Letzte Generation protestiert auf Sylt: Luxusbar in oranger Farbe
Klimaaktivist:innen besprühen die Innenräume einer Bar. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass Reichtum und CO2-Ausstoß miteinander zu tun haben.
![Eine Sonne im Dunst über einem Strand Eine Sonne im Dunst über einem Strand](https://taz.de/picture/6314789/14/329984761-1.jpeg)
„Wir können nicht warten, bis die Flammen auch die Reichen in ihren Luxusresorts erreichen und sie zum Umlenken bewegen“, fügte er hinzu. Rauch von den schlimmen Waldbränden in Kanada hat zu massiver Luftverschmutzung an der US-Ostküste geführt und unter anderem New York in apokalyptisch wirkenden Dunst gehüllt.
Bereits am Dienstag hatten fünf Aktivist:innen der Letzten Generation den Zaun des Flughafens auf der Nordseeinsel Sylt durchschnitten, waren auf das Gelände gelangt und hatten ein Flugzeug fast komplett mit oranger Farbe besprüht. Die Demonstranten hatten auch die Triebwerksabdeckungen des Jets entfernt und Farbe in die Turbinen gesprüht. Vier Personen klebten sich auf den Tragflächen fest, eine Person auf dem Asphalt vor der Maschine.
„Reichtum und CO2-Ausstoß geht Hand in Hand“, betont die Klimagruppe und verweist darauf, dass ein Prozent der Menschheit, das die reichsten Menschen umfasst, etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen verursache. „Wenige Superreiche befeuern die Katastrophe mit ihren Luxusemissionen“, kritisierte die Aktivistin Judith Beadle.
Noch mehr Farbe für mehr Sichtbarkeit
![Ein Jet komplett in orange Ein Jet komplett in orange](https://taz.de/picture/6314789/14/sylt-jet-letzte-geneation-2.jpeg)
Am selben Tag war eine Aktivistin der Klimaschutzgruppe nach einer Protestaktion an der Hamburger Universität wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt worden. Vor fast einem Jahr hatten Vertreter der Letzten Generation das Audimax und außen mit einer schwer zu entfernenden Farbe besprüht, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert regelmäßig die Forderungen und Methoden der Letzten Generation. „Nicht ankleben, sondern anpacken“, sagte er kürzlich mit Blick auf die Aktivisten, die sich auf Straßen festkleben, um ihrer Forderung nach entschiedenerem Klimaschutz Nachdruck zu verleihen. Bei einer anderen Gelegenheit hatte Scholz die Aktionen der Letzten Generation als „völlig bekloppt“ bezeichnet.
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