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Selenskis Rede im BundestagBeschämend

Sabine am Orde
Kommentar von Sabine am Orde

Der Bundestag reagierte würdelos auf die Rede des ukrainischen Präsidenten. Die Regierungskoalition hat sich lieber weggeduckt.

Selfies im Bundestag: CDU-Abgeordnete während Selenskis Rede Foto: Christian Ditsch/imago

E s gibt historische Momente im Bundestag, wie die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz vor zwei Wochen, und es gibt Sternstunden des Parlaments, in denen die Abgeordneten ehrlich und engagiert debattieren und um die richtige Politik, manchmal auch um die richtige Haltung ringen.

Die Rede, mit der Ukraines Präsident Wolodimir Selenski am Donnerstagmorgen in den Bundestag zugeschaltet wurde, bot die Chance für beides. Doch das Parlament wandte sich nach Selenskis Ansprache nach dem Willen der Ampel-Koalition routinemäßig der Tagungsordnung zu. Debattiert wurden nicht der Krieg in der Ukraine, die Verantwortung Deutschlands und die Frage, was wir gegen den Krieg zu tun bereit sind, sondern die Impfpflicht. Das ist würdelos.

Selenski hat in seiner beeindruckenden Rede den Deutschen den Spiegel vorgehalten: Er prangerte an, wie lange Deutschland bereit war, mit Russland zusammenzuarbeiten, und dass es das weiter ist. Und dass man wegsah, bis es nicht mehr anders ging. „Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft“ sei alles gewesen, was er von den Deutschen gehört habe. Der ukrainische Präsident warf Deutschland vor, an der neuen Mauer zwischen Freiheit und Unfreiheit, die Russland in Europa errichte, beteiligt zu sein. Scholz sprach er direkt an.

Es wäre nicht leicht gewesen, sich dieser Rede zu stellen. Doch dass weder der Bundeskanzler noch eine der Mi­nis­te­r:in­nen danach das Wort ergriff, ist beschämend.

Nun ist es richtig, nicht einfach den Emotionen, die Selenskis stets auf das jeweilige Publikum gut abgestimmte Reden auslösen, zu folgen. Es ist die Aufgabe der Bundesregierung, sachlich abzuwägen, was zur Unterstützung der Ukraine wirklich hilft und welche Risiken sich dahinter verbergen.

Das Nein zu Selenskis Forderung, dass die Nato über der Ukraine eine Flugverbotszone einsetzt, ist ebenso richtig wie das Nein zu einer „Friedensmission“ des Bündnisses, wie es Polen gerade vorgeschlagen hat. Die Gefahr, dass die Nato dadurch zum Kriegsbeteiligten wird und ein dritter Weltkrieg ausbricht, ist groß. Auch ob und in welcher Form ein Energieembargo, möglicherweise schrittweise, am Ende wirklich hilfreich ist, muss nüchtern geprüft werden.

Doch gerade wer in den Augen der Ukraine und auch mancher Verbündeter als zaudernd und zögerlich dasteht, muss Empathie und Respekt zeigen und die eigenen Dilemmata formulieren. Wer nach einer solchen Rede, auf die die Welt schaut, zum business as usual übergeht, tut genau das nicht. Union und Linke haben eine Debatte gefordert. Die Ampel hätte besser auf sie gehört.

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Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
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62 Kommentare

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  • Unsere Ukrainischen Nachbarn kämpfen gegen einen rücksichtslosen Feind , der nicht anhalten wird bis wir ihn stoppen !!!!! Kommt das jemandem bekannt vor ? Ja wir deutschen hatten auch schon einmal so einen Knallkopf!!!



    Die Soldaten in der Ukraine verteidigen unser aller Freiheit mit ihrem Leben !!!!!!



    Und unsere Regierung hat nicht einmal den Anstand darüber zu reden ?? oder wenigstens darüber zu schweigen ???? Wenigstens irgendeine angemessene Reaktion an den Tag zu legen ???? Ich schäme mich nicht ---- aber unsere Politiker sollen es tun !!! Ich bin wütend --- NEIN ! Stinksauer über so viel ignoranz !!



    Wenn es eine höhere Macht gibt die in diesen Krieg eingreifen kann , so bete ich zu ihr den Menschen in der Ukraine zu helfen.



    Und jeder , der in welcher Form auch immer , diesen Freiheitskampf unterstützt-- sei es im Kampf , mit Spenden oder im Geist --- sei es also mit Wort oder Tat --- ihr seid unsere Helden --- die Helden aller Menschen , die in Freiheit und Frieden miteinander leben wollen --- ihr seid spitze !!!!

  • Ich empfinde großen Respekt für die Rede von Präsident Selenski.



    Aber Applaus hilft ihm nicht, er fleht um Hilfe und wir haben wie immer nur Angst um unseren Wohlstand.



    Und die warmen Worte von unserer Politik sind nur Beschämend.WAS für ein trauriges Bild geben wir wieder in der Welt ab.



    Der Mann aus dem Kremel ich nenne ihn so ,treibt seine Kriegsverbrechen aufs schändlichste weiter und unsere Politiker gehen auf Schmusekurs!



    Wo sind die Sanktionen die noch kommen sollen?



    Ach wir warten noch ein bisschen…..



    Gibt es eigentlich noch irgend jemand von da oben der Eier in der Hose hat und endlich den Gashahn zudreht und den Mann aus dem Kremel auch einen Kriegsverbrecher nennt!,,,,



    Ich würde mir auch wünschen mit Diplomatie diesen Krieg zu beenden aber das scheint nicht zu funktionieren.



    Den Krieg haben wir wirtschaftlich mitzuverantworten und die Politik soll endlich handeln!!,



    Wir könnten das auch sein und dann geht ein Hilferuf nach Amerika weil wir, wie wir wissen, nichts haben um uns irgendwie zu verteidigen.



    In diesem Sinne :Ich schäme mich langsam Deutsche zu sein.

  • Natürlich hat man Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft gerufen. Die schwache Wirtschaft hat die Sowjetunion zu Fall gebracht. Eine stark verzahnte Wirtschaft bedeutet erhebliche Einbußen bei der Zivilbevölkerung, wenn es zu einem Konflikt zwischen den Ländern kommt. Je abhängiger man voneinander ist, umso mehr vermeidet man, sich den Schädel einzuschlagen. Ganz falsch ist das nicht.

    Erdogan ist mir auch massiv unsympathisch und ist auch kein lupenreiner Demokrat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Türkei und die Ukraine eine stark verzahnte Wirtschaft haben.

    Ich habe massiven Respekt vor der Ukraine und auch vor Selenski. Etwas mehr Maß bei der Kritik wäre aber auch nicht verkehrt....

  • Selenski hat seine Rede mit "Es lebe die Ukraine" beendet, wenn ich mich recht erinnere. Danach zu diskutieren wäre schwer, denn wer von den Regierungsparteien würde denn z.B. "Es lebe Deutschland" über die Lippen bringen? Das heisst, hier bestehen grundlegende Unterschiede in der Denkweise die in einer Diskussion zwangsweise aufs Tapet kommen würden.

  • Wie kommt es, dass auch linke(re) Medien voll auf Nato-Kurs sind? Seine Regierung hat die Menschen in Donbas jahrelang beschossen und jetzt soll die Nato in den Krieg einsteigen? Habt ihr sie noch Alle? Dieser Krieg hat rein garnichts mit Deutschland zu tun. Das hat nichts mit Scham zutun, dass man nicht will, dass die Lage weiter eskaliert.



    Deutschland ist in der seltenen Situation sich gegen einen Krieg zu stellen. Und jedes Mal wenn die Regierung irgendwas in der Richtung macht, kommt von vermeintlichen Antiimperialisten, dass man doch mehr Krieg machen sollen. Keine Waffen für Niemanden!!

    • @Soko Linkz:

      Die Aggression ging im Donbas von selbsternannten von Moskau gesteuerten und durch russische Soldaten unterstützte Separatisten aus.



      Glauben Sie nicht? Lesen Sie sich doch einfach mal die Stellungsnahmen von Oberst Girkin durch, der sich bitter darüber beklagte, dass die Mesnchen dort keine Recht Lust hätten für die Sache Russlands zu kämpfen.



      Gerade Linke müssten doch erkenen, dass Putin so gar nicht links, sondern ein faschistischer Despot ist, mit allem was dazugehört.



      Mittlerweiel sind tausende russische Soldaten in der Ostukraine gefallen. Die haten dort nie etwas verloren. Aber das interessiert Sie vermutlich nicht.

  • Schämen? Ich weiß nicht. Irgendwie wird da der Bundestag mit einer durchgetakteten Fernsehshow verwechselt. Klar wäre es emotional befriedigend, nach der Rede schärfere Sanktionen oder gar Militäroperationen zu fordern. Aber das wäre doch eine sehr spontane Form von Politik...

  • „Ich bin hier. Wir werden unsere Waffen nicht niederlegen. Wir werden unser Land verteidigen. Weil unsere Waffe die Wahrheit ist. Und die Wahrheit ist, das ist unser Land, unser Staat, unsere Kinder. Und wir werden all das verteidigen.“



    Präsident Selenskyj kurz nach Beginn der Invasion Putinrusslands.

    Aha. Nur redet hier nicht Fidel Castro, es redet nicht Allende, nicht Lumumba, nicht Nelson Mandela, nicht ein Tupamaro im Kampf gegen einen Besatzer, Aggressor oder Diktator von "unserem Land und unseren Kindern" Es redet niemand der eine Aussicht, Hoffnung auf eine gerechte, ökonomisch und sozial faire Gesellschaftsordnung repräsentierte. Oder auch nur den redlichen Versuch. Selenskyi ist also noch nicht einmal in Gefahr mit einer emanzipativ-demokratischen, oder gar sozialen gesellschaftlichen Agenda zu scheitern. Wie so viele in vergangenen Befreiungskämpfen. Er leiht sich die Rhetorik nur manchmal für den Instagram-Post.

    Herr Selenskyj, Regierungschef eines oligarchisch-kapitalistisch-korrupten Landes, hält zum Zwecke der Formierung einer Gesellschaft nationalistische Reden. Beansprucht "das Land" und "seine Kinder" zu sein. Für das seit Jahren auch von den ukrainischen Eliten, ein Krieg niedriger Intensität an seinen Grenzen geführt wird.



    Mit welchem tatsächlichen Erfolg in Verteilungs- Gerechtigkeitsfragen denn bitte in den letzten 20 Jahren der Ukraine. Hat alles "der Russe" verhindert? Wohl kaum.

    Das macht die Bevölkerung der Ukraine, macht "uns" nackt gegenüber einem imperialistischen Angriffskrieger Putinrussland. Dessen verbrecherische Agenda eben nicht so einfach die Ursache für eine nationalistisch-militaristisch-oligarchische Elite in der Ukraine ist - die offenbar ebenfalls nur Krieg kann. Wofür sie nicht weniger niederträchtig-widerliche Regimenter aufstellt - Asov-Regiment - nationalistisch-emotionalen Drecksmüll propagiert, wie es der militärische Gegner Putinrussland mit der Propaganda für sein Kanonenfutter, seine Regimenter tut.

    • @Martinxyz:

      Sie sind also der Meinung, dass die ukrainische Regierung nicht besser als die russische ist und daher sollten wir einfach nur zuschauen, wie Putin die Ukraine mit Krieg überzieht. Interessant.

  • Ich halte nichts von nationalen Schamgefühlen und auch nichts vom Beklagen eines Fehlens von Würde.

    Warum?

    Menschen schämen sich, weil ein unrichtiges Verhalten von anderen gesehen wird oder sie sich vorstellen, dass es gesehen wird. Es geht nicht um das Verhalten an sich, sondern nur um dessen Sichtbarkeit und was andere denken.

    Das unterscheidet Scham von Verantwortungsübernahme und Schuld, wo Menschen ihr unrichtiges Verhalten einsehen und daher es nicht nur für den äußeren Schein, sondern auch real verändern wollen.

    Würde ist eng mit Scham verbunden:

    Sie führt sozusagen zum Gegenteil, nämlich zum Stolz. Ihr Fehlen auf eigener Seite wiederum führt zu Scham.

    Es mangelt weder deutschen noch anderen Staaten an Scham und wir brauchen auch keine nationale Würde.

    Würde führt zu nichts Gutem und wird übrigens auch von Putin für Russland eingefordert.

    Was wir brauchen ist Verantwortungsübernahme für die Sachlage, dass nicht nur in Europa, sondern z.B. auch im Jemen, entsetzliche Kriege geführt werden und dass weltweit die Menschenrechte aufs Schlimmste verletzt werden, ob durch Giftmorde, Diskriminierung von LGBTQ-Menschen oder Krieg durch Russland oder durch Folter und Menschenversuche im Rahmen von Rendition und Guantanamo, Dronentötungen, Verfolgung derjenigen, die dies öffentlich machen (z.B. Assange) oder Zusammenarbeit mit mörderischen Kriegstreibern gegen die Menschen im Jemen durch zahlreiche westliche Staaten.

    Auch der Umgang mit Geflüchteten und die nun in aller Klarheit erneut sichtbar werdende Apartheid im Umgang mit Geflüchteten gehören hier hinein.

    Verantwortungsübernahme, statt Scham und Würdebekenntnissen oder -forderungen - damit würde es der Welt und uns allen bei weitem besser gehen.

  • Das war wirklich erbärmlich und feige.

  • Tatsächlich wäre es geboten gewesen, wenn der Kanzler direkt auf die Rede Selenskyis an die deutschen Abgeordneten geantwortet hätte… er hätte aber den deutschen Standpunkt vertreten müssen: dass es über die bisherigen Hilfen keine weitergehende militärische Unterstützung geben kann, etwa in Form einer Flugverbotszone oder einer von Polen vorgeschlagenen NATO-„Friedensmission“. Damit ist die deutsche Position im übrigen nahe an der der USA, auch wenn das den Ukrainern und anderen Osteuropäern nicht gefallen kann.



    Auch wenn es bitter ist, dass hier die ukrainischen und deutschen Interessen auseinandergehen: das hätten Kanzler und Regierungskoalition als Erwiderung auf Selenskyis Forderungen klar markieren müssen … schließlich haben sie einen Eid auf unsere Verfassung abgelegt, der beinhaltet, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, genau so, wie Selenskyi als ukrainischer Regierungschef ausschließlich den Interessen seines Landes verpflichtet ist (und diese Rolle auch meisterlich und couragiert erfüllt).



    Der Elefant im Raum ist doch - bei aller Empörung über die russische Invasion in der Ukraine -, dass westliche/deutsche und ukrainische Interessen bzw. auch die der osteuropäischen NATO- und EU-Verbündeten nicht absolut deckungsgleich sind, was diesen Konflikt betrifft. Unsere Regierung hat keinen Arsch in der Hose, das so zu benennen, sondern lässt sich von der Unionsopposition unter Merz vorführen … dass AfD und Linke hier mal aus guten Gründen die Klappe halten und sich weg ducken, ist nur gut so.

    • @Abdurchdiemitte:

      Das spezielle an der deutschen Situation ist, dass man sich jahrelang Putin auf Kosten seiner Nachbarn schöngeredet hat. Man hoffte wohl darauf, dass man Putin von seinem revisionistschen Kurs abbringen könnte, stattdessen hat man ihn bestärkt.

    • 0G
      05867 (Profil gelöscht)
      @Abdurchdiemitte:

      Das sehe ich ganz genauso.



      Eine ehrliche, klare Ansage durch unsere Bundesregierung fehlt.



      Das war aber noch nie die Stärke von Hrn Scholz, der sich lieber im Hintergrund und im Ungefähren aufhält.

      • @05867 (Profil gelöscht):

        Ööh. Erinnern Sie mich bitte. Klare Ansage von der Bundesregierung....



        Wann, wo, wie und vor allem warum?

  • "....Energieembargo nüchtern geprüft werden."



    Vor- und Nachteile abwägend, wird der Deutsche sich immer für das bequemere Argument entscheiden: "Wer nix macht macht auch nix falsch."



    So lange wir nicht bereit sind auch harte Nachteile in Kauf zu nehmen wird das nix mit unseren Idealen die wir so gerne vertreten, neben dem allgemeinen Frieden: Freiheit, Demokratie, Menschenrechte. Keiner der drei Hauptpunkte ist derzeit für die Ukraine gegeben. Aber den DeutschInnen das Risiko eines Wohlstands- oder besser Komfortverzichts zu erläutern um genau das für ander zu erreichen in Gesamteuropa, das scheint ein no go in der POlitik.



    Selenski sagt über DE: Wirtschaft Wirtschaft, Wirtschaft (unausgesprochen eben: statt Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, sic!). Ja, noch tiefer konnte er den Finger nicht in die Wunde legen. Hat, obwohl unüberhörbar, kaum einer hier so interpretiert.

    • @Tom Farmer:

      Das war aber schon immer so, es hat nur vorher nie jemanden gestört. Verwunderlich finde ich, dass wir uns seit Jahrzehnten noch nie um Kriege in anderen Ländern gekümmert haben, sondern fröhlich mit den Aggressoren weiter Geschäfte machen, aber jetzt sofort Maximalforderungen auf den Tisch kommen, die die Bevölkerung und auch die Politik niemals lange mitgehen würden und man sie dann wohl nach kürzester Zeit wieder zurücknehmen müsste. Es geht ja nicht nur um Komfortverzicht beim Heizen, sondern auch um Arbeitsplätze und da hört die Solidarität dann sehr schnell auf. Lindner lehnt ja schon ein einfaches Tempolimit zur Energieeinsparung ab und die Benzinpreise müssen natürlich sofort rabattiert werden, sonst leidet der deutsche Autofahrer unmenschlich.



      Und uns das Öl jetzt einfach wie Boris Johnson bei den Saudis zu holen, die Menschen in Botschaften zerstückeln und Massenhinrichtungen zelebrieren, wäre wohl Pest mit Cholera bekämpfen.

  • Schämen ist leicht.



    Eine Alternative, die den eigenen Lebensstil verändern würde, schwer.



    Wo sind denn die CDU Abgeordneten, die mit gutem Beispiel voran gehen?



    Mit dem Mund immer, mit dem eigenen Portmonee nimmer.



    Kamerad, geh du, ich hol schon mal Verpflegung.



    Auch sieht man im Plenum keine Tarnkleidung.



    Als vorbildlich sozusagen.



    Wie wärs mit dem olivgrünen T shirt?



    Der große Schauspieler Selensky machts vor.



    Bei Rheinmetall Nebenbezüge kassieren, das muss erstmal reichen.



    Ist ja auch noch ein bißchen hin:" ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch das deutsche Vaterland"!



    Und dieses Gefühl der Erleichterung.



    Endlich stehen mal die anderen am Pranger, nicht unsere atlantischen Freunde.



    So viel Kriegsgegnerschaft war in DE noch nie.



    Wer hätte das gedacht, "ND" und "FAZ" reichen sich die Hände.



    Das war im Iran noch anders.

  • ...ich schäme mich für die zögerliche Haltung der Bundesregierung. Die Ukraine wird in die Steinzeit zurückgebombt und derweile heulen wir hier rum das es uns mal ein paar Jahre wirtschaftlich schlechter gehen wird oder die Hütte nicht ganzjährig 22 Grad hat. Wenn ein Eingreifen der Nato nicht in Frage kommt, dann müssen wir wenigstens alles andere tun was uns sonst noch möglich ist, um weitere Geldströme nach Russland zu unterbinden.



    Die Energiepolitik der vergangenen Jahre hat sich als großer Fehler erwiesen und wir sollten jetzt Verantwortung dafür übernehmen und im Eiltempo handeln um größeren Schaden zu verhindern.



    Hier bezahlt das ukrainische Volk für unsere Bequemlichkeit und Unentschlossenheit mit seinem Blut.



    Echte Solidarität sollte meiner Meinung nach anders aussehen und nicht an der Tankstelle oder im Supermarkt aufhören.Mitleid heißt auch real mitleiden !

  • Geändert hätte die Debatte nichts, trotzdem hätte man sie nach der Rede unbedingt ansetzen müssen. Der Opposition eine so billige Steilvorlage zu geben ist furchtbar peinlich und dumm. Ich hätte nicht gedacht, dass Scholz & Co solche Schnitzer machen.

  • geändert hätte es auch nichts, aber uns in D geht so völlig der Sinn fürs pathetische ab, dafür können wir uns herrlich erregen, wie wir es hätten besser machen können, mehr Emotionen, mehr Würde und so, nur in dem Moment klappts immer nicht...

  • Deutsche Krämerseelen halt. Und ja, es wird uns was kosten.



    Blut, Schweiß und Tränen. Am besten bei den anderen.



    Hierzulande reicht es ja nicht mal für ein Tempolimit zur Energieeinsparung.

  • Ja. Beschämend.

  • Zurzeit ganz interessant was in der BBC dazu zu lesen ist.

  • Eine historische Rede Selenskis, ein Versagen der Ampel, die eine Debatte verhindert, weil sie nicht begreift, dass das gemeinsame europäische Haus brennt. Nicht erst seit drei Wochen, sondern seitdem der Krieg im Donbas begann.



    Es gibt x Beispiele, die belegen, dass die Ukraine für Deutschlands Journalisten – und viele Politiker - ein im irgendwo im Osten liegendes Land war, dass im Wesentlichen als Projektionsfläche eigener Annahmen diente, weil Journalisten und Politiker nicht in der Lage waren, die bereits mental in der EU verankerte Ukraine komplexer, alternativer statt in einseitigen Mustern (Reformer versus Autoritäre und Oligarchen, ukrainischer Nationalismus versus kommunistisch-russische Identität, West versus Ost) - im Sinne Selenskis - wirklich zu sehen.



    Die Ukraine wird trotz aller Beteuerungen der Politik immer noch nicht mit Europa identifiziert, als ein Land das eine heterogene, multikulturelle Identität besitzt und - welche Überraschung - auch positiv Im Sinne Selenskis wirklich gesehen werden könnte.



    Europa heißt: Europas Kinder, Mütter und Bürger kämpfen in einem Schutzbunker unter einem Theater in Mariopol, das in Grund und Boden bombardiert wurde, um ihr Leben, während der Deutsche Bundestag zum Business as usual übergeht!



    Doch die Politik zögert die komplette Sanktionierung Russlands heraus. Die deutsche Verteidigungsministerin antwortet dreimal in den Tagesthemen nicht, was Deutschlands Militär tun soll, wenn Russland Giftgas, Streubomben oder ähnliches systematisch gegen die Zivilbevölkerung einsetzt.



    Europa heißt auch mutiger Widerstand in Russland!



    Zudem beklagen Politiker in der Ukraine einen Völkermord durch Russland. Einen Völkermord, den intellektuelle Strippenzieher hinter der Politik Putins schon seit Jahren ungehemmt vordachten.



    Hass auf Ukrainer, der sich von Eskalationsstufe (Humor, der sich über Dummheit der Ukrainer im TV lustig macht) zu Eskalationsstufe (Verbrechen der Faschisten) im russischen TV über Jahre aufbaute.

  • Ja, sehr richtig, absolute Zustimmung.



    Ich vermisse zb - neben einem offiziellen Kiew-Besuch von Olaf Scholz - die klare, täglich kommunizierte Ansage europäscher Amtsträger an Putin, alle angerichtete Schäden in der Ukraine aus den eingefrorenen Geldern des russischen Staates und den konfiszierten Gütern der russischen Oligarchen zu finanzieren. Das wird jeden Tag teurer für Putins OK-Clan.



    Rechtlich mag das nicht ganz einfach sein, aber da wird sich ein Weg finden lassen. Die Ansage zählt!

  • Selensky ist ein Medienprofi. Da ist nichts zufällig, das fängt schon beim Outfit an (militärgrünes T-Shirt, da muss man die Ärmel gar nicht mehr hochkrempeln) und findet seine ewig lange Fortsetzung in Moralisierungsorgien.

    Ja, what the fuck?

    Der Krieg in der Ukraine ist schlimm, völkerrechtswidrig und brutal, und der Aggressor ist Russland - das steht außer Frage. Trotzdem sind unsere Prioritäten andere als die der ukrainischen Regierung. Die will den Krieg gewinnen und riskiert dafür alles, wir hingegen wollen zuallerst so wenig Blutvergießen wie möglich und - ganz wichtig! - eine Eskalation unbedingt verhindern. Denn die wäre das Allerschlimmste und würde auch der Ukraine nicht helfen, ganz im Gegenteil.

    Ich könnte kotzen, wenn ich sehe, wie ukrainische Politiker so ziemlich jede Talkshow mit ihren unverschämten Maximalforderungen sprengen. Das gleitet alles sofort ab ins absolut Moralische und somit Emotionale und bleibt dort auch.

    Was auch für ein sofortiges Embargo für russische Energie gilt. Klar, könnten wir machen. Dann aber heißt der nächste Bundeskanzler Tino Chrupalla, und zwar nicht erst in vier Jahren, sondern viel früher. Genau das, was Putin will: den Westen destabilisieren.

    • @zmx52:

      Klar ist Selenskyi ein Medienprofi und jemand, der mit Worten umgehen kann (mE übrigens anspruchsvoller als die meisten unserer politischen Darsteller). Nehmen Sie ihm das übel, ändert das etwas an den Inhalten seiner gut dekodierbaren Botschaften?



      Na klar ist AUCH Inszenierung im Spiel. Doch die Leute sind im Krieg und nicht nur Selenskyi, auch seine Verhandlungsdelegation macht das deutlich. Würden Maßanzug und Krawatte besser passen? (Btw: Giffey; Kipping und Jarasch stolzieren, schweißüberströmt ob der unmenschlichen Anstrengungen, das Flüchtlingsproblem nach Berliner Art zu managen, immer rum, als kämen sie gerade mit neuen Klamotten aus einer Boutique. Hab noch nie so modisch gedresste Sozies, Grüne und Linke gesehen. Scholz trägt Maßanzüge wie ein Model; ist das politisch oder sachlich relevant?).



      Sachlich ist für mich nicht richtig, dass die Ukraine ‚den Krieg gewinnen‘, sondern dass sie in diesem Krieg möglichst wenig verlieren will.



      Auch Begriffe wie ‚unverschämte Maximalforderungen‘ und ‚Das gleitet alles sofort ab ins absolut Moralische und somit Emotionale und bleibt dort auch‘ (eigentlich eher das, was Sie hier formulieren). Stimmt übrigens, nachdem, was ich gesehen habe, auch objektiv nicht.



      Selenskyis Rede enthielt eine zentrale Message, die kaum zu widerlegen ist und die auf unsere Wohlstandsperversion zielt: Economy first. Die Wirtschaftslobby hat mE ohne jeglichen ethischen Widerstand die Politik dazu verführt, sich zugunsten wohlfeiler Geschäfte für alle objektiven Warnungen blind zu stellen.



      Ein für mich wichtiger Punkt gestern war die Überforderung unserer politischen Elite, wenn es um die spontane Anwendung eines inneren ethischen Kompass geht: er scheint vor lauter Konzepten, Abwägungen, Vorteilorientierung und persönlicher Unsicherheiten nicht zu existieren oder dahinter versteckt zu sein.



      Ich würde/werde aus (irrationaler) Angst vor einer angeblich erstarkenden AfD keine Abstriche an meinen ethischen Ansprüchen machen.

    • @zmx52:

      Ja, Selensky inszeniert sich perfekt. Aber man darf eines nicht vergessen: die USA boten ihm an, ihn außer Landes zu schaffen. Er hätte fliehen können.

      Er zog es stattdessen vor im Land zu bleiben. So viel Arsch haben nicht viele in der Hose.

    • RS
      Ria Sauter
      @zmx52:

      DANKE vielmals für diesen Beitrag. Kann Ihnen nur zustimmen!

    • @zmx52:

      'Was auch für ein sofortiges Embargo für russische Energie gilt. Klar, könnten wir machen. Dann aber heißt der nächste Bundeskanzler Tino Chrupalla, und zwar nicht erst in vier Jahren, sondern viel früher. Genau das, was Putin will: den Westen destabilisieren.'



      Wenn Energiesparen und mal zwei Jahre ohne Wirtschaftswachstum uns eine AfD-Regierung bescheren, dann werden wir sie auch so bekommen, ganz ohne Putin.



      Man kann ihre Argumentation auch noch einen Punkte weiter treiben: Putin schürt mittels Propaganda Angst, dass ein Embargo russischer Energieträger die westlichen Staaten destabilisieren und zu rechten Regierungen führen würde, um den Westen von einem Embargo, dass Russland ins Mark treffen würde abzuhalten. Man könnte also sagen, dass sie mit ihrem Kommentar Putins Spiel (unbewusst) unterstützen.

      Wir müssen zum Schutz des Klimas die Nutzung der fossilen Energieträger sehr schnell beenden, sollen wir da dann auch unterlassen weil es zu einer AfD-Regierung führen könnte?

    • @zmx52:

      'Die will den Krieg gewinnen und riskiert dafür alles, wir hingegen wollen zuallerst so wenig Blutvergießen wie möglich und - ganz wichtig! - eine Eskalation unbedingt verhindern.'

      Die ukrainische Regierung will ihr Land gegen den Aggressor Russland verteidigen, den Krieg will der gewinnen der ihn begonnen hat, Russland. Sie betreiben hier Täter-Opfer-Umkehr.

      Es wollen alle mit Ausnahme von Russland so wenig Blutvergießen wie möglich. Die Frage ist woran das möglich bemisst. Hätte die Ukraine die russischen Truppen ohne Widerstand bis nach Kiew marschieren lassen hätte es wohl nur tote Regierungsmitglieder gegeben aber sonst kein Blutvergiessen, das hätte aber auch die Kapitulation vor dem Aggressor und die eigene Unterwerfung unter Russlands Knute bedeutet. Es sollte schon den Ukrainern überlassen bleiben, wie viel Blutzoll sie bereit sind zu zahlen, um ihre Freiheit und ihr Land zu verteidigen.



      Es ist aber in der Tat davon auszugehen, dass viel mehr Ukrainer bereit sind ihr Leben für ihre Freiheit einzusetzen als es Deutsche bei einem Angriff Russlands oder eines anderen Staates auf Deutschland wären.

      'Ich könnte kotzen, wenn ich sehe, wie ukrainische Politiker so ziemlich jede Talkshow mit ihren unverschämten Maximalforderungen sprengen. Das gleitet alles sofort ab ins absolut Moralische und somit Emotionale und bleibt dort auch.'



      Sie haben gerade selbst noch möglichst wenig Blutvergießen gefordert, wenn ukrainische Politiker UNterstüzung fordern um das zu erreichen ist es auch nicht recht. Davon abgesehen zeigt die Emotionalität dieser Politiker dass sie noch Menschen sind (auch wenn die Emotionen auch gezielt genutzt werden) und keine Zombies wie Putin.

      • @Ressourci:

        "Die ukrainische Regierung will ihr Land gegen den Aggressor Russland verteidigen,"

        Ja? - ist das so? "Ihr Land" ?

        Ich sehe es anders. Denn "das Land" gehört ja gar nicht "den Ukrainern"



        Im Sommer beschloss die Regierung, das fortan das ertragreichste Agrarland der Welt, der fetteste Ackerboden, an den internationalen Börsen gehandelt können werden muss.

        Soviel zum "eigenen Land"

        Und nur ein Beispiel für "das Eigene" im internationalen Spätkapitalismus. Ob oligarchisch-russisch, oder zunehmend oligarchisch-nordatlantisch. Oder auch chinesisch.

        Sie können ja nun weiter in nationalistischen, chauvinistischen und identitären Kategorien schwelgen. Mit "Land" als Wesenheit.



        Die Zutaten aus denen seit Jahrhunderten die Kriege gemacht wurden, die niemals jenen dienten, die dafür in den Schützengräben verrecken oder ihren Wohnungen frieren mussten. falls sie noch eine Wohnung haben, oder bezahlen können.

        Ich fasse die Begriffslosigkeit nicht. Hunderttausende, Millionen mussten sterben, um diese Denke, diese Strukturen und Mechanismen aufzudecken und zu bekämpfen.



        Nun spuckt ausgerechnet eine Öffentlichkeit, Gesellschaften der aufgeklärtesten unter den spätkapitalistischen Gesellschaften auf diese zahllosen Opfer.



        Ersetzen Aufklärung und Realität durch Chauvinismus. In Ländern in denen man nicht einer unter 81 an einem Tag Exekutierter sein muss. Nicht für ein Pappschild nach Sibirien kommt.

        Aber der Wahrheitsfindung scheint es nicht zu dienen. So wenig wie jahrzehntelange Arbeit, Analyse, Warnungen in Fragen der Klimakrise.



        Alles "Altlinke" "Putinversteher" "Gutmenschen" "Ideologen"

        Ich fasse es nicht.

    • @zmx52:

      Danke für diesen Beitrag. Und ja, Hr Selenskyi inszeniert sich perfekt. Er geht ganz und gar in seiner Rolle auf. Respekt dafür und genau richtig in der Situation. Faszinierend, wenn der Anlaß nicht so total traurig real wäre. Das Hintergrundrauschen dieses Verbrechens verlässt mich seit 3 Wochen nicht. Sprachlos bin ich zudem. Und wenn ich Ukrainer wäre, würde ich hinfahren und mich einmischen. Und ich bin hier, in relativer Sicherheit und es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren. Putin will den Westen destablisieren, er will diese Flüchtlingswelle in den Westen. Und er will genau die Reaktionen, die in den meisten Kommentaren und im Beitrag von Fr Orde sich zeigen. Die Ampel, die nun alles tut um die Situation ohne weitere Eskalation zu managen, wird hier als würdelos. fremdschämen, empathielos usw.usw. dargstellt. Genau das ist Teil der psychologischen Kriegsführung, die Putin bezweckt. Das nur ZMX52 das zu blicken scheint hier, ist erschreckend. Also Aufwachen und cool bleiben. Und die Ukraine von hier unterstützen, ohne Waffen. Das wird für uns noch genug Arbeit zu tun sein.

      • @Zeuge14:

        Ob und ggf. wann die Stimmung bei den Flüchtlingen kippt, ist schwer vorherzusehen. Schwieriger finde ich die Forderungen nach einem sofortigen Embargo gegen russische Energie und nach militärischer Hilfe.

        Robert Habeck hat's bei Anne Will unmissverständlich gesagt: Ein Embargo würde Deutschlands Wirtschaft so hart treffen, dass die Stimmung garantiert kippen würde. Ein beliebter Einwand dagegen ist natürlich wieder moralisch: Die Leute in der Ukraine würden doch viel mehr leiden, da wär's doch irgendwie assig, über Arbeitslosigkeit zu jammern. Nur hilft es nix: Die Leute werden eben jammern, und sie werden die AfD wählen.

        Was Militärhilfen betrifft, so ist das Dilemma noch verzwickter: Helfen wir mit Geld und Material, verlängern wir den Krieg. Russland wird - amoralischerweise - immer brutalere Mittel anwenden, um den Krieg zu gewinnen. Doch gewinnen wird Russland nur dann nicht, wenn wir die Grenze zwischen Hilfe und Einmischen noch weiter verschwimmen lassen und somit die Gefahr einer Eskalation rapide steigt. Russland hat Atomwaffen, und nicht wenige davon.

        • @zmx52:

          Die demoskopischen Werte für die AfD gehen ja schon wieder hoch … wahrscheinlich alles heimliche Putin-Versteher, die es momentan nicht wagen, ihre Haltung öffentlich kundzutun.



          Naja, hinterher wird es wieder heißen, man dürfe in diesem Land ja nicht alles sagen, wegen der Eliten und dem Mainstream und der Juden und so … und dass der Putin doch gar nicht so Unrecht hätte. Zum Kotzen. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Stimmung wegen der ukrainischen Flüchtlinge auch wieder umschlägt … deutsche “Willkommenskultur” eben.

    • @zmx52:

      "... Trotzdem sind unsere Prioritäten andere..."

      Ja, das denke ich mir. Schäbig shoppen, möglichst viel, möglichst billig und viel wegwerfen, damit dafür wieder Platz ist zum weiteren "Plunder-shopping."

      Und damit das in den letzten Jahren funktionierte, kaufte man Gas und Öl von Putin und seiner Bande, ließ sie gewähren und machte sie somit militärisch stark.



      Und jetzt wird so getan, als hätte man überhaupt nichts zu tun mit dieser russischen Aggresion.



      "Warum hinschauen, wenn man auch wegschauen kann?"

      Abstoßend, Ihre Meinung, ZMX52!

      • @tsitra:

        Ich habe überhaupt nichts dagegen, das kapitalistische Wirtschaftssystem zu kritisieren. Ich gehe sehr ungern "shoppen" und besitze nicht mal ein Smartphone. Mir geht dieser Konsumzirkus auf die Nüsse, von mir aus könnte das alles weg.

        Mir ist aber auch klar, dass man den Kapitalismus nicht einfach abschaffen kann. Und dass das System nicht nur Wachstum erzeugt, sondern auch Wachstum benötigt, um stabil sein zu können. Nimmt man dem System den Brennstoff, hagelt es Arbeitslose, da verlieren viele Menschen komplett die Perspektive und lassen sich vermutlich nicht mit dem Hinweis auf nöch schlimmer leidende Ukrainer besänftigen. Dann gibt's hier Krawall. Und am Ende eine AfD-Regierung.

        Dass Deutschland seine Energie aus Russland bezogen hat, hat seinen Grund nicht darin, dass Deutschland unbedingt Verbrecher unterstützen wollte. Sondern es herrschte eine andere Denke, nämlich die, dass Wirtschaftsbeziehungen verbinden und sich die Gepflogenheiten des fairen Miteinanders durchsetzen. Das ist gescheitert, und man muss natürlich so schnell wie möglich von russischer Energie weg. Nur ist es eben so, wie Habeck bereits sagte: Kappen wir die Leitung jetzt sofort, ist Megakrise, die das Land tief und nachhaltig destabilisert. Dann können wir einpacken und sind auch für die Ukraine keine Hilfe mehr. Es ist wirklich erheblich klüger, diesen Einbruch zu verhindern.

    • @zmx52:

      "unverschämten Maximalforderungen" -



      als souveräner Staat existieren zu dürfen, würden Sie so nennen? Krass.



      Und das "Moralische und Emotionale" in Selenskis Apellen zu bemängeln, verbietet sich ja wohl angesichts der Tatsache, täglich von einem größenwahnsinnigen Faschisten bombardiert zu werden.

      • @dites-mois:

        ""unverschämten Maximalforderungen" -als souveräner Staat existieren zu dürfen, würden Sie so nennen? Krass."

        Wer es z.B. für brandgefährlich hält, eine Flugverbotszone einzurichten = in den Krieg einzusteigen, der spricht der Ukraine das Recht auf Souveränität ab?

        "Und das "Moralische und Emotionale" in Selenskis Apellen zu bemängeln, verbietet sich ja wohl angesichts der Tatsache, täglich von einem größenwahnsinnigen Faschisten bombardiert zu werden."

        Verbietet sich überhaupt nicht, denn auch hier hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Garnichts.

  • Ich kann mich nicht erinnern, jemals zu einem Sachverhalt in der Taz und in der Welt eine Identische Meinung gelesen zu haben - aber diesmal ist es der Fall. Ein zum Fremdschämen katastrophales Verhalten der Koalition.

    • @Nachtsonne:

      Schön wär's ja; aber leider gibt es diese Übereinstimmungen immer öfter - bis hin zu den handelnden / schreibenden Personen.

  • "Das Nein zu Selenskis Forderung, dass die Nato über der Ukraine eine Flugverbotszone einsetzt, ist ebenso richtig wie das Nein zu einer „Friedensmission“ des Bündnisses, wie es Polen gerade vorgeschlagen hat."

    Kann das mal bitte jemand verifizieren? Hat Selenskis eine Flugverbotszone gefordert, oder das explizit die Nato eine Flugverbotszone etabliert? Das wären nämlich 2 ganz verschiedene Dinge!

    • @danny schneider:

      der Unterschied wäre?

      Im text steht doch, dass Selenski explizit die Nato darum bittet eine Flugverbotszone einzurichten.

      Was bitte also verifizieren?

  • Ich habe nichts anderes erwartet. Selenski hat ja recht, die Wirtschaft ist das goldene Schaft das nicht geschlachtet wird - die Werte gehen dafür ganz schnell über die Klinge in Deutschland. Einfach nur beschämend, wie sich unser Parlament verhält.



    Ohne jeglichen Respekt und Achtung gegenüber den Menschen in der Ukraine und Hrn. Selenski, die/der ihr/sein Leben für ihr/sein Land riskieren(t), während unsere Politiker und wir alle mehr oder weniger warm zuhause in Frieden herumsitzen, und darauf hoffen bei einer fehlgeleiteten Rakete unsere Partner uns beispringen werden.



    Wohl dem der das glauben mag.

    • @Sonnenhaus:

      Außenpolitik ist immer Realpolitik. Wer da wirklich Werte sucht oder erwartet, ist da einfach Fehl am Platze.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Die Ampel hat mit der Ukraine schon abgeschlossen. Man schämt sich ein Deutscher zu sein!

    • @49732 (Profil gelöscht):

      „…Man schämt sich ein Deutscher zu sein!“



      Sie reden Unsinn. Schämen kann „man“ sich nur für sich selbst, d.h. ich mich für Ungutes, was ich tue, Sie für Ungutes, was Sie tun. (Da haben Sie evtl. genug mit zu tun - oder sind Sie immer hilfreich und gut?)



      Schämen müsste sich Putin, aber er tut es nicht.



      „Man“ kann den Verlauf dieses Tages im Bundestag unangebracht finden, aber es hätte mit einer Ukrainedebatte bei diesen Oppositionsparteien auch sehr daneben gehen können, denn die „Nichtverantwortlichen“ schreien immer am lautesten, von der AFD mal ganz abgesehen (wie es später auch zu beobachten war).



      Im Übrigen hat niemand, auch nicht die Ampel, mit der Ukraine abgeschlossen, sie wird noch mit Zehntausenden von Flüchtlingen Probleme zu lösen haben und mit dem Tanz auf dem Seil, was die Hilfe für diese geplagte Nation und den Balanceakt mit dem „satten neunmalklugen Teil“ seiner eigenen Bürger angeht.



      Was tun Sie eigentlich für ukrainische Menschen, um sich nicht schämen zu müssen?

      • 4G
        49732 (Profil gelöscht)
        @snowgoose:

        Wir haben bei uns Flüchtlinge aufgenommen! Nur um ihre Frage zu beantworten.

        Bei der Ampel und hier insbesondere die SPD herrscht immer moch der Gedanke das man mit Russland in Frieden leben kann.

        Und die SPD war viele Jahre in der Regierung und hat massiv verhindert das die Bundeswehr jetzt besser helfen könnte z.B. mit Drohnen. Das muss die Türkei machen. Wir schicken 40 Jahre altes DDR Zeug.

        Man schämt sich im Ausland ein Deutscher zu sein. Große Klappe, Geld verdienen aber dann nicht helfen und andere über die Klinge springen lassen.

        Warum haben wir der Ukraine nicht in dne letzten Jahren Waffen für die Selbstverteidigung gesendet? Damit wir uns auf die Schulter klopfen können, was wir doch für tolle Pazifisten sind!

        Und für unseren Pazifismus sterben jetzt andere! Gut gemacht Deutschland!

  • Naja, solch eine Reaktion wird sich schon noch aufklären. Ich würde jetzt nicht die Hölle heiß machen. Das sind ja alles keine Unmenschen dort.

  • Kluger Köpfe? Wo im Selfiebundestag?



    Propaganda hin oder her. Wenn man sich diese anhört, muss man sich verhalten. Hält man die Rede für wichtig und aufrichtig, muss man antworten.



    Ansonsten gilt: schön das Sie geredet und wir nicht zugehört haben.

  • Eigentlich sollten nicht nur die Menschen, sondern auch die Parteien in der Frage der Solidarität mit Ukraine einig sein. Die Ampelparteien zeigen, es geht für sie nur um Parteipolitik und das entfernt sie immer mehr und immer wieder von den schon dramatisch eingetrübten Erwartungen der Bürger*innen (ich schreibe ausdrücklich nicht 'der Wähler*innen', denn viele fragen sich inzwischen, warum sie bei dieser Zettelwirtschaft noch mitmachen sollen).

  • Danke für diesen Kommentar. Es ist nicht nur beschämend, sondern sogar verantwortungslos.



    Und warum wird eine Flugverbotszone immer so vehement abgelehnt, statt sie bewusst ins Spiel zu bringen? Allein dies offen zu lassen und zu diskutieren (man muss sie ja noch gar nicht beschließen), würde bedeuten, es Putin nicht weiterhin so einfach zu machen (genauso wie die voreilige Absage jedes Eingreifens der Nato vor dem russischen Einmarsch ein Fehler war: null Abschreckung für Putin - er konnte sich zu sicher sein).

    Es geht darum, nicht in Zukunft (Sanktionen/Embargo/Aufrüstung) sondern jetzt der Ukraine zu helfen. Wie groß muss die menschliche Tragödie in Europa noch werden?

    • @George Kline:

      " Und warum wird eine Flugverbotszone immer so vehement abgelehnt, statt sie bewusst ins Spiel zu bringen? "

      Weil RUS sofort eine große Menge an Kampfflugzeugen in die Region verlegen und seine Radarstationen in Alarmbereitschaft versetzen würde. Das ist Tag 1.

  • Lässt man einen reden in aller Öffentlichkeit im Bundestag und übertragen in den ör Medien und stellt sich dem nicht: warum; ach ja die Ampelkoalition wollte gerade was anderes machen (selfies?) - egal.



    Scham ja, normal schon.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „In einem Theater brach hinter den Kulissen Feuer aus. Der Pierrot trat an die Rampe, um das Publikum davon zu unterrichten. Man glaubte, es sei ein Witz und applaudierte. Er wiederholte seine Mitteilung; man jubelte noch mehr. So, denke ich mir, wird die Welt eines Tages unter dem Applaus kluger Köpfe untergehen.“ (Søren Kierkegaard)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Mann o Mann, Kierkegaard. Respekt.

      Nur wusste die Regierung, was sie da tat.

  • was hätte denn die debatte bringen soll, keiner bestreitet das die nato die wünsche von herrn selenski weder erfüllen kann und will.

    • @beck jürgen:

      Das ist dir grausame Wahrheit … alles weitere wären verlogene und heuchlerische Solidaritätsadressen.



      Aber auch an Herrn Selenskyi die Frage: was denn nun? Entweder schafft es die Ukraine alleine, die Kriegswende herbeizuführen, um dann siegreich aus dem Konflikt hervorzugehen … auf ukrainischer Seite wird man ja nicht müde, das zu propagieren und neuerdings erhalten sie dabei ja viel mediale Schützenhilfe aus dem Westen über ukrainische Gegenoffensiven. Und den Krieg so lange fortsetzen - unter Einschluss weiterer ziviler Opfer und Zerstörung der ökonomischen Infrastruktur - bis man zu einem für die Ukraine günstigeren Verhandlungsergebnis kommt, möglicherweise sogar der Rücknahme der russischen Besetzung der Krim und der Gebiete im Donbass?



      Oder muss die NATO doch direkt militärisch intervenieren und den Konflikt eskalieren, mit allen schrecklichen Konsequenzen, die das für Europa und die Welt mit sich bringen kann. Wie hätten Sie es denn gerne, Mr. Selenskyi?

  • Danke für diesen Artikel, ich schäme mich mit für meine Regierung, die ich mit gewählt habe

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Ulrich Haussmann:

      Dann ab in die Ecke !