Mammi auf die Kanaren geht oder Opa den New York Trip bezahlt. Da fährt doch keine(r) ersatzweise nach Fedderwardergrooden - oder?

  • Leute die immer auf Amazon & Co schimpfen vergessen, dass die Politik die Regeln für den Markt vorgibt. Das Versagen liegt also nicht bei Amazon, denn die betreiben nur Gewinnmaximierung innerhalb des gesetzlichen Rahmens, sondern eher bei den Wählerinnen und Wählern, denn die haben Ihre gesetzlichen Vertreter gewählt.

    Aber natürlich hilft es immer erst einmal den großen US-Konzern an den Pranger zustellen...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Klappstuhl:

      Mal die eigene Suchmaschine betätigen: 'Pranger' eingeben.

      Und dann den eigenen Gehirnkasten nutzen. "Nur Gewinnmaximierung": eine besondere Form der Verharmlosung. Ganz so, als würden Konzerne wie Amazon zu etwas gezwungen, was sie nicht wirklich wollen.

      Ps. Ist heute der Internationale Tag der Verschwurbelns???

    • @Klappstuhl:

      Es werden keine Regeln erlassen, ohne dass die Verbände angehört werden. Und die geben zusätzlich Geld aus für Lobbyisten. Großkonzerne machen das auch eigenständig, um ihre Einzelinteressen zu vertreten. Soviel zur Verantwortung der Wähler.

    • @Klappstuhl:

      So sieht's aus. Ich selbst bin nicht bei Amazon, aber prinzipiell ist es doch so: Wenn's nicht Amazon ist, dann ist es jemand anderes. Wer da etwas ändern will muss an's System ran.

  • Vergessen wurde in dem Artikel, daß Amazon längst die Preisvergleiche oder Preisvergleichsportale beherrscht. Seit etwa 10-12 Jahren ist "Google" oder sonst eine Suchmaschine schon lange keine Findmaschine mehr. Wenn Sie auch nur EINMAL bei Amazon eine Pumpe suchten, und dann bei Idelao, Preisvergleich oder sonstwo die gleiche Pumpe suchten, tauchen 30, 40 angebliche schnäppchenseiten auf, die ALLE zu Amazon zurückführen. Alternative Suchmaschinen ? Fehlanzeige- hängen alle an Google dran. Ich sehne die Zeiten von Paperball, oder reinen Suchmaschinen zurück, die einfach bei Eingabe einer Prozessorherstellungsnummer die passenden Infos suchten. Tipp mal ein: "Wie kann ich bei einer Aquarienpumpe die Leistung berechnen?"... Viel Spass...... Auch findetet man keinerlei Profigeräte mehr. Artikel für Gewerbebetriebe? Waschmaschinen für Waschsalons? Forget ist. Was Amazon nicht hat, gibts nicht. Aber manchmal kommt dann die "Verzweiflungstat" von Amazon- es erscheintt der Artikel SCHEINBAR bei Amazon- klickste drauf "Zur Zeit nicht lieferbar". Fragste wann? "Nie- dieser Artikel ist nicht mehr erhältlich. SO läuft Verdummung. Ich schreib das nur, weil ich Amazon nicht benutzen möchte, aber sehr schwer was Anderes finde. ICH bin wieder offline, und finde Besseres Billiger.

    • @ophorus:

      Doch Geizhals.de funktioniert (zumindest bei Technik)

      • @Strolch:

        Kann ich nicht bestätigen. Nur wenn Geizhals genug "gesammelt " hat, bringt es manchmal "Erbennisse" die bei nährem Hinsehen aber keine sind. Wenn ich über VPn und uMatrix surfe, "rächt " sich Geizhals quasi. Und Amazon ist immer nen Tick billiger- der gleiche Artikel bei A. 2 oder 3 mal aufgerufen, und man hat stets andere preise. Manchmal "rächt" sich baer auch Amazon- beim 2 mal nachschauen plötzlich 50 euro teurer. Auch interessant: Das Amazon ( und auch Geizhals) Verhalten ist konträr zwischen mir und meiner Frau...

  • Meine Tante Emma hat sich eben drei mal in ihrem Grabe umgedreht!!!

  • Für jedes Geschäftsmodell müssen sich nur genug Blöde einfinden. Und davon gibt es ja immer reichlich.

    • @Konrad Ohneland:

      @Konrad Ohneland



      Bitte beantworten Sie mir eine Frage: Wenn ein Unternehmen/ein Gewerbetreibender etwas braucht, richtet er eine Anfrage an verschiedene Anbieter und der mit der besten Offerte bekommt den Zuschlag. Das nennt man clever. Greift eine Privatperson zum besten Angebot, dann sind das "Blöde"? Wieso das?

  • Ja ja ich weiß Amazon ist der böse Shopkiller, nur bei uns auf dem Land muß ich mehrere Kilometer fahren um einen Laden zu erreichen und viele Kilometer fahren um ein Fachgeschäft zu erreichen, welches dann nicht über die nötige Fachkompetenz oder den gewünschten Artikel verfügt. Noch Fragen ? Und sagen sie mit bitte nicht, daß das klimaschädlicher als Selbstfahren ist. Und sehen sie wir haben nicht einmal über Preise gesprochen