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Der Berliner Senat plant scharfe Einschnitte. Am Wochenende gingen Tausende mit dem Bündnis „unkürzbar“ dagegen auf die Straße Foto: Stefan Boness

Kürzungen im Berliner HaushaltKultur vor dem Aus

Berlin will drei Milliarden Euro einsparen. Eine riesige Kulturszene bangt gemeinsam mit Jugendclubs und anderen um ihre Existenz. Fünf Betroffene berichten.

R und 40 Milliarden Euro auf der Ausgabenseite, knapp 3 Milliarden davon nicht durch genug Einnahmen gedeckt. Das ist die missliche Situation der Berliner Landesfinanzen für 2025. Die soll das Abgeordnetenhaus, das Berliner Landesparlament, am Donnerstag durch den Beschluss eines Nachtragshaushalts, einer Art Update des Haushalts, bereinigen – zumindest formal. Denn misslich wird die Lage dann bei jenen, die im nächsten Jahr mit weniger Geld auskommen müssen.

3 von 40 Milliarden, das könnte sich oberflächlich betrachtet gar nicht so schlimm lesen: Noch nicht mal jeder dreizehnte Euro, muss das nicht gehen ohne gravierende Schnitte? Nein, denn die 3 Milliarden sind aus weit weniger herauszusparen gewesen: Über ein Drittel des Landeshaushalts ist für Gehälter und Mietzahlungen fest gebunden. Und zum Vergleich: In der gescheiterten Ampelregierung auf Bundesebene drohte dieselbe Summe, nämlich 3 Milliarden, die Koalition schon vor einigen Monaten platzen zu lassen – obwohl der Bundeshaushalt rund 480 und nicht 40 Milliarden Euro groß ist.

Worüber der schwarz-rote Senat – Berlins Landesregierung – und die Opposition im Abgeordnetenhaus aus Grünen, Linkspartei und AfD seit über einem Jahr streiten: Wie kommt es, dass der Haushalt überhaupt so angewachsen ist und Berlin, wie es Finanzsenator Stefan Evers (CDU) nennt, über seine Verhältnisse lebe? Denn auch wenn man Inflation und Tarifsteigerungen herausrechnet, bleibt ein Anstieg.

Alles sei die Schuld der Vorgängerkoalition, also der bis Ende April 2023 amtierenden rot-grün-roten Regierung mit Franziska Giffey (SPD) an der Spitze. Die habe die öffentlichen Ausgaben gerade in den Coronajahren fortwährend gesteigert. Von wegen, kontern Grüne und Linkspartei. CDU und die weiter regierende SPD hätten den Haushalt nochmal kräftig aufgestockt, um eigene Interessen zu bedienen. Tatsächlich präsentierten die Fraktionschefs der Koali­tions­partner Ende 2023 nur dreieinhalb Wochen vor dem Beschluss des Landeshaushalts für 2024 und 2025 eine Liste weiterer Ausgaben: Die summierten sich auf zusätzliche 800 Millionen.

Wiederum kaum einen Monat später rechnete der besagte Finanzsenator als Gast einer SPD-Fraktionsklausur Ende Januar vor: 3 Milliarden seien akut einzusparen, absehbar noch 2 weitere. Seither liefen die Diskussionen, wo wie zu kürzen sei. Die Opposition wirft Schwarz-Rot dabei vor, zwar lange geredet zu haben, aber nur intern im kleinen Kreis und nicht mit denen, die von den Kürzungen betroffen sein würden.

Am 19. November schließlich stellten CDU und SPD Journalisten ihre Kürzungspläne vor, eine Woche später beschloss der Senat ebendas als Entwurf jenes Nachtragshaushalts, über den an diesem Donnerstag das Landesparlament entscheiden soll. Der Senat verweist darauf, bei den Sozialausgaben nur knapp 4 Prozent zu kürzen, während es im Kulturetat 11 Prozent sind. Doch auch „nur“ 4 Prozent sorgen in einem 3,8 Millionen-Einwohner-Land für viele Betroffene. Laut Opposition hätten sich manche Härten durch höhere Kreditaufnahmen, die trotz Schuldenbremse erlaubt sein sollen, vermeiden lassen – was die Regierung bestreitet.

Fünf Protokolle mit Betroffenen

„Unsere Existenz war akut gefährdet“

Elisa Georgi ist Sprecherin des ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik

„Das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U), das Kulturquartier silent green und der Projektraum SAVVY Contemporary sind im Berliner Bezirk Mitte angesiedelt. Wir sind drei Häuser mit verschiedenen künstlerischen und kulturellen Angeboten. Die Palette reicht von Konzert- oder Kinoabenden mit Eintritt bis hin zu Ausstellungen oder Workshops, die sich kostenfrei an eine bestimmte Gruppe richten. Unsere Häuser sind nicht nur Orte der Kunst, sondern auch Plattformen für Begegnung, gesellschaftliche Teilhabe und internationalen Austausch – mit über 200.000 Be­su­che­r:in­nen jährlich.

Die hier arbeitenden Personen, frei oder angestellt, schöpfen aus jahrelanger Erfahrung durch Vernetzung, Fachwissen, aber auch ganz spezifische Ortskenntnisse, sind sensibilisiert für die Communitys in den Ortsteilen Wedding und Moabit, können gezielte Angebote machen. Beim ZK/U mit seiner Vereinsstruktur arbeiten zwischen 15 und 20 Menschen. Die Festangestellten lassen sich an einer Hand abzählen, alle anderen sind entweder Selbständige mit häufigen Aufträgen im Haus oder Freiberufler:innen.

Das ZK/U befindet sich seit vier Jahren in einem öffentlich geförderten Ausbauprozess, es wurde an der Verdopplung unserer Fläche gearbeitet als ein klares Bekenntnis zu mehr Raum für Begegnung und Kultur. Unter anderem dadurch haben sich bei uns die Strukturen und Prozesse in den vergangenen Jahren zum Glück stabilisiert; sonst könnten wir gar nicht arbeiten.

Die Veröffentlichung der Sparliste der schwarz-roten Koalition Ende November hat uns dann ziemlich schockiert. Unsere Existenz war akut gefährdet. Das ZK/U, silent green, SAVVY und der Schinkel Pavillon standen zusammen mit einer Minuszahl in der Liste – minus 560.000 Euro.

Das ist ungefähr die Hälfte vom uns zur Verfügung stehenden Budget aus einem Senats-Fördertopf. In den vergangenen Wochen war absolut unklar, was das konkret für uns vier Orte bedeuten sollte, ob wir alle gekürzt werden oder ob ein Haus oder zwei Institutionen komplett aus der Förderung rausfallen und andere gar nicht. Das ist eine sehr unangenehme Situation, die eine Art Konkurrenzdenken aufmacht, was niemand von uns möchte. Es wäre das falsche Zeichen, jetzt gegeneinander zu arbeiten. Wir sind wie ein großes Team. Unsere gemeinsame Presse­erklärung, die als Protestnote zu verstehen ist, ist daher ein solidarischer Akt.

Nach Wochen des Bangens wurde diese Kürzung laut der aktuellsten Liste zurückgenommen – wir scheinen Glück zu haben und können vorerst aufatmen. Genau wissen wir es aber erst am Donnerstag. Das zeigt, wie prekär die Lage ist und wie schnell unsere Arbeit beendet werden könnte.“

„Das zieht uns den Boden unter den Füßen weg“

Ein Lehrer an einer Integrierten Sekundarschule in Berlin-Kreuzberg

„Wir arbeiten seit Jahren mit dem Gefühl, den Mangel zu verwalten. Und jetzt wollen sie uns noch mehr wegnehmen. Die jetzigen Kürzungspläne bedeuten für uns zum Beispiel, dass wir in Zukunft wohl weniger Klassenfahrten machen können, denn die Budgets dafür werden gedeckelt.

Neuerdings können wir zwar aus den uns zugeteilten Mitteln auch Reisekosten bezahlen. Aber wenn wir das machen, wird das Geld dann wieder an anderer Stelle fehlen, etwa bei der Ausstattung. Das kann sich dann negativ auf das Budget für Schulmaterialien auswirken. In meinem Fachbereich, der Sonderpädagogik, stehen mir in der Regel rund 1.000 Euro jährlich zur Verfügung. Die brauche ich auch: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade anregendes und qualitativ hochwertiges Material eine wichtige Grundlage für die Förderung von Schü­le­r*in­nen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen bildet.

Die Alternative ist, dass wir Materialien privat anschaffen. Das habe ich auch schon gemacht. Aber das ist ja keine wirkliche Lösung. Wenn wir keine guten Räume, keine gute Ausstattung haben – das zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Da fehlt die Grundlage. Das frustriert uns alle.

Ganz schön bunt hier. Aber wie lange noch? Berlin muss sparen Foto: Dirk Sattler/imago

Übrigens werde ich selbst, Stand heute, in Zukunft weniger Geld verdienen. Der Nachteilsausgleich fällt weg – das war zusätzliches Geld für diejenigen, die sich gegen eine V­erbeamtung entschieden haben. Regulär bekommen wir den erst seit einem halben Jahr, seit Juni. Es war für mich mit einer 85-Prozent-Stelle rund 250 Euro brutto pro Monat.

Für die Kol­le­g*in­nen an sogenannten Brennpunktschulen fällt auch die Brennpunktzulage weg. Das waren auch etwa 300 Euro bei einer vollen Stelle.

Es bräuchte meiner Meinung nach ein komplettes Umdenken in der Politik – weg von der Dämonisierung der Schulden­last hin zu deutlich mehr Mut für Investitionen in die Zukunft.

Es gibt ja die Idee, wenn schon nicht die große Bildungsreform zu stemmen ist, dann wenigstens viel mehr Freizeitangebote in die Schulen zu holen. Also bis zum Mittag Unterricht zu machen und danach Sportangebote oder Kurse. Das wäre vor allem auch für die Mädchen wichtig, für die gibt es außerhalb der Schule viel weniger Angebote als für Jungen.

Aber auch das würde ja Geld kosten. Und immer neue Sparvorgaben rücken diese Idee in weite Ferne. Das ist auch aus Sicht der Bildungsgerechtigkeit falsch. Denn für Kinder aus wohlhabenden, bildungsnahen Familien werden diese Möglichkeiten dann eben privat organisiert. Wir bräuchten sie aber auch für viele der weniger privilegierten Kinder an unserer Schule.“ Protokoll: Uta Schleiermacher

„Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen“

Andreas Ritter arbeitet bei der Beratungsstelle Pro Familia

„Wir machen Schwangerenberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung, also die Pflichtberatung vor einem Schwangerschaftsabbruch. Aktuell sind im Team 16 Menschen beschäftigt, alle in Teilzeit. Die Einsparungen haben sich in den vergangenen Monaten schon angedeutet. Wir haben eine Stellenerweiterung für 2 Personen à 30 Stunden bekommen im Fachbereich sexuelle Bildung. Eine Person haben wir eingestellt, aber bevor die zweite eingestellt werden konnte, hat der Senat einen Einstellungsstopp verhängt.

Die weitere Stelle, die nicht bewilligt worden ist, war für den Fachbereich Soziale Arbeit vorgesehen, einen Bereich, der ohnehin völlig überlaufen ist. Wir haben immer mehr Nachfrage als Termine. In dem Fachbereich beraten wir über soziale und finanzielle Unterstützung während der Schwangerschaft und Elternzeit. Wenn die Stelle nicht besetzt wird, heißt das, dass wir noch mehr Leute an andere Stellen weiterverweisen müssen, die auch alle überlastet sind.

Montags und donnerstags bieten wir auch eine offene Sprechstunde an. Da kommen hauptsächlich Frauen, die eine Beratungsbescheinigung brauchen, um dann, nach einer dreitägigen Wartefrist, den Abbruch durchzuführen, sofern ein*e Ärz­t*in gefunden wurde. In diese offene Sprechstunde kommen in letzter Zeit so viele Menschen, und weil wir versuchen niemanden abzuweisen, arbeitet das Team weit über unsere eigentlichen Öffnungszeiten hinaus.

Protest gegen die Sparpläne: Tax the rich und Berlin ist Kultur! Foto: Fabian Sommer/dpa

Außerdem werden durch den großen Andrang die Zeitfenster immer knapper, sodass wir Kli­en­t*in­nen häufig nicht gerecht werden können. Wenn eine Frau kommt, die klar für einen Abbruch entschieden ist, dann haut es hin. Aber kommt eine psychisch belastete Person, eine, die in prekären Verhältnissen lebt oder ein zerstrittenes Paar, dann ist es nicht möglich, ihnen die notwendige Unterstützung zu bieten, wenn es ständig an der Tür klingelt. Wir versuchen Folgeberatungen anzubieten, stoßen dabei aber an Kapazitätsgrenzen.

Wir versuchen einen Teil an andere Beratungsstellen weiterzu­verweisen, aber die sind auch völlig überlastet. Frauen berichten uns, dass sie häufig Wochen auf einen Termin warten müssen. Dabei ist das eine Pflicht­beratung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist und bei der die Frauen unter einem immensen Zeitdruck stehen. Dann müssen die Beratungsstellen auch so ausge­stattet werden, dass sie die leisten und die Frauen sie bekommen können.

Die Frauen haben häufig schon eine lange, schreckliche Odyssee hinter sich, wenn sie vor mir sitzen. Sie werden von Frau­en­ärz­t*in­nen mit verurteilenden Kommentaren abgestraft, erhalten keine Telefonnummer für eine Beratungsstelle, sie sind angespannt, im Entscheidungsdruck und wissen nicht, was sie machen sollen. Schließlich rufen sie bei uns an und werden abgewiesen. Wenn es so weitergeht, ist das eine extrem belastende Situation für uns alle.“

„Das löst Ängste im Kollegium aus“

Çığır Özyurt-Güneş leitet den Jugendtreff Laiv in Reinickendorf

„Ich leite einen offenen Kinder und Jugendtreff in Reinickendorf. Wir sind eine Kinder- und Jugendeinrichtung für Kinder ab 8 bis 18 Jahren und darüber hinaus. Wir machen offene Arbeit. Die Kinder können nach der Schule kommen und sich selber beschäftigen oder mit uns zusammen in Projekten ihre Zeit verbringen. Wir haben viele Angebote wie Theater, Boxen, Fußball, Tanzen oder im Studio Musik aufnehmen.

Die Stimmung in unserem Team ist gerade nicht gut. Vieles ist unsicher, wir wissen nicht, wer nächstes Jahr noch weiter arbeiten kann und darf. Das löst Existenzängste im Kollegium aus. Wir haben viele Strukturen aufgebaut und haben Angst, dass sie wieder einbrechen.

Die Kinder werden vielleicht einen Zufluchtsort verlieren oder Projekte verlieren, in denen sie bereits Beziehungen aufgebaut haben. Wir haben auch Jugendliche, die sich engagieren und die Jugendleitercard gemacht haben. Die sind gerade 15, 16 Jahre alt und sehen eine Perspektive für sich in der sozialen Arbeit, haben den Traum, Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter zu werden. Die Nachricht von den Kürzungen hat sie desillu­sio­niert und verunsichert. Sie sagen: Wenn es da keine Zukunft für mich gibt, dann weiß ich nicht, ob ich in diesem Bereich arbeiten will.

Die Kürzungen in unserem, also dem Jugendbereich, sollten nicht so leichtfertig getroffen werden. Eigentlich gar nicht, denn es ist ein existenzieller Bereich für viele Menschen in der Stadt. Das betrifft nicht nur uns, das betrifft auch den Kulturbereich, wo unter anderem auch die kulturelle Bildung mit drinsteckt, die Theaterprojekte in Randbezirken machen mit Geflüchteten und vielen Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die erste Kürzungswelle genau in diesem Bereich stattfinden soll.

Wir haben eine Pandemie hinter uns, die noch gar nicht so lange her ist. Da wurden viele Lücken in diesem System sichtbar. Die Chancenungleichheit zwischen Arm und Reich ist in der Pandemie schon deutlich aufgegangen. Das verschärft sich noch mehr, wenn wir genau in diesem Bereich kürzen. Weil die Pandemie auch noch in den nächsten Jahren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben wid, die im Bildungssystem total zurückgeworfen wurden.

Projekte, die außerhalb der Schule stattfinden, fangen diesen Unterschied auf gerade. Und falls wir nicht noch ärmer werden wollen, wenn wir nicht noch mehr unsere Zukunft in der Stadt verlieren wollen, dann dürfen wir nicht in solch wichtigen Bereichen kürzen.“

„Die Kürzungen befeuern die Schere zwischen den Studis“

Sasan Hosseinpour studiert Jura an der Humboldt-Universität zu Berlin

„Das Monatsende war für mich als Student schon vor den Kürzungen oft hart. Wenn gar kein Geld mehr da ist, muss ich für ein paar Tage Haferflocken essen. Mit den Kürzungen des Senats wird es jetzt finanziell noch enger für mich. Dass das Studierendenwerk ein Drittel weniger Geld vom Senat erhalten soll, bekommen wir Studis direkt zu spüren. Da wäre zum Beispiel der Semesterbeitrag, der mir Sorgen bereitet: Derzeit ist im Gespräch, dass der darin enthaltene Sozialbeitrag um mehr als 40 Prozent auf 90 Euro steigen wird. Ich muss mir den Semesterbeitrag ohnehin schon immer mühsam beiseitelegen und einen Antrag auf Bezuschussung stellen – jetzt wird der Batzen Geld, der pro Semester fällig wird, noch größer.

In letzter Zeit frage ich mich öfter, was ich tun soll, wenn ich mir das Studieren irgendwann gar nicht mehr leisten kann. Mein Vater ist Taxifahrer, meine Mutter bekommt eine kleine Rente. Wen soll ich nach Geld fragen? Vor meinem Jurastudium habe ich eine Ausbildung zum Anlagemechaniker gemacht und eine Weile als Klempner gearbeitet. Weil ich mein erstes Studium abgebrochen habe, bekomme ich kein Bafög und halte mich mit etwas Wohngeld, einem Minijob und einem Studienkredit über Wasser.

Das Mensa-Essen ist für mich und viele andere Studis ohne reiche Eltern die einzige Chance, einmal am Tag ein paar günstige Vitamine zu bekommen. Nun wurden die Preise beinahe um ein Viertel angehoben, und an der Salatbar fehlen vom einen auf den anderen Tag einfach das Olivenöl und der Balsamico. Für viele mag das vielleicht wie ein Witz klingen, aber mal im Ernst: Ich bin mir sicher, dass Kai Wegner beim Mittag im Roten Rathaus seinen Salat nicht trocken essen muss.

Die Kürzungen befeuern die Schere zwischen den Studis nur noch stärker: Die einen bekommen von ihren Chefarzt-Vätern ein WG-Zimmer für 1.000 Euro im Berliner Prenzlauer Berg bezahlt und müssen sich keinerlei Gedanken um Preiserhöhungen in der Mensa machen. Die anderen krebsen in einer Mini-Wohnung in Kaulsdorf-Nord oder in einem auseinanderfallenden Studiwohnheim herum und kommen durch die Kürzungen ganz schön in Bedrängnis.“

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55 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Danke für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Guten Abend, ich habe mal eben schnell gegoogelt, der aktuelle Kulturetat von Berlin ist so hoch wie der von Frankfurt, Hamburg und München gemeinsam. Hier von "Kultur vor dem aus" zu jammern. Ist flennen auf hohem bzw. höchsten Niveau und Imhof nicht angemessen zumal viel Kultur in Berlin auch noch über den Bundeshaushalt finanziert wird.

    Man kann ja über die Verteilung streiten. aber bei der Verschuldung von Berlin ist das Gejammer keinem außerhalb Berlins verständlich zu erklären.

    • @Biker-Ffm:

      Ich bin Föderalist, der der Kulturschatz unserer Republik gewiss nicht zunächst in dieser großen Rand-Stadt verortet.

      Ich bin aber auch jemand, der fair darauf hinweist, dass Ihre genannten drei Städte rund 4,2 Mio. Einwohner zählen, Berlin aber immerhin ja auch rund 3,8 Mio. hat.



      Zur Verschuldung wurde weiter unten schon einiges gesagt.

  • Es sollen grade 300 Millionen in den Neubau des Jahnsport Stadions im Prenzlauer Berg versenkt werden. In Anbetracht der aktuellen Haushaltslage ein seltsamer move.

    • @llorenzo:

      "Baut den Palast der Republik wieder auf"



      (Pigor & Eichhorn)

    • @llorenzo:

      Ne Olympia-Bewerbung muss auch her!

      • @Nansen:

        Und wenn man sie einreicht, wird man auch den Zuschlag bekommen. Seit einigen Jahren will niemand mehr Olympia ausrichten.



        www.deutschlandfun...ympischen-100.html Die Veranstaltungsorte müssen inzwischen schon mit Geld vom IOC gelockt werden. Insofern könnte das Berlin kurioserweise sogar finanziell nutzen, wenn man sich geschickt anstellt.



        Außerdem: Was wäre das für eine Show, wenn Reichskanzlerin Weidel die Spiele '36 eröffnete. Das Rund erbebt in "Wohl Weidel!"-Sprechchören, die Gladiatoren grüßen sie ... ;)

  • Die Berliner Kulturszene wird wohl die Eintritts- und Getränkepreise erhöhen müssen.

    • @Aurego:

      oder sich ein paar Sponsoren suchen.

      • @Machiavelli:

        Sie wären dafür sicher geeignet.

  • Kultur muss man sich leisten können - mehr braucht man dazu glaube ich nicht sagen. Stellenabbau usw. in der Wirtschaft führen zu reduzierten Einnahmen die für sowas zur Verfügung steht.



    Ich bin durchaus für ein "Basisangebot" an Kultur, so wie auch für den öffentlich rechtlichen Rundfunk - aber die Summen die da mittlerweile zusammenkommen sind dann doch in vielen Augen mittlerweile nicht mehr zu rechtfertigen.

    • @hkj2314:

      Für eine Stadt wie Berlin, die mit Städten wie Rom, Paris, Zürich, Madrid und London um die junge mobile Elite konkurriert, reicht ein bisschen "Basiskultur" nicht.

      • @Aurego:

        Wenn Sie Berlin schon mit soöchen Städten vergleichen sollten Sie auch mal die Mietpreise oder die Preise in der Gastro vergleichen. Da kann Berlin aber die Eintrittspreise einfach verdoppeln und die mobile elite spart immer noch Geld.

  • CDU halt - Berlin ist arm, aber nicht mehr sexy.



    Mit Fritze wird es demnächst für alle schlimmer.

  • "Eine riesige Kulturszene bangt um ihre Existenz". Kann man auch als "Eine riesige hochsubventionierte Szene, die kein Produkt anbietet, das sich auch nur annähernd durch Kundennachfrage selber trägt, bangt um ihre Existenz." formulieren. Den Wildwuchs da etwas zu kappen finde ich durchaus angemessen. Fast überall anderswo auf der Welt wird hochklassige Kunst und Kultur auch als Hobby oder Nebenerwerb oder mit Sponsoren und Unterstützern produziert, nicht auf alljährlich regelmäßig nach ein bisschen Rumoren durch Staatsmittel erneut vollfinanzierten Vollzeitstellen.

    • @TheBox:

      Haben Sie den Artikel eigentlich aufmerksam gelesen und darauf geachtet, um welche Art von "Kultur" es sich handelt? Es geht ja nicht nur um Maler, Bildhauer und Musiker, aber auch die sind für eine Stadt wie Berlin unverzichtbar, da sie für die Atmosphäre sorgen, alles andere erst möglich wird. Ist eine Stadt nämlich grau und bietet nichts, dann will da auch keiner hin.

      • @Aurego:

        Ohne jetzt Zahlen nenne zu könne n(dürfte bei Ihnen aber auch nicht anders sein) würde ich sagen - die meisten ziehen in eine Stadt weil sie dort arbeiten können (Nähe Arbeit zu Wohnort) und weniger weil es dort ein Übermaß an Kulturangebot gibt.



        Das mag es geben - das ist dann eben die "Kulturelite" - die darf es weiterhin geben. Dann sollen diese ihre Veranstaltungen selber finanzieren. Es gibt haufenweise Gesangsvereine, Laientheater usw - die treten, man glaubt es kaum, oftmals sogar kostenfrei (für Besucher WIE Veranstalter) auf.

        • @hkj2314:

          Nach Berlin ziehen viele, weil Berlin cool ist. Zu dieser "Kulturelite" gehören auch Startup-Mitarbeiter, die deshalb dort sind, weil es eine interessante Kulturszene gibt.



          Die wirklich guten Leute fragen sich zuerst, wo sie leben wollen, denn Arbeit finden sie überall - oder schaffen selbst welche. Wenn die Kultur nicht öffentlich gefördert wird, was übrigens seit mehr als 2000 Jahren Standard ist, verlieren Städte an Attraktivität. Das ist im Prinzip ganz einfach. Man subventioniert ja auch Flughäfen, um die Attraktivität bestimmter Standorte zu erhöhen.



          Berlin hat natürlich den großen Vorteil, dass es von den europäischen Hauptstädten noch eine der erschwinglichsten ist. Der jährliche Zuwachs des BIP von Berlin von >4% zeigt, dass es sich seit der Wiedervereinigung ganz gut entwickelt hat.

  • "Ich kann nicht nachvollziehen, dass die erste Kürzungswelle genau in diesem Bereich [Jugendsozialarbeit] stattfinden soll." - Die Leute, die damit zu tun haben, sei als Fachkraft oder als "Kund*in", wählen weniger oft oder dürfen gar nicht wählen oder wählen mehrheitlich die "Falschen". Keine CDU/SPD-Kernwählerschaft betroffen, daher wird kein zweiter Gedanke daran verschwendet.

  • Was nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass der Kulturetat Berlins immernoch bei über einer Milliarde Euro liegt, ein vielfaches dessen, mit dem so kulturlose Städte wie z.B. London Künstler subventionierten.

    • @Samvim:

      London hat traditionell ein anderes System:



      Da sponsert Bank X das Großtheater Y mit und schlägt es allen auf die Kontoführungsgebühren drauf.



      Das West End finanziert sich mit engen Stühlen, alten Sälen, viel Sachenverkauf und sehr Populärem.



      Die kleinen, sparsam gehaltenen Kneipentheater junger Wilder sind gefühlt leider seltener geworden.

      Bei uns wird stärker ein Bildungsauftrag des Staats angenommen und mit Schiller & Co. u.a. beim Theater verortet. Und völlig falsch ist das ja auch wieder nicht. Auch Theater ist etwas Lindwurmblut gegen braune Drachen.

    • @Samvim:

      Krank. Das sind ja fast 300€ pro Einwohner und Jahr!

  • Eine Millionenstadt mit Hauptstadtfunktion und ohne größere andere Zentren oder Bevölkerungsschwerpunkte in der weiteren Umgebung ist bereits ein Sonderfall.



    Die provisorische Hauptstadt Bonn konnte stets auch aufs funkelnde Köln verweisen beim kulturellen Angebot. Berlin muss das selbst hinbekommen.

    Konkret aber nur: Wer Geld für sinnlose bis konstraproduktive Auto-Retro-mantik hat, hat auch welches für Kultur zu haben, zumal die den Samen sät für Menschen und ihr besseres Leben.



    (Eine Versorgungsgarantie, denn man sei ja Künstler m/w/d, gibt es dabei nie, sorry).

  • Kultur-GEZ jetzt!

    Was für die Glotze Milliarden wert ist, sollte der Rest-Kultur aller Arten auch zugedacht werden.



    Wenn‘s mal so weit kommt bin ich sofort dabei; wer kann zu nicht versiegendem Fremd-Geldfluss schon nein sagen…

    • @Allesheuchler:

      Wenn dann die Rest-Kultur dann auch Deutschlandweit gleich verteilt wird...



      Ansonsten klares Nein, du kannst keine GEZ für etwas aufsetzen, wo du auf dem Land/in weiten Teilen Deutschlands keinen Zugriff drauf hast. Deutschland zahlen lassen, damit Berliner Kultur genießen können. Das ist Arroganz und mit ein Grund warum der Großteil außerhalb Berlins sich über diese Sparmaßnahmen in Berlin freut. Weil es verdient ist. So wie es ist, kann es nicht bleiben.

    • @Allesheuchler:

      Nein die GEZ-Beiträge sollten der gesamten Kulturlandschaft zugute kommen, statt nur dem aufgeblähten ÖR. Steigen sollten die aber Beiträge nicht.

      Die staatlichen Haushalte subventionieren ohnehin viel zu viel Elitenhobbys (Theater, Orchester etc)

  • Berlin - Paradebeispiel der Folgen von Überschuldung.



    Berlin hat nie gespart und sicher immer mehr verschuldet. Heute sind sie der Schulden wegen kaum noch handlungsfähig.



    An Berlin sieht man, warum man nicht beliebig Neuschulden machen darf. Und diese Lehre sollte auch im Bund beachtet werden.



    Welche Sparmaßnahmen nun für Berlin richtig sind und welche nicht, will ich hier nicht beurteilen müssen. Aber warum muss es immer zuerst die Kultur sein?

    • @Hans Dampf:

      Sorry, aber das ist Unsinn. Berlin war vor 35 Jahren noch eine geteilte Stadt, Westberlin gehörte vor der Wiedervereinigung nicht einmal offiziell zur Bundesrepublik. Natürlich kann man die daraus resultierenden Wunden und Probleme nicht innerhalb weniger Jahre heilen und natürlich braucht man bei einer so großen Stadt dafür jede Menge Geld. Berlin hat die Situation sogar relativ gut gemeistert. Der Status als Bundeshauptstadt hilft aber nicht, die Ausgaben zu senken. Der Anstieg des Berliner Bruttoinlandsproduktes (eine Vervierfachung von 1990 bis 2023, also 4,3% pro Jahr!) zeigt aber, dass Berlin durchaus auf dem richtigen Weg ist.



      Um Ihre letzte Frage zu beantworten: Die Kultur gerät ins Visier, weil wir in Berlin Kai Wegner als Regierenden Bürgermeister und eine schwarz-rote Regierung haben. Erwarten Sie, dass aus einer solchen Konstellation innovative Ideen für die Kulturszene oder eine Stärkung der Universitäten erwachsen, die beide so wichtig für die Attraktivität Berlins sind? So weit denken die gar nicht.

    • @Hans Dampf:

      Berlin ist in vielen Punkten ein Sonderfall: zwei Großbürokratien zweier Systeme kamen zusammen, Diepgen mästete die Banken, Sarrazin verschleuderte das Tafelsilber für Keramikbruchpreise, Wegner verprasst das letzte Geld für Autozeugs, und Großstädte haben es immer finanziell schwer.

      Die Steuerbasis muss wieder auch die sehr Reichen angemessen erfassen, den Mut brauchen Regierende, dann muss es auch weniger Verschuldung sein.

  • Deutschland am Boden… Die Welt am Abgrund… hallo?

    Die Kultur in ihrem Kern wird weder abgeschaltet noch vernichtet, wenn fremdes Geld nicht mehr fließt; Malerei und Literatur sind nicht „aus“, wenn der Staat nicht zahlt.



    Wenn mein Mäzen die Zahlung einstellt, muss ich mich selbst kümmern und andere Menschen überzeugen, ihr Geld für mein Kulturprodukt auszugeben.



    Für Taylor Swift und Iron Maiden werden bereitwillig Millionen gezahlt und für Sylvesterraketen und Free TV auch, vielen genügt das…

    • @Allesheuchler:

      Künstler wurde schon immer zu einem großen Teil aus öffentlichen Mitteln finanziert. Das war im Europa des 17. oder 18. Jahrhunderts nicht anders. Das ist der Hauptgrund für den kulturellen Reichtum, dessen wir uns in Europa seit Jahrhunderten erfreuen.



      Dass sich die Unterstützung von Kunstprojekten langfristig lohnt, sehen wir z. B. am Tourismus in Rom, Venedig und Madrid, in Bayreuth und München.

      • @Aurego:

        Genau, die Touristen kommen alle nach Rom, Madrid um irgendwelche Improvisationstheater zu besuchen.



        BTW, im Gegensatz zu Berlin sind die Städte Bayreuth und München nicht pleite. Im Gegenteil, die liegen in einem Bundesland welches Berlin pampert.

    • @Allesheuchler:

      Was Sie meinen, ist Kommerz.

      Kultur ist etwas anderes.

    • @Allesheuchler:

      ...und die Schüler*innen des Sonderpädagogen und die 8-18jährigen im Jugendclub und die Frauen in Notlagen? Was machen die? Sich nicht so anstellen und selbst zahlen?

      • @My Sharona:

        Wie wäre es denn die zu erhalten und dabei bei anderen Kultureinrichtungen zu sparen?



        Immer dieses alles oder nichts ist kein aufrichtiges Argument.

        • @Whatever1984:

          Ich weiß nicht, was Sie mit "immer" meinen, außer, dass Sie es sich möglicherweise in Ihrer Wahrnehmungsblase ziemlich bequem eingerichtet haben.



          Da das Feld "Kürzungen bei der Kultur" so groß und vielfältig ist, sind Antworten komplex. Und ich bin durchaus offen für Lösungen, die moderate Preiserhöhungen und zumindest nicht irrationale Rationalisierungsmaßnahmen umfasst. Sogar reduzierte Zuschläge sind kein Tabu, solange nicht irreparabler Schaden an Strukturen entsteht, die schnell und mit begrenztem Budget-Nutzen kaputtgekürzt sind, aber langsam, vielleicht auch nie wieder aufgebaut werden können.



          Schließlich noch dieser Hinweis: der integrative und horizonterweiternde Nutzen von Kultur im Bereich der Angebote für Kinder und Jugendliche ist riesig. Dazu kommt die Tourismusförderung. Nicht alle Menschen wollen sich im Urlaub nur an den Strand hauen.

    • @Allesheuchler:

      Dann wird nur noch gemacht, was Geld verspricht und es gibt eben keine künstlerische Freiheit mehr, weil alle materialistischen Sachzwängen unterworfen sind in dieser Gesellschaft. Dann wird es nur noch Einheitsbrei geben, was von der CDU ja wahrscheinlich sogar gewünscht ist. Nur noch leichte Kost, die bequem ist.



      Und Taylor Swift ist nicht so erfolgreich weil sie ihr Ding macht, sondern weil sie bewusst Musik produziert, um erfolgreich zu sein.



      Mit Kai Wegner hat man die Provinzialität gewählt, jetzt bekommt man sie auch.

  • Im Juni 2024 hat das Abgeordnetenhaus 1,322 Mrd. Euro zusätzlich für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen freigegeben ohne dass diese Position durch zusätzliche Bundeszahlungen gedeckt gewesen wäre.

    Unmittelbar dannach zeichnete sich eine Haushaltsnotlage ab.

    Wenn über die Ursachen von Ausgabensteigerungen diskutiert wird, dann sollte man diese auch klar benennen ohne sie hinter irgendwelchen Positionen zu verstecken (Soziales). Andernfalls lohnt sich die Diskussion nicht.

    • @DiMa:

      Man könnte ja auch gegen Mietwucherer (Stichwort: Verdeckter Leerstand) und Steuerhinterzieher vorgehen. Dann hat man mehr Geld.

      • @Ajuga:

        Welches aber besser in Wohnungen gesteckt werden sollte als in die Kultur.

      • @Ajuga:

        Guter Vorschlag!

      • @Ajuga:

        Die hinterzogenen Steuern stehen nur zu geringen Teil dem Landshaushalt zu und beim angeblichen Mietwuchern lässt sich bei diesen Dimensionen kaum was holen.

        Hat aber nix mit dem Anstieg des Etats zu tun.

  • "Härten durch höhere Kreditaufnahmen, die trotz Schuldenbremse erlaubt sein sollen, vermeiden lassen"

    Es ist immer das alte Lied. Ich kann's echt nicht mehr hören.

    Wer glaubt, das wäre auf Bundesebene anders, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

  • Weniger Einnahmen heißt auch weniger Subventionen. Selbst in extra3 wurde in der letzten Sendung diese spannende Entdeckung gemacht - eine starke Wirtschaft macht eben nicht nur die bösen Kapitalisten froh, sondern auch den auf soziale Förderung bedachten Humanisten...

    • @Farang:

      Sie vergessen zu erwähnen, dass man, wenn man es denn wollte, zumindest auf Bundesebene leicht Einnahmen generieren könnte.

  • Warum muss Kultur über den Steuerzahler finanziert werden? Können die paar Kulturliebhaber ihren Spaß nicht selber bezahlen?



    Und wie wäre es damit, dass Berlin eine funktionierende Wirtschaftspolitik betreibt, die die Wirtschaft nicht vergrault, sodass Arbeitsplätze und Steuereinnahmen entstehen?

    • @Luftfahrer:

      Für Berlin sind die Kulturszene und die Universitäten ganz essentiell. Sie sorgen für die internationale Attraktivität Berlins. Ohne sie wird auch die Wirtschaft leiden, da sich die jungen Mitarbeiter, die darauf Wert legen, dann hippere Städte suchen werden. Berlin konkurriert mit solchen Städten wie London, Paris, Rom, Stockholm, Kopenhagen, Oslo und Madrid. Wenn man da kulturell nichts oder zu wenig zu bieten hat, gehen die Highflyer halt woanders hin.

      • @Aurego:

        Diese Highflyer gehen vor allem dahin, wo sie viel verdienen und wenig Steuern zahlen und nicht dorthin wo am meisten Steuergeld in Staatskunst fließt. Deswegen ist das Eldorado auch USA und das Silikon Valley und da beträgt die Kunst und Kulturförderung genau 0 Dollar.

    • @Luftfahrer:

      nicht alle begnügen sich mit z.B. rtl "Kultur", wie es ihnen anscheinend ausreicht. "Paar Kulturliebhaber" ... haben sie Zahlen parat, die das hinterlegen, oder schweben sie weiter in ihrem Luftschiff ?!

    • @Luftfahrer:

      In Berlin wird nichts "vergrault". Teilungsbedingt in Ost wie West deindustrialisiert, war und ist es unter den Bedingungen eines neoliberalen, globalisierten und deregulierten Kapitalismus' schwierig Wirtschaftspolitik zu betreiben (schauen Sie sich die wirtschaftlichen Wüsten in beispielsweise UK, Frankreich und Italien an!).



      Zu Ihren "paar Kulturliebhaber[n]": haben Sie den Beitrag gelesen? Den obenstehenden, meine ich (nicht die neueste Wortmeldung Musk.Milei.Lindner). Den, wo es um Sonderschüler*innen, Familienberatung und Jugendsozialarbeit geht?

    • @Luftfahrer:

      Welche "Wirtschaft" stellen Sie sich denn in einer Großstadt vor? Einer der Hauptmotoren ist halt der Tourismus, welcher Hand in Hand geht, mit der Kulturbranche.



      Aber ich frage mich auch manchmal, ob Autobahnen nicht komplett über eine Maut finanziert werden können, und dann fällt mir wieder ein, wir sind ja eine Gesellschaft.

  • Nicht die erste Berliner Sparorgie.

    Ein weiterer Schritt dahin, Berlin zum London Deutschlands zu machen: Eine Stadt der Reichen.

    Und diejenigen, die den Reichen Kaffee servieren, für sie putzen, sie bei Krankheit pflegen oder ihre Kinder erziehen, werden 2 Stunden aus dem Umland zur Arbeit pendeln.

    Vielen vielen Dank an alle Beteiligten für die vorausschauende Stadtplanung.

  • Regiert die CDU eigentlich allein?



    Oder gibt es da noch einen Koalitionspartner, der hier eigentlich intervenieren müsste? Weil er in der vorangegangenen Legislaturperiode vieles anders gemacht hat.

    Danke Fr. Giffey… Danke für nichts.

    • @hsqmyp:

      Den Senator für Kultur stellt die CDU, und der hat allen Kürzungen zugestimmt.

      • @Moritz Pierwoss:

        Chialo ist Grütters mit noch weniger Erfolg für Kultur. Hat seine Schuldigkeit getan, frei nach Schiller.