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Kommentar Nahles-RücktrittMission impossible

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Von Nahles werden weniger inhaltliche Fehler als ihre Performance in Erinnerung bleiben. Auch das ist Ausdruck einer machistisch geprägten Partei.

Geht als Fraktionschefin und Parteivorsitzende von Bord: Andrea Nahles Foto: imago-images/HMB-Media/Oliver Mueller

1 55 Jahre hat es gedauert, bis die SPD eine Frau an ihrer Spitze hatte, etwas mehr als ein Jahr war Andrea Nahles ihre Chefin. Viel Zeit hatte sie nicht, einen Laden, den Männer zugrunde gerichtet haben, wieder aufzubauen. In der Wissenschaft gibt es für Situationen wie diese ein Wort: Das Phänomen „Glasklippe“ beschreibt, dass Frauen in Krisenzeiten sowohl in Unternehmen als auch in der Politik wahrscheinlicher höhere Positionen bekommen als in Zeiten der Stabilität. Damit einher geht, dass die Wahrscheinlichkeit ihres Scheiterns steigt.

Nun ist die Trümmerfrau Andrea Nahles gescheitert, sie gesteht es ein, in sachlicher Verantwortung und zumindest nach außen ohne Verbitterung. Sie hat Fehler gemacht, offensichtlich: Sie hatte dem Bild einer SPD, die ihre eigenen Werte verrät und sich zugunsten von Machterhalt bis zur inhaltlichen Unkenntlichkeit an die Union verkauft, nichts entgegen zu setzen. Sie wollte Martin Schulz trotz Wortbruchs zum Außenminister machen. Unter ihr wurde Maaßen befördert. Und den 219a zu verschärfen, war unter Nahles eine frauenpolitische Bankrotterklärung der Partei.

Doch von Nahles werden weniger inhaltliche Fehler als ihre Performance hängen bleiben – und das ist ein Problem. Denn poltern oder anecken dürfen zwar Schröder („Basta“), Gabriel oder Steinbrück, dem der Mittelfinger mit mildem Lächeln durchgewunken wurde. Bei einer Frau wie Nahles ist das anders. „Der einzige Mann in der SPD-Führung“, hieß es in der FAZ, oberflächlich anerkennend, unterschwellig vernichtend. Ein „Organ wie eine Kreissäge“, schrieb die Bild. Ihre polternde Breitbeinigkeit, ihr lautes Lachen, ihre Schroffheit: All das sind männliche Attribute, die einer Frau im politischen Habitus nicht zustehen. Und anders als bei Männern ist der Ton der Kritik daran schnell höhnisch, hämisch, ätzend.

Jetzt, im Nachhinein, ist von Scham über den Umgang mit ihr die Rede, von schändlichem Verhalten. „Da werden Verhaltensweisen kritisiert, die man bei keinem Mann kritisieren würde“, sagte Olaf Scholz am Sonntag bei Anne Will.

Was von Frauen auch und gerade in der Politik noch immer erwartet wird, sind Lächeln, Fürsorglichkeit und freundliche Aufmerksamkeit. Katarina Barley, Franziska Giffey oder Manuela Schwesig bedienen dieses Muster bisher weitgehend. Andrea Nahles tat es nicht. Und spätestens, seit sie ganz oben mit spielte, wurde sie sowohl von ihrer Partei als auch von einigen Medien dafür bestraft.

Nahles' Rücktritt liegt nicht nur daran, dass sie in einer frauenfeindlichen Umgebung Politik gemacht hat. Aber gerade in einer so machistisch geprägten Partei wie der SPD hatte sie es zweifellos schwerer als es männliche Kollegen in derselben Situation gehabt hätten. Dass sich die SPD neu erfinden muss, sollte sie nicht vollends in der Versenkung verschwinden wollen, steht außer Frage. Sie täte gut daran, auch an ihrem Umgang mit Frauen zu arbeiten.

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Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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54 Kommentare

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  • Das Scheitern der SPD hat doch nichts damit zu tun, weil Frau Nahles ein Frau ist?

    Andrea Nahles ist gescheitert, weil sie kein Konzept hatte und den dringend nötigen inhaltlichen Neuanfang nicht vollzogen hat.

    Sie ist nicht gescheitert, weil sie eine Frau ist. Die Oberflächlichkeit und Geschlechterfixiertheit der taz ist bei der gleichzeitig zu beobachtenden Überwindung der Inhalte wahrlich kein Ruhmesblatt.

  • Frau Nahles ist nicht erst seit gestern in der Politik, und auf Machtpositionen. Bei all den Fehlern, die sie gemacht hat spielt da das Geschlecht gar keine Rolle mehr. Die SPD verliert, weil sie sich nicht um ihre Wähler gekümmert hat, sondern um das Wohlwollen der Bosse, und das hat sich unter Frau Nahles nicht verbessert. Ich verstehe übrigens nicht, warum dieses Geschrei nicht auch wegen Frau wagenknecht gemacht wird. Die ist doch auch eine Frau, und dazu noch kompetenter als Frau Nahles.

    • @Martin_25:

      "Die ist doch auch eine Frau, und dazu noch kompetenter als Frau Nahles."

      Vielleicht ist das genau der Punkt. Sie wissen doch, dass viele Feminist_*Innen gerne erklären, dass die Emanzipation erst vollendet sei, wenn es auch Frauen auf Spitzenpositionen schaffen, die nicht die nötigen Kompetenzen haben. Es wäre ihnen ein Graus, je eingestehen zu müssen, dass dieser Punkt erreicht jetzt wurde. Also DARF Nahles nicht wegen manifester Inkompetenz gestürzt sein. Es MUSS das Old-Boys-Netzwerk gewesen sein, sonst gerät noch die ganze Opferrhetorik aus den Fugen...

      Wagenknecht hingegen war für ihre Rolle als Postergirl der Linkspartei (angesichts des übrigen Personals dort) eindeutig eher überqualifiziert. Deshalb hat sie ja auch nach Gysis Abgang den verbliebenen Rest von "Spitzen"genossen im Alleingang an die Wand gespielt. Wenn so jemand Übermächtiges dann doch stürzt, ist das keine Gefahr im Sinne der obigen Theorie. :-)

  • Wovon soll der sexistische Fokus des Artikels eigentlich ablenken? Es ist vollkommen egal, von wem man verarscht wird, Hauptsache dass.

    Wer hat uns verraten?



    Sozialdemokraten.



    Wer war mit dabei?



    Die grüne Partei.

    Der FDP oder CDU nimmt keiner krumm, dass sie nur die Interessen der USA, der Industrie und der Wohlhabenden vertreten, im Gegenteil. Der AFD noch nicht. Der SPD mittlerweile schon. Deswegen geht der Laden endlich den Bach runter, egal ob da ein Mann, eine Frau oder ein Pandabär an der Spitze steht.

    Den Grünen steht das noch bevor, und es wird keine 100 Jahre dauern wie bei der SPD.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich sehe das gänzlich anders.

    Ja, die SPD ist eine Macho und Männerpartei. Weil der SPD aber der Erfolg bei den Wahlen und das mitregieren wichtiger war, als ihr Machotum und Frauen bei anderen Parteien gut bei der Wählerschaft ankamen, entscheid man sich bei der SPD ganz bewusst für Nahles wegen dem Umstand das sie eine Frau ist.

    ^Das hätte sogar was bringen können, leider war die Nahles genauso schlecht wie die fünf SPD-Heinis vor ihr.

    Das sie die Versetzung/Beförderung von Hans Georg Maßen nach Chemnitz als Innenstaatssekretär mitgetragen hat um die große Koalition nicht zu gefährden, ist schon vergessen?

  • Patricias Hecht Artikel zeigt wieder einmal wie notwendig Feminismus ist. Danke dafür! Ein Blick in die hiesige Kommentarspalte bestätigt das ebenfalls wieder...

    • @Uranus:

      Falls da wer mal ein Privilegiencheck machen möchte, hier ein paar Inspirationen:



      Hier die Privilegien-Pyramide, mit Hilfe der das ganze bildlich veranschaulicht wird:



      www.reddit.com/r/f...privilege_pyramid/



      "The Privilege Pyramid"



      Hier beschreibt ein weißer Mann aus einer ärmeren Schicht seine Gesellschaftsstellung und die Auswirkungen:



      www.bill-cameron.c...privilege-pyramid/



      "THE MALE PRIVILEGE CHECKLIST"



      www.cpt.org/files/...ge%20Checklist.pdf

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Amerikanische Gesellschaftstheorie die eins zu eins auf D. übertragen wird, ist der trendige Dauerbrenner unter Linksidentitären?-Wer hätte damit vor 40 Jahren gerechnet?

        Die Amis wurden durch die Kalte Krieg-Propaganda jahrzehntelang in einem Maße auf Antisozialismus getrimmt, das auch die selbsternannten linke Theorien aus den USA zumeist nur irgendeine verwirrte Eigeninterpretation der 10 Gebote sind. Die meisten Amis haben keinerlei Vorstellung von Klassenzugehörigkeit. Das macht auch dein Link auf sehr unangenehme Art deutlich. Was schreibt der weiße, alte Sünder?

        "I’m near the top of the Privilege Pyramid."



        -Na klar,du bist ganz weit vorne. Nach dir kommt nur noch der Trump und der Kaiser von China. Ach Nee, der nicht. Der ist ja nicht weiß und lebt nicht mehr.

        "Red and blue mans.I’m a white, cis, hetero male of middling years living in America. (Or, as my kids would say, “You’re so old, oldenheimer.”) The only thing that keeps me from being at the top of the pyramid is the fact I grew up in poverty and near-poverty. But aside from that, I’m definitely playing the game of life on easy mode."



        -Yup. Bei dir im Leben war alles super, bis halt auf den Umstand das du arm aufgewachsen bist und nicht reich geworden bist. Wahrscheinlich warst du einfach nur zu blöd um dich als Tellerwäscher durchzusetzen, oder? So läuft das doch in USA?

        For much of my life I had white, cis, hetero male privilege, but not wealth privilege. (I still don’t have wealth privilege, but things are better for me than they once were in that regard.) It’s a lot easier for me to notice what I don’t have (economic security) than what I do (the benefit of the doubt that comes with being a white guy in the United States).



        ^ Ja, eben. Sei doch mal nicht so undankbar, wenn du das nächste Mal die Wunden deiner weißen, alten Cis-Mann Haut zusammen nähst, weil das Schweinesystem dir rein gar nichts schenkt. Amen, ihr Armen und eure Armut kotzt mich an!

        Lest mal wieder Marx, den alten Cis-Macker.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Ganz unrecht haben Sie da nicht. Allerdings gibt es da eben schon in "Punkten" Unterschiede:



          * als weiße Person wird mensch eben nicht betroffen von Rassismus - konkret bspw. verbale Übergriffe, körperliche Gewalt, Racial Profiling



          * als nichtbehinderte Person wird mensch eben nicht betroffen von Behindertenfeindlichkeit - konkret bspw. Absprechen von Mündigkeit, Absprechen von Sexualität, Barrieren



          * als hetero Cis-Mann wird mensch eben nicht betroffen von Heteronormativität und (Hetero)Sexismus (Trans*/Homofeindlichkeit ...) - konkret bspw. verbale Übergriffe, körperliche Gewalt, gesellschaftliche Unter-Repräsentanz



          * ...

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Es geht schon mal los mit der Wortwahl. Ansonsten nimmt man doch alles ganz genau, aber auf einmal ist es egal, das wohl kaum jemand als "priviligiert" gelten kann, weil er/sie nicht behindert ist.

            Weil alles korrekter als korrekt sein muss, erteilt man sich selbst und anderen auch noch Denkverbote damit ja kein Privileg mit dem anderen verglichen wird. Das ist grundfalsch.

            Das Wort Privileg meint eigentlich keine Mehrheiten, sondern im eigentlichen Sinne des Wortes Minderheiten die gegenüber einer Mehrheit ein Vorrecht genießen.

            "Weiß" zu sein ist in Europa kein Privileg einer Sondergruppe, sondern einfach nur die Normalität.



            Wenn fünf Kinder einen Lolli bekommen und ein Kind bekommt nichts, dann sind nicht fünf Kinder priviligiert, sondern ein Kind ist benachteiligt. Also sind dunkelhäutige Menschen in Europa in vielen Bereichen benachteiligt, aber weiße deshalb nicht "priviligiert".



            By the way; Im aufstrebenden China oder in Japan ist "europäisches Aussehen heutzutage kein Vorteil mehr.

            Wenn du schon alles zusammenwirfst und einmal umrührst, dann möchte ich auch mal zu bedenken geben, das ein blonder weißer Cis-Mann nachts in französischen Banlieue, in Brixton oder in der Bronx durchaus einem erhöhten Risiko aufgrund seines Aussehens ausgesetzt ist.

            ^tut aber auch nichts zur Sache, denn ich bestreite gar nicht, das sexuelle/ethnische Minderheiten benachteiligt werden.

            Es gibt nur eine Minderheit die extreme Vorteile gegenüber der Mehrheit genießt und das ist die Minderheit der reichen Menschen. Reiche Menschen sind priviligiert im eigentlichen Sinne des Wortes. Dazu zählen Saudische Scheichs wie Millionärstöchter wie chinesische Milliardäre.

            Kommentar bearbeitet. Bitte verzichten Sie auf Provokationen.

            Die Moderation

          • @Uranus:

            *Die Beispiele sind immer bezogen auf die jeweilige Unterdrückungsform. Ich will damit nicht sagen, dass weiße... Männer keine Gewalt oder ähnliches erleben könnten. So etwas geschieht dann aber nicht, weil sie weiß oder männlich sind.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Andreas Nahles wäre also noch im Sattel? Echt?

  • Man stelle sich vor, der Vorgänger von Frau Nahles, wäre von ihrem Vorvorgänger als "der Mann mit den Haaren im Gesicht" bezeichnet worden. Undenkbar! Der Aufschrei über so viel Sexismus wäre ohrenbetäubend.

  • „Viel Zeit hatte sie nicht, einen Laden, den Männer zugrunde gerichtet haben, wieder aufzubauen.“

    Frau Nahles bekleidete seit 1993 Ämter in der SPD. Zunächst im Landesvorsitz der Jusos, dann als Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Mayen-Koblenz, dann als Fraktionssprecherin und Vorstandsmitglied der SPD-Bundestagsfraktion, dann als SPD-Generalsekretärin, dann als Bundesministerin für Arbeit und Soziales, dann als SPD-Vorsitzende.



    Sorry - sie ist zwar eine Frau, aber hatte deswegen doch nicht weniger Anteil am Niedergang des SPD-Ladens als ihre männlichen Genossen.



    Man kann die Welt ja gerne bei jeder Gelegenheit in Männlein und Weiblein gliedern, läuft aber doch dabei immer Gefahr, das eigentlich Wesentliche aus dem Blick zu verlieren. Dass Andrea Nahles als Frau in der Politik immer nur die Arschkarte gehabt hätte, ist schlicht nicht wahr. Auch andere Frauen in der SPD wurden sicher nicht zum Scheitern in ihre Posten gebracht. Man denke nur einmal an Hannelore Kraft in NRW zurück, die 2010 bis 2017 als SPD-Ministerpräsidentin mit den Grünen regierte, nachdem die CDU/FDP Koalition die Wahl verloren hatte. Die wurde lange Zeit sogar als die nächste Kanzlerkandidatin gehandelt, konnte aber im größten Landesverband in NRW letztlich auch keine überzeugenden Ergebnisse nachweisen. Bezeichnenderweise versuchte die sich als „Landesmutter“ zu inszenieren, führte einen albernen „Currywurst-Wahlkampf“, verlor die Wahl 2017, verschwand in der Versenkung und ward ab da nicht mehr gesehen. Es ist jetzt eher unwahrscheinlich, dass „die Männer“ mal wieder schuld daran waren, aber man kann es natürlich nie so ganz ausschließen - gell.

  • Sexismus ist (unter anderem), wenn man ALLES, aber auch wirklich Alles, wo Menschen mehr als eines Geschlechts mitspielen, auf die Geschlechterfrage reduziert. Dieser Kommentar ist so ein Fall.

    Frau Nahles ist Vollblutpolitikerin, ein "feiner Charakter", wie Schwester Angela von der vereinigten Front der WIRKLICH emanzipierten Frauen ihr bescheinigt - und mit allen Wassern gewaschen. Sie hat wahrscheinlich mehr SPD-Vorsitzende (mit-)abgeschossen, als Gerd Schröder Ehefrauen. Bähm (und "Bätschi")! Und auch das muss eine Vollblutpolitikerin können. Sie darf sich nur nicht beschweren, wenn sie dann selbst eines Tages auf dem Schleudersitz angekommen ist und ihrerseits zur Zielscheibe wird. Tut sie übrigens auch nicht - das übernimmt die Etappe in Form des "feministischen" (in diesem Fall die Frau an sich mal wieder zum Daueropfer erklärenden) Feuilletons.

    Was eine Vollblutpolitikerin aber NICHT können muss, ist rumpöbeln und ständig verbal ihr Gemächt auf den Tisch knallen. Diese Art von Gehabe wird regelmäßig - gerade in solchen "Glasklippen"-Texten wie von Frau Hecht oder auch Frau Schmollack - als machistischer Quell allen Übels und Hauptargument verwendet, warum Frauen Alles besser machen würden, wenn man sie nur ließe. Von daher fragt sich, warum jetzt ausgerechnet daran festgemacht wird, dass Nahles zu Unrecht kritisiert werde: NATÜRLICH wird sie genauso zu Recht kritisiert wie die männlichen Dreibein-Rhetoriker auch - nur halt von IHREN Gegnern und nicht von deren.

    Und ja, diese Frau ist schwer zu bearbeiten. Sie ist Alles zusammen: Laut, fleißig, loyal, klug, geltungsbedürftig, herrisch, ehrlich, hinterhältig, einfühlsam, energisch, bemüht, abstoßend und liebenswert. Wie man so sehr und so viel Mensch sein kann und es trotzdem nicht schafft, eine Integrationsfigur für die Partei der "normalen" Menschen (und zwar der weiblichen wie der männlichen) zu sein - DAS wäre mal ein paar Gedanken eine gescheitn Kopfes wert, Frau Hecht.

    • @Normalo:

      An Ihen Taten werdet Ihr sie erkennen. Wenn ich mir dann die Machwerke aus ihrer Zeit als Ministerin ansehe, dann weiß ich, dass sie zu recht gehen musste. So eine Politikerin gehört nicht in eine SPD, die sich erneuern will.

      • @Martin_25:

        Sicher nicht falsch. Sie war eher ein Apparatchik. Aber ob die "Erneuerung" nun zwangsläufig die Form annimmt, die Sie sich wünschen, wäre ich nicht so sicher. Sicher hat die SPD mit der Agenda 2010 einiges von ihrm Markenkern eingebüßt. Aber den wird sie nicht wiedererlangen, wenn sie jetzt wieder Einen auf altlinke Arbeiterpartei macht.

  • Zitat: „Dass sich die SPD neu erfinden muss, sollte sie nicht vollends in der Versenkung verschwinden wollen, steht außer Frage. Sie täte gut daran, auch an ihrem Umgang mit Frauen zu arbeiten.“

    Keine Frage: Die SPD ist spät dran. Ihre männlichen Führer haben sich so lange an alte Machtstrategien (poltern, intrigieren, anecken, basta-rufen) geklammert, dass ihr die Wähler fast völlig abhanden gekommen sind. Und das ist auch ziemlich erklärlich. Die SPD ist ja nicht irgend eine Partei. Die SPD hat mal für Fortschritt gestanden.

    Ist ja nicht so, dass Inhalt und Performance nicht zusammenhängen. Die miese Performance ist nur eine hässliche äußere Form für innere inhaltliche Mängel. Man kann beiden unmöglich trennen von einander. Und zwar auch dadurch nicht, dass man statt eines Macho-Mannes nun eine Macho-Frau an die Spitze stellt.

    Wer sich als Konservativer begreift, hat als Wähler andere Möglichkeiten als ausgerechnet SPD zu wählen. Leute wie Schröder, Gabriel oder Steinbrück hatten so viel Wahlfreiheit leider nicht. Aufsteiger ihrer Art konnten nur in der SPD was werden. Sie mussten also die Partei ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen, und genau das haben sie getan. Leider haben sie die Rechnung ohne den Wähler gemacht.

    SPD-Wählern genügt es offenbar nicht, Steigbügelhalter zu sein. Sie wollten, dass auch ihre Interessen vertreten werden von der SPD, nicht nur die von Spitzenleuten. Recht haben sie. Heißt schließlich Demokratie, nicht Machokratie.

    Nein, rücksichtslos sein dürfen heute auch Männer nicht mehr. Genau deswegen wurden Basta-Schröder und Co. ja abgewählt. Nahles hat nicht gehalten, was sich die Wähler von ihr versprochen hatten. Sie war nur alter Wein in einem neuen Schlauch. Das war der größte Fehler, den sie gemacht hat: All zu viel Arroganz ist halt nicht zeitgemäß.

    Übrigens auch nicht im Journalismus. Nein, nicht am „Umgang mit Frauen“ muss die SPD arbeiten, sondern am Umgang mit der Macht. Frauen sind schließlich keine anderen Menschen.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die Hälfte des schlechten EU Ergebnisses geht auf das Konto von Frau Barley. Aber sie scheint unter Artenschutz zu stehen.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Mit Gedönsdebatten um das Geschlecht der neuen Führung verliert die SPD noch mehr Wähler. Es dürfte aktuell schon schwierig genug sein,  wirklich geeignete Kandidaten zu finden, welche das Potential haben, die Wende bei den Zustimmungswerten zu schaffen. Selbst in der zweiten und dritten Reihe. Genderfeelings sind in einer solchen Situation kontraproduktiv.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Es liegt nicht an den Kandidaten, sondern an der unsäglichen Politik, die die SPD im Moment gegen ihre Wähler macht. Was nützt z.B. ein Mindestlohn, der zum Leben nicht reicht, und noch nicht mal kontrolliert wird. Was nützt eine Aussenpolitik, die gegen das Völkerrecht verstößt. Was nützt eine Umweltpolitik, die selbst die selbst gesteckten Ziele weit verfehlt. Frau Nahles ist zur erneuerung angetreten und hat nicht geliefert.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Wie viele unter den fünf deutschen Städten mit den höchsten Durchschnittsmieten werden nicht von einem SPD Bürgermeister geführt?

    • @05838 (Profil gelöscht):

      keine Ahnung.



      alle?

      was sollte ich ihrer Meinung nach daraus schließen?

      das man in Großstädten das leid klar vor augen hat und deswegen stärker mit leidet?

      das hohe Mieten für Großstädter relevant sind?



      und die leute dann lieber doch spd als fdp wählen.



      also lieber etwas als gar keine Glaubwürdigkeit beim thema Soziales?

      das afd wählen für Großstädter halbwegs sinnfrei erscheint, selbst wenn sie, wie ich, von ihren Freunden immer wieder als mindest weit ab der Mitte identifiziert werde?

      oder was?

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Bei der Rente mit 63 profitieren in meinem privaten Umfeld ausschließlich Menschen mit sehr guter Altersversorgung, Staatsdiener, Beamte, Menschen, die 45 Jahre beim selben Konzern beschäftigt waren, kein Risiko eingingen und eine zusätzlich üppige Betriebsrente haben, welche für die Jungen inzwischen gestrichen oder erheblich gekürzt wurde. Die alleinerziehende Mutter, die bis zuletzt in der Teilzeitfalle sitzt, kann sich gar nicht leisten, auf 100% Lohn ab 63 zu verzichten, selbst wenn sie ausreichend Erwerbsjahre hätte. Die SPD setzte fast ausschließlich auf Themen, die nur scheinbar sozial gerecht sind und wundert sich, dass die Mehrheit das, was die Handschrift der SPD in der GroKo trug, nicht als Erfolg betrachtet.

  • Ist eigentlich Frau Wagenknecht auch daran gescheitert, dass ihr Sachen vorgeworfen wurden, die man einem Mann nicht vorwerfen würde? Würde ich zur Verifizierung der These gerne mal untersucht haben.

    Ansonsten erinnere ich mal kurz an Kurt Beck, der sich erlaubte, während eines Fernsehinterviews die hinter ihm stehenden mal in burschikoser Weise zur Ruhe anzuhalten, einem Arbeitslosen einen Vorstellungstipp gab, der, wenn man ihn isoliert zitierte, sich wie eine seltene Blödheit anhörte und dessen Tage dann auch bald gezählt waren.

  • Der falsche Kommentar zur falschen Zeit. Irrelevant und irreführend. Ein dummer Reflex. Dazu noch im Kern unpolitisch. Schwerer soll die Nahles es gehabt haben. Als die anderen Dahingemetzelten? Echt? Da war sie ja selber durchaus mit dabei. Schulz, Gabriel, Beck, Müntefering, das sind auch Nahles "Leichen im Keller". Und zur Vorsitzenden gewählt wurde sie auch. So schrecklich kann der Machismus da ja wohl nicht gewesen sein.

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    Nach meine Meinung: da ist was dran an diesen Beitrag.



    Wir erleben es jetzt auch mit Frau Kramp-Karrenbauer. Gerade innerhalb der CDU sind die Männer die einen Merz haben wollten stark am rühren um AKK das Leben so schwer zu machen wie nur möglich.



    Wie sehen es auch an der Umgang mit Frau Wagenknecht.



    Also, in der Tat werden manche Verhalten weibliche Politikerin nur mit "Männerfreunschaften" erklärbar.

    Was Frau Nahles angeht: ich denke sie hat sich zuviel vorgenommen ohne ddafür zu sorgen dass die Grundlagen stimmen und ohne erst die Partei hinter ihr zu holen. Schade. Das könnenw ir m.E: aktuell wirklich nicht gebrauchen.



    Die "neuen" alten Dreierspitze hatte bereits einmal gute Aussichten, daher auch wenn dieses nur kommisarisch ist, sollte die SPD keine Erwartungen wecken die nicht erfüllt werden können.

    • @87233 (Profil gelöscht):

      also ich kann eine Politik von Frau Nahles oder von AKK einfach nichts abgewinnen. Und ich muß es auch nicht bedauern, das die für mich unwählbaren Parteien nun nicht mehr (oder vlt bald) von Frauen geführt werden.



      Ich sehe die falsche Politik in diesem Land und mache mir keine Gedanken darüber, ob es doch gerechter wäre, das eine Frau die (tschuldigung) dumme Politik der SPD oder CDU zu verantworten hat.



      Diese Politik gehört verändert, gerne auch von, durch und in Gestalt einer Frau, aber das Primat gehört der Politik und nicht der Person.

    • @87233 (Profil gelöscht):

      Wer oben ist, an dessen Stuhl wird gesägt, weil er denen, die von unten nachdrängen, nunmal im Weg sitzt.

      Manchmal schaffen es die Nachtdrängenden, das Sägen für eine Weile sein zu lassen - in aller Regel aber nur, weil sie das Gefühl haben, mit dem Stuhlbesetzer über ihnen letzlich besser zu fahren als ohne ihn. Zeigt er aber Schwäche, ist das Bein schnell ab, ein neuer Kandidat drängt sich an den anderen vorbei nach oben, und das Spiel geht von neuem los. Elton John hat mal fast einen Oskar gekriegt dafür, dass er dieses Konzept hymnisch besungen hat; am Ende hat er sich aber mit irgendeiner schnell vergessenen Schnulze aus demselben Film selbst geschlagen... ;-)

      Der machtpolitische Lebenskreis ist das Konzept, das seit 1990 vierzehn gesamtdeutsche SPD-Vorsitzende zuerst erhoben und dann wieder dahingerafft hat. Nahles war unter diesen die einzige Frau, aber es ist ihr - weder beim Sägen noch beim Abgesägtwerden - nennenswert anders ergangen als den 13 Männern vor ihr. Und es wird auch dem glücklichen, armen Menschen, der nach ihr kommen wird, nicht anders ergehen.

      Bei der Union und den Linken waren es etwas weniger Wechsel aber derselbe Mechanismus, und am längsten hat sich - mit sattem Abstand - eine Frau gehalten. Ich weiß wirklich nicht, warum Sie also jetzt AKK und Wagenknecht auf ihr Geschlecht reduzieren - Wagenknecht ist noch eher ein Beispiel für sexistische Mechanismen, weil sie mit all ihren Allüren wahrscheinlich längst vom Fenster gewesen wäre, wenn sie nicht eine (schöne) Frau wäre. Am Ende aber ist sie über ihre inhaltliche Untragbarkeit gefallen. Und AKK bekommt Feuer von denen, denen sie nicht schwarz genug ist, die bei ihr diesen rot-grünlichen Schimmer sehen, der sie auch an Merkel so sehr stört. Merz ist nicht so ein starker Gegenentwurf, weil er ein Mann ist, sondern weil er scharfkantig und schwarz wie die Nacht daherkommt (mit einem goldigen Schimmer vielleicht) und jeden Populisten in zwei Sätzen ent- und aus"populisieren" kann.

  • Nö, der Kommentar wird der komplexen Situation und auch den Reaktionen nicht gerecht, sorry. Ich glaube nicht, dass nur die Performance hängen bleiben wird, dafür passiert doch gerade viel zu viel. Diese Annahme als einzige Säule für einen Kommentar ist viel zu wenig.

  • "Steinbrück, dem der Mittelfinger mit mildem Lächeln durchgewunken wurde"

    Grundsätzliche Zustimmung, aber das hier stimmt so nicht. Steinbrück wurde als Kanzlerkandidat auch wegen seiner Machohaften Art fertiggemacht und ultimativ abgestraft. Die Realität ist dann doch meistens etwas vielschichtiger als die These....

  • Dasselbe autoritäre Machogehabe, das bei Männern zurecht kritisiert wird, wird bei Frauen eher honoriert. Sie gilt dann als starke Frau, die sich durchsetzen kann. Man erinnere sich nur an die Bewunderung für die "eiserne Lady" Margaret Thatcher.

  • uninspiriert ist dieser Kommentar.



    Frau Nahles ist daran gescheitert, dass ihr scheiße egal war, super unsympathisch zu sein.



    absolut nicht empathisch. peinlich.



    ich finde das ist klassisch männlich. daran ist sie gescheitert. und Männer würden daran auch scheitern. aber Männer haben dann vorgebaut. ein Netzwerk, dass sie trotzdem trägt.



    das hat sie irgendwie verpasst



    und als sie nachgefragt hat festgestellt: ich bin allein. niemand unterstützt mein Verhalten als oberarschloch.



    die SPD inspiriert nicht mehr. nicht mal mehr zu einer grabrede. das hat dieser Kommentar klar gezeigt.

    aber der KKK der SPD. der kleine Kevin. der kühnert. der hat ein Netzwerk. der hat Empathie. statt nur den Willen zur macht, hat er Macht. in "seinem" Bereich.



    war das mit dem enteignen denn wirklich seine Idee?



    Nein war's nicht. aber er hat erkannt: das ist ein soziales Thema, ein Großstadt Thema.



    das Thema.



    deswegen haben doch alle so laut geheult: weil bis auf Nahles und Scholz der letzte depp begriffen hat: wenn die SPD dieses Thema erfolgreich besetzt ist sie wieder Volkspartei. dann ist Schluss mit den raubzügen.



    es würde ganz schnell klar wie leer der Robert ist. die Anna Lena würde dann wütend. oder traurig. und DIE würden sich streiten. das mondkrater große Loch der Grünen beim Thema soziales würde offensichtlich.

    cya

    • @Götz-Michael Freimann:

      "aber Männer haben dann vorgebaut. ein Netzwerk, dass sie trotzdem trägt. das hat sie irgendwie verpasst"

      Stimmt so auch nicht. Nahles war eine Super-Netzwerkerin. Nur deshalb hat sie sich überhaupt so lange halten können und es so weit gebracht, trotz ihrer polarisierenden Art.

      • @Amandas:

        ja. die stelle ist schwach. das thema inspiriert nunmal nicht.



        die autorin des kommentars hat deswegen den selben weg gewählt wie ich. schnell ein paar zeilen zum "Jetzt"

        und dann schnell weg von dem thema hin zu einer womöglichen Zukunft der SPD.

        also nochmal: das ist ein super Kommentar.



        oben die völlige Uninspiriertheit.



        unten der blick in die zukunft.

        die autorin und ich sind ca der gleiche jahrgang. durften zum Kosovo krieg der Grünen das erste mal wählen.



        wir haben das beide nicht vergessen. da bin ich mir sicher.



        und deswegen hat auch die SPD noch eine Chance.

        Cya

  • Was die Performance angeht: Jeder Mann, der sich so verhalten hätte wie Nahles wäre zurecht genauso kritisiert worden, vielleicht noch heftiger, weil man einem Mann heutzutage kein autoritäres Machogehabe mehr durchgehen lässt.



    Was die Inhalte angeht, so war die langjährige Hartz-4-Ministerin von Anfang an eine Fehlbesetzung. Dieselbe unsoziale "Sozial"-Politik, die Sie als Ministerin betrieben hat, setzte Sie auch fort, nachdem sie sich gleichzeitig die beiden Spitzenpositionen der Partei- und Fraktionsvorsitzenden gekrallt hatte.



    Ein Beispiel nur die Kindergelderhöhung für alle, nur die Hartz-4-Familien sehen keinėn Cent mehr. Eine Mütterrente, die bei der Oma mit der Grundsicherungsrente vollständig verrechnet wird. Oder die grandiose Grundrente, die real nur die Situation von sehr wenigen Grundsicherungsrentnern verbessert. Dafür finanziert die Putzfrau, die Vollzeit 34 Jahre arbeitet und deren Rente nicht aufgestockt wird, die Aufstockung der Rente der gutsituierten Zahnarztgattin, die 35 Jahre nur Teilzeit gearbeitet hat, die Aufstockung ihrer Rente. Echte Armutsbekämpfung, wow!

    • @vulkansturm:

      Dankeschön. Mir war Nahles bisher nur extrem unsympathisch, aber dass sie deutliche Seeheimer Politik veranstaltet hat, also sich rechts kaum noch von der CDU unterscheidet, wird mal wieder nur von der Bevölkerung kritisiert, die Medien halten es nicht mal für erwähnenswert. Ach Gottchen, eine Frau hat sich in Gefahr gebracht und wurde jetzt kalt gestellt, hat es bestimmt noch NIE gegeben...

  • Was für ein Buhei um Frau Andrea Nahles. Auf dem Wittlicher Landesparteitag der SPD Ende 2018 wurde der Name Nahles nicht mal ausgesprochen.

    "Sie täte gut daran, auch an ihrem Umgang mit Frauen zu arbeiten".

    Diesem Satz von Patricia Hecht kann ich mich nur anschließen !

  • Ein Mann wäre in dieser Situation gegangen, weil das Europawahl Ergebnis unterirdisch war und weil er es offensichtlich nicht vermocht hat, die Partei in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Bei einer Frau ist Kritik an ihrer Führung trotz offensichtlichen Versagens böser Machismo. Naja, die armen unterdrückten Frauen mal wieder...

    Die Behauptung, dass die SPD sich an die Macht klammert, kann ich nicht nachvollziehen. Die SPD wollte nach der Wahl in die Opposition. Es war das Verantwortungsbewusstsein nachdem Grüne und FDP sich nicht auf eine Regierungsbeteiligung einigen wollten oder konnten, dass die SPD zurück in die Regierung gezwungen hat.

    Ich finde, unter den gegebenen Umständen als kleiner Koalitionspartner der Union machen die SPD-Minister gar nicht so einen schlechten Job, da sehe ich mehr SPD als ich die Grünen dort wahrnehme, wo sie kleiner Koalitionspartner sind.

  • Selten so einen unobjektiven , inhaltsleeren & sexistischen Artikel gelesen ...

    Nahles Fachliche & Soziale Inkompetenz weswegen sie Primär an Rückhalt in der Partei & an Wählerstimmen verlor , was wiederum Anlass für ihren Rücktritt war , hat de Facto gar nichts damit zu tun das irgendwer seine Männlichkeit unter Beweis stellen wollte , wie hier berits im Dritten Satz ohne Benennung von Belegen ( da auch Gabriel & Schulz Geschlechtsunabhängig übelst gedisst wurden ) von der Autorin projeziert , suggeriert & interpretiert wird ...

    Im Spanischen bedeutet macho, angewendet auf Tiere, übrigens lediglich „männlich“ als Gegenwort zu „weiblich“ („hembra“). Die in anderen Sprachen stark negative Konnotation besteht nicht: Auf Menschen angewandt unterstreicht der Begriff macho, durchaus positiv verstanden, die Männlichkeit. Die weibliche bzw. komplementäre negative Entsprechung zum ´Macho´ wäre Tussi oder Trampel & zu `Machismus` Matrone oder Matronentum .

    • @BadClown:

      Im Spanischen wird machismo und macho genauso benutzt wie ihr es im Deutschen benutzt: überzogen männliches Gehabe. Nebenher hat es auch noch den Wortsinn "männlich" ohne Wertung.

  • Es ist doch letztlich völlig egal ob Andrea oder Andreas Nahles. Für mich hat das beim Scheitern von Frau Nahles keine Rolle gespielt. Ein Politiker in so einer exponierten Stellung sollte neben der Fähigkeit Probleme zu lösen und deren Lösungsansätze zu vermitteln und zu vertreten auch ein gewisses Charisma besitzen. Das Eine konnte sie nicht, was sicherlich auch (Mit-)Schuld ihrer sozialdemokratischen Spielkameraden war, das Andere hat sie nicht, was spätestens mit ihrem peinlichen Auftritt als Pippi Langstrumpf offensichtlich für alle war. Aber aufgepasst CDU, du hast im Moment ein ähnliches Problem und das hat auch nix damit zu tun , dass Annegret Kramp- Karrenbauer eine Frau ist. Siehe die erfolgreiche Bilanz von Angela Merkel. Die SPD hat neben der dringend erforderlichen Neuorientierung auf gesellschaftlich relevante Themen nun auch die Aufgabe jemanden mit der nötigen Ausstrahlung zu finden, der sie aus dem Jammertal der fehlenden Wählergunst heraus holen kann und da es keinen neuen Willy Brandt oder Helmut Schmidt zu geben scheint schlage ich der alten Dame SPD vor mal was Neues zu probieren und einen eloquenten, jungen und nicht grokokompatiblen Jusovorsitzenden wie Kevin Kühnert zum Parteivorsitzenden und vor allem zum Fraktionsvorsitzenden zu berufen. Vielleicht gelänge es der SPD ja damit wieder Profil zu entwickeln und „jugendlichen“ Politstars wie Robert Habeck und Annalena Beerbaum Paroli bieten zu können.

    • @Gagarin:

      Die Idee Kevin Kühnert zum Partei Vorsitzenden zu machen, hat was für sich. Fraktionsvorsitzender könnte er aber nicht werden, weil er kein Bundestagsmandat hat. Die SPD sollte auch nicht wieder denselben Fehler machen und eine einzige Person für beide Führungspositionen zu benennen, bei denen in anderen Parteien wie bei den Grünen sich vier Personen die Macht teilen. Also Doppelspitze sowohl für Partei- wie auch für den Fraktionsvorsitz. Sogar die AFD hat Doppelspitzen. Und die Erneuerung sollte eine radikale Verjüngung sein. Bei der Suche nach der Besetzung der Parteispitze muss die Basis eingeschaltet werden, denn eine Erneuerung kann nur von der Basis ausgehen.

      • @vulkansturm:

        P.S. selbstverständlich haben Sie auch mit der Teilung der Aufgaben Recht

      • @vulkansturm:

        @Vulkansturm Stimmt ja , stimmt ja. Da sind wohl die spezialdemokratischen Pferdchen mit mir durchgegangen. Aber kann man den denn nicht nachnominieren wenn Frau Nahles ihr Mandat niederlegt, wie sie es angekündigt hat?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Offenbar kann ein Kommentar nur dann so ausfallen, wenn auf 08/15 Polarisierungen im Talkshow- "Niveau" gesetzt wird: schwarz oder weiß, machistisch oder feministisch, böse oder gut, Täter oder Opfer.

    Das Leben ist bisweilen anders und verfolgt Gleichzeitigkeiten. Am Beispiel: Frau Nahles war Täter UND Opfer - in Personalunion.

    Sie hat Respekt 'verdient'. Mitgefühl eher weniger. Alter (machistischer) Spruch: "Wer austeilt, sollte auch einstecken können".

    Widerspruch und Anfeindungen bitte auf den bekannten Wegen ...

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Offenbar kann ein Kommentar nur dann so ausfallen, wenn auf 08/15 Polarisierungen im Talkshow- "Niveau" gesetzt wird: schwarz oder weiß, machistisch oder feministisch, böse oder gut, Täter oder Opfer."

      Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund. Bei Frau Hecht wundert mich das auch nicht. Danke.

  • um was gehts? mangelende qualtitätsanmutung? zuwenig inkompetenzkompensationskompetenz? es gibt anscheinend probleme die sich mit den bisherigen "lösungsansätzen" nicht bewältigen lassen. also weiter vorwärts zurück: und bald heißt es wieder: zu den waffen. dann wirds einfach und alle "aufrechten demokraten & europäer" sind wieder mit hurra dabei. gerne auch mit *chen. es geht ja um die befreiung der frau und dafür dass kleine mädchen zur schule gehen können.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Mein Kenntnisstand ist der, dass die SPD zu etwa 70% männliche Mitglieder hat und traditionell ein dominanter männliche Wählerschaft und nur dann den Kanzler stellte, als sie eine stärker weibliche  Wählerschaft hatte.

  • Die größte Leistung von Andrea Nahles war, die große Koalition zu ermöglichen und diese Regierung gegen Widerstand innerhalb der Partei und von Außen durchzusetzen.

    Das hat sie geschafft. Und das bedeutet: Fortsetzung der von Gerd Schröder initiierten Agenda-2010: Eine polarisierte Politik für 1 Prozent und abgeschwächt noch für eine Wellness-Gruppe von 15 Prozent.

    Das sieht dann so aus: in Deutschland leben 2 Mio. Kinder und Jugendliche von Hartz IV - sie bekommen Klassenreisen bezahlt, sind für Lehrer und andere Menschen in ihrer Armut sicht- und erkennbar. Immer mehr Rentner müssen beim Jobcenter vorstellig werden, um auf einem Armutslevel im Alter zu leben.

    Damit das so weitergeht, damit die oberen 1 Prozent noch mehr verdienen und noch mehr Kapital ansammeln, braucht dieses Land große Koalitionen. Und die hat Andrea Nahles als ihr Lebenswerk hergestellt.

    Ihr Kumpel dabei war Olaf Scholz - für ihn läuft jetzt auch eine Uhr. Er hat die Agenda 2010 in Hamburg durchgesetzt, einen Lobbyisten zum Wirtschaftssenator gemacht und überhaupt auf den Markt gesetzt.

    Scholz möchte Kanzler werden und er hat eine Mischung aus Härte, Gerissenheit und Intelligenz, die das sogar möglich machen könnte, wenn er nicht auf dem Weg einen Kopf kürzer gemacht wird. Die Fraktion hat er schon teilweise verloren, die Wahlen laufen sehr schlecht.

    Bei vorzeitigen Neuwahlen könnte seine Kandidatur intern aufgerieben werden. Im Kontrast zu vielen Beobachtern glaube ich nicht daran, dass die aufreibenden Kräfte der SPD einen Unterschied zwischen Mann und Frau machen - die Partei stürzt ab, das setzt Kräfte frei, immer wieder werden Schuldige gesucht und auch gefunden.

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    Dem habe ich nicht hinzuzufügen. Die doppelten Standards beim Umgang und der Bewertung von weiblichen und männlichen Politikern sind unübersehnbar.

  • Das Thema Frauenfeindlichkeit mag mit hineingespielt haben, aber es ist für uns in der SPD an dieser Stelle nicht das Entscheidende - Nahles steht, genau wie Scholz, Steinmeier, Gabriel etc. für eine SPD, der die Macht im Rahmen der GroKo lieber ist, als Ehrlichkeit, Solidarität und ein Sich-Einsetzen für diejenigen in unserer Gesellschaft, die benachteiligt werden (und das sind ja so einige, bis weit in die bürgerliche Mitte). Das ist ihr Problem. Und das wissen die Genoss*innen an der Spitze recht gut. Mag sein, dass sie dann - Thema Glasklippe - den Salat gerne einer Frau in die Schuhe geschoben haben, aber diese Frau war auch so auf Macht aus, dass sie das mit sich hat machen lassen. Und sich dabei nicht mit den Anliegen anderer Frauen solidarisiert hat, das nur am Rande. Dementsprechend Frau Nahes jetzt als Opfer des Patriarchats zu bemitleiden, ist ein Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Herausforderungen innerhalb der SPD!

    • @Patricia Jessen :

      Das haben sie gut formuliert. Es gibt auch harte Inhalte, die wirklich jeder versteht oder verstehen kann. Andrea Nahles gab sich links und erledigte mit der Regierungsbildung den Auftrag der herrschenden, mächtigen Kreise in der sozialen Schichtung. Nochmals vier Jahre von echter Steuergerechtigkeit entbunden und die Rechnungen bitte an die Normalos senden. Das hat Nahles möglich gemacht - das ist ihr 'Verdienst'.

    • @Patricia Jessen :

      …als Nichtinsid-randständiger… anschließe mich.