piwik no script img

Subventionen für den KlimaschutzPrämie für kein Auto

Essay von Michael Kopatz

Für ein Umdenken weg vom Auto braucht es einen Anreiz. Denkbar ist eine Abschaffprämie. Vorläufig wird belohnt, wer am Auto festhält.

Illustration: Katja Gendikova

V erkehrswende rückwärts: mehr Autos, mehr PS und mehr Straßen. Die Pendelstrecken werden länger und das Fahrzeuggewicht schwerer. Findet die Autonation Deutschland einen Weg zum Weniger? Es sollte 2.000 Euro vom Staat geben, wenn man sein Auto abschafft. Verkehrsexperten vom Wuppertal Institut gehen davon aus, dass viele Menschen in urbanen Räumen eine „Abschaffprämie“ zum Anlass nähmen, zunächst für ein Jahr den Kauf eines neuen Wagens aufzuschieben und anschließend auch ohne Privatauto glücklich zu leben.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Vor einigen Jahren hatte ich eine interessante Begegnung im Zug. Mir gegenüber saß ein Geschäftsmann aus der Automobilindustrie. Wir kamen ins Gespräch und nach einer Weile fragte ich: „Warum fahren ausgerechnet Sie (als Mann der Autobranche) mit der Bahn, sogar mit einer BahnCard 100?“ Seine Antwort: „Vor einigen Jahren habe ich mir den Fuß gebrochen. Daraufhin meinte der Chirurg, ich könne jetzt ein Jahr kein Auto fahren, ich war auf die Bahn angewiesen.

Anschließend konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, mit dem Auto zu fahren. Wenn ich jetzt nach Hause komme, sind die Berichte geschrieben, die Listen fertig und ich habe meistens Feierabend. Früher musste ich mich dann noch Stunden an den Schreibtisch setzen. Deswegen ist es für mich auch nicht so schlimm, wenn es mal etwas später wird mit der Bahn.“

So wie der Geschäftsmann haben alle Menschen Gewohnheiten und Routinen. Als Routine bezeichnen Psychologen das, worüber man nicht mehr nachdenkt, nicht mehr nachdenken muss. Das macht sie so nützlich. Sie entlasten und ermöglichen es, dass die Menschen sich auf das konzentrieren können, was eine bewusste Entscheidung verlangt. Anders wäre der Alltag gar nicht zu bewältigen. Sie lenken das Fahrzeug, ohne die einzelnen Handlungsabläufe zu planen. Und sie erledigen ihre Einkäufe, Arbeitswege und vieles mehr mit dem Auto, einfach, weil sie es immer so gemacht haben.

Bild: Angela von Brill
Michael Kopatz

ist wissenschaftlicher Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Autor zahlreicher Bücher, darunter „Energiewende. Aber fair!“, „Ökoroutine“, „Schluss mit der Ökomoral“ und „Wirtschaft ist mehr!“.

Weg von der Gewohnheit

Die Umstellung auf ein Leben ohne eigenes Automobil wird als radikal empfunden – auch von weiten Teilen der grünen Bewegung. Es ist sozial­kulturell und mental fest verankert. Es ist einfach sehr bequem – meistens. Und man hat seine Privatsphäre. Stau auf der Autobahn, nervige Parkplatzsuche, steigende Spritpreise und Parkplatzgebühren reichen offenbar nicht aus, um einen Wandel der Mobilitätskultur einzuleiten.

Die Frustrationstoleranz ist enorm. Der Autobestand nimmt kontinuierlich zu, inzwischen sind mehr als 48 Millionen und damit knapp sieben Millionen Pkw mehr auf Deutschlands Straßen als 2010. Der Carsharing-Trend hat diese Entwicklung nicht umgekehrt.

Doch was könnte ein Umdenken auslösen? So wie gestresste Menschen nach einem Herzinfarkt ihr Leben neu ordnen, erging es dem Geschäftsmann aus der Automobilindustrie. Der komplizierte Fußbruch veranlasste ihn, über Alternativen nachzudenken, die er vermutlich sonst nie erwogen hätte. Er fährt mit der Bahn! Es braucht also einen kräftigen Impuls von außen, um alte Gewohnheiten infrage zu stellen.

30 Millarden Euro für klimaschädliches Mobilitätsverhalten

Vorläufig scheint die Bundesregierung nicht daran interessiert zu sein, dass die Leute Abschied vom geliebten Fahruntersatz nehmen. Im Gegenteil verschenkt Berlin Milliarden, damit sie ihre automobilen Gewohnheiten beibehalten. In Deutschland gibt es viel Geld vom Staat, wenn man einen Dienstwagen fährt, wenn man einen Diesel fährt, wenn man E-Auto fährt, wenn man ein Hybrid-Auto kauft oder wenn man zur Arbeit pendelt.

Klimaschädliche Subventionen

Insgesamt fördern die Behörden klimaschädliches Mobilitätsverhalten mit knapp 30 Milliarden Euro, bilanziert das Umweltbundesamt. Nur wenn man sein Auto abschafft, dann gibt es kein Geld. Warum gibt es keine Förderung für das Naheliegende, wo es doch der effektivste Beitrag zu Klimaschutz und Verkehrswende wäre, den man leisten kann. Funktionieren würde es so: Wer sein privates Auto abschafft und mindestens für ein Jahr autofrei bleibt, bekommt 2.000 Euro.

Zum Vergleich: Im Jahr 2009 gab es für die Verschrottung 2.500 Euro, heute bekommen Käufer eines E-Autos bis zu 9.000 Euro. Der Bund zahlt, die Städte können die Prämie mit eigenen „Incentives“ verstärken: etwa durch ein günstiges Ticket für den Nahverkehr, einen Zuschuss für E-Bike oder Cargobike und – ganz wichtig – besondere Angebote für Carsharing. Denn die Umstellung fällt leichter, wenn sich ein Gemeinschaftsauto in unmittelbarer Nähe befindet.

Es gab Modellprojekte wie etwa „Ein Monat ohne Auto“ oder „autofasten“. Doch zum einen war der Zeitraum viel zu kurz, denn so schnell werden Alternativen zum Getränkeholen, Kinderwegbringen und mehr nicht zur Routine. Zum anderen stand der Privatwagen bei den Testhaushalten weiter vor der Tür. Nach einem Monat war dann eher klar: ohne ist es extrem umständlich und der Wagen muss bleiben. Ein Selbstversuch über ein Jahr wäre hingegen lang genug, um neue Routinen zu etablieren.

Diese innovative Form einer Abwrackprämie könnte als Milliardenprogramm die Transformation der Mobilitätskultur initiieren. Wenn man die Prämie auf 2.000 Euro festlegt, würden bei einem Gesamtvolumen von vier Milliarden Euro zwei Millionen Autos abgeschafft. Vorausgesetzt freilich, es finden sich genügend Interessenten.

2.000 Euro Abwrackprämie

Der Zeitpunkt ist günstig, aktuell wünschen sich knapp 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger weniger Autos in ihrer Gemeinde und rund 40 Prozent können sich vorstellen, zukünftig auf ein eigenes Auto zu verzichten, wie eine Befragung aus dem Jahr 2019 ergab. Demnach haben Millionen Menschen schon einmal darüber nachgedacht, ihr Auto abzuschaffen. Der naheliegende Moment für eine Umsetzung ist, wenn man seinen alten Wagen abstoßen will und einen neuen anschaffen.

Der Kaufpreis macht beim Privatwagen den größten Anteil aus. Anschließend ergeben sich nur die Kosten für den Unterhalt, und in der Regel sehen die Nutzenden allein den Spritpreis. Im Vergleich dazu erscheinen Bus und Bahn dann sehr teuer, ebenso wie Carsharing, weil dort mit jeder Fahrt die gesamten Unkosten abgerechnet werden. Aus dem Besitz des Fahrzeugs ergibt sich regelrecht der ökonomische Zwang, es auch zu nutzen.

Die Rahmenbedingungen für eine Abschaffungsprämie sind günstig, denn die politische Debatte zur Verkehrswende nimmt an Fahrt auf. Der Bund hat seine Investitionen in die Bahn deutlich erhöht, viele Städte verbessern ihre Nahverkehrs- und Sharingangebote, erweitern ihre Radwegenetze, und vieles mehr. München, Hamburg und Berlin haben mit dem Rückbau von Parkflächen begonnen. Parken wird teurer und der Treibstoffpreis steigt.

All das hat bisher nicht bewirkt, dass sich nennenswerte Teile der automobilen Stadtgesellschaft vom Privatauto trennen. Hier setzt die Prämie an. Sie soll eine gesellschaftliche Debatte in Gang bringen. Die Zahl der zugelassenen Pkw muss sich verringern – vor allem in den Städten, da man in vielen ländlichen Räumen auch langfristig auf ein Auto angewiesen sein wird. Es ist ein kaum vorstellbarer Kraftakt, die Autoflotte auf elektrische Motoren umzustellen, betrieben mit grünem Strom.

Immer mehr Autos und Straßen

Das ganze Vorhaben hängt von der Bereitschaft unserer Nation ab, ihre Mobilitätsroutinen zu überdenken. Verschiedene Klimaschutzszenarien gehen von einem notwendigen Pkw-Rückgang um 30 bis 50 Prozent auf 25 bis 35 Millionen aus. Die Besitzquote stieg kontinuierlich auf zuletzt 580 Pkw pro 1.000 Einwohner, dabei müsste die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung gehen. Das Umweltbundesamt schlägt als Zielwert für Großstädte 150 Pkw auf 1.000 Einwohner vor.

Nun lässt sich fragen, ob es angemessen ist, den Autobesitzern noch mehr Geld hinterherzuwerfen. Wer hingegen nie ein Auto besessen hat oder bereits vor fünf Jahren auf Carsharing umgestiegen ist, bekommt nichts. Stimmt, das ist ungerecht, aber bei der Einrichtung von Anreizen nicht zu vermeiden. Politik ist zukunftsorientiert. Wer vor Einführung des Elterngeldes Kinder bekam, ist leer ausgegangen ebenso wie die Käufer eines Elektroautos.

Eine ähnlich seltene wie verschwenderische und populistische Ausnahme war die 2014 beschlossene, rückwirkende Auszahlung der Mütterrente, eine grundsätzlich zu befürwortende Anerkennung von Kindererziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden.

Deutschland war mal vorbildlich beim Klimaschutz. Dass es jetzt nicht mehr vorangeht, liegt nicht zuletzt am Versagen der Verkehrspolitik und einem Ex-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der ein zigmal untersuchtes Tempolimit mit nachweislich positiven Effekten für Klima und Todesraten als „gegen jeden Menschenverstand“ bezeichnete, unterstützt vom Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt, der Luisa Neubauer, Aktivistin der Fridays for Future, empfahl, sie solle auch mal über die „Seele des Autos“ reflektieren.

Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 die Emissionen im Sektor Verkehr um 40 Prozent zu senken, ist nicht annähernd zu erreichen. Die Emissionen liegen heute fast auf dem gleichen Niveau wie 1990. Dennoch stehen die Zeichen auf Wachstum, mehr Straßen, mehr Autos, mehr Lkw, mehr Logistikzentren. Diese für Klima, Landschaft und Gesundheit desaströse Entwicklung zu stoppen, ist inzwischen sogar verfassungsrechtlich geboten. Die Antriebswende ist auf dem Weg, die Mobilitätswende steht noch aus.

In Verbindung mit den avisierten Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen könnte eine Abschaffprämie als förderpolitische Innovation der Anfang sein für einen Wandel unserer Mobilitätskultur, einer mentalen Transformation. Damit wir den jungen Menschen nicht die Zukunft klauen. Es muss ein Ruck gehen durch Autodeutschland.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

51 Kommentare

 / 
  • Eine nette Idee, wenn doch die alten Autos nicht größtenteils exportiert und in anderen Ländern ohne Umweltnormen weiter fahren würden...



    Hier ist wieder das große Thema "aus den Augen aus dem Sinn". Der Staat müsste sich selber verpflichten die alt Fahrzeuge zurückzubauen und die Rohstoffe wieder in Umlauf zu bringen... Nur dann bringt es etwas aufs Auto zu verzichten oder sich ein neues zu kaufen.



    Der alte Golf oder Corsa fährt nachdem er hier keinen TÜV mehr bekommt auch noch 200.000 Kilometer in Asien oder Afrika... Wobei er dort auch erstenmal hingeschafft werden muss... Und jeder weiß, dass dies nicht mit dem Tesla passiert...



    Wer wirklich glaubt, dass ein neues Auto besser sei und umweltfreundlicher als eins das nach 2000-2005 gebaut wurde, der glaubt auch an den Weihnachtsmann... Statt einem Fahrzeug gibt es dann zwei und das ist auch bei zwei elektro Fahrzeugen NICHT! umweltfreundlich! Abrieb gibt es bei allem was auf gummi fährt und mit Belägen bremst!

    • @panda:

      Nun, das passiert _noch nicht_ mit den alten Teslas…aber zukünftig dann durchaus…schließlich hält so ein E-Motor länger als jeder Verbrenner, auch die Haltbarkeit der Akkus wird noch oft unterschätzt. Die nötige Infrastruktur für E-Autos wird auch in Afrika kommen (in Asien ist sie oft schon länger vorhanden als hier bei uns), evtl. halt mit reinen Photovoltaik-Gleichstrom-Inselanlagen welche die 400 Volt DC direkt einspeisen.

      • @Saile:

        Solange werden die alten verbrenner aber lediglich wo anders auf dem selben Planeten fahren den wir hier teuer versuchen auf den Schultern der Bürger zur retten... Merkst das Problem?

  • Eigentlich geht es den Menschen hier doch gut und ihnen wird es auch weiterhin gut gehen. Keine 134 Tote und keine zerstörten Straßen und Häuser bei der Ahrtaler Flutkatastrophe, keine Dürre und Misserenten und Millionenentschädigungen 2018 und 2019 (und zukünftig ist das sowieso ganz und gar ausgeschlossen), kein drohender Meeresspiegel und damit Insel-und Küstenlandverlust, kein Waldsterben ... Warum sollte mensch auch die kleine Zahl von 48 Millionen Autos in Deutschland massiv reduzieren? Zumal ja die Energiewende schon als gesichert gilt - gerade in Winter - und das Erreichen der Klimaziele kurz bevorsteht ... /Ironie/Sarkasmus/

  • Umdenken würde ja zunächst mal Denken voraussetzen.



    Aber da hapert es bei Manchen (Vielen?) schon.

  • Was soll das für einen Unterschied machen? Kein Auto zu haben ist jetzt schon Kostengünstiger - für alle, die es sich leisten können, keines zu haben. Alle anderen haben diese Wahl garnicht, egal ob es nun 2.000 oder 8.000€ Autofrei-Prämie gibt.

    • @Samvim:

      Wenn man sich anschaut, wie viele Großstädter trotz akzeptabler ÖPNV-Netze trotzdem noch ein Auto haben und es innerhalb der Stadt täglich fahren, dann ist da sogar sehr viel Potential.

      Es könnte echte Lebensqualität in die Städte zurückkehren, wenn jeweils 30 Autos durch einen Stadtbus ersetzt würden. Die Linien könnten so auch alle 3-4 Minuten getaktet werden. Woanders geht das, z.B. in Kopenhagen.

  • Tja, wenn ich die doch hier im Kommentar eher ablehnende Haltung zur Abschaffprämie sehe, verstehe ich die Motivation der "letzte Generation"-Aktionen umso besser.

    Einige Gedanken hierzu:



    1.) Ich verstehe die Abschaffprämie als Anreiz, nicht als Befehl. Vor allem die, die eh schon damit geliebäugelt haben, es zu tun, werden dies teilweise in Anspruch nehmen. Es wäre ein Baustein eines Gesamtkonzepts. Es wäre kein Allheilmittel all unserer Probleme. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Einer von vielen notwendigen.

    2.) Natürlich wird es Mitbürger geben, die diese Regel missbrauchen wollen/werden/versuchen. Wie immer im Leben mit allem, was es so gibt. Wenn das die Begründung dafür ist, es besser bleiben zu lassen, dann sollten wir gar nix mehr tun.

    3.) Ballungsraum vs ländlicher Raum. Ja, die Herausforderungen sind andere. Aber auch im ländlichen Raum kann man mit Kreativität, Anstrengungen und dem Willen zu Veränderung die zurückgelegten KfZ-Kilometer senken (Fahrgemeinschaften, etc.)

  • Momentan bekommt eh jeder "kein Auto". Die Wartezeiten für E-Autos betragen Monate. Auf den ID.4 von VW muss man 9 Monate warten. Auf andere Typen sogar noch länger.

    • @Rudolf Fissner:

      Also sollten wir auf das DDR Model beim Autohandel umsteigen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja Warum nicht. Nach 30 Jahren sollten ja mittlerweile die ersten Dinger fertig sein. 🤓

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn die Mehrkosten des nicht Autobesitzen erstattet würden, wäre das eine Möglichkeit.

    Auto kostet pro Jahr

    1000€ Anschaffung



    300€ Versicherung



    500€ Reparaturen



    150€ Steuer



    1000€ Kraftstoff

    Macht 2950€

    Dagegen

    1000€ Nahverkehr



    1000€ Fernverkehr



    200€ Taxifahrten



    3600€ mehr Miete, weil man im Nahverkehrsbereich wohnen muss

    Also 3000€ pro Jahr Ausgleich

    PS Ich habe kein Auto und nutze Modell2, weiß also, wovon ich rede

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Interessante Rechnung. Ich komme da auf einen anderen Wert.



      Ca. 200 Arbeitstage. Bei fährt mit öffentlichen 4h fahrt und Fußweg pro Tag gegen 1h mit dem Kfz für 15km Stadt... Die öfis brauchen einfache Strecke 1h plus 1h zufuß... Diese Zeit muss mir einer bezahlen... Bei 30euro die Stunde müsste man mir also zusätzlich 12000euro pro Jahr geben damit ich auf Verkehrsmittel umsteigen in denen es nach Urin stinkt... Das wird keiner tun. Außerdem ist mir meine Zeit wichtiger und öfis somit zu teuer.



      Danke fürs Gespräch.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Da hat das Milchmädchen aber gerechnet :-)

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Na dann packen sie mal aus.



        Aber bitte keine Sackkarrenkosten von Daimler, Porsche oder BMW

  • Klassisches, dem Zeitgeist entsprechendes Autobashing bei gleichzeitig Ignoranz gegenüber der individuellen Notwendigkeit von vielen Menschen Auto zu fahren. Der Autor macht es sich mit seiner sehr städtisch geprägten (Berliner?) Sicht ziemlich einfach mit Vorschlägen für die Allgemeinheit. Mich würde der ehrlich dargelegte persönliche Autobedarf des Autors interessieren, ab da liesse sich es viel besser diskutieren.

  • Die Abschaffprämie wird nicht sehr erfolgreich sein. Allenfalls bei einigen, die sowieso über die Abschaffung des Autos nachdenken, wird dann der Groschen etwas schneller fallen.

    Verbindet man die Abschaffung des Autos nicht mit Abgabe der Fahrerlaubnis, wird man sich mit Tricksereien rumschlagen müssen. Dann wird eben das Zweitauto einer Freundin oder des Onkels gefahren.

    Besser wäre es, alle Subventionen für das Automobil abzuschaffen, insbesondere die 9000 Euro für's Elektroauto. Stattdessen sollten die Kosten des Autos nicht mehr sozialisiert werden. Z.B. durch Einführung/Erhöhung von Parkgebühren.

    Im Gegenzug können ÖPNV und Bahn billiger werden. Davon profitieren sowohl Menschen, die noch nie ein Auto hatten, wie auch die, die ihr Auto erst abschaffen wollen.

    • @Yvvvonnne:

      Nene.



      Euren ÖPNV zahlt ihr mal bitte schön selber und lasst euch nicht "subventionieren".



      Dazu gehört natürlich auch der Unterhalt der Strasse auf denen die Busse fahren.



      Die zahlen jetzt nämlich die Autofahrer

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Falsch. Den Unterhalt der Straßen zahlen alle Steuerzahlenden.

    • @Yvvvonnne:

      Das stimmt, sämtliche Subventionen abschaffen und realistische Preise und Gebühren für alles, was am Autobesitz so dranhängt würden ein Auto für viele unerschwinglich oder unwirtschaftlich machen.



      Sehr schnell käme dann sicher das Argument der Ungerechtigkeit. Nur noch Reiche können sich ein Auto leisten? Unfair!



      Ich frage mich, warum dieser Ruf in Bezug auf die hohen Bahnpreise nicht endlich lauter wird. Dass sich viele den ÖPNV nicht leisten können: egal. Dass sogar viele deshalb im Knast sitzen: egal.



      Man könnte so einfach handeln: Autosubventionen streichen, ÖPNV stark subventionieren = Bahnfahren für alle. Klimatauglich und endlich mal gerecht.



      Von den Autosubventionen profitiert schließlich nur ein Teil der Bevölkerung. Ebenso wie von der Abschaffprämie. Das beliebte Matthäus-Prinzip halt.

  • Anreize zu schaffen klingt erstmal nach einer guten Idee..allerdings wird doch immer klarer, dass es bei der Nutzung privater PKW nur zum Teil um rationale Gründe geht.

    Private Autonutzer erinnern mich zunehmend an Drogenabhängige, die zwar eigentlich aussteigen wollen....Aber.!! .. und dann gibt es tausend vorgeschobene Gründe.

    ...und wieso soll man diejenigen die am beharrlichsten die Zukunft des Planeten sabotiert haben auch noch dafür belohnen, wenn sie sich dafür entscheiden das Richtige zu tun, was alle Anderen bereits von sich aus tun?

    Nein...wie man es dreht und wendet: ein allein auf Anreize setzender Mechanismus wird nicht funktionieren.!

    Was hingegen funktionieren könnte ist ein Bonus-Malus System.

    Beispielsweise würde es funktionieren, wenn man parallel sowohl die öffentliche Verkehrsinfrastruktur aus-baut, wie auch Anzahl und Ausbaugrad von (Auto-) Straßen zurück-baut.

    Wenn z.B. eine Stadt ein Sternförmiges Netz aus schnellen öffentlichen Verkehrsmitteln erschafft (inclusive kostenloser Park & Ride Parkplätze), das jeden zügig und bequem ins Stadtzentrum befördert und gleichzeitig die zugehörigen Einfallstrassen verkleinert oder Verkehrsberuhigt, dann würde der private Autoverkehr tatsächlich abnehmen. (gemäß der umgekehrten Devise: wer Straßen baut wird Verkehr ernten...nun aber: wer Straßen verkleinert, wird den Verkehr reduzieren).

    Dieser Ansatz gilt dabei nicht nur für Städte. Zwar kann ich auf dem Land lebende Menschen durchaus verstehen, wenn sie nicht auf ihr eigenes Auto verzichten wollen, aber ich bin mir sicher, dass sich auch für einen großen Teil dieser User Lösungen finden lassen...

    Aber leider werden Autofahrende bisher nahezu ausschließlich hofiert.

    Deshalb braucht es noch eine Reihe weiterer Maßnahmen, um die von mindestens 80% der Menschen gewünschte automobile Reduktion zu erreichen, z.B.:

    - ein Verbot von Autowerbung.

    - die Abschaffung von Subventionen für PKW bei gleichzeitiger Vergünstigung des ÖPNV.

    - uvm...

  • Das ist ein schön klingender Vorschlag, entpuppt sich aber als Anleitung zum Abgreifen von Fördermitteln !



    Da wird es flugs genug Schlaumeier geben, die ohne Ende Autos abmelden, bis der Arzt kommt.

    Der im hübschen Essay noch gar nicht erwähnte Gesetzgeber mag dann so viel Sperren und Ausschlüsse einbauen, wie er will. Die Endfassung des Gesetzes wird erfahrungsgemäß mit geschickt eingebauten Gesetzeslücken gespickt sein, die von stillen Lobbyisten platziert werden und von cleveren Anwälten entdeckt, ausgewertet und weitergegeben werden.

    Die selbst gestellte Frage des Autors, "ob es angemessen ist, den Autobesitzern noch mehr Geld hinterherzuwerfen", beantwortet er mit wenig überzeugenden Beispielen.

    Wer seit Jahren aus ökologischen Gründen aufs Auto verzichtet, wird sich die Augen reiben, wenn Nachbarn und Kollegen den Zweitwagen mal abmelden, schnell 2.000 € kassieren und entsprechend häufiger mit der verbliebenen Kiste rumkutschieren.

    • @unSinn:

      50k bei der Bank aufnehmen.



      500euro Autos kaufen. Kurz auf sich anmelden. Versicherung und Zulassung zahlen und dann stilllegen lassen. Geht man mit mindestens 1300euro pro Fahrzeug raus. Und die Versicherung gibt's auch wieder sowie die Steuern und das Auto selber wird an den Schrotti für einige Euro verkauft.

      Die schlagen nen ganz neuen Markt auf.



      Wenns um die Stilllegung geht, muss es nichteinmal gemeldet sein. Ginge noch einfacher mit noch mehr Gewinn. Klasse Idee für alle banden die wir hier in Deutschland ja nicht haben... Hahaha...

      Das war kein Vorschlag... Aber meine ersten Gedanken bei der Überschrift. Wie einfach will man es denn machen den Staat zu betrügen? Bin nicht von begeistert.

  • 4G
    41159 (Profil gelöscht)

    Die persönlichen Einschränkungen ohne Auto sind evtl. enorm und werden für viele unerträglich, wenn Arbeitsplatz oder Theater 20 km entfernt liegen und die Nutzung des ÖPNV die mehrfache Zeit im Vergleich zum Auto beansprucht. Natürlich besteht eine Alternative, entsprechende Fitness vorausgesetzt, in der Nutzung des Fahrrads. Wenn dann im Jahr 8000 km mit dem Rad nur für den Weg zur Arbeitsstelle zusammenkommen, bei Wind und Wetter, bei unberechenbaren Autofahrern und unfähigen Verkehrsplanern (oder umgekehrt), dann könnte man schon mal auf den Gedanken kommen, dass hier etwas gewaltig schief läuft, insbesondere in der Subventionspolitik.

    Die derzeitige Prämienlogik stinkt zum Himmel. Das Ganze wird pervertiert durch die Zuschüsse beim Kauf von E-Autos, Ladestationen, Firmenwagen und Auszahlung der THG-Quote; durch die Förderung des individuellem Wohnungsbaus, Zuschüssen bei Sanierung, Wärmedämmung und Solaranlage. Überall muss unterm Strich ein Plus stehen. Die Ergebnisse sind überall zu besichtigen: Doppelgaragen (für subventionierte E-Lastenfahrräder), Carports (dekoriert), betonierte Stellplätze und zugeparkte Straßen mit 3-4 Autos vor jedem Einfamilienhaus. Das Motto lautet: „Ich soll Öko? Da will ich aber auch was dafür!“

    Also, nur auf den Verkehr bezogen:

    Sie besitzen und benutzen kein Auto? Dann haben sie Anspruch auf ein kostenloses ÖPNV-Jahresticket für das jeweilige Bundesland und … km Freifahrten mit dem Taxi.

    Der Zeitaufwand zur Arbeitsstelle mit Rad oder ÖPNV ist wesentlich größer als mit einem Auto? Sie haben Anspruch auf steuerliche Erleichterungen, z. B. Mehrzeit entspricht steuerbefreiter Arbeitszeit.

    Ihr Nachbar besitzt Privatautos, Firmenwagen und einen Camper, fliegt zweimal jährlich in den Urlaub? Verdoppelung der Steuersätze! Quotierung der Energie!

    • @41159 (Profil gelöscht):

      Dito, das wären mal gute Ansätze!

  • Diese "Spezialitäten" - nur damit nochmal jemand einen Text schreiben kann und andere ihn kritisieren können und nochmal eine Runde mehr durch den Medienzirkus gedreht werden kann - sind irgendwie furchtbar nervig.

    Es ist seit Jahrzehnten klar, dass eine ordentliche Klimadividende/Energiegeld/Klimageld (es ist egal, wie man das Ding nennt) genau das im Text verlangte leistet und noch viel mehr.

    Es stellt sich ein Nash-Gleichgewicht ein und alle, die in die falsche Richtung rennen, werden bestraft und die anderen belohnt. Mit der Zeit stellt sich das komplette Produktivkapital entsprechend um. Und gerecht und von oben nach unten umverteilend wäre es in unserem aktuellen Setup auch noch.

  • Oder eine Prämie für Erwachsene, die noch nie ein Auto angeschafft, besessen haben?

    Oder Verzicht auf Subventionen?

  • Kann man vielleicht machen.



    Das Beispiel der Automanagers ist trotzdem daneben. Er war wahrscheinlich in der ersten Klasse auf längeren Strecken als Dienstreise unterwegs. Und zum Bahnhof mit dem Taxi. Alles Dienstreise. Das lässt sich aushalten. Ist aber was anderes als sich jeden Morgen im 7h in die Regionalbahn zu quetschen. Machen in Städten viele, weil es individuell immer noch das beste oder günstigste Verkehrmittel ist, unter Einbeziehung aller Faktoren, inkl. Parkplatzsuche.

    So ist auch die Prozentzahl, 40% könnten sich eine Zukunft ohne Auto vorstellen, zu werten. Die verzichten nicht, solange die Summe der Rahmenbedingungen nicht höher als die fürs Auto. Und ausserhalb der Innenstadtbereiche der großen Städte sieht nichts danach aus.

    Um mit einem ebenso schlechten Beispiel zu enden. Dann meldet die Zahnarztgattin eben den Zweitwagen ab, kassiert die 2000 und fährt mit dem Drittwagen des Gatten.

  • Ja zur Abwrackprämie, man stelle sich nur mal vor, was man mit alle dem gesparten Geld und Raum (Anschaffung, Unterhalt, Treibstoff, Parkplatz, Garage, zweiter Parkplatz ((an der Arbeitsstelle)), Strom, Reinigung, Wartung, Pflege/Schmierung, etc.) machen könnte. Und Entfernungspauschale nur noch für emissionsfreies/nachhaltiges Pendeln. Es gibt so viele politische Stellschrauben.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @Gostav:

      Ja was genau schwebt ihnen denn vor mit all dem vielen Platz? Äcker in den Straßen?



      Pferdeställe für die vielen Rikschas?

      • @47202 (Profil gelöscht):

        -größere Vorgärten

        - mehr Parkanlagen

        - parkähnliche Fahrradhighways

        - ungestörte Spielbereiche für Kinder und ihre Eltern

        - Begegnungsstätten für jung und alt

        - Kreativprojekte aller Art

        - mehr Wasserflächen

        - mehr Outdoorsportmöglichkeiten

        - zudem:

        - bessere Luft



        - ein gesünderes Leben



        - mehr Optimismus für eine bessere Zukunft.

        ...und ja... ein paar Rikschas bringen wir dann auch unter...

        • @Wunderwelt:

          Hmmm cool eine Parkanlagen direkt neben der aluminium Hütte im Industriegebiet, neben vielen chemischen Firmen. Da macht entspannen sicher mega Spaß auf den 1000m2 vor der eigenen frima.... Weiß net. Klingt nicht durchdacht.



          PS. Ich würd da auch lieber nichts anbauen... Der sxhwerindustrie zu Kriegszeiten und der britischen bomben sei dank.

  • Halte diesen Ansatz für falsch.



    Man kann darüber reden, ob die, die z.B. in der Stadt leben, kostenlos mit dem ÖPNV fahren dürfen. Aber zusätzlich Anreize schaffen, das Auto abzugeben, wird die Menschen nicht dazu bewegen, auf dem Land auf das notwendige Auto zu verzichten.



    Ich befürchte, dass dadurch der Zuzug vom Land in die Stadt zunehmen würde.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @Hennes:

      Die BVG-Preiserhöhung ist noch nicht lange her.

  • "Die Zahl der zugelassenen Pkw muss sich verringern – vor allem in den Städten, da man in vielen ländlichen Räumen auch langfristig auf ein Auto angewiesen sein wird."



    Und deshalb ändert sich auch nichts. Die "städtischen " Pkw`s werden sich erst dann reduzieren, wenn die auf`s Land fahrenden Städter dafür kein Auto mehr benötigen, weil die Alternative mindestens (!) so komfortabel ist wie das eigene Auto. Um Komfort zu sichern, wird in unserer Gesellschaft in anderen Bereichen auch mal ein Leidensweg akzeptiert.

    Eine "Abschaffprämie" von 2.000 Euro wird daher nicht reichen. Bekommt man doch schon für den Umstieg auf E-Fahrzeug eine höhere Prämie. Und warum gibt es für die schon immer autolosen Mitbürger keinen Bonus rückwirkend? Ein "Schmerzensgeld" wäre doch angebracht, die in der Vergangenheit erlittenen Demütigungen von DB & Co ausgehalten und den ÖPNV den Erhalt gesichert zu haben.

    "Eine ähnlich seltene wie verschwenderische und populistische Ausnahme war die 2014 beschlossene, rückwirkende Auszahlung der Mütterrente..."

    Das sollten Sie nochmals überdenken. Sind ja nicht nur Sie ein Gewinner der staatlich nicht unterstützen Mutter, die ohne der Nachzahlung der seinerzeit gesparten Milliarden, heute einige hundert Euro weniger im Monat in der Tasche hätte. Ob damals eine Prämie (Rentenanspruch) zu mehr oder weniger Kindern geführt hätte, wir wissen es nicht.



    Eine spätere "Nachzahlung" ist zumindest kein Anreiz mehr, sondern eine geldwerte Entschuldigung für erlittenes Unrecht oder eine geldwerte Anerkennung für ein Verhalten das aus heutiger Sicht für die Gesellschaft sinnvoll war. Daher sehe ich hier durchaus eine Analogie zu den oben genannten nachweislich 100 % Autofreien Mitbürgern. Schließlich haben sie sich schon immer trotz Nachteilen Verfassungskonform verhalten. Beinahe ein Bundesverdienstkreuz am Bande wert?

    • @Sonnenhaus:

      Wie willst du nachweisen nie ein Auto besessen zu haben? Unsere Ämter sind viel zu veraltet um hieb und stichfest deine mobilitätslosigkeit nachzuweisen. Die schaffen es nichteinmal Namen von einem amtlichen Dokument in ein anderes zu übertragen.



      Wir könnten eher eine Grundsteuer von 500euro pro Jahr einführen und jeder ohne Kfz spart sie sich. Ist doch auch ne tolle prämie.

  • Und wieder wird der kleine Pendler und Handwerker bestraft, die Familie mit drei Kindern, Landbewohner.

    • @Wonneproppen:

      Also erstma: Durch Kolumnen wird überhaupt keiner bestraft.



      Und "kleine Pendler" sind bestimmt nicht so klein wie "kleine Putzfrauen" und "kleine Pizzaboten", denn die wohnen nicht 40 km vom Arbeitsplatz entfernt, bzw. wenn fahren sie schon immer S-Bahn.



      Und die fünfköpfigen Familien in der Stadt haben entweder auch ein VVS-Abo oder könnten eins nutzen, und manche fahren schon jetzt gar kein Auto.



      Dass Handwerker, die täglich 50 kg Ausrüstung mitführen müssen, sowie Landbewohner nicht ab 2023 das Auto verboten kriegen, geht hier klar hervor. Bestraft werden sie gar nicht, vorerst, höchstens nicht belohnt.



      Bestraft werden Leute, deren Einkommen nur für eine Mietwohnung an der Ausfallstraße reicht, über die Tag und Nacht Pendler, Familien und alleinstehende Besserverdienende mit ihren immer größeren, immer mehr Autos brettern. Bestraft werden sie seit Jahrzehnten mit Lärm und Dreck und Krankheit, und von den 2000,- €, die hier vorgeschlagen wurden, bekommen sie niemals etwas zu sehen.

    • @Wonneproppen:

      Der Handwerker benutzt ein Nutzfahrzeug. Er wird am wenigsten bestraft. Derjenige, der bestraft werden soll, ist der gemeine Bürger, der nicht mit der Bahn zur Arbeit will, sondern "komfortabel" und "10 Minuten schneller" in der Stadt sein will.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Wenns halt nur 10min wären... Bei mir sinds pro einfache Strecke 1,5h die mir keiner bezahlt...

    • @Wonneproppen:

      Wer straft denn hier? Ist der im Artikel gemachte Vorschlag denn schon irgendwo in Ansätzen in den Gesetzgebungsprozess eingegangen? Und wieso wird mit dem Vorschlag bestraft, wer nicht auf das Auto verzichten kann? Weil man nicht gleichzeitig die Abschaffprämie einstreichen könnte? Der Autor nimmt ja gerade auch den ländlichen Raum aus, in dem das Auto auf lange Sicht die erste Geige in der Mobilität wird.

  • Wenn man davon ausgeht, dass Autofahren wie Rauchen, Alkoholtrinken oder Masturbieren nur eine schlechte Gewohnheit ist, kann man der Ideen eines Verzichtsbonus vielleicht nachhängen.

    Nur leider hat nicht jeder Mensch eine Lebens- und Erwerbssituation eines Konzernmanagers, der mit Rückkehr nach Fahrt mit der Bundesbahn ins eigene Heim als "alles erledigt" erlebt. Autofahren ist leider und zum Glück mehr als nur das Bewegen eines Motorkraftwagens zum schädlichen Vergnügen.

    Wer zudem den privaten PKW ins Carsharing verschieben will, hat sich nicht wirklich mit den Auswirkungen einer autofreien Welt beschäftigt. Schade. Aber ohne gründliche Analyse des Ist ist keine erfolgreiche Motivation zum Autoverzicht möglich. Es wird nur zu einer Abgabe- und Stilllegungspflicht reichen.

  • Das Problem ist, dass das Abschaffen von Autos keine Arbeitsplätze sichert und somit der Wirtschaft und dem Wachstum schadet.

    • @DiMa:

      Genügend Arbeit gibt es schon. Sie muss aber auch gerecht verteilt werden. Und ja, wie Annette Thomas und Troll Eulenspiegel anmerken, solcher Wachstum schadet der Umwelt und damit den Lebensgrundlagenlagen.

    • @DiMa:

      Das Problem ist aber auch, dass der weiterhin steigende Konsum unsere Lebensgrundlagen zerstört und somit der Wirtschaft und dem Konsum schadet.



      Wir müssen intelligenter werden und unsere Prioritäten sortieren, und vielleicht müssen wir von manchem liebgewonnenen Luxus Abschied nehmen. - Freiwillig jetzt sofort oder dann, ein paar Jahre später, durch Hochwasser, Sturm, steigende Lebensmittelpreise, Versorgungskriege, Weltwirtschaftskrise, den ganzen Sch..ß.

    • @DiMa:

      Degrowth, hm? Klingt nach nem guten Plan. Sollten wir mal umsetzen!

      • @Troll Eulenspiegel:

        Es gibt halt noch kein überzeugendes Degrowth Konzept.

        Im Übrigen würde es wohl zum Aufschrei kommen, wenn auf einmal Ex-Autofahrer Geld bekommen, während Menschen, die noch nie Auto gefahren sind, kein Geld bekommen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Prinzipiell stimmt ich in dieser Beziehung mit Ihnen überein. Das Problem besteht nur darin, das sämtliche vom Staat erbrachten sozialen Leistungen von der Wirtschaftskraft abhängen.

    • @DiMa:

      Bahn und Bus und Fahrräder und Tram und Zeug würden profitieren, mit allen möglichen Jobs.

      Aber die Bahn ist ja viel fertiger als Deutschlands Brücken.

    • @DiMa:

      Und damit leider auch dem Klimaschutz! Denn wie soll die ganze Projekte wie wir daemmen alle Häuser etc bezahlt werden? Wachstum sind die dafür benötigten 136 Mrd nicht machbar oder das Budget der Greenpeace Staatssekretärin mit 6 Mrd. Die Automobilindustrie ist / war der Wachstumsmotor Deutschland. 300000 zusätzliche Arbeitslose kann keiner gebrauchen, denn dann reden wir über keinen Umweltschutz mehr, sondern über Sozialleistungen die alles vorstellbare Sprengen werden. Denn die Angestellten der Automobilindustrie und die anderen Industriezweigen finanzieren mit Ihrer Kaufkraft die dienstleistungszweige etc. wenn kein Geld mehr da ist wird es auch kein Frisör, Kino, Theaterbesuch etc geben. Das hat Habeck sehr schnell gelernt, deshalb wurde auch die Kröte mit demTempolimit etc geschluckt .

      • @Thomas Zwarkat:

        Ach, warum diesmal nicht? Ging doch bezüglich Solar und Windenergiebranche auch?