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Kommentar Rechte auf der BuchmesseMit Nazis reden bringt nichts

Adrian Schulz
Kommentar von Adrian Schulz

Gibt man Rechtsextremen Raum, füllen sie ihn. Also macht Kommunikation hier wenig Sinn. Man muss ihnen das Leben schwer machen, wo es nur geht.

Man muss Nazis sozial ächten Foto: dpa

D as war’s, aus, vorbei, schon wieder haben sich in Leipzig fünf Tage lang Mittelschichtskinder Mittelstandsprosa in symbolisch codierten Austauschprozessen entgegen geräuchert, und jetzt geht das Leben endlich weiter. Wobei, Moment, da war doch was … ach ja, die lieben Nazis!

Die haben auch diesmal ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht auf Buchmessenstände geltend gemacht. Warum denn nicht? Wie könnte eine Messeleitung es schließlich verantworten, so renommierte Verlage wie Suhrkamp (Tellkamp), S. Fischer (Maron) oder Rowohlt (von Hirschhausen) auszuschließen? Meinungsfreiheit und so.

Aber Spaß beiseite. Die Mittelschichtskinder waren doch auf einer heiligen Mission gewesen, da drüben im Osten: „Dialog“ nannte sich die, „Debatte“, „ernst nehmen“ oder „entlarven“, „kluge Argumente entgegensetzen“, wahlweise auch „ins Leere laufen lassen“. Da steht also, ich übersetze mal, ein ganz großer und laut schreiender Elefant im Raum, die allermeisten der toten NSU-Zeugen sind noch warm – und was macht die Linke (Demonstrierende ausgenommen)? Hohlbrabbelnd schweigen. Rotwein trinken. Hippieesk hinterm Ofenrohr kauern.

Erstens: Die Argumente der Nazis sind immer dieselben. Immer! Man wird nicht schlauer aus ihnen. Zweitens: Ist da auch keine „Leere“, in die laufen gelassen werden könnte. Lest doch mal Zeitung. Drittens: Macht man Nazis Platz, füllen sie den. Viertens: Muss man ihnen daher das Leben schwer machen, wo es nur geht. Das heißt auch ganz konkret: Räume blockieren, Räume besetzen. So wie in München, wo gerade 2.500 Gegendemonstranten 250 Pegida-Anhängern gegenüberstanden.

Nazis breiten sich mit Vorliebe da aus, wo es keinen Protest gibt. Das gilt auch für Buchmessen. Fünftens: Nazis sind keine missverstandenen „Populisten“ oder gar Linke, die es zu bekehren gälte. Die wollen das genau so – rechtsextrem sein. Man muss sie deshalb sozial ächten. Bis sie sich nicht mehr trauen, auch nur zum Bäcker zu gehen.

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Adrian Schulz
Freier Autor
Seit 2015 bei der taz, zunächst als Praktikant, dann als freier Autor und Kolumnist (zurzeit: "Ungenießbar"). Nebenbei Masterstudium der Ästhetik in Frankfurt am Main. Schreibt über Alltag, Medien und Wirklichkeit.
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155 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Aufruf zur Hetze? "...bis sie sich nicht mehr zum Becker trauen." Ist das jetzt taz-Stil?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Geht gar nicht! Der Becker ist schließlich eine absolute Person der Zeitgeschichte, gell (;-))

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Kein Aufruf zur Hetze. Sondern Aufruf, dass sie sich abgrundtief zu schämen haben. Aus - für jedermann - nachvollziehbaren Gründen.

      • @80336 (Profil gelöscht):

        "Sondern Aufruf, dass sie sich abgrundtief zu schämen haben. Aus - für jedermann - nachvollziehbaren Gründen."

         

        Nein, die Gründe sind offensichtlich nicht für jedermann nachvollziehbar - das sehen Sie, wenn Sie hier einen Blick in die Kommentare werfen. U. a. deshalb funktioniert das Beschämungsmodell nicht.

         

        Im Gegenteil, je öfter Sie und Ihre Peergroup es anwenden, desto stärker wächst die Zahl derer, die Ihnen gegenüberstehen - und zwar nicht linear, sondern exponentiell. Und je höher deren Zahl ist, desto weniger funktioniert die Beschämung.

         

        Können Sie sich persönlich an Situationen erinnern, in denen Sie -

        in anderem Zusammenhang -

        beschämt wurden?

        Was hat das bei Ihnen ausgelöst - Einsicht? Offenheit für das, was erwartet wurde? Oder Abwehr in irgendeiner Form?

         

        Wie schätzen Sie entsprechend die Wirkung von Beschämungsversuchen ein, wenn der Betreffende einen großen Kreis von Gleichgesinnten hat?

        • @Marzipan:

          Wir reden jetzt seit mindestens 2013 mit den Rechten. In Talkshows, Foren, überall. Claudia Roth hats letztes Jahr in Dresden bei der Feier der Wiedervereinigung versucht. Und - nur mal so gefragt: Sie persönlich haben den Eindruck, dass das irgend einen Benefit hatte? Das uns das irgendwie weiter gebracht hat?

          • @Kaboom:

            > Sie persönlich haben den Eindruck, dass das irgend einen Benefit hatte? Das uns das irgendwie weiter gebracht hat?

             

            Womöglich missverstehen Sie mich:

            Ich empfehle nicht, mit "Rechten" zu reden, sondern sich darüber zu verständigen, was genau man mit "rechts" meint und wie weit "rechts" die Toleranz enden soll - sofort oder bei etwas, dass "rechtsextrem" genannt wird und dann als Grenze natürlich erneut definitionsbedürftig wäre.

             

            Um festzustellen, ob jemand Positionen inner- oder außerhalb des Toleranzbereiches vertritt, wird man auch mit ihm reden müssen - es sei denn, das erübrigt sich wegen Eindeutigkeit.

             

            Das ist natürlich mühsamer als gar nicht zu reden und Einverständnis vorauszusetzen, aber wenn es um Ausgrenzung (also "Keine Toleranz der Intoleranz") geht, dann sollte man schon sehr sicher sein, dass dieses Einverständnis mit einer großen gesellschaftlichen Mehrheit besteht. Warum, hab ich im Kommentar oben zu erklären versucht.

             

            Sonstigen Benefit erwarte ich nicht.

        • @Marzipan:

          Eines der Probleme von Teilen der Linken war immer, das sie tolerant gegenüber Intoleranz sein wollten. Dazu hat Marcuse schon 1965 sehr lesenswerte Zeilen unter dem Titel "Repressive Toleranz" geschrieben. Aber o.g. Teile der Linken haben sich offenbar seit damals nicht weiter entwickelt.

          • @Kaboom:

            > Eines der Probleme von Teilen der Linken war immer, das sie tolerant gegenüber Intoleranz sein wollten.

             

            Verstehe ich richtig, dass Sie mir diesen Vorwurf machen? Falls ja, warum?

             

            Bestand nicht auch für Marcuse die Notwendigkeit, sich darüber zu verständigen, wo genau die Intoleranz beginnen soll, und warum?

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @Marzipan:

          Vorab: Da mir nicht bewusst ist, dass ich irgendeiner Gruppe angehöre: Was ist "meine Peergroup", und wie kommt diese dazu, mich ungefragt als ihr Mitglied auszugeben? Und vor allem: womit beschäftigt sich diese?

          • @80336 (Profil gelöscht):

            Peergroup: gleichgesinnte soziale Bezugsgruppe. Netzdeutsch auch "Filterbubble".

            • 8G
              80336 (Profil gelöscht)
              @Marzipan:

              Soso. Weder identifiziere ich als Individuum mich mit irgendeiner Gruppe, noch bin ich berühmt dafür, Normen und Werte irgendeiner Gruppe mir zu eigen zu machen. So das einhellige Urteil und die beredte Klage all jener, die mich gut kennen. Noch vergleiche ich meinen "sozialen Status" mit Vergleichsgruppen, da der meine definitiv Null, ein Vergleich sich daher erübrigt, und was andere wähnen, ist für mich ohnehin ohne jeglichem Belang. Halte daher auch nicht viel von so genannten "Bezugsgruppentheoretikern".

               

              Wie unschwer zu erkennen, war meine Replik eine eigenständige Interpretation des Artikels. Der Vorwurf, es handle sich bei dem Text um "Hetze", geschickt getarnt durch dümmliche Fragestellung, war nach Textanalyse zurückzuweisen. Ob diese Interpretation sich mit der Aussage des Autors deckt, oder eine Fehlinterpretation darstellt, kann nur der Autor selbst beantworten.

               

              Dass aufgrund meiner gelegentlichen Repliken die Zahl derer wachsen werde, die mir gegenüberstehen, ... mit Verlaub: sie teilen mir damit mit, dass deren Zahl sogar dann wächst, sollte zufällig eines Tages eine Ameise auf der falschen Straßenseite laufen. Womit Sie vermutlich rechthaben.

              • @80336 (Profil gelöscht):

                Der Begriff "Peergroup" meint: Sie gehen davon aus, dass viele andere Ihre Maßstäbe teilen und vergleichbar handeln. Ausgrenzen können Sie ja nur eine kleine Minderheit aus einer sehr deutlichen Mehrheit, die Sie auf Ihrer Seite haben müssen. Sind die Mengenverhältnisse andersherum, grenzen Sie sich selbst aus.

                 

                Es geht also nicht um Ihre Zuordnung zu einer personell identifizierbaren Gruppe, die Verwendung des Begriffs "Peergroup" war insofern inkorrekt.

      • @80336 (Profil gelöscht):

        Na dann mal raus mit den Gründen.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @lulu schlawiner:

          Hatte schon vermutet, dass die Kenntnis der Gründe in Ihrem Land nicht sehr verbreitet sind.

           

          Zu den Gründen fragen Sie einen der Isländer, und Sie erhalten so viele verschiedene Gründe, wie Island an Einwohnern zählt, abzüglich der Zahl 303. Denn Deutschland hat ja bekanntlich nicht das Alleinstellungsmerkmal, "völkische" Breitmaulfrösche gab und gibt es auch in anderen Ländern:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalistische_Partei_(Island)

           

          Die Restposten, sich nun Íslenska þjóðfylkingin nennend (Isländische Nationalfront, 2016: 303 Wähler) trat 2017 gar nicht mehr zur Wahl an, und wird in meiner Heimat genauso hingenommen, wie jene unvermeidlichen SUV-Fahrer, die aus zivilisierten Ländern kommend arrogant gesperrte Straßen ignorieren, dann um Hilfe betteln, und fordern, dass ihnen ehrenamtlich tätige SAR-Teams das Leben retten: halt dumm geboren, nix dazugelernt, und damit zu den Schwachsinnigen zu zählen.

  • Was für eine peinliche pubertäre Kraftmeierei, bar jeder gedanklichen Substanz. Ein Wohlfühl- und Erbauungstext für die Schlichtesten in der Gemeinde.

     

    Und nein, ich habe für die Neue Rechte, ob auf Buchmessen oder anderswo, nicht ein Jota Sympathie. Ich bin (als Linker) nur fassungslos über eine Linke, die sich systematisch immer mehr in die soziale Ächtung hineinschreibt und sich dabei immer noch für die Herrin im Saal hält. Während sie sich blasiert fragt, ob man "mit Rechten reden" soll, registriert sie gar nicht mehr, dass immer weniger noch mit ihr reden wollen.

    • @Marcel_L:

      @Marcel_L Danke für Ihre Worte, ein echter Lichtblick unter den Kommentaren.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Marcel_L:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen. Doch schade, dass Sie sich so voreilig als Linker geoutet haben. Ihnen wäre ansonsten (wie bei bestimmten Kommentatoren üblich) das 'Nazi'-Schild umgehangen worden. Nach dem Motto: wer Nazis gegenüber Toleranz zeigt, ist selbst einer. In der gemäßigten Form: ein nützlicher Idiot der N.s.

       

      Lichtgestalten des Denkens!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das offene Bekenntnis zur Linken schützt nicht - denken Sie an Wagenknecht und die Torte.

         

        Entscheidend ist, wer die Deutungshoheit erfolgreich beansprucht.

        • @Marzipan:

          Entscheidend ist, wer oder was die braune Killergemeinde stoppt - und zwar nachhaltig!

          • @amigo:

            Ich konnte die Aussage, daß sich Linksaußen und Rechtsaußen irgendwo im Abseits wieder treffen nie teilen.

            Inzwischen schon.

            Bei der AfD hieße es dann nur:

            Entscheident ist, wer oder was die islamistische Killerbande stoppt - und zwar nachhaltig!

            Na, wie würden Sie dann das "nachhaltig" interpretieren?

    • @Marcel_L:

      Danke, ziemlich genau so etwas wollte ich auch sagen.

  • Wie heisst die Kolumne des Autors nochmal?

    Jung und Dumm

  • Ich mal im Gemüseladen. Die Inhaberin klagt, ihre Hilfe (aus irgendeinem anderen Land als Deutschland) sei krank, sie käme mit der Arbeit kaum nach. Sagt eine kleine dicke Kundin: "Ja ja, die kommen alle nur hierher, weil sie sich hier durchfressen wollen." Sage ich: "Sie sehen nicht so aus, als ob irgendjemand Ihnen irgendetwas wegisst." Alle anderen im Laden lachen, die Inhaberin verbirgt ihr Grinsen wenig erfolgreich... Frau Kleinunddick wird puterrot und hat auf einmal gar keine Lobby mehr. So geht das mit Nazis und ihren Derivaten.

    • @Maria Burger:

      Allerdings mit Fat-shaming zu kontern, ist auch nicht gerade emanzipatorisch.

  • 9G
    98043 (Profil gelöscht)

    Es ist bezeichnet wie Autoren mit devianten Meinungen kollektiv als "Nazis" oder "rechtsextrem" stigmatisiert werden. Solche Deutungsmuster sind undifferenziert und unqualifiziert.

     

    Natürlich kann man sich im Namen der Toleranz das Recht herausnehmen die Intoleranz nicht zu tolerieren, die eigene Intoleranz wird dann aber auch nicht toleriert werden und die Spaltung der Gesellschaft wird voran getrieben.

     

    Es ist in diesem Sinne aber besonders wichtig die Mittel, mit der die eigene Intoleranz ausdruck verliehen wird, genau zu überdenken.

     

    Wenn hier nun dazu aufgerufen wird Personen mit abweichenden Meinungen "sozial zu ächten" und "ihnen das Leben schwer machen, wo es nur geht" dann nimmt die eigene Intoleranz faschistische Züge an.

     

    Um es mit den Worten Nietzsches zu sagen: "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird."

     

    Dies ist besonders dann fatal, wenn das Ungeheuer erst von einem selbst konstruiert wird, bzw. wenn es die "Nazis" so (undifferenziert) eigentlich gar nicht gibt.

     

    Doch auch hier gilt das Thomas-Theorem: "Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind sie in ihren Konsequenzen wirklich."

     

    Also in unserem Fall, "Wenn die Menschen gegen vermeintliche Ungeheuer kämpfen, werden sie früher oder später selbst zu tatsächlichen Ungeheuern", zumindest dann, wenn Menschen Adrian Schulz erhört werden.

    • @98043 (Profil gelöscht):

      Nöö! Nazis sind keineswegs „Personen mit abweichenden Meinungen“, sondern Personen mit einer antidemokratischen, völkisch-rassistischen, gewaltverherrlichenden, faschistischen Agenda. Dazu werden sie nicht von anderen erst „konstruiert“, das machen die schon ganz unaufgefordert von sich aus, oder wie Adrian Schulz es ausdrückt: „Die wollen das genau so – rechtsextrem sein.“

      Um mal bei Ihrem schrägen Ungeheuer-Vergleich zu bleiben, Ungeheuer lädt man tunlichst gar nicht erst zu sich ein und man versucht auch nicht, mit Ungeheuern zu kommunizieren - es sei denn, man hätte einen Sprung in der Schüssel, wäre selbst ein Ungeheuer, oder beabsichtige demnächst auch ein Ungeheuer zu werden.

      • 9G
        98043 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Sie stigmatisieren, mehr tun sie nicht. Solange Sie nicht darlegen können warum diese Personen mit abweichender Meinungen "Personen mit einer antidemokratischen, völkisch-rassistischen, gewaltverherrlichenden, faschistischen Agenda" sind, ist das nichts als üble Nachrede und versuchter Rufmord.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @98043 (Profil gelöscht):

          Lege ich Ihnen hier gerne dar. Vorausgesetzt, Sie beantragen bei der taz, dass die Anzahl der zugelassenen Zeilen eines Kommentars auf > 1 Million erhöht wird. Dann können Sie hier in bälde nachlesen, was Sie in den letzten Jahren versäumt haben zu recherchieren. Allerdings vermute ich, dass Sie selbst dann Ihre "Meinung" nicht ändern würden.

        • @98043 (Profil gelöscht):

          Die neuen Nazis stigmatisieren sich doch liebend gern selbst, lassen sich Hakenkreuze auf den Arm die Brust den Rücken, oder sonstwo eintätowieren, heben demonstrativ den Arm zum Hitlergruß, wenn sie einen Raum betreten und lassen keine Gelegeheit aus, lauthals „Ausländer raus“ (wer immer damit gemeint sein mag) zu fordern.

          Und daneben gibt es eine neuere - nicht weniger abscheuliche - Sorte Nazis, die sich vornehm und intellektuell geben, Bücher schreiben und verlegen, die im Kern nichts anderes als ebendiese altbekannte Agenda zum Inhalt haben. Um die geht es Adrian Schulz und auch mir und da reden wir beide gewiss nicht von einer erst noch zu erforschenden Spezies.

      • @Rainer B.:

        Der Umgang mit echten Nazis ist doch nicht das Problem, sondern dass Verlage und Einzelpersonen wegen abweichender Meinung zum Nazi erklärt oder in deren Nähe gerückt werden.

        Aber wenn sie erklären können, warum jetzt EvH eine antidemokratische, völkisch-rassistische, gewaltverherrlichende, faschistische Agenda hat, nur zu, überzeugen sie mich.

        • @Peterbausv:

          Meinen Sie EvH-Halle, oder EvH-Bochum?

          • @Rainer B.:

            Gibt es da eine Auswahl?

            Wen meint der Autor.

            Den Bücherautor bei Rowohlt, den Arzt halt, was weiß ich, wo der wohnt.

            Macht es das besser, wenn man sich jetzt auch noch aussuchen soll, wen der Autor als Nazi bezeichnet.

             

            Ist es ihnen eigentlich nicht verständlich, dass man nicht einfach wahllos Leute als Nazi bezeichnet, nur weil man da mal grade Bock drauf hat?

            • @Peterbausv:

              Wird Sie überraschen, aber es gibt immer eine Auswahl. Die Frage ist eher, wie kommen Sie darauf, dass der Autor „EvH“ (was immer das auch sei) gemeint haben könnte? Aus seinem Text geht sowas doch ja gar nicht hervor.

              • @Rainer B.:

                Sie wissen nicht, wer EvH sein soll, fragen mich aber, ob ich den aus Halle oder den aus Bochum meine?

                 

                Der Autor schreibt, dass die Messe Leipzig im Namen der Meinungsfreiheit auch rechte Verlage ausstellen läßt, und nennt als Beispiel u.a. den Verlag Rowohlt mit dem Autor Hirschhausen, und da gibt es nur Eckard von.

                Sind sie sicher, dass sie den ursprünglichen Text auch gelesen haben?

      • @Rainer B.:

        Sie lassen aber einen wesentlichen Gesichtspunkt weg, nämlich die uferlose Weite des Nazi-Begriffs von Herrn Schulz.

        Wenn qua eigener Definitionsmacht auf einmal alle anderen Nazis sind und ausgegrenzt gehören, ihnen das Leben schwer gemacht werden muss - dann sind wir doch recht nah an einer sehr brutalen Diktatur.

        • @Dr. McSchreck:

          siehe oben meine Antwort auf NIKLAS PORRELLO

           

          und hier zur Wortbedeutung von „Diktatur“: https://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur

          • @Rainer B.:

            wenn nur eine ganz kleine Minderheit weiß, was richtig ist und alle anderen sind Feinde, denen man das Leben schwer machen will - dann kann man hoffen, dass diese Minderheit niemals Macht haben wird - sonst ist Diktatur (wie ihre Definition ja richtig sagt) die notwendige Folge. Denn anders kann diese Minderheit die verachtete Mehrheit ja nicht unter Kontrolle halten.

            • @Dr. McSchreck:

              Die Umstände, die damals zum Erstarken des Nationalsozialismus in Deutschland geführt haben, sind hinlänglich bekannt und ihre historische, politische, soziale und psychologische Aufarbeitung ist keineswegs nur einer „ganz kleinen Minderheit“ zugänglich.

              Ein sehr wesentlicher Aspekt dabei war u.a. auch der schon lange vorher breit angelegte Versuch einer „wissenschaftlichen“ Unterfütterung rassistischer Thesen durch Pseudointellektuelle. Auch wenn dieser Versuch auf ganzer Linie misslang, so verblieb doch bis heute bei nicht wenigen eine rassistisch geprägte Grundhaltung in den Köpfen zurück. Ebenda liegt - eigentlich unübersehbar - eine Gefahr für die Demokratie.

              • @Rainer B.:

                Ernst gemeinte Frage:

                Ist eine Pisa-Studie in ihren Augen Rassismus?

                 

                Es werden vorwiegend Nationalitäten verglichen und somit auch generalisiert.

                Ich halte es für Wissenschaft, ebenso wie Analphabethismus oder vergleich von Religionen. Wissenschaft strukturiert, analysiert und ordnet zu. Das Ergebnis ist das Ergebnis, unabhängig davon, welche Religion, Ethnie oder Hautfarbe bevorzugt wird.

                 

                Menschen mit Afrikanischen Wurzeln haben mehr Muskelmasse und sind physisch Leistungsfähiger, sieh Sportler.

                Das ist kein Rassismus, das ist Fakt, obwohl man das natürlich auch als Rassismus gegen xyz werten könnte!?

                Ich bin da eher ein Freund der Wissenschaft und somit Fakten.

                • @Tom Tombadil:

                  Pisa-Studien sind in meinen Augen kein Rassismus. Sie dokumentieren allenfalls Auswirkungen von Rassismus im Bildungssystem.

                  Es geht hier aber auch gar nicht um Pisa-Studien.

                   

                  Anders sieht das schon bei Ihren Thesen zu „Menschen mit afrikanischen Wurzeln“ aus. Mit „Wissenschaft“ und „Fakten“ hat das nämlich schon im Ansatz nix zu tun - früher schon nicht und heute auch nicht.

                  • 9G
                    98043 (Profil gelöscht)
                    @Rainer B.:

                    Das ist ja völliger Unsinn. Wenn ich als Migrationssoziologe z.B. untersuchen würde welche Hürden Menschen, mit Migrationshintergrund aus Afrika, bei der Integration in den Arbeitsmarkt haben, dann ist die Kategorie "Menschen mit afrikanischen Wurzeln" vermutlich sehr unpräzise (Afrika ist halt sehr divers) aber nicht rassistisch!

                     

                    Auf der einen Seite erläutern Sie, dass die Nazis gut erkennbar seien, da sie sich mit Harkenkreuz Tattoos und Hitlergrüßen selbst stigmatisieren (es ist kein Stigma, wenn die antizipierte Eigenschaft zutrifft!), hier gehe ich mit. Das sind Nazis. Auf der anderen Seite nennen Sie jetzt aber auch "neue" Nazis, die man so nicht mehr erkennt. Wie machen Sie aus, dass es sich dabei um Nazis handelt. Ihr klassisches Erkennungsschema scheint dort ja nicht mehr zu greifen.

                    • @98043 (Profil gelöscht):

                      „Völliger Unsinn“ sind Feststellungen wie: „Menschen mit afrikanischen Wurzeln haben mehr Muskelmasse und sind physisch leistungsfähiger, siehe Sportler“.

                       

                      Bei der - von Ihnen angesprochenen - Migrationsoziologie geht es eben ganz und gar nicht um derartige Rassenforschung, sondern Gegenstand der Migrationssoziologie sind die Ursachen und Folgen von Wohnortswechseln nach soziostrukturellen Gesichtspunkten.

                       

                      Wer in der Lage ist, dazwischen sauber trennen zu können, für den sollte es auch überhaupt kein Problem sein, die neuen Nazis in Wissenschaft und Publizistik treffsicher auszumachen.

                      Ansonsten: s.o.

  • Daher wäre meine Aussage eher: Gruppen entschieden entgegen treten. Mit Individuen aber immer reden.

     

    Denn wenn man das Verhalten von Gruppen auf das Individuum herunter bricht: was unterscheidet einen dann noch von denen?

  • Warum immer die Angst, das man mit rechten redet, deren Positionen stärkt oder Gesellschaftsfähig macht?

    Ich habe tatsächlich oft mit Rechten geredet, deren Foren, Facebookkanäle und Publikationen gelesen.

     

    All das hat mich aber mehr abgestoßen, als mich die Taz jemals hätte zum Linken machen können.

    Nein, es ist nicht so einfach. Rechtes Gerede kann durchaus auch linke Positionen stärken & andersherum.

  • Halte nichts davon, den Nazi-Vorwurf zu infltionär zu gebrauchen. Das ist nicht besser als andersherum. Und vor allem sollte man nciht alls mit dem Nazi-Etikett versehen, was einfach nur Konservativ ist.

    Dieser taz-kommentar finde ich illustriert doch vor allem die verrohung der Gesellschaft auf allen Seiten.

    Natürlich muss man mit Nazis reden, das sind auch Menschen. Und auch – oh Wunder! – ist das keine homogene Gruppe. Und: Reden tut man mit Individuen, nicht mit Gruppen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Jetzt kommt open borders und fordert mit der Einreise unzähliger Arbeitskräfte und in dessen Folge sinkenden Löhnen den feuchten Traum der Neoliberalen,"

     

    -Ein Nationalliberaler möchte Menschen in Ländergrenzen einsperren, aber Waren um die ganze Welt schicken. Einem Neoliberalen ist es völlig egal was die Menschen machen, solange seine Waren um die Welt geschickt werden können.

     

    Ich möchte das jeder Mensch dort leben kann wo er möchte, aber Waren so regional wie möglich produziert und verteilt werden. Ich möchte autarke Städte und Kommunen und keine Äpfel aus Neuseeland. Aber sozial geht nur noch global, um mal einen NPD-Spruch gerade zu rücken.

     

    Flüchtlingsströme( egal ob nun wegen Krieg oder Hunger) landen hier weil sie dort wo sie herkommen keine Zukunft haben. Längerfristig gibt es nur einen Weg für eine Welt, die im Ansatz besser ist. Umverteilung von Vermögen, Konzerne müssen entmachtet werden und es braucht eine wirkliche wirtschaftliche Perspektive für arme Länder. Es würde schon helfen, die strukturelle Ausbeutung zu beenden.

     

    Den in einer Sache haben die Rechten natürlich recht. Menschen die nicht hier sein wollen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen kommen, werden sich nicht im selben Maße integrieren wie Einwanderer die kommen, weil sie die Musik/Landschaft/regionale Küche/Wetter/Sprache lieben und Integration in diesem Fall aus eigenem Antrieb geschieht.

     

    Ironischerweise halte ich deshalb eine globale sozialistische Perspektive für die einzige Möglichkeit um regionales zu erhalten und dauerhaft Masseneinwanderung auf freiwilliger und eigener Entscheidung einzudämmen.

     

    Warum sollte ein Tunesier denn bitte noch nach Böblingen immigireren wollen, wenn er in seiner Region eine Zukunfschance sieht? Wenn er allerdings nach Böblingen kommt weil ihm die Lebensart dort zusagt, dann wird es kaum Probleme geben.

     

    Sehr vereinfacht zum Thema "open borders"(die es momentan gar nicht mehr gibt)

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Einem Neoliberalen ist es völlig egal was die Menschen machen, solange seine Waren um die Welt geschickt werden können."

       

      Die Menschen sind ihm egal, aber ihre Arbeitskraft nicht. Wenn er annimmt, die brauchen zu können, dann wird er Zuwanderung begrüßen und unterstützen.

       

      "Ironischerweise halte ich deshalb eine globale sozialistische Perspektive für die einzige Möglichkeit um regionales zu erhalten und dauerhaft Masseneinwanderung auf freiwilliger und eigener Entscheidung einzudämmen."

       

      Schön. In welcher zeitlichen Perspektive bewegen Sie sich denn mit diesem Wunsch gedanklich, und wie stellen Sie sich den Weg dorthin vor?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @PETERBAUSV

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Ich kritisiere den Kommentator, weil er die Gegenseite stärkt, indem jedem mit anderer Meinung (für mich zu) undifferenziert der Nazi-Vorwurf gemacht wird.



        Halte ich halt für wenig hilfreich.







        PS: Ich habe im übrigen in der Schule (und bei Wiki steht das auch) gelernt, dass Autarkie auch so ne Nazi-Idee war.



        Ohne Witz.



        Finde ich trotzdem erstmal grundsympatisch.

        • @Peterbausv:

          > ... dass Autarkie auch so ne Nazi-Idee war.

           

          Autarkie ist ja durchaus vorteilhaft, wenn man sich weite Teile der Welt kriegerisch unterwerfen will.

           

          Umgekehrt wird eine global verflochtene Wirtschaft als friedenssichernd bezeichnet, weil Konflikte zu Nachteilen für alle Seiten führen. Wie man sieht, schließt das aber Stellvertreterkriege in wirtschaftlich schwachen Regionen nicht aus.

          • @Marzipan:

            Es wäre aber schon vermessen, dem guten Roi jetzt Nazisympathien zu unterstellen, weil er dem Autarkiegedanken positiv gegenübersteht.

            Das ist aber das, was dieser Kommentar macht, sonst hätte ich das gar nicht erwähnt.

            • @Peterbausv:

              Nichts läge mir ferner. :-)

              Ich dachte, Sie wüssten nicht recht, wie Sie den seltsamen Wunsch der Nazis nach Autarkie einordnen sollten.

              • @Marzipan:

                Wieso soll ich das nicht einordnen können?

                Ich wollte darauf hinweisen, dass Leute, die Sympathien für Nazi-Konzepte zeigen, gerne mal den Nazi-Vorwurf abbekommen.

  • Faschisten haben schon immer einen Grund gefunden, andere Meinungen auszugrenzen. Das galt für die Nazis genaus wie für die Stalinisten. Wir bewegen uns mit einer erschreckenden Geschwindigkeit in einen faschistoiden Überwachungsstaat, bei dem Grundsätze wie Meinungsfreiheit, das Verbot der Inhaftierung Unschuldiger, Gleichberechtigung und andere Grundrechte nicht mehr viel wert sind. Dieser Grundrechteabbau wird von den Regierungsparteien vorgenommen. Auch wenn sich eine AfD-Regierung nicht für unsere Grundrechte einsetzen würde, so sind ist es doch die GroKo, die bei uns die Demokratie schrittweise abschafft. Die AfD ist dabei genauso wie der Terrorismus ein willkommenes Ablenkungsmannöver, gefördert durch den Verfassungsschutz. Wir sollen denken, dass der Demokratieabbau nötig sei, um Schlimmeres zu verhindern. Das war aber schon immer die Argumentation von Despoten. Erdogan brauchte seinen "Putsch", um in der Gesellschaft so richtig putschen zu können. Und wir lassen uns von den AfD-Idioten dahin gehend verblenden, dass wir nicht mehr wahrnehmen, dass die gefährlichen Rechstradikalen bereits in Innenministerium, Polizei und Geheimdienst aktiv sind.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Mit Nazis reden hiess früher in Frankreich" la lepenistion des esprits" Dann kam die Tochter und es hiess" dédiabolistion". Und das hat geklappt. Denn es ist bezeichnend, dass Marine Le Pen nicht wegen ihrer rechtsradikalen Ideen gegen den Banker und jetzt Jupiter Macron verloren hat, sondern weil Sie nichts zum Euro zu sagen hatte, was viele Wähler verunsichert hat, die Angst um ihre Ersparnisse hatten und dann lieber zu Hause geblieben sind.

    Der Antifadiskurs ist in Frankreich tot und das Land ist bereit für das österreichischen Experiment mit dem Gespann Marion Maréchal und Laurent Wauqiez. Denn der wahre Teufel steht für die Media links und der heisst Mélenchon.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Nee, oder?

     

    Soziale Ächtung als Konfliktlösung? Das Kind mit dem Bade ausschütten? Ein Glück, dass ich ein alter Mann bin. Das "gelobte Land" dieses Denk- und Handlungsansatzes möchte ich nicht mehr erleben.

  • "Mit Nazis reden bringt nichts."

     

    Das stimmt. Tatsächlich ist es sogar sehr wichtig, nicht mit Nazis zu sprechen. Nimmt man einen (vermeintlichen) Dialog mit ihnen auf, wird damit signalisiert, dass zumindest irgendwas dran sein muss an ihren Positionen.

     

    In Österreich sieht man sehr schön was passiert, wenn man Noefaschisten nicht ausgrenzt, sondern mit Ihnen spricht und in weiterer Folge sogar koaliert. Rechtsextremes Gedankengut normalisiert sich in der Gesellschaft und wird hoffähig. Dadurch werden die Neofaschisten immer stärker und verwenden ihre Stärke dazu, ganz langsam die Demokratie zu zerstören.

     

    "Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ - Karl Popper

    • @Dominik Schneider:

      Uneingeschränkte Toleranz geht nicht.

      Uneingeschränkte Intoleranz wird aber auch nicht gehen.

       

      Überzeugungswandel durch Diskurs funktioniert nicht, das ist wahr - und das gilt nicht nur für Rechte. Deshalb ist es in der Tat Zeitverschwendung, mit gefestigten Rechtsextremen zu debattieren - hier ist Ausgrenzung richtig.

       

      Wenn allerdings die Grenzen der Toleranz nicht immer wieder breit debattiert, sondern als selbstverständlich betrachtet werden;

      wenn deshalb unklar und verschwommen bleibt, was "rechts", was "rechtsextrem" und was aus welchen Gründen nicht hinnehmbar ist (weil das eh jeder weiß - und wer es nicht weiß, der soll sich gefälligst selbst schlau machen);

      wenn es ins Belieben der Lautesten (bzw. derer mit der größten medialen Reichweite) gestellt ist, zu entscheiden, wer als Rechter auszugrenzen ist;

      wenn einzelne Signale (Formulierung, Kontakt) und Fehler bereits für die Ausgrenzung genügen -

      dann führt das zu einer Ausweitung des Nazi-Vorwurfs, die Leute aus der undefinierten Grauzone, selbst aus dem Hellgraubereich, für die Öffentlichkeit in die schwarzbraune Ecke schiebt. Deren Macht vergrößert sich mit der wachsenden Zahl derer, die sich den Ausgegrenzten näher fühlen als den Ausgrenzenden.

       

      Wenn immer mehr als "rechts" gilt und "rechts" zunehmend als intolerabel, dann verengt sich der Toleranzbereich naturgemäß zur Mitte hin. Aus der Ausgrenzung der extremen Minderheit wird gesellschaftliche Spaltung, weil das "Draußen" bei den einen zum neuen "Drinnen" bei den anderen geworden ist.

       

      Diskurse müssen deshalb in der und über die Grauzone geführt werden. Dort dienen sie der Positionsbestimmung (der eigenen und der des Gegenübers) und dort erhöhen sie die Trennschärfe, wenn es um die Entscheidung geht, wo Toleranz enden und Ausgrenzung beginnen soll.

  • Maron und Hirschhausen als Nazis zu verleumden ist nicht nur grotesk, sondern auch strafrechtlich relevant. -Es gibt so manch Linken, der sollte es tatsächlich lassen, mit Rechten zu reden. Wer will solche engstirnigen DDR-sozialistischen Ergüsse überhaupt noch lesen und warum begibt sich die TAZ auf so ein Niveau?

    Der Autor des Artikels sollte seine Zeit lieber dafür nutzen, anderen den Weg zum Bäcker zu vergraulen. Das ist sicher unterhaltsamer!

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    "Bis sie sich nicht mehr trauen, auch nur zum Bäcker zu gehen."

     

    Alles andere dürfte vermutlich vergeblich sein. In anderen Ländern längst realisiert, denn solche Leute werden dort einhellig zu jenen Schwachsinnigen gezählt, wo auch Nachhilfeunterricht nicht fruchten würde, und daher pure Zeitverschwendung wäre.

     

    "Diskurs" setzt die Fähigkeit "diskursiv" bei Kommunikation voraus. "Diskurs" anstreben mit Leuten, deren Strategie es ist, mit zwei Gesichtern zu operieren? Das öffentlich zur Schau gestellte, und das hinter verschlossenen Türen offenbarte? Öffentlich als "Meinungsäußerung" hingestellt und Freiheit hierzu einfordernd, und intern die verborgen zu haltende "Absicht" ausarbeitend, mit dem Ziel, jeden Widersacher final zum Schweigen zu bringen.

    Wer mit solchen Leuten den "Diskurs" sucht, setzt vergeblich auf die Hoffnung, es seien nur die unbeholfenen Schalmeienklänge der Flöte, keine Rattenfänger, und die Misstöne könnten mittels geeignetem Musikunterricht gemeinsam in eine Melodie überführt werden.

    • @80336 (Profil gelöscht):

      Das Problem ist nicht der vergebliche Diskursversuch mit echten Nazis, sondern das jeder Pegida-Mitläufer (und sogar Eckard von Hirschhausen, der Witz ist dabei irgendwie an mir vorbeigegangen) in diesem Kommentar als Nazi bezeichnet wird.

       

      Nicht jeder Idiot ist ein Nazi, da gehört schon mehr zu.

      Oder eher weniger.

      • 8G
        80336 (Profil gelöscht)
        @Peterbausv:

        Ich lese im Artikel nicht, dass Eckard von Hirschhausen als Nazi bezeichnet wird, sondern nur eine Aufzählung von im Augenblick inflationär kursierender Nazi-Zuweisungen, die vom Autor auch nicht übernommen wurden, wie der daraufhin folgende Satz "Aber Spaß beiseite" eindeutig belegt.

        • @80336 (Profil gelöscht):

          Nun, es geht im Artikel um Nazis, und rechte Verlage.

          Das rückt jeden, der genannt wird, in diese Ecke. Und damit auch EvH.

          Da hilft auch ein 'Spaß beiseite' nichts, was sich im übrigen auch nicht auf die Zuordnung EvH=Nazi bezog.

           

          Beim Umgang mit Nazis und dem Thema ist Spaß im übrigen das, was ich am allerwenigsten erwarte.

           

          Aber da ist wohl jeder Jeck anders.

          Jeden Idioten mit anderer Meinung als Nazi zu bezeichnen löst jedenfalls kein Probleme und nutzt, wenn überhaupt jemandem, eben diesen.

          Wer das möchte, kann ja gerne so weitermachen.

          • 8G
            80336 (Profil gelöscht)
            @Peterbausv:

            Sie haben den Artikel leider nicht verstanden. Es ist kein Verständnis zu erwarten, wo Missverständnis gewollt.

            • @80336 (Profil gelöscht):

              Wir verstehen den Artikel wohl unterschiedlich, warum sie mir daraus einen Vorwurf konstruieren müssen, wissen sie nur selber.

  • "Meinungsfreiheit und so.

    Aber Spaß beiseite."

    Ein Grundrecht der Demokratie ist "Spaß"?

     

    "Erstens: Die Argumente der Nazis sind immer dieselben. Immer! "

    Was sind denn Ihre Argumente dagegen? Müsste doch ein Heimspiel sein...

     

    "Viertens: Muss man ihnen daher das Leben schwer machen, wo es nur geht. Das heißt auch ganz konkret: Räume blockieren, Räume besetzen. "

     

    "Meinungsfreiheit und so", oder wie sollen die Leser das jetzt verstehen?

    Jetzt versteht es hoffentlich jeder: Meinungsfreiheit nur für Linke.

    Da oszilliert ja Rosa Luxemburg im Grab.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      Rechtes Gedankengut ist oftmals keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

      • @970 (Profil gelöscht):

        "Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden."

        Rosa Luxemburg.

        "Ich teile ihre Meinung nicht, aber ich werde dafür kämpfen, dass sie sie vertreten dürfen"

        Voltaire.

         

        Wenn Sie andere Meinungen als "Verbrechen" deklarieren, stehen Sie nicht auf dem Boden der Aufklärung und äußern sich damit direkt Grundgesetzwidrig.

         

        Zum Nachlesen: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

  • "Wobei, Moment, da war doch was … ach ja, die lieben Nazis!"

     

    "Schnell, schneller, Nazi-Vorwurf"

     

    Nix gelernt? http://taz.de/!5488398/

  • 2018 wird spannend

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Nazis sind keine missverstandenen „Populisten“ oder gar Linke, die es zu bekehren gälte. Die wollen das genau so – rechtsextrem sein."

     

    Es geht m.E. nicht um Bekehrung, sondern um den Diskurs. Den zu verweigern, haut genau in die Kerbe, in welchen die Braunen gerne hauen. Mit ihnen reden ist schwer, vor allem, wenn sie in Rudeln auftreten, in welchen sie sich sicher fühlen. Wenn nicht, hat man eine Chance, gehört zu werden. Was das bringt, lässt sich jedoch nie unmittelbar danach messen.

  • "rechtsextremer Märtyrer wie Kevin Kühnert"

     

    wo haben Sie das denn her?

  • Ja - die deutsche Wessi Jugend scheint überall Gutmensch sein zu wollen.

     

    Gut das die "Ossis" da mal "klare Kante" fahren...

  • Naja, man muss ja nicht mit Nazis reden. Kann es zwar, muss man aber nicht. Man kann auch mit Rechten reden. Nicht jede*r Rechte ist ein Nazi. Demokratie heißt ja auch: Streiten is in! Gewalt is out!

    So eine Ansicht zu haben, das Gewalt als einziges Mittel zur Durchsetzung gut ist, erinnert mich an Nazis. Aber das ist ja die Antifa. Die war schonmal besser. Gewalt sollte das letzte Mittel sein, nciht das erste. Dialog sollte das erste Mittel sein, nicht Rauferei und Haß. #MakeLoveNotWar. Man kann ja zumindest lernen, weniger schlecht zu streiten. Dann streitet man sich halt argumentativ - aber dafür kann jeder zuschauen und sehen, woran man ist. Bei Gewalt wollen andere Zivilisten meist nicht mittendrin sein. Wer kämpfen will, nur um des Kampfes willen - weil er andere haßt, aufgrund deren Ansicht, aber meint, er würde für die Meinungsfreiheit kämpfen, der irrt. Er begeht den gleichen Fehler, wie die, welcher er bekämpfen will. Er gleicht seinem eigenen Feind, dadurch, das er sich selbst im gleich verhält. Mag man auch verschiedene Gründe dafür haben - letzlich bleit es jedoch ein Mittel der Gewalt, der Macht.

    Das ist aber keine Macht mehr.

     

    Antifa sollte sich mal in nächster Zeit ein Beispiel an Mahadma Ghandi nehmen. So geht es auch.

    Es geht eben anders; aber mit Gewalt, Haß und Willkür lässt sich unwahrscheinlicher echtes Verständnis erzielen, als mit sachlichem Dialog.

     

    Tja, da hat sich die Antifa richtig ins Bein geschossen. Auch im Sinne des demokratischen. #Doppelmoral.

     

    (PS: Wette ich werde nun für n Rechter gehalten. Nö, bin ich aber nicht. Ich sehe mich als Nicht-Rechts an.)

     

    Schönen Tag

    Güße

    #Philosopher

  • Würde hier jemand fordern man solle nicht mehr mit Leuten reden die ein geschlossenes islamistisches Weltbild haben wäre die Aufregung groß.

    Würde man dann noch fordern diese so weit einzuschüchtern, daß sie sich nicht mehr zum Bäcker trauen hätte man direkt wieder den Nazivorwurf an der Backe.

    Soll es dann auch keine Aussteigerprogramme für Rechtsradikale mehr geben?

    Es hat lange gedauert den Gedanken der Resozialisierung in unserer Gesellschaft zu verankern.

    Das gilt auch für Nazis.

    Alles andere bedeutet zu werden wie sie.

  • Der gemeine Bäcker, der Fleischer, der Schuster, auch der Nachbar ...

     

    Wenn "wir" bald fast alle Nazis sind, dann dürften auch die Kapazitäten der Schnellen Antifa an ihre Grenzen kommen.

     

    Kann man hier eigentlich auch Artikel melden? Oder nur Kommentare?

    • @ebertus:

      Dieser Artikel ist übrigens ein Kommentar. Jetzt nicht durcheinanderkommen.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Nur damit ich dass jetzt richtig verstehe:

     

    "... das Leben schwer machen, wo es nur geht. [...] Räume blockieren, Räume besetzen. [...] Bis sie sich nicht mehr trauen, auch nur zum Bäcker zu gehen."

     

    D.h. eine Schnelle Antifa (abgekürzt vielleicht "S.A.") soll Veranstaltungen sprengen und durch die Strassen ziehen, bis das erreicht ist??

     

    Klingt nicht sehr gewaltfrei...

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Ebertus und The Swiss: Beide mit dem Wortspiel der Schnellen Antifa. (Und dann auch noch so einem wahnsinnig billigen. Hihi.) Nachtigall, ick hör dir trapsen.

      Sind wohl "Aktivisten". Kotz.

      Was genau möchte denn der Nazi - und von genau dem ist im Artikel die Rede, und als genau der tritt er auf - an Rationalität und Verbesserung zu dieser Gesellschaft beitragen, woran ihn seine schlimmen Kritiker hindern könnten?

      • @Karl Kraus:

        Der Nazi - soso.

         

        "Schnell, schneller, Nazi-Vorwurf

        Wer die Organisatoren der Essener Tafel „Nazis“ nennt, dem könnten bald die Worte ausgehen." http://taz.de/!5488398/

         

        Ihnen ist das Vokabular offensichtlich schon ausgegangen.

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Und an Bäckers Ladenfenster wird mit fetter weißer Farbe gepinselt:

       

      "Verkaufe nichts an Nazis".

      Und die Nazis pinseln dann darunter: "Kauft nicht bei Antifabäckern".

       

      Und weil beide inhaltlich nichts zu sagen haben, prügeln sie anschließend aufeinander los.

       

      Klingt nicht sehr klug.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Erst einmal bin ich bei Ihrem Vergleich erschrocken. Dann aber haben mich Ihre Worte überzeugt.

         

        Der deutsche Soziologe Max Weber hat vor etwa hundert Jahren auf den Unterschied zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik hingewiesen.

         

        Eine Handlung mit dem Hinweis auf die - natürlich "richtige" - eigene Gesinnung gutzuheißen, ist keine große Kunst. Das kann jeder, ohne sich der Mühe des Argumentierens zu unterziehen.

         

        Mir ist es völlig wurscht, WER aus welchen Motiven welche Handlung begeht. Allein das Verhalten zählt. Und dafür habe ich als Handelnder Verantwortung zu übernehmen.

         

        Und noch eines: die seit Jahren inflationäre Verwendung der Begriffe "Rassist" oder "Nazi" (keine Kritik an Ihren Sätzen) ist wenig hilfreich. Wem an Differenzierung und Klärung gelegen ist, kann darauf weitestgehend verzichten.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Ich habe es jetzt kapiert.

         

        Da sind die armen unverstandenen Nazis die nur reden und diskutieren wollen und die bösen Antifaschisten, die diese armen unverstanden Menschen ausgrenzen. Deshalb bleibt den armen unverstanden Nazis auch nichts anderes übrig; quasi als Reaktion und als Gegengewalt; sich zu wehren.

         

        Aber das erste Drehen an der Spirale der Gewalt, haben natürlich in Deutschland historisch wie gegenwärtig immer die bösen Antifaschisten zu verantworten.

         

        Schon damals konnten sich die armen SA Trupps kaum wehren, gegen die brutalen Linken, die jedem armen NSDAP-Bäcker ihre heute allerseits bekannte Parole "Deutsche, kauft nicht bei Nazis" an die Wand schmierten.

         

        Ist das nicht manchmal ein bischen peinlich?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          "Ich habe es jetzt kapiert. "

           

          Nein, nichts haben Sie kapiert. Zumindest nichts hinsichtlich meines Beitrages.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @82732 (Profil gelöscht):

      "Drittens: Macht man Nazis Platz, füllen sie den."

       

      -und das ist nunmal die Wahrheit.

       

      Der Antifa/SA Vergleich ist völlig daneben. Es ist doch bezeichnend, das sich in deutschen linken Hochburgern oder großstädtischen Szenevierteln wirklich jeder aufhalten kann der möchte, abgesehen von Neonazis und bekennenden Rassisten. Dagegen gibt es rechte No-Go Areas wo wirklich nur derjenige unbeschadet herauskommt, der deutsch und rechts ist.

       

      Wenn Nazis und Rechtsradikale Raum einnehmen, ist innerhalb kürzester Zeit kein Platz mehr da für irgendwen anders.

       

      Wo sind denn die bösen linken SA-Horden von den du phantasierst, die in der Schanze, Kreuzberg, Connewitz unbeteiligte Touristen überfallen?-Eben, die gibt es nicht.

      Stattdessen sind genau diese linken Viertel mitterweile die Hotspots und IN-Viertel in den Städten geworden, gerade weil eben auch der ein oder andere Juppie die "offene und tolerante Atmosphäre" ganz toll findet.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Der Eckard von Hirschhausen - Nazi-Vergleich das Autors ist noch danebener als der Antifa-SA Vergleich.

         

        Und wer jeden Pegida-Mitläufer zum Nazi erklärt, spaltet die Gesellschaft, macht damit genau das, was von rechter Seite gewollt wird, die rechte Basis vergrößern.

         

        Ich fand schon bei der Tea-Party in Amerika immer faszinierend, dass die immer genau das wollten, was für die Milliardäre gut war.

        Jetzt kommt open borders und fordert mit der Einreise unzähliger Arbeitskräfte und in dessen Folge sinkenden Löhnen den feuchten Traum der Neoliberalen, und TAZ-Kommentatoren spannen sich selber vor den Karren von Herrn Kubitschek.

        Eine Querfront, so schön, dass sie einem als Drehbuchautor als zu hanebüchen um die Ohren gehauen würde.

      • 8G
        82732 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Hui-ui-ui, hier geht ja die Post ab...

         

        Ich phantasiere garnichts und beschreibe auch keinen Ist-Zustand.

         

        Ich habe nur eine mögliche Interpretation davon aufgezeigt, wie man den Autor verstehen kann.

        Bzw. was da als Wunsch-Zustand genannt wird.

         

        Und der klingt nach Selbstjustiz und für mich recht gewaltafin.

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Der Autor fordert alle Linken auf, eine Sturmabteilung zu bilden, die jede Veranstaltung mit Knüppeln sprengt und die Besucher bis zu ihrer Haustür prügelt. Vor der Haustür wird dann eine Schutzstaffel aufgestellt, die jedem die Nase planiert, der auch nur zu Bäcker will.

       

      Und wir sind PISA Weltmeister der Herzen...

      • @pitpit pat:

        Dann stünde es 1:1 nach der Buchmesse letztes Jahr... Jucheee!

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        Du gibst die richtig viele Mühe im Nicht-Verstehen, oder?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Ich hatte gehofft, der PISA-Bezug könnte dem hermeneutischen Zirkel ein Fixpunkt sein. Ich erkläre so ungern meine Witze. Eigentlich bin ich schon beleidigt, wenn keiner lacht.

          Wollen Sie es nicht nochmal versuchen?

  • Wenn der Artikel sich wirklich auf Nazis beziehen würde, könnte man ihm zustimmen. Mit eine Hardcore-Nazi kann man nicht mehr diskutieren.

     

    Aber die Namen Maron, Tellkamp und v. Hirschhausen (welcher? - sagt mir so nichts) sind sicher keine Nazis in dem Sinne, wie ich sie im ersten Absatz meine.

  • Linke werden den Feind nicht bekehren können. Das gelingt nur diesem, wie Beispiele von Elsässer bis Mahler belegen.

    Es geht darum, das Mittelfeld dazwischen zu überzeugen. Da wiederum dürfte die Methode "Alle Nazis ausser mir" wenig erfolgversprechend sein.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Peter Meier:

      Dafür machen Rechte eine Merkel zur angeblich Linken

  • Wer glaubt denn, dass DEMOKRATIE so eine Art Kindergeburtstag ist, die immer und ewig anhält? Der Disput ist allerdings nicht Sache der Deutschen. Und der harte Disput erst recht nicht, bei dem es nicht darum geht, die Gegenseite zu bekehren.

  • Stimme dem Autor zu - Farbe bekennen hilft immer mehr, als vermeintlicher Dialog, der Rechte nicht überzeugt und ihnen noch Raum für ihre "Argumente" gibt. Klar gibt es Leute, die einfach zweifeln, sich in Richtung PEGIDa etc. bewegen, mit denen ist ein rationaler Austausch noch möglich. Aber mit denen, die einen Stand von einem rechten Verlag haben oder schon überzeugte Anhänger sind - vergiss es. Das ist wie mit Menschen in einer Sekte - diejenigen, die voll und ganz dazugehören wird man mit Argumenten nicht überzeugen. Da muss man klar signalisieren - ich habe nichts gegen Dich als Mensch, aber Deine Überzeugungen sind Unsinn, ich werde sie nicht diskutieren und Dir auch kein Podium geben!

    • @Patricia Jessen :

      "Klar gibt es Leute, die einfach zweifeln, sich in Richtung PEGIDa etc. bewegen, mit denen ist ein rationaler Austausch noch möglich."

       

      Und Sie wissen, wann das noch möglich ist? Dann nennen Sie doch bitte Ihre Maßstäbe.

      • @Rolf B.:

        Mein Massstab wäre, im Rahmen eines Gesprächs abzuschätzen, ob jemand noch Argumenten zugänglich ist oder nicht. Wenn nach ein paar Minütlichen deutlich ist, da stehen Hr. Gauland und Fr. von Storch vor mir, dann kann Ichs mir halt schenken. Dann ist das Gespräch aus meiner Sicht gelaufen. Eventuell kommt mir da aber auch zu Gute, dass ich schon ein ein paar Jahren viel Konfliktgespräche moderiere und da für mich einfach ein Gefühl entwickelt habe, wo noch was geht und wo nicht. Meine persönliche, nicht übertragbare Sicht, die ich niemanden überstülpen möchte...

  • Ein solch tumber Kommentar bewirkt sicher manches, aber nicht, Nazis zurückzudrängen!

    Es fängt beim Kardinalsfehler an, jede Meinung, die nicht die eigene/links ist, als rechts(extrem) und den Meinungsäußerer als Nazi zu diffamieren. Gute Güte: das funktioniert nicht!

    Außerdem gibt es ein makabres Bild des Demokratieverständnisses des Kommentators. Inhaltlicher Diskurs, nicht soziale Ächtung, wäre das einzig mögliche, seine eigene Meinung zu fördern. Wenn man das nicht tut, setzt man sich dem Verdacht aus, dass einem die inhaltlichen Argumenten fehlen....und ja: das tun sie auch dem Großteil derer, die sich "links" nennen....wenn Ideologie auf Realität trifft....

    • @Bernd R.:

      "Es fängt beim Kardinalsfehler an, jede Meinung, die nicht die eigene/links ist, als rechts(extrem) und den Meinungsäußerer als Nazi zu diffamieren."

      Wo wird das von Adrian Schultz denn gemacht?

      • @Uranus:

        Naja...ganz offensichtlich soll ja Antaios rechts/Nazi sein....sagt man halt so....aber warum eigentlich? Wen genau möchte Antaios in die Gaskammer schicken? Ggü wem wird zu Gewalt aufgerufen? Geschweige denn ausgeübt? Eben: nirgendwo....

        Man sieht dort seit langem den politischen Islam als Gefahr für den bisherigen Status Quo eines Landes, in dem man gut und gerne lebte.....das ist deren Meinung....damit kann/soll man sich auseinandersetzen....wird natürlich schwierig, wenn die erlebte Lebenswirklichkeit diese Meinung tagtäglich untermauert.....

        • @Bernd R.:

          Nicht erst die offene Forderung, jemensch "in die Gaskammer zuschicken", macht Nazismus aus. Ihre Reduzierung auf Gewaltaufrufe greift zu kurz. Drastischer ausgedrückt: sie ist dumm und gefährlich. Der Verlag verbreitet neurechte und neofaschistische Ideologie. Sie bietet eine Plattform für diverse rechte Strömungen.

          Ist das deren Ideologie oder nicht auch Ihre, frage ich mich. Mensch kann natürlich Religion an sich und radikal kritisieren. Mensch kann auch Relgionen differenziert kritisieren. Allerdings von "dem Islam" zu sprechen, ist eine Verallgemeinerung, die genauso unzutreffend ist, wie die Gleichsetzung von Protestantismus mit Evangelikalismus, wobei der Unterschied gegenüber der Islampauschalisierung ist, dass sich positiv auf "Abendland" und "kulturelles Christentum" berufen wird, um dann gegen Muslima rassistisch zu hetzen. Gibt es rassistische Kontinuitäten, werden entsprechende Medien konsumiert, dann färbt sich auch die Wahrnehmung entsprechend. Die "Lebenswirklichkeit" wird voreingenommen, zugespitzt und selektiv wahrgenommen.

          • @Uranus:

            Ich halte nichts von Pauschalierungen à la rechts vs. links oder Islam gehört zu Deutschland ja vs. nein....weshalb Sie, geschätzer Uranus, mir eine solche vorwerfen, erschließt sich mir nicht. Tatsächlich nehmen Sie genau diese Pauschalierungen und Kategorisierungen und Phrasen was. Was genau ist denn denn neurechts, geschweige denn neufaschistoid!? Sie kleben da einfach Label drauf, mit dem Ziel etwas zu diskreditieren, ohne es inhaltlich zu begründen. Ich hab mich in das Werk von Antaios noch nicht in Gänze eingelesen - insofern weiss ich nicht (und spielt auch keine Rolle), ob das meine Ideologie ist. Feststellen kann ich aber, dass es mir erstmal sympathisch ist, wenn eine Gruppe Gleichdenkender (hier: "rechts") einen einzelnen stinkefingerzeigenden Andersdenkenden gewähren lässt und nicht "lyncht". Wie könnte man sich das wohl andersherum vorstellen!? Think about it!

          • @Uranus:

            Ein schönes Beispiel für kontraproduktiven Diskurs:

             

            "Nicht erst die offene Forderung, jemensch "in die Gaskammer zuschicken", macht Nazismus aus. Ihre Reduzierung auf Gewaltaufrufe greift zu kurz."

             

            Sie geben an, welches Merkmal die Auszugrenzenden nicht vollständig erfasst; ferner, dass Ihr Gegenüber durch Beschränkung auf dieses unzulängliche Merkmal eine unzureichende Ausgrenzung vornimmt.

             

            " Drastischer ausgedrückt: sie ist dumm und gefährlich."

             

            Sie werten die Auffassung des Gegenübers massiv ab.

             

            "Der Verlag verbreitet neurechte und neofaschistische Ideologie. Sie bietet eine Plattform für diverse rechte Strömungen."

             

            Sie geben als hinreichend für eine Ausgrenzung die Merkmale "neurechts", "neofaschistisch", "rechts" an.

            Sie erläutern diese Merkmale inhaltlich nicht und erklären nicht, warum sie eine Ausgrenzung hinreichend begründen.

             

            "Ist das deren Ideologie oder nicht auch Ihre, frage ich mich."

             

            Sie teilen mit, dass Ihr Gegenüber bei Beibehaltung seines Standpunktes ebenfalls ausgrenzungswürdig sei.

             

            Also: Sie verteilen das Label "Rechts" als Ausschlusskriterium, ohne zu erklären, warum, und sie beanspruchen im Verhältnis zu Ihrem Gegenüber ganz selbstverständlich die Deutungshoheit.

             

            Warum? Welche Reaktion erwarten Sie darauf von Ihrem Gegenüber?

            • @Marzipan:

              "Sie erläutern diese Merkmale inhaltlich nicht und erklären nicht, warum sie eine Ausgrenzung hinreichend begründen."

              Sie können das ja gerne erklären, wenn Sie möchten. Ansonsten können die Begriffe nachgeschlagen oder nachgefragt werden. Zumal das ja zentrale Begriffe sind, um diese es ja im Artikel geht, den Bernd R. kommentierte. Bernd R. Kommentar weckt bei mir den Eindruck, dass Antaios und deren Standpunkt verharmlost, verteidigt werden soll oder kaum Wissen über rechte Diskursverschiebung und deren Akteure vorhanden ist. Die Akteure als harmlos erscheinen zu lassen finde ich dumm und gefährlich.

              • @Uranus:

                Nun, dann klären sie doch auf, über rechte Diskusrverschiebung und ihr ganzes anders Geheimwissen.

                Sie erklären nicht, was sie rechts finden, und auf Nachfrage entblöden sie sich nicht mal, diese Erklärung von anderen zu fordern.

                Sie haben einen Eindruck, und aufgrund dieses subjektiven Eindrucks verweigern sie die Diskussion.

                Wenn Bernd etwas nicht weiß, wäre es ja die erste Pflicht, ihn zu informieren, bevor man über ihm den Stab bricht.

                • @Peterbausv:

                  Öh - nun wollte ich just dieses Schreiben, und Sie haben mir die Worte bereits von der Tastatur genommen, sozusagen. ;-)

                   

                  Übrigens unterstelle ich da gar keinen bösen Willen, sondern waschechte Betriebsblindheit. Dass allerdings auch das kleinschrittige Aufzeigen dieser Betriebsblindheit auf taube Ohren stößt, zeigt, dass Diskurse eben ganz allgemein wenig bewirken, wenn das Gegenüber nicht zuhören will.

                   

                  (Zur Autarkie oben: war ein Missverständnis meinerseits, tschuldigung.)

            • @Marzipan:

              Danke, Marzipan. Nun sehe ich gerade, dass Ihre Antwort an Uranus meine eigene in Inhalt, Wortschliff und Intellektualität deutlich in den Schatten stellt. Ja, genau so habe ich das gemeint ;-)

              • @Bernd R.:

                :-)

  • Mit Nazis braucht man tatsächlich nicht zu reden, jedenfalls nicht um sie zu bekehren, und das ist in der Tat ein alter Hut. Aber mal eben Tellkamp, Maron und Hirschhausenzu Nazis zu erklären lässt mich am Verstand und/oder der diskursiven Strategie des Autors dann doch wieder zweifeln. Es wird keine/r als Nazi geboren und die völligversemmelte Wiedervereinigung als Anschluss mit Abwicklung hat statt einer Normalisierung bei vielen DDR-BürgerInnen nur noch tiefere psychische Wunden gerissen. Dafür haben sich seit über 25 Jahren einzig Teile der der Linkspartei interessiert, sonst niemand und das Vakuum haben Rechtspopulisten und Rechtsextreme jetzt gefüllt. Von der verbrannten Erde, die der Neoliberalismus überall in Menschen hinterlässt brauchen wir gar nicht zu reden. Also, wo ist das überzeugende Gegennarrativ zur Xenophobie, Hass, narzisstischer Kränkungshaltung und Erlösung im Volkskörper? Vorschläge willkommen...

    • @hessebub:

      Das Problem ist, dass der Neoliberalismus open borders möchte und es irgendwie geschafft hat, dass dann auch noch als links zu verkaufen.

      Die meisten Kritiker von open borders sitzen nunmal leider rechts (wennn man die CDU noch rechts nennen mag), und die können das im Gegensatz zu Wagenknecht und Lafontaine auch in ihrer Partei äußern, ohne dafür angefeindet zu werden.

      Ist jedenfalls mein Eindruck.

    • @hessebub:

      Bei ihrem letzten Satz bin ich nicht sicher, wie er genau zu verstehen ist.

      Es klingt so, als ob es erstens kein Gegennarrativ gäbe und zweitens: als wären die Menschen da in einer Bringschuld, sonst dürften die Rechten zu Recht rechts sein.

      In beiden Punkten würde ich widersprechen.

      Ich bin für die Dummheit oder Bösartigkeit anderer Menschen nicht verantwortlich. Nur für meine eigene ;)

      • @pitpit pat:

        Für ein solches Narrativ und die dazugehörige Politik ist nicht der einzelne zuständig, aber eben Politik im Arendtschen Sinne. Jede komplexe Gesellschaft hat ihre hoffnungslosen Xenophoben und Hasser, und damit kann man umgehen, aber es ist Ursache politischen Versagens, wenn das in Richtung von substanziellen Bevökerungsanteilen bzw. stärksten Parteien kippt wie in Sachsen-Anhalt und anderswo. Da sind evidentermaßen Leute links - oder rechts - liegen gelassen worden, die sich nicht mehr mit dieser Gesellschaft identifizieren können, wie überall im Westen (und nicht nur dort, siehe Hindu-Nationalismus) und sich deshalb jetzt ethnonationalistisch-populistischen Bewegungen anschliessen, die in eine imaginierte Vergangenheit zurückmarschieren wollen. In den USA hat in den 30ern der New Deal als Alternative zu Faschismus, Antisemitismus u.ä. gegriffen. Sanders arbeitet an einem ähnlichen Modell. In Deutschland bräuchte es eine genuine progressive Sozialdemokratie, welche die Interessen vom unterer Mittelschicht, Lumpen- und Bildungs-Prekariaten und anderen Globalisierungsverlierern bündelte.

        • @hessebub:

          Oh ja. Das ist richtig und sehr wichtig, festzustellen. Der deutsche, oder europäische, oder westliche Rechtstrend lässt sich nicht isoliert und nicht mit Besitzstandswahrung oder Xenophobie allein erklären.

          All diese nationalistischen, ethnozentrischen und religiös-fundamentalistischen Bewegungen, die weltweit an Boden gewinnen, sind letztlich Reaktionen auf dasselbe Phänomen.

        • @hessebub:

          Interessant ist doch, dass einige Leute, die sich an den Rand gedrängt fühlen, sich (offen) nach rechts orientieren. Dafür muss es doch Gründe über Marginalisierung hinaus geben. Auf den Osten bezogen scheint es noch dazu vom Antifaschismus bei manch einzelner Leute nicht weit her gewesen zu sein. Mensch "wird" jedenfalls nicht einfach so oder nur wegen der Umstände allein rechts/rassistisch...

          Naja, und sich im Allgemeinen nicht mit der Gesellschaft identifizieren zu wollen, finde ich erst einmal nicht negativ. Es kommt auf die Motivation dafür an. Ablehnung eines Ungleichheit reproduzierenden Systems kann ich jedenfalls gut nachvollziehen.

        • @hessebub:

          Vielen Dank für diese tolle Antwort!

          "Also, wo ist das überzeugende Gegennarrativ zur Xenophobie, Hass, narzisstischer Kränkungshaltung und Erlösung im Volkskörper? Vorschläge willkommen..."

           

          Einen Vorschlag habe ich: Philosophie mit 3 bis 4 Wochenstunden als Pflichtfach in der Schule. Abgesehen von einer soliden Denkschule (Textverständnis, Argumentionslehre und Praxis) bietet kein Fach eine bessere Möglichkeit Mündigkeit zu üben. Mündigkeit halte ich immernoch für einen ziemlich guten Impfstoff. Muss zwar lebenslang aufgefrischt werden, aber je früher, desto weniger allergische Reaktionen.

  • Wenn schon selbst in der TAZ steht, dass Kubitschek fordert, der Riss durch die Gesellschaft müsse noch tiefer werden, kann ich nur sagen, dass das hier Wasser auf seine Mühlen ist.

     

    //http://www.taz.de/Kommentar-Neurechte-Verlage/!5488078/

    • @Peterbausv:

      Ist das so? Wie hier in den Kommentaren zu lesen ist, wissen Einige scheinbar nicht einmal, wer Nazis sind und was diese heute ausmachen. Von daher scheinen mir Informationen darüber angebracht.

  • Ob sich die Personen auf dem Bild so einfach gefallen lassen, konkret als "Nazis" bezeichnet zu werden? Ich sehe hier die mögliche Gefahr einer "üblen Nachrede" (juristische Relevanz wäre zu prüfen).

     

    Der Autor des Textes sollte nicht Wörter benutzen, deren Definition er offenbar nicht kennt oder bewusst bewässert. Ich finde es beschämend, alles Nazi zu nennen, was von der linken Linie abweicht. Nur weil man passendere Begriffe nicht mit gleicher Bösartigkeit aufgeladen vorfindet, ist das noch kein Grund, die echten Nazis indirekt zu verharmlosen und deren Opfer damit zu demütigen.

    • @Kapiert:

      Lächerlich und unterstellend Ihre Behauptung, es würde als Nazis bezeichnet, was von der "linken Linie abweicht". Nicht die_der Autor_in hat ein Informationsdefizit sondern SIE! Unter den Leuten auf dem Foto ist unter anderem Alex Malenki zu sehen, der in der "Identitäten Bewegung" aktiv ist. Siehe auch: https://publikative.org/tag/identitare-bewegung/

      Ob dieser sich als Nazi versteht, ist nicht von Belang. Wichtig ist, zu wissen, wofür Nazismus einschließlich seiner neuen Ausformungen steht und Nazis eben als solche zu bezeichnen.

      • @Uranus:

        "Neue Ausformungen"

        Da hat man ja ein prima Sammelbecken, um politische Gegner in die Naziecke zu stellen, auch wenn sie keine wirklichen sind. Im Übrigen sind auf dem Foto mehrere Personen zu sehen. Was ist mit denen? Schließlich lautet die Bildunterschrift ja auch "Nazis", also Plural!

      • @Uranus:

        Und, halten sie denn Herrn von Hirschhausen für einen Nazi, wie es der Kommentator andeutet?

        Dann werden sie kaum jemanden finden, der kein Nazi ist.

        Logische Schlussfolgerung: Wenn der schon Nazi sein soll, können die 'richtigen' Nazis ja nicht so schlimm sein.

         

        Steht im übrigen auch im von ihnen verlinkten Papier: 'Um dieser Kalkulation entgegenzuwirken, bedarf es einer reflektierten und unaufgeregten Berichterstattung. Die Frage muss hier immer auch sein, inwieweit die Art der Berichterstattung dem Medienkalkül der extremen Rechten auf den Leim geht.'

         

        Genau das wird hier gemacht, wer jeden zum Nazi erklärt, entwertet den Begriff, relativiert die Verbrechen der Nazis und macht den Job der Rechten.

        Aber wenn sie den Kommentar nicht lesen, können sie das auch nicht verstehen.

        Alleine der Zusammenhang NSU mit der Buchmesse ist so hanebüchen, das es kracht.

        • @Peterbausv:

          Das kann ich nicht beurteilen. Ich verstehe den Absatz als Seitenhieb auf etablierte Verlage, bei denen manche Veröffentlichungen, wie die von Tellkamp rechte Tendenzen aufweisen. Suhrkamp hat da scheinbar auch schon darauf reagiert.

          • @Uranus:

            Dafür, dass sie das nicht beurteilen können, sind sie aber ganz schön schnell dabei, anderen ein Informationsdefizit zu unterstellen.

  • Ist schon traurig, dass diese Position überhaupt öffentlichen Zuspruch braucht.

    Bald gibt es auch Artikel, die einem erklären, dass die Welt ne Kugel ist....

    @ Adrian Schulz

    Es ist eine mühselige Arbeit, aber einer muss sie machen. Vielen Dank dafür!

  • Aus der Taz: "Schnell, schneller, Nazi-Vorwurf"

    http://taz.de/Debatte-Rassismus/!5488398/

  • Liebe Taz-Redaktion,

    ist der Krankenstand bei euch zurzeit wirklich so hoch daß ihr solche platten Kommentare 'raushauen müsst?

  • Es geht bei Diskussionen nicht darum sein Gegenüber von seiner Position zu überzeugen, sondern darum unterschiedliche Positionen gegeneinander laufen zu lassen und zu argumentieren. Wer entlarven oder ins leere laufen lassen will wird zwangsläufig scheitern.

    Debatten sind wichtig zur Meinungsbildung und sie zuzulassen ist auch deshalb sinnvoll, weil der Aktivismus den Sie fordern eine verheerende Außenwirkung hat. Und die Außenwirkung ist relevant. Aktivismus ist kein Selbstzweck und wenn er dem eigntlichen Ziel schadet und nicht nützt dann sollte man ihn unterlassen und sich etwas besseres überlegen.

     

    "Man muss sie deshalb sozial ächten. Bis sie sich nicht mehr trauen, auch nur zum Bäcker zu gehen."

     

    Was ist das denn für ein Demokratieverständnis?

  • In den USA heißt es ja auch blauäugig, man soll doch mit den Leuten reden, die würden sich ja selbst schon bloßstellen. Nein, tun sie nicht. Das einzige, was man damit bewirkt, ist, sie zu legitimieren. Das BVerfG ist da außerdem ganz klar: man kann sich nicht auf Grundrechte berufen, die einem eine Verfassung gibt, gegen die man offen vorgeht.

  • Was glauben diejenigen eigentlich, die für den 'Dialog' mit Rechtsradikalen eintreten, wie diese mit unserer Meinungsfreiheit umgehen würden, wenn sie die Macht hätten?! Was würde der Herr AfD-Professor Meuthen wohl mit den linksversifften 68ern machen, wenn er könnte?! Und für die, die nun wirklich alles vergessen haben, mal in ein Geschichtsbuch unter dem Namen Joseph Goeebels schauen oder in die Suchmaschine eingeben.

    • @Philippe Ressing:

      Wenn es darum geht, dass Leute sozial so nachdrücklich geächtet werden sollen, dass sie sich nicht mehr zum Bäcker trauen, dann hätte ich vorab aber doch ganz gern noch etwas genauer geklärt, was "rechtsextrem" im Gegensatz zu "rechts" ist oder ob der Unterschied im Grunde irrelevant ist.

       

      Goebbels, klar. NSU, klar.

      Meuthen genauso klar, weil Sie annehmen, er würde wie die Vorgenannten "Linke" töten, wenn er nur könnte?

      Seehofer? Baberowski? Tellkamp? Maron? Wagenknecht?

       

      Wer von diesen und wer überhaupt soll Ihrer Meinung nach ab wann geächtet werden und sich nicht mehr zum Bäcker trauen können?

       

      Wenn es darum geht, dass Leute sozial so nachdrücklich geächtet werden sollen, dass sie sich nicht mehr zum Bäcker trauen, dann hätte ich vorab aber doch ganz gern noch etwas genauer geklärt, was "rechtsextrem" im Gegensatz zu "rechts" ist oder ob der Unterschied im Grunde irrelevant ist.

       

      Goebbels, klar. NSU, klar.

      Meuthen genauso klar, weil Sie annehmen, er würde sich wie die Vorgenannten verhalten, wenn er nur könnte?

      Seehofer? Baberowski? Tellkamp? Maron? Wagenknecht?

      • @Marzipan:

        (Oh, fataler Fehler. Manchmal ist es ärgerlich, dass die Bearbeitungsfunktion fehlt.)

    • @Philippe Ressing:

      natürlich Goebbels - so viel Zeit muss sein...

  • @ZEUGE14

    Niemand spricht hier von sogn. "Wutbürger_innen".

    In dem Artikel geht es um Nazis! Menschen mit einem geschlossenen neofaschistischem Weltbild. Für diese Menschen gibt es EXIT-DEUTSCHLAND (http://exit-deutschland.de/)

    • @Gerda Abdalla:

      Im Artikel wird ausdrücklich von Pegida-Anhängern gesprochen, in einem Artikel über Nazis.

      Kann man irgendwie kaum anders verstehen, als dass die Wutbürger Nazis sind.

  • @Thomas Schöffel

    Sie machen hier auf entwas aufmerksam, was immer wieder missverstanden wird. Wenn Sie von den"Rechte[n sprechen, die] von ihrem Recht gebrauch machen, auch zu sprechen ... Ja, und ?" Verwechseln Sie zwei Dinge. Niemand verbietet "den Rechten" (in diesem Fall u.a. Identitäre, Neofaschisten, Nazis) zu sprechen! Andererseits gibt es kein Recht darauf seine "Meinung" (hier neofaschistische Kackscheiße) auf einer Buchmesse kund zu tun. Nun hat sich die Buchmesse dazu entschieden, deren präsenz zu dulden... Aber jede_r sollte sich diesen Unterschied zwischen "Ich habe ein recht darauf etwas zu sagen!" und "Ich darf überall etwas sagen!" ...

    • @Gerda Abdalla:

      Wie bitte ? Einerseits stehen Sie den Rechten das Recht zu auf einer Buchmesse sein zu dürfen, aber andererseits sollen sie dort schweigen müssen ? Wie wäre es, wenn ich Ihnen sagte, sie dürfen zwar hier im Blog sein, müssten aber die Klappe halten ?

  • Der Blickwinkel ist falsch, "ächten", "das Leben schwer machen". Vergeßt die Nazis, die zum Bäcker gehen. Es geht um den Bäcker... was will der, warum sympathisiert der irgendwann mit DEN Nazis? Diese Pauschalisierung trifft es eh nicht. Was ist es, was den Wutbürger "in Wut versetzt"? Wenn wir von Integration reden, sollten wir schauen, wie wir die integrieren, die sich "ausgeschlossen" und "nicht verstanden" denken - und aus diesen Gedanken ihre Wut ausdrücken...

    schönen Tag.

  • @J_CGN

    Ich verstehe zwar nicht was Sie mit "Drehen wir das Bild einfach mal rum. Dann habe wir die rechte Perspektive." meinen. Und ich sehe es nicht so, dass es auch nur " ein paar randständige Faschisten geben" sollte. Was ich aber gut finde, und daran sollte jede_r arbeiten, sind "positive Entwürfe von Geselschaft" mit denen man Mehrheiten gewinnt.

     

    Und noch mal zum Thema "Raum geben" hier kurz aus einem aktuellen anderen Beitrag der taz.de

    Wehret den Anfängen! Wir müssen in aller Schärfe und Geschlossenheit zurückweisen, was von rechts an Vereinnahmungsversuchen kommt. Als Feministinnen müssen wir zusammenstehen, Allianzen bilden und kollektive Strategien überlegen. Was nicht heißt, dass Differenzen und Kritik unter den Teppich gekehrt werden sollen für die gemeinsame Sache. Wir dürfen unsere Differenzen nicht vergessen und müssen uns gegenseitig kritisieren. Doch ich hoffe, dass es trotz dieser wichtigen Konflikte möglich ist, gemeinsam gegen Sexismus und gegen rechts zu kämpfen.

    (Redakteurin der an.schläge, Lea Susemichel https://www.taz.de/Feministisches-Magazin-Anschlaege/!5489340/)

  • Immerhin können einige Nazis sogar lesen.

  • Drehen wir das Bild einfach mal rum. Dann habe wir die rechte Perspektive.

     

    Und damit haben wir ein Patt. Ok wir könne irgendwann dazu übergehen, den gepflegten Straßenkampf zu üben. Nur mit zivilisierter Gesellschaft hat das nichts zu tun.

     

    Um es klarzustellen, ich habe auch etwas gegen Faschisten. Hier und woanders, z.B. in drr Ukraine, aber die dargestellte Position halte ich für irrwitzig zumal es nicht darum geht die Rechten zu ächten, sondern mit einem positiven Entwirf von Gesellschaft Mehrheiten zu schaffen. Dann darf es ruhig auch ein paar randständige Faschisten geben.

    • @J_CGN:

      In einer Zeit, in der hart faschistischer Schmutz wieder ungeniert zum besten gegeben und Menschen die man nur als Neonazis bezeichnen kann in der Politik massiv Karriere machen können von ein paar randständigen Faschisten zu reden ist, mit ohne Verlaub, nicht nur naiv sondern schlicht, naja, sie wissen schon...

      • @Hanzo Tanaka:

        Diese Überhöhung ist schlicht hysterisch.

  • Wenn die sich nicht mehr trauen zum Bäcker zu gehen gibt es demnächst eben rechtsradikale Bäcker. Dann ist der Gegner endgültig der anonyme Feind und die Enthemmung nimmt weiter zu. Es stimmt schon, der Dialog ist gescheitert, aber nur im Großen, im medialen Raum, in den Talkshows, in großen Teilen der Presse. Dort werden permanent Grenzen verschoben, dort wird Akzeptanz für falsche und hetzende "Meinungen" geschaffen. Rechte Verlage gehören auch nicht auf die Buchmesse, sollen sie doch ihre eigene aufmachen, das ist o.k.. Irgendeine Kommunikation mit den einzelnen Menschen muss man aber trotzdem irgendwie aufrechterhalten. Man verfestigt sonst auch nur deren "corporate identity". Aber wie gesagt: im privaten Raum, im kommunalen Diskurs. Und natürlich ohne jedes inhaltliche Entgegenkommen.

  • Mich würde mal interresieren was ein Nazi ist .

    Auf dem Bild sehe ich keinen kleinen schwarzen Oberlippenbart.

    Die Frage ist ernst gemeint.

  • WOW, endlich mal ein guter Artikel. Er spricht mir aus dem Herzen!

    Das sind astreine Nazis (Neu-deutsch Identitäre) gleich ganz nett auf dem Foto u.a. Alex (Malenki) Kleine - Ortsgruppenleiter der Identitären in Leipzig.

    Ich diskutiere gern mit Freunden, Bekannten, Verwandten. Darunter auch oft genug sexistische, homophobe und rassistische Einstellungen. Aber mit Menschen bei denen von einem geschlossenen neofaschistischen Weltbild (Vgl.: Untergangster des Abendlandes : Ideologie und Rezeption der rechtsextremen "Identitären" / Judith Goetz, Joseph Maria Sedlacek, Alexander Winkler (Hg.), 2017) ausgegangen werden kann sollte niemand weder diskutieren noch einen Raum für irgendwas bieten!!!

    • @Gerda Abdalla:

      "sollte niemand weder diskutieren"

      schön, Ihr performativer Widerspruch. Sie halten es offensichtlich mehr mit Lyotard als mit Habermas, stimmts?

  • Booey - Die - Welterkenntnis - inne taz.

     

    "Mit Nazis reden bringt nichts"

     

    Mal dazu - lang was vorher&abschließend ~>

    https://m.youtube.com/watch?v=nupzSsJ43m8

     

    Klar - der Dank geht an - Wiglaf Droste;)

    • @Lowandorder:

      Das ist jetzt aber ziemlich Islamophob!

      1. Die Nazis liebten den Islam so sehr, daß die SS sogar Imame ausbilden lies.

      2. Woher kommt dann der Glaube bei Linken, die Anbeter des Frauensteinigers & Kopfabschneiders Mohamed zu "nützlichen" Menschen "umzuschulen"?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Oje. 1993.

  • "Gibt man Rechtsextremen Raum, füllen sie ihn. Also macht Kommunikation hier wenig Sinn", steht in der Unterzeile der Überschrift. Wieso "also" ? Mit jemandem nicht sprechen, weil er "den Raum füllt". Was soll das heißen ? Waren so viele Rechte da, daß man keinen Platz hatte, den Raum zu betreten ? Das ist ja wohl nicht gemeint. Wenn gemeint ist, daß Rechte von ihrem Recht gebrauch machen, auch zu sprechen ... Ja, und ? Warum hat man ihnen denn keine Argumente entgegengesetzt ? Oder soll "Raum füllen" heißen, daß sie nicht zuhören ? Seltsam unklar die Sätze.