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Privilegien für Corona-GeimpfteVirulente Neiddebatte

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Die Diskussion über vermeintliche Privilegien für Corona-Geimpfte ist absurd. Denn eine Besserstellung wäre nur temporär und für die Gesellschaft sinnvoll.

Immunisierte könnten die Ersten sein, die hier wieder was trinken dürfen Foto: Christophe Gateau/dpa

D as vorweg: Ich stehe in der Impfliste an letzter Stelle: weit unter 80, keine Vorerkrankungen, nicht im medizinischen Bereich tätig. Trotzdem kann ich am Vorschlag von Außenminister Heiko Maas, Geimpften rasch mehr Freiheiten einzuräumen, nichts Verwerfliches erkennen.

Mit welchem nachvollziehbaren Argument will man Geimpften in Alten- und Pflegeheimen verbieten, zum normalen Umgang miteinander zurückzukehren, davon ausgehend, dass sie das Virus nicht weitertragen? Wie will man begründen, dass die geimpfte Ehefrau ihren geimpften Ehemann dort nicht wie in normalen Zeiten besuchen kann? Was ist falsch daran, geimpftes medizinisches Personal so arbeiten zu lassen, wie das vor der Pandemie der Fall war?

Was spricht dagegen, auch geimpften Polizist:innen, Feuerwehrleuten, Kassierer:innen, die das Leben am Laufen halten und die mit vielen Menschen Kontakt haben, nach einem harten Dienst die Chance zu geben, angstfrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu kommen? Und was dagegen, Gastronom:innen und Friseu­r:in­nen – wenn sie denn irgendwann an der Reihe waren – ihre Restaurants und Geschäfte wieder öffnen zu lassen?

Oder anders gesagt: Nur weil nicht alle Menschen sofort geimpft werden können, sollen alle bereits Geimpften mit ihrer „neuen Freiheit“ warten, bis die Republik durchgeimpft ist? Absurd. Das spaltet die Republik sicher stärker, als sie durch eingeforderte Solidarität mit Ungeimpften geeint wird.

Ein Argument der „Privilegien­geg­ne­r*in­nen“ ist übrigens die Zweiklassengesellschaft, die durch frühere Freiheiten für Geimpfte eingeführt würde. Mit Verlaub, das ist realitätsfern und eine neue virulente Neiddebatte. Unsere Gesellschaft ist bereits eine Zweiklassengesellschaft, eine soziale, und das – zumindest aller Voraussicht nach – noch sehr lange. Natürlich darf diese Un­gerechtigkeit durch „Impfprivilegien“ keinesfalls verstärkt werden. Bei ­„Privilegien“ für Geimpfte handelt es sich aber um eine temporäre „Besserstellung“. Die die „Kritiker:innen“ vermutlich auch rasch in Anspruch nehmen dürften, sobald sie selbst geimpft sind.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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67 Kommentare

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  • Unterstellt, dass die Bundesregierung (in wissenschaftlicher Hinsicht) i. W. die "richtige" Priorisierung der Impfmöglichkeit vorgenommen hat, ist weiten Teilen der Bevölkerung temporär schon die Möglichkeit, eine Impfung zu erhalten, verbaut. M. E. ist dies (unbeachtlich der wohl umstr. Grundlage im einfachen Bundesrecht) grds. grundgesetzkonform. Diese Gruppe von Menschen verhält sich im Ergebnis (wenn auch wegen der im Vo.-Wege geregelten Priorisierung schon "gezwungenermaßen") solidarisch mit den Hochrisikogruppen. M. E. ist es durchaus mit dem Gleichheitsgrundsatz zu vereinbaren, wenn nicht sogar hiernach geboten, dass die Angehörigen der hiernach (Impfreihenfolge) "privilegierten" Gruppen anschließend umgekehrt solange zur Solidarität verpflichtet werden, bis alle anderen die Möglichkeit einer Impfung erhalten haben oder (alternativ bzw. auch disjunktiv, das dürfte hier egal sein) "Herdenimmunität" eingetreten ist. Das Infektionsschutzgesetz soll dies derzeit zumindest dem Wortlaut nicht hergeben, sondern das Gegenteil anordnen bzw. nahelegen. Falls dies so sein sollte, wäre aber die Frage, ob es nicht entsprechend dem GG ausgelegt werden könnte oder anderenfalls im Extremfall insoweit nichtig wäre. Überdies könnte man es auch zeitnah entsprechend anpassen.

    Eine entspr. "wechselseitige" und überindividuelle Gleichbehandlung auch auf Impfgegner/Impfverweigerer auszudehnen, ist auch meiner Ansicht nach demgegenüber nicht (!) geboten. I. Ü. kann es natürlich in der Sache nur um Diskriminierungen gehen. In Altenheimen wieder mehr "Begegnungen" der Bewohner untereinander zu ermöglichen, aber temporär keine "Techno-Parties" (oder wie das heißt) zu erlauben, kann m. E. schon deshalb keine solche sein, weil dies verschiedene Lebenssachverhalte betrifft, die nicht miteinander vergleichbar sind. Aber bspw. geldigen "Alten" das Reisen in Golf-Ressorts zu ermöglichen, einfachen "jüngeren" Arbeitern aber den Campingurlaub zu verbieten, das darf m. E. nicht sein.

  • Bei der ganzen Diskussion werden diejenigen vergessen, die sich bereits infiziert haben und schon wieder genesen sind. Es ist sicher nicht bekannt, daß die Genesenen einen deutlich besseren "Impfschutz" haben, als diejenigen die "nur" geimpft wurden. Ich finde es geradezu unerhört, daß die vielen Helfer unter den Infizierten scheinbar überhaupt keine Rolle spielen. Nicht nur, daß sie ihr Leben riskiert haben, um anderen zu helfen, nein, sie verzichten auch auf eine frühe Impfung, damit andere die lebensrettende Impfung möglichst früh bekommen. Damit sind die genesenen Helfer schon 2x bestraft. Muß man sie noch zum dritten Mal bestrafen, indem man sie bei möglichen Lockerungen vergisst? Abgesehen davon ist die ganze Diskussion noch zu verfrüht. In der Tat wissen wir bis jetzt nur, daß sowohl eine überstandene Infektion als auch eine Impfung vor einer erneuten Infektion schützt (mehr oder weniger). Aber es ist längs noch nicht sicher, daß diese Personen nicht doch andere Personen anstecken können. Insofern handelt Präsident Biden absolut verantwortungsvoll und solidarisch. Diese Diskussion hingegen ist genauso egoistisch und menschenverachtend wie der gesamte Verlauf der Pandemiebekämpfung. Respekt und Solidarität sind in unserem Land Fremdwörter geworden. Ich bin derzeit nicht besonders stolz darauf, ein Deutscher zu sein.

  • Hier ein Bild, wie Joe Biden das macht:

    twitter.com/jamesh...352042600585424897

    "Biden is vaccinated. He’s at a distance, while working with a staff that should also have been vaccinated, in a space that should be very well ventilated. He shouldn’t need a mask. It’s a symbol of solidarity to wear one. It’s good."

    Übersetzung:

    "Biden ist geimpft. Er hält Distanz, während er mit Angestellten arbeitet, die auch geimpft sein sollten, in einem Raum der gut belüftet sein sollte. Er bräuchte eigentlich keine Maske. Es ist ein Zeichen der Solidarität, eine zu tragen. Das ist gut."

    Und noch etwas: Keine Hygienemaßnahmen zu befolgen, schadet nicht nur den Älteren oder anfälligeren Menschen, die krank werden und sterben. Es ist auch pure Mißhandlung gegen die Menschen die in Krankenhäuser arbeiten, denn die Situation, mit zuwenig Resourcen ständig Menschen sterben zu sehen und ihnen nicht die Versorgung geben zu können, die sie brauchen und verdienen, nichts tun zu können, gar entscheiden zu müssen wer noch gerettet wird, traumatisiert viele Pflegende sehr, und hinterlässt schwere psychische Belastungsstörungen, die Menschen die nur helfen wollen im Extremfall komplett kaputt machen.

    Es ist würdelos, sich so zu verhalten.

  • 0G
    02612 (Profil gelöscht)

    Es ist lange an der Zeit, von unserem noch amtierendem Gesundheitsminister, Anweisung an die Krankenkassen zu erlassen, die Menschen mit den lebensrettenden FFP2 Masken zu versorgen !

  • "Mit welchem nachvollziehbaren Argument will man Geimpften in Alten- und Pflegeheimen verbieten, zum normalen Umgang miteinander zurückzukehren, davon ausgehend, dass sie das Virus nicht weitertragen?"

    Na, da hätte sie besser aufpassen müssen, liebe Frau Schmollack: weil es nicht sicher ist, dass Geimpfte nicht trotzdem ansteckend sind. Wenn sie nun ohne Maske und Abstand rumlaufen, verbreiten sie das Virus an andere. Darum nicht.

  • temporär ja nur für die, die sich gerne impfen lassen möchten

    was ist mit den anderen?

    kommt mir nicht mit "verantwortungslos"



    es reicht ja, wenn sich die meisten impfen lassen, und die tun es ja freiwillig

    und verantwortungslose kann man in anderen bereichen häufiger finden

  • Die Menschen wären nicht "bessergestellt", gerade das ist doch der Denkfehler! Sie wären "normalgestellt" und Nichtgeimpfte schlechtergestellt. Grundrechte sind kein Privileg, sondern der Grundzustand. Und Ungleiches ungleich zu behandeln, ist eine Grundfeste des Rechtsstaates.

  • 0G
    01068 (Profil gelöscht)

    Die Logik besteht ja nicht darin, Milliarden für Impfstoffe auszugeben, um dann alles zu belassen wie es ist.



    Die Frage ist nur, w i e will man die Verordnungen wieder dauerhaft außer Kraft setzen, dürfen Menschen davon profitieren aufgrund des Impfstatus?



    Ich meine nein. Ich denke, wenn allen Risikogruppen eine Impfung ermöglicht wurde und anschließend für jeden Menschen der will eine Impfung ( Impfstoff+med. Personal) garantiert verfügbar ist, sollten ausnahmslos für alle die Pandemieverordnungen aufgehoben werden.

  • Dann aber auch für diejenigen, die den Erreger schon hatten.



    Da der Effekt für das Immunsystem sehr ähnlich ist, kann man dann die Genesenen und die Geimpften gleichschalten.



    www.theguardian.co...tection-to-vaccine

    • @gesträubtesphoton:

      Das hätte freilich auch ein "Geschmäckle", weil es sich hierbei zu einem gewissen Teil auch um Menschen handelt, die sich aus Leichtsinn oder wegen bewusst ordnungswidrigen Verhaltens (Maskenverweigerung etc.) angesteckt haben. Die würden dann "zur Belohnung" auch wieder vor vielen anderen in den Biergarten dürfen ...

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ich bin kein Freund von Herrn Maas, aber hier spricht er aus, was schon von vielen vorgedacht wurde.



    Es handelt sich nicht um Privilegien - was ist mit den Medien los???? -



    sondern um die Wiederherstellung der Grundrechte. Und warum sollte man es denjenigen verweigern, die geimpft sind? Weil sie dennoch ansteckend sein können?



    Es gibt diverse Risiken, die man eingegangen ist, warum nicht dieses.



    Ansonsten werden wir alle balla-balla.

  • Die alten Menschen (speziell in den Pflegeheimen) sind nun bald ausreichend durch die Impfung geschützt.



    DAS war das eigentliche Ziel aller Einschränkungen und Lockdowns und nun sollte offen kommuniziert werden, ob es zwischenzeitlich neue Ziele gibt, die einer Fortsetzung des Lebens im Wege stehen.

    • @PS007:

      Da muss ich widersprechen.



      Das Gesundheitssystem nicht zu überlasten war DAS vorrangige Ziel hinter all den Maßnahmen.

      • @Fezi:

        Das ist doch kein Widerspruch.



        "Es gehe darum, Zeit zu gewinnen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. So würden Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen geschützt."



        www.bundeskanzleri...-zu-corona-1729780



        Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sind nun bald geschützt. Und nu'?

        • @PS007:

          Hier noch was für Sie:

          twitter.com/GYamey...350165163861807104

          Also, ca. 10% der Jüngeren im Alter von 20 - 30 Jahren haben eine Chance, nach der Infektion Langzeitsymptome zu entwickeln. Dinge wie chronische Müdigkeit, Lungenschäden usw. Diese können sehr wohl chronisch sein. Man kann immer wieder das Gleiche nachlesen unter dem Stichwort "Long Covid":

          de.wikipedia.org/wiki/Long_Covid

          Liste der beobachteten Symptome:

          - Extreme Müdigkeit



          - Lang anhaltender Husten



          - Muskelschwäche



          - Leichtes Fieber



          - Konzentrationsunfähigkeit („Gehirnnebel“)



          - Gedächtnislücken



          - Stimmungsschwankungen, manchmal begleitet von Depressionen und anderen psychischen Problemen



          - Schlafstörungen



          - Kopfschmerzen



          - Gelenkschmerzen



          - Nadelstichartigen Schmerzen in Armen und Beinen



          - Durchfall und Erbrechen



          - Geschmacks- und Geruchsverlust



          - Halsschmerzen und Schwierigkeiten beim Schlucken



          - Neu auftretender Diabetes mellitus und Bluthochdruck



          - Hautausschlag



          - Kurzatmigkeit



          - Brustschmerzen



          - Herzklopfen



          - Haarausfall



          - Zahnverlust

          Wirkt auf mich nicht so wie Sachen die ein gerade mal 20-jähriger haben möchte.

      • 0G
        01068 (Profil gelöscht)
        @Fezi:

        Das eine ist ja Ursache des anderen, es sind ja die Risikogruppen, die das Risiko eines schweren Verlaufes haben, also ins KH und /oder auf Intensivstation müssen, und das höchste Risiko haben die ü 80 jährigen.



        Und dasGesundheitssystem ist in Deutschland im Vergleich zwar gut aufgestellt, aber überlastet war das Pflegepersonal in Khäusern schon lange vor der Pandemie, kaputtgespart, auch das war nicht unbekannt, direkt interessiert hats keinen Politiker/in. Mit der Überlastung jetzt in der Pandemie politischerseits zu argumentieren ist zwar in der Notlage nachvollziehbar, aber ebenso scheinheilig.

        • @01068 (Profil gelöscht):

          Ich weiß nicht, wer sich das ausgedacht hat, die Leute in Risikogruppe und Nicht-Risikogruppe einzuteilen.



          Macht das Leben sicher einfacher, entspricht aber nicht der Realität.

          "...es sind ja die Risikogruppen, die das Risiko eines schweren Verlaufes haben..."



          NEIN! Sie können auch jung und ohne schweren Krankheitsverlauf noch Monate nach der Infektion an Spätfolgen leiden und ich weiß auch von Menschen, die ohne Vorerkrankung und Zugehörigkeit zur "Risikogruppe" gestorben sind.

          Das mit dem Gesundheitssystem ging zu Anfang um Intensivbetten und Beatmungsgeräte. Da wurde jetzt ja auch schon nachgerüstet.

      • @Fezi:

        > Eine Bevorzugung Geimpfter, ab dem Augenblick, da es wartezeitfreie Impfmöglichkeiten für jedermann gibt, wäre allerdings sinnvoll, da es Impfungen erstrebenswwerter macht.

        Ja, ein Anreiz ist sinnvoll.

        Allerdings wird es den ohnehin geben, zumindest für die Altersgruppe die gern mal reist. In viele tropische Länder gibt es sowieso schon ohne eine mehr oder wenige lange Liste von Impfungen kein Visum.

      • @Fezi:

        Da gibt es nur drei Haken:

        Erstens sind nicht nur alte Leute gefährdet, sondern auch jüngere und Menschen mit recht normalen Erkrankungen - rund 30% bis 40% der Bevölkerung.

        Zweitens ist der Schutz durch die Impfung nicht perfekt. Zufolge der Tests rund 95% bei den besten Impfstoffen.

        Drittens können die neuen Mutationen schnell zu einer Vervielfachung, d.h. ohne weiteres zu einer Verzehnfachung, der Infektionszahlen führen. Dann haben wir das gleiche Problem wie zuvor, nur sind dann anteilig viel mehr jüngere Menschen auf der Intensivstation.

        All das legt nahe, dass es nicht besonders schlau ist, zu versuchen, "mit dem Virus zu leben". Wir sollten zusehen, dass wir es schnellstens los werden.

        • @jox:

          Mich müssen Sie nicht überzeugen!



          Ich hatte schon einen umfassenden Kommentar zum Thema geschrieben, in dem ich dargelegt habe, warum ich eine derartige Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt, für, äh, verfrüht halte.



          Hatte aber ein böses Wort drin, Hirnw......, und er wurde nicht veröffentlicht.

          Dass wir dieses Virus allerdings in absehbarer Zeit, oder auch jemals wieder loswerden, kann ich mir nur schwer vorstellen.

        • @jox:

          "All das legt nahe, dass es nicht besonders schlau ist, zu versuchen, "mit dem Virus zu leben". Wir sollten zusehen, dass wir es schnellstens los werden."



          Dann sollte dieses neue Ziel auch gesellschaftlich zur Diskussion gestellt und nicht hintenrum - ohne parlamentarische Beteiligung - aus dem Hut gezaubert werden.



          Das bisherige Ziel wäre in ein paar Wochen erreicht und die Pandemie damit Geschichte.

          • @PS007:

            Ich finde es erstaunlich, dass einerseit "Herdenimmunität" durch Zulassen von massenhaften Infektionen (und in der Folge von schweren Erkrankungen) immer mal wieder als Lösung dargestellt wird - und andererseits die Chance, eine tatsächliche und reale Herdenimmunität durch Impfungen zu erreichen, dann scheinbar von doch so einigen als nicht erstrebenswert gesehen wird.

            Zum Zeitraum von ein paar Wochen - mal vorausgesetzt alles läuft optimal, es gibt keine Mutationen, welche die Lage wesentlich ändern, und man kann auch alle gefährdeten jüngeren Menschen impfen, die geimpft werden können - das dürfte schon noch etwas länger dauern, auch wenn die Altersgruppen mit dem höchsten Risiko dann aus der größten Gefahrenzone raus sind (auch die beste die Impfung schützt ja nicht zu 100% und kann auch nicht alle schützen).

            • @jox:

              Vielleicht liegt die Bevorzugung einer echten Infektion ja auch an den historischen Erfahrungen.



              Zitat Drosten 2010 zu H1N1:



              ‚Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt, als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.‘"



              Wir wissen nun, dass H1N1 nicht der Killer war. Die Impfung schon.



              Die Schweden haben hier ein besseres Gedächnis:



              www.n-tv.de/panora...ticle22199887.html

              • 4G
                4813 (Profil gelöscht)
                @PS007:

                Unsäglich, was sie hier so verbreiten. Sieht harmlos aus, aber auf Dauer ist ihr Gift vermutlich bei Einigen wirksam.

  • Temporär und nützlich ist korrekt, aber solange sich nicht jeder sofort impfen lassen kann, bleibt es ein Privileg.



    In dem Moment, wo bürgerliche (Grund-)rechte betroffen sind, kann man nicht mehr rein utilitaristisch argumentieren.

    staatlich gelenkte Diskriminierung für ein halbes Jahr ist schon ein Hammer.

    Man muss bedenken, dass aktuell der Staat die Impfungen zuteilt und damit auch die Privilegien. Die Zuteilungen sind aber aktuell nicht für Alle gleich.

    Testfrage: berechtigt allein die Arbeit in einem Altenheim dazu, ein halbes Jahr vor mir wieder ins Kino gehen zu dürfen? Warum?

    Gut möglich, dass es keine „anständige“ Lösung gibt. Aber es ist in jedem Fall nicht so einfach, wie es in einigen Kommentaren angenommen wird.

  • Ein normales Leben ist auch für Geimpfte noch lange nicht möglich, da niemand weiß, ob infizierte Geimpfte das Virus weitergeben oder nicht. Insofern sollte ein normaleres Leben mittels Schnelltests und der Einhaltung der bekannten Regeln und der kostenlosen Verteilung/Nutzung von effektiven FFP2-Masken ermöglicht werden. Verdreckte Stofffetzen und 100 Mal gebrauchte, unterm Kinn getragene OP-Masken aus Papier sind kein effektiver Schutz.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Jossi Blum:

      Ja, aber wenn z.B. nur Geimpfte ein Kino oder Theater besuchen können, dann weiß ich nicht, wo das Problem ist.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Mal abgesehen davon das die Frage ist: wer soll das kontrollieren, ich glaube nicht das das vom Gesetz her erlaubt ist - ja die Fluggesellschaften machen grad sowas, aber ob das bei Klage bestand hat?

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Das Problem ist, dass die Kinobesucher:innen auch einmal wieder das Kino verlassen und auf Nichtgeimpfte treffen, die Sie anstecken können: Der Nachweis, dass Geimpfte keine Viren weitergeben, gibt es noch nicht.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Eins der Probleme dürfte das Personal sein, sofern es nicht über 80 und auch geimpft ist.

  • Zum jetzigen Zeitpunkt



    diese Debatte zu beginnen war



    schlimmer als ein Verbrechen, es war ein Fehler!



    Grade junge Menschen die solidarisch die Covid Regeln einhalten und sich bei der Impfstoffvergabe hinten anstellen n sollen bald zuschauen wie 70, 60 und 50 jährige in die Kneipe und ins Kino gehen?



    Echt jetzt ?



    Wer glaubt. Das das funktioniert dem empfehle ich mal aus seiner Filterblase herauszutreten und mit einigen Jungen Leuten zu reden, dann wird rasch klar, dass diese Idee großer Quark ist!

  • Im Moment handeln viele Millionen junge und gesunde Menschen solidarisch mit vulnerablen Gruppen. Grundrechtseinschränkung, soziale Isolation, wirtschaftlicher Ruin, Leben vom Ersparten für die Altersvorsorge usw... obwohl die reale Bedrohung des Virus für sie sehr gering ist.

    Millionen Menschen opfern ihre Existenz und Lebensgrundlage.

    Kann Mansur selbe Solidarität also von denen, die geimpft sind nicht fordern?

    Und wo bleiben in der Debatte eigentlich diejenigen, die die Virusinfektion bereits hatten? Die hätten doch von Beginn an dann auch ohne diese Einschränkungen leben können

  • Der Vorschlag kommt derart früh, dass er gegenwärtig Sinnlos ist. Eine Bevorzugung Geimpfter, bevor jeder der will geimpft ist, würde die Akzeptanz der Maßnahmen senken. (Erst wegen Opa Partyverbot - nun er im Biergarten)



    Eine Bevorzugung Geimpfter, ab dem Augenblick, da es wartezeitfreie Impfmöglichkeiten für jedermann gibt, wäre allerdings sinnvoll, da es Impfungen erstrebenswwerter macht.



    Sinn macht der Vorschlag daher nur, wenn ein so beträchtlicher Teil sich verweigern würde, dass vom Coviden weiterhin eine Überlastung des Krankenversorgungssystem ausgehgen würde und sich dauerhaft halten und damit bis zur Impfungsuntauglichkeit weitermutierten könnte, womit auch die Geimpften wieder gefährdet wären.



    Eine Mehrklassengesellschaft zu bemäkeln wäre authentischer, käme sie nicht von Leuten, die diese sonst gut in ihr Leben integrieren können - da sie gewohnt sind, sich Vorzugsbehandlung kaufen zu können.

  • Statt über vermeintliche Privilegien sollte über den Impfstau gesprochen werden: ansonsten werden andere Nationen, wie Israel, USA oder GB die Privilegien haben, die wir jetzt bei geimpften Mitmenschen vermuten.

    Im Übrigen gibt es diese Unterschiede bei den Grundrechten schon jetzt: Erkrankte bzw. Infizierte haben derzeit deutlichere Beschränkungen auszuhalten.

  • Wie will man das Kontrollieren? Mit einer Banderrolle am "Rechten" Oberarm oder wie.

    Was ist wenn die nicht geimpfte sich als Geimpfte ausgeben?

    Vorschläge bitte.......

    • @ulf hansen:

      Schon mal was vom Impfpass gehört?

  • Der Tenor des Artikels ist völlig richtig: mit welchem Argument will man Menschen, die in der Pandemie überhaupt keine Gefahr mehr darstellen, weiterhin an der Ausübung ihrer Grundrechte behindern?



    Ich zum Beispiel habe meine COVID-19 Erkrankung bereits hinter mir, mittlerweile sind es inklusive der geimpften bald 3 Millionen Menschen, die mit ziemlicher Sicherheit (nicht 100%!) keine Virenschleuder mehr sind.



    Mir fehlt allerdings noch etwas Fantasie, wie das praktisch realisierbar sein soll: ein amtlicher Ausweis?

    • @Wenda-Linus:

      Gibt es nicht ohnehin Impfpässe? Die Impfung kann man doch dort eintragen lassen und den Pass dann mit sich führen.

    • @Wenda-Linus:

      Soweit ich informiert, ist es noch nicht wissenschaftlich erwiesen, dass Geimpfte und Menschen, die die Erkrankung hatten, "keine Virenschleudern mehr sind". Unklar ist auch, wie lange die Schutzimpfung wirkt und ob sie überhaupt bei jedem wirkt. Darüber wird so gut wie gar nicht in den Medien berichtet. In Israel bekommt jeder Geimpfte einen kleinen Ausweis. Das ließe sich doch problemlos auch in Europa machen.

  • Das Wesen einer Pandemie scheint immer noch nicht vollständig begriffen worden zu sein, nach rund einem Jahr!



    Es ist eine einfache Frage zu beantworten:



    Wie wird die "Normalität" für Geimpfte kontrolliert werden, und wer soll in Kneipen, Clubs, Theatern, Restaurants... kontrollieren, welcher Gast geimpft ist und/oder ob die Impfausweise echt sind?



    Man könnte daran anschließend auch Fragen, ab wie vielen geimpften Besucher:innen es sich ökonomisch in Städten und Dörfern lohnt, die Treffpunkte zu öffnen? Stichwort: Impfdichte der Altersgruppe ab 16 aufwärts.

    Die noch offenen Fragen der verfügbaren Impfstoffmengen, zur Immunität, Infektiosität der Geimpften, Mutationen (potentiell weitere Mutationen wegen zeitlicher Streckung der 2. Impfung wegen Knappheiten), Urlaubsreisen, Impfgegner:innen etc. mal außen vorgelassen.



    Wir haben alle so ziemlich die Schnauze voll von dem Virus. Das interessiert ihn aber nicht!



    Weder Ungeduld noch flotte Versprechungen in einem Superwahljahr sind angebracht, sonst beginnen wir im November wieder damit "Weihnachten" zu retten.

    • @Drabiniok Dieter:

      vollkommen richtiger Kommentar! Danke

  • Bei dieser Debatte gibt es immer einen wunden Punkt: Was ist mit denen, die bereits mit Corona infiziert waren?

    Diese sind ja von der Immunität her wahrscheinlich ähnlich wie Geimpfte zu betrachten. Aber wenn man ihnen die Privilegien gewähren würde, gäbe es Anreize, um sich mit Corona zu infizieren ...

    Nun könnten man sagen, dann gibt man Ex-Corona-Infizierten die Privilegien eben nicht. Aber dann würde es für diese Menschen (in Deutschland immerhin um die 2 Millionen) Anreize geben, sich "unnötigerweise" doch impfen zu lassen. Also anderen Menschen, die es dringender bräuchten, die Impfdosis sozusagen "wegzunehmen".

    Die Ex-Corona-Infizierten als Letzte an die Impf-Rangliste (und somit die Privilegien-Liste) zu setzen wäre wiederum wie eine Strafe, obwohl die meisten dafür nichts können und schon z.B. die Isolation/Quarantäne durchmachen mussten ...

    Einigen Argumenten der Autorin kann ich allerdings zustimmen, beispielsweise sollten Kontaktbeschränkungen in Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen, in denen alle geimpft sind, tatsächlich gelockert werden dürfen.

  • die Zahlen sind immer noch viel viel viel zu hoch, und bis wir wissen ob die Impfung nur vor Ausbruch der Krankheit oder auch vor der Infektion anderer schützt sollten auch geimpfte ALLE Regeln der Kontaktminimierung und ALLE Regeln zum Schutz andere auch weiterhin befolgen.

    Alles andere wäre total unvernünftig!

  • Jetzt sollen also die Ü80, die Vorerkrankten und PflegerInnen zwischen ihren Doppelschichten halbwegs fitgespritzt werden, damit ausgerechnet die die Gastronomie retten. Also meinen Segen habt ihr. Ich sach nur: Stößchen!

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Das ganze mit "Neiddebatte" zu überschreiben ist wirklich total daneben. Mal umgekehrt gefragt: wie will man denen, die in der "Impfhierarchie" ganz hinten kommen erklären, dass die die das Glück hatten weiter vorne in der Schlange zu stehen, ein "normales" Leben wiederaufnehmen dürfen und sie nicht? Wo man vorher von allen Solidarität eingefordert hat? Und sollen Wirte dann Impfdokumente kontrollieren? Ich bin doch erstaunt was man in der Taz so zu lesen bekommt.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @164 (Profil gelöscht):

      "Das ganze mit "Neiddebatte" zu überschreiben ist wirklich total daneben. .............."

      vor allem vor dem Hintergrund, daß der letzte, der diese dümmliche Formel im Munde führt, der Blackrock-Vertreter für Deutschland, Friedrich Merz war, angesichts der Frage, ob nicht der "gehobene Mittelstand", zu dem sich das gekaufte Personal der oberen 1% rechnet, steuerlich angemessen beitragen sollte. Das geht natürlich gar nicht. Jetzt reden wir davon gar nicht mehr, am besten. Ist ja auch nicht von dieser Welt. Verschieben wir wie schon seit Jahrzehnten auf ein anderes Thema. Die Friedrichs als Fußabtreter für die Larrys sind da vor. Und Frau Schmolleck macht mit.

  • Werte Autorin, es geht darum, dass der eine Geimpfte vermutlich den anderen Geimpften z.B. in der Kneipe infiziert, dieser geht dann zu seiner ungeimpften Familie oder zur Arbeit und steckt Ungeimpfte an.

  • Also doch eine Impfpflicht durch die Hintertür?



    Nein danke.

    • @Thomas Fluhr:

      Spätestens, wenn Spanien niemanden ohne Impfung mehr einreisen lässt, werden die meisten Deutschen schon spuren. So, wie sie schon heute völlig ohne Klagen Gelbfieberimpfungen usw. für Reisen in exotischere Gefilde akzeptieren.

    • @Thomas Fluhr:

      Wie kommen Sie auf "Impfpflicht durch die Hintertür"?

      Mit dem Einwand dürften die Maßnahmen nie enden, weil es immer Leute geben wird, die nicht geimpft werden wollen.

      Aber die Frage ist doch: Mit welchem Recht werden Grundrechtseinschränkungen beibehalten, obwohl der Grund für diese Einschränkung mit der Impfung (unterstellt, die Impfung führt tatsächlich zu Immunität und keinem Ansteckungsrisiko) wegfällt?

  • Hey mal ehrlich. Maas wird angegangen dabei hat er doch recht. Wer geimpft ist kann wieder mehr machen, und damit der gebeutelten Gastronomie etc. zum Beispiel wieder zu Einnahmen verhelfen. Und dies Corona-sicher zu tun!

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    "...bis die Republik durchgeimpft ist? Absurd. "

    Genau! Da es massig Impfverweigerer gibt, wird dieser Zustand vielleicht nie erreicht werden. Und dann? Alle bis ans Lebensende mit Maske?

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Ich fürchte, wir werden noch lange mit Masken durchs Leben gehen müssen. Eben weil sich nicht alle Menschen weltweit gegen Corona impfen lassen wollen/können und es nach der Wiederaufnahme der internationalen Reiseaktivitäten zu einem Anstieg kommen wird, sollten die Länder nicht effektive Kontrollen bei der Ein- und Ausreise durchführen. Vermutlich werden wir "asiatische Verhältnisse" bekommen, d.h. die Maske wird zum Straßenbild gehören.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Das können die Impfgegner doch selber entscheiden, oder etwa nicht?



      Die Impfgegner sind doch mündige Bürger.



      Autofahren und telefonieren gleichzeitig geht doch auch nicht.

  • Nun ja, die Nicht- Besserstellung ist ja nun auch temporär. Und wieso sollen Geimpfte, die ja sowieso schon einen Vorteil haben, nicht doch noch ein bisschen in der solidarischen Einschränkung bleiben? Das Problem ist ja vor allem, dass damit Geimpfte in Kinos und Restaurants gehen können, diese erst mal aufgemacht werden müssen. Die logische Folge des Ganzen ist Neid, Missbrauch und die Notwendigkeit von ständiger und aufwendiger Kontrolle. Was daran gesellschaftlich sinnvoll sein soll ist nicht nachvollziehbar.

  • Richtig. Weshalb sollten Geimpfte weiterhin in ihren Grundrechten eingeschränkt werden? Das wäre absurd. Es handelt sich nicht um die Gewährung von Privilegien sondern um das Wegfallen der Beschränkungen. Allerdings muss zuvor tatsächlich erst geklärt werden, ob nach einer Impfung das Virus tatsächlich nicht übertragen wird. Dieser Nachweis steht noch aus. Bislang ist nur bekannt, dass die Impfung das Risiko für eine Erkrankung bzw. einen schweren Verlauf reduziert. Und somit müssen auch Geimpfte leider alle Maßnahmen einhalten, um nicht doch andere anzustecken.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @DaBa:

      Sehr gut 👍

  • Was spricht dagegen, dass jemand, der das Glück hatte, schon vor dem Sommer eine Impfung ab zu bekommen, eine Maske trägt, wenn enge Kontakte nicht zu vermeiden sind?



    Wenigstens so lange, bis sicher gestellt ist, dass er oder sie das Virus nicht weiter geben kann?

    Im übrigen erscheint die Debatte arg akademisch: Mit Astra-Zeneca und J&J stehen zwei weitere Anbieter in den Startlöchern, Biontech verdoppelt gerade die Produktionskapazität, und in ein paar Wochen geht wohl das neue Werk in Marburg an den Start: Die Aussichten sind gut, dass irgendwann zwischen Ostern und Pfingsten in einer kurzen Zeit jeder eine Impfung bekommen kann, der will. Und danach braucht es keine Ausnahmen mehr.

  • 0G
    01068 (Profil gelöscht)

    Sie fragen vielfach: Was spricht dagegen, dass man dieses und jenes wieder machen kann, wenn man geimpft ist? Und Sie erwähnen mit keinem Satz, dass noch nicht bestätigt wurde, ob eine Impfung auch vor Weiterübertragung des Virus schützt. Schön wäre allerdings, das mal definitiv zu wissen, ob ja, ob nein, ob halbgefährlich, ob ungefährlich. Dann müsste sich Politik positionieren.



    . . .und bitte sprechen Sie nicht von "Privilegien". Das sind die Grundrechte eines jeden Menschen. Die kann man sich nicht erimpfen müssen. Die, die sich nicht impfen lassen können oder wollen, haben die ihre Grundrechte Ihrer Meinung nach verwirkt?



    Ich wüßte auch nicht, warum eine sozial gespaltene Gesellschaft nicht noch mehr zerfallen könnte, so Politik das dementsprechend steuern würde.

  • 0G
    08630 (Profil gelöscht)

    Nachtrag aus aktuellem Anlass: Corona-Mutation in Brasilien: Antikörper nach Infektion bieten keinen ausreichenden Schutz. Und ist somit bietet auch die Impfung höchstwahrscheinlich kein Schutz vor dieser Corona – Mutation. Deshalb ist es wichtig auch um andere zu schützen gleiches Recht für alle gelten zu lassen.

  • Sehr treffender Kommentar!

    Einerseits jammern bestimmte Ränder in peinlichster Weise über getroffene Notmaßnahmen, die sie - zusammen mit "dem Staat" - pauschal ablehnen.

    Und wenn dann andererseits nach Impfungen, die diese Intelligenzhechte für sich selbst ablehnen, der Normalzustand für die Geimpften hergestellt werden soll, dann ist diesen Berufsnörglern es auch wieder nicht recht.

    Immer die Opferrolle austheatralisieren. Es nervt nur noch!

    • @Tatzlager:

      Das ist Demokratie. Je weniger Verstand einem Menschen eingeimpft werden kann, um so mehr Opfererwartung kommt in der Folge heraus.

  • Merci

  • 0G
    08630 (Profil gelöscht)

    Ich finde die Richtung des Artikels verfehlt - es geht nicht um Neid - sondern um fehlende Solidarität! In einer Gesellschaft, wie die unsrige, werden ständig Mythen entwickelt, die zu einer weiteren Atomisierung unsere Beziehungen führen. Es ist nicht der Neid, sondern die fehlende Solidarität. Hinzu kommt, dass die neuen Mutationen nicht sicher durch die Impfung alle mit erfasst werden, und auch über die Dauer der Immunität infolge der Impfung herrscht noch völlige Unklarheit. Und ob Geimpfte sypmtomfreie für andere aber ansteckende Virus-Träger sein können, ist auch noch nicht geklärt. Und deshalb ist des im Sinne der Solidarität mit den anderen noch nicht Geimpften notwendig und sinnvoll solange es keine sicheren validen Daten gibt, von einer Bevorzugung Geimpfter abzusehen.

  • Das nervige an der Diskussion ist die Verwirrung der Begriffe: Es geht nicht um "Privilegien der Geimpften", übrigens auch nicht um "neue Freiheiten", die - huldvoll oder nicht - vom Staat gewährt werden. Es geht um Rechte, teilweise um Grundrechte!!, uns - im konkreten Fall den Geimpften - selbstverständlich und automatisch wieder zufallen, wenn die Gründe für deren Aussetzung wegfallen. (Wir gehen mal davon aus, dass Geimpfte nicht nur immun sind, sondern auch selbst keine Krankheitsträger)



    Schon die Bezeichnung als Privileg, lässt eine verquere Rechtsvorstellung erahnen. Und: Was soll das mit der vermeintlichen Besserstellung?? Als mein Bruder und ich mit 14 bzw. 16 an einer Kinderkrabnkheit erkrankten (war es Röteln, Masern ich weiß nicht mehr) und er schneller genessen war, als ich und dann im Sommer bei schönstem Wetter raus durfte mit Freunden spielen, wärend ich noch im Bett liegen musste.



    War das Ungerecht? Unsolidarisch? Ja klar für mich damals schon. aber: So what??

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @mlevi:

      Privileg heißt Vorrecht. Das Wort wird an der Stelle schon völlig richtig verwendet. Jemand bekommt sein Recht vor anderen.

      • @164 (Profil gelöscht):

        Sind ein Wortschelm :-)



        Die Silbe "vor" in der - im übrigen unglücklichen deutschen Übersetzung des lateinischen Privilegum - ist ja nicht zeitlich gemeint. Und natürlich bedeutet Privileg oder auch Vorrecht NICHT, dass jemanden etwas vor anderen zugestanden wird. Sondern -wie der Wortstamm Privus (der einzelne) schon ausdrückt - dass jemand Rechte gewährt bekommt, die andere nicht gewährt bekommen.