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Test des Zugfahrens in EuropaBahn kann Billigflieger schlagen

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat grenzüberschreitende Zugreisen untersucht. Ergebnis: Tickets können erstaunlich günstig sein.

Der Alpen-Sylt-Express, der Nachtzug von den Alpen zur Nordsee Foto: Arnulf Hettrich/imago

Berlin taz | Bahnfahren in Europa kann erstaunlich günstig und preislich durchaus eine Alternative zum Fliegen sein – wenn Fahrgäste langfristig buchen. Zu diesem Ergebnis kommt der am Mittwoch veröffentlichte 16. Bahntest des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Darin hat der VCD nicht nur die Lage beim grenzüberschreitenden Bahnfahren untersucht, Interessierte finden auch viele hilfreiche Tipps fürs Reisen mit dem Zug.

Ökologisch lohnt sich Bahnreisen allemal: Eine Fahrt mit dem Zug verursacht bei durchschnittlicher Auslastung einen Ausstoß von 13 Gramm CO2 pro Person und Kilometer, beim Auto sind es 139 und beim Flugzeug gar 246 Gramm. Beim Preis kann die Bahn den Billigflieger durchaus schlagen: Für die Strecke von Frankfurt nach Marseille gibt es Tickets schon ab 40 Euro, von München nach Rom kommen Reisende im Nachtzug auf einem Sitzplatz für 30 Euro. Allerdings ist dafür eine langfristige Vorbuchung nötig – wie auch bei Billigflügen.

Der Unterschied: Günstige Flugtickets zu europäischen Zielen sind mit ein paar Klicks im Internet sehr leicht zu kaufen. Bei Bahnfahrkarten ist das eher nicht der Fall. „Die Ticketbuchung ist in manchen Fällen aufwendig“, sagt Bastian Kettler, Bahnexperte des VCD. Es gibt keine europäische Plattform für den Fahrkartenverkauf, weil sich die Bahnunternehmen in den verschiedenen Ländern weigern, ihre jeweiligen Daten herauszugeben.

Der VCD fordert deshalb wie viele andere verkehrspolitische Akteur:innen, dass der Gesetzgeber für eine europäische Buchungsplattform sorgt. Solange es die nicht gibt, rät der Verkehrsclub Reisenden, die Portale der Staatsbahnen und unabhängige Plattformen wie thetrainline.com/de zu vergleichen. Wobei nicht alle Bahngesellschaften in Europa internationale Fahrkarten selbst verkaufen: Die schwedische etwa arbeitet dafür mit der unabhängigen Buchungsplattform Omio zusammen. Schwierig kann es auch sein, mit dem Fahrrad und der Bahn innerhalb Europas zu verreisen. Denn die Regeln sind von Land zu Land unterschiedlich. Zwar gibt es ein internationales Bahnticket für 9 Euro – aber das wird etwa in Frankreich nicht anerkannt. „Hier gibt es einen hohen Nachholbedarf auf europäischer Ebene“, sagt Kettler.

Der Bahntest zeigt anhand von sechs Strecken – nach Amsterdam, Stockholm, Danzig, Rom, Budapest und Marseille – wie Reisende an günstige Fahrkarten kommen und mit welchem Vorlauf sie buchen müssen. Auch sind unter Umständen die Tickets günstiger, wenn Reisende an einem Wochentag und nicht am Wochenende fahren. Verspätet sich der Zug um mehr als 120 Minuten, bekommen Fahrgäste die Hälfte des Ticketpreises zurück. Beantragt werden muss das bei dem Unternehmen, bei dem die Fahrkarte gekauft wurde. Interessierte finden dazu in der Broschüre viele hilfreiche Links, etwa zu einer Liste von Kundendienststellen von Auslandsbahnen.

Nachtzugnetz muss wachsen

Ab 2023 könnte sich einiges verbessern. Dann sind Unternehmen verpflichtet, ein durchgehendes Ticket anzubieten, wenn sie alle Verkehrsmittel einer Verbindung selbst betreiben. Außerdem müssen ab dann neue Züge mindestens vier Stellplätze für Fahrräder haben – so soll nach und nach die gesamte Zugflotte radtauglich gemacht werden.

„Bahnfahren in Europa muss einfacher und bequemer werden“, fordert die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann. Außerdem müsse der neue Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Ausbau des europäischen Nachtzugnetzes mit vorantreiben. Auch dem von dem früheren CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer groß angekündigten Ausbau des europäischen Zugnetzes TEE müssten endlich Taten folgen, hieß es. Bisher gibt es noch keine verbindlichen Verträge, die dieses Projekt absichern.

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66 Kommentare

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  • Anfang Oktober Berlin-Wien, 35 Euro. Weiter nach Venedig, nochmal 35 Euro. Geht also. - Wenn man sich aber die regulären "Flex"-Preise anguckt, kriegt man das Grausen. Kein Wunder, dass Familien, ach was, schon Ehepaare lieber mit dem Auto fahren. Bahn zu Normalpreisen kann kein vernünftig rechnender Selbstzahler nehmen, das geht allenfalls auf Firmenkosten.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Die Bahn rechnet sich schön. Richtig wäre es die CO2 Emissionen des Strommix anzunehmen. Und auch die Emissionen des Betriebs der Bahnanlagen und der übrigen nötigen Teile für die Fahrt, also Rechenzentren etc. einzubeziehen.

    www.klimareporter....-einsparung-schoen

    Und noch dies hier:

    www.energie-gedank...wie-die-eisenbahn/

    Nach der Schweizer Berechnung ist die Bahn nicht besser als ein Elektroauto. Was Wunder, wenn man mit Tempo 200+ fährt.

  • Ich finds gut, wenn die Bahn so unpünktlich ist. Dadurch habe ich in den letzten Jahren bestimmt schon knapp eintausend Flocken durch Teilrückerstattungen eingespart.



    Ich Plane halt immer gleich 2 Stunden Verspätung ein.

    *Ironie off*

    Können wir ganz eventuell auch langsam mal hinnehmen, dass klimagerechte Mobilität (derzeit) auf Kosten von Reisegeschwindigkeit nun mal Faktum ist? Und wir halt auch so langsam bereitwillig in Kauf nehmen, dass wir uns durchaus Mühselig von einem Ende Europas ans andere bewegen. Es scheint ja immer noch die Haltung vorzuherrschen, dass wir Klimaschutz ohne Bequemlichkeitseinbußen oder Konsumverzicht hinbekommen werden.

    Auf was für einem Niveau Jammern wir denn?!?

    Ich bemühe mich nach Kräften Fußabdrucksgerecht zu leben und entdecke immer wieder, dass das abstreifen besch***ener Gewohnheiten, dann doch nicht so "anstrengend" ist. Gleichwohl ist mein Lebenswandel halt schon eine krasse Belastung und bitte nicht als "seht wie toll ich das alles kann und mache" interpretieren. Bin schlimm, Punkt.

    Natürlich würde ich auch gerne einmal im Leben tropischen Regenwald erleben und meine Verwandten an der Westküste der USA nochmal besuchen. Geht halt nicht!



    Natürlich ist das Umsteigen mit viel Gepäck anstrengend, hilft aber ja alles nix. Geht halt nicht.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Horstl Fambacher:

      Die Bahn ist auch ohne Klimaschutz zu spät gekommen, das Personal war launisch und die Züge überfüllt und die Klos dreckig.

      Für die Umwelt muß das Zugklo also noch verstopfter sein?

      Und früher gabs Gepäcktrolleys und noch früher Gepäckträger - für alte Menschen durchaus sinnvoll.

    • @Horstl Fambacher:

      "Es scheint ja immer noch die Haltung vorzuherrschen, dass wir Klimaschutz ohne Bequemlichkeitseinbußen oder Konsumverzicht hinbekommen werden."

      Stimmt. Und anders werden für mehr Klimaschutz auch keine demokratischen Mehrheiten zu organisieren sein. Alles andere ist unrealistisch, so frustrierend das auch für ökologiebewusste Menschen ist.

      Technischer Fortschritt ist die einzige realistische Chance, die wir Menschen haben, um eventuell (!) das komplette Kippen des Weltklimas vermeiden zu können. Verzicht werden die Menschen dieser Welt nicht mitmachen, bzw. erst dann (politisch verordnet), wenn es schon zu spät ist.

  • Die Möglichkeit, ein Ticket genau bis zur Grenze buchen zu können, statt bis zum letzten Bahnhof vor der Grenze, bzw. dem ersten nach der Grenze, würde auch schon einige Probleme aufheben. Oder bei grenznahen Bahnhöfen wie Salzburg mit "deutschem" Fahrschein bis dorthin.

  • Bei der DB bekommt man ja nicht mal bei Buchung ausschließlich ihrer Züge immer den besten Preis angezeigt - manchmal kommt es günstiger, die Strecke in zwei getrennte Ticket zu splitten, oder einen Streckenanteil hinzuzufügen, den man gar nicht nutzen möchte.



    Es wäre insofern zu viel verlangt, wenn auch im internationalen Verkehr stets günstige Preise ausgewählt würden. Der Zugang über Drittportale wäre aber eine Verbesserung.

    Wegen unterschiedlichen Vorbuchungszeiten (z.B .Polen 2 Monate, DB ca. 6 Monate) muss man ohnehin getrennte Tickets einplanen; 2 Monate vorher sind die günstigeren Sparpreise der DB schon weg.

    Vor allem würden dann Kombinationen von Bahnreisen plus Direktflug, als Ersatz von Umsteigeflügen, angezeigt werden können. Solche Kombinationen zeigt derzeit ja nicht einmal google maps an, wo man zwischen (nur) Flug oder (nur) öffentlichem Landverkehr wählen muss.

  • Beim Ticketkauf ist unter anderem die wegfallende Gültigkeit des Anschlußtickets ein Problem, wenn man sich die Tickets auf verschiedenen Portalen zusammenstellen (musste), und einen Zuganschluß verpasst.







    Ich würde jetzt nicht mal auf den vollen Fahrgastrechten bestehen, wie sie bei einem durchgehenden Ticket bei Verspätungen gewährt werden, sondern bereits die Mitnahme auf dem nächstverfügbaren Zug (ohne Aufpreis, vor allem ohne Kauf eines deutlich teureren Neutickets) wäre eine Verbesserung.

    • @meerwind7:

      Reicht leider nicht.

      Wenn ich mit der SNCF nach Hendaye fahre, wo ich mit der Straßenbahn die Grenze überquere um in Irun den Schlafwagen nach Lissabon zu erwischen, möchte ich im Falle der zu großen Verspätung eines TGV nicht nur ohne Aufpreis den Schlafwagen am nächsten Abend nehmen können, sondern bräuchte auch eine Übernachtung an der französisch-spanischen Grenze.

      Bislang hatte ich allerdings immer Glück und das war nicht erforderlich.

      • @Toto Barig:

        ja und was ist jetzt das Problem - offenbar nur das if-then-else. Ich kenne auch Flieger, die sich verspäten, ausfallen etc pp. Und ich kann auch zu Hause hinfallen und dann kann ich mir das Bein brechen oder den Arm und ....

        (ich bitte schon mal um Vergebung - aber das drängte sich mir auf)

      • @Toto Barig:

        "...großen Verspätung eines TGV..."

        Gibt's das?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Hatte ich tatsächlich noch nicht!

  • Glaube ich gerne. Wenn ich aber z.B. auch tatsächlich ungefähr am geplanten Tag ankommen möchte, sieht es mit der Bahn leider nicht so gut aus.



    Die Zuverlässigkeit - gerade wenn man langfristig bucht - ist bei der Bahn eher mau.

  • 13g CO2 pro Bahnkilometer bei durchschnittlicher Auslastung? Da würde mich mal die Berechnung interessieren. Oder wird da einfach (ähnlich wie beim e-Auto) gesagt, dass der Strom ja Ökostrom sei und daher mit 0g zu verbuchen ist?

    • @Strolch:

      Das wäre allerdings eine Milchjungenundmädchenrechnung. Bei solchen Betrachtungen muß stets der tatsächliche Strommix des jeweiligen Marktes oder Landes zugrundegelegt werden. Denn jede kWh, die ich bei meinem Ökostromanbieter (EWS) als "grünen Strom" kaufe, wird dem allgemeinen Strommix entzogen. Meine eigene Klimabilanz würde sonst nicht schlechter, egal wieviel Strom ich verbrauche.

    • @Strolch:

      Gute Frage.

      Bei der Bahn wird für die Fernzüge tatsächlich Ökostrom am Strommarkt erworben. Gesammtbilanz für das Unternehmen, 60% Okostrom.

      Leider sind aber auch nur 60% der Strecken elektrifiziert.

      Wurden also die 40% der Strecken, die mit Diesel Locks befahren werden mit eingerechnet?

      • @Obscuritas:

        Die Diesellocks können nicht mit eingerechnet sein, wenn Ihre Zahlen auch nur halbwegs stimmen. Bei 40% Diesel sind 13g nicht mehr möglich. Sonst würde ja 100% Diesel nur zu einem CO2-Ausstoß von 32,5g / km führen, was ca. 1,2 Liter Diesel / 100 km je Person entsprechen würde.

        Rechnung:



        13g / 0,4 = 32,5g



        Ein Liter Diesel führt zu 2640g Co2



        100 km x 32,5g/km = 3.250g Co2



        3250 g / 2640g = 1,23 l Diesel je 100 km

        Aber ich bin bei der Bahn auch nicht ganz firm. Vielleicht kommen, die 1,2 l ja hin (ich hatte aber um die 3 l im Kopf).

        • @Strolch:

          Strecke und Fahrleistung können verschiedene Anteile haben.

        • @Strolch:

          Nette Berechnungen. Allerdings sind die meisten Fernstrecken elektrifiziert. Deshalb ist das Philosophieren über Diesel überflüssig.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            ok. Aber wieviel Strom braucht man den nun pro Passagier und 100 km. Das interessiert mich ja.



            Ich habe das gefunden:



            www.airliners.de/e...zeug-apropos/36592

            Dort heißt es ca. 10,8 kwh/100 km je Person. Zudem wird dort behauptet, dass die Bahn den Stromverbrauch des ICE nicht offen legt. Bei 10,8 kwh (wenn das stimmt) schlägt das E-Auto bereits bei 2 Personen den Zug (klar hier ging es um Flugzeug). Bei einer Familie mit vier Personen ist der Zug dann völlig im Hintertreffen.

            Auf einer (wohl) bahnfreundlichen Seite wird der Stromverbrauch in Diesel umgerechnet und da heißt es 3 Liter/100km je Person. railfreak.de/ice-d...er-deutschen-bahn/



            Das wäre ziemlich das gleiche Verhältnis wie bei den obigen Werten zum E-auto.

            Liebe taz, es ist ja Weihnachten und ich äußere einen Wunsch: Könnt ihr mal recherchieren und nur die "nackten" Zahlen mitteilen: Wieviel kwh pro km bei 100/150/200250/300 kmh, wie viele Sitzplötze hat der ICE und was ist die durchschnittliche Auslastung?

            • @Strolch:

              "Aber wieviel Strom braucht man den nun pro Passagier und 100 km. Das interessiert mich ja."

              Hängt vom Zug ab. Und von der Strecke. Eine pauschale Antwort geht nicht.

              Für das Klima ist auch entscheidender, wo der Strom herkommt.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Für das Klima ist auch entscheidender, wo der Strom herkommt.

                Das sehe ich nicht ganz so. Der Verbrauch ist schon relevant, da es eine Mammutaufgabe wird, auf erneuerbare Energien umzustellen. Wenn der Zug nicht besser als ein E-Auto ist, kann man zudem dieses nehmen.

                Aus meiner Sicht ist die Frage so entscheidend für das Gelingen einer Transformation, dass ich entsetzt bin, dass ich diese Zahlen nicht innerhalb von drei Minuten bei google finde. Allein die Aussage: Bahn ist besser als Auto ist mir zu platt.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Stimmt. Mein Fehler. Es geht ja nur um Fernstrecke. Und da für die Fernzüge Ökostrom eingekauft wird ist die Betrachtung einer reinen Fernstrecke besonders gut in der Bilanz.

  • Merkwürdig ist nur immer:

    "fordert deshalb wie viele andere verkehrspolitische Akteur:innen, dass der Gesetzgeber für eine europäische Buchungsplattform sorgt"

    Bei den Flugreisen oder Autoreisen war der Gesetzgeber für Planung und Buchung nicht gefordert. Und siehe da es funktioniert.

    Wenn die EU Regeln aufstellt, die dann in den Ländern in Gesetze gegossen werden müssen, um Bahnverbünde zu einer Buchungsplattform zu bringen.... allein schon der lange Satz zeigt, es wird so schnell nicht funktionieren. Da hat dann jeder noch sein eigenes Süppchen, die Plattform wird eine Ausschreibung erforderlich machen, wo man dann nach 10 Jahren feststellt, dass man besser nicht das günstigste Angebot hätte nehmen sollen, dass mittlerweile keine Schnittstelle mehr mit der anderen kompartibel ist.....

    Wie bei Flug. Es muss ganz simple ermöglicht werden, das Züge problemlos zwischen zwei Zielen auch in verschiedenen Ländern verkehren können. DIese Fahrten kann man dann (hoffentlich) günstig buchen, einfach über eine Plattform des Anbieters.

    • @fly:

      Im Grunde müssen nur die Buchungsmöglichkeiten für Portalanbieter transparent sein.



      Diese können dann die Fahrten bündeln und abwickeln. Für die Bequemlichkeit wäre eben ein gewisser Aufschlag als Service Fee fällig. Wenn man dann nur 15min statt 2h vorm Bildschirm sitzt, lohnt es sich.

    • @fly:

      Die Widerstände haben damit zu tun, dass alle europäischen Mitgliedstaaten, sogar Luxemburg, ihre eigenen Staatsmonopolisten haben, die eifersüchtig uber ihre Pfründe wachen. Es würde aber tatsächlich ausreichen, wenn eine EU-Verordnung nur die Datenfreigabe anordnet, so wie es dies seit 2002 durch den ÖV-Datenverbund in NRW gibt, dann könnten europaweiten Buchungsplattformen entstehen. Noch besser wäre allerdings, man schafft zusätzlich einen einheitlichen europaweiten Basistarif, der über das Handy nach Luftlinie abgerechnet wird, vergleichbar etwa eezy.nrw.

  • Danke für Ihren Artikel! Ich selber habe schon ein paar Mal mit Trainline gesucht und auch gute Verbindungen gefunden. Aber wie auch bei meiner Fahrradreise von Hannover nach Venedig: Preislich ist der Flug oder das Auto (wenn man ohnehin eines unterhält) viel günstiger. Das ist wirklich bedauerlich, denn die Reise selber war ein Erlebnis pur. In Südeuropa ist das Reisen mit dem Rad deutlich günstiger, wenn man, wie ich, gern auch mal ein Zimmer in der Nacht hat. Die Ausstattung für mein Rad (wenn man denn eines unterhält) war im Übrigen auch ein gebrauchter Kleinwagen (damit reist man dann aber wirklich super).

    • @Reiner Schwope:

      Laufen wäre noch günstiger gewesen :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        ;D

  • www.gleisnost.de/



    Die gibt's immer noch!

    • @MahNaMahNa:

      Cool, vielen Dank für den Link!

  • ich mach's auch immer wieder, weil ich überzeugt davon bin, dass Bahnfahren das richtige ist, aber für längere Strecken gehört "Galgenhumor" dazu: wo wird diesmal was schiefgehen? Mit der Bahn in Urlaub und das Fahrrad mitnehmen: das wär der Öko-Traum!

    • @Albrecht Thomas:

      Bislang ist es aber ein Albtraum.

  • Nach welcher Statistik stößt ein PKW 139 Gramm CO2 pro Kilometer aus?

    • @Derilorer:

      Die hier kommt relativ nahe ran..

      www.mein-klimaschu...ergleich-mehr-co2/

      Zumindest beim Auto.. der Zug lieg deutlich über 13g im Artikel was ich meistens auch so ähnlich gelesen hab

    • @Derilorer:

      Tja, das hängt vom Autotyp ab. Mein alter VW Polo Blue Motion war mit ca. 100g/km dabei. Bei einem BMW X7 wird das anders aussehen ;-)

  • Gran Canaria - Malaga, ohne Gepäck und ohne Sitzplatz Reservierung = 13€

    1 Tag im vorraus gebucht.

    Klar eine Zugverbindung wird hier schwer, aber auch die Fähre ist ein gutes Stück teurer.

    • @Obscuritas:

      13€ für so einen Flug ist etwa wie ein T-Shirt für 1€. Wenn man für den Flug die echten Ressourcen zahlen müsste, gäbe es ihn nicht für 13€.



      Wie man das T-Shirt auch nur wegen Kinderarbeit, Umweltzerstörung und ein Nichtbezahlen des echten Transportpreises bekommt.

      • @Jalella:

        Stimmt. Und gilt nicht nur für Billigflüge und T-Shirts.

        Einmal in den Supermarkt gehen und den Preis von Tofu und billigem Fleisch vergleichen. Oder Milchersatz und H-Milch. Für die Nitratverseuchung zahlt die Allgemeinheit, damit das Schnitzel billig bleibt.

        Gilt aber nicht nur für billigen Kram.



        Auch teure Klamotten werden häufig unter Menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Umweltfreundliche Alternativen zu Baumwolle und Plastik sind ebenfalls eher die Ausnahme.

        Meine Aussage war schlicht und ergreifend auf die Aussage des Artikels bezogen und daher verkürzt. Fernreisen sind auch lange im Vorraus gebucht, eher selten, so preiswert, wie ein spontaner Billigflug. Nicht mehr und nicht weniger.

    • @Obscuritas:

      Es will Sie auch keiner mit dem Zug nach New York schicken...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es gäbe wie schon gesagt auch Fähren. Diese sind aber auch ohne eigene Kabine, auf den billigen Sitzplätzen (unter Deck) um ein vielfaches teurer als Flugtickets.

        Anreise zum Hafen nicht mit eingerechnet.

        Ein Zug nach New York wäre quatsch, klar. Aber ein Schiff?

        Mit dem Ausbau von Sateliteninternet und Windgetriebenen Schiffen (Flettner Rotor) ließe sich eine Überfahrt nach New York recht bequem und vor allem umweltfreundlicher gestaltet. Wer unterwegs arbeiten kann, könnte das dann auch an Bord.

        • @Obscuritas:

          Die Fähren sind auch nicht gerade umweltfreundlich.

          Und Windkraft setzt eben Wind voraus...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Aber trotzdem besser als das Flugzeug.

            Klar mit dem Wind ist das so eine Sache aber bis zu 20% Treibstoff kann so gespart werden.

            Würden dir Schiffe noch mit sauberen Treibstoff fahren...

            • @Obscuritas:

              Bei Reisen spielt aber für die meisten Menschen auch Zeit eine Rolle. Auf bestimmten Strecken sind die Alternativen zum Flugzeug so viel langsamer, dass die meisten Menschen nicht genug Urlaub haben. Natürlich kann man darüber nachdenken, ob man so weit weg muss...

  • Die Fahrtzeiten sind das Problem. Die Zugstrecke von Zürich nach Wien, von wo ich per kostenlosem Shuttle-Service zum billigen Zahnarzt nach West-Ungarn abgeholt wurde, bin ich exakt ein einziges mal per Bahn gefahren. Für die Rückfahrt wurde dann wegen der anstrengenden Fahrt und des Zeitverlusts doch lieber One-Way der Flieger ab Schwechat gebucht.

    Komfort und Umweltschutz dürfen sich nicht gegenseitig ausschliessen!

    • @VanessaH:

      Mit Schweizer Einkommen kann man die Zähne aber auch schon gut und viel preiswerter als in der Schweiz in Konstanz oder Singen machen lassen - mit Zugverbindung ohne Umsteigen.

    • @VanessaH:

      Wie schön - und dann mit den neuen "billigen Beißerchen" in's Gras beißen, wenn der Planet eben doch kaputt geht.

      • @MahNaMahNa:

        LOL

  • Ich habe den Artikel mal zum Anlass genommen und den Versuch unternommen, meine nächste (bereits gebuchte Reise) mit der Bahn abzubilden. Gebucht ist Berlin - Tavira (Algarve) und zurück im Mai 2022. Flug erfolgt direkt über Faro, Abholung am Flughafen über das Hotel (direkt). Reisezeit netto ca. 4 ,5 Stunden.

    Reisezeit mit der Bahn 1 Tag und 12 Stunden (einschl. U-Bahnfahrten in Paris und Madrid, diversen Fusswegen sowie einer Busfahrt an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien). Die Fahrtzeit vom Bahnhof zum Hotel hab ich mal nicht eingerechnet. Und das Ganze dann mit zwei kleinen Kindern?

    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass nicht nur die Buchungsplattform verbessert werden müsste.

    • @DiMa:

      Ihre Reisezeit ist Geschichte solange Sie beim Flieger Nettozeiten ansetzen. Gerade das lästige stop-and-go beim Flieger treibt mich immer wieder in die Arme der Bahn. Und: Mit der Bahn kann man:frau:undso auch noch die Stecke sehen und genießen - das ist doch mehr wert als hinfliegen, anschlagen und zurück - oder.

    • @DiMa:

      Ihre Reiseplanung ist Geschichte, solange sie sich an den Fahrplanzeiten der DB orientieren. Wegen Baustellen, Stellwerkausfällen etc ist jede Planbarkeit Makulatur. Beim Fliegen von BER haben Sie halt den Nachteil, dass Sie evtl einen Tag vorher zum Flughafen müssen, weil die Abfertigung zu wünschen übrig lässt.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Vielleicht kann man so eine Reise besser "abbilden", wenn Tavira einfach in die Mark Brandenburg verlegt wird, dann sind das nämlich keine ~3000km mehr!

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @164 (Profil gelöscht):

        Ja. Ich wollte auch nur sagen: 1 1/2 Tage Reisezeit für 3000 km sind auf dem Landweg jetzt nicht soo viel... Reisen ist eben beschwerlich.

      • @164 (Profil gelöscht):

        Hmm. Die Mark Brandenburg hat ganz bestimmte Nachteile: Die Preise sind vergleichsweise hoch, es fehlt das Meer, die Angestellten sind deutlich unfreundlicher, u.s.w

    • @DiMa:

      Im Artikel wird nicht behauptet, dass sich jede Reise sinnvoll mit dem Zug machen lässt. Natürlich hat das Flugzeug auf sehr langen Strecken seine Berechtigung.

      "Die Fahrtzeit vom Bahnhof zum Hotel hab ich mal nicht eingerechnet."

      Das ist nett. Flieger landen ja auch nicht im Hotel :-)

      "...sowie einer Busfahrt an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien..."

      ??? Es gibt Züge von Paris nach Girona.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, den Zug von Paris nach Girona habe ich ebenfalls gesehen. Hier hätte sich die Gesamtfahrtzeit um 5 Stunden verlängert.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Es gibt Züge von Paris nach Girona"

        Ich wollte letztens Auch von Santiago nach Paris, mit vielleicht 5 Tagen im Voraus.. Die Zugverbindungen waren alle Teuer, und min. 18 Stunden.

        Und nein individueller Verzicht rettet den Planeten auch nicht.

        • @syle x:

          Von welchem Santiago sprechen wir? Davon gibt es jede Menge.

  • 50 Jahre Autopolitik haben ihre Narben hinterlassen. Jetzt wäre die Chance, Zukunftsweichen zu stellen. Ich hoffe, das Berlin unter dem Druck der Autolobby nicht wieder versagt.

    • @Phineas:

      Die Hoffnung stirbt zuletzt...Aber sie stirbt

  • Preis ist aber nicht der einzige Faktor. Die Bahn müsste auch deutlich schneller, sauberer und komfortabler werden. Einem Fahrplan aus dem städtischen Museum habe ich kürzlich entnommen, dass die Fahrt nach Berlin 1927 30 Minuten kürzer war als heute. Wer schonmal in Japan oder China Zug gefahren ist, merkt wie weit hinter dem Mond wir hier inzwischen leben.

    • @Šarru-kīnu:

      Das kann man nicht vergleichen: Sowohl die japanische als auch die chinesische Bahn sind noch staatlich.

      In Europa sind die meisten Bahngesellschaften bereits privatwirtschaftlich geführte AGs, die primär Gewinn erzielen müssen - ganz gleich in welchem Geschäftsgebiet.

      • @Bernd Berndner:

        Der Vergleich mit Japan hat wenig mit der Privatisierung zu tun. Es liegt ähnlich wie in Frankreich an der Infrastruktur.

        Wir haben in Deutschland einen Mischbetrieb auf einen zu kleinen Netz. Eine Entkopplung würde eine Menge mehr Trassen benötigen.



        Vermutlich würde eine bis auf auf speziellen Schnelltrassen einheitlichere Geschwindigkeit und mehr Ausweichpunkten für Güter- und Nahverkehr schon deutlich mehr an Zuverlässigkeit bringen.

      • @Bernd Berndner:

        Ich war ja schon mehrmals in Japan und die Mehrzahl der Zuglinien sind dort privatisiert. Private Betreiber fahren auf etwa 2/3 aller Strecken. Die DB ist außerdem jetzt bereits schon zu 100% in Bundesbesitz. Ausgerechnet eine Verstaatlichung soll jetzt besseren Service bringen? Das geht gegen alles was ich je über den ÖD gelernt habe.

      • @Bernd Berndner:

        Die Bahn in Japan wurde 1987 privatisiert…