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Sexualpädagogin übers WickelnEmpowerment für Babys

Eine Pädagogin findet, Eltern sollten ihr Baby fragen, ob es mit dem Wickeln einverstanden ist. Ein wichtiger Schritt in Richtung Consent Culture.

Rechte Kommentatoren hetzen in der Wickeldebatte Foto: dpa

Deanne Carson weiß, dass es ganz so einfach nicht ist. Klar werde ein Säugling keine klare Antwort geben, fügte sie im Interview mit ABC News hinzu. Dennoch könne man auf die Körpersprache achten und Augenkontakt herstellen, um dem Baby zu vermitteln, dass seine Reaktion wahr- und ernstgenommen werde.

Es prallen hier zwei Faktoren aufeinander, die einen Shitstorm garantieren: Zum einen geht es um Tipps zu Kindererziehung, die von dem abweichen, was die Mehrheitsgesellschaft für „normal“ hält. So was kommt nie gut an. Und dann hat Deanne Carson auch noch pinkfarbene kurze Haare und ihr sexualpädagogisches Konzept fußt auf der Inklusion aller Kulturen, Religionen, Familienstrukturen und Geschlechteridentitäten. Klar, dass sich rechte Medien wie Breitbart an dem Shitstorm beteiligen. Carson bekommt inzwischen Morddrohungen und wird als „linke Verrückte“ beschimpft.

Bei all dem Hass wird der eigentliche Anlass des Interviews vergessen: der letztendliche Freispruch des ursprünglich einmal wegen Vergewaltigung verurteilten Luke Lazarus aus Sydney. In seinem Gerichtsverfahren war es immer wieder darum gegangen, ob die Frau, die ihn angezeigt hatte, in den Sex eingewilligt hatte – und falls nicht, ob Lazarus sich ihrer Nichtzustimmung bewusst war.

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Deanne Carson will mit ihrer sexualpädagogischen Arbeit eine Kultur des „consent“, also der Zustimmung, fördern. Damit ein Mensch einer sexuellen Handlung zustimmen oder sie ablehnen kann, muss er erst einmal wissen, wo genau seine körperlichen, seine intimen Grenzen liegen. Und er muss wissen, dass sein Gegenüber diese respektiert. Je früher ein Mensch sich mit seinen eigenen Grenzen beschäftigt und ernst genommen wird – Stichwort Empowerment –, desto wirksamer wird sexuellen Übergriffen vorgebeugt. Das ist nicht nur Carsons These, sondern die Grundlage jeglicher heutiger Präventionskonzepte.

Mit einem Baby über das Windelnwechseln zu kommunizieren, mag für viele komisch klingen. Ein Anfang in Richtung Consent Culture statt Rape Culture wäre es in jedem Fall.

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121 Kommentare

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  • Offenbar ist es das erklärte Ziel der taz nie wieder ernst genommen zu werden.

  • Also das Baby meiner Tante hatte 2 Wochen lang das Windelwechseln abgelehnt. Meine Tante ist bekennende Feministin und legt viel Wert auf Consens.

  • Frau Carson sieht offenbar beim Windelwechseln irgendetwas Sexuelles. Dann hat sie aber ein Problem. Gute Nacht, wo sind wir gelandet, wenn wir wieder davon ausgehen, dass Intimsphäre, Scham, Ekel vor Urin oder Fäkalien angeboren und keine sozialen Konstrukte sind.

    • @ecox lucius:

      Es geht ihr glaube ich nicht darum, dass sie beim Windelnwechseln an sich etwas sexuelles sieht, sondern darum, in möglichst allen Bereichen, in denen man/frau mit anderen interagiert auf Consent zu achten, so, dass es ganz selbstverständlich wird, darauf Rücksicht zu nehmen. Auch beim Sex. Aber eben nicht nur. Ich halte den Vorschlag zwar auch für so nicht umsetzbar, aber der Grundgedanke ist nicht ganz falsch.

      "Gute Nacht, wo sind wir gelandet, wenn wir wieder davon ausgehen, dass Intimsphäre, Scham, Ekel vor Urin oder Fäkalien angeboren und keine sozialen Konstrukte sind." Wo sind Sie gelandet? Über einiges davon und das Maß kann man sicherlich diskutieren, aber dass ein gewisses Abstecken von Intimsphäre per se nicht nur anerzogen sondern durchaus natürlich ist kann man durchaus behaupten. Auch Tiere haben sowas in der Art. Versuchen Sie mal, einem Wildhund, Affen, Löwen oder auch nur Haushund ganz nach Lust und Laune an den After oder die Geschlechtsorgane zu fassen. Viel Spaß! Auch untereinander ist es bei den meisten Arten nicht üblich, sich außerhalb bestimmter Rituale (Begrüßung) oder der Paarungszeit dort gegenseitig zu berühren. Wer dagegen verstößt wird von den Betroffenen auch schon mal physisch zurechtgewiesen. Ein gewisser Ekel vor Fäkalien im Sinne von Kot ist sicher auch nicht ausschließlich sozial geprägt. Man kann es damit auf die Spitze treiben, aber grundsätzlich ist eine Abneigung dagegen, diese Art von Ausscheidungen zu berühren oder in den Mund zu nehmen durchaus gesund, da er meist jede Menge Bakterien und Keime enthält und recht infektiös ist. Also manche Leute hier überraschen mich immer wieder. Sollte Ihr Beitrag ironisch gemeint gewesen sein, Entschuldigung. Man kann das hier nicht immer zu 100% unterscheiden.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Takjak:

        Mit deinem Beispiel aus dem Tierreich hast du dich völlig verrannt. Es ist gang und gebe, das sich Hunde auf der Straße erstmal am Allerwertesten beschnüffeln. Katzenmütter fressen den Kot und das Urin ihrer Kinder,wenn sie neugeboren sind. Ich könnte noch unzählige weitere Beispiele nennen, aber dafür reicht die Kommentarspalte nicht.

         

        "Ich halte den Vorschlag zwar auch für so nicht umsetzbar, aber der Grundgedanke ist nicht ganz falsch."

         

        ^^Wenn ein Vorschlag zu einer praktischen Handlung nicht umsetzbar ist, dann ist der Grundgedanke des Vorschlags falsch, auch wenn du es gerne anders hättest.

         

        Auch der Grundgedanke "Soviel Konsens mit einem Kind wie möglich herstellen" ist abseits von diesem Vorschlag falsch. Mein Ziel ist es selbstdenkende, selbstverantwortliche und mündige Menschen heranzuziehen, die frei entscheiden können. Wenn ich aber meine Kinder im Supermarkt frage, was sie denn essen wollen, dann höre ich "Eis, Schokolade und Pommes" und das nicht weil meine Kinder so verzogen sind, sondern weil es eben Kinder sind und Kinder im Jetzt leben und der Genuss von 6 Kugeln Eis und zwei Tafeln Schokolade in diesem Jetzt-Moment absolut verführerisch erscheint.

         

        Nach dem Willen meiner Kinder(nicht mehr Babys) im körperlichen Sinne zu handeln würde bedeuten: Fingernägel werden nicht mehr geschnitten, Haare nicht mehr gekämmt, das Gesicht nicht mehr gewaschen, die Zähne nur noch 30 Sekunden pro Tag geputzt und es würde sich in Bus, Auto und Bahn ständig in die Hose gepinkelt werden, weil die lieben Kleinen es von sich aus als Sinnlos erachten, davor nochmal auf die Toilette zu gehen.

         

        ^^Viel Erfolg bei dieser Erziehung

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Eben. Das absurde daran ist auch, das Eltern die das Baby gar nicht erst fragen auch keine verlogene Illusion von Konsens aufbauen, die sowiso nicht haltbar ist.

     

    Am Ende richtet man mit diesem falschen Gedanken von Konsens beim Babys und Kleinkindern sogar noch mehr Schaden in genau der Angelegenheit an,(Körpergrenzen kennen, ernst genommen werden) die man eigentlich damit bekämpfen wollte.

     

    Wenn ich meine Kinder etwas frage, dann interssiert mich auch die Antwort. Wenn ich aber bestimme das es nur eine Kugel Eis gibt, dann brauche ich nicht dämlich davor zu fragen: "Wieviel Kugeln hättest du gerne?"

     

    ^^Dadurch lernt das Kind das seine Antworten nichts zählen

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @Normalo

  • Solche Theorien gehen leider zu häufig von der - je nach Sichtweise naiven oder totalitären - Annahme aus, dass konsensuales Handeln am Ende auch vernünftige Ergebnisse hervorbringt. Deshalb wird gerne ignoriert, dass Entscheidungsfreiheit auch gut und gerne mal zu für die andere Seite inakzeptablen Entscheidungen führen kann.

     

    Stellt man sich einfach mal vor, dass ein Konsens mit dem Baby zum Anlegen einer frischen Windel NICHT hergestellt werden kann, wird der fundamentale Fehler dieser Haltung offensichtlich: Der betreffende Elternteil wird nämlich sicher nicht die Windel einfach achselzuckend weglassen und stattdessen das Baby mit Eimer und Lappen bewaffnet auf Schritt und Tritt beschatten, um jeweils den Dreck wegzumachen, den diese konsensuale Unterlassung verursacht. Stattdessen wird er seine Übermacht nutzen und dem Baby jede Illusion einer konsensualen Vorgehensweise nehmen. Message: Nicht "Ja heißt Ja", nicht "Nein heißt Nein", sondern "Ich bin stärker".

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Na sie kennen ja Wunder-Babys. Die laufen weg und ringen mit den Eltern. Zumal die Kinder, die sie so kennen, keinen Dreck machen, solang sie nur gewickelt sind...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Dass ein Kind mit Windel weniger Dreck macht als eins ohne, dürfte auf der Hand liegen. Und wenn dei Ihnen bekannten Babies allesamt mitder ersten Fortbewegungsfähiugkeit auch schon auf die Windeln verzichten können, dann sind DAS wohl die Wunderbabies. Die, die ich bislang erlebt oder erzogen habe, konnten alle nach wenigen Monaten mindestens krabbeln, gingen aber erst ein, zwei Jahre später zuverlässig aufs Töpfchen, wenn sie ein Bedürfnis verpürten.

         

        Im Übrigen danke ich für die zutiefst sachdienliche Wortklauberei. Worum es ging, war die Frage, ob Frau Carson bei ihrer steilen These überhaupt damit gerechnet hat, dass das von ihr geratene Konsenswickeln, wenn es wirklich ergebnisoffen gemacht wird, auch sehr leicht zum Dissens führen kann. Denn in dem Moment wird es unpraktikabel bzw. kontraproduktiv zur "consent culture".

    • @Normalo:

      Während der Erziehung eines Kindes ist es auch gar nicht möglich, immer Konsens zwischen Eltern und Kind herzustellen. Als mein Kleiner so um die 3 war, sah ich gerade noch, wie er auf einen Stuhl, den er sich an den Balkon gestellt hatte, stieg. Laut dieser Frau (Artikel) hätte ich womöglich "steig rauf wenn es dir gefällt" sagen sollen?! Oder ihn nur runterholen, wenn er das will, weil er sich ärgerte, dass ich ihn vom Stuhl runter holte...

       

      Einmal mit ihm im Hallenbad- er konnte noch nicht schwimmen-, unterhielt ich mich mit einer Frau. Hinter meinem Rücken (nicht gesehen) war er ins Wasser (Kinderbecken) gegangen und dachte wohl, er müsse nur so wie die anderen mit den Armen machen, um zu schwimmen. Als ich schaute, wo er ist, wie man es halt so als Eltern macht, sah ich ihn unter Wasser. Hätte ich ihn dann vorher fragen sollen, ob es ihm womöglich Freude macht, Wasser zu schlucken?...laut der Frau.

      • @Grmpf:

        "Man kann auch nicht immer"

         

        Man kann auch nicht immer jeden Körperkontakt in der S-Bahn vermeiden - aber Sie werden Trump das nicht zugutehalten, wenn er Sie bewußt "grabbt", sondern dann, wenn er Sie beim Vorbeigehen am Ärmel streift.

         

        Wer aus einem Ratschlag einen unbedingten Befehl macht, in Nibelungentreue dem folgt, auch wenn er gerade keinen Sinn macht, ist nie gut beraten.

  • Konsenskultur ist durchaus wichtig. Aber nicht dort, wo die Bedürfnisse der Säuglinge erfüllt werden. Die ganz kleinen können das noch nicht kommunizieren (wenn sie es überhaupt ausdrücken können). Und die größeren wollen vielleicht beim Spielen nicht gestört werden und nehmen daher lieber die volle Windel in kauf. Ihnen ist dabei nicht klar, dass ihr Hintern dadurch wund wird und dass ihre Umgebung vielleicht lieber etwas anderes riecht.

    Außer Pädo-Eltern, sehen die meisten Eltern das Wickeln eher als Dienst am Baby als als eigene Befriedigung an.

    Anders ist es bei den Tantenküsschen, der Mutter, die unbedingt schmusen will, die unbedingt die Bestätigung der Zuneigung haben will etc. Da gibt es durchaus häufiger fehlenden Respekt. Aber die Freud'sche Fixiertheit auf den Intimbereich der Babys ist kein Zufall, sondern Ergebnis der Entwicklung zurück zu den alten Sexualtabus. Sicher, Homosexualität ist enttabuisiert - aber ansonsten werden die Tabus immer weiter ausgebaut. Nicht nur die Ehe ist wieder auf dem Vormarsch. In der Zeitung Die Zeit werden auch Haftstrafen für Ehebruch befürwortet. Sex mit Tieren ist bereits wieder unter Strafe gestellt - angeblich nur um die Tiere zu schützen. Prostitution folgt wohl demnächst - angeblich auch nur zum Schutz der Prostituierten. In Wirklichkeit aber kommt alles außerhalb der stabilen Zweierbeziehung auf den Index. Zudem wird Sexualität zur Privatsache, die mehr und mehr verdeckt wird. Sicher haben sich die Vorzeichen scheinbar verändert. Während früher häufig die Frauen die Sündenböcke waren, sind es heute ausschließlich die Männer. Wer aber das Patriarchat genau verstanden hat, weiß, dass dort das heere Frauenbild schon immer eine zentrale Rolle u.a. bei der Unterdrückung der Frauen und dem Einsperren von Frauen und Männern in starren Rollenbilder hatte. Wir bewegen uns mehr und mehr zurück in diese Steinzeit.

    • @Velofisch:

      "Aber die Freud'sche Fixiertheit auf den Intimbereich der Babys ist kein Zufall, sondern Ergebnis der Entwicklung zurück zu den alten Sexualtabus. (...)

       Sex mit Tieren ist bereits wieder unter Strafe gestellt - angeblich nur um die Tiere zu schützen."

      Meinen Sie das satirisch? Anonsten: Sie halte ein Verbot von Sex mit Tieren für antiquierte und verklemmte Sexualmoral? Ernsthaft??? Von der Übertragungsgefahr für Zoonosen mal abgesehen ist der Tierschutz hier durchaus ein Argument, ich denke keinE Hund, Katze, Ziege hat ernsthaft Lust darauf einen menschlichen Penis in ihren Öffnungen gesteckt zu bekommen oder umgekehrt seinen Penis in denen eines Menschen einengen zulassen. Das fällt eindeutig unter Tierquälerei und ist zurecht verboten.

      'Prostitution folgt wohl demnächst - angeblich auch nur zum Schutz der Prostituierten." Das wäre mal ein kluger Schritt. Laut 90% der Prostituierten sind

      "In Wirklichkeit aber kommt alles außerhalb der stabilen Zweierbeziehung auf den Index." Sie übertreiben maßlos. Sie können One-Night-Stands und/oder Affären haben, soviel Sie möchten, mit Männern, Frauen, Trans*, Inter*, was auch immer. Es muss nur auf Konsens und mehr oder weniger Augenhöhe beruhen. Tiere vergewaltigen und, meiner Ansicht nach, Körper gegen Geld zur Benutzung mieten gehört nicht dazu. Das scheint für Sie bereits zuviel verlangt. Das ist traurig. Es sagt mehr über Sie aus, als über die Gesellschaft!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      "Aber die Freud'sche Fixiertheit auf den Intimbereich der Babys ist kein Zufall, sondern Ergebnis der Entwicklung zurück zu den alten Sexualtabus."

       

      Das hat mit Freud rein gar nichts zu tun.

       

      Die Tendenz zur Ehe hat auch nichts mit einer rigider aufgefassten Sexualiät zu tun, sondern mit dem Wunsch nach Sicherheit.

       

      Abgesehen davon mögen Sie Recht haben. Ich bin diesbezüglich zwiegespalten, insofern totale sexuelle (und konsumptionelle) Freiheit m.E. die für die Gesellschaft so wichtige Sublimierung behindert. Wenn überall der Spasss herrscht, ist nämlich schnell Schluss mit lustig, von wegen "repressive Entsublimierung".

      • @849 (Profil gelöscht):

        "Die Tendenz zur Ehe hat auch nichts mit einer rigider aufgefassten Sexualiät zu tun, sondern mit dem Wunsch nach Sicherheit. "

         

        Und besseren Gehaltszettel... sonst hat das mit nichts zu tun. Ich wär zum Beispiel für die Abschaffung der Ehe. Familien und Leute, die Kinder großziehen, sollen steuerlich begünstigt werden. Warum kinderlose

        Eheleute begünstigt werden, alleinerziehende Mütter aber nicht, erschließt sich mir nicht.

  • Oh, dass gefällt mir! Die erste Tochter mit 6 Monaten gebrüllt, wenn se mal musste, trotz Windel dran. Die Windel blieb jedesmal sauber und ab auf´s Töpfchen; 100% Kommunikation. Die weiteren waren da zurückhaltender, eine davon erst mit 1,5 Lenzen trocken.

    Klar funktioniert das.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @lions:

      6 Monate? Wow, echte Wunderkinder...Glückwunsch and welcome to the competition: parents of the year

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Nix parents of the year...of the universe!

        Nee, alles ohne mein Zutun, also the Baby of the year. Weil noch so klein, habe ich ihren Rücken beim Töpfchensitzen halten müssen, und es dauerte manchmal ein großes Weilchen.

        M.E. ist das Sauberwerden-Verhalten eine ganz individuelle Charaktereigenschaft, die sich in anderer Form bis hinein ins Erwachsenenalter fortsetzt. Dieses Kind ist heute etwas pedantisch in allen Lebensbereichen. Hat nichts mit Erziehung zu tun, aber mit Akzeptanz.

  • 4G
    42736 (Profil gelöscht)

    Warum muß alles sexualisiert werden ?

     

    Aus unbefangener FKK wird Pornografie.

     

    Aus Windelwechseln wird Vergewaltigung.

     

    Wie krank sind wir eigentlich inzwischen ?

    • @42736 (Profil gelöscht):

      So ist das halt wenn man sich lange genug einredet das unsere ganze Gesellschaft von einem bösartigen Patriarchat kontrolliert wird. Da fängt man an paranoid zu werden.

       

      So wie ich es verstanden habe wird auch das Wechseln der Windeln nicht als Vergewaltigung, sondern als Beitrag zu einer "Rape Culture" gesehen. Was eine Rape Culture genau ist kann ihnen leider niemand sagen, weil das Konzept vage gehalten werden muss, um es vor dem gesunden Menschenverstand zu schützen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Furchtbar und weltfremd. Wo fange ich an?

     

    1. Ein weiterer Schritt zur Selbtsoptimierung von Eltern. Unter Druck gesetzt werden damit jetzt schon überforderte Mütter und Väter.

     

    2. Dieser ganze "Attachment Parenting" Kram funktioniert a) nur wenn ein Elternteil voll für die Kinder da ist(und wer wird das wohl wieder sein. na?...) und ignoriert b) völlig die Tatsache das Eltern Bedrüfnisse haben dürfen. Ich muss also akzeptieren, wenn die Wohnung nach Kacke stinkt und kann hinterher aufwischen und dreimal so viel Wäsche waschen, weil Baby-Boss gerade keine Lust hatte gewickelt zu werden?

     

    3."Consent Culture statt Rape Culture". Wurden bisher nur weibliche Babys nicht gefragt, wo doch Männer angeblich lernen würden, ihre eigenen Grenzen zu verteidigen?

     

    4. Meine Kinder sind glücklicherweise aus dem Windelalter schon länger raus. Ich habe es immer gehasst bei 3 Grad minus im Winter auf dem Spielplatz, die ganzen dicken Winterklamotten meines Sohnes auszuziehen, ihm so schnell wie möglich den Hintern abzuwischen damit er sich nicht erkältet, dabei selbst nicht in die Kacke zu fassen und das Kind gleichzeitig ruhig zu halten. Das stellt sich Frau Fiegler im Genderstudies Seminar in der Uni sicherlich anders vor, aber ich könnte schreien bei der Vorstellung dabei noch nett lächeln und fragen zu müssen. Nur um das mal klarzustellen: Einen Kinderarsch abwischen, sehe ich persönlich nicht als Privileg der Eltern an!

     

    5. Gehört zur "Consent Culture" auch das Recht eines Babys im Winter in Pfützen zu springen und danach die nassen Klamotten anzubehalten weil die Aufforderung zum Ausziehen ja schon Übergrifffig ist?Auch das hat mein Sohn gerne gemacht-schön bei Schneeregen in die Pfützen rein, weil es so toll platscht.

     

    6.Damit zieht man keine freien Menschen heran, sondern Ego-Plagen. Selbst entscheiden zu können, bedeutet Konsequenzen von eigenen Handlungen halbwegs zu verstehen. Ein Baby versteht nicht das der Po wund wird, wenn die Windel nicht gewechselt wird.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      1. Gedöns soll Menschen vom Wesentlichen abhalten, so auch hier.

       

      2. Der "Kram" funktioniert nie, weil es des Kümmerns nie genug ist. Die Richter-Skala ist ja auch nach oben hin offen.

       

      4. Wickeln draußen und dahein sind zwei ganz verschiedene Paar Windeln.

       

      6. Narzissten erziehen Narzissten. Da kann nichts draus werden, außer halt wieder Narzissten. Da Narzissmus (wie ein TAZ-Kommunarde einmal so schön anmerkte) früher eine Störung, aber heute eine Qualifikation sei, ist das womöglich alles von langer Hand zur höheren Ehre des Mammongötzen gefickt eingeschädelt...

  • Es wäre zum Lachen, wenn es nicht Menschen geben würde, die sowas ernst nehmen.

     

    Babys haben keine ausgepärägte Sexualität, kein ausgeprägtes Selbstbild und können in keiner sinnvollen Weise um Erlaubnis zum Wickeln gebeten werden. Und selbst wenn man es tun könnte wäre es die Pflicht der Eltern launige Impulse ihrer Kinder, zu deren Schutz, in den Wind zu schlagen.

    “Empowerment” für Babys führt am Ende nur zu egoistischen Balgen, mit denen niemand spielen will, weil sie gelernt haben das alle nach ihrer Pfeife tanzen müssen.

     

    Bei derartigen Vorschlägen bin ich mir oft auch nicht sicher, ob sie wirklich ernst gemeint sind. Manchmal beschleicht mich der Verdacht das Ziel bestünde vor allem darin alle Normen infrage zu stellen und nicht darin wirklich einen Umbruch herbeizuführen. Mit der Salamitaktik in ein wirres Weltbild, in dem Gefühle wichtiger sind als Fakten,...

    • @Januß:

      Also alles was ich aus Ihrem Kommentar rauslese ist, dass Sie sich nie wirklich mit Babys oder überhaupt Kindern beschäftigt haben. Und wenn, dann nur in der festen Überzeugung, dass die einfach nix zu sagen, sondern nur zu parieren haben.

      • @Artur Möff:

        Dann lesen Sie mehr raus, als ich geschrieben habe.

         

        Ich glaube weder das Kinder nicht kommunizieren, noch das man diese Kommunikation ignorieren sollte. Doch wenn man für jemden sorgen muss dann kann man dieser Person nur die Verantwortung für die Dinge überlassen, welche sie eigenständig erledigen kann. Das ist beim Wickeln mal ganz endeutig nicht der Fall oder haben Sie sich als Kind selber die Windeln gewechselt?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Artur Möff:

        Das lese ich nicht heraus, kann mir aber vorstellen, warum Sie das herauslesen.

         

        Schreiben Sie doch mal, wie Sie es gehalten haben!

         

        Bei uns gab's Zuckerbrot und Peitsche. :-) Will sagen: wir haben den Kindern viel Freiheit gelassen, aber auch ziemlich klare Grenzen zu ziehen versucht. Natürlich spielte bei der Erziehung auch die stärkere Gewichtung von Autorität in der eigenen Kindheit mit, gemessen an der man ja stets auch etwas anders macht, aber ohne Autorität geht es m.E. nicht.

        • @849 (Profil gelöscht):

          "Will sagen: wir haben den Kindern viel Freiheit gelassen, aber auch ziemlich klare Grenzen zu ziehen versucht."

           

          So ist es! Ich bin wahrlich kein Freund autoritärer Erziehung aber man muss dennoch den Gedanken zulassen können das Autorität an manchen stellen sinnvoll sein kann.

          Vieles was heutzutage zum vermeindlichen Kindeswohl an Kontrolle angepriesen wird finde ich gruselig. Teilweise geht das ja schon so weit das ein Unbeaufsichtigter Heimweg von der Schule als Vernachlässigung des Kindes gilt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Zustimmung - mit Ausnahme des Schlusssatzes.

       

      Gefühle und Ratio sind keine Gegensätze. Es gibt eine Vernunft der Gefühle, wie der Titel eines Buches vor langer Zeit (gefühlt: frühes 19. Jahrhundert) lautete.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Gefühle können einen betrügen, weil man die Gefahr vll nicht objektiv einschätzt. Folge dieser Fehlleistung an Relativierung kann ein Kind sein, dass unter dem Absprechen autonomer Handlungen keine Autonomie entwickelt. Das Kind wird schnell verängstigt und verhält sich dadurch so, dass die Eltern den Eindruck gewinnen, ihr Verhalten wäre rational- Eine Art betreuerische Co-Abhängigkeit.

        Der Erwachsene steckt voller Schemata, die u.a. auch Gefühle initialisieren, die aus einer Überängstlichkeit aus der selbst erfahrenen Kindheit herrühren kann. Dann hilft nur ein bewusstes Loslassen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das verstehe ich wohl, bin keinesfalls der Meinung das man seine Gefühle missachten sollte. Empatie ist ein sehr hilfreiches Werkzeug und sie ist grade im persönlichen Umgang unentbehrlich. Woran ich mich störe ist die Übertragung dieser Idee von der persönlichen auf die gesellschaftliche Ebene.

        • @Januß:

          Da aber jeder gesellschaftliche Belang nur Teil der Wahrnehmug eines persönlichen Individuums ist, sollte Empathie sich von allein in der Gesellschaft durchsetzen. Tut sie aber nicht, weil es jenem Individuum leicht fällt sich hinter dieser gesellschaftlichen Ebene zu verstecken. Ergo: wir brauchen doch eine gesamtgesellschaftliche Übertragung, in der Empati gefordert wird, da sonst einjeder sie predigt, doch keiner von ihr gebrauch macht. Wir sind und bleiben Affen. Welcome to the jungle ;)

          • @Gionny:

            Die Gesellschaft als solches kann keine Empatie empfinden. Wenn jemand mehr Empatie in der Politik fordert dann ist dies i.d.R. nur PR Bullshit für die eigene, politische Position.

             

            Dazu kommt das Empatie eben etwas sehr individuelles ist, sie hilft keinesfalls dabei strategisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Man kann ja z.B. sowohl Empatie für Homosexuelle, als auch für Flüchtlinge aus islamischen Ländern haben. Das löst den Konflikt, der zwischen beiden Gruppen besteht aber in keinster Weise.

            Das Ergebnis ist momentan vor allem das man Homosexuellen sagt man könne ihr Problem zwar nachvollziehen, sei aber nicht handlungsfähig, weil man sonst den Rechten in die Hände spielt.

          • @Gionny:

            Sprechen Sie unseren Artverwandten etwa die Empathie ab?

        • @Januß:

          Empathie ist keine Emotion, sondern eine Fähigkeit.

          • @El-ahrairah:

            Es kommt nicht häufig vor das ich mich selber zitieren muss aber hier geht es wohl nicht anders: "Empatie ist ein sehr hilfreiches Werkzeug"

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Oder, wie ich gerne sage: Vernunft ist die Überstimmung des Gefühls mit dem Verstand.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Vielleicht gab es diese Zeit mal, heute seh ich Gefühle/Emotionen komplett fern jeder Ratio..."Wenn ich mich so und so "fühle" dann ist das empirischer Fakt und der Rest der Welt hat genauso zu empfinden oder die Klappe zu halten. Das ist die immer weiter fortschreitende Tendenz, die zu beobachten ist.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Mephisto:

          Ist dies eine aus persönlichen Erlebnissen gewonnene Einsicht eines Aktuers, oder schreiben Sie hier aus der Distanz des Beobachters?

  • "Ein Anfang in Richtung Consent Culture statt Rape Culture wäre es in jedem Fall."

     

    Blödsinn. Die ganze Fortpflanzung hat nichts mit Consent Culture zu tun. Kinder werden ohne ihre Zustimmung in die Welt gesetzt, weil die Eltern ein Projekt brauchen, um sich von ihrem stumpfsinnigen Leben abzulenken.

     

    Wer nichts ohne den Consent eines anderen Menschen tun will, der sollte erst gar keine Kinder produzieren. Denn das ist IMMER eine Entscheidung über deren Köpfe hinweg und sehr oft zu ihrem Nachteil.

     

    #Antinatalism

    • @Thomas Friedrich:

      Kinder als Ablenkung vom stumpfsinnigen Leben, das Handeln über andere Menschen hinweg als Natur des Seins. Und man wundert sich auch noch, nicht dafür gepriesen zu werden.

       

      Daran krankt die Welt.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Wenn ich mir den Zustand dieser Welt anschaue und insbesondere der westlichen Welt, beschleicht mich der Verdacht, dass diese Entscheidung fast immer zum Nachteil der Kinder gerät. Vielleicht sollte man das ganze Projekt einstampfen...?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Bitte um klärende Worte, geschätzter Mitstreiter: welches Projekt meinen Sie?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Na, das der "Kinderaufzucht". :-)

  • Was die Frau in dem Video sagt hört sich total vernünftig und auch gar nicht ungewöhnlich an. Ich erkläre dem Baby was ich tue und sage noch "Ist das für Dich ok?" lächle es an, warte kurz und mache das dann. Natürlich bekomme ich - wie sie selbst gesagt hat - nicht die Antwort "Klar Mami/ Papi, supercoole Sache". Vielleicht habe ich auch mal gar keinen Bock das zu sagen, weil das Baby hat seit gefühlten drei Stunden geschrien und ich bin gerade mit meinen Nerven am Ende und denke mir nur noch: "Ok, Windel wechseln, Kind ins Bett und dann erst mal nen Kaffee für mich und durchatmen". Aber darum geht es ja nicht, dass mir das Zugewandte, Kommunizierende mal nicht gelingt, sondern dass ich versuche eine grundsätzliche Haltung zu entwickeln, dass mein Baby mit mir kommuniziert und sich freut, wenn ich das auch mit ihm mache. Bei allen Fehlern, allem Stress und aller Zeit, wo uns Eltern das nicht so gut gelingt. Mir war das ab einem bestimmten Zeitpunkt z.B. wichtig meinem Sohn zu vermitteln, dass es Körperteile bei ihm (und mir gibt), die privat sind, wo man entscheiden kann, ob man die angefasst haben möchte. Das war natürlich nicht beim eincremen des wunden Popos mit sechs Monaten Thema, aber als mein Sohne ungefähr anderthalb, zwei Jahre alt war und er das Konzept - das sind Körperteile, die darf nicht jeder einfach so anfassen - gut verstehen konnte. Ihm hat das gut getan, habe ich den Eindruck, dass er formulieren kann "Das gehört zu mir und wenn das jemand anfassen möchte, dann muss die Person erst einmal fragen." Und genauso die Erkenntnis, dass man nicht einfach Intimbereiche anderer Personen anfasst. Lange Rede kurzer Sinn, ich glaube, dass hier viel Lärm um nichts gemacht wird, wo ein guter Ansatz einfach falsch verstanden wird (weil das einige eben auch gerne falsch verstehen wollen). Allerdings finde ich ebenfalls, dass der letzte Absatz argumentativ einen Kurzschluss enthält.

    • @Patricia Jessen :

      So wie Sie es beschreiben/ ausdrücken ist es verständlich und macht Sinn. Ich denke, dass das viele Eltern das auch so praktizieren. Auf das Kind Rücksicht nehmen und ihm ab einem gewissen Zeitpunkt - dann, wenn es bereit ist, das zu verstehen - vermitteln, dass es über seinen Körper immer mehr selbst bestimmen kann. Das ist gut. Dass man gerade bei sehr kleinen Kindern aber eben oft über ihren Kopf hinweg entscheiden muss ist auch klar. Im Artikel wirkt das z.T. etwas grotesk und überzogen sowie tatsächlich wissenschaftlich nicht besonders fundiert (Augenkontakt mit Säuglingen, etc.). Aber grundsätzlich stimme ich Ihnen zu.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Patricia Jessen :

      "Ich erkläre dem Baby was ich tue und sage noch "Ist das für Dich ok?" lächle es an, warte kurz und mache das dann."

       

      -Und wenn das Baby dann schreit, sich wehrt und es nicht okay findet, dann lasse ich das Baby in der eigenen Kacke liegen bis der Po wund wird und das Baby dann erst recht Schmerzen beim nächsten Wickelversuch hat und sich noch toller dagegen wehrt? Hm....

      Oder ignoriere ich dann einfach die Abwehrversuche des Babys schon beim ersten Mal und mache es lächelnd trotzdem, nachdem ich gerade gefragt habe ob es okay ist?

       

      Also ungefähr so:

      "Ist das okay für dich?"

      -Baby schreit und hat keine Lust

      "Gut dann wickel ich dich jetzt trotzdem, aber schön das wir darüber gesprochen haben"

       

      ^^Oder wie muss ich mir das in der Praxis vorstellen?

       

      Überhaupt: Warum verdammt nochmal MUSS ich eigentlich lächeln beim Windeln wechseln? Das ich dem Kind keinen Vorwurf aus einer vollen Windel mache ist das Eine; das ich dem Kind vorgaukle gute Laune dabei zu empfinden, wenn ich mit Gestank und Kacke zu tun habe das Andere.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        OK, meinen Text nicht verstanden - nein ich lasse das Baby nicht in der Kacke liegen. Wie habe ich so schön geschrieben "...ich warte kurz ab und mache das dann." Frage beantwortet?

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Patricia Jessen :

          Das habe ich durchaus verstanden.

          Du fragst das Baby ob es okay ist und machst es dann aber so oder so.

          Lerneffekt beim Baby ist:(wenn es denn die Frage verstehen würde)

          "Ich werde gefragt ob etwas okay für mich ist, aber gemacht wird es dann so oder so"

           

          Wenn man den ganzen Kram nun auf Sexualität und "Rape-Culture" überträgt wie oben im Text, dann habe ich nun folgendes Bild im Kopf:

          Vergewaltiger fragt in Zukunft: "Ist das okay für dich?" und macht dann trotzdem was er will

    • @Patricia Jessen :

      ... dass es Körperteile bei ihm (und mir gibt), die privat sind, wo man entscheiden kann, ob man die angefasst haben möchte...

      Vor dem Hintergrund der "Consent Culture" stellt sich die wesentliche Frage: Wieso sind diese Körperteile privat? Wieso diese und nicht andere, oder gar alle?

    • @Patricia Jessen :

      Das tut man doch eh die ganze Zeit, mit einem Baby kommunizieren, sprechen usw., obwohl klar ist, dass es das noch längst nicht alles so direkt versteht. Aber dadurch lernt es ja auch zu verstehen.

      Was daran so besonders sein soll, verstehe ich nicht.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Patricia Jessen :

      Eltern, so meine Erfahrung, nehmen sich Zeit beim Wickeln, um mit dem Kind zu lachen und zu kommunizieren. Wenn man die Windeln unterwegs wechseln muss, ist das natürlich was anderes.

       

      Unsere Kinder waren jedenfalls nach dem Wickeln stets höchst zufrieden. Wer hat schon gerne Kacke zwischen seinen Beinen verschmiert und bei voller Windel ein nasses Gefühl da unten? Alles anerzogen? Soll man die in der "analen Phase" überall hinkacken lassen, bis sie von allein drauf kommen? Vielleicht in einer idealen Welt, in der man nicht nur Alten-, sondern auch Kinderpfleger hat, die einem die "Drecksarbeit" abnehmen.

    • @Patricia Jessen :

      Den emotionalen Rapport zu suchen, ist eher ein Automatismus, denke ich (außer bei den Menschen, die Windelwechseln wirklich ekelig finden).

       

      Frau Carson aber will "empowerment". Das heißt in der Situation nichts anderes, als den Konsens mit dem Baby tatsächlich herzustellen - und im Gegenschluss, mit dem Wickeln aufzuhören, sollte das Baby nicht einverstanden sein, noch weitergehend sogar, wenn es nur nicht eindeutig sein Einverständnis signalisiert ("Ja heißt Ja" - schon mal gehört?).

       

      Denn Interesse ist ja schön und gut, aber wenn das Baby frühzeitig signalisiert bekommt, das es seinen Willen äußern kann wie es will, am Ende geschieht doch, was der stärkere Erwachsene vorhat, dann ist der Lerneffekt eher negativ.

  • Was soll denn der argumentative Kurzschluss im letzten Absatz bitte? Alles was nicht den Vorstellungen von Consent Culture entspricht, ist damit gleichzeitig direkt Rape Culture? D.h. wenn es dem Säugling nicht möglich ist zu artikulieren, dass er*sie gewickelt werden möchte, begehe ich unmittelbar eine Vergewaltigung bzw. einen gewaltförmigen, sexuellen Übergriff? Wenn ein Kleinkind sich dafür entscheidet, keine Windeln tragen zu wollen und demzufolge entweder laufend in die Hose macht oder sonstwie alles volluriniert bzw. -kotet, ist dies Consent Culture? Wo ist der Consent der Eltern? Wo diskutiert man hier 'auf Augenhöhe'?

    Übrigens eine Argumentationslinie (Kinder auf Augenhöhe, kleine Erwachsene etc.) der sich auch viele Pädosexuelle bedienen, um die 'Mündigkeit' bzw. Einvernehmlichkeit der Kinder in solche Handlungen zu rechtfertigen.

     

    Es ist das eine, über Hierarchien und ggf. Enthierarchisierungen nachzudenken. Es ist aber das andere, entsprechende Kurzschlüsse zu produzieren und vieles einfach nur in den Raum zu werfen, ohne es wirklich zu Ende zu denken.

    Abgesehen scheint die Pädagogin selbst eine sehr homogene Vorstellung von Consent zu haben, es gibt vielfältige Schwierigkeiten, wenn wir z.B. über dieses Thema im Kontext von (Dis-)Ability etc. sprechen....

  • Dinge, die die Welt nicht braucht:

    Frau ohne Kinder gibt Erziehungstipps.

     

    Die Frau hat auch noch nichtmal rudimentäre Ahnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über Säuglinge. Sonst wüsste sie nämlich, dass einem Säugling zumindest ganz am Anfang noch nicht einmal bewußt ist, dass sein Hintern Teil seines Körpers ist. Das Körperbewußtsein entsteht erst mit der Zeit. Ganz kleine Kinder können unter Umständen auch keine Blickkontakte wahrnehmen, weil sie die Sinneseindrücke der Augen noch gar nicht so weit verarbeiten können, jedenfalls aber nicht so komplex denken können.

     

    Fazit: Blinde redet über die Farbe. Sehr ärgerlich, dass so eine Freidrehende mit einem "shit storm" geadelt wird, was dann wieder nur zweifelhafte Unterstützer auf den Plan ruft. Einfach ohne Kommentar auslachen hätte auch gereicht.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @HugoHabicht:

      Da hamse sich ja nun ooch nich dran gehalten, wa?

  • Allein der erste Abschnitt deutet für mich darauf hin, dass die Frau selber noch kein Kind gewickelt hat, oder?

    Denn es ist meiner Erfahrung nach unmöglich, eine Windel zu wechseln, ohne mit dem Kind zu "Kommunizieren".

    Leider fehlt diese wichtige Info. Wesentlicher als die Info, welche Haarfarbe die Frau gerade bevorzugt.

    • @DerWoNixWeiss:

      Es ist doch die Frage, was man dabei kommuniziert, wenn man das Baby nimmt, beschnuppert, hinpackt, die K entsorgt, den Säuberungsakt klinisch perfekt durchführt und eine saubere Auffangeinrichtung anbringt. Denn auch das ist Kommunikation.

       

      Die meisten Eltern werden das schon instinktiv richtig machen - Anderen muß man es noch mal sagen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @DerWoNixWeiss:

      Fast unmöglich. Früher im Bus, Zug, oder Flugzeug war das Kommunizieren manchmal Nebensache.

  • Ich habe nachgeforscht, es ist doch keine Satire. Die gute Frau meint das ernst!

  • Habe gerade meinen Hund gefragt, ob ich ihn anleinen soll. Klar hat er mir keine klare Antwort gegeben. Dennoch habe ich auf die Körpersprache geachtet und Augenkontakt hergestellt und sein Schwanzwedeln für ein ja genommen.

  • OMG! Ein Shitstorm der seinem Begriff alle Ehre macht ;-) => Der Mann von Vierzig in Windeln: Eine komische Operette in vier Aufzügen https://books.google.de/books?id=79M6AAAAcAAJ&pg=PA69&dq=Windeln&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiC_8iHhZ7bAhXByaQKHTP2D6kQ6AEINDAC#v=onepage&q=Windeln&f=false

  • Das ist doch alles nicht gründlich durchdacht:

    (1) Die Annahme, dass ein Baby/Kleinkind einen fertigen Willen habe, den es kommunizieren würde, während Eltern das nur richtig zu verstehen lernen müssten, ist falsch. Als soziales Wesen lernt das Kind im intersubjektiven Austausch mit (und in Anpassung an) das Verhalten der Bezugspersonen, was es denn wollen könnte und wollen sollte.

    2. Die Behauptung der Nähe von Windeln und Sexualität (vermittelt über das Körpergefühl) ist freidrehende Freud-Denke und unangemessenerweise auf die Eltern-Kind-Beziehung fokussiert.

    3. Das Unwissen über die Grenzen der eigenen Person und Intimität bzw. die Unfähigkeit auf solche Grenzverletzungen souverän ablehnend zu reagieren, liegt in vielem begründet: vereinnahmende Ideologien von Gemeinschaft und Identität, kommodifizierte soziale Beziehungen, ästhetische Imperative usw. Dass nicht-konsensuelles Windeln prominent auf dieser Liste platziert werden müsste, bezweifele ich stark.

    • @My Sharona:

      Dann denken wir doch mal gründlich zuende: Was geschieht in Demjenigen, der ein Kind nicht pflichtgemäß abwickelt, sondern es fragt: "Na, Gutschigutschi, wollen wir denn mal die Windel wechseln?"

       

      Derjenige nimmt das Kind als sich entwickelnde Person mit Bedürfnissen und Wünschen wahr.

       

      Wenn ich sehe, wie viele Eltern ihr Kind wie eine Puppe behandeln, die man, wird sie unliebsam, in die Schublade steckt, wird mir schlecht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Bodo Eggert:

        Wenn ich Eltern (meistens Mütter) sehe, die vor ihrem schreienden Knien und ihm eine Reihe von Optionen anbieten, woraufhin das Kind noch lauter schreit, denke ich einerseits, das geschieht diesen Waschlappen recht. Andrerseits tun mir die Kinder leid, die solche Eltern haben und auch ein wenig die Eltern, die noch ihre liebe Freude haben werden mit ihren verzogenen Blagen.

         

        Kinder brauchen Freiräume und Grenzen. Diese zu setzen und jene allmählich zu öffnen, ist gemeinhin ein wesentlicher Bestandteil von Erziehung.

         

        Das Überbekümmertsein der Eltern steht m.E. für einen narzisstischen Defekt, den die armen Kinder ausbaden müssen, aber nie für eine gelungene Erziehung.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Die Kinder brauchen nicht nur Freiräume und Grenzen, sondern auch die Möglichkeit, diese nicht als willkürliche Schikane oder mangelnde Führung zu erleben. In der "Bitte", die Windeln zu wechseln, übt man sich darin, zu kommunizieren, warum man Grenzen setzt oder Freiräume gibt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Wie ich in meiner frühen Vaterzeit gerne zu sagen pflegte (Aufschrei bitte!): Kinder brauchen ... bitte Augen zuhalten ... Führung.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Führung ja, aber ein Kind ist kein Eisenbahnwagon, der auf Schienen geführt wird.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Und wenn sie nicht geführt werden, dann schreien sie noch heute!

            • @849 (Profil gelöscht):

              Yip!

  • Danke für diese Erheiterung am Morgen.

     

    Comedy aus dem weltfremden Elfenbeinturm.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Thomas_Ba_Wü:

      Comedy: mag sein. Elfenbeinturm: nö. Der bleibt anderen vorbehalten.

  • (...)"Mit einem Baby über das Windelnwechseln zu kommunizieren, mag für viele komisch klingen. Ein Anfang in Richtung Consent Culture statt Rape Culture wäre es in jedem Fall."(...)

    Ich denke mal, dass gerade beim Wickeln der Männeranteil doch sehr klein sein dürfte.

    https://familie.one/vater/wickelverweigerer/

     

    Jetzt schätze ich doch mal, dass weltweit maximal 1 Prozent der Männer Windeln wechseln. (Es soll Regionen geben, in denen die traditionellen Rollenverteilungen deutlich stärker präsent sind, als in Europa, Nordamerika und Australien).

    Haben denn Frauen weltweit eine solch starke Rape Culture, die es durch Kommunikation mit dem Baby Richtung Consent Culture zu ändern gilt?

    Wenn dem so sein sollte, nur zu.

     

    Man könnte auch Kinder in Kitas über das Essen entscheiden lassen. Dann gäbe es wohl Burger, Pommes, Pizza, Cola satt.

     

    Jetzt hat die Taz offensichtlich die rassistische Ausruckweise von Deanne Carson überlesen. Carson gebraucht das Wort Nappy (Windel), dass laut Taz rassistisch ist:

     

    (...)"„Nappy“: alter Ausdruck für Natural Hair, heute ein Schimpfwort. Sklaven war es verboten, Haarpflege zu betreiben, deshalb bedeutet es schmutzig und ungepflegt."(...)"Es geht darum, Wunden zu heilen, deren Wurzeln Jahrhunderte zurückreichen, bis in die Zeit des transatlantischen Sklavenhandels (an dem auch Deutschland beteiligt war), als die Weißen den Sklaven, die sie wegen ihrer krausen Haare „nappy heads“ nannten, die Haarpflege verboten und „nappy“ eine abwertende Bezeichnung wurde für schmutziges, ungepflegtes Haar."(...)

     

    Quelle: Taz, Über Rassismus reden

    Good Hair, Bad Hair

    http://www.taz.de/!5369117/

     

    Hier wäre doch weitere Aufklärung nötig.

    • @DJ Boemerang:

      "Man könnte auch Kinder in Kitas über das Essen entscheiden lassen. Dann gäbe es wohl Burger, Pommes, Pizza, Cola satt."

       

      Wäre, was Pommes anbelangt, sehr empfehlenswert.

      Es gibt nämlich, sehr zum Ärger der Öko-Ernährungsfraktion, einen einfachen Grund, warum jüngere Kinder immer Nudeln, Pommes o.a. den Kartoffeln vorziehen sollten. Die grünen Stellen an Kartoffeln machen einem Erwachsenen nix aus. Deshalb schmeißt kein/e Koch/Köchin gleich die ganze Kartoffel weg, sondern schneidet das höchstens heraus. Bei Kindern erzeugt aber der Stoff, der darin enthalten ist und sich eventuell über die Kartoffel verteilt hat, zumindest öftmals Übelkeit, weil Solanin, dass diese Stellen verursacht, ein Gift ist, das die Kartoffel vor Freßfeinden (wie wir Menschen) eben schützen soll. Wirkt bei Erwachsenen überhaupt nicht, nur bei Kindern.

       

      Ja, Pech, für diejenigen, die Kindern immer nur Ökosachen auftischen wollen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      "Nappy" im Sinn von "Windel" kommt laut Oxford Dictionary of English von "napkin" und stellt eine im 20. Jhdt. aufkommende Abkürzung dar.

       

      "Nappy" im Sinn von ungepflegt kommt laut demselben Wörterbuch von mittelniederländisch/deutsch "noppigh/noppich".

       

      Das Grimmsche Wörterbuch kennt das Verb "noppen" in der Bedeutung, unreine Teile aus einem Tuch entfernen, etwa mit einer spitzen Zange.

    • Juliane Fiegler , Autorin des Artikels, Klimahub und Autorin
      @DJ Boemerang:

      Was die gewünschte "Aufklärung" zum Begriff "Nappy" angeht: Im britischen Englisch ist das Wort – wie sie ja schon selber zu wissen scheinen – ein Synonym für "diaper". Ein Schimpfwort ist es – soweit ich es weiß – wenn es als Adjektiv und in Zusammenhang bzw. als Beschreibung von Haaren verwendet wird. Aber aufgrund dieser unsicheren Einschätzung wird der Begriff im Artikel ja nicht verwendet.

    • @DJ Boemerang:

      Quatsch, das Wort nappy für Windel ist doch nicht rassistisch, sondern seine Verwendung für krause Haare.

      Etwa so, wie wenn Sie dunkelhäutige Menschen als "dreckig" bezeichnen - das ist Rassismus. Die dreckige Windel dagegen als dreckig und Windel zu bezeichnen natürlich nicht.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      Danke für den ethymologischen Hinweis in Sachen Windeln.

       

      Doch - by the way - woher wissen Sie, wieviele Väter Windeln wechseln? Ich kenne (mich eingeschlossen) viele.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Da war ich seinerzeit auch stets mit von der Partie, je vollgeschissener, desto eher war ich dran!

         

        Mein Vater hat hingegen nie eine Windel angefasst und wenn, dann mit spitzen Fingern.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Ja, so werden Helden verkannt!

           

          Was unsere Väter angeht, waren es damals andere Zeiten. Meine eigenen Erinnerungen sind von den wabernden Nebel von Avalon umhüllt. Die Fotos, auf denen mich mein Vater auf dem Arm trug und dabei stolz wie Oskar aussah, habe ich bis heute hingegen nicht vergessen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich habe auch gewechselt und selbstverständlich dabei kommuniziert.

        Ist doch schön, wenn man sein Baby zum lachen bringen kann.

        Allerdings habe ich auch nicht über queerfeministische Themen oder Philosophie referiert.

        Sicherlich dürfte die Rape-Culture auch in den Länder, in denen Männer Windeln wechseln grundsätzlich niedriger sein.

        Weltweit wechseln mal ganz sicher nicht mal 1 Prozent der Männer Windeln. Das ist mal wieder weltfremdes Zivilisationsgelaber von einer etwas abgehobenen und weltentrückten Pädagogin.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          Nachfrage zu den 1 Prozent: wer behauptet dies, Deanne Carson oder Sie? Und: wie ist das messbar?

           

          Nochmals zu meinen persönlichen Erfahrungen: ich kann mich an keinen einzigen Vater erinnern, der n i c h t die Windeln seines Kindes gewechselt hätte. Ich hatte das große Glück, es bei den Söhnen meines besten Freundes üben zu können. Als ich dann selbst Vater wurde, war es mir ein leichtes.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Bei unseren Freunden mit Kindern kann ich mich ebenfalls an keinen Vater erinnern, der nicht gewickelt hätte.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Die Frage ist doch, ob man den Vater alleine zu Haus mitzählt, oder ihn von der Zahl ausschließt, wenn er das im Beisein der Mutter dieser überläßt.

  • Hat jemensch mal eine*n Hamster*in gefragt, ob es ok ist, den_ihren*sei_ne*ih=ren Stall sauber zu machen? Wickeln ist übrigens auch irgendwie altersdi_skrim:inierend.

    • @Bandari:

      Sie haben die Schwelle zu einer neuen Sprache nahezu überwunden. Noch ein Level weiter und ich werde Ihre Kommentare nicht mehr lesen können..

    • @Bandari:

      Wer sein Kind wie ein Haustier behandelt, hat ein Umdenken bitter nötig.

       

      PS: Früher haben sich die Jungs auf dem Schulhof als Mädchen beschimpft, heute klagt Mann dagegen wegen Beleidigung. Wenn wir Männer das so empfinden und uns ausbedingen, als Mann angesprochen zu werden, dann sollten wir den Frauen das gleiche Recht doch auch zugestehen. Das ist ein Gebot des Anstandes.

  • Hat Frau CarssCarsson eigene Kinder?

    Ihren Vorschlägen zu Folge halte ich dies für ausgeschlossen.

    Nichts desto trotz. Wickeln solte immer behutsam gemacht werden und ist (zumindest aus eigener Erfahrung) eher angenehm für das Baby.

    Spätestens wenn die Haut rot von der kacke ist, stellt sich beim Baby direkt ein "consent" ein.

  • Bei allem Verständnis für Konsens und selbstbestimmtheit, zu einem sozialen leben gehört auch anpassen und unterordnen. Wenn das nicht mehr passiert, leben wir in einer Welt der Egoisten. Wenn man solche Artikel liest, dann kann der Eindruck entstehen das wollen manche Menschen.

    • @Struppi:

      Am Besten ordnen wir uns den Egoisten unter, die uns auftragen, selbst um Egoisten zu werden. Viele haben das bereits getan.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Struppi:

      Verstehe nicht, wovor Sie warnen möchten. Diese Welt der Egoisten ist doch längst Realität. Ich vermute: unabhängig davon, wie Babys gewickelt werden.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das tut mir leid für Sie.

         

        Aber ich sehe durchaus noch viele Menschen, die in ihrem Leben viel für andere tun. Letztlich fängt es ja schon an, wenn Sie morgens mit dem Bus zur Arbeit fahren, die Arbeiter dort die Strasse reparieren und der Putzdienst ihr Büro sauber gemacht hat.

         

        So zu tun als ob das Leben immer nur aus völlig freiwilligen, im Konsens, entstandenen Entscheidungen besteht, mag für manche priviligierte Menschen so sein. Für die Mehrheit der Menschen gilt es nicht und wenn es so wäre, würde unsere Gesellschaft nicht mehr funktionieren, dann würden die oben genannten, Ihnen nicht mehr dienen.

         

        Ich habe grossen Respekt vor der Leistung anderer und erwarte nicht, dass ich diese selbstverständlich für mich nutzen kann. Für mich klingt der Artikel so, dass Menschen genau auf diese Denkweise getrimmt werden. Sie stehen im Mittelpunkt und jeder muss ihnen gefügig sein. Darauf bezog sich mein Post.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Struppi:

          Offenbar kommunizieren wir beide "erfolgreich" auf unterschiedlichen Ebenen aneinander vorbei.

           

          Zur Chronologie: Sie haben in Ihrem gestrigen Kommentar von 07.50 Uhr von der Notwendigkeit von Anpassung und Unterordnung geschrieben. Völlig zu Recht. Sie warnten vor "einer Welt der Egoisten". Ich habe dem entgegnet, dass diese Welt längst Realität sei. Darauf erwiderten Sie, Ihnen täte das leid für mich.

           

          Nun, das muss es nicht. Die Welt der Egoisten ist nicht mein persönliches Problem. Es ist eines der Kernprobleme unserer Zeit, dass sich soziale Werte auflösen und ungehemmter Ellbogenmentalität Platz machen, die in dieser Form vor Jahrzehnten nicht derart ausgeprägt war. Geneigte Wissenschaftler aus Soziologie, Sozialpsychologie u. a. beschäftigen sich seit vielen Jahren damit.

           

          Die Beispiele, die Sie anführen, sind für mich keine passenden, weil es Tätigkeiten zum Broterwerb sind und keine altruistischen Akte der Nächstenliebe. Für die Leistungen, die Sie nennen, bezahlen Sie. In Form einer Buskarte, in Form von Steuern und in Form von Betriebsausgaben Ihres Arbeitgebers. Selbstverständlich erwarte ich, dass ich etwas nutzen kann, was ich bezahlt habe. Das ist - glaube ich - ein Vertragsverhältnis.

           

          Eine Gefügigkeit kann ich im Artikel von Juliane Fiegler übrigens nicht erkennen. Und für eine intentionale Absicht in Richtung einer bestimmten Denkweise habe ich keine Hinweise gefunden.

           

          Wat nu?

  • Was haben Windeln mit einer sexuellen Handlung zu tun?

    Nebenbei: "Erziehung bringt eh nix - die machen einem sowieso bloß alles nach!"

    (Karl Valentin)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      Der zitierte Satz ist treffend schön ... findet ein Pädagoge und Vater.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Mein Erziehungsideal:

        Nicht labern - (vor-)machen!

  • Liest sich ein wenig, wie Sextipps vom Bischoff. Oder wie ein linksliberaler »Das wird man ja noch sagen dürfen«-Hype. Wer jemals ein Baby regelmäßig wickeln durfte, weiß mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass dieser Vorgang nur mit einer sehr intensiven, sensiblen Kommunikation funktioniert.

    • @jan ü.:

      "dass dieser Vorgang nur mit einer sehr intensiven, sensiblen Kommunikation funktioniert" - Ich sehe nicht, wie das dagegenspricht, eben das dann auch so zu tun.

      • @Bodo Eggert:

        Genau, deshalb ist die sexualisierte Beratung, bzw. diese verkopfte Frage

        völliger Quatsch.

        • @jan ü.:

          Wenn ich mir die anderen Antworten ansehe, die vom Gegenteil Ihrer Kernaussage ausgehen und die Kommunikation von vornherein ablehnen, weiß ich, an wen dieser Rat besonders gerichtet ist. Aber die Saat ist bei denen verschüttet.

    • @jan ü.:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      • @rughetta:

        Angesichts des letzten Satzes im Kommentar von Jan Ü interessiert mich doch glatt mal, wie Sie darauf kommen, nonverbale Kommunikation müsse ihm völlig fremd sein.

  • Vielleicht garkeine so schlechte Idee die sexuelle Aufladung vor allem der Mutter-Kind-Beziehung mal zu durchleuchten. Im Gegensatz zum gesellschaftlich herrschenden Kultbild der heiligen Madonna ist die Mutter keineswegs eine selbstlose Heilige, sondern ein Konsument einer Beziehung, und zwar einer extrem asymmetrischen Beziehung dazu. Das Kinder als Lieferanten von Aufmerksamkeit, körperliche Nähe und Machtgefühlen objektifiziert werden ist aber eine so gräuliche Vorstellung, dass sie lieber pathologisiert und auf die teuflisch-patriarchale Vaterfigur abgewälzt wird.

  • Ja, wir brauchen mehr Konsenskultur. Aber lasst und das doch an für alle Bürger verständlichen Dingen beginnen - solche Vorstöße wie dieser sorgen wieder nur für flächendeckendes Befremden und Geläster über weltfremde Weltverbesserer. Babys verstehen nicht einmal Sprache, können also gar kein Einverständnis geben. Kleinkinder mit ersten Sprachansätzen können zwar verstehen, sind aber aus Prinzip erstmal gegen alles, was die Eltern wollen. Und die Windeln müssen trotzdem gewechselt werden.

     

    Also warum nicht sinnvolle Debattenbeiträge? Zum Beispiel das unsägliche "umarm die Oma", obwohl das Kind die Berührung nicht möchte. Genau da fängt man nämlich an, dem Kind unnötigerweise die Herrschaft darüber, wen man berührt und wen nicht, streitigzumachen. Im Gegensatz zum für die Gesundheit absolut nötigen Windelwechsel wäre hier wirklich ein Punkt, über den man reden kann. Wenn das Kind gerade nicht umarmen möchte - dann halt nicht. Ist okay. Vielleicht will es später. Vielleicht auch nicht. Damit muss Oma dann klarkommen.

    • @Frida Gold:

      Absolut richtig. Natürlich ist es immer gut mit Babys zu kommunizieren. Doch, was tun, wenn das Baby nicht will. Dann kann man erklären, behutsam sein - aber im Endeffekt wird man sich als Eltern durchsetzen - auch gegen den Willen des Babys oder für dessen Wohl. Denn das Baby kann noch nicht abschätzen, was es bedeutet, nicht gewickelt zu sein.

      Konsens hat nichts mit Sex zu tun - genausowenig wie es bei Vergewaltigung (vor allem) um Sex geht. Das ist eher eine körperfeindliche Fixierung auf den Intimbereich, der schon bei Babys so anders zu sein hat. Von daher stammt dieser Gedanke aus der Restauration der Sexualtabus und hat mit Konsens wenig zu tun - der Konsens nämlich wird lächerlich gemacht. Da liegt Frida Gold viel besser. Lasst doch die künftig solche Artikel schreiben und nicht die Juliane Regler.

    • @Frida Gold:

      Sorry, schon über die Frage, ob Windeln anziehen "nötig" und nun angeblich auch für die Gesundheit wichtig sind, lässt sich streiten.

       

      Und ich bin schon der Meinung, auch wenn Kleinstkinder gewindelt werden (wurden meine auch), dass Kommunikation möglich ist.

       

      "Damit sie nicht in ihren Ausscheidungen liegen müssen, kommunizieren sie mit uns und zeigen anhand von Signalen, dass sie ausscheiden müssen. Schon der Kinderarzt Remo Largo beschreibt, dass Babys einen Schrei von sich geben, bevor sie ausscheiden – auch in zahlreicher weiterer Literatur ist davon zu lesen. In vielen Kulturen ist es normal, dass Babys abgehalten werden und keine Windeln tragen." https://geborgen-wachsen.de/2017/12/02/das-baby-abhalten-was-ist-das-warum-und-wie/

      https://www.windelwissen.de/windelfrei-signale-standardsituationen/

      • @Hanne:

        Schön, wenn die eigene Erfahrung so lange zurück liegt, dass Sie die hiesigen Restriktionen vergessen haben.

        Dieser Windelfrei-Unfug funktioniert vielleicht, wenn Sie noch Stroh auf dem Boden haben, aber nicht in einer Wohnung westlichen Standards.

        Ist aber auch egal - Erziehung heißt immer, Kindern Notwendigkeiten beizubringen. Das mag respektvoll sein, beinhaltet aber auch Zwang.

        Also finde ich den Artikel unsinnig - zum Glück stört er mich aber nur wenig, weil er kein Gesetz, sondern nur eine Meinung ist...

        • @mensch meier:

          Auch Parkett ist "westlicher" Standard, dachte ich bislang. Hatten wir zumindest zu Hause.

          Ich habe nur Linoleumböden und bin glücklich. Man kann die nämlich dank der Entdeckung des Wasser und saugfähiger Materialien wischen und selbst, wenn man jemand auf den Boden pinkeln würde, ist das kein Problem. Ein Bekannter mit einer Stauballergie hat nachdem er feststellte, dass er sich in meiner so wohl fühlte, auch den Teppichbodenscheiß rausgeschmissen.

           

          Das Leben in Wohnungen nach westlichen Standards, die noch nicht mal westliche Standards sind, gehört imo nicht zu den Notwendigkeiten, die innerhalb von Erziehung vermittelt werden sollten.

  • Luke Lazarus wurde vom Gerixht freigesprochen. Der Artikel sollte dahingehend korrigiert werden.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Hui, hab ich ja intuitiv alles richtig gemacht.

    Warum man das aber consent culture nennen muss, wissen wohl nur die Klugscheißer unter uns.

  • Gute Eltern sprechen mit Ihrem Kind, auch beim Windelwechsel. Durch das Urvertrauen kann das Baby allerdings nicht wirklich den Eltern widersprechen , sondern allenfalls sein Unwohlsein verdeutlichen.

     

    Menschen , denen Ihr Urvertrauen früh genommen und diese erste Beziehung früh gestört wurde, benötigen eventuell diese klärende Ansprache ... allerdings nicht vor diesem Verlust.

  • Es ist vielleicht zu verkürzt, da eine konkrete Anleitung für das alltägliche Wickeln herauslesen zu wollen.

    Aber wenn ich meine Tochter wickle, habe ich dabei immer vor Augen, dass ich in dieser Lebensphase das präsenteste Role Model als Mann bin. Und natürlich lernt ein Kleinkind mit jedem Wickeln Verhaltensmuster, die auch in 20 Jahren noch da sein werden. Ich achte sehr genau darauf, dass das Muster sind, die ich auch in diesem veränderten Kontext gut finde. Das hat durchaus sehr konkrete Auswirkungen aufs Wickeln, aus dieser Warte ist es eben überhaupt nicht tolerabel, einem Kind unter Zwang zwischen die Beine zu fassen. Auch nicht, weil es hygienisch angebracht ist und morgens die Zeit sowieso knapp ist.

    Es geht nicht darum, ein Kind mit vollen Windeln herumlaufen zu lassen. Es geht darum, sich die eine Minute Zeit zu nehmen, die es manchmal länger dauert, so etwas im Konsens zu tun.

  • Ich finde, die taz sollte sich auch stärker dafür einsetzen, die Genitalverstümmelung von Kindern (Beschneidung) zu unterbinden, soweit es keine medizinische Indikation dafür gibt. Angehörige bestimmter Religionen können das auch später machen, wenn das Kind selbst consenten kann.

  • Das Konzept erscheint mir Schlüssig. Auch die Grundlage auf der das Thema fußt!ABER! Muss der Artikel in Bezug auf das Thema so eine reißerische Aufmachung erfahren?

  • Daß es Scherereien gibt, wenn jemand etwas postuliert, was in der Theorie ganz vernüftig ist, aber worin ein großer Teil der Menschheit ganz reale praktische Erfahrung hat, die mit den Annahmen des Vorschlags nicht vereinbar ist - na, das war klar.

     

    In der Realität läuft das nämlich so:

     

    möchtest Du eine frische Windel?

    Nein!

    Aber Deine Windel ist voll.

    Nein!

    Ich kann es aber bis hierher riechen...

    Nein!

    Ich würde jetzt gerne so oder so Deine Windel wechseln.

    NEIN!

    Du bekommst nachher auch ein Gummibärchen...

    ZWEI GUMMIBÄRCHEN!

     

    (noch schlimmer: Zähneputzen, weil Zuckerbestechung das ad absurdum führen würde)

  • Mich hätte ein Hinweis darauf interessiert, wie das den funktionieren soll und ob das Kind dann zur Not eben in der verschissenen Windel seine Zeit verbringt, wenn es gerade keine Lust zum Windelwechsel hat.

    Gut gedacht ist nicht gut gemacht.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Hampelstielz:

      Ich glaube es geht darum, dass man mit dem Säugling kommuniziert.

       

      Ich zum Beispiel wurde als Säugling in ein entfernteres Zimmer gebracht, wenn ich schrie oder heulte. Das ist ja auch ein Signal: Schrei ruhig, das interessiert mich nicht.

       

      Vielleicht war das in den 60ern auch Usus.

       

      Ich bin zwar deswegen kein Axtmörder geworden, aber liebevoll ist so etwas nicht.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        ja, das war sogar bis in die 70er so

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Kann man mit Mühe so verstehen, aber wirklich nur mit Mühe. Die Art wie man Windeln wechselt oder überhaupt mit einem Säugling und Kleinkind kommuniziert sollte natürlich rücksichtsvoll sein.

        Ich verstehe nur immer noch nicht, wie man mit einem Säugling darüber reden soll, ob und wie die Windel gewechselt wird. Das Thema hat eine gewisse Komik.

        • @Hampelstielz:

          Reden ist nur eine Art von Kommunikation. Und selbst das sollte man neben anderen kommunikativen, zwischenmenschlichen Möglichkeiten mit einem Neugeborenen tun: reden.

           

          Übrigens geht es ja auch nicht nur um Menschenkinder, die "noch" nicht reden können. Kommunikation mit Tieren ist ja bekanntermaßen auch möglich. Wann der Hund wieder raus muss, merkt der Bezugsmensch in der Regel.

        • @Hampelstielz:

          Sorry - mit 4 kids & 4 enkeln (derzeit) am Start.

           

          Hab ich über den letzten Absatz nur Schmunzeln können.

          &

          Sortier Ihrs - mal mit Verlaub - als bekannte Relikte der schwarzen Pädgogik ein. wobei ich Ihnen zugute halten will - daß die im 12tausenjährigen weitverbreiteten Baby/Kinder-Anleitungen - tiefste schwarze Pädgogik - Ja! - Nur wenig "aufgehübscht bis in die 60er in ´schland noch weit verbreitet waren.

           

          Natürlich kann frauman ganz leicht übers Windelwechseln mit einem Baby - growing up um so besser - kommunizieren. Wenn frauman das will. Jungens sind da nach meinen Beobachtungen da ja häufig etwas saumseeliger bis hin zu "ooch nö - noch nich!" - auf - "Na mal Stinker rausmachen?" usw usf.

          Faustregel - "Sie verstehn alles - Wie sie sich ausdrücken?

          Nu. Tun sie nonverbal ~> verbal & Kannste gutwillig alles von Anfang an - & - schnell lernen!"

          Nur Mut. Das wird.

           

          unterm -------->

          Schonn - von der Sorte "endlich mal ´n Mann - demde dein Neugeborenes einfach so in den Arm knallen kannst."

          Sorry - zitier nur meine Älteste!;)

          Über den Boohey - dennoch - Griemel ich gern.