piwik no script img

Proteste gegen AbschiebungenTrump entsendet Nationalgarde nach Los Angeles

In Los Angeles eskalieren Demonstrationen gegen die rigide Einwanderungspolitik der Trump-Regierung. Der Republikaner droht damit, das „Problem zu lösen“.

Mit Steinen gegen Tränengas Foto: Eric Thayer/dpa

Los Angeles rtr | US-Präsident Donald Trump schickt nach erneuten Protesten gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE die Nationalgarde nach Los Angeles. Er ordnete nach Angaben des Weißen Hauses am Samstag die Entsendung von 2.000 Soldatinnen und Soldaten in die kalifornische Metropole an, um „die Gesetzlosigkeit anzugehen, die man hat wuchern lassen“. Verteidigungsminister Pete Hegseth drohte zudem, auch aktive Streitkräfte zu mobilisieren, „falls die Gewalt in Los Angeles anhält“. Die Marines im nahegelegenen Stützpunkt Camp Pendleton seien „in hoher Alarmbereitschaft“.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, der anderes als der Republikaner Trump den Demokraten angehört, warf der Regierung vor, absichtlich zu provozieren und Chaos zu schüren, um „einen Vorwand für eine Eskalation zu haben“. Hegseths Drohung, Marines auf US-Boden gegen die eigenen Bürger einzusetzen, sei „gestörtes Verhalten“. Die Regierung entsende die Nationalgarde nicht, weil es in Los Angeles einen Mangel an Strafverfolgungskräften gebe, „sondern weil sie ein Spektakel wollen. Gebt ihnen keins. Wendet niemals Gewalt an. Äußert euch friedlich.“

In Los Angeles hatte es am Samstag den zweiten Tag in Folge Proteste gegen die Einwanderungsbehörde ICE gegeben. Im südöstlichen Stadtteil Paramount beteiligten sich mehrere Hundert Menschen. Einige schwenkten mexikanische Fahnen. Videoaufnahmen zeigen Dutzende Sicherheitskräfte in grünen Uniformen mit Gasmasken in einer Straße, auf der umgeworfene Einkaufswagen verstreut herumliegen und detonierende Kanister in Rauchwolken aufgehen. Nach Angaben der Polizei von Los Angeles wurden mehrere Menschen in Gewahrsam genommen, weil sie Aufforderungen nicht nachkamen, das Gebiet zu verlassen. Ein zweiter Protest fand in der Nacht in der Innenstadt statt. Etwa 60 Menschen kamen zusammen und skandierten Parolen wie „ICE raus aus L.A.“.

Ausgebrochen waren die Proteste am Freitag, nachdem ICE-Beamte bei mehreren Razzien in der Stadt mindestens 44 Menschen wegen angeblicher Verstöße gegen Einwanderungsauflagen festgenommen hatten. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums waren bei diesen Protesten etwa „1.000 Randalierer“ zugegen. Reuters konnte die Angaben nicht verifizieren. Eine Vertreterin der Bürgerrechtsorganisation Chirla, die sich für die Rechte von Einwanderern einsetzt, sagte, Anwälte hätten keinen Zugang zu den am Freitag festgenommenen Personen. Das sei sehr beunruhigend.

Trump spricht von „gewaltsamem Aufstand“

Trump schrieb auf seiner Online-Plattform Truth Social, wenn Newsom und die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, ihre Arbeit nicht erledigen könnten, „dann wird die Bundesregierung eingreifen und das Problem, RANDALIERER & PLÜNDERER, so lösen, wie es gelöst werden sollte!!!“ Auch Vizepräsident JD Vance holte gegen die Demokraten und Protestteilnehmer aus. „Aufständische mit ausländischen Flaggen greifen Einwanderungsbeamte an, während eine Hälfte der politischen Führung Amerikas entschieden hat, dass Grenzkontrollen böse sind“, schrieb Trumps Stellvertreter auf X. Der Trump-Berater Stephen Miller, der im Weißen Haus maßgeblich für den harten Kurs gegen Einwanderer steht, bezeichnete die Proteste als „gewaltsamen Aufstand“.

Trump hat die Bekämpfung der illegalen Einwanderung zu einem zentralen Schwerpunkt seiner Präsidentschaft erklärt. Er hat die größte Abschiebeaktion in der Geschichte und strikte Kontrollen an der Grenze zu Mexiko versprochen. ICE hat vom Weißen Haus als Zielmarke vorgegeben bekommen, mindestens 3.000 Migranten pro Tag festzunehmen. Das massive Durchgreifen gegen Einwanderer hat dazu geführt, dass auch Menschen betroffen sind, die sich legal im Land aufhalten, darunter einige mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht.

Die Kritik entzündet sich aber auch am teils drastischen Vorgehen der Einwanderungsbehörde insgesamt. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Bass, verurteilte die Razzien. „Ich bin zutiefst empört über das, was geschehen ist“, erklärte sie. „Diese Taktiken verbreiten Schrecken in unseren Gemeinden und stören grundlegende Sicherheitsprinzipien in unserer Stadt. Wir werden das nicht hinnehmen.“

Ein erheblicher Anteil der Einwohner von Los Angeles hat hispanische Wurzeln oder ist im Ausland geboren. Die Stadt ist eine Hochburg der Demokraten, ebenso wie der Bundesstaat Kalifornien insgesamt. Gouverneur Newsom ist einer der prominentesten Vertreter der Partei. Er wird regelmäßig als potenzieller Präsidentschaftskandidat gehandelt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

51 Kommentare

 / 
  • Hegseth? Ist das nicht der mit dem Gang-Tattoo der Christextremen?

  • Die Lage ist viel brisanter als 1992. Damals haben Plünderer eine kurzen Zustand der Gesetzlosigkeit ausgenutzt.

    Nun sind aber weite Teile der Bevölkerung beständig zuhause und am Arbeitsplatz oder vor dem Verwaltungsgericht auf der Flucht vor dem ICE und haben teilweise mittlerweile keine Hemmungen mehr, einen Polizisten, der an ihre Tür klopft, auch zu erschießen.

    Denn die Alternative ist, ohne ein geregeltes Verfahren und Chance auf Verteidigung in einen Flieger gesteckt zu werden und auf unbestimmte Zeit irgendwo im Südsudan oder in Dschibuti in einer Zelle zu versauern, weit weg von der eigenen Familie und jeglicher Hoffnung. Wer kann denn sicher sagen, ob und, wenn ja, wann die jeweiligen Herkunftsländer ihre angeblichen Staatsangehörigen ohne Papiere aus diesen Verließen Niemandsland wieder aufnehmen?

    Halbautomatische Waffen sind derweil überall in den USA frei erhältlich. Ich glaube nicht, dass man dies mit 2.000 Kräften der Nationalgarde "schnell regeln" kann, wie Trump behauptet. Eher beginnt hier eine Spirale der Gewalt und des parallelen Rechts.

    • @hedele:

      Gewagte Theorie. Allerdings - keine Staatsbürgerschaft, keine Feuerwaffe. Deswegen hat der Attentäter auf die Solidaritätsdemo der israelischen Geiseln ja auch den Molli geworfen.

      • @DerLurch:

        "Allerdings - keine Staatsbürgerschaft, keine Feuerwaffe"

        Nicht ganz korrekt. Greencard reicht ebenfalls und selbst mit einem Non-Immigrant Visum können sie in den meisten Bundesstaaten eine Waffe erwerben. Einfach einen Jagdschein vorlegen und dann Formular 4473 ausfüllen.

        Besitzen sie keinen Jagdschein ist das auch kein Problem, in Texas können sie den Online erwerben. Dauert 20 Minuten. Den Schein erhalten sie u.a. als PDF, den können sie ausdrucken und damit zum Waffenladen gehen und dann 4473 ausfüllen. Alles legal!

        Andere Bundesstaaten bieten auch Tageskurse an um einen Jagdschein zu erhalten. Die sind auch ganz praktisch, denn sie enthalten auch eine Schulung über den Umgang mit Waffen und Aufklärung über die gesetzlichen Regelungen hinsichtlich des mitführens oder aufbewahrens von Waffen.

        Etwas komplizierter stellt sich die Rückgabe der Waffe bei der Ausreise dar. Da sind sie nämlich nachweispflichtig die Waffe ordnungsgemäß übergeben zu haben. In Texas ist dafür der örtliche Sheriff zuständig. Denn Handel z.B. Verkauf an ein Waffengeschäft dürfen sie mit einem L-Visum oder E-Visum nicht treiben. Das wäre ein Verstoß gegen das Waffengesetz.

  • Amerikaner erinnern sich mit Schrecken an die letzten großen Unruhen in L.A. 1992, als man erst drei Tage lang deeskalierte und nichts unternahm. Einwohner sahen sich gezwungen, sich mit Schusswaffen gegen bewaffnete Angreifer in Wohnvierteln zu verteidigen, bis der Präsident dann doch Nationalgarde, Marines und Armee einsetzte. 1 Mrd Sachschaden, 53 Tote (davon nur 10 durch Sicherheitskräfte), 800 Gebäude niedergebrannt; die Spuren sieht man heute noch.

  • Nach Berichten von Augenzeugen handelt es sich bei den Protesten um eher bürgerkriegsähnliche Szenarien, die die örtliche Polizei, sei es aus Personalmangel oder politischer Weisung, nicht in den Griff bekommt

    • @Samvim:

      Muss man Demonstrierende, die sich für Demokratie und für ihre Mitmenschen einsetzen "in den Griff bekommen"? Und warum sollte die kalifornische Regierung gegen die Demonstrierenden vorgehen? Die stehen auf derselben Seite zusammen gegen den Trump-Faschismus!

      Bisher sind es nur wenige kleine Proteste in Kalifornien, aber es wird sehr wahrscheinlich noch viel mehr werden.

      • @Truhe:

        Das Artikelbild sieht jetzt nichts so demokratisch aus...

      • @Truhe:

        Mir scheint, sie haben den ersten Teil meines Beitrags nicht gelesen...

  • Mein Hinweis passt in alle Artikel, die mit dem Umbau der USA zu tun haben: Ich habe mir gerade den 6-teiligen Podcast "Die Peter-Thiel-Story" vom DLF, hinterlegt in der ARD-Mediathek, angehört. Ich empfehle allen Leser*innen/Forist*innen und auch der taz-Redaktion - falls dort noch nicht bekannt -, unbedingt diesen Podcast anzuhören. Insbesondere der 6. Teil ist immens aufschlussreich und äußerst beklemmend!

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Ich kann mich dem nur anschließen. Wem nicht seit kurz nach der Ernennung von J.D. Vance zu Trumps Running Mate klar ist, wohin die Staaten steuern, und dass Trump und Musk nur das Vorspiel sind, um mal vorsichtig ein paar Löcher in die Verteidigungslinien von Rechtsstaat und Demokratie zu schlagen, sollte sich das unbedingt anhören.



      Da kommt eine Mischung aus katholischem Khomeini und Mussolini auf uns zu mit der intellektuellen Unterstützung eines Wiedergängers des Nazi-Chef-Juristen Carl Schmitt und dem einzigen Atomwaffenarsenal, das mächtiger ist als das Putins, zudem mit mächtigen Tech-Werkzeugen, die (O-Ton Thiel) ein existenzielles Risiko für das menschliche Leben auf unserem Planeten darstellen.



      Vielleicht wird am Ende doch alles nur halb so schlimm wie es sich jetzt anhört, aber wir täten gut daran, die Risiken zur Kenntnis zu nehmen.

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Ich habe gerade per Zufall festgestellt, dass schon am 6.6. in der taz über diesen Podcast informiert wurde - sorry! Aber trotzdem unbedingt anhören!

  • taz: *Los Angeles - Die Stadt ist eine Hochburg der Demokraten, ebenso wie der Bundesstaat Kalifornien insgesamt.*

    Aus dem Grund schickt Trump wohl jetzt die Nationalgarde nach Los Angeles. Trump arbeitet fleißig an seiner 'Agenda 47', die in weiten Teilen Ähnlichkeit mit dem 'Project 2025' hat. Mit dem ganzen Blödsinn den er sonst so verzapft, will er doch nur von seinen wahren Absichten ablenken. So lange Trump US-Präsident ist, sollte man als Europäer, Asiat und Afrikaner die USA nicht mehr betreten.

    ***Agenda 47*** de.wikipedia.org/wiki/Agenda_47

  • Trump macht das sehr geschickt, Trump will die Eskalation, um letztlich auch und gerade das Militär einzusetzen, das was uns in Deutschland erschreckt, kommt gerade bei der ländlichen Bevölkerung in den USA gut an.



    Trump spaltet bewusst um die USA umzubauen, er löst so viele Proteste aus, um diese dann mit dem Militär zu bekämpfen und dadurch noch mehr Angst zu schüren, das schüren des Klimas der Angst hilft Trump in der tat, so kann er seine Autokratische Regierung errichten, am Recht (Gerichtsentscheidungen, Kongress) vorbei.



    Wir hier in unserer Demokratie laufen auch Gefahr, das wir eine Autokratische Regierung bekommen, die AFD schafft in Osten Deutschlands mit nur einem Thema über 30% Wählerstimmen zu bekommen, bei einer Kanzlerschaft der AFD werden auch wir hier in Deutschland ein Chaos wie in den USA erleben, das sollte uns eine Warnung sein.



    Bei der Machtübernahme der AFD werde wohl auch ich freiwillig auswandern, denn in diesem Chaos würde ich nicht leben wollen.

    • @udo123:

      Ich stimme Ihrem Kommentar inhaltlich völlig zu.

      Allerdings empfinde ich den Begriff "autokratisch" als Verharmlosung, denn es sind eindeutig faschistische Bestrebungen.



      Dazu sollten wir Demokraten und Demokratinnen immer, wenn wir die erwähnen, den gesamten Namen der AfD verwenden: die gesichert rechtsextreme AfD!

      • @Truhe:

        Am Ende ist es doch egal, ob man es „nur“ autokratisch nennt oder faschistisch, was da gerade in den Staaten passiert. ich persönlich spreche mich in solchen Debatten aus guten Gründen immer GEGEN einen inflationären Gebrauch des Faschismus-Begriffs aus. Bei „Putler“ kriege ich auch immer sooo einen Hals … aber sei’s drum!



        Historiker und Politikwissenschaftler werden DANACH schon einen Begriff dafür finden … wenn es ein DANACH überhaupt noch gibt.

  • Trump eskaliert die Lage in Los Angeles aus zwei Gründen: er kann zum einen den Gouverneur*innen in den (demokratischen) Bundesstaaten klarmachen, dass sie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr das Sagen haben und sie damit praktisch "amtsunfähig" machen, und zum anderen kann er von den wirtschaftlichen Fehlschlägen ablenken.



    Ich rechne sehr stark damit, dass nun reihenweise Menschen in Gefangenenlagern verschwinden und/oder zu Tode kommen werden, insbesondere wenn noch die US-Army auf den Plan tritt. Ich will nicht unbedingt der Foristin unten zustimmen, die Trump für Europa für gefährlicher als Putin hält, aber es ist nicht auszuschließen, dass auch alle "Nebenkriegsschauplätze" wie die Unruhen und der Streit zwischen Musk und Trump (und was noch alles in der Trump-Ära geschehen wird) in mehr oder weniger direkter Form Spuren auch bei uns hinterlassen werden.

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Ja, leider ist das alles sehr real. Zwar war ich gegenüber den USA schon immer kritisch, doch das was sich dort jetzt abzeichnet -die willkürlichen Verhaftungen, die Lager- das erinnert mich sehr an die Gestapo. Das Ignorieren von Gesetzen, die Absetzung von Richtern und jetzt die "Entmachtung" der Gouverneure - das ist erschreckend. Und ja, es beginnt auch schon hier bei uns: Gesetze und Gerichtsurteile werden z.B. auch von Dobrindt und anderen seiner Couleur nur noch als lästige Folklore für Weicheier empfunden....

  • Die fast ausnahmslos rechte Polizei in Kalifornien freut sich, dass sie Unterstützung bekommt. Wohin diese gegenseitige Hilfe führt, hat man damals bei der Zerschlagung der Black Panthers gesehen, wo in LA, Oakland und Co zusammen mit Bundesbehörden und Geheimdiensten an Gesetzen vorbei Protestler mit Gewalt zerstört wurden.

    • @Dude666:

      Klingt aber in dem taz-Artikel "Demonstranten lassen nicht locker" deutlich anders herum.

      Vielleicht sind die Amerikaner nicht mehr in den 70ern?

  • Was uns blühen wird wenn die Blauen hier an die Macht kommen, kann man gerade in den USA gut beobachten. Es ist kurz vor Bürgerkrieg.

  • Das Schema ist ja bekannt, mit irgendwelchen nicht so ganz offiziellen oder nicht identifizierbaren Kräften wird provoziert um irgendeine Reaktion der Bevölkerung zu erreichen, die dann als Anlass dient massive Polizeikräfte oder gar das Militär einzusetzen. Hat man bisher in strauchelnden Demokratien aber hauptsächlich in fiesen Diktaturen erlebt.



    Mittlerweile erinnert mich die Situation in den USA auch eher an die Endphase der Weimarer Republik.

    • @Axel Schäfer:

      Stichwort Preußenschlag.

  • Staatsstreich mit Ansage, insbesondere das Versetzen der Marines in Alarmbereitschaft lässt Böses ahnen.

    • @Flix:

      Nicht ohne Grund ist es in Deutschland verboten die Bundeswehr im eigenen Land einzusetzen, gegen eigenen Bürger*innen. Leider scheint das es in den USA nicht so ist.

      • @Perkele:

        Die Nationalgarde untersteht nur im Kriegsfall dem Militär.

        Für dieses gilt grundsätzlich der "Posse Comitatus Act" von 1878, der den Einsatz des Militärs im Inland verbietet.



        Der Einsatz des Militärs im Inland als Gradmesser für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, ist übrigens ziemlich heikel. In Frankreich z.B. kann das Militär jederzeit im Inland eingesetzt werden. Da braucht nicht mal einen Notstand für.

  • Jedes Land muss das Recht haben selbst zu entscheiden wer in das Land einwandern darf und wer nicht, wer bleiben darf und wer nicht.



    Jedes Land muss das Recht haben seine Staatsgrenzen zu schützen, wenn es sich nicht selbst aufgeben will. Ideologische Lösungen anstelle von Pragmatismus führen zu gesellschaftlichen Spannungen, zum Aufstieg von Populisten , zu Gewalt und Kriminalität !

    • @Barthelmes Peter:

      Warum? Bundesländer, Landkreise, Städte und Gemeinden haben auch nicht das Recht, zu entscheiden, wer sich dort niederlassen darf. Für mich ist das ein sehr nationalistisches Staatsverständnis.



      Das Wording "Staatsgrenze schützen" im Zusammenhang mit Einwanderung erinnert an die DDR.

    • @Barthelmes Peter:

      Dabei sollte sich das betreffende Land an geltendes Recht und Gesetz halten und Menschen nicht willkürlich inhaftieren oder ausweisen. Es sollte die Menschenrechte und demokratische und rechtsstaatliche Verfahren einhalten und schützen, wenn es sich nicht selbst aufgeben will.

    • @Barthelmes Peter:

      Gruseliger Kommentar!

      Ihnen scheint wirklich nicht klar zu sein, was es bedeutet in einer faschistischen Diktatur zu leben! Sind erst mal alle Menschen mit Migrationshintergrung oder -optik deportiert oder ermordet, müssen Diktatoren der nächsten Bevölkerungsgruppe die Schuld dafür geben, dass die Lebensverhältnisse trotzdem nicht besser werden, um die Wut der Menschen von sich selbst abzulenken.

      Bei Ihnen war ja schon die erste Marginalisierung einer Bevölkerungsgruppe erfolgreich, um aus Ihnen einen braven Untertanen zu machen.

    • @Barthelmes Peter:

      Ihr Kommentar trieft vor Nationalismus und Rassismus.

    • @Barthelmes Peter:

      Ja ja. Die USA ruinieren ganze Volkswirtschaften mit Sanktionen (Kuba, Venezuela, Nicaragua usw.), aktiv die korruptesten Regierungen in Lateinamerika unterstützen, prallen mit dem selbsgebauten Mythos des "Land of opportunities" und dann mögen es nicht, wenn die Armen der ruinierten Länder in den USA ziehen. So so.

  • Wir Europäer hätten den Wahlkampf und das Wahlverhalten der US-amerikanischen Bevölkerung beeinflussen müssen. Das haben wir nicht getan, und als Strafe sehen wir nun zu, wie die Supernation von einer Demokratie zu einer Autokratie wird.

    • @Troll Eulenspiegel:

      So wenig sich Russland oder die USA in unsere Wahl einzumischen hat, so wenig haben wir uns in die Wahl der USA einzumischen. Dann lieber hier im Land mehr gegen die AfD vorgehen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Seit wann ist es die Aufgabe der Europäer, die Wahlen in anderen Ländern zu beeinflussen?

      • @Carcano:

        Die Faschisten aus Russland (seit Putins Machtergreifung) und den USA (seit Trumps Machtergreifung) mischen sich schon massiv in die Wahlen in anderen Ländern ein!

      • @Carcano:

        Je höher der Wert von Menschenrechten oder Pressefreiheit laut Indizes, desto größer sollte die moralische Beeinflussung sein.

        Was haben WIR schon gemacht, die Todesstrafe oder das Waffenrecht dort drüben abzuschaffen? Stattdessen haben wir die Beziehungen über die vielen vielen Jahrzehnte vertieft. Brutale Polizeigewalt wird toleriert, ein Offenbarungseid.

        "Die spucken, wir schlagen". So darf die Polizei oder das Militär niemals gegen Menschen vorgehen.

        • @Troll Eulenspiegel:

          "Was haben WIR schon gemacht, die Todesstrafe oder das Waffenrecht dort drüben abzuschaffen?"



          Nichts. Und das ist auch ganz richtig so. Das geht uns nämlich nix an.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Und wie hätten "wir Europäer" das genau tun sollen?



      Gibt es hierfür ein Manual?

      Und wie passt das damit zusammen, dass europäische Politiker (zumindest die meisten) Einmischung in andere Wahlkämpfe stets aufs Schärfste verurteilen?

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Wir Europäer hätten den Wahlkampf und das Wahlverhalten der US-amerikanischen Bevölkerung beeinflussen müssen."

      Haben wir doch. Hat nur nichts genützt, weil den meisten Amerikanern die Meinung des Restes der Welt völlig schnuppe ist.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. Es geht nämlich um Menschen.

        Keiner dieser Menschen ist schließlich illegal auf einem gestohlenen Land - man bemerke, dass die USA im 18., 19. und 20. Jahrhundert durch Landraub, sowie Genozide an Ureinwohnern ihre jetzige Größe erreicht hat.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Ja. Nur ändert das alles nichts an der Tatsache, dass sich die Bevölkerung der USA nicht für unsere Meinung interessiert. Selbst wenn wir das Recht hätten, uns in anderen Ländern einzumischen. Wir sind viel zu kleine Lichter, um in den USA etwas zu bewirken.

  • Trump hat das schon vor Wochen angekündigt. Er will die blauen Staaten von der Karte wischen, notfalls auch mit Hilfe des Militärs. Er hat auch - als die ersten Proteste gegen Elon Musk und statfanden- gesagt, dass alle Proteste, die sich gegen ihn oder Musk richten, illegal seien, und er in Zukunft Militär einsetzen will, um sie zu verhindern. Zur Verhängung des Kriegsrechts - auch das hat er schon angekündigt - ist es dann nicht mehr weit. Die Demokratie in den USA erodiert in rasantem Tempo. Ich persönlich halte Trump schon lange gefährlicher für Europa als Putin.

    • @Minelle:

      Bitte vergleichen sie Putin und Trump nicht. Weder der eine noch der andere sollte verharmlost werden. Beide sind mit ihre jeweiligen Politik für Europa eine existenzielle Bedrohung. Von beiden muss sich Europa unabhängig machen so schnell es geht.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Warum soll man nicht zwei psychopatische, narzisstische und größenwahnsinnnige Faschisten miteinander vergleichen? Ich sehe bei denen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.

    • @Minelle:

      Dito.

  • Bürgermeisterin Bass: "Wir werden das nicht hinnehmen.“ Tja, aber was will sie gegen Putschisten tun? Das wird gegen diese Faschisten nicht mit Vernunft, Fairness oder Nachgeben nicht zu verhindern sein. Nicht weit weg ist die Entwicklung hin zu gewaltsamen Auseinandersetzungen aka Bürgerkrieg.

    • @Perkele:

      Zumal die Politik in Kalifornien keine Waffengewalt hat, die auf ihrer Seite ist. Die Polizei ist rechts und korrupt. Die einzige Möglichkeit wäre, die bestehenden Gangs für sich in den Bürgerkrieg ziehen zu lassen.

  • Ich empfehle: Crosby, Stills, Nash & Young, "Ohio" (1970 geschrieben von Neil Young). Es scheint bald wieder so weit zu sein.

  • Wir wollen mal nicht hoffen das das der Anfang von weiterer Gewalt ist. Ich habe da so meine Befürchtungen. Es soll ja immer noch Leute geben die meinen mit Trump wird das schon nicht so schlimm.

  • Tja, das war zu erwarten in einem Unrechtsstaat.