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Nobelpreis für MedizinAus der Zeit gefallen

Kommentar von Kathrin Zinkant

Das Nobelkomitee hat sich dagegen entschieden, Verdienste um die mRNA-Forschung auszuzeichnen. Das ist mutlos und zeigt: Der Preis ist ein Relikt der Vergangenheit.

Nobelpreise für Signalübermittlungen im Nervensystem hat es schon reichlich gegeben Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

D er alljährlichen Nobelpreiszirkus wirft nicht immer, aber doch fast immer die Frage auf, wie das ehrwürdige Komitee und die Nobelversammlung in Stockholm eigentlich zu ihren Entscheidungen kommen. Spielen die Damen und Herren des Karolinska-Instituts Kandidaten-Bingo, losen sie aus der stets reich bestückten Nominierten-Trommel aus – oder fließt erst einmal der Aquavit, bis man sich sicherheitshalber erst gar nicht mehr daran erinnert, was Alfred Nobel mit diesem Preis wollte?

Wie viele der sogenannten Lau­rea­t:in­nen sind auch die diesjährigen Preisträger fraglos hervorragende Forscher. Nobelpreise für Sinneswahrnehmung und Signalübermittlungen im Nervensystem hat es allerdings schon reichlich gegeben; vom Sehen übers Riechen bis hin zur Signalweiterleitung an Nicht-Nervenzellen sind immer wieder ähnliche Aspekte des gleichen, sehr wichtigen, aber eben nicht mehr neuen Grundlagenthemas ausgezeichnet worden. Und wenn man sich jetzt doch kurz und nüchtern an Nobel erinnert: War es nicht so, dass der Preis an jene Wis­sen­schaft­le­r:in­nen gehen soll, die der Menschheit im vergangenen Jahr den größten Nutzen beschert haben?

Stockholm schafft es schon lange, dieses Kriterium zu ignorieren, aber dieses Jahr gab es einen nahezu unumgänglichen Kandidaten, der Nobels Vorgabe entsprochen hätte, inhaltlich zumindest: die mRNA-Impfung. Sie ist nicht nur für den Kampf gegen Corona eine echte wissenschaftliche Revolution, sie wird es noch für viele andere Infektionskrankheiten sein, gegen die man bisher mit den herkömmlichen Impfkonzepten nicht oder nur schlecht ankommt. Die Grippe zum Beispiel.

Klar, für das Komitee wäre die Suche nach den maximal drei Preisträgern schwierig geworden. Wie immer in der modernen Forschung waren viele Köpfe an dem Erfolg beteiligt, nicht nur mRNA-Forscher übrigens. Aber so mutlos aus der Zeit zu fallen mit dem diesjährigen Preis, zeigt erneut, dass der Nobelpreis ein Relikt der Vergangenheit ist. Schade, denn Aufmerksamkeit erregt er immer noch. Der Impfquote hätte sie vielleicht geholfen.

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50 Kommentare

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  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Voll Fett? oder Wollfett? "verordnen" löste bei mir Gelächter aus, nicht der eigentliche Text von @NORMALO.



    [gemeint war wohl die Modevokabel 'verorten'].



    Trauern heißt erinnern. In meinem Alter lernt man das.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      sollte @LULU SCHLAWINER

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Immer wieder interessant, daß es Nobelpreise für etwas gibt, was es schon immer gab. Z.b den "photoelektronischen Effekt"(Einstein). Den muss man nicht "entdecken". Den gab es seit bestehen der Erde. "Amerika" musste auch nicht "entdeckt " werden.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Nöö - das ist Unsinn. Nur, weil es etwas „schon immer gab“, bedeutet das nicht, dass es nicht erst entdeckt werden müsste. Entdecken heißt: wahrnehmen, auffinden, erkunden, registrieren, begreifen, beurteilen, verstehen etc.. Im Fall von Amerika waren es - nach allem, was man heute weiß - die Grönländer um das Jahr 1000, die das gemacht haben.

  • Nicht dass ich dem Nobelpreiskomittee Unfehlbarkeit zugestehen würde aber was qualifiziert eigentlich die Kommentatorin zu dieser Aussage? Welchen Überblick hat sie über die med. Forschung? Ernstgemeinte Frage.



    Sollte alleine die politische Opportunität der Aufhänger sein, müsste sie sich den Vorwurf der Wissenschaftsfeindlichkeit und Antiintellektualität gefallen lassen...

    • @Chris McZott:

      Ich wüsste nicht, was sonst der Aufhänger sein sollte.

      Ich hielte es auch für vollkommen falsch, jetzt im medialen Corona-Rummel einen darauf bezogenen Nobelpreis zu verleihen.

      Das sollte immer im Abstand von mindestens ein paar Jahren geschehen, wenn wirklich eine finale Bewertung möglich ist.

      Die Gefahr einer dauerhaften Beschädigung - wie z.B. in meinen Augen beim Friedensnobelpreis an Obama geschehen - wäre sonst zu groß.

  • Besser als die herkömmliche Grippeimpfung? Weil es viel geiler ist alle 6 Monate nachlegen zu müssen, als nur -voll langweilig ey- alle 12 Monate?!

  • Alfred Nobel war Erfinder und Waffenhändler. Er hat sein riesiges Vermögen hauptsächlich mit Sprengstoffen gemacht. Wer einen Nobelpreis haben will, muss deshalb schon mindestens kriegsentscheidende Entdeckungen gemacht haben. Eine Entdeckung, die den Schmerz beherrschbar macht, gehört sicher dazu.

    by the way: Soeben wurde der Nobelpreis für Physik u.a. auch an den Hamburger Klimaforscher Klaus Hasselmann verliehen.

    • @Rainer B.:

      Wir sind also doch Nobelpreisträger... ;-)

      • @Normalo:

        Ihr fühlt Euch zumindest gern so.

  • Autsch. Ist dieser Kommentar jetzt Clickbait, shitstürmischer Herdentrieb oder wirklich ein Abbild des dahinterstehenden Horizonts?

    1. Wartet doch erst einmal ab, wer den Nobelpreis für Chemie kriegt, bevor Ihr losschießt. Es gibt gute Argumente, pharmazeutische Leistungen eher da zu verordnen.

    2. Das Nobelpreis-Komitee wandelt auf dem schmalen Grad zwischen globalem Prestige in der Laiensphäre und wissenschaftlicher Ernsthaftigkeit - also zwischen Zeitgeist und und dauerhafter Bedeutung in der jeweiligen Disziplin. Und, mit Verlaub, liebe taz, die Forderung "Dieses Jahr MUSS es doch die mRNA-Forschung sein!", ist eher boulevardesk. Man erinnere sich an die modisch-impulsive Farce, Barack Obama für bloße blumige Hoffungs-Verbalisierungen einen Friedensnobelpreis zu verpassen. Mit diesem Köpfchentätscheln aus Stockholm für die aus linksliberal-europäischer Sicht "richtige" politische Positionierung wurde nichts erreicht und vor allem die Relevanz weiterer Friedensnobelpreise geschädigt.

    3. mRNA-Forschung ist nicht nur die produktionsfertige Entwicklung eines bestimmten Impfstoffs in kurzer Zeit. Was Biotech/Pfizer, Moderna etc. in den letzten 18 Monaten geleistet haben, baute auch auf Grundlagen auf, deren Erforschung bereits gewürdigt wurde. Vor allem war es eine mutige ökonomische Entscheidung, alles darauf zu setzen, dass man diesen Impfstoff marktreif bekommt - medizinische Forschungshöhe hielt sich dagegen eher in Grenzen. Auch wissen wir noch nicht, wie hoch der Nutzen am Ende wirklich sein wird.

    Ein WENIG mehr Reflektion wäre schon schön.

    • @Normalo:

      Der Friedensnobelpreis wird in Oslo, nicht in Stockholm vergeben.

    • @Normalo:

      Absolute Zustimmung zu 1. und 2. und 3.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      „.. pharmazeutische Leistungen eher da zu verordnen.“ Sie sind ein Komiker.



      „Doctor please, some more of these”: www.youtube.com/watch?v=x-zxBNz3XbM

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Und wieder ist Mondschaf ins Fettnäpfchen getreten.



        Pharmazie und Chemie ist nicht nur reimbar sondern auch logisch.



        Übrigens, der Link zu den Rolling Stones ist ein no-go. Ich trauer immer noch wegen Charlie.



        Basta ;-)

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Sehr richtig!

    • @Normalo:

      Ein schöner Kommentar dem ich voll und ganz zustimme.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Würde man beim Friedensnobelpreis auch mal ein bissel warten, hätten wir in letzter Zeit nicht so unwürdige Preisträger erlebt.

    Wenn wir uns jetzt alle in Reptilien verwandeln?

  • Schmerz gehört zu den drängendsten Problemen der Medizin und ist weiter verbreitet als Covid Infektionen. Wer hierzu Grundlagenforschung anstellt und das auch noch erfolgreich, sollte sich einfach mal über das öffentliche Lob freuen dürfen, statt ihre Arbeit herabwürdigende Artikel lesen zu müssen. Lassen wir die Impfungen ihren Dienst tun, und wenn Covid nächstes Jahr tatsächlich Geschichte sein sollte, bitteschön, ich gönne den Forschern ihren Preis. Bis dahin bin ich den aktuellen Preisträgern dankbar für ihre Arbeit.

  • Na die 100 Milliarden Euro, ich wiederhole 100 Milliarden Euro, die Biontech eingefahren hat sind doch Lohn genug.



    Dagegen ist ein Nobelpreis für die Kaffeekasse.



    www.tagesschau.de/...ersenwert-101.html

    • @lulu schlawiner:

      Biontech wprde den Preis gar nicht bekommen sondern die Wissenschaftler die wirklich geforscht haben.

  • Ich verstehe den Beitrag/Kommentar nicht. mRNA ist doch nicht neu u D wird in anderen Medizin-Gebieten angewandt. Ich leite daraus eine gewisse Sensationalust ab.



    Für Millionen von Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, ist die Erkenntnis, dass man über Änderungen des Drucks auf der Haut Hirnareale ansteuert, ein unglaublicher Fortschritt.



    Massagen stehen schon sehr lange unter Verdacht nur "Wellness" zu sein und werden den gesetzlich Versicherten sehr sehr sparsam verordnet. Dieser Nobelpreis kann die Sichtweise auf diese Therapie-Feld vollkommen verändern und die Schmerzmittel-Einnahme sinnvoll reduzieren.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      " Schmerz mindern durch Druck auf Haut", das wusste mein Sportlehrer schon lange. Hast Du irgendwo Schmerzen durch einen Unfall, würde ein Kneifen und Drücken an anderer Stelle die Sache angenehmer machen. Er empfahl aber auch, bei einem unvermeidlichen Crash mit Auto als Fußgänger, kurz vorher hoch und auf des Autos Haube zu springen.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Es geht um chronische Schmerzen und entsprechende Verordnung von Physio-Therapie, um die Betroffene häufig kämpfen müssen und von Arzt zu Arzt pilgern, um die fortlaufende Verordnung sicherzustellen. Chronifizierung von Schmerzen hat andere Mechanismen als der Akut-Schmerz.



        Erkenntnisse aus der evidenzbasierten Forschung finden eher Eingang in Leitlinien zur Behandlung bestimmter Erkrankungen.

  • Biontech hat den mRNA Impfstoff doch gar nicht erfunden, das waren ein Ungar und eine Amerikanerin.



    Fremde Federn...



    Biontech war doch fast Pleite, weil ihre Forschung gegen Krebs vollkommen fehlgeschlagen sind.

    Wozu sollten die dann den Nobelpreis bekommen?

    • @Achined:

      die Forschungen sind nicht "fehlgeschlagen" und Biontech stand auch nicht vor der Pleite, sondern die Forschungen waren noch relativ weit am Anfang, als man sich erst mal auf ein anderes Thema konzentriert hat (zum Glück).



      Wie pleite die waren sieht man daran, dass sie gerade wenige Monate vorher an die Börse gegangen sind, dort sehr viel frisches Kapital eingesammelt haben und der Kurs danach trotzdem weiter stieg (als Börsenneuling). Offenbar hatte man Vertrauen, dass der damalige Ansatz was taugt (im Hinblick auf Krebs, dass er für Impfstoffe taugt, wissen wir ja jetzt).

  • Das der Nobelpreis für eine Leistung des "verflossenene Jahres" verliehen werden soll, steht zwar im Testament von Nobel, ist aber seit Jahrzehnten keine Praxis der Vergabekomitees mehr. Alle Leistungen, für die die Preise in der Veragngenheit vergeben wurden, liegen meist Jahre zurück, sind Ergebnisse langfristiger Forschungen oder gar /wei in der Literatur) ehr Würdigung eines Lebensleistung. Man kann dies kritisch diskutieren und die Vergabe neu ausrichten, den jetzigen Auswahlgremium aber entrüstet vorzuwerfen, nicht von der Praxis abgewichen zu sein, ist etwas daneben...

  • 1. Die Komitees treffen nur eine Vorauswahl, nur beim Friedensnobelpreis ist das anders. Wissen wir etwas über die Vorauswahl?



    2. Die Nobelpreise werden generell gerne etwas "abgehangen" vergeben. Man will sich offensichtlich über den bleibenden Wert einer Entdeckung oder Leistung sicher sein. Und obwohl bereits seit 30 Jahren am Menschen geforscht wird, steht die Anwendung der mRNA- Technologie erst am Anfang. Es ist also ziemlich normal, dass diese Forschungsleistungen (noch) nicht ausgezeichnet wurden.



    3. Die Nobelpreise sind nun wirklich nicht dazu da, der Impfquote aufzuhelfen. Ihre Vergabe kann doch nicht ernsthaft gesellschaftlichen Bedürfnissen und politischen Wünschen folgen. So entwertet sich der Preis mit Sicherheit mehr, als durch eine etwas abwartende Vergabe.

  • „ fast immer die Frage auf, wie das ehrwürdige Komitee und die Nobelversammlung in Stockholm eigentlich zu ihren Entscheidungen kommen.“

    Ja, das verstehe ich auch nicht. Aber ich verstehe es nicht, da ich mich in den mir dem Nobelpreis ausgezeichneten Gebieten nicht auskenne. Wenn ich die Kommentare so lese, scheint es auch bei der Autorin so zu sein, zumindest habe ich da viel verstanden.

    Ein Punkt hat die Autorin aber doch: Wenn es Nobel darum ging, diejenigen auszuzeichnen, die der Welt im Letzten Jahr am meisten Nutzen gebracht haben, fragt man sich schon, ob hier nicht mal der Schwerpunkt in der praktischen Anwendung und nicht in der Grundlagenforschung hätte liegen müssen. Zur Kritik, dies zeichne den Nobelpreis aus, dass er jedem Trend hinterherlaufe: Wann hatten wir so eine Pandemie im der Vergangenheit? Und: Obama wurde mit dem Friedensnobelpreis bedacht, bevor er auch nur einen Federstrich gemacht hat (zugegeben, der Friedensnobelpreis ist stark politischer Natur).

  • Die Pharmaunternehmen kommen meines Erachtens eher für den Wirtschaftsnobelpreis in Frage, denn sie haben es geschafft, sich die Entwicklung eines Medikaments von der EU subventionieren zu lassen, dieses dann zu besten Preisen an die EU zu verkaufen, ohne irgendeine Haftung zu übernehmen. Das ist schon ziemlich einmalig.

  • Es gibt doch so viele Preise/



    Mit Getöse - andere leise/



    Medizin und Physiologie/



    Aber auch (Bio)Chemie/



    Ein andres Komitee handelt dann weise./



    //



    www.britannica.com...ulfilling-prophecy

  • Andrew Z.Fire and Craig C. Mello haben 206 den Nobelpreis für ihre weit reichende Arbeit darüber wie Gene innerhalb lebenden Zellen gesteuert werden, bekommen.

    "Other scientists soon figured out the evolutionary reason for this curious mechanism. It is a defense against viruses, many of which have double-stranded RNA as their genetic material. When a virus enters a cell, its RNA is chopped up and the fragments are used to battle the virus itself. The cell takes one strand of each fragment and tests all the messenger-RNA’s — those that direct synthesis of proteins — to see if they match it. Only the virus’s RNA’s will match, and they are destroyed before they can start making the virus’s proteins."



    www.nytimes.com/20...ience/03nobel.html

  • Puh, welche von den vielen mRNA-Techniken bei den verschiedenen Impfungen gegen Covid-19 hätte es den werden sollen?

    Die von den Vektorimpfstoffen, oder die der sog. "mRNA-Impfungen" oder die aus Cuba?

    • @Hanno Homie:

      Wieso schreiben Sie von sogenannten mRNA-Impfungen?

  • Der Nobel-Preis sollte vom Gedanken her an Wissenschaftler vergeben werden, "die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben". Das ist wunderbar global gedacht. Ökonomisch und nationalstaatlich sieht es eher so aus, dass beispielsweise in Deutschland mehr Menschen geimpft sind, als auf dem gesamten Afrikanischen Kontinent – wohl auch wegen der nicht freigegebenen Patente. Schade, dass für viele die Menschheit offensichtlich an der eigenen Staatsgrenze endet.

    • @Elevator:

      sehr viele sind es ja wohl trotzdem, auch wenn Ihnen die regionale Verteilung nicht behagt.

  • Ich liebe die TAZ, aber bei manchen Kommentaren wünscht man sich etwas mehr Recherche. mRNA ist eine vielfach verwendete Technik, scho vor Covid. Andere Kommentare haben es schon beschrieben. Etwas mehr selbstzweifel sind oft gut.

  • Zum einen, wer sagt denn das über die Jahre nicht die ausgezeichnete Forschung mehr Menschen hilft?

    Auch haben die RNA Forscher schon einen Nobelpreis (die Dame die die Grundlagen mit entwickelt hat und die man bei Biontech angestellt hat, wenn ich recht erinnere)

    Dazu muss man auch noch sagen: Die Impfstoff Entwickler haben schon Auszeichnungen, Lob und Aufmerksamkeit erhalten. Da macht es ja Sinn auch anderen zur Sichtbarkeit zu verhelfen und auch anderen die Förderung durch die Preisgelder zukommen zu lassen.

  • Ein enttäuschend schwaches Gemosere.

    "...ähnliche Aspekte des gleichen, sehr wichtigen, aber eben nicht mehr neuen Grundlagenthemas ausgezeichnet .."

    Wenn man nur weit genug weg ist, sieht alles ähnlich aus. Immunologie und RNA war auch schon oft Bestandteil eines Nobelpreises.

    Ein Relikt aus der Vergangenheit? Ja, vielleicht, das kann man diskutieren. Aber nicht wegen der Impfquote.

  • 3G
    32533 (Profil gelöscht)

    Ich bin mir nicht sicher, ob Zeitgeist oder - um es neutraler auszudrücken - Zeitgemäßes das Hauptkriterium für die Auslobung eines Preises sein sollte. Ganz egal welches.

    Davon ab könnte auch die Frage gestellt werden, ob ein Nobelpreis überhaupt noch sein muss. Immerhin hat das Komitee in der Vergangenheit, ganz besonders in der Sparte Politik voll daneben gelangt. Ich erinnere an Herrn Barack Obama wie auch Europa. Auch beim Literaturpreis waren etliche Entscheidungen skurril, zweifelhaft bis be.........

    Dass Frau Merkel bislang unberücksichtigt blieb, mag ich jetzt nicht kommentieren.

    Vielleicht sollte das Komitee zukünftig andere Sparten berücksichtigen: Mimik, Gestik, darstellende Verfahren. Fakten werden häufig überschätzt.

  • Es kann auch noch den Chemienobelpreis dafür geben. Die Komitees sprechen sich in solcher Hinsicht vorher auch ab; um Doppel-Auszeichnungen zu vermeiden.

    Vielleicht wartet man auch noch, weil einer wichtigsten Mitentwickler ja der Curevac-Gründer ist; nur leider deren Impfstoff noch nicht erfolgreich war. (Es war die Dosierung)



    Sähe hält komisch aus, wenn der neben Karikó und dem Amerikaner, der die Anpassung der mRNA zur Umgehung der Immunreaktion gegen die mRNA selbst entwickelt hat, den Preis gekriegt hätte und die Sahins wären leer ausgegangen...



    (Es können max. Leute den Nobelpreis gleichzeitig bekommen)

    • @Ruhrpott-ler:

      ^^max. 3 Leute

  • Die nRNA ist weder eine neue Entwicklung, noch lässt sie sich einzelnen Forschern oder Forschungsteams zuordnen. Schon gar nicht den Entwicklern der Corona-Impfstoffe, denn die Technologie ist schon einige Jahre alt (über 25 Jahre!) und keine aktuelle Innovation, Erkenntnis oder Ähnliches. Diese recht alte Technologie wurde von den Entwicklern genutzt, so etwas zu tun reicht nunmal nicht für den Nobelpreis!

    Nur, weil man sie aktuell gut gebrauchen konnte, ist sie deswegen nicht der große Durchbruch in der Medizin.

  • Eine Institution wie der Nobelpreis bleibt genau deshalb relevant, weil er das Gegenteil von dem tut, was die Autorin fordert. Revolutionarität zeigt sich erst mit der Zeit.

    • 3G
      32533 (Profil gelöscht)
      @FancyBeard:

      Sischer, sischer.

      Wie wir etwa am Beispiel des Herrn Obama sehen durften, konnten oder mussten.

      Meinen Sie das mit dem Hinweis auf Revolutionäres? Dann bin ich lieber Bewahrer, Bewahrer, Bewahrer.

      • @32533 (Profil gelöscht):

        Der Friedensnobelpreis zählt nicht. Dieser ist oftmals eine schräge politische Entscheidung. Wenn ich mich nicht täusche, hat selbst die EU ihn schon bekommen. Einen Preis der an Einzelpersonen gehen soll.

        Diese Auszeichnung steht nicht auf einer Stufe mit den anderen Kategorien.

        • @Fabian Wetzel:

          Aber selbst dieser Friesdensnobelpreis hat durch diese (offenkundig dem Zeitgeist hinterherhechelnden) Vorschusslorbeeren an Obama mächtig an Bedeutung eingebüßt. Bei den wissenschaftlichen Preiskategorien dürfte das noch stärker der Fall sein.

  • Müssten wir dieses Gemecker auch lesen, wenn die Favoriten der Autorin nicht aus D kämen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Tun sie das denn überhaupt? Wenn man drei Namen nennen müsste, an die man den medizinischen Verdienst der Impfstoffentwicklung klemmt, weiß ich nicht, ob da zwingend Deutsche dabei wären.

      • @Normalo:

        Sind türkischstämmige Deutsche für Sie nicht deutsch genug?