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Krieg in NahostIsraelisches Parlament billigt UNRWA-Verbot

Damit werden die Aktivitäten des UNRWA „auf israelischem Territorium“ verboten, wohl auch im annektierten Ostjerusalem. Es hagelt internationale Kritik.

Ein Tankwagen des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge wartet darauf, den Grenzübergang Rafah überqueren zu können Foto: Gehad Hamdy, dpa

Jerusalem afp | Das israelische Parlament hat ein Verbot des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gebilligt und damit internationale Kritik hervorgerufen. Die Knesset-Abgeordneten stimmten am Montag in zweiter Lesung mit der überwältigenden Mehrheit von 92 Ja-Stimmen für den Gesetzentwurf, zehn Abgeordnete sprachen sich dagegen aus.

Das Gesetz sieht vor, „die Aktivitäten des UNRWA auf israelischem Territorium“ zu verbieten, einschließlich im 1967 von Israel besetzten Ostjerusalem. Das UNRWA verurteilte den Schritt als „empörend“. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), kritisierte das Verbot scharf.

Der Gesetzestext war bereits im Juli in erster Lesung verabschiedet worden. Am Montag wurde er den Knesset-Abgeordneten vor einer endgültigen Abstimmung zur Beratung vorgelegt. Er ist eine Kombination aus zwei verschiedenen Gesetzentwürfen, die sowohl von der Regierung als auch von der Opposition in die Knesset eingebracht wurden. Nach Angaben der Knesset treten sie 90 Tage nach ihrer Verabschiedung in Kraft.

Das UNRWA leistet seit 1949 wichtige Hilfe für palästinensische Flüchtlinge. Das Gesetz hindert das Hilfswerk nun effektiv daran, in Israel tätig zu sein. Zudem betrifft es dessen Tätigkeit in Ostjerusalem, wo das UNRWA derzeit in bestimmten Stadtvierteln Dienstleistungen wie Reinigung, Bildung und Gesundheitsversorgung erbringt.

Teil einer „Kampagne“, um das UNRWA zu „diskreditieren“.

Der Likud-Abgeordnete Juli Edelstein sagte vor der Abstimmung, es gebe „eine tiefe Verbindung zwischen der Terrororganisation Hamas und dem UNRWA“. „Israel kann das nicht hinnehmen“, sagte Edelstein, ein Befürworter des Gesetzestextes, bei dessen Vorlage im Parlament.

Israel steht dem für die Versorgung der Menschen im Gazastreifen wichtigen Hilfswerk seit Langem kritisch gegenüber. Seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen im Oktober 2023 sind die Beziehungen zwischen Israel und dem UNRWA auf einem neuen Tiefpunkt. Israel wirft mehreren UNRWA-Mitarbeitern eine Beteiligung an dem beispiellosen Überfall auf den Süden des Landes vor.

Das UNRWA verurteilte das Verbot mit scharfen Worten. Israel schaffe damit einen „gefährlichen Präzedenzfall“, erklärte der Leiter des Hilfswerks, Philippe Lazzarini. Das UNRWA-Verbot werde „das Leiden der Palästinenser verstärken“. Ihm zufolge ist das Gesetz Teil einer „Kampagne“, um das UNRWA zu „diskreditieren“.

„Wenn die Gesetze in dieser Form von der israelischen Regierung umgesetzt würden, würde das die Arbeit von UNRWA in Gaza, im Westjordanland und in Ostjerusalem faktisch unmöglich machen“, erklärte die deutsche Menschenrechtsbeauftragte Amtsberg. Das israelische Vorgehen gegen UNRWA sei „ein gefährliches Signal der Missachtung der Vereinten Nationen und der internationalen Zusammenarbeit“.

Internationale Kritik

UN-Generalsekretär António Guterres warnte, dass das Gesetz bei Umsetzung „verheerende Folgen“ haben und das „UNRWA wahrscheinlich daran hindern würde, seine wichtige Arbeit fortzusetzen“.

Kritik kam auch aus London. „Dieses Gesetz gefährdet die gesamte internationale humanitäre Hilfe im Gazastreifen sowie die Bereitstellung wichtiger Gesundheits- und Bildungsdienste im Westjordanland“, erklärte der britische Premierminister Keir Starmer. Irland, Norwegen, Slowenien und Spanien verurteilten das Knesset-Votum in einer gemeinsamen Erklärung.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte in den Onlinenetzwerken, dass Israel „bereit“ sei, die Hilfe für den Gazastreifen fortzusetzen – „auf eine Weise, die Israels Sicherheit nicht bedroht“.

Die radikalislamische Hamas verurteilte eine „zionistische Aggression“. Die palästinensische Präsidentschaft erklärte, der Schritt bestätige „Israels Transformation in einen faschistischen Staat“.

UNRWA-Mitarbeiter sollen an Angriff auf Israel beteiligt gewesen sein

Der UN-Sicherheitsrat, einschließlich der USA, hatte Israel am 10. Oktober vor der Verabschiedung des Gesetzes gewarnt.

Das UN-Palästinenserhilfswerk war erstmals zu Beginn des Jahres massiv in die Kritik geraten, nachdem Israel ihm vorgeworfen hatte, zwölf seiner Mitarbeiter seien direkt an dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen. In der Folge kamen sieben weitere Verdächtige hinzu. Das für die Versorgung der Menschen im Gazastreifen wichtige Hilfswerk geriet daraufhin massiv in die Kritik. Deutschland und zahlreiche weitere Länder setzten ihre finanzielle Unterstützung vorübergehend aus.

Im August verkündete das UN-Hilfswerk dann die Entlassung von neun Mitarbeitern wegen einer möglichen Beteiligung am Hamas-Überfall.

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49 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in
    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.         
  • Das Fatale im Kontext des israelischen UNRWA-Verbotes ist, dass BEIDE Unterstellungen stimmen, die auch hier in den Kommentaren genannt werden:



    1. dass sich die Hamas mit ihrer Ideologie des eliminatorischen Antisemitismus in den UNRWA-Strukturen einnisten konnte. Der Vorwurf wiegt schwer und Israel hat JEDES Recht, dies anzuprangern. Und die UNRWA-Geberstaaten wie die UN hätten es nie so weit kommen lassen dürfen, sie haben hier eindeutig versagt und ehrliche Selbstkritik täte not.



    2. Richtig ist auch, dass das UNRWA Israel schon immer ein Dorn im Auge war, weil mit dem Hilfswerk das Rückkehrrecht für die palästinensischen Flüchtlinge verbrieft ist - deren weltweit tatsächlich einmaligen Status möchte Israel ja bekanntlich beseitigt wissen, um die eigene völkisch-nationale/zionistische Agenda von Gross-Israel zu verwirklichen.



    Meine einfache Schlussfolgerung aus diesem Dilemma: wäre die Zweistaaten-Option (als schlechte, aber einzig realistische Option) von beiden Seiten akzeptiert, dann bräuchte es auch das UNRWA nicht mehr.

  • "Im August verkündete das UN-Hilfswerk dann die Entlassung von neun Mitarbeitern wegen einer möglichen Beteiligung am Hamas-Überfall."

    Was bedeutet es gilt trotz dieser Ansicht des Arbeitgebers sich zu trennen und damit wohl zu versuchen einen Schlussstrich zu ziehen, aktuell für diese 9 immer noch die Unschuldsvermutung.

    Also klar, nicht vor Ort, wie in dieser Zeitung schon vor Jahren berichtet wurde, unterstehen die Palis dort ja auch in Friedenszeiten dem Militärrecht und nicht israelischem zivilen Recht, aber in jedem demokratischen Land ohne Besatzungsgebiete sollte das wohl so sein.

  • Die unsägliche Aufgabenteilung konnte natürlich nicht ewig so weiter gehen. Da muss die UNO sich auch fragen, welchen Beitrag sie zur Aufrechterhaltung des Elends der Palästinenser beigetragen hat. Die Weltgemeinschaft versorgt die Palästinenser und die Hamas macht es sich bei ihnen gemütlich, um dann loszuziehen, um zu versuchen, ihren Nachbarn zu vernichten.

    • @Ward Ed:

      Was hätte die UN denn den staatenlosen anbieten können? Haben Sie Beispiele?

  • Wie auch immer man die Arbeit der UNWRA und das Gesetz bewertet, so scheint es für mich auch in diesem Fall keinen glaubwürdigen Plan von Seiten Israels zu geben, wer die Aufgaben des Hilfswerks künftig übernehmen soll. Da Israel die Zugänge nach Gaza kontrolliert, steht es meines Erachtens auch in der Verantwortung.



    Im gesamten Konflikt hat die israelische Regierung keine Exit-Strategie, zumindest ist mir keine bekannt.

  • Richtig so. Die Hinweise darauf, dass das UNRWA mehr als nur eine Hilfsorganisation für arme geflüchtete Palästinenser ist, sind mehr als deutlich.

    Schulmaterialien, die explizit zum Antisemitismus aufstacheln und zur Vernichtung von Israel auffordern, Leichen der Verschleppten Opfer vom 7.10.23 im Keller von UNRWA Gebäuden und eine Vererblichkeit und Übertragbarkeit des Flüchtlingsstatus per Adoption, damit die Anzahl an "Flüchtlingen" nur stetig steigt.

    Ich bin stark dafür, dass die Bundesregierung die Unterstützung für diese Terroristen-Vorfeldorganisation einstellt.

  • Um Vertreibungsvorbereitung könnte es am ehesten gehen. Kaum verbrämt.



    Israel täte besser daran, das Recht auf Rückkehr grundsätzlich anzuerkennen und eine pragmatische Lösung zu verhandeln.



    Ein fairer Staat für alle.



    Oder zwei fair lebensfähige Staaten entlang der UN-Resolution.



    So wie es viele Israelis ja selbst auch fordern.

    • @Janix:

      „So wie es viele Israelis ja selbst auch fordern“.



      Darin liegt der springende Punkt, abgesehen davon, dass „viele“ eben nicht die Mehrheit sind. Israel ist eine parlamentarische Demokratie und es ist davon auszugehen, dass das Abstimmungsverhalten in der Knesset auch die Mehrheitsverhältnisse in der Bevölkerung spiegelt. Alle anderen Annahmen sind eben UNSERE Projektion, dass z.B. die Regierungspolitik Netanyahus von einer großen Mehrheit der Israelis abgelehnt wird.



      So verhält es sich eben nicht, auch wenn die Massenproteste gegen die Justizreform vom letzen Jahr das suggerierten. Aber es wurden von einigen wenigen israelischen Linken schon seinerzeit kritisiert, dass der innere Zusammenhang zwischen den Plänen der Rechten, den israelischen Rechtsstaat zu schleifen und der Besatzungspolitik im WJL von den meisten Demonstrierenden überhaupt nicht erkannt wurde.



      In Zeiten enormer äußerer Bedrohung hat man sich immer noch auf den gesellschaftlichen Konsens verlassen können, dass Israel bei allen sonstigen politischen Differenzen zusammenhalten müsse.



      Wollen Sie mit Ihrer Kritik da ansetzen, müssen Sie sich auch an eine Kritik des Zionismus wagen.

  • Ich denke das tieferliegende Problem liegt darin, dass Israel das Recht auf Rückkehr eliminieren möchte.

    Zur Erinnerung:



    Das Recht auf Rückkehr ist tief im internationalen Recht verwurzelt. Kurz nach der ethnischen Säuberung 1948 (Nakba) wurde UN Resolution 194 verabschiedet, welche den Vertriebenen ein Recht auf Rückkehr zugestand.



    Als Israel 1949 mit Resolution 273 in die UN Staatengemeinschaft aufgenommen wurde, wurde als Bedingung die Akzeptanz der Resolution 194 gelistet. Israel stimmte dem auch zu, leider wurde dieses Versprechen bis heute nicht eingehalten.

    • @Timothee Güsten:

      "... welche den Vertriebenen ein Recht auf Rückkehr zugestand."



      Ich kann mir vorstellen,dass die noch lebenden Vertriebenen von damals willkommen sind.Es sind ältere/sehr alte Menschen,von denen vermutlich keine Gefahr ausgeht und die wohl nur ihren Lebensabend in Ruhe in der früheren Heimat beschließen und dort vielleicht auch bestattet werden wollen.

      Wenn allerdings alle geschätzten ca. 9 Millionen Menschen,die sich als Palästineser definieren (und noch nicht in Gaza/Westjordanland/Ost-Jerusalem leben),auch wenn sie niemals dort gelebt haben und auch nicht geboren sind,das Recht beanspruchen,dorthin umzuziehen,dann wird es "eng".

      Ich bin der Ansicht,was Europa,aber ganz besonders Deutschland,für Israel und die palästinensischen Menschen (beispielsweise aus Jordanien),tun kann,ist,sie aufzunehmen und ihnen die deutsche oder andere europ. Staatsbürgerschaft zu geben.Das halte ich für sinnvollere Unterstützung,als die Konflikte in der dortigen Region durch den Zuzug von ca. 9 Millionen weiteren Menschen zu verstärken.



      Mein Eindruck ist ohnehin,dass viele der jungen Leute gerne in Europa oder in den USA leben (würden) und Eltern/Großeltern mitkämen. Plus Stichwort Klimawandel/Wasse

    • @Timothee Güsten:

      Die Resolution ist weder rechtlich bindend, noch hat Israel ihr zugestimmt. Israel bestreitet die rechtliche Basis sogar, da diese zwar von der UN-Generalversammlung, nicht aber vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet wurde.

      Selbst die Arabische Liga hat 1948 gegen die Resolution gestimmt, da diese auch Frieden und Versöhnung forderte.

      Es hat schon seinen Grund, dass die damaligen Abkommen von Oslo die Flüchtlingsfrage für die Endstatusverhandlungen ausgeklammert haben.

      • @Sam Spade:

        In der Debatte über die UN-Resolution 273 versprach Israels UN-Vertreter Abba Eban, dass der Staat seinen Verpflichtungen aus den Resolutionen 181 und 194 nachkommen werde:

        "Die zweite Frage, ob wir mit den Organen der Vereinten Nationen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Erfüllung der Flüchtlingsresolution zusammenarbeiten werden, kann ich uneingeschränkt bejahen."

        Der Resolutionstext nimmt auf diese Aussage dann Bezug.

        Das Rückkehrrecht ist also rechtlich so bindend wie die Aufnahme Israels in die UN. Beides wurde im gleichen Satz beschlossen.

      • @Sam Spade:

        Können wir auch hier bitte bei einer gemeinsamen Realität bleiben? Natürlich hat Israel der zugestimmt, sonst wäre das Land nie UN-Mitglied geworden.

        Einigen wir uns doch auf Rückkehrrecht nach Haifa wie nach Bagdad.

        • @Janix:

          Wenn Sie hier von "gemeinsamer Realität" sprechen: Weder in Haifa noch in Bagdad wären die "Flüchtlinge" willkommen.



          Israel hat die aus arabischen Ländern geflohenen jüdischen Menschen mittlerweile integriert.



          Zudem gibt es dort eine bedeutende arabische Minderheit.



          Umgekehrt ist es nicht so.

        • @Janix:

          Keine Auffassungssache, sondern eine Frage der Grammatik.

          Israel war kein UN Mitglied, hatte bei der Abstimmung daher auch kein Stimmrecht.



          Und hat daher auch nicht zugestimmt.

          Israel hat sich aber vertraglich bereiterklärt die Resolution zu befolgen! nach Anpassung des Absatzes 11. In diesem wird nämlich weder ein Recht festgelegt noch anerkannt. Und in diesem Absatz geht es um die Situation der Flüchtlinge.

    • @Timothee Güsten:

      Das grundlegende Problem scheint eher zu sein, dass es inzwischen modern geworden ist, jeder Erzählung der Hamas zu glauben, anstatt sich historisch zu informieren.



      Es gab keine "ethnische Säuberung" durch Israel. Es kam im Zuge des Krieges, den sämtliche Nachbarstaaten Israels exakt einen Tag nach Staatsgründung angezettelt haben, im Zuge der Kampfhandlungen gelegentlich zu Vertreibungen. Der überwiegende Teil hat das Land verlassen im sicheren Glauben an den Sieg der Araber. Gleichzeitig gab es übrigens auch Vertreibungen der Jüdischen Bevölkerung in arabischen Staaten: So um die 900.000 Juden, die in den neuen Staat integriert wurden. Das wird gerne vergessen.



      Das "Recht auf Rückkehr" als vererbbarer Status, wie das von palästinensischer Seite gesehen wird, ist keineswegs in internationalem Recht verwurzelt, sondern gilt ausschließlich für Palästinenser. Diese Auffassung wird überdies von der UNRWA gefördert, womit sie nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems ist.



      Israel hat der Resolution 194 zugestimmt, bien. Im Gegensatz zu Ägypten, Irak, Libanon, Syrien, Saudi-Arabien und Jemen, die eher auf die Lösung "Juden ins Meer treiben" setzten anstatt zu verhandeln...

  • Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die Unterstützung für die israelische From-the-River-to-the-Sea-Regierung einzustellen.

    • @Limonadengrundstoff:

      Sagen wir es so, Israel in seinen völkerrechtlichen Grenzen wird sinnvoll unterstützt, und wohl auch etwas mehr als Molwanien.



      Aber kaum verhohlener Imperialismus und "Reinheits"-Fantasien werden besser nicht mehr unterstützt.



      Das wollen auch aufgeklärte Israelis nicht.

  • Ein konsequenter, aus israelischer Perspektive aber nachvollziehbarer Schritt.

    In dem Dokumentarfilm "Askar-UNRWA Cradle of Killers" von 2023 bekommt man einen ersten Eindruck über die Zustände in einigen UNRWA Einrichtungen. Hier hat ein arabisches Filmteam im Auftrag des "Jerusalemer Center for Near East Research" im Flüchtlingslager Askab und in einer UNRWA Schule ausführlich dokumentiert, wie UNRWA Mitarbeiter palästinensische Jugendliche indoktrieren. Das Fazit nach Auswertung der Schulbuchtexte lautete kurz gefasst "Das Recht auf Rückkehr mit Waffengewalt ist das zentrale Thema der UNRWA Bildung".

    Ebenfalls erschütternd ist die Darstellung der Direktorin des Asifah-Sommerlagers der Fatah, die erklärt um das Erbe der Sahids (bei einem Anschlag getöteter Terrorist) zu würdigen, würden die einzelnen Gruppen nach diesen benannt. Ihr Abschlusstatement lautete dann "Jedes Kind ist bereit, ein Märtyrer zu sein, um die Prinzipien des Kampfes wie das Recht auf Rückkehr zu bewahren. Mit Allahs Segen wird eine stärkere Intifada ausbrechen, und diese Kinder werden sie anführen."

    Komplette Dokumentation auf you tube



    m.youtube.com/watch?v=zDt36hsvNK8

    • @Sam Spade:

      Sie beschreiben sehr gut, wie Israel sich die eigenen Terroristen züchtet.

    • @Sam Spade:

      Es ist vor allem ein vermutlich rechtswidriger Schritt, der die humanitäre Lage in den besetzten Gebieten noch schlimmer macht. Im Übrigen sind die Quellen, auf die Sie sich stützen, fragwürdig: ein Video einer dubiosen Einrichtung (das Wort „research“ im Namen reicht nicht aus, um wissenschaftlichen Standards zu genügen). Seriöse Studien zeichnen ein wesentlich differenzierteres Bild des Unterrichts in den UNRWA-Schulen (und auch in Israel!). Ohnehin wird der Einfluss der Schulen in diesem Punkt überschätzt: Glauben Sie wirklich, dass Menschen, die ihr ganzes Leben in Bantustans verbracht haben und Israelis nur als Soldaten einer Besatzungsmacht kennengelernt haben, wirklich erst durch Schulbücher zum Hass angestiftet werden? Wenn man dieses Denken überwinden will, muss man die Lebensumstände überwinden, denen es entspringt (und das bedeutet eben auch, die Rolle Israels zu hinterfragen). Die allzu koloniale Schuldumkehr ist jedenfalls weder eine redliche noch eine realistische Antwort.

      • @O.F.:

        Was ist daran rechtswidrig, wenn ein souveräner Staat ein nationales Gesetz erlässt?

        Die "dubiose" Einrichtung ist ein 1978 gegründeter Think Tank. Das Institut forscht u.a. zu Umweltfragen und vielen anderen Bereichen. Statt in Unkenntnis zu diffamieren, sich einmal auf der Homepage informieren. Dort finden sie noch weitere Informationen und Dokumentarfilme zum Thema.

        Alternativ können sie sich auch mit dem Bericht von UN Watch befassen. Ein Bericht über zahlreiche Lehrer von UNRWA-Schulen, welche die Hamas-Massaker vom 7. Oktober gefeiert haben.

        Sie beziehen sich in ihren Beiträgen immer gerne auf Studien, die eine andere Beurteilung vornehmen. Gibt es dafür auch Quellen oder handelt es sich um reine Behauptungen?

        UN Watch - Teachers celebrated Hamas Massacre



        unwatch.org/report...ed-hamas-massacre/

        Center for near east policy research



        www.cfnepr.com/?lat=en

        • @Sam Spade:

          "Ein Bericht über zahlreiche Lehrer von UNRWA-Schulen, welche die Hamas-Massaker vom 7. Oktober gefeiert haben."

          Solche Lehrer gibt es sicherlich auch an deutschen Schulen. Keiner kommt aber deswegen auf die spinnerte Idee die Schulen in DE zu schließen.

          Solche Vorfälle sind nur der Anlass die Bildung für palästinensische Kinder noch weiter runter zu schrauben. Denn vor dem 7. Oktober war das Bildungssystem eh schon der israelischen Apartheidunterworfen und man hat selbst Schulen platt gemacht, die von der EU gefördert wurden. www.tagesschau.de/...te-schule-100.html

          • @Schleicher:

            Danke. Aber haben sie den Artikel der Jerusalem Post auch komplett gelesen? In diesem wird israelisches und palästinensisches Unterrichtsmaterial hinsichtlich der gegenseitigen Darstellung verglichen.

        • @Sam Spade:

          Auch ein souveräner Staat bleibt an internationales Recht gebunden (die Warnungen, dass ein UNRWA-Verbot illegal sein könnte, kamen ja sogar von verbündeten Regierungen!). Ich habe mir die Institutsseite durchaus angeschaut – das Problem ist und bleibt eben das aller Think Tanks: das sind keine akademischen Institutionen, die ergebnisoffen forschen, sondern politische Einrichtungen (und mit Verlaub: UN Watch versucht gar nicht mehr, neutral zu sein…). Aber um Ihnen auch die entsprechenden Studien zu nennen: Eine Übersicht finden Sie hier:



          Textbooks in the Israeli–Palestinian conflict - Wikipedia



          Ich rate vor allem zu den internationalen Studien – die sind zu verschiedenen Ergebnissen gekommen und haben allesamt auch für Kontroversen gesorgt, aber egal wie man einzelne Details bewertet: eine pauschale Aussage wie: „in UNRWA-Schulen werden Kinder zum Judenhass erzogen“ lässt sich aus keiner darunter ableiten.

          • @O.F.:

            Israel hat 1967 mit dem Hilfswerk ein Abkommen geschlossen, dieses wurde jetzt per Gesetz aufgehoben.

            Was verstößt da ihrer Meinung nach gegen internationales Recht?

            Das einzige worauf man sich berufen könnte wäre, das UN Mitglieder eigentlich verpflichtet sind UN Organisationen zu unterstützen.

            Dieses hat aber schon bei den Blauhelmen im Libanon nicht funktioniert.

            • @Sam Spade:

              Richtig, das UNRWA-Verbot verstösst gegen die Verpflichtung von UN-Mitgliedern, UN-Organisationen zu unterstützen (auch wenn die mögliche Konsequenz, nämlich ein UN-Ausschluß, unwahrscheinlich ist). Darüber hinaus könnte das Verbot weitere Rechtsbrüche nach sich ziehen, z.B. weil Israel ohne UNRWA kaum in der Lage ist, die vom IGH im Januar und März 2004 angeordneten Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung umzusetzen. Der Verweis darauf, dass diese Kooperation auch in anderen Fällen nicht funktioniert hat, ändert daran nichts.

  • Wenn 92 von 120 Knesset-Abgeordneten (bei 10 Gegenstimmen, Regierungskoalition: 64) für das Gesetz stimmen, kann man mit Fug und Recht von einem breiten gesellschaftlichen Konsens sprechen. Möglicherweise wird die Opposition gegen Netanyahu in Deutschland medial falsch bewertet. Auf jeden Fall zeigt das, dass man sich mit Kritik an der funktionierenden Demokratie in Israel etwas zurückhalten sollte.



    Außerdem habe ich volles Verständnis für die Entscheidung, eine mit einer Terrororganisation eng verbandelte sog. Hilfsorganisation, die sich monatelang schwertat, auch nur einige der mutmaßlichen Mittäter des 7. Okt. aus ihren Reihen zu entfernen, die Arbeit auf israelischem Territorium zu verbieten.

    • @Vigoleis:

      Ostjerusalem, die gesamte besetzte Westbank sowie der syrische Golan und der Gazastreifen sind kein israelisches Territorium, auch wenn offizielle Karten in israelischen Schulbüchern (!) oder bei den peinlichen Auftritten Netanyahus vor den UN dies der Welt vorgaukeln wollen.

      • @UriAvnerylebt!:

        Soweit ich weiß, gilt das Gesetz nicht in den besetzten Gebieten. Die Palästinenser in Ostjerusalem sind, denke ich, nicht auf UN-Hilfe angewiesen. Auf den Golanhöhen wohnen keine Palästinenser. Die gehören zu Syrien.



        Bevor in israelischen Schulbüchern die Grenzen eines Staates Palästina zu sehen sind, muss es den Staat erstmal geben. Den palästinensischen Kindern wird beigebracht (in Schulbüchern u.s.f., dass es den Staat Israel gar nicht gibt.



        Das sind doch alles ewig ausgetauschte Argumente. Damit kommen Sie doch nicht weiter.

        • @Vigoleis:

          Vieles kommt auch wegen mangelnder Informationen zustande. Zum Beispiel mutmaßen Sie, "Palästinenser in Ostjerusalem" seien "nicht auf UN-Hilfe angewiesen". Wie kommen Sie darauf? Palästinenser in Ostjerusalem brauchen genauso Hilfe wie an anderen Orten. Palästinenser in Ostjerusalem sind keine Israelis, sondern ohne UN-Hilfe völlig rechtlos, da Ostjerusalem von Israel kontrolliert und beansprucht wird. Sie sind politisch und von der Bewegungsfreiheit und dem Zugang zu Gerichten (gegen die ständigen Enteignungen) her noch stärker eingeschränkt als Palästinenser im Westjordanland, die wenigstens eine Selbstverwaltung haben, vergleichbar allenfalls mit einer Situation, wenn Israel das WJL annektieren würde.



          www.nzz.ch/interna...-rechte-ld.1563147

  • Tatsächlich gibt es schon viel länger massive Kritik am Palästinenserhilfswerk, es wollte sie nur kaum jemand zur Kenntnis nehmen. Es geht nicht nur um ein paar Mitarbeiter, die sich am Massaker des 7. Oktober beteiligt hatten. Die UNRWA betreibt in den palästinensischen Gebieten Schulen in denen seit Jahren massiv zum Hass auf Israel angestachelt wird. Die Mitschuld der UNRWA am Überfall der Hamas besteht also nicht nur auf einer personellen Ebene.



    Wenn es stimmt dass kurzfristig humanitäre Hilfe nicht ohne das UNRWA organisiert werden kann ist es offensichtlich dennoch ein Problem dieses zu verbieten. Dabei sollte aber bedacht werden, dass die Einfuhr von Hilfslieferungen ohnehin durch Israel überwacht werden muss um Waffenschmuggel zu unterbinden.

  • Der Fehler der UN war von Anfang an, die Mitarbeiter für die UNRWA mehrheitlich (>98% !) aus Palästinensern zu rekrutieren. Das konnte und kann nicht gut gehen, wenn die UNRWA unparteiisch auftreten soll. Warum nicht UN-Mitarbeiter aus der ganzen Welt dorthin entsenden? Am besten aus Weltregionen und Ländern, die vom Nahostkonflikt emotional, religiös und ideologisch nicht berührt sind.

    • @Winnetaz:

      Alle Hilfsorganisationen beschäftigen lokale Mitarbeiter, denn die kennen sich im Land aus. Internationale Mitarbeiter sind außerdem viel teurer.



      Und außerdem, welche Weltregionen sind denn zumindest emotional vom Nahostkonflikt nicht berührt?

      • @susanna godehart:

        Nenne mir doch eine Organisation die so viele Leute aus dem "Land" beschäftigt wie UNRWA. Die gibt es nicht. Die anderen UN Organisationen sind stark bestrebt viel Durchmischung zu haben, auch wenn Teile der Aufgaben immer von Menschen aus dem Land übernommen werden.

        Quelle saß in UN Organisations-Büros.

    • @Winnetaz:

      Das ist ein Missverständnis, das häufig vorkommt. UNRWA soll nach ihrem (von der Weltgemeinschaft ausgesprochenen) Auftrag gar nicht "unparteiisch" auftreten, sondern die Palästinenser unterstützen (in ihren Lebensbelangen natürlich, nicht militärisch oder gar terroristisch) und ihnen ein würdiges Leben ermöglichen.

  • Israel geht einen gefährlichen Weg. Es sollte die Solidarität des Westens nicht über Maß strapazieren. Klar hat Israel das Recht auf Selbstverteidigung, doch nicht um jeden Preis und mit beliebigen Mitteln. Wobei mein Vorwurf nicht an das Volk von Israel geht, sondern an einen außer Rand und Band geratenen Netanjahu.

  • Den Terrororganisationen die Geldquellen und Infrastruktur entziehen ! Ein logischer Vorgang den unser Staat genauso machen würde !

    • @nomad:

      Sie meinen, Netanyahus Krieg (genauso wie die Hamas) nicht auch noch unterstützen?



      Weil Likud-Begin damals die Briten herausbombte mit einige Toten.

      Ernsthafter: Seien Sie bitte in Zukunft etwas vorsichtiger, bei solchen krassen Verlautbarern wie Netanyahu alles für bare Münze zu nehmen!

    • @nomad:

      Ich möchte anmerken das es zur Zeit nur Vorwürfe sind welche von Israelischer Regierungsseite erhoben wurde.



      Diese sind zu einem mit Vorsicht zu genießen und zum anderen sind did Untersuchungen noch nicht gänzlich abgeschlossen.



      Die Israelische Regierung ist außerdem mit Nichten in diesem Punk als "neutral" anzusehen. Nicht umsonst dürfen in Deutschland betroffene nicht "untersuchen".



      Desweiteren wenn so wie Sie es auslegen wegen 10 Personen eine ganz Organisation als Terroristen zu bezeichnen können wir auch gleich alle Hilfsorganisationen verbieten lassen. Erwarten Sie dann aber bitte nicht das z.B. das THW Ihnen hilft wenn mal eine Katastrophe hier passiert und Sie betroffener sind.



      Denn unglücklicher Weise haben fast alle NGO mal Dreck an stecken gehabt.

      • @Keine Sonne:

        Wenn diese ganzen ´Hilfsgelder`für Gaza auch wirklich für sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen benutzt werden würden und nicht für Waffen,Raketen und Tunnel der Hamas, könnte Gaza heute völlig anders dastehen und es hätte keinen Krieg gegeben ! Aber Kontrolle der Finanzströme ist seitens der Geldgeber kaum möglich bzw erwünscht !

        • @nomad:

          Was Sie schreiben ist eine Behauptung wo für es keine belegten Beweise gibt.



          Sicher ist das die Hamas von der Iranischen Regierung finanziell und mit Waffen unterstützt wird (bin mir sicher das die von noch anderen Staaten Geld bekommen, aber nur der Iran ist bestätigt).



          Es ist zugegeben weise durchaus möglich das durch abfangen der Hilfsgüter und deren weiter Verkauf Waffen beschafft werden, aber wissen Sie wie man diesen Vorgang nennt?



          Diebstahl und Unterschlagung.



          Und sicher ist das nicht ok, aber beides kommt in 'Krisengebieten/Diktaturen' zuhauf vor.



          Desweiteren: die Israelische Regierung kontrolliert ein groß Teil des Finanzstroms.



          taz.de/Israel-frie...lder-ein/!5078172/



          www.faz.net/aktuel...erde-19818728.html

          Mach Ihrer eigenen Aussage wüde da Israel Gelder nach Palästina schickt die Hamas Unterstützen.



          Das ist doppelter Zynismus so wohl gegen Israel als auch gegen die anderen Hilfsgelder.

        • @nomad:

          Das Tunnelnetz ist größer als die U Bahnen von London und Berlin zusammengenommen. Es hätte also gereicht um in ganz Gaza eine erstklassige hauptleitungs Wasserversorgung und -entsorgung zu ermöglichen, digitale Kabelinfrastruktur zu verlegen, Strom zu verlegen und hätte noch genug Kapazitäten für entweder Verkehr, Gasleitungen, oder Mülltransport gehabt.

          Mit dem gestohlenen Beton und Stahlträgern hätten genug Tramhaltestellen und Bushaltestellen gebaut werden können um eine Abdeckung zu erreichen die besser wäre als in Ostberlin.

          Damit wäre die Infrastruktur für wirtschaftliches Wachstum sehr gut aufgestellt gewesen. Da ein Gebiet mit wenig Rohstoffen, guter Lage für Tourismus und hoher Bevölkerung prädestiniert ist für digitale Service Arbeit und Tourismus. Für beide braucht es eine gute Datenanbindung und sicheren Verkehr.

          Damit hätte die Arbeitslosigkeit reduziert werden können und sich eine Arbeiter*innenklasse herausbilden können, welche Interessen hat die konträr zur Hamas wären. Also ist verständlich, dass die Hamas nicht in die Grundlagen ihres Terror Staatsstreifens investiert hat, sondern in Terror Tunnel.

      • @Keine Sonne:

        Nee, nicht nur "Vorwürfe". Die UNRWA selbst hat bestätigt, dass der von der IDF getötete Terrorist, der das Massaker in der Unterkunft in Re'im anführte(!!) ein Mitarbeiter war: www.timesofisrael....as-a-staff-member/



        Das ist nur die Spitze des Eisberges. Weil wir gerade bei der Spitze sind, auch Ismail Haniyeh, einer der Hamas-Chefs war ein früherer UNRWA-Lehrer.

        • @Henriette Bimmelbahn:

          Und was Ismael Haniyeh angeht:



          Wir haben genug eigene Beispiele wie "friedliche Lehrer" zu Verbrecher wurden.



          Sollten daher Schulen verboten werden?

        • @Henriette Bimmelbahn:

          Sie haben gerade nur bestätigt was ich geschrieben habe: EINE Person vs eine Organisation mit wieviel Mitarbeitern?



          Ihren Post in allen Ehren: Wenn Sie wegen EINER Person eine ganze Hilfsorganisation sls Terroristen bezeichnen wird ein Schuh draus.



          Dann kann man gleich behaupten alle Israelischen Siedler sind Gewaltbereite Mörder nur weil EINER dabei ist.



          Das gleiche gilt für Organisationen: EINER hat Geld unterschlagen als gleich die ganze Organisation verbinden. EINER hat blau gemacht jetzt sind alle "blau Macher".



          Sicher diese Person welche beim Massaker dabei war gehört hart bestraft das hat jedoch nicht mit der Hilfsorganisation zu tun.