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Neue EU-TaskforceInfokrieg gegen Russenpropaganda

Mit einer publizistischen Sondertruppe will Brüssel russischen Falschmeldungen begegnen. Doch die Wirkung ist fragwürdig.

Wladimir Putin und die Chefredakteurin von Russia Today (RT), Margarita Simonyan Foto: ap

BRÜSSEL taz | Seit dem 2. November 2015 wird zurückgeschossen. Nicht mit Waffen, aber mit Worten. An diesem denkwürdigen Montag begann die europäische „Taskforce Stratcom East“ in Brüssel, Falschmeldungen aus Moskau zu dokumentieren und richtigzustellen.

„IS-Kämpfer fliehen in die Ukraine, um dort zu kämpfen“, hieß so eine Ente, die Moskau am 23. Oktober in die Welt setzte. „Nationalisten aus der Ukraine und die IS-Terroristen werden von ein und derselben Zentrale gesteuert“, meldeten russische Medien am 25. Oktober. Fein säuberlich haben dies die neun Experten der neuen EU-Taskforce aufgeschrieben, die streng abgeschirmt von der Außenwelt im Prachtbau des Europäischen Auswärtigen Dienstes im Brüsseler Europaviertel arbeiten. Unter Leitung des Briten Giles Portman – eines Türkei-Experten – bringen sie jede Woche eine detaillierte „Disinformation Review“ heraus.

Die strotzt vor Lügen und Propaganda – allein im ersten Rundbrief wurden 46 russische Falschmeldungen aufgelistet. Ihnen will die EU nun wahre Fakten und gute Nachrichten entgegensetzen, um im „Informationskrieg“ gegen Russland, der mit dem Umsturz in der Ukraine voll entbrannt ist, nicht den Kürzeren zu ziehen.

Doch das ist gar nicht so einfach. Denn den Brüsseler „Infokriegern“, die auf Wunsch Großbritanniens und der baltischen Staaten engagiert wurden, stehen nur bescheidene Mittel zur Verfügung. Während Russland mit der geballten Kraft seiner staatlichen Medien auf ganz Europa zielt – allein in Deutschland soll „Russia Today“ fünf Millionen Menschen erreichen –, steht der neuen Brüsseler Taskforce nicht einmal ein eigener Sender zur Verfügung.

Besuch und Nachfrage unerwünscht

Portman und sein Team aus russischsprachigen Journalisten und PR-Experten müssen sich vor allem auf Twitter und andere soziale Medien verlassen, um ihre Korrekturen zu verbreiten. Sie haben auch kein eigenes Budget, sondern werden aus dem Haushalt der EU für „strategische Kommunikation“ mitfinanziert.

Bei der Abwehr russischer „Trolls“ und ihrer Kampagnen im Internet ist die Taskforce zudem auf fremde Hilfe angewiesen. 450 auf Osteuropa spezialisierte Journalisten, Blogger und Experten melden fehlerhafte und falsche russische Berichte nach Brüssel, wo sie dann in den wöchentlichen Newsletter eingehen.

Doch die Richtigstellungen erreichen bisher nicht einmal die mehr als 1.000 akkreditierten EU-Korrespondenten in Brüssel. Das liegt auch daran, dass Stratcom East die Öffentlichkeit scheut. Ihre Chefin, die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, lässt keine Besuche von Journalisten in der neuen Stabsstelle zu. Auch kritische Nachfragen werden abgewehrt.

Das hat paradoxe Folgen: Während die europäischen Wahrheiten zum Konflikt in der Ukraine nur tröpfchenweise nach außen dringen, ist in Brüssel eine heftige Debatte über die Frage entbrannt, ob sich die EU überhaupt in die Arbeit der Medien einmischen darf. „Die EU versucht, eine Mauer des Misstrauens zwischen unseren Völkern zu errichten“, kritisiert der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow. Das „ideologische Kommando“ erschwere die Zusammenarbeit etwa im Kampf gegen den „Islamischen Staat“.

Offensive mit Gegenpropaganda

Entschieden anderer Meinung ist Rebecca Harms, Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament. Es sei doch der Kreml, der die Medien zur gezielten Desinformation nutze. „Ich habe wirklich Angst vor der russischen Propaganda, denn der Kreml finanziert Marine Le Pen und den rechtsextremen Front National in Frankreich und versucht gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, in der Ukraine seien Faschisten am Werk.“ Die Stratcom-Initiative sei eine gute Sache, findet Harms.

Vielen geht die europäische Antwort auf die russische Propagandaoffensive nicht weit genug. Der Kreml richte seine Botschaften gezielt auf die russischsprachige Minderheit in Europa, so ein litauischer Diplomat. Die EU müsse dagegenhalten. „Wenn wir stark wären, könnten wir einen eigenen TV-Sender auf Russisch aufmachen. Aber das kann Generationen dauern.“

Zu wenig, zu langsam – diese Kritik richtet sich nicht nur an die EU in Brüssel, die nach der Annektierung der Krim lange Zeit sprachlos war. Sie richtet sich auch an die Bundesregierung in Berlin, die hochfliegende Pläne für neue europäische Sender nicht mittragen wollte.

Euronews und die Deutsche Welle müssten reichen, so die deutsche Haltung. Es gehe nicht darum, die russische Propaganda mit Gegenpropaganda zu kontern, sondern vielfältige Medien aufzubauen und professionellen Journalismus zu fördern, betont Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Diese Haltung vertritt auch Mogherini. Ihr geht es nicht um den Aufbau einer PR-Agentur, sondern um Politik. Der Auftrag von Stratcom Ost sei das „Vorantreiben der politischen EU-Ziele in der östlichen Nachbarschaft“, heißt es klipp und klar im Aktionsplan der EU-Außenbeauftragten. Im Fokus stehen nicht nur Russland und die Ukraine, sondern auch Georgien, Moldau, Weißrussland, Armenien und Aserbaidschan.

Transparenz auf Twitter

Diese Klarstellung hat allerdings für neue Unruhe gesorgt. Es handle sich um den „Versuch, Russland auch an der Medienfront zu destabilisieren“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko von der Linken. Die EU werde dabei von den USA und der Nato unterstützt, sogar die OSZE lasse sich in den neuen kalten Infokrieg einspannen. Die Infokrieger schweigen zu ihren Kooperationspartnern. Sie legen auch nicht alle Quellen offen. Nur auf Twitter lassen sie sich in die Karten schauen.

Neuerdings geht es dabei nicht mehr nur um Osteuropa, sondern auch um Libyen und die Türkei. Sogar ein Vorfall in der Ägäis schaffte es in den Propaganda-Report. Ein russischer Zerstörer hatte Schüsse auf ein türkisches Fischerboot abgegeben – angeblich, um eine Kollision zu vermeiden. Dabei hätten die Fischer nicht einmal geahnt, dass sie sich einem Kriegsschiff nähern, meldet Stratcom Ost.

Woher man das im fernen Brüssel so genau weiß, bleibt allerdings im Dunkeln. Die Experten beziehen sich auf das Portal Yahoo, eine EU-Quelle wird nicht genannt. Klar ist nur, dass sich die Kampfzone ausweitet.

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136 Kommentare

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  • Der unter „Tagtest“ maskierte Ein-Themen-Vielschreiber und Bush-Sen.-Nostalgiker verkündet hier Positionen, die nicht unwidersprochen bleiben sollen:

     

    Zitat: „Unter Obama hat es nämlich - als Kontrast zu Bush - außenpolitisch ein Appeasement-mäßiges Rollback der USA gegeben (besonders katastrophal hat sich die US-Passivität in Syrien ausgewirkt - ein absoluter Verrat an der syrischen Demokratiebewegung... “

     

    „Appeasement-mäßiges Rollback“ ist eine contradictio in adjecto, beides bezeichnet konträre politische Doktrinen. „... besonders katastrophal hat sich die US-Passivität in Syrien ausgewirkt“. Zunächst hat sich die US-Aktivität im Irak unter Bush Sen. besonders katastrophal ausgewirkt, um nur hiervon zu reden. Daß sich nunmehr in Teilen des US-Establishments ein Umdenken in der Syrienpolitik anzudeuten scheint, ist nicht beklagens- sondern begrüßenswert. Offensichtlich schälen sich in Washington grosso modo zwei widersprüchliche Fraktionen mit durchaus konträren außenpolitische Programme heraus. Einigen Protagonisten ist wohl bewußt, daß ein Syrien ohne Asad unkontrollierbares Chaos hieße. So befürchtet sogar die Rand Corporation, die wichtigste Denkfabrik des militärisch-industriellen Komplexes, bei einer Niederlage Assads die unausweichliche Machtübernahme der Dschihadisten. Nur mit ihm sei eine Stabilisierung nicht nur Syriens, sondern der ganzen Region möglich. (Alternative Futures for Syria. Regional Implications and Challenges for the United States, A. M. Liepman, B. Nichiporuk, J. Killmeyer, Rand Corporation, Oct. 22, 2014) Die DIA scheint das ähnlich zu sehen. Wenn Teile des US-Militärs die Lage in Syrien für militärisch unlösbar halten und erkannt haben, daß mit den „Demokratiebewegung“ genannten Dschihadisten aller Couleurs die Büchse der Pandora geöffnet wurde, dann ist das keine zu beklagendes Appeasement- sondern Realpolitik und kann helfen, dem Blutvergießen Einhalt zu gebieten. Das sollte sich auch „Tagtest“ hinter die Ohren schreiben.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Reinhardt Gutsche:

      "„Appeasement-mäßiges Rollback“ ist eine contradictio in adjecto".

       

      Nein - es bezeichnet hier die Umkehr (Rollback, weg von einer strategisch aktiven Form) der Außenpolitik der Obama-Administration z.B. in Syrien im Appeasement-Geiste: Die USA ließ seit 2011 den Massenmörder Assad gewähren, weil man sich nicht selbst engagieren wollte, in der völlig irrationalen Hoffnung, der Krieg des Assad-Regimes gegen die eigene Bevölkerung hörte irgendwann "von selbst" auf. Zahllose Menschenrechtsberichte belegen, dass im Wesentlichen das Assad-Regime für den Großteil der syrischen Hölle verantwortlich ist (wer Assad ernsthaft als Stabilitätsgarant in Syrien interpretiert verabschiedet sich als seriöser Diskutant). Das jahrelange Blutvergießen ist also indirekt - auch - das Ergebnis der Obama-Appeasement-Politik, die dieses Blutvergießen nicht gestoppt hat (z.B. mittels Flugverbotszonen wie im Irak damals erfolgreich angewandt zum Schutz der Kurden etc.)

      Zur Irak-Politik der USA könnte man Vieles sagen - so waren die letzten Jahre der Bush-Administration durchaus erfolgreich. Und zwar mit einer Politik, die die USA nun aktuell, Jahre später und nun von allen bewundert, endlich wiederbeleben, nämlich der erfolgreichen Integration der Sunniten im Kampf gegen Extremisten.

      Last but not least: Die Diffamierung des arabischen Frühlings als "Dschihadisten aller Couleurs" ist eine der elementaren Entgleisungen der Linken der letzten Jahre.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Nein, Rollback stand im Kalten Kriegs für die von Außenminister J. F. Dulles konzipierte Strategie der USA, ihren Einfluss auszuweiten und denjenigen der Sowjetunion zurückzudrängen (eben „Rollback“). Im Gegensatz zur Containment-Politik handelte sich hierbei strategisch um eine sehr aktive, wenn nicht in Teilen aggressive Politik, die auch das Risiko zur nuklearen Kollision implizierte. Was das mit Obamas Zurückhaltung in der Syrien-Frage zu tun haben soll, bleibt schleierhaft.

         

        Zitat: „Wer Assad ernsthaft als Stabilitätsgarant in Syrien interpretiert, verabschiedet sich als seriöser Diskutant.“ Das lassen Sie aber nicht die Rand Corporation hören.

         

        Im übrigen scheinen in Syrien-Frage ursprünglich eher Frankreich und Großbritannien die treibenden Kräfte gewesen zu sein. Der Londoner „Times“ zufolge hatte Cameron den NATO-Partnern vorgeschlagen, in Damaskus einen Militärputsch zu organisieren und Präsident Assad zu ermorden. („West tries to engineer a coup in Damascus“, Roland Watson, „The Times“, 19. 06. 2013). Dies wäre ein Kulminationspunkt einer offensichtlich längerfristigen Strategie in der Syrienpolitik der einstigen Mandatsmacht der Levante gewesen, die spätestens seit 2010 auf einen Regimewechsel manu militari in Damaskus hinsteuerte. Wie der frühere französische Außenminister R. Dumas schon vor 2 Jahren preisgab, wurde ihm in London schon lange vor den regierungsfeindlichen Demonstrationen in Damaskus 2011 entsprechende britische Pläne gesteckt. („Ça vous regarde“, LCP, 12. 06. 2013). Damit scheinen sich auch Spekulationen zu erhärten, der Vertrag von Lancaster House vom 2. 11. 2010 zur französisch-britischen Militärkooperation enthalte Geheimklauseln zu einem gemeinsamen militärischen Vorgehen gegen Libyen und Syrien. Nach dem Abschluß des ersten Operationsteils scheint der zweite ins Stocken geraten. Dies dürfte v. a. daran liegen, daß sich die Vetomächte Rußland und China nicht ein weiteres Mal bluffen ließen und das Placet des Sicherheitsrates fehlt.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @Reinhardt Gutsche:

          "...Nein, Rollback stand im Kalten Kriegs für die von Außenminister J. F. Dulles konzipierte Strategie der USA..."

           

          Sie können mich natürlich gerne weiterhin mutwillig fehlinterpretieren (als wenn das Wort "Rollback" einen derart singulären Interpretationsanspruch hätte wie Sie dies hier suggerieren - das ist doch lächerlich. Ich kann Ihnen auf Anhieb 10 Fälle nennen, wo dieses Wort in den verschiedensten politischen Situationen benutzt wurde).

          Neben mutwilliger Fehlinterpretation bieten Sie als weiteres Argumentations-Placebo dann auch noch die sattsam bekannte "Regime-Change!" - Verschwörungstheorie. Platte mit Sprung, wo irgendwo, irgendwer, irgendwann einmal etwas gesagt haben soll und alles von langer Hand vorbereitet worden sei...("Laut Times"..."hat Cameron etwas vorgeschlagen...[Achtung, ein VORSCHLAG - Donnerwetter!, tagtest]"... "wäre Kulminationspunkt der Syrienpolitik [Wow, jetzt sind wir sogar schon im Konjunktiv gelandet - super brisant aber auch!, tagtest]") - Oh my god, also damit locken Sie nun wirklich nur irgendwelche linken Hardcore-Verschwörungstheoretiker hinter dem Ofen hervor. Vergessen Sie's.

           

          Ich halte mich lieber an das für jedermann Offensichtliche. Z.B. an die zahllosen Menschenrechtsberichte diverser Menschenrechtsorganisationen, die alle die Hauptverantwortung des Assad-Regimes bei der Zerstörung Syriens über Jahre dokumentieren. Oder an das völlig folgenlose Geschwätz von Obama und Kerry über "Rote Linien!" in Syrien, deren Überschreiten durch Assad die beiden Herren danach natürlich überhaupt nicht mehr interessierten usw. usw.

          • @6120 (Profil gelöscht):

            Noch ein bißchen Futter für „Verschwörungstheorien“: 2006, also noch unter Ihrem Idol Dabbelju Bush, dem sogar inzwischen sein Vater bescheinigte, mit dem 3. Golfkrieg einen Fehler begangen zu haben, bezeichnete der 1. Sekretär der US-Botschaft in Damaskus,William Robuck, in einem Bericht Syrien nicht als „Baasistische Republik“, sondern als „alewitische Diktatur“. Saudi-Arabien, Katar und die Türkei könnten daher legitimerweise die sunnitische Mehrheit der Bevölkerung in dem Bestreben unterstützen, die „Marktdemokratie einzuführen“. (“Influencing the SARG in the end of 2006”, William Roebuck, Cable from the State Department, Quelle: Wikileaks)

             

            Übrigens: „Regime Change“ ist in den USA seit über 100 Jahren eine gängige Bezeichnung für offene oder verdeckte außenpolitischer Aktionen und beschreibt das „United States involvement in regime change encompasses both overt and covert actions aimed at altering, replacing, or preserving foreign governments. The United States has been involved in and assisted in the overthrow of foreign governments (more recently termed "regime change") without the overt use of U.S. military force. Often, such operations are tasked to the Central Intelligence Agency (CIA)“ (Quelle: Wikipedia-Artikel „United States involvement in regime change“.) Da haben Sie natürlich Recht: Die Platte vom „Regime Change“ ist so alt wie die „Manifest Destiny“-Doktrin, muß also einen Sprung haben, denn sonst würde die Welt nicht immer wieder damit konfrontiert werden.

            • 6G
              6120 (Profil gelöscht)
              @Reinhardt Gutsche:

              Ich hatte ja da wage Hoffnung, dass Sie sich vielleicht mit Ihrem nächsten Post der Realität der Gegenwart annähern...Weit gefehlt. Stattdessen bewegen Sie sich im Eiltempo mit Ihren Erklärungen weitere 100 Jahre zurück, referenzieren auf einen halbgaren, nicht-neutralen (gemäß Wikipedia Eigenurteil!) Wikipedia-Artikel - und kommen nicht im Entferntesten einmal auf die Idee, darüber zu reflektieren, inwieweit bei so einem langen Betrachtungszeitraum man vermutlich primär erst einmal etwas zu Hitler, Stalin usw. sagen sollte...!...wenn Ihnen schon Geschichte so sehr am Herzen liegt...

               

              Dass Ihre USA-Anekdoten (wieder hat irgendwer irgendwann irgendwas gesagt - Great!) herzlich wenig zur Erklärung der Gegenwart des arabischen Frühlings oder der Entwicklung im Irak offerieren, versteht sich von selbst.

          • @6120 (Profil gelöscht):

            -?- „diverser“-?-

            Etwa jenes, mittlerweile sattsam bekannte, von einem einzelnen Exilsyrer in London betriebene Büro?

            ----------------------------

            -?- „Rote Linien! in Syrien, deren Überschreiten durch Assad die beiden Herren danach natürlich überhaupt nicht mehr interessierten“-?-

             

            Vielleicht deswegen(?):

             

            Es gab im Zusammenhang mit Giftgasbeschuldigungen gegen Assads Militär, alsbald einen Kriegsverbrechertitel gegen eine dieser angeblich „nur für Freiheit“ kämpfenden syrischen „Rebellen". Wurde auch in der Taz drüber berichtet. Diesen Kriegsverbrechertitel haben die nach wie vor am Hals.

            • 6G
              6120 (Profil gelöscht)
              @H.G.S.:

              Es ist mir bekannt, dass Linke seit Jahren ein äußerst instrumentell-gestörtes Verhältnis zu Menschenrechtsorganisationen haben, sofern diese Putin oder das verbrecherische Assad-Regime kritisieren. Neben "Human Rights Watch", "Amnesty International" oder "Ärzte ohne Grenzen" hat natürlich auch die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die von Putin, Assad und der Linken besonders verhasst ist (hier dokumentiert auch durch Ihre hämische Reaktion - Sie sollten eigentlich wissen, dass in Syrien selbst "der einzelne Exilsyrer" bekanntlich durch ein ganzes Netzwerk couragierter, ihr Leben riskierende, Menschenrechtler unterstützt wird) fortlaufend über die humanitäre Situation in Syrien berichtet. Und selbstverständlich wird wegen der Seriosität dieser Organisationen von den Qualitätsmedien über Jahre hinweg fortlaufend darauf Bezug genommen.

               

              Es gab mehrere Giftgasbeschuldigungen. Insbesondere von Seiten internationaler Organisationen und den USA selbst aber auch gegen das Assad-Regime. Deshalb hat Russland dann auch in dem Zusammenhang hektisch den Giftgasentsorgungsdeal angestrengt, damit die USA "Gesichtswahrend" auf die Verletzung der "Roten Linie" durch das Assad-Regime nicht weiter reagieren musste (denn es war genau das, was Russland fürchtete. Es entstand so eine Win-Win-Situation zw. Russland und der Obama-Administration, die bekanntlich sich auch nicht in Syrien weiter engagieren wollten...). Und so ging das Morden und Sterben in Syrien einfach weiter. Thanks, Obama and Kelly!

              • @6120 (Profil gelöscht):

                Nach mehreren Programmbeschwerden ist man bei Tagesschau , ZDF, NTV u.a. mittlerweile dazu übergegangen, folgenden Text einzublenden wenn es um die “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” geht:

                ´Diese Informationen konnten von uns nicht überprüft werden´

                 

                Beispiel einer (1) Programmbeschwerde:

                „Rami Abdul Rahman, der Mann, der die “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” ist, veröffentlichte z.B. eine dürftige Mitteilung, dass in Sermin, in der Region Idlib, ein Hospital angeblich von Kampfflugzeugen bombardiert worden sei, von denen seine Quellen “glauben”, dass es russische Flugzeuge waren. Er spricht von mindestens 13 Toten, darunter ein Physiotherapeut, ein Wachmann und ein Mitglied der zivilen Verteidigung:

                Es gibt von dieser Quelle weder Bilder noch Videos und keine namentlichen Zeugen, die diese Meldung in irgendeiner Weise von “Hastegehört” unterscheidbar oder gar überprüfbar machen könnten. In Zeiten, da quasi jeder Syrer ein Smartphone hat, ist schon das ausgesprochen verdächtig. Hauptsache, es richtet sich gegen die Russen.

                Die ebenfalls der Opposition nahestehende syrisch-amerikanische Hilfsorganisation SAMS, die das möglicherweise bombardierte Hospital betrieben hat, veröffentlichte ebenfalls nur eine knappe Mitteilung auf Twitter und Facebook, in der allerdings von russischen Kampfjets keine Rede ist und nur 2 Opfer beklagt werden. Dafür ist ein Foto abgebildet, das in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich ist."

                 

                Was soll man dazu sagen.

                • 6G
                  6120 (Profil gelöscht)
                  @H.G.S.:

                  Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, worin sich westlicher Qualitätsjournalismus von russischer Propaganda, verlautbart durch RT, unterscheidet. Kein westliches Qualitätsmedium würde derart aggressiv-dreist lügen und manipulieren, wie dies, von Ihnen paraphrasiert, RT im Dienste des Kremls im vorliegenden dokumentierten Fall tut:

                  1. Verschweigen Sie RT als Quelle für Ihre Falschbehauptungen, weil es Ihnen peinlich ist? Needless to say, dass auch in erster Linie RT selbst für die angeblichen "Programmbeschwerden" gegen die ARD (bezüglich SOHR) zuständig ist.

                  2. Verräterische Sprache: Sie reden davon, dass "MÖGLICHERWEISE" (sic!) das Krankenhaus durch "einen" Bombenangriff zerstört wurde (als wenn das Krankenhaus auch durch ein Erdbeben getroffen worden sein könnte) - ein untrügliches Indiz dafür, DASS Russland für den Angriff verantwortlich ist.

                  3. Es wird von Ihnen (bzw. RT) der falsche Eindruck erweckt, SAMS widerspräche SOHR (13 Tote versus 2 Tote). Das ist aber völlig falsch. SAMS beklagt den Tod zweier EIGENER Mitarbeiter. Darüber hinaus erwähnt die SAMS-Pressemitteilung sehr wohl mindestens 10 weitere getötete Zivilisten (s. Punkt 6)! Dieses "kleine Detail“ unterschlagen Sie natürlich.

                  4. Es ist Propaganda, nahezulegen, SAMS würde nicht von russischen Kampfjets ausgehen. Die Pressemitteilung von SAMS spricht exakt von russischen Kampfjets (s. Punkt 6)!

                  5. Entgegen Ihrer Suggestion ("Hauptsache gegen Russen") berichtet SOHR über ALLE Menschenrechtsverletzungen in Syrien, unabhängig von Verantwortlichkeiten.

                  6. Kontrast: Hier können Sie (und andere) sich bei der – vom Bombardement betroffenen! - Originalquelle SAMS vernünftig darüber informieren, was mit dem Krankenhaus geschah: https://www.sams-usa.net/foundation/index.php/component/content/article/2-uncategorised/205-press-release-two-medical-staff-killed-in-russian-airstrikes-on-sarmin

                  • @6120 (Profil gelöscht):

                    Bevor ich nun erst einmal für länger, zum Sonntags-Frühstück abgeholt sein werde, soviel:

                     

                    Jene Pressebeschwerde stammt doch gar nicht „aus russischer Propaganda, verlautbart durch RT“ , sondern von Friedhelm Klinkhammer welcher u.a. mal Gesamtpersonalratsvorsitzender des NDR und zeitweise persönlicher Referent der Direktorin des NDR-Landfunkhauses Niedersachsen war. Und sein, für die Beschwerde mit unterzeichnende, Mitautor Volker Bräutigam ist ein ehemaliger Nachrichtenredakteur, Gewerkschaftsfunktionär und Universitätsdozent.

                     

                    Auch Sie sollten hier bitte, den von Ihnen eingeforderten, besseren Qualitätsjournalismus abliefern!

                    • 6G
                      6120 (Profil gelöscht)
                      @H.G.S.:

                      RT hat hier https://deutsch.rt.com/35084/inland/programmbeschwerde-gegen-tagesschau-wegen-falschmeldung-russische-kampfjets-bombardieren-klinik/

                      im Einleitungstext, und zwar AFFIRMATIV-Distanzlos! im einleitenden Kommentar, die Programmbeschwerde dokumentiert, aus der Sie wortwörtlich zitieren, ohne die Quelle zu nennen. Zum propagandistischen Inhalt des Textes habe ich mich um 7:38 (insbesondere 3. und 4.) schon klar geäußert und es ist zu bedauern, dass Klinkhammer und Bräutigam auf einem Niveau mit RT stehen.

                      Aber Sie haben in diesem Punkt Recht: Die Programmbeschwerde selbst wurde von den beiden Herren eingereicht - RT spielt in erster Linie den öffentlichen Brandbeschleuniger dieser Propaganda.

                       

                      Für eine vernünftige Auseinandersetzung mit der, wie so oft mit falsch datierten Bildern operierenden, Propaganda des russischen Verteidigungsministeriums zur Bombardierung der Krankenhausumgebung empfehle ich die Analyse von Bellincat hier: https://www.bellingcat.com/news/2015/11/04/fact-checking-russias-claim-that-it-didnt-bomb-a-hospital-in-syria/

                      Daraus geht u.a. hervor, dass das Hospital eher begrenzt und indirekt als "collateral damage" von den russischen Bombern getroffen wurde und in erster Linie u.a. das Schulgebäude daneben komplett zerstört wurde.

                       

                      Soweit zur Präzisierung und Versachlichung dieser Debatte.

                       

                      Nonetheless: Natürlich bleiben die Erklärungen von SAMS und anderen Zeugen zu den Toten von zentraler Relevanz.

  • Nach dem Lesen all der Kommentare möchte ich mein Statement von "Mittwoch, 22:06" genauer fassen: Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß sich mit der Putin-Regierung einerseits, den NATO-Regierungen andererseits zwei Gegner gegenüberstehen, die beide gleichermaßen Geopolitik betreiben und dafür Propaganda (also Lügen vor der Öffentlichkeit) benötigen. - Das heißt aber nicht, daß mir nun alles einerlei sei, was von den kriminellen Regierungen beider Seiten betrieben wird. So interessiert mich sehr wohl, wer tatsächlich für die Schüsse auf dem Maidan, den Brand des Odessaer Gewerkschaftshauses oder den Abschuß von MH-17 verantwortlich ist. Es ist auffällig, daß hier die "aufklärung" stockt bzw. nicht zu eindeutigen, gerichtsfesten ergebnissen kommt. - Ähnlich ist es anderswo, wo sich der neue Ost-Wesrt-Konflikt in Stellvertreterkriegen austobt: Der Giftgasanschlag von Ghouta in Syrien wurde 2013 schnell Assad zugeschoben. Inzwischen gibt u.a. ein türkischer Parlamentarier, Eren Erdem, an, aus Gerichtsakten zu wissen, daß türkische Geschäftsleute Sarin an Islamisten in Syrien geliefert hätten, unter Mitwirkung des türkische Geheimdienstes. Seitdem er dies vor einem russischen Medium wiederholt hat, drohen ihm Verlust der Immunität und Anklage. (Wer Türkisch versteht, sollte die Essential daraus für uns übrige übersetzen: http://www.cumhuriyet.com.tr/haber/turkiye/455713/Sarin_Gazi_Davasi_nda_karar_verildi__Eren_Erdem_hakli_cikti.html#). - Es ist bezeichnend, daß darüber die allermeisten westlichen Medien schweigen, auch die TAZ. Lediglich TELEPOLIS berichtete im Oktober: http://www.heise.de/tp/artikel/46/46414/1.html

    • @Albrecht Pohlmann:

      "...daß sich mit der Putin-Regierung einerseits, den NATO-Regierungen andererseits zwei Gegner gegenüberstehen, die beide gleichermaßen(?)Geopolitik betreiben und dafür Propaganda (also Lügen vor der Öffentlichkeit) benötigen."

       

      Das kann man so nicht stehen lassen . Der Westen hat nach 1991 mit seiner fortbestehenden Nato Russland zunächst ein paar Jahre lang eingelullt (ein wenig einbezogen) , dann Schritt für Schritt mit der Erweiterung dieses "Friedens- und Freiheitsbündnisses" nach Osten eingeseift , dieses Bündnis , das heute für Militäraktionen auf dem ganzen Globus bereitsteht , ein Machtinstrument der Vormacht USA . Mit dem Griff nach der Ukraine (samt Krim ) hatte die Nato-EU - machtpolitisch-militärisch bereits am Gartenzaun Russlands stehend - nichts anderes im Sinn , diesem neuen Feind , sozusagen prophylaktisch , "die Tür einzutreten" .

      W a s für eine abgründige , idiotische Arroganz ! Und w i e abwegig anzunehmen , Russland (die "Regionalmacht" , jedoch Atommacht mit Raketen jeglicher Reichweiten) werde das einfach so hinnehmen wie schon die Nato-Ausdehnung bis dahin .

      Und ja , ... die westlichen "Qualitätsmedien" brauchten keine Weisungen ihrer Regierungen , um deren "Geopolitik" zu stützen und zu fördern ...

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Albrecht Pohlmann:

      "...Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß sich...zwei Gegner gegenüberstehen, die beide gleichermaßen Geopolitik betreiben und dafür Propaganda...benötigen..." Vorab, ich bestreite in Bezug auf den Westen rundweg Ihre Behauptung, dass westliche Regierungen Propaganda benötigten.

      Anyway, wir reden hier über Medien als Mittel staatlicher Propaganda. Und die sind in Russland insbesondere außenpolitisch in der Tat zu einem großen Teil Instrument der Regierungspropaganda, während im Westen grosso modo freier Qualitätsjournalismus vorherrscht. Westliche Qualitätsmedien sind randvoll mit Kritik an westlicher staatlicher Außenpolitik. (Kritik an Bush, Obama, Schäuble, Seehofer oder Merkel? - Dafür muss ich weiß Gott nicht linke verschwörungstheoretische Blogs besuchen!) Das ist und bleibt ein elementarer Unterschied.

       

      "Das heißt aber nicht, daß mir nun alles einerlei sei..." All die Beispiele, die Sie hier nennen, sind auch in Längen und informativ-ausführlich von den westlichen Qualitätsmedien diskutiert worden - wie gesagt, dafür braucht man nicht abseitige Blogs zu Rate zu ziehen.

      Wenn man etwas im Westen nicht erfährt, dann deshalb, weil allenfalls Politik selbst "etwas geheim hält" - aber nicht, weil Medien im Dienste westlicher Politik schweigen würden. Letztere Annahme ist schlicht absurd.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“

         

        Dies zeigt sich besonders deutlich in Zeiten globaler Krisen, die Europa und seine Nachbarn seit fünf Jahren erschüttern. Die Konflikte im Nahen Osten und in Osteuropa sowie die Flüchtlingskatastrophe und ihre Auswirkungen machen jedem kritischen Leser klar, dass der Begriff „Pressefreiheit“ relativiert werden muss, denn eine einseitige Berichterstattung hat mittlerweile in vielen sozialen Medien und Qualitätszeitungen jede Form von Vielstimmigkeit ersetzt.

        Politische und wirtschaftliche Eliten haben die Macht von medialen Diskursen schon längst erkannt. Und sie machen sich diese zunutze. Durch eine scharfe Blattlinie der Redaktionsteams werden Medien zweckentfremdet, da sie nicht länger der gesellschaftlichen Information und Aufklärung dienen, sondern sich einer Stimmungsmache verschreiben. Von dieser profitieren in erster Linie Eliten, Wirtschaftslobbys und Parteien. Von Fakten und objektiver Reportage bleibt für den Leser am Ende nur mehr wenig übrig.

        Jedem Experten war zum Beispiel auf Grund der kulturellen und historischen Umstände in Nordafrika und im Nahen Osten klar, dass mit dem Arabischen Frühling keine blühende Demokratisierung in diesen Ländern stattfinden würde. Vielmehr ging es hier um die Entmachtung unliebsam gewordener Staatschefs, mit denen westliche Regierungen noch Tage zuvor sympathisierten. Plötzlich war in diversen Medien von „Diktatoren“ und „Terrorregimen“ die Rede, während man bewaffnete Rebellen als „Helden“ feierte.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @H.G.S.:

          "Jedem Experten war zum Beispiel auf Grund der kulturellen und historischen Umstände in Nordafrika und im Nahen Osten klar, dass mit dem Arabischen Frühling keine blühende Demokratisierung in diesen Ländern stattfinden würde." Vorab, das hat natürlich nun nichts mehr mit "Medienanalyse" zu tun...Ihre diesbezüglichen Ausführungen weise ich prinzipiell zurück.

           

          Anyway, über Entwicklungschancen von Revolutionen kann man sicher diskutieren. Ägypten erlebte z.B. eine tragische Konterrevolution durch das Militär, während die tunesische Situation wiederum auch heute durchaus nicht derart trostlos ist.

           

          "Vielmehr ging es hier um die Entmachtung unliebsam gewordener Staatschefs"

          Ja - aber die, die diese Staatschefs loswerden wollten, waren nicht westliche Regierungen und ihre Geheimdienste, sondern vielmehr Teile der jeweiligen lokalen Bevölkerungen. So hat der Westen z.B. im Falle "arabischer Frühling in Ägypten" sich eher sehr zurückhaltend verhalten und die Konterrevolution durch Al-Sisi umgekehrt sogar affirmativ begleitet. Ein absoluter Verrat des Westens an den Werten des arabischen Frühlings!

          Ja, der Westen hat durchaus seine dunklen Seiten - aber leider zum Teil dort (nämlich beim Verrat von Demokratiebewegungen, übrigens insbesondere auch über Jahre in Syrien!), wo ich hoffen würde, dass irgendwann auch einmal Linke ihr Herz für Demokratiebewegungen entdeckte und nicht ständig stattdessen Massenmörder wie Assad als "legitimen Präsidenten" titulierte (und darüber hinaus Menschenrechtsorganisationen diffamierte), nur weil Russland ihn unterstützt.

  • "Ausgewogen", das kennen wir, Tagtest. Das ist schon ein ganz ganz alter Hut. Ausgewogen heißt hier daß nicht die Gegenseite ausreichend zur Wort kommt sondern daß das hiesige Kartell sich auf etwas geeinigt hat was die Bevölkerung glauben soll.

     

    Fakt ist daß das Wirken rechtsnationaler Kräfte in der Ukraine in den hiesigen Medien, mit wenigen Ausnahmen (z.B. telepolis - das ist ein zweifellos vom KGB unterwandertes Online-Magazin eines marktwirtschaftlich operierenden westlichen Verlages), zunächst völlig verschwiegen wurde. Erst als die Kritik an unübersehbaren Fakten lauter wurde hat man es scheibchenweise zugegeben. Das ist die Claus-Kleber-Strategie. Da steigt der Herrenklasse-Journalist, im Kuratorium der Atlantikbrücke beheimatet, mal ganz weit runter und gibt seigneurial zu: "Ja, auch wir machen Fehler". Derartig offensichtliche und beabsichtigte grobe Fehler sind aber, bei einem öffentlich-rechtlichen Jahresbudget von 8,5 Milliarden EUR die aber großenteils zweckentfremdet werden für ablenkenden Unterhaltungs-Klimbim, nicht zu entschuldigen. Weil Methode dahinter steckt.

     

    Ihre wenigen Beweise, TAGTEST, die links auf NZZ und Tagesanzeiger, können nicht sonderlich überzeugen. Sie kolportieren nichts weiter als ein Gerücht (tatsächlich nichts mehr als "Ruch") und nichts weiter als widerlegte "süsse Lügen". Und kolportieren das was auch von berufener Seite für fragwürdig gehalten wird: der Vorwurf der russischen "Annexion" der Krim.

     

    Daß Sie dann Menschen die nicht Ihrer Meinung sind als "Linksradikale" bezeichnen setzt der Sache noch die Krone auf.

     

    Es könnte hierzu noch mehr gesagt werden, aber es gibt die Längenbegrenzung.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Ulrich Frank:

      "Fakt ist daß das Wirken rechtsnationaler Kräfte in der Ukraine in den hiesigen Medien, mit wenigen Ausnahmen zunächst völlig verschwiegen wurde."

       

      Fakt ist, dass Ihr "Fakt" kein Fakt ist. Westliche Qualitätsmedien waren und sind voll von Informationen zu rechtsnationalen Kräften in der Ukraine, und zwar von Anfang an. Der einzige Unterschied zu linksradikalen und putinistischen Medien/Blogs besteht darin, dass bei westlichen Qualitätsmedien auf übertriebene antiwestliche bzw. antiukrainische Hetze und Dämonisierung verzichtet wird und der Sache angemessen berichtet wird (wie es sich für ukrainische Splitterparteien gehört...).

      Hier z.B. ein link zu Qualitätsmedien zum Thema "Opfer des Maidan nicht alle nur durch Berkut-Einheiten getötet": http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-tote-am-maidan-nicht-nur-durch-scharfschuetzen-laut-monitor-a-963582.html

      Es spricht übrigens Bände, dass umgekehrt linksradikale Blogs daraus schnurstracks in hysterischer Art und Weise das Märchen "Opfer des Maidans ausschließlich von Rechtsradikalen getötet!" machten.

       

      Im Übrigen unterliegen "meine wenigen Beweise" derselben Längenbegrenzung, die Sie für sich selbst ohne Probleme reklamieren. Abgesehen davon geht es in einem solchen Forum sowieso nicht darum, Dissertationen zu schreiben...

      Dass die Annexion der Krim selbstverständlich eine Annexion ist (die Putin selbst zugegeben hat), sei aber als Common Sense doch noch abschließend festgehalten. Da können Reinhard Merkel und G. Krone-Schmalz noch zehn Mal dagegen krakeelen...

    • @Ulrich Frank:

      Der Politikwissenschaftler Stefan Haderer ist Kultur- und Sozialanthropologe in Wien :

       

      "Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Obama besiegelte nicht nur die engen Bande zwischen Europa und den USA, sondern auch die konsequente Pro-US-Linie der meisten «Qualitäts»-zeitungen. In den Redaktionen begann man bewusst, amerika-kritische Stimmen auszublenden – sofern man diese nicht als «Verschwörungstheoretiker» verhöhnte und sie einer links- oder rechtsradikalen Partei-Affinität bezichtigte. Ein reflektierter Blick auf das weltpolitische Handeln, das zum Großteil von der militärischen Supermacht USA mitbestimmt wird, ist damit nur begrenzt möglich."

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @H.G.S.:

        Phänomenologisch hat Stefan Haderer nicht ganz Unrecht mit der These, dass sich Deutschland und Europa unter Obama außenpolitisch wieder angenähert hätten und dies auch der Tenor in den westlichen Qualitätsmedien ist.

        Allerdings ist die argumentative Implikation völlig anders, als Sie (und möglicherweise Haderer selbst) es vermuten.

        Unter Obama hat es nämlich - als Kontrast zu Bush - außenpolitisch ein Appeasement-mäßiges Rollback der USA gegeben (besonders katastrophal hat sich die US-Passivität in Syrien ausgewirkt - ein absoluter Verrat an der syrischen Demokratiebewegung und Bevölkerung).

        Und genau diese kursichtige außenpolitische Planlosigkeit der USA unter Obama, ganz im Geiste der "Splendid Isolation", fällt eben im Steinmeier-Europa auf äußerst fruchtbaren (besser gesagt: verheerenden!) Boden der opportunistischen Appeasementpolitik-Übereinstimmung. Leider.

    • @Ulrich Frank:

      Sie geben dem Transatlantiker-US-Troll hier zu viel Ehre ... und Gelegenheit zu vielen klebrigen Repliquen à la manière Kleber .

  • Der Einleitungssatz bringt es auf den Punkt.

     

    Denn es scheint mir, das wir uns wieder genau in dieser Zeit befinden, wenn Deutschland indirekt eine"Staats"propagandaberichterstattung unterstützt in der die eigene Sichtweise als Fakt preisgeboten wird.

  • „Ich habe wirklich Angst vor der russischen Propaganda, denn der Kreml finanziert Marine Le Pen und den rechtsextremen Front National in Frankreich und versucht gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, in der Ukraine seien Faschisten am Werk.“

     

    Hört sich nach einer "schönen" Verschwörungstheorie an. Der eine Strippenzieher der alles übel alleine auslöst und begründet.

  • Beide Seiten befinden sich in einem Krieg, also führen BEIDE Seiten Kriegspropaganda!

     

    Wer hier versucht "westliche Qualitätspresse" und russophobische Feindbeschwörung zu unterscheiden, ist schon mittendrin verwickelt - als Kriegspartei!

     

    Qualitätspresse, die eine ist, weiß das. Das ist kleines Einmaleins der Auslandsberichterstattung. Sie versucht zumindest, sich mit keiner Seite gemein zu machen und von einem neutralen Standpunkt aus zu berichten.

    Preisfrage: Wo in Deutschland haben wir noch Qualitätspresse?

    • @Rosmarin:

      Natürlich stellen Sie hier einen nüchternen Befund der Lage auf; aber Sie sehen ja hier unter meinem Beitrag: die tumb skandierende Litanei so mancher Jünger "westlicher Qualitätspresse" will sich aus ihrer auffällig unreflektierten Dauerschleife nicht wirklich diskursiv herauswagen.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Rosmarin:

      "Wo in Deutschland haben wir noch Qualitätspresse?"

       

      Hier: taz, faz, Süddeutsche Zeitung, Zeit, Tagesschau, Heute, n-tv, Spiegel usw. usw.

      Das heißt nicht, dass nicht auch hier Fehler bei der Berichterstattung passieren, aber es geschieht eben nicht grob systematisch oder gar intentional manipulierend.

       

      Im Übrigen gilt: Sich mit keiner Seite gemein zu machen heißt noch lange nicht, dass alle Seiten "informativ" sind.

       

      Sich mit keiner Seite gemein zu machen, heißt in Foren wie diesen oft: Keine Standards zu haben.

       

      Wer NICHT versucht, Qualitätspresse von russischer Staatspropaganda zu unterscheiden, ist Kriegspartei - im Dienste des Kremls.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Et vice versa

        Zitat von @tagtest: „Wer NICHT versucht, Qualitätspresse von russischer Staatspropaganda zu unterscheiden, ist Kriegspartei - im Dienste des Kremls.“ - et vice versa. „Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie‘s lesen.“ (Karl Kraus) Warum soll das ausgerechnet für die EU-Diplomaten in Brüssel und heutzutage anders sein?

        Merke: An der EU-Politik sind auch nicht nur Spurenelemente von Zweifel erlaubt. Schon der Versuch ist strafbar.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @Reinhardt Gutsche:

          "Merke: An der EU-Politik sind auch nicht nur Spurenelemente von Zweifel erlaubt..."

          Die Qualitätsmedien sind voll von kritischen Berichterstattungen und Interviews zu EU-Politikern. Tag für Tag.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        "Wer NICHT versucht, Qualitätspresse von russischer Staatspropaganda zu unterscheiden, ist Kriegspartei(!!) - im Dienste des Kremls(!)."

        ... jaja ... oder : "Wer nicht für uns ist , ist gegen uns !"

        Es ist nicht zu fassen !

        Hey , Amerikaner , wir sind hier nicht in Amerika . Vermute mal , Sie sitzen gelangweilt im Natohauptquartier in Brüssel und geben hier (vermutlich noch in anderen Medien) den US-"Wahrheits"Troll , mit Ihrer penetranten , im Tenor inhaltlich gleichbleibenden Propaganda Show .

        Nach dem Motto : Neben den ZDF-Atlantikbrücken-Klebers wird ja auch das Kleinvieh gebraucht , das Mist macht .

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Ihr Beitrag kommt einmal mehr ohne konkrete Inhalte aus. Nein, wir haben hier keine Qualitätspresse, Tagtest. Qualitätsjournalismus informiert. Er verlegt sich nicht aufs Manipulieren, Vorkauen und Bevormunden.

        Wie z.B. die jüngste SPIEGEL-Kampagne: "Deutschland muß erwachsen werden". Das ist, und ich verwende hier ein vom Bundesfinanzminster eingeführtes Wort, Dumpfbackenjournalismus.

         

        Was soll "erwachsen" als politische oder soziologische Kategorie sein? Trotzdem verschwendet der SPIEGEL den Hauptteil einer Ausgabe (vor ca. 2 Wochen) damit Leser prinzipiell für unmündig und urteilsunfähig zu halten. Man spricht dort vom "Wutrausch". Den haben angeblich diejenigen die nicht mehr der behaupteten politischen "Elite" hinterherlaufen (Kurbjuweit).

         

        Es ist eher von einem "Idiotierausch" der herrschenden Medien zu sprechen deren Vertreter glauben sie könnten auf ganz naive Weise die Meinungsführerschaft beanspruchen.

         

        Von Meinungsvielfalt ganz zu schweigen. Man vergleiche die online-Teile von SPIEGEL und SZ. Das ist faktisch das Gleiche. Eine müllartige Ansammlung von Allerweltsnachrichten.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @Ulrich Frank:

          "Ihr Beitrag kommt einmal mehr ohne konkrete Inhalte aus."

          Auch das ist natürlich wieder Unsinn - auf die Frage von Rosmarin: "Wo in Deutschland haben wir noch Qualitätspresse?" antworte ich selbstverständlich sehr konkret inhaltlich. (Nochmals, wenn Sie Dissertationen lesen wollen, gehen Sie bitte in die Universitätsbibliothek) Sie sind eben nur nicht meiner Meinung. Wenn ein konkreter Inhalt nicht mit Ihrer Meinung übereinstimmt, heißt das nicht, dass er nicht konkret ist. (zu anderen konkreten Inhalten vgl. auch mein Post vom 31.12.2015, 13:00 an Ihre Adresse) Etwas weniger Egozentrik bitte.

           

          Dass im Übrigen Medien über viele Geschehnisse "das Gleiche" berichten, ist oft trivial zu erklären. Oder wollen Sie unbedingt, dass aus "Meinungsvielfaltsgründen" die Hälfte der Zeitungen für den Januar 2016 für Deutschland hochsommerliche Temperaturen mutmaßen?? Das überlassen wir dann wohl doch lieber den üblichen verschwörungstheoretischen blogs wie "voltairenet.org" etc. bevor wir dazu plädieren, das Niveau der Deutschen Qualitätsmedien auf ähnlich verschwörungstheoretisches Niveau herabzusenken.

           

          Zum Thema Wutrausch: Den können Sie tagtäglich in diversen Internet-Foren wie z.B. metatagesschau verfolgen...von gewissen Antworten an meine Adresse ganz zu schweigen...;-)...

          • @6120 (Profil gelöscht):

            Auf das von Ihnen ins Spiel gebrachte "Triviale" - und davon strotzen die "Qualitätsmedien", inkl. Wetter, Empfehlungen zur Kleidung (wir sind ja alle Kinder) sowie z.B. wertvollste Boulevardsendungen im öffentlich-rechtlichen, darauf brauchen wir nicht abzuheben. Wir können aber einmal bemerken was von den meisten Medien NICHT, oder keinesfalls ausreichend, oder verfälscht, gebracht wird: z.B. in welche miserable Lage die südeuropäischen Länder (und nicht nur diese) durch das deutsche Spardiktat gebracht wurden: wenn man da überhaupt etwas serviert bekommt sind es "Erfolgsmeldungen" welche durch Zahlen die Misere verschleiern, z.B. massiven Sozialabbau bis in die Krankenversorgung, Azswanderung usw. oder es kommt sporadisch so scheibchenweise daß blos kein dauerndes Interesse entsteht.

             

            Es ist dann auch klar daß stets der Herr Schäuble das letzte Wort hat!

             

            Ihr Rekurs auf "Verschwörungstheorie" ist das Standardargument derjenigen die eine Diskussion durch Diskriminierung abwürgen wollen. Damit locken Sie auch einem Hund hinter dem Ofen kein müdes Lächeln mehr ab!

            • 6G
              6120 (Profil gelöscht)
              @Ulrich Frank:

              "...Wir können aber einmal bemerken was von den meisten Medien NICHT, oder keinesfalls ausreichend, oder verfälscht, gebracht wird: z.B. in welche miserable Lage die südeuropäischen Länder (und nicht nur diese) durch das deutsche Spardiktat gebracht wurden..."

               

              Sie sind schlicht nicht informiert über die ausgezeichnete Informationstiefe der Qualitätsmedien. Über die Gründe für diesen Umstand möchte ich hier nicht weiter spekulieren.

              Die von mir genannten Qualitätsmedien quellen jedenfalls über von guten informativen Analysen über die "miserable Lage [in welche] die südeuropäischen Länder (und nicht nur diese) durch das deutsche Spardiktat gebracht wurden", hier eine spontane Zufallsauswahl zum Thema Griechenland: http://www.spiegel.de/politik/ausland/wirtschaftskrise-griechenland-droht-die-massenarmut-a-772787.html

              http://www.tagesspiegel.de/politik/krise-der-eurozone-mit-dem-spardiktat-gegen-das-europaeische-sozialmodell/12036022.html

              http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/griechenland-armut-studie-boeckler-stiftung

               

              usw. usw. etc. pp.

               

              Es ist einfach, ähnliche Informationen für andere südeuropäische Länder zu finden.

               

              Sie sollten vielleicht einmal in Ruhe deutsche Qualitätsmedien studieren, bevor Sie sie haltlos kritisieren.

              • @6120 (Profil gelöscht):

                Dann bitte mal konkret zu Ihrer spontanen Zufallsauswahl. Worin besteht beim Spiegelartikel die Informationstiefe. Es werden ein paar Beispiele aufgezählt ohne überhaupt nur zu erwähnen woher diese Zustände kommen. Wo steht im Spiegelartikel z.b. warum sich an der Steuerhinterziehung nichts ändert. Einzig der Tagesspiegel-Kommentar streift wenigstens im Ansatz die ökonomischen Ursachen, von Tiefe kann man da aber auch kaum reden. Artikel wie diesen hier http://www.sopos.org/aufsaetze/50dc887f5e504/1.phtml würde ich da schon eher als gründlich bezeichnen. Nur leider liest man solche Analysen in unserer "Qualitätspresse" nie. Ein bisschen mitleidiges Gejammert über die soziale Verelendung in Griechenland ist für mich kein Qualitätsjournalismus.

                • 6G
                  6120 (Profil gelöscht)
                  @Jochen Rohwer:

                  Der User Ulrich Frank fragte nach einer Situationsbeschreibung der Misere. Dazu habe ich eine Zufallsauswahl an Artikeln verlinkt, die dem Genüge tun (und sehr wohl auch natürlich ein wenig den Hintergrund beleuchten).

                   

                  Dass Sie nun zusätzlich andere Fragen über Hintergründe etc. aufwerfen, kann ich verstehen, war aber nicht die Frage des Users. Sie müssen schon den Kontext meiner Antworten würdigen.

                   

                  Aber dass natürlich die Qualitätsmedien auch voll von Artikeln über die Hintergründe der griechischen Misere sind (Klientelsystem, zu wenig Druck auf griechische Oligarchen, Bankenrettung etc.), davon können Sie zuverlässig ausgehen. Allein Sarah Wagenknecht hat in unzähligen Talkshows genügend Richtiges dazu gesagt - Ist Ihnen das wirklich entgangen? Noch ein Beispiel, gerade spontan gegoogelt: Zum Thema "Sozialisierung der Kosten der Bankenrettung in der Finanzkrise" können Sie für den griechischen Kontext genügend Kritisches in einem stinkkonservativen Blatt wie dem Handelsblatt nachlesen:

                  http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/ezb-studie-die-wahren-ursachen-der-griechischen-tragoedie/3356102.html

                   

                  Sie sehen, dafür brauche ich nicht Karl Heinz Roth im "Ossietzky" zu lesen (was keine Kritik an dem Artikel sein soll - wenngleich man natürlich z.B. den Zusammenhang zwischen "Klientelsystem" und "Durchsetzung von Basislöhnen" auch kritischer analysieren könnte...!).

                   

                  Dass die Mehrheit der Qualitätsmedien vielleicht dennoch auch ein wenig mehr die Eigenverantwortung der Griechen thematisiert, ist für Linke traditionell eine eher etwas unangenehmere Wahrheit.

                   

                  Kurz und gut, Qualitätsmedien im Westen leuchten die gesellschaftliche Realität in aller Regel schon ganz ordentlich aus. That's the bottom line.

                   

                  Nichts hält Sie im Übrigen davon ab, zusätzlich Dissertationen zu konsultieren, um Ihren Wissensdurst weiter zu stillen...Das ist aber nicht die Aufgabe von Qualitätsmedien.

              • @6120 (Profil gelöscht):

                -?-"Sie sollten vielleicht einmal in Ruhe deutsche Qualitätsmedien studieren, bevor Sie sie haltlos kritisieren."-?-

                 

                Interessanter Aspekt - machen Sie Ihrerseits das eigentlich mit den russischen Medien? Können Sie überhaupt russisch?

                • 6G
                  6120 (Profil gelöscht)
                  @H.G.S.:

                  "Interessanter Aspekt - machen Sie Ihrerseits das eigentlich mit den russischen Medien?"

                   

                  Yes

  • Warum guckt Putin immer drein, als ob er gerade eine ordentliche Tracht Prügel bezogen hätte?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Haha! Ein Statement von Ihnen war so schön, dass ich es mir gemerkt habe. Es ging ungefähr so:

      "Putin. Schon sein dackelhafter Blick zeigt uns, dass wir es mit einem zu tun haben, der etwas kompensieren muss. Vorsicht!"

      Danke dafür.

      • @Ruhig Blut:

        Hm, allerdings ist mir der aggressiv dreinblickende oder der selbstherrlich grinsende Autokratentypus auch nicht lieber.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Das Vetrauen der Menschen in die hiesige Medienlandschaft schwindet.

     

    Die Verkaufszahlen der Printausgaben gehen stetig zurück.

     

    Die Ukraineberichterstattung hat ein nie dagewesenes Echo der Entrüstung bei der Leserschaft hervorgerufen.

     

    Selbst der ZDF- Programmbeirat hat reumütig Fehler in der Korrektheit der Ukraine- Berichterstattung eingeräumt.

     

    Die Verflechtung zwischen den Edelfedern der Presse und transatlantischen Organisationen/Bündnissen wie German Marshall Fund, Aspen Institut, MSC, Trilaterale Komission, Atlantikbrücke etc sind offensichtlich.

     

    Ich denke Meinungsbildung durch die 4. Gewalt funktioniert nicht mehr wie gewünscht und halte eine Gegenöffentlichkeit für einen reinigenden Prozess zur Neugestaltung im Presse- und Medienbetrieb.

     

    RT und Kremlpropaganda ist doch nicht das Problem.

     

    Ich finde es bezeichnend, das ich mich durch eine Satire-Sendung wie "Die Anstalt" mitunter besser informiert fühle als durch so manch einen Spiegelbericht.

     

    Das wär meine Bitte an die TAZ:

    Bleibt im auch im Jahr 2016 unvoreingenommen, kritisch und sachlich.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      "RT und Kremlpropaganda ist doch nicht das Problem."

      Exakt das IST das Problem. Weil diese politischen Kampfinstrumente im Dienste stehen, die russische Bevölkerung zu verblöden. ("russische Urlauber in Soldatenuniform in der Ostukraine gestorben" etc. etc. Sorry, aber dieser höhnische blanke Kreml-Zynismus auf Kosten des Todes der eigenen Soldaten hat doch mit Journalismus nichts zu tun! Ich empfehle einigen ideologischen Hardlinern hier dringend, sich diesen ganzen Dreck doch einmal bewusst zu Gemüte zu ziehen.)

       

      "der ARD - Programmbeirat hat reumütig Fehler in der Korrektheit der Ukraine- Berichterstattung eingeräumt."

      Der ARD-Programmbeirat ist ein dilettantischer Teil des Problems und nicht der Lösung, vgl. die entspr. Diskussionsrunde zur Ukraine-Berichterstattung hier, wo Christian Nef den Vorsitzenden des Programmbeirats, Paul Siebertz, pulverisiert: http://www.ardmediathek.de/tv/ARD-Sondersendung/Diskussionsrunde-Ausgewogene-Berichters/Das-Erste/Video?documentId=24247914&bcastId=3304234

       

      "Das wär meine Bitte an die TAZ:

      Bleibt im auch im Jahr 2016 unvoreingenommen, kritisch und sachlich."

      Diese Bitte teile ich vollumfänglich. Danke.

  • Ich bin ja in einem Land aufgewachsen, wo Propaganda omnipräsent war. Da wurde ja auch dekretiert, dass das richtig war, was von der richtigen Seite kommt, im Zweifel vom Feind meines Feindes. Es war dann immer zum Haareraufen, wenn man das Halbwissen über sein Land oder das Nachplappern der DDR-Nachrichten bei seinen linken West-Freunden (gar nicht mal DKPler) als selbst sich links sehender Mensch immer wieder korrigieren musste. Und heute plappert der "Linke" eben RT nach, weil das ja so schön antiwestlich ist. Ja, man kann sich besser informieren - gerade heute gibt es unzählige Möglichkeiten sowohl in der weitgestreuten Meinungsvielfalt des Medien wie im Internet. Da muss man nicht im übertragenden Sinne Gerhart Löwenthal und Eduard von Schnitzler gegenüberstellen und dann denken, wenn man beide gehört kann man sich für eine Seite als Wahrheit entscheiden.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Ich stimme Ihnen vollständig zu. Aber um zum Thema des Artikels zurückzukehren - und wissend, dass gerade die Ideologen in der Diaspora (also z.B. deutsche Putinisten von der "Linken") oftmals die unbelehrbarsten Hardliner sind - möchte ich doch auch anregen, dass in der Tat vermehrte Aufklärung in Russland selbst bitter nötig ist. Die Energie sollte sich also tatsächlich darauf fokussieren - und nicht dort verpuffen, wo sowieso Hopfen und Malz verloren ist.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Leider ist in keiner Ihrer hier vorgetragenen Wortmeldungen irgendein konkreter Bezug auf ein reales Faktum zu entnehmen. Außer einer echauffierten Frontbildung zwischen Westen=gut und Rußland=schlecht. Kein Hinweis auf geschichtliche Verursachungen, kein Hinweis auf eklatante und nicht unabsichtliche Fehlleistungen der westlichen Medien. Aber natürlich, unser Vorhof im Osten braucht "Aufklärung". - Mögen Sie einmal den Realitätstest unternehmen, TAGTEST. Das hilft aus der Position des kalten Kriegers heraus.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @Ulrich Frank:

          "...kein Hinweis auf ...nicht unabsichtliche Fehlleistungen der westlichen Medien...."

           

          Well, that's your call. I am not going to prove something that doesn't exist. Absichtliche(!) "Fehlleistungen" gibt es in westlichen Medien praktisch nicht - es wäre sonst schon längst Thema seriöser öffentlicher Auseinandersetzungen. Sehr wohl aber gibt es, für jeden unvoreingenommenen Beobachter offensichtliche, plumpe zynische Kreml-Propaganda. Oder wie beurteilen Sie die russische Berichterstattung über "verstorbene Russen in Soldatenuniform in der Ostukraine"? Das ist keine singuläre Entgleisung, sondern systematische, abgrundtief zynische, die eigenen im Kampf gestorbenen russischen Soldaten verachtende, Kremlpropaganda.

          That's the niveau we are talking about, my dear friend!

          • @6120 (Profil gelöscht):

            Absichtliche(!) "Fehlleistungen" gibt es in westlichen Medien praktisch nicht - es wäre sonst schon längst Thema seriöser öffentlicher Auseinandersetzungen.

             

            @Tagtest: Chomskys Propagandamodell kennen Sie sicherlich. Wie stark funktionieren die freie Medien des Westens nach diesem Modell Ihrer Meinung nach?

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @Ulrich Frank:

          "Leider ist in keiner Ihrer hier vorgetragenen Wortmeldungen irgendein konkreter Bezug auf ein reales Faktum zu entnehmen..."

           

          Das ist natürlich völliger Unsinn. Ich verweise z.B. auf meine Posts vom 31.12.2015, 10:35 oder 11:43.

          Im Übrigen muss man in einem Forum wie diesem selbstverständlich nicht Common Sense Wissen im Stile einer Doktorarbeit belegen.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Wie Sie sich hier scheint´s, persönlich mit einer schweren Troll-Paranoia-Infizierung rumquälen wollen, ist beachtlich.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        "... anregen, dass in der Tat vermehrte Aufklärung in Russland selbst bitter nötig ist. "

        Nix wie hin , ihr selbsternannten Aufklärer , nach Putin-Land , nach Russland ! Ihr Anti-Putinisten und Putin-Troll-Austreiber , TAGTEST-GRISCH&Konsorten und alle ! Am besten nehmt ihr auch noch das Kroppzeug von Pegida und AfD mit auf euren Kreuzzug . Wünsche viel Erfolg ! Bei sooo vielen Putinisten auf einen Schlag !

    • @Hans aus Jena:

      Was sieht denn so ein

      "sich selbst als links sehender Mensch"

      so Bezeichnendes an sich?

      Gehört so ein Blick nicht eher ins Reich der Romantik? -Sie sehen ja, dass Sie nun erkennen mussten, Sie sind gar keiner (wenn ich Sie recht verstanden habe)

  • Nanu? Sollte nicht nur die Planwirtschaft Grenzen haben, sondern auch die freie Marktwirtschaft?

     

    Der "der neuen Brüsseler Taskforce" steht "nicht einmal ein eigener Sender zur Verfügung", und das ist angeblich ein mittleres Problem. Warum? Weil sich die Wahrheit offenbar viel schlechter verkauft, als sie sich verkaufen sollte.

     

    Während Putin "mit der geballten Kraft seiner staatlichen Medien auf ganz Europa zielt", fühlen sich westliche Medienmacher offenbar vollkommen machtlos. Kein Wunder. Berichterstattung kostet. Vor allem, wenn sie außerhalb des eigenen Machtbereiches stattfindet. Angeblich "rechnen" sich diese Kosten nicht. Zumindest dann nicht, wenn sie Profit abwerfen und damit Investoren locken sollen.

     

    Nun: Die Polen haben grade vorgemacht, wie man von Putin das Siegen lernen kann. Unabhängige Medien sind für die dortige Regierung ein unnützes Risiko. Sie untergraben die staatliche Macht und die Kontrolle der gewählten "Demokraten" über polnische Gehirne. Weg damit also! In Russland geht es schließlich auch ganz ohne demokratisches "Gedöns". Und angeblich sogar viel effizienter. Beängstigend effizient geradezu.

     

    Nun: Was die dauerklammen Polen können, können finanzstarke EU-Strategen ganz bestimmt noch sehr viel besser. Wär doch gelacht, wenn mit dem EU-Haushalt für "strategische Kommunikation" nicht mindestens so gut Politik zu machen wäre, wie mit dem Staatshaushalt der Rot-Weißen. Und überhaupt: Wer braucht schon eine Freie Presse, wenn er Kontrolle haben kann? Die Brüsseler

    Wahrheitsfinder und –verbreiter ganz offensichtlich nicht. Die brauchen nur ganz, ganz viel Sicherheit.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Der Hammer, von Rebecca Harms:

     

    „Ich habe wirklich Angst vor der russischen Propaganda, denn der Kreml finanziert Marine Le Pen und den rechtsextremen Front National in Frankreich und versucht gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, in der Ukraine seien Faschisten am Werk.“

     

    Harms, Opfer westlicher Propaganda?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ach was, die ist immer noch sickig weil sie in Russland als Persona non grata gilt. Der Anlaß für ihre Abweisung am Flughafen war übrigens bezeichnend. Sie wollte den Prozess gegen die ukrainische Berufssoldatin Sawtschenko beobachten. Diese Dame ist Mitglied im Neonazi-Batallion "Aidar".

  • Was Westeuropa und vor allem Deutschland angeht, so besteht wohl keine Gefahr, mit „Qualitätsjournalismus“ unterversorgt zu werden. Die Forderung nach der Einrichtung der Task Force kam eher aus den Ländern des ehemaligen Cordon sanitaire. Hier sehen sich die verhältnismäßig großen russischen Minderheiten wohl gerne das Staatsfernsehen des Kreml an und müssen deshalb vor der gefährlichen muttersprachlichen Propaganda geschützt werden.

  • Man muss fast lachen, wenn es nicht so traurig wäre, die TAZ macht Propaganda für die Propaganda der westlichen Medien gegen die russische Propaganda.

     

    Seid ihr euch da nicht zu schade?

    • @Iannis:

      Nicht jeder journalistische Artikel ist gleich Propaganda - auch wenn einige Putintrolle das gerne so darstellen wollen...

  • Eine "Wahrheits-Taskforce" der EU gegen die "Russenpropaganda" , oder : Wie die in ihrer Substanz zerbröselnde Gemeinschaft mittels einer lächerlichen Aktion ihr Image polieren zu müssen scheint .

    Nun ja , der Anschein der Verlogenheit ihrer Russlandpolitik in Sachen Ukraine ist einfach nicht aus der Welt zu schaffen . Siehe z.B. (für viele) :

    https://www.foreignaffairs.com/articles/russia-fsu/2014-08-18/why-ukraine-crisis-west-s-fault ,

    - oder auch schön : http://www.voltairenet.org/article183335.html

     

    Die geballte Macht des westlichen "Qualitätsjournalismus" schafft es nicht , bestimmte Wahrheiten im Mediensmog von Desinformation , Halb- und Viertelswahrheiten verschwinden zu lassen .

    Doch ja - wer wollte das bezweifeln ? - : WIR sind , waren und werden immer bleiben : DIE GUTEN und WAHREN !

  • Kontrolliert die taz eigentlich noch ihre Wortwahl oder ist man endgültig auf Spiegelniveau gelandet.

  • Putin vor einem Apple. Keìne gute propaganda.warum zeigt er sich nich nicht mit dem russischen pendant

    • @Demokrat:

      Vielleicht ist auch dieser beitrag nur ein teil der westkichen verschwoerung gegen putin.Warum stellt die taz solche bilder rein? in russland waere das sicher nicht passiert.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @Demokrat:

        "Vielleicht ist auch dieser beitrag nur ein teil der westkichen verschwoerung gegen Putin"

         

        So muss es sein! Putin zu verApplen - so eine Frechheit...;-)...Haben Sie gerade schon die aktuelle Schlagzeile bei RT gelesen? - "Die taz als NATO-Organ enttarnt!" Die Wahrheit kommt immer ans Licht!

  • Man hat die Russische massive Desinformationswelle viel zu lange ignoriert, oder gemeint, man stünde drüber. Durch Untätigkeit überläßt man dem Gegner aber automatisch das Feld - und muß den Kürzeren ziehen. Ich stehe oft in pol. Foren einer Unzahl von Putinisten entgegen. Was wir Demokraten gegen Troll-Armeen aufbieten, ist lediglich eine Handvoll Idealisten, die ohne Bezahlung gegen den Totalitarismus einstehen. Das kann ganz schön frustrierend sein. Und dann muß man von Dingen wie North Stream 2 hören, wo Deutschland selbst die Sanktionen gegen den Aggressor unterläuft, indem Gabriel Bücklinge in Moskau macht und Merkel die Sache zum Ereignis lediglich auf Unternehmensebene erklärt... pfffftt!

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @Cetric:

      "...Ich stehe oft in pol. Foren einer Unzahl von Putinisten entgegen..."

      Ja, diese intentionalen Diskussionszerstörer, übrigens auch oft unbezahlt, sind in der Tat lästig. Ab einem bestimmten Punkt gilt dann einfach: "Don't feed the Putinist" - Mit Lügnern und Propagandisten kann man nicht diskutieren.

      (Zum Glück sind die Journalisten der westlichen Qualitätsmedien grosso modo gut ausgebildet und folgen soliden journalistischen Standards.)

      Bedauerlich wird es allerdings, wenn z.B. auf öffentlich-rechtlichen Foren wie metatagesschau die dortigen Moderatoren zum Teil sogar mit diesen Chaoten fraternisieren...und anfangen, diese gegen seriöse Kritik durch Zensur Letzterer zu schützen.

  • Ganz allgemein würde ich behaupten, daß 2016 DAS Schicksalsjahr Europas werden wird.

     

    Oder war es schon 2015?

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Man muss leider im wieder feststellen, dass der elementare Unterschied zwischen derzeitiger russischer Lügenpropaganda und westlichem Qualitätsjournalismus (und damit meine ich ausdrücklich in erster Linie ganz orthodoxe Nachrichtensendungen wie Tagesschau oder Heute oder Zeitungen wie faz, taz, Süddeutsche, Spiegel usw.) bei so manchem Zeitgenossen im antiwestlichen bzw. antikapitalistischen Furor instrumentell untergeht.

    Es unterstreicht die Notwendigkeit, dem dreisten russischen Lügenstakkato entgegenzutreten.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Was ich mich noch frage, fühlen Sie sich z.b. über die Ukrainekrise tatsächlich durch die von Ihnen benannten Medien gut und umfassend informiert? Und wenn ja, nach welchen Kriterien bewerten Sie die Informationen aus diesen Medien.

      • @Jochen Rohwer:

        "..nach welchen Kriterien bewerten Sie die Informationen aus diesen Medien"

         

        Solche Art Fragen hat er weiter unten, schon mir als "Troll-Fragen" apostrophiert. Vulgo: Er kneift bisher.

        • @H.G.S.:

          Ich denke, dass wohl eher er selber ein Troll ist. Die Apologeten westlicher Propaganda tummeln sich ja überall. Alleine schon bezgl Klaus Klebers heute oder der illustrierten Bildzeitung Spiegel von Qualitätsjournalismus zu sprechen ist ein Witz.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Ich frage mich ehrlich, wovon Sie eigentlich sprechen. Tagesschau und Heute sind mehrfach der Nachrichtenmanipulation überführt worden. Seit wann ist der Spiegel ein seriöses Medium und die taz entlarvt sich alleine schon durch solche Überschriften. Wir sollten lieber mal ganz still vor der eigenen Türe kehren, bevor wir uns über andere Länder erheben.

      • @Jochen Rohwer:

        Die Presse hier ist Frei. Wenn Sie diese Unterschied nicht erkennen, dann sind Sie nicht zu beneiden.

        • @anton philips:

          "Die Presse hier ist Frei. " Finden Sie das nicht eine reichlich oberflächliche Behauptung? Wie meinen Sie das denn genau? Der grösste Teil der gedruckten Presse gehört heute wenigen Familien und Konzernen. Das öffentlich rechtliche Fernsehen ist mit seinen Nachrichtensendungen mehrfach der Manipulation überführt worden. Was nützt da eine proforma Pressefreiheit.

          • 6G
            6120 (Profil gelöscht)
            @Jochen Rohwer:

            "...Das öffentlich rechtliche Fernsehen ist mit seinen Nachrichtensendungen mehrfach der Manipulation überführt worden..."

            Nein, das ist falsch. Es werden allenfalls ganz vereinzelt Fehler moniert (und das zum Teil auch noch fälschlicherweise, wie die Entgleisungen des unprofessionellen ARD-Programmbeirats zur ARD-Ukraine Berichterstattung dokumentieren).

            Nochmals, wenn Sie sich mit Medienpropaganda auseinandersetzen wollen, dann beschäftigen Sie sich mit der obszönen russischen Staatspropaganda, die z.B. tote russische Soldaten in der Ostukraine als verstorbene Urlauber verhöhnt.

            You are looking at details and missing the elephant.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Würden Sie Ihren "westlichen Qualitätsjournalismus" beispielsweise auch den EU-Ländern Polen (Mediengesetz) und Ungarn attestieren wollen?

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @H.G.S.:

        "Würden Sie Ihren "westlichen Qualitätsjournalismus" beispielsweise auch den EU-Ländern Polen (Mediengesetz) und Ungarn attestieren wollen?"

         

        Na also, geht doch. Sie fangen an, sich selbst Gedanken über das zu machen, was Qualitätsjournalismus ausmacht (wenn auch verpackt in dem Versuch, Fangfragen zu stellen, but anyway...). Weiter so.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      "...westlichem Qualitätsjournalismus..."

       

      Davon ist nicht viel übrig geblieben. Wir sind ja schon so weit, dass sich z.B. SPON dieses Jahr für Artikel entschuldigen musste, weil sie offensichtlich absurd waren.

       

      Es ist immer ein Fehler, in einem Konflikt zu glauben, dass eine Seite die Wahrheit gepachtet hat. Das Beste ist, beide Seiten anzuhören und sich eine eigene Meinung zu bilden.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie soll ein (kritisches) Individuum eine eigene Meinung bilden, ohne die zahlreichen reellen Gegebenheiten nachprüfen zu können. Es geht darum, eine Unzahl Material zu sichten und zu verifizieren.

        Das kann eienr allein nicht schaffen!

        • @Harry Haller:

          Man kann z.b. die Nachdenkseiten lesen. Das hilft bei der Nachrichtensichtung.

        • @Harry Haller:

          "Das kann eienr allein nicht schaffen!"

           

          Richtig. Man kann es aber wenigstens versuchen. Einfach einer Seite zu glauben, ist der einfachste, aber auch schlechteste Weg.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die letzten 2 Sätze unterstreiche ich gern ganz fett.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        "...Das Beste ist, beide Seiten anzuhören und sich eine eigene Meinung zu bilden..."

         

        Sie sagen es. Und nachdem man beide Seiten angehört hat, weiß man als aufgeklärter, unvoreingenommener Mensch, dass Russland Lügen-Propaganda in plump-dreister Form betreibt, während im Westen Qualitätsjournalismus vorherrscht. Das heißt nicht, dass nicht auch in westlichen Zeitungen gelegentlich etwas Falsches steht. Dies jedoch auf einem Niveau mit dem russischen Lügenstakkato zu verorten, offenbart nur, dass man entweder selbst Teil der russischen Lügenmaschinerie oder derart antikapitalistisch eingenebelt ist, dass in dieser ideologischen Dunstglocke keine Differenzierung mehr möglich ist.

        • @6120 (Profil gelöscht):

          Kann man "Qualitätsjournalismus" eigentlich beweisen?- Sie geben sich nämlich diesbezüglich sehr resolut mit Ihrer Behauptung.

          • 6G
            6120 (Profil gelöscht)
            @H.G.S.:

            "Kann man 'Qualitätsjournalismus' eigentlich beweisen?"

            Bin ich jetzt hier Ihr germanistisches Kindermädchen oder was? Schauen Sie doch selber nach, wenn es Sie interessiert.

            • @6120 (Profil gelöscht):

              Nö, - aber einen sauber souveränen Intellekt haben Sie mit dieser Antwort zum besten gegeben.

              • 6G
                6120 (Profil gelöscht)
                @H.G.S.:

                "...einen sauber souveränen Intellekt haben Sie mit dieser Antwort zum besten gegeben."

                Allerdings. Dem Versuch, klassische Troll-Diskussionen a la "kann man Qualitätsjournalismus eigentlich beweisen?" anzuzetteln, komme ich zuverlässig mit dem intellektuellen nassen Lappen. Alles weitere wäre intellektuelle Zeitverschwendung. Sorry.

                • @6120 (Profil gelöscht):

                  Die Mitleser dieses Forums dürften nun einen genügenden Einblick in Ihre Debattenbelastbarkeit gewonnen haben.-Sorry.

        • @6120 (Profil gelöscht):

          " Und nachdem man beide Seiten angehört hat, weiß man als aufgeklärter, unvoreingenommener Mensch, dass Russland Lügen-Propaganda in plump-dreister Form betreibt, während im Westen Qualitätsjournalismus vorherrscht."

           

          Und genau das sehe ich anders. Weder verbreitet man in Russland nur Lügen, noch herrscht im Westen Qualitätsjournalismus vor. Beide Seiten betreiben Propaganda und versuchen die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen.

          • 6G
            6120 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Weder verbreitet man in Russland nur Lügen, noch herrscht im Westen Qualitätsjournalismus vor."

             

            Natürlich. Gelegentlich sagt der Kreml auch die Wahrheit - genauso wie gelegentlich westliche Qualitätsmedien nicht immer Recht haben (deswegen machen sie aber noch lange keine Propaganda - diesen Unterschied sollten Sie schon konzedieren).

            Wie Sie vielleicht selbst an Ihrer eigenen Wortwahl merken, ist aber der Ausgangspunkt der beiden Positionen an derart entgegengesetzten Wahrheits-Polen, dass ein nivellierendes Fazit der Form "alle beeinflussen" sich freiwillig oder unfreiwillig in den Dienst der Kreml-Agitation stellt, die propagandistisch Wahrheit und Propaganda-Lüge bis zur Ununterscheidbarkeit vermengen möchte.

            • @6120 (Profil gelöscht):

              Warum muss ich denn den Tipp eigentlich immer wieder wiederholen? Lesen Sie sich mal die Definition von Propaganda durch.

              • 6G
                6120 (Profil gelöscht)
                @warum_denkt_keiner_nach?:

                "...Lesen Sie sich mal die Definition von Propaganda durch."

                Sie sind nach dem User H.G.S. schon der Zweite, der "Beweise!" bzw. "Definitionen!" hören will. Diese Schlachtrufe als Ersatz für Diskussionskontinuität sind in solchen Foren immer zuverlässige Indikatoren dafür, dass jemand Diskussion zerstören will.

                 

                Ich schlage vor, dass Sie sich gemeinsam mit dem User H.G.S. über "Definitionen!" und "Beweise!" weiterunterhalten. Sie haben sicher gegenseitig mehr Verständnis für Ihre jeweiligen Positionen. Das nenne ich dann eine echte Win-Win-Win-Situation. Für uns alle drei, wohlbemerkt.

                • @6120 (Profil gelöscht):

                  Naja,- mit Ihrem pompösen Worthülsen-Karneval kommt man nunmal zu keinerlei echtem Erkenntnisgewinn.- Ein rein lustig drauflos schwadronierender Behauptungschoral den Sie hier verbreiten möchten. Pech für Ihre Position: Hier aüßern sich nunmal nachdenkende Mitmenschen zu der Komplexität von Themen.

                • @6120 (Profil gelöscht):

                  Stimmt. Tatsachen und klare Begriffe stören das sw/ws Bild.

  • Ich begruesse diese Aktivität ausdrucklich. Es war höchste Zeit, dass Europa etwas gegen die Russische Lugen-Baronen etwas unternimmt. Das es jetzt an Geld mangeln sollte, dürfte nicht dazuführen dass es nicht ausgebaut wird - das Geld muss her.

    Die verlogenheit womit manche hier über die Westen herzieht ist bezeichnend. Ihr darf das nur weil die Westen Euch von die Russische Diktatur befreit hat. Schon vergessen?

    Wahrscheinlich!

    • @anton philips:

      "Ich begruesse diese Aktivität ausdrucklich."

       

      Warum überrascht mich das jetzt nicht?

       

      "Ihr darf das nur weil die Westen Euch von die Russische Diktatur befreit hat."

       

      Wann ist das denn passiert? Es waren die Menschen selbst, die die Diktaturen in ihren Ländern gestürzt haben, während man sich (bei Ihnen?) in Brüssel auf die atomare Vernichtung der Menschheit vorbereitet hat.

       

      PS: Die Sowjetunion war keine "russische" Diktatur. Die Diktatoren kamen aus mehreren Teilrepubliken. Die meiste Zeit aus der Ukraine und Georgien.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Es waren die Menschen selbst, die die Diktaturen in ihren Ländern gestürzt haben..."

        Ja und nein. Ich weise darauf hin, dass der Anfang der Revolutionen (Ende 80er/Anfang 90er Jahre) zu einem guten Teil initial eine "Revolution von oben" war. Ohne "Perestroika" und "Glasnost", eingeführt durch Gorbatschow, wären diese Revolutionen nicht passiert. Und wie fragil solche Vorgänge sind, kann man an dem Rollback unter Putin zur Zeit anschaulich miterleben.

        • @6120 (Profil gelöscht):

          Das stimmt schon, aber Anton Philips sprach von einer Befreiung durch den Westen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            ist auch so. Nur weil Reagans politik die SOviet Union (damals mit RUSSISCHE Diktatoren an der macht) in die Knie zwang, hat Gorbachev gehandelt.

            • @anton philips:

              Ich habe niemals in der Sowjetunion gelebt. Seitdem die SU unterging, geht es dem normalen Westdeutschen schlechter.



              Wiedervereinigung mit der Aufnahme von 18 Mio Menschen in unser westdeutsches Sozialsystem, die nie dort eingezahlt haben einschl. Aufnahme von intoleranten Nazis in Deutschland und auch in die EU (Ungarn, Polen, Balten etc.), die das tolerante Klima des Westens völlig verdorben haben, sind keine Vorteile für den Menschen aus dem Westen.

               

              Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.







               

              • 6G
                6120 (Profil gelöscht)
                @Age Krüger:

                "Wenn Putin Osteuropa einschl. der DDR annektiert, sollte man ihm ewig dankbar sein."

                Ich glaube, so etwas nennt man Kriegstreiberei. Never mind.

                • @6120 (Profil gelöscht):

                  Jedenfalls "so etwas":

                   

                  O-ton @tagtest:

                   

                  ...(besonders katastrophal hat sich die US-Passivität in Syrien ausgewirkt - ein absoluter Verrat an der syrischen Demokratiebewegung und Bevölkerung).

                  Und genau diese kursichtige außenpolitische Planlosigkeit der USA unter Obama, ganz im Geiste der "Splendid Isolation", fällt eben im Steinmeier-Europa auf äußerst fruchtbaren (besser gesagt: verheerenden!) Boden der opportunistischen Appeasementpolitik-Übereinstimmung. Leider.

            • @anton philips:

              Das ist aber eine steile These. Reagans Politik hat uns fast in die atomare Vernichtung geführt. Nicht in die Freiheit. Es war mit sehr viel Glück verbunden, dass dieser Typ, bei dem man nie wusste, ob er von Dummheit oder Wahnsinn getrieben wird, nicht den Schlusspunkt gesetzt hat.

  • Ich kann nur jedem Empfehlen, seinen Verstand auch mit den Informationen von "NOVOSTI RT" zu füttern und sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Die hiesigen Informationen bauen zu wenig auf Fakten auf, sind schlecht oder garnicht recherchiert und unsterstellen sowohl bei den Lesern als auch bei den Russen ein gehöriges Maß an Dummheit. Von Paradeleistungen deutscher Journalisten, wie z.B. Roth's eigenverantwortlich verändertes Putin-Interview ganaz zu schweigen.

    Also, um es kurz zu machen, Novosti ist sicher kein Hort der Seligkeit und Reinheit, aber genausowenig ist der derzeitige Journalismus in der Wertegemeinschaft eine Sternstunde der Information. Der eigene Verstand ist gefragt - allerdings nicht gefordert!

  • Europäische Wahrheiten?

    Ich bin fest davon überzeugt, dass es auf beiden Seiten nicht um die Wahrheit geht. Denn es geht immer um die Macht und deren Erhalt. Es geht immer ums Geld, um unser Geld.

    So war es, so wird es immer sein!

    Guten Rutsch!

  • Die TAZ-Redaktion zeigt Humor ;-) Propaganda über Propaganda gegen Propaganda.

  • Ach so. Fast vergessen. Den Begriff "Russenpropaganda" hätte ich in der TAZ nicht erwartet. Etwas mehr Niveau bitte.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ist halt ein Zeichen dafür daß eine gewisse Saloppheit einreißt. Vielleicht schaut da die frivole Lust am Untergang hervor.

  • Muss man denn in einem Artikel über russische Lügen ausgerechnet Frau Harms mit der fragwürdigen Aussage zitieren:

     

    „Ich habe wirklich Angst vor der russischen Propaganda, denn der Kreml finanziert Marine Le Pen und den rechtsextremen Front National in Frankreich und versucht gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, in der Ukraine seien Faschisten am Werk.“

     

    Das ist schon sehr grenzwertig. Wenn die "Wahrheiten" der Task Force dieser Art sind, ist es auch besser, wenn sie im Verborgenen arbeitet.

     

    Das soll nicht heißen, dass in den russischen Medien nicht allerlei Unfug herumschwirrt. Aber wir haben ja auch keine Task Force, um den Unfug unserer "Qualitätsmedien" zu korrigieren, die versuchen, unsere Meinung zu bilden.

    • 6G
      6120 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Muss man denn in einem Artikel über russische Lügen ausgerechnet Frau Harms...zitieren Das ist schon sehr grenzwertig."

       

      Frau Harms hat doch völlig Recht - Was beschweren Sie sich hier?

       

      Kreml-Verbindung zu Front-National? - Here we go: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Millionen-aus-Moskau-fuer-den-Front-National/story/10142448

       

      Kreml-Anschuldigung gegen die Ukraine als Faschisten? - Here we go: http://www.nzz.ch/meinung/der-kreml-entlarvt-sich-selbst-1.18475993

       

      You shouldn't debate facts. Once again, Frau Harms hat absolut Recht. Und es ist schon seit Dekaden so, dass insbesondere Grüne Menschenrechtler (Kelly, Bastian)russischen Despoten ein Dorn im Auge waren und sind (die aber bekanntlich gerne mit FJS dealten).

      Jeder entscheidet selbst, auf wessen Seite er steht.

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Ich kann leider keine Unterlagen finden, inwieweit diese Erste russisch-tschechische Bank, die den Kredit gewährte, direkt der russischen Regierung gehört. Vom Namen ausgehend scheint auch das EU-Mitglied Tschechien daran beteiligt zu sein.

         

        Haben Sie einen Link zu den Besitzverhältnissen dieser Bank?

      • @6120 (Profil gelöscht):

        Sie müssen die Aussage von Frau Harms schon richtig lesen.

         

        Auch wenn man im Kreml Beziehungen zum Front National unterhält, so wird er nicht (oder zumindest nicht wesentlich) von der russischen Regierung finanziert. Die Partei ist in Frankreich entstanden und trägt sich auch dort. Es wäre ja schön, wenn es sich nur um einen fremdem „Trojaner“ handelt.

         

        Und was die Faschisten in der Ukraine betrifft. Die sind ja auch wirklich vorhanden und bewaffnet. Alle Versuche der Regierung in Kiew, dies zu ändern, sind bis jetzt gescheitert. In Russland wird das Problem vielleicht übertrieben dargestellt. Dafür wird es von Ihren „Qualitätsjournalisten“ so gut wie verschwiegen.

         

        „Jeder entscheidet selbst, auf wessen Seite er steht.“

         

        Wenn es keine „gute“ Seite gibt, sollte man keine wählen.

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Sie müssen die Aussage von Frau Harms schon richtig lesen."

          Ein Eigentor. Frau Harms meint, ganz entgegen Ihrer Fehlinterpretation, dass der Kreml immer wieder die Kiewer Regierung selbst als faschistisch bezeichnet, ich zitiere aus dem von mir verlinkten (und von Ihnen offensichtlich nicht gelesenen...) NZZ-Artikel: "...Moskaus Staatsmedien brandmarkten die neuen ukrainischen Machthaber ausnahmslos als «Banderowzy» – als Gesinnungsgenossen von Stepan Bandera und seiner Ukrainischen Aufstandsarmee..."

          Ihre Behauptung, die westlichen Qualitätsmedien hätten die Existenz rechtsextremer Kräfte in der Ukraine verschwiegen, ist geradezu grotesk falsch. Im Gegensatz zum propagandistisch-hysterischen russischen Lügenstakkato liefern westliche Qualitätsmedien diesbezüglich allerdings eine angemessene, ausgewogene Darstellung, die der tatsächlichen Bedeutung dieser Position Rechnung trägt.

          Abschließend: Es ist ein Propagandaziel des Kremls, zu suggerieren, es gäbe "keine" gute Seite, "alle" lögen usw. Mag sein, dass niemand perfekt ist. Aber deshalb einfach alles gleichzusetzen (anstatt sich mit dem "relativ Besten" anzufreunden) offenbart einen zurückzuweisenden eklatanten Mangel an Differenzierungsvermögen.

          • @6120 (Profil gelöscht):

            «Banderowzy»

             

            Ist doch richtig. Die Kiewer Regierung hat Bandera den Titel "Held" verliehen.

            • 6G
              6120 (Profil gelöscht)
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              Wollen Sie ernsthaft bestreiten, dass der Kreml lange versucht hat, die Kiewer Regierung nach der Maidan-Revolution als faschistisch zu verunglimpfen? Ich zitiere noch einmal aus der NZZ:

               

              "Des Kremls liebste Verdrehung der Wahrheit ist dabei die Saga der «faschistischen Junta». Auf der Welle der Maidan-Revolution seien in Kiew «Nazis» an die Macht gekommen, deren Schergen unerbittlich Jagd auf die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine machen würden."

              Nochmals, wollen Sie in Abrede stellen, dass Russland derartige Propaganda betreibt? Die Maidan-Revolution war im Kern freiheitlich-demokratisch motiviert. Daran ändert die Teilnahme Rechtsextremer, die bei den anschließenden Wahlen zu Splitterparteien degradiert wurden, letztlich nichts. Da können die Kreml-Propaganda und Westdeutsche Linksradikale noch so gegen aufheulen.

              • @6120 (Profil gelöscht):

                Schwarz/ Weiß denken muss wirklich Spaß machen.

                 

                Ich bestreite ja gar nicht, dass die russischen Medien den Einfluss von Faschisten auf die Regierung übertreiben. Er lässt sich aber eben auch kaum verleugnen. Ein Problem ist ja, dass die Regierung in Kiew versucht, die Faschisten rechts zu überholen. Oder wie soll man den Heldentitel für Bandera sonst verstehen? In unseren „Qualitätsmedien“ wird so etwas kaum (Ich schreibe kaum, nicht nicht.) thematisiert. Jeder biegt sich halt die Wahrheit, so wie er sie braucht.

                 

                „Die Maidan-Revolution war im Kern freiheitlich-demokratisch motiviert.“

                 

                Das stimmt schon für den Beginn der Demonstrationen. Aber nach kurzer Zeit hat ein Gebräu aus Oligarchen und rechten Elementen die Führung übernommen. Das Ergebnis kennen wir. Der Selbstbedienungsladen für Oligarchen wird mit anderen Gaunern an der Spitze weiter geführt und die Rechten haben ihre eigenen Streitkräfte. Das kann man doch nicht einfach unter den Tisch kehren.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Tja, die Frau Harms gehört zu den transatlantischen Grünen welche sich die gängige Propaganda mit großen Löffeln zugeführt hat. Und welche einfach herumpoltert wie es bei den Grünen üblich ist. Man höre sich auch die Reden der Herren Özdemir, Hofreiter und Kretschmann an (die des letzteren insbesondere zu Stuttgart 21, bevor er dann Regierungschef wurde und zum Thema vollkommen einknickte).

       

      Wenn es zum Schwur kommt und man Rückgrat zeigen müßte sind die Grünen weg und das auf kaum noch zu ertragende Weise.

      • @Ulrich Frank:

        Zu Stuttgart 21 gabs einen Volksentscheid. Die Grünen sind eben Demokraten und halten sich an die Demokratischen Spielregeln, ganz im Gegensatz zu Putin und seinen Oligarchen...

        • @Grisch:

          Demokratie sieht anders aus. In einer Demokratie wird abgestimmt /bevor/ etwas angefangen wird. Zu Stuttgart 21 gab's einen nachgeschobenen Volksentscheid, als mit dem Bau schon begonnen worden war und mit Ausstiegskosten von 2 Milliarden EUR gedroht wurde. Noch höhere Baukosten waren bereits bekannt aber sie wurden verschwiegen. - Es ist immer die alte Leier, aber sie wird gerne gespielt. Die Grünen waren zu feige und zu bequem um sich gegen die SPD durchzusetzen.

        • @Grisch:

          In einem Dorf im schönen Schwarzwald hat die Bevölkerung bei einen Abstimmung entschieden, dass eine Windkraftanlage gebaut werden soll. Der CDU Gemeinderat hat sich darüber hinweg gesetzt. Soviel zum Thema Demokratie.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Dass Russland unter Putin die Medien in plumpster Form als lügendurchsetzte Propagandawaffe benutzt, ist dem aufgeklärten Menschen in freiheitlichen Rechtsstaaten klar.

    Diesem Versuch der Verseuchung des Medienraums mit russischen Propagandalügen entgegenzutreten halte ich für richtig. Wohlwissend, dass dies nicht einfach ist, da das russische Stakkato an Lügen und Propaganda seinesgleichen sucht. Und in der Tat sollte die EU-Aufklärungsarbeit mit Schwerpunkt auf russisch geschehen, weil es schließlich um die Aufklärung der russischen Bevölkerung geht.

     

    Aber auch im Westen ist die Zurückweisung des russischen Lügen-Tsunamis wichtig. Betrüblich ist zum Beispiel, dass selbst die Tagesschau als öffentlich-rechtliches Medium zwar guten Journalismus betreibt, in ihrem Meinungsforum aber mit offensichtlich schlecht bezahlten Moderatoren diesem antiwestlichen Propaganda-Stakkato schlicht erliegt und aus verschiedenen Gründen offensichtlich nicht in der Lage (oder gar Willens!) ist, in diesem Zusammenhang die Einhaltung der eigenen Forums-"Netiquette" zu verteidigen.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Der ÖR betreibt vielleicht guten Journalismus, aber das versickert in Sendungen wie "Die Anstalt", während in den Nachrichten und den Hauptsendungen - wie wir es nennen - "strategische Kommunikation" läuft.

       

      Wer in der ÖR-Filterblase gefangen ist, sollte einfach mal einen Schritt zurücktun, alle Propaganda gleichermaßen sich anhören und feststellen, "the pot calls the kettle black", und im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Zugestanden daß von einer Idealisierung Putins Abstand genommen werden muß. Und davon daß Rußland medial nicht eigene Interessen wahrnimmt - selbstverständlich. Aber zugleich ist zu beachten daß nicht Rußland in Mexiko Militärmanöver durchführt sondern die NATO vor den Grenzen Rußlands.

       

      Die Bereitschaft der Westmächte unter der hegemonialen Führerschaft des wirtschaftlich maroden und finanziell Amok laufenden US-Imperiums zu lügen und zu betrügen ist von immenser Qualität, mit Madison Avenue und Hollywood-Methoden verfeinert. Und nicht Vladimir Putin versteig sich dahin zu sagen "Krieg (gegen den Irak) ist sexy sondern Tony Blair, der westliche Christenmensch.

       

      Siehe auch die Besitzverhältnisse der westlichem Medien wie auch 9/11 welches letztendlich aufzuklären niemand angreift.

       

      Daß es eine große Anzahl grundehrlicher und anständiger US-BürgerInnen gibt welchen die Entwicklung ihres Landes jeden Schlaf raubt muß nicht erwähnt werden. Die haben in TIME-Magazine Bernie Sanders zum Mann des Jahres gewählt, nicht die Frau Merkel. Die wurde nur von der Redaktion aufgestellt, wahrscheinlich mit arrangiertem Hintergrund.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      -?- "seinesgleichen sucht"-?-

       

      "Astroturfing ist eine westliche Spezialität." - (Wo @Ulrich Frank hier weiter unten recht hat, hat er recht.)

  • Eine gute Sache. Wir dürfen nicht alles so bierernst nehmen. Schon der Name Stratcom ist super. Strategisches Kommando, das klingt gut. Wo ist 007? Es geht um die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Welcher Dienst könnte da besser sein als Yahoo ? Dessen deutschsprachige Nachrichten speisen sich vor allem aus FOCUS und die Welt. Welche Quelle könnte seriöser sein?

  • Jupp, jetzt muß die EU nur noch mit der " Wahrheit...mit der ganzen Wahrheit " kommen. Dann geht bei mir der Lachsack an. Es ist ätzend und blödsinnig das Ganze.

    Hans-Ulrich Grefe

  • Merkwürdig. Auf RT sehe ich Berichte und Bilder der grausamen Szenen aus der Türkei beim Zusammenschiessen der Kurden, nicht in unseren Medien. Wahrscheinlich russische Propaganda, die unseren Verbündeten Erdogan schlecht machen soll. Dann Bilder der langen Schlangen von Öltransportern des IS in die Türkei, eine Propaganda der Russen. Herr Erdogan würde sofort seinen Stuhl als Präsident räumen, wenn das wahr wäre. Ist vermutlich von TR inszeniert und die kleinen toten kurdischen Kinder waren unter über 200 "getöteten PKK-Kämpfern", da die Türkei, wissen wir aus der Tagesschau, nur Terroristen tötet Warum ich dennoch RT sehe? Vielleicht lügen Tagesschau und Co?

    • @robert2112:

      die Entscheidung fiel Mitte letzten Jahres. Man war sich uneins, ob man den Kurden helfen wollte. Doch die Türken hatten die bessere Lobby. Zudem hat Angela Merkel entdeckt, das die AKP die CDU der Türkei ist. Daher, so die Logik, muss man alles gut finden, was auch die AKP gut findet. Etwas Nationalismus ist jederzeit willkommen.

  • ...Herr Donath, wo sind Sie??!

  • Dass Eric Bonse diese Gegenmaßnahmen nicht toll findet kann ich mir denken, schreibt er ja wöchentlich auf telepolis / heise.de, das sich in besonderer Weise der russischen Sicht auf die Kriegführung widmet.

    • @nzuli sana:

      In 66 Artikeln, die Eric Bonse zwischen 2011 und heute auf TELEPOLIS geschrieben hat, widmen sich acht dem Ukraine-Konflikt bzw. dem Verhältnis zwischen Rußland und dem Westen. Die Mehrzahl der Texte bezieht sich auf europäische Finanz- und Wirtschaftspolitik, die Griechenlandkrise, Spanien ...

  • „IS-Kämpfer fliehen in die Ukraine, um dort zu kämpfen“, hieß so eine Ente, die Moskau am 23. Oktober in die Welt setzte. „Nationalisten aus der Ukraine und die IS-Terroristen werden von ein und derselben Zentrale gesteuert“, meldeten russische Medien am 25. Oktober. Fein säuberlich haben dies die neun Experten der neuen EU-Taskforce aufgeschrieben, die streng abgeschirmt von der Außenwelt im Prachtbau des Europäischen Auswärtigen Dienstes im Brüsseler Europaviertel arbeiten.

    Komisch. Diese zwei -angeblich russischen- Meldungen hören sich so schwachsinnig an, dass es mich interessieren würde, aus welcher russischen Mediengosse unsere neu eingerichtete Expertentruppe sie gezogen hat. Jedenfalls ist dies das erste Mal, das ich so einen Quatsch höre, und ich weiß nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, solchen Müll zu bearbeiten.

    Ich würde raten, sich lieber auf die russischen Meldungen zu konzentrieren, die wirklich Substanz haben. Das geht aber leider nur schwer durch Gegenpropaganda, sondern nur durch ehrlichere und anständigere eigene Politik und Berichterstattung!

  • "Klar ist nur, dass sich die Kampfzone ausweitet." - Der Artikel hätte auch: "West- gegen Ostpropaganda" überschrieben sein können. Um nichts anderes handelt es sich nämlich. Ich traue keiner Seite. Ich halte auch nicht - wie manche in den alternativen Medien - Putin für einen guten Menschen, der vom bösen Westen falsch dargestellt wird. Selbstverständlich ist er genauso machtbesessen und verantwortungslos, wie seine westlichen Gegenspieler. Stellt man das in Rechnung, lohnt es sich, Blogs wie "Propagandaschau", "Themen der Zeit" und gelegentlich auch "Medienanalyse International" zu lesen: nicht, um alles zu glauben, aber als Korrektiv westlicher Propaganda.

  • Das Niveau sinkt und Entertainment ist angesagt. Na, Brüssel hat ja Geld in Mengen und kann das Volk dann mit Propaganda unterhalten und manipulieren. Ach...eigentlich...Ptopaganda...da war mal was, ist mehr als 70 Jahre her.

    Hans-Ulrich Grefe

  • Wir haben den Informations- und Propagandakrieg. Und der verlotterte "freie Westen" mit seinen angeblichen Werten tut sich dabei nicht gerade auf positive Weise hervor. Die Intransparenz der "taskforce" spricht eine eigene Sprache. Astroturfing ist eine westliche Spezialität.

    • @Ulrich Frank:

      Was erwarten Sie? Kann man denn die Astroturfing Zentrale beim russischen Geheimdienst einfach besuchen gehen?

       

      - nicht? Äh, stimmt die gibts ja angeblich gar nicht...

       

      Transparenz und Repression kann man schon an Kleinigkeiten erkennen... wenn man will...