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Kommentar Kopftuchverbot an SchulenSchafft das Neutralitätsgesetz ab

Heide Oestreich
Kommentar von Heide Oestreich

Eine Lehrerin mit Kopftuch darf an einer Berliner Grundschule nicht unterrichten. Das zu Grunde gelegte Gesetz ist nicht so neutral wie gedacht.

Gesetzbücher liegen vor der Urteilsverkündung auf einem Richtertisch Foto: dpa

U nd wieder ein Kopftuchurteil. Steigt noch jemand durch? Das Land Berlin zum Beispiel hat ein Neutralitätsgesetz für den öffentlichen Dienst. Keine religiöse Kleidung. Klingt konsequent. Das fand der Richter im nun gesprochenen Urteil auch: Eine Lehrerin mit Kopftuch hat keinen Anspruch darauf, an einer Berliner Grundschule unterrichten zu dürfen. Doch so eindeutig ist es nicht. Das letzte Urteil dieser Art ging für die Lehrerin mit Kopftuch aus.

Das scheinbar so neutrale Neutralitätsgesetz hat nämlich einen dicken Haken: Es gibt Religionen mit Bekleidungsregeln und welche ohne. Zufälligerweise ist das Christentum eine Religion ohne Kleidervorschriften. Das Judentum und der Islam kennen sie aber schon und besonders orthodoxen Vertreter*innen ist es eben auch sehr wichtig, sie einzuhalten. Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen wie ein Kettchen mit einem Kreuz daran. Deshalb diskriminiert das Neutralitätsgesetz zwei Minderheitenreligionen in Deutschland.

Der Berliner Senat hat deshalb eine Hintertür offen gelassen: Religiöse Kleidung darf an Oberstufenzentren und Berufsschulen doch getragen werden. Das allerdings ist nun vollends schräg. Entweder das Land möchte neutral sein oder nicht. Halbneutral – das geht nicht.

Berlin sollte das Neutralitätsgesetz abschaffen. Es diskriminiert und kann deshalb nicht funktionieren. Man sollte sich stattdessen fragen, was man eigentlich erreichen will. Kinder sollen so frei wie möglich aufwachsen, das steckt hinter der Angst vor religiöser Beeinflussung. Das ist ein gutes Ziel. Wie wäre es damit: Kinder sollten im Unterricht so viel wie möglich über die Problematik Kopftuch sprechen, damit sie handlungs- und konfliktfähig werden. Zum Beispiel im Ethikunterricht. Praxisnah – und auch an Grundschulen. Von qualifizierten Lehrkräften unterrichtet. In einem Unterricht, der nicht ausfällt, sondern stattfindet. All das kann Berlin im Moment nicht gewährleisten. Stattdessen erleben wir eine weitere fruchtlose Debatte, warten ein weiteres Mal auf irgendeine komplexe Entscheidung aus Karlsruhe oder vom EuGH. Es ist vertane Zeit. Sie kann um einiges sinnvoller genutzt werden.

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Heide Oestreich
Inlandsredakteurin
Jahrgang 1968, ist seit langem Redakteurin für Geschlechterpolitik in der taz und im kulturradio vom RBB. Von ihr erschien unter anderem das Buch „Der Kopftuchstreit. Das Abendland und ein Quadratmeter Islam“. 2009 wurde sie mit dem Preis „Der lange Atem“ des Journalistenverbands Berlin Brandenburg für die Berichterstattung über Geschlechterstereotype ausgezeichnet.
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250 Kommentare

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  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    "Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen wie ein Kettchen mit einem Kreuz daran".

    Doch das kann man, das geschieht bei uns in Frankreich tagtäglich. Tagtäglich nehmen vor Frankreichs Schulen die Mädchen ihr Kopftuch ab. An dem öffentlichen Gymnasium, an dem ich in Toulouse unterrichte, wird Neuhebräisch unterrichtet und kein Schüler erscheint mit der Kippa, weil der Lehrer ihn den Zutritt in die Klasse verweigern würde/müsste.

    Das für die Schüler.

     

    Das Neutralitätsgebot schützt die freie Religionsausübung, in dem es den öffentlichen Raum von religiösen Einflüssen freihält. Der Staat kennt keine Religionen. Kinder sollen sich nicht durch ihre Religion von anderen abgrenzen, sich ausschliessen oder andere ausschliessen. Erwachsene, vor allem Erzieher sollen nicht durch äussere Symbole, ihre persönlichen Ansichten zur Schau tragen, da sie Kinder und Jugendliche durch ihre Vorbildfunktion beeinflussen und manipulieren könnten. Die Pflicht zur Zurückhaltung legt es jedem französischen Beamten auf, seine politische Meinung und sein religiöses Bekenntnis nicht zu äussern. Wer also ein Kopftuch oder eine Kippa trägt, tut dies de facto.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Ich denke auch, daß vor allem an Schulen nur ein Neutralitätsgebot die Freiheit der Religionsausübung schützen und die Benachteiligung aufgrund religiöser Anschauungen verhindern kann. Wer gegen Art. 3 u. 4. GG verstoßen will, wird nicht diskriminiert sondern sanktioniert.

       

      Nebenbei: Fehlt nur mir das Ende Ihres letzten Satzes ?

      • @jhwh:

        Ne, der Satz ist klar. Er meint:

        Wer als französischer Beamter ein Kopftuch oder eine Kippa trägt, äußert de facto seine politische Meinung / sein religiöses Bekenntnis und verstößt damit gegen seine Pflicht zur Zurückhaltung.

        Und damit hat er recht.

  • Die taz als Islam-Fürsprecher des Kopftuchs in unseren Schulen, oder warum dieser überflüssige Beitrag??

    Möchte vorausschicken, dass ich mit der AfD/NPD nichts zu tun habe!! Aber damit, dass sich der Staat neutral zu verhalten hat. In einem säkularen Land sind Kirche und Staat getrennt, Moschee und Staat auch. Das sollte man Muslimen immer wieder klar machen. Interessiert sie unser GG überhaupt (auch die Gleichstellung von Mann und Frau, die nicht verhandelbar ist).

    Kopftuch an einer staatlichen Schule, nein.

    Eine Nonne unterrichtet auch nicht an einer staatlichen Schule!

  • Ein gutes Urteil. Der Islam hat keine Bekleidungsvorschriften, diese stammen lediglich von den repressiven Systemen einiger muslimischer Länder. Im Grundschulzimmer hat ein Kopftuch nichts zu suchen.

  • Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

    Art 4

    (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

    (2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

    (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

    • @R R:

      Schön zitiert. Hierbei handelt es sich um Freiheitsrechte, die Privatmenschen als Objekte staatlicher Zwangsausübung gegen die Staatsgewalt geltend machen können.

       

      Übertragen auf ein Klassenzimmer, in dem die Schüler Objekte und die Lehrerin Subjekt der staatlichen Zwangsausübung sind, gilt dieser Schutz also prioritär zugunsten der Schüler. DIE sind vor der Einflussnahme durch den Vertreter des Staates zu schützen. Dabei ist es egal, ob ein von dem Vertreter ausgeübter moralischer Druck seine Privatmeinung oder eine staatliche Vorgabe abbildet: Er handelt mit staatlich verliehener Autorität und Prägungswirkung, also ist sein Handeln dem Staat zuzurechnen.

       

      Stellen Sie sich vor, das Kopftuch wäre kein Kopftuch sondern z. B. ein Pegida-Sticker oder eine altdeutsche 88 auf dem Hemd eines Lehrers. Wie wäre sein (gleichermaßen verfassungsrechtlich geschütztes) Recht auf Meinungsfreiheit Ihrer Meinung da angemessen zu berücksichtigen? "Zieh den Kram aus - oder bleib lieber gleich, wo der Pfeffer wächst!" wäre wohl ein gängiger Lösungsansatz, oder?

    • @R R:

      Vielleicht gibt sich Allah auch mit Taschentüchern zufrieden. Wer weiß das schon. Die Augen lassen sich, wie es der Koran will, beim Schneuzen ebenso verdecken. Im Winter zudem superpraktisch...

    • @R R:

      Ja, Herr oder Frau RR, die Religionsfreiheit ist in einem demokratischen Land gewährleistet - in der Kirche oder in der Moschee, die nichts mit einer staatlichen Schule zu tun haben.

      Deshalb unterrichtet eine Nonne auch nicht an einer staatlichen Schule (sie haben eigene Schulen).

      Weder eine Nonne, noch eine Muslimin mit Kopftuch können im Fernsehen Nachrichtensprecherinnen werden!

      Ihre "Freiheits-Paragraphen des Glaubens" gelten eben nicht überall!

      Wie sieht es eigentlich mit freier Religionsausübung in der Türkei aus?

      Darf bei Erdogan eine kath. Kirche gebaut werden?

      • @Elke Sanders:

        Widerspruch: Natürlich gelten diese Freiheitsparagrafen überall - und für Jeden.

         

        Und genau DESHALB ist eine kopftuchtragende Lehrerein problematisch. Sie tritt ihren Schülern gegenüber nämlich nicht nur als Privatperson auf sondern wesentlich auch als Vertreterin des Staates und seines Erziehungsauftrags/-anspruchs. Wenn der Staat ihr als ihr Arbeitgeber verbietet, das mit Kopftuch zu tun, dann nicht, weil sie nur in der Moschee ein Recht auf freie Religionsausübung hätte, sondern weil ihr Recht hinter dem der Schüler zurücktreten soll, vom Staat in religiösen Fragen in Ruhe gelassen zu werden. Es geht also weniger um eine generelle Einschränkung des Rechts auf Religionsfreiheit als um eine (mögliche) Lösung einer Rechtekollision.

    • @R R:

      …woraus ich messerscharf schließe:

       

      Religion ist Privatsache. Der Staat hat sich strikt neutral zu verhalten und muss, im Sinne der Nicht- und Andersgläubigen, entschieden gegen Vormachtsansprüche und dominantes Auftreten einzelner Glaubensrichtungen vorgehen. (Hier tun sich traditionell Christentum und Islam ja besonders hervor). Keinesfalls darf er diese organisatorisch oder finanziell unterstützen.

      Insbesondere staatliche Vertreter (in erster Linie natürlich verbeamtete) dürfen in Ausübung ihres Dienstes keine religiösen Präferenzen zu erkennen geben. Ferner sind religiöse Symbole in staatlichen Einrichtungen jeglicher Art unzulässig.

       

      Ja, so wäre Religiösität erträglich.

    • @R R:

      Ist mit Hijabverbot problemlos vereinbar

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Warum nicht mal mit Trinkerhelm zur Schule?https://narrenkiste.de/Trinkerhelm-Trinkhelm-Saufhelm-Getraenkehalter-Bierhelm-Helm-Hut-Sauf-Trink-Party--6091_57.html

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Warum nicht mal in einer Jeanshose von Levis oder einem Pullover von United Colors of Benneton? Warum nicht mal ne Tasse vom HSV für den Pausenkafee? Oder ein IPhone X für die fünf Minuten Check?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wir sind uns offenbar einig Herr Fissner - gehört alles den Pennälern abgeknöpft und nach der letzten Stunde wieder ausgehändigt

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Mit oder ohne Metalldedektoren?

      • @Rudolf Fissner:

        DAS ist Eure letzte Religion!

  • es ist doch seltsam, daß es bei diesem thema nie um die qualifikation der kopftuchträgerin geht. wie wäre es, die kinder nach einer unterrichtsstunde entscheiden zu lassen.

    • @manni m:

      @MANNI M,

      wie wäre es, die Eltern zu befragen?

      Meine beiden Jungs wollten alles genau wissen und hätten mich im Grundschulalter garantiert zu Hause noch gefragt, warum die Lehrerin ein Kopftuch trägt.

      Dann hätte ich ihnen erklären sollen, dass es lt. Koran keine Pflicht ist, ein Kopftuch zu tragen und warum die Lehrerin doch eines trägt? DANKE, solche Diskussionen lehne ich ab, mich geht der Islam nichts an.

      Außerdem fragen die Kinder auch in der Schule. Gar nichts hat eine Lehrerin vom Islam zu erzählen und warum ihr das Kopftuch wichtig ist.

      Jeder Lehrer beginnt sofort mit dem Unterricht und erzählt nichts von seiner Religion. Der Unterricht ist das Wichtigste in jeder Schule.

      Religion ist Privatsache.

    • @manni m:

      Natürlich geht es immer auch umQualifikation. Die ist entscheiden, sonst dürfte die "Kopftuchträgerin" nicht Lehrerin werden. Die ist aber nda, darüber muss man nicht diskutieren.

    • @manni m:

      Es geht auch nicht um Qualität sondern um Neutralität.

    • @manni m:

      Es geht nicht um Qualifikation oder Kinder sondern um ideologische Gesinnung

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    Ein Lehrer mit Kippa an einer Berliner Schule. Was soll das sein? Eine kreative Selbstmordform? Kippa? Ja gern! Kopftuch? Nö! Steht für Unterdrückung.

    • @97796 (Profil gelöscht):

      Kippa ja gern? Wo das Kopftuch in bestimmten Zusammenhängen ein politisches Symbol sein kann, ist die Kippa auf jeden Fall eins. Sie wird beim Gebet getragen, zuhause und in der Synagoge. Das demonstrative Tragen in der Öffentlichkeit hat sich erst mit der radikalen Siedlerbewegung verbreitet.

      • 9G
        97796 (Profil gelöscht)
        @Kunz:

        Und nun? Was wollen Sie mir sagen? Die Kippa steht trotzdem nicht für Unterdrückung.

  • Wenn also einige Lehrer in braunhemden erscheinen, Ist Das dann auch noch o.k.

    ?

    Keine weltaweltanschaulichen Symbole in der Schule!

    • @Demokrat:

      Sehen Sie prinzipell zwischen ihren und den nationalsozialistischen Überzeugungen und Taten keinen eklatanten Unterschied?

      • @Rudolf Fissner:

        Alles begann mit heilsversprechen

  • Wau - Kopftücher und Veganismus scheinen laut den Platzierungen in den Meistkommentiert-Charts die grössten Herzensanliegen der taz©-Qualitätsleserschaft zu sein. Wie wärs mal wieder mit etwas Rupertus Meldenius (1582-1651): "In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas"

    • @Adele Walter:

      So werden eben Quoten generiert - ein flacher unlogischer Kommentar zum Thema und schon schreit die Meute...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Adele Walter:

      Hach, wer würde Ihnen darin an diesem schönen Maimorgen widersprechen mögen.

      Aber halt - wer definiert mir denn nun "necessariis"?

      Nuja, solange ich und meine Brüder und Schwestern im Geiste es sind, ist alles bestens

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Solange Sie in dubis libertas gelten lassen, ist das kein Problem.

  • So, wiederholen wir einfach noch mal für die tazschen Apologeten, vielleicht sinkt es irgendwann noch ein:

     

    Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat.

     

    Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

     

    Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks.

    • @Cededa Trpimirović:

      „Religion“ istnicht mehr die Religion, speziell der Protestantismus des 19‘ten Jahrhunderts. Die „Linke“ ist nicht mehr die Linke wie zur Zeit Stalins.

       

      Zustände heute können nicht mit Mitteln des 19‘ten Jahrhunderts angegangen werden. Religion ist lt. Marx nicht die Ursache von Zuständen und heute schon lange nicht mehr das Opium.

      • @Rudolf Fissner:

        Protestantismus hat wenigstens den Sprung aus dem Mittelalter hinbekommen.

        • @El-ahrairah:

          Ist zwar auch falsch. Erklärt aber nicht, weshalb man sich nicht konkret und im Detail mit den heutigen Zuständen beschäftigt sondern lieber mit der Religion des 19‘ten Jahrhunderts.

          • @Rudolf Fissner:

            Die Aufklärung stammt aus dem 18. Jahrhundert und der Kampf gegen Aberglaube, Lüge und geistige Versklavung hört nie auf.

    • @Cededa Trpimirović:

      "..... und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik."

  • ich wurde in der 8. klasse gymnasium von mathe und physik unterricht ausgeschlossen fuer eine woche, weil ich meine muetze nicht absetzen wollte. diskussionen mit der schulleitung ergaben, das dies korrekt sei: kopfbedeckungen im unterricht seien respektlos. was dem einen recht, sollre dem anderen billig sein. ansonsten gehe ich mit beim argument: was ist eigentlich mit maennlichen konservativen muslimen? werden die einfach aus prinzip keine grundschullehrer, weil frauenberuf?

    • @rughetta:

      Ihre Mütze damals wurde aber nicht von der Religionsfreiheit gedeckt. Das Kopftuch schon.

       

      Bei Schülern wie bei Lehrern. Es kollidiert nur mit der Religionsfreiheit der anderen.

       

      Die Diskussion um männliche konservative Muslime und ihrem Islamistenbart ist die Diskussion der Zukunft. Die kommt auch noch in ein paar Jahren.

    • @DJ Boemerang:

      Um so mehr mein Reden, dass dieser Neutralitätsblödsinn abgeschafft gehört.

       

      Religionsfreiheit in DE ist nun mal als Freiheit ZUR Religion definiert (Art 4.2 GG). Ein Recht auf Freiheit VOR Religion steht nirgends.

       

      Nach dem GG kann niemand verlangen, dass jemand anderes seine Religion versteckt.

      • @R R:

        Auch das ist falsch. Viele Arbeitgeber können dies von ihrem Angestellten durchaus verlangen - und das ist durch europäisches Recht gedeckt.

      • @R R:

        Nicht jeder folklorische Blödsinn muss vom GG in der Form gedeckt sein, als das man sich in jedem Fall einen Arbeitsplatz damit einklagen kann. Ich kann auch nicht nackt zum Vorstellungsgespräch erscheinen weil mir das durch meine Religion vorgeschrieben ist und dann wegen religiöser Diskriminierung klagen, weil ich nicht eingestellt wurde.

      • @R R:

        Religionsfreiheit wird immer gern zitiert, aber immer falsch. Es geht allein um die private Ausübung der Religion. Nicht um Religion im öffentlichen Bereich.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    In der Türkei hat Erdogan die Sache mit dem Kopftuch gerichtet:

    https://www.zeit.de/2017/33/kleiderordnung-tuerkei-kopftuch-can-duendar

     

    Ist halt auch ein Modenarr.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Erogan trägt aber auch einen Schnurrbart. Wie soll hier deswegen damit verfahren werden?

  • Quizfrage: Ich hab die Queen noch nie ohne Hut gesehen. Wofür steht nun dieses Symbol? Ist das freiwillig oder zwanghaft?

    Alerdings: Als Grundschullehrerin in Berlin würde sie sich kaum bewerben...

    • @Achtsamer:

      "Die Church of England war von ihrer Entstehung her Staatskirche von England[2]. Der König ist bis heute offiziell das Oberhaupt der Kirche und ernennt Erzbischöfe und Bischöfe auf den Rat des Premierministers. Erzbischöfe und Bischöfe sitzen im englischen Oberhaus."

       

      Damit beantwortet sich Ihre Quizfrage. Gellewelle!;)

  • Ja. Isses denn wahr. Nich to glöben.

     

    Aber ok. Nochensmal inne Bütt.!;)

    (Dank an beide für die Vorlagen - Gellewelle!:)

     

    Start: Age Krüger ~>

     

    "@CHRISTINE RÖLKE-SOMMER Hier ist mal wieder typisches Juristendeutsch am Werke von Ihnen beiden, das kein Laie mehr nachvollziehen kann."

     

    & Däh! ~>

     

    Replik: Christine Rölke-Sommer ~>

     

    "@AGE KRÜGER geht nicht um juristendeutsch. sondern um die frage, wer bestimmt, was das symbol einer anderen zu bedeuten hat und ob's überhaupt eines ist."

     

    Tschä - lieber Age - unsere Geschätzte ist halt nicht nur schlau. Nein - die ist auch klug.

    &

    Gern mal pampig witzig hartmäulig &! klug&!schlau!;).

    Alles das - eben auch gern gleichzeitig. Aber Hallo.

    Kann liggers nicht eine jede (von ein dscheden mal ganz ab!;) - Wollnichwoll!;))

     

    & das geht hier so ~>

     

    Klug und in der Sache richtig -

    "um die frage, wer bestimmt, was das symbol einer anderen zu bedeuten hat und ob's überhaupt eines ist."

     

    Jau & jetzt isse auch dabei schlau ~> den dazugehörigen zweiten Teil - den sie natürlich klug wie sie ist - ganz genau kennt - läßtse weg. Das ist aber eben nur schlau.

    Denn darin steckt - wie unsere Kluge natürlich ganz genau weiß - die Antwort - die verfassungsgemäße Lösung nach Recht & Gesetz.

     

    Dann mal das ergänzende Kluge nachgeliefert.

    Denn. Gerade weil es unklar ist zu welchem Behufe mit welcher Intension etc diese Radaddelchen - religiös oder vielleicht doch nicht intendiert - getragen werden.

    Gehören sie rechtens denn inne Däsch - wenn die betreffende Person in staatlicher Funktion tätig wird.

     

    Das ergibt sich zwanglos aus der Neutralitätspflicht des Staates bzgl Religiosität (wie politischer Meinung ~> KA).

    Denn der Staat handelt nun mal durch seine Funktionsträger.

     

    Das hat gerade Karlsruhe bzgl politischer Meinungsäußerung & Neutralitätspflicht karo-einfach runtergeblättert. vulgo - Als Parteivorsitzende etc darfste

    "Arschlöcher für Deutschland" sagen. Als Ministerin -Bürgermeisterin haste "AfD" - zu sagen.

     

    ff - Na aber si´cher dat;)

    • @Lowandorder:

      & Däh!

       

      Nichts anderes gilt (m.E.) für die Radaddelchen in toto!

       

      So daß die - klugschlaue - Eingangsfrage - der geschätzten CRS ~> "...was das symbol einer anderen zu bedeuten hat und ob's überhaupt eines ist."

      Wie ein Kartenhaus - ja wie ein Soufflé (bzw. Soufflee (von französisch souffle „Hauch, Atem“;) - in sich zusammenfällt.

      1. - Denn - isses eins ~> religiöses Symbol -

      So kommts bei staatlichen FunktionsträgerInnen -

      Klaro - Inne Däsch! - Aber nur bei Ausübung der Funktion!

      (Referendarin auffe Richterbank nur zur Ausbildung mit Tüchel - ok; nicht aber in der Funktion StAin der Anklagebehörde vor dem Tresen!)

      2. - Isses kein! religiöses Symbol - Gilt gleiches wg des bösen Anscheins - Verwechslungsgefahr etc. Zumal sich lediglich auf die allgemeine Handlungsfreiheit berufen werden kann

      (Art 2 I GG).

      3. Als Provo - ala die Stones in SS-Kluft mit Hakenkreuz -

      klar - erst recht.

       

      Jetzt hör ich schon die Schlauen mit den Hufen scharren - Genau "der staatliche Funktionsträger bleibt auch in seiner Funktion Grundrechtsträger der religiösen Freiheit & "das sog. besondere Gewaltverhältnis" - ist längst abgeschafft.

       

      Schonn. Nur hilft das nicht recht weiter.

      Denn selbiges gilt auch für die Ministerin Bürgermeisterin etc .Dennoch ist sie nach Karlsruhe qua Amt in ihrer Meinungsfreiheit beschränkt.

      Gleiches gilt mit Rücksicht auf die staatliche Neutralität -

      Hie wie da - aus den gleichen Gründen.

       

      &Däh! unsere schlaue CRS ~>

      " @LOWANDORDER hihi https://www.tagesspi...n/21241430.html

      wird wohl zeit, neutralität+repräsentanz (oder umgekehrt) neu zu denken, wa." - unter Hinweis auf hessischen VGH.

       

      Meine Antwort "Nö" - siehe unten!;)

       

      Ende aber noch nicht in Sicht.

      Der Sikh mit Turban als ein höchster britischer Richter wird aus dem - öh Hut gezaubert.

      Aber nix Däh! Hier stehen mehr oder weniger säkulare Staaten wie unsere Republik nach dem GG oder France in Frage.

      &

      England ~> Däh! https://de.wikipedia.org/wiki/Staatskirche https://de.wikipedia.org/wiki/Church_of_England

      • @Lowandorder:

        btw & Wems noch nicht reicht - noch dess!:)

         

        Wenn ich meine Kollegen aus gegebenem Anlaß &oder - alter Übung mal "Hochnehmen" wollte (immergern;) ~>

        "Naja - wir sind ja ooch nur so hochdotierte Staatsschauspieler" - War das immer ein feiner Test.

        Die aus der Kategorie ".. die Bedeutung meiner Stellung erfüllt mich mit Bewunderung" - hopsten auf "Staatsschauspieler" ~> "unerhört - Herr Kollege!;)

        &

        Nu die - die schon mal was von Goffman & Rollentheorie gehört hatten - Schmunzelten & hakten bei dem "nur" ein.

        Jau & Daß genau da - wie unsere Kluge ja klug aufgespießt hat via "repräsentanz" -;) - der Hase im Pfeffer liegt!

        Nun - das hat einer früh erkannt & klug behandelt.

         

        Ernst Hartwig Kantorowicz - "Die zwei Körper des Königs"

        "Kantorowicz’ zweites Hauptwerk The King’s Two Bodies (dt. Die zwei Körper des Königs) ist eine umfangreiche „Studie zur politischen Theologie des Mittelalters“ (so der Untertitel). Er entwirft darin aus der mittelalterlichen Vorstellung eines natürlichen, also sterblichen Körpers und eines übernatürlichen, also unsterblichen Körpers des Königs die Entstehungsgeschichte des modernen Staates, der zwischen der öffentlichen Funktion und der Person, die diese ausübt, unterscheidet." https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Kantorowicz

        &

        Genau deswegen - ist dieses modernistisch-unbeleckte Gehampel um religiöse Radaddelchen für mich ein dreistes roll back. Teile ich - anders als teils hier im around -Uneingeschränkt die Auffassung Karlsruhes zu den Grenzen der Meinungsfreiheit & staatlicher Funktion.

        & sodele ~>

        Bin gespannt - wie Karlsruhe von seiner demgegenüber unakzeptablen religiösen-Geeier-Kreuze-Entscheidung -

        für mich eine ala "la chienlit" -;) - juistischer bullshit!

        Runterkommt - bzw sich rauswindet.

        Wie ja dort immer gern genommen!;)

         

        Ende des Vorstehenden

        • @Lowandorder:

          na klasse!

          1. der VGH Hessen war noch garnicht befaßt

          2. immerhin schon bei Kantorowicz angekommen

          3. nicht modernistisch+tralala, sondern u.a. Kantorowicz weitergedacht. u.a. darüber, wie es sich denn mit den zwei körpern der königin verhalten könnte. schließlich haben könig wie königin ihren "natürlichen, sterblichen Körper" immer bei sich bei.

          4. darf auch die bürgermeisterin sagen, dass sie dies+das bei den AfD's für verfassungsrechtlich bedenklich hält, milde gesprochen.

          und 5. gehe ich mal davon aus, dass die mathelehrerin mit tuch auf kopf die kurvendiskussion nicht mit der fatiha eröffnet.

          • @christine rölke-sommer:

            Lesen hilft - da hamse recht.

             

            "@LOWANDORDER hihi https://www.tagesspi...n/21241430.html

            wird wohl zeit, neutralität+repräsentanz (oder umgekehrt) neu zu denken, wa."

            Muß sowieso mal wieder Augenärztin aufsuchen -

            VG Kassel - der VGH steht noch aus - but - So what?

            &

            " immerhin schon bei Kantorowicz angekommen"

            Ja - les seit langem in seinem "E.H. Kantorowicz" Reclam-Handexemplar Dantes Göttliche Komödie!;)

            &

            Daß sie seine Lehre nicht kapieren - geben sie schlau nur vor. Gleiches gilt für Karlsruhe zur Meinungsfreiheit.

            &

            Auf Nr. 5 kommts auch gerade - nicht - an.

            Was sie natürlich - klug - wie Sie ja auch sind -

            Nur zu genau wissen. Pappkameradinnen aufbauen - ;)

            Ist aber halt allenfalls schlau - weil doch sähr durchsichtig.

             

            kurz - Sie Schwächeln schonn arg.

            • @Lowandorder:

              Sie ignorieren beharrlich den körper der königin

              • @christine rölke-sommer:

                Noch nicht aufgefallen? - Zu schüchtern!

                Zumal. Zumal ich´s mit den von&machTürzu - in alter Familientradition nicht so habe.

                DAs reicht vom bleiernen Handtuch bis zum Spott über Knick im Beinkleid & Strick um`en Hals ala "einer der sich von Windsor zu nennen beliebt."

                "Frau im Spiegel" - las nur diese eine schwierige....!;)

                &

                Mir bei der Queen - mit Hut - wie weiter oben bemerkt -

                Da auch noch nichts beachtlich Abweichendes zu auf&eingefallen ist.

                 

                kurz - "...Entstehungsgeschichte des modernen Staates, der zwischen der öffentlichen Funktion und der Person, die diese ausübt, unterscheidet."

                Genau dess eben - aber braucht in unserer res publica & dem verfassenden Grundsatz - die von Ihnen hier wieder mal nur schlau inhibierten zwei Gestalten gerade nicht.

                 

                Sie betrachten alles verengend durch´s hohle Tüchel.

                Während schon die Erweiterung auf alle religiösen Radaddelchen zeigt - daß Sie - wie insbesondere Frau Heide Oestreich - besonders plastisch mit dem Fundamentalsatz -

                 

                "...Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen wie ein Kettchen mit einem Kreuz daran. Deshalb diskriminiert das Neutralitätsgesetz zwei Minderheitenreligionen in Deutschland...."

                 

                Schlicht daneben liegen.

                 

                unterm------------>

                (btw - Wem bei so einem Satz vor Lachen nicht der Griffel abbricht - dem ist schlicht nicht zu helfen.

                Recht ist in einem verfaßten Rechtsstaat nach dem Grundgesetz - doch kein Wunschkonzert der Beliebigkeiten. Das ist Journaille - Nothing else.

                Unterste Kajüte - Fischeinwickelkatgorie.

                • @Lowandorder:

                  wem nicht der griffel bricht

                  oder die stange

                  oder was sonst noch am edlen body brechen könnte

                  • @christine rölke-sommer:

                    Booey. Danke. Danke. Danke.

                     

                    Was ein feiner Start in die Woche.

                    Hätt ich mir ja " in meinen kühnsten Träumen nicht....." Newahr.

                     

                    Klar. Männer - Denken immer nur an das eine!

                    Reisekostenabrechnung. Schonn - aber - Frauen?!

                    Ja da schau her - ".wem nicht der griffel bricht

                    oder die stange

                    oder was sonst noch am edlen body brechen könnte"

                     

                    Ja - da legst die nieder ~>"...griffel stange was sonst noch.."

                    Sicher. Nicht allein ein Hans Apel - wird sich die Griffel im Hosenstall abbrechen. Auch klar.

                     

                    Aber Ihnen - remember der kleinere Unterschied -;)

                    Droht ja Ihr Stengelchen der Erkenntnis beim Stochern im Nebel eben dera - am edlen body zu brechen - oder zu können.

                     

                    kurz - Ach herm.

        • @Lowandorder:

          I hob ma Goid valoan, I lost my money.

          I gift mi schwoaz vor Zoan, ober schawir.

          I hob ma Goid valoan, I lost my money,

          jetzt bin I Neger woan, what you say to me.

           

          (P. Horton)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Das deutsche Gericht möchte ich sehen, dass bei einem Kippa-Träger ähnlich urteilen würde. Und jetzt komme mir niemand mit der nicht vorhandenen Unterdrückung. Permanentes Kippa-Tragen ist m.W. nur bei orthodoxen Juden Vorschrift. Im traditionellen Judentum ist die Frau zudem nicht besser dran als sie es im traditionellen Christentum oder Islam ist.

     

    Ich verstehe das Gewese um das Kopftuch überhaupt nicht. Wer es tragen will, soll es tun. Das Gerede um die Unterdrückung der Trägerinnen ist in meinen Augen die reinste Spiegelfechterei. Mode generell ist ein Diktat, das bei dem, der sich - noch dazu willig - unter sie beugt, das Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung evozieren soll. Das ist bei "religiösen" Kleidungsstücken keinen Deut anders, denn sie sind auch nichts weiter als eine angeblich oder tatsächlich aus der Tradition herrührende Mode.

     

    Das Problem bei dieser Diskussion ist, dass wir uns selbst stets - wider die Vernunft - als ideologiefrei sehen, andere, die in ihrem Verhalten vom Mainstream abweichen, jedoch noch immer als komisch, sonderlich, abartig. Alle reden von Diversität, aber wenn mal wirklich jemand anders ist und die Toleranz auf die Probe gestellt wird, lässt die Mehrheit der Spießbürger ganz schnell die Maske fallen.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Es geht um religiöse Symbole bei der Arbeit im Staatsdienst, um nix anderes.

      Da es eine Trennung von Staat und Kirche geben sollte, haben religiöse Symbole dort nichts zu suchen.

      Zuhause kann sich jedermann seinem Aberglauben widmen, wie er möchte.

      Im Staatsdienst hat es nichts verloren.

      Mir ist bisher noch keine strenggläubiger Jude mit Kippe begegnet, der als Lehrer an staatlichen Schulen unterrichtet hätte. Ihnen?

      Das Kopftuch hat nun mal nichts mit Mode zu tun, sondern ist ein religiöses Statement.

      • @98589 (Profil gelöscht):

        Art 4.2 GG:

         

        Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

         

        Punkt

        • @R R:

          Das entspricht nicht den Tatsachen. Die Religionsausübung findet und fand schon immer ihre Grenzen, sei es durch Gesetze, Vorschriften am Arbeitsplatz oder fehlenden Möglichkeiten der Ausübung. Nicht jeder Mummenschanz muss übrigens toleriert werden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @98589 (Profil gelöscht):

        Sicher ist das Kopftuch auch eine Art Traditionsmode. Schließlich ergibt sich aus dem Koran m.W. nicht, dass frau eines zu tragen hätte. Aber wahrscheinlich sehen Sie Mode als freien Akt der Selbstbekleidung. Ich nicht!

        • @849 (Profil gelöscht):

          Ach ja, Traditionsmode. Leute wie Sie wollen das immer verharmlosen. Die Taliban zwingen Frauen in die Burka, oder nicht? Also. Konservative Familien erwarten von ihren Kindern , dass die Töchter Kopftuch tragen. Und solche wie diese Lehrerin kämpfen dafür, werden vorrausgeschickt, dass die Gesellschaft

          dieses religiös archaische Verständnis , die Frau habe sich zuzudecken, als normal anerkennt. Und vor allem: dass die Kinder das als normal ansehen. Dadurch steigt auch der Druck auf Musliminnen, nachzueifern und sich ebenfalls bedecken zu müssen. Wie man als sog. Linke so einen Quatsch auch noch fördert...mir unverständlich. Ich jedenfalls würde gegen eine Schule klagen, die mein Kind von einer kopftuchtragenden Muslima unterrichten lässt. Dann sollen sie islamistische Schulen errichten, ähnlich wie Klosterschulen. Und wer meint, gibt sein Kind dann halt in deren Obhut. Aber nicht an öffentlichen Schulen.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Grmpf:

            Sie verstehen überhaupt nicht, was ich meine. Macht nix. Das bin ich leider gewohnt von den Freiheitsaposteln, die immer gleich den Schwanz einziehen, wenn ihnen was nicht passt und die Freiheit gerne für vermeintliche SIcherheit eintauschen.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Es geht um den Erhalt der Freiheit, um nichts anderes.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @El-ahrairah:

                Welche Freiheit? Menschen aus rassistischer, ideologischer oder anderweitig beschränkter Motivation heraus etwas zu unterstellen und diese dann aufgrund der Unterstellung zu diskriminieren. Aui solch eine After-Freiheit kann ich verzichten!

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Es ist keine Unterstellung sondern selbsterklärte Überzeugung von strenggläubigen Muslimen, dass die Regeln des Islams die einzigen anerkennenswerten Regeln für die Gesellschaft sind und jede andere staatliche Ordnung in ihren Augen einen vorübergehenden faulen Kompromiß darstellen. Wenn Sie den aufgeklärten Rechtsstaat nicht verteidigungswert befinden, dann gibt es genug Länder, die ohne ihn auskommen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Wir sollten uns selbst keinesfalls als ideologiefrei sehen, sondern unsere Ideologie des Humanismus, der Aufklärung, der wissenschaftlichen Rationalität, der säkularen Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie gegen andere Ideologien sekbstbewußt und konsequent behaupten.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Selbstbewusst nur dann, wenn auf Selbstreflexion begründet. Letztere kann ich kaum erkennen.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Dann halt selbst reflektieren und danach Hijab verbieten. Macht keinen Unterschied.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Interpretationen unseres aktuellen Zustandes:

         

        Möglichkeit eins: Eine bereits in den Verfall übergegangene Gesellschaft, vernachlässigt, misstraut oder verwirft fahrlässig aus einem irrationalem Überdruss heraus die Werte ihrer konstituierenden staatlichen und zivilen Ordnung und sämtlicher drunter liegenden Grundprinzipien (wie auch immer man ursprünglich auch zu ihnen gekommen sein mag, sei es durch Aufklärung, Revolution oder Überstülpen und/oder Adaption nach verlorenem Kriege)

         

        Möglichkeit zwei: die von Ihnen zitierten Ideen und Prinzipien sind möglicherweise per se nur für einige wenige Generationen lang attraktiv und können a priori gar nicht als beständig angesehen werden, sei es weil Geschichte grundsätzlich stets wellenhaft und in Schüben und teilweise vielleicht auch zyklisch verlaufen mag.

         

        Es ist vielleicht eine Mélange aus allem. Unser Ding ist es, die logischen Schlüsse daraus zu ziehen und zu entscheiden, ob wir all dem passiv beiwohnen und den weiteren Fortgang am TV-Schirm oder im Internet mitverfolgen oder ob wir aktiv steuern wollen, und wenn Letzteres, natürlich in welche Richtung wir steuern. Politisches (Selbst-) Bewusstsein und Klarheit über die eigene weltanschauliche Verortung gehören allemal dazu und sind längst nicht bei allen klar vorhanden.

         

        Es erscheint uns sehr befremdlich und vollkommen überkommen, was sich in zahlreichen Ländern der Erde allmorgendlich abspielt - das Versammeln von Schülern um die Flagge ihrer Nation und das Absingen eines Liedes. Aber es ist ganz sicher nicht völlig ohne Effekt und schon ein klein Wenig mehr als nur komplett hohle Beschwörung.

        Meine Güte, über sowas sind wir doch glücklich hinaus, nicht wahr?

        Doch was hält den Laden hier eigentlich noch zusammen, außer dem allgemeinen Interesse an der Mehrung unseres Wohlstandes und die teils stillschweigende, teils explizite Übereinkunft, zu diesem Zweck dem Kapitalismus hier durch entsprechende Randbedingungen eine Hochleistungs-Plattform zu erhalten?

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Die Werte der Aufklärung waren wenn überhaupt nur in ihrer Entstehungszeit "attraktiv" und dann auch nur für geistig tapfere und redliche Denker. Sie sind überaus anspruchsvoll und anstrengend und bieten für das Individuum kaum psychologischen Wohlfühlerleichterung.

           

          Daher sollte man die Aufklärung auch als Pflicht und Bringschuld gegenüber der Gesellschaft begreifen und praktizieren, weil sie gegenüber von religiösen Narrativen strukturell im Nachteil ist. Was im Wohlstandskonsumismus mit esoterischem Eiapopeia noch pluralistisch funktioniert hat, ist halt gegenüber einer vormodernen Ideologie, die ihre Weltsicht mit hegemonialer Dominanz und nackter Gewalt durchzusetzen bereit ist, eben nicht mehr möglich. Wenn in hundert Jahren nicht wieder alle in Lehmhütten hocken sollen, muss man eben jetzt "Cojones" zeigen.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @El-ahrairah:

            Falls wir uns nicht sowieso zwischenzeitlich atomar wegbomben, würde ich sagen: ja Sie haben Recht, mit Analyse und Prognose.

            Darum dranbleiben!

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          "Doch was hält den Laden hier eigentlich noch zusammen, außer dem allgemeinen Interesse an der Mehrung unseres Wohlstandes...?"

           

          Das allgemeine Interesse bezweifle ich. Was sich da als allgemeines Interesse präsentiert, ist vor allem jenes des Kapitals, an dem die Abgehängten und noch Abzuhängenden allenfalls noch insoweit teilhaben dürfen, als sie sich einbilden, nicht ganz abgehängt zu sein. Sonst stimme ich zu!

    • @849 (Profil gelöscht):

      Genau, und als nächstes heißt's: "ist doch kein Problem, dass Lehrerinnen Burka tragen wollen, wenn's denen gefällt"

       

      Als Rot-Grün das Afghanistanabenteuer lostrat (vorher gab es keine deutschen Auslandseinsätze) hieß es noch: "wir bauen Brunnen, befreien die Frauen aus Burkas und verteidigen die Freiheit am Hindukusch". Da wähnte man sich noch auf Mission...(mit irgendwas musste die Bevölkerung in D ja vollgesülzt werden).

       

      Ich frag mich dann nur, was das für ein Zeichen an Staaten wie Marokko wäre, die sich trauten: "Denn von nun an sind die Produktion von und der Handel mit der Burka, der Vollverschleierung, landesweit verboten."

      https://amp.welt.de/amp/politik/ausland/article161073352/Marokkos-kluger-Schachzug-gegen-Vollverschleierung.html

       

      wenn Deutschland das so locker flockig zuließe: "mei, gefällt den Frauen halt, seid's keine kleinbürgerlichen Spießer, ey".

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Es geht aber hier, wenn ich das richtig verstanden habe, um das Kopftuch und nicht darum, dass eine Lehrerin mit Burka oder nackt antanzt...!?

        • @849 (Profil gelöscht):

          Dann warten wir doch einfach bis zu einem Präzedenzfall und solange bleibt das Gesetz bestehen.

           

          Vor allem da so viele orthodoxe Juden für den deutschen Staat arbeiten wollen, kann es sich nur um Wochen bis zum ersten Fall handeln.

          • 9G
            98589 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            :-)))

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Ist komplett wumpe, wie viele Juden für den Staat arbeiten wollen. Gesetze, die partikulär ausgelegt werden, sind Papierverschwendung. Schade um die Bäume!

            • @849 (Profil gelöscht):

              Werden Sie ja nicht, da die Juden damit nicht in Konflikt geraten.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Sven Günther:

                Gesetzt, sie wollten in merklichem Umfang in den Schuldienst eintreten und dort Kippa tragen, dürfte sich ja auch niemand aufregen. Ich kritisiere das Messen mit zweierlei Maß und den (latenten) Rassismus, der sich hinter der angeblichen Sorge um Schüler und Gemeinwesen tarnt.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Natürlich dürften sich die Leute aufregen, wenn ein Lehrer Kippa tragen würde. Sie ich würde drauf wetten, dass sie es auch tun.

                   

                  Sie haben in Berlin die Kreuzkette, wegen der eine Lehrerin ebenfalls Probleme bekommen hat.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Und ich kann das nachvollziehen, aber ich würde sagen, da sollte man nicht nachgeben. Ansonsten bekommt man hier israelische Zustände.

                   

                  Viel vom Staat nehmen, aber für alles eine Sonderrolle wollen.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Diese Frau ist erwachsen und kennt die Richtlinien, zudem in Berlin. Dann sollte ihr auch klar sein, dass sie mit Kopftuch nicht unterrichten kann. Ich fahr auch nicht Auto und Klage dann, dagegen, dass ich nicht besoffen fahren darf. Ich hab mit so Leuten überhaupt kein Mitleid. Das ist wieder so typisch: Lehrer werden wollen, aber die Regeln nicht akzeptieren, einfach meinen, dagegen klagen zu können um Recht zu bekommen. Ein paar Linke finden sich immer, wo man Mitleid erregen kann. Dann hätte sie halt was anderes lernen sollen. Oder sie wird Religionslehrerin für Islamismus, dann kann sie ja Kopftuch tragen.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Grmpf:

                    Für die Frau möglicherweise oder wahrscheinlich eine Frage der Ehre, für uns eine Frage der Toleranz, zumal wir hier von Religionsfreiheit reden.

                    • @849 (Profil gelöscht):

                      Wenn Berlin ein Neutralitätsgesetz für öffentlich Bedienstete hat -und ich finde das gut so- , dann haben sich alle daran zu halten. Und in Vergangenheit würden z.B. Lehrer mit dicken Kreuzen um den Hals genauso gerügt.

                       

                      Ich bin auch nicht dafür, dass in Bayern vor jedem Amt Kreuze aufgehängt werden. Im Gegenteil: ich bin absolut dagegen. Wenn nun aber Linke gegen Söder geifern, dann ist das ein Widerspruch wenn Sie das Tragen von Kopftüchern für Lehrerinnen unterstützen. Ich habe hier nur eine konsequente Haltung. Dieses Religionsgedöns geht mir total gegen den Strich. Und auch wenn ein "guter" Buddhist käme, würde ich dasselbe sagen. Mir geht das auf die Eier? Du verstehen? Auch diese ganzen Idioten, die nun meinen, sie müssten jetzt Grad mit Fleiß dicke Kreuze um den Hals tragen, oder in Amtsstuben aufhängen, Motto: "hihi, wir zeigen's Euch Moslems!" Was soll der Scheiß? Und wer profitiert davon? Kirchenheinis, Pfaffen, Imame, gemeinhin die ganze Priesterschar, weil Hans sich wieder auf's Kreuz beruft...toll. Also: ich hab kein Mitleid mit so Leuten, die sich das Tragen irgendwelcher religiösen Symbole wie Tücher auf dem Kopf erstreiten wollen.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @Grmpf:

                        Ich bin vollkommen gegen Kreuze im öffentlichen Bereich, ausgenommen die historischen auf den Straßen oder die neuen, die von Todesopfern des mörderischen Verkehr auf denselben künden.

                         

                        Aber jemandem zu verbieten, ein Kreuz um den Hals oder ein Tuch um den Kopf zu tragen, würde mir im Leben nicht einfallen. Warum dann nicht gleich auch Tätowierungen bei Lehrkräften verbieten? Die gehen mir auch auf die "Eier", du verstehen? Wohin das führt, ist klar, aber das scheint Sie und andere Befürworter ja nicht zu interessieren.

                         

                        Ihre Haltung ist zudem nicht konsequent, sondern autoritär. Dass Ihnen was total gegen den Strich geht, sollte Ihre Toleranz nämlich auf die Probe stellen. Die Probe haben Sie, wenn ich das Geschriebene ernst nehme, nicht bestanden, sind durchgefallen und entlarvt als jemand, dem die Freiheit des anderen weniger Wert ist als die vermeintlich eigene.

                    • @849 (Profil gelöscht):

                      Für die Frau genau so wie für uns eine Machtfrage, nichts anderes. Und wenn der Staat hier zurückweicht, wird sofort die nächste gestellt werden.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @El-ahrairah:

                        Wenn es eine Machtfrage ist, ob jemand einen Fetzen Stoff um den Kopf tragen darf, dann muss Deutschland sich wirklich abschaffen bzw. zu den "geordneten Verhältnissen" des 3. Reichs zurückkehren. Diese Kraft- und Mutlosigkeit, die sich in der anhebenden Intoleranz anbahnt, zeigt doch, dass wir dem Freiheitsgedanken der Demokratie nie getraut haben. Es muss alles seine Ordnung haben, damit der Spießbürger nicht hyperventiliert. Ist ja gewissermaßen nachvollziehbar, aber in einer Gesellschaft kann Ordnung nur autoritär sein oder aus der Gesellschaft selbst kommen. Da letztere dazu aber nicht in der Lage ist, ruft sie dauernd nach Vater Staat, wenn sie sich belästigt fühlt. Ein Armutzeugnis!

                        • @849 (Profil gelöscht):

                          Für die Muslime ist der Hijab eindeutig mehr als ein Fetzen Stoff, egal ob sie ihn ablehnen oder befürworten, sondern ein soziales Disziplinierungswerkzeug. Ich sehe gerade ein Ordnungsbedürfnis aus der Mitte der Gesellschaft, gegen das sich der neoliberal regierte Staat stemmt. Aber der Weg über gesetzliche Verbote entspricht nun einmal unserer zivilisierten Lebensweise. Dieser Weg ist einer Situation vorzuziehen, wo sich z.b. Eltern selbst um das Fernbleiben ideologischer Symbolpropaganda aus den Schulen kümmern.

  • Abgesehen von den schwachen Argument von Frau Oestreich, gibt es auch noch eine weitere Erwägung: Das Grundgesetz schützt - wenig modern - nicht die religiöse Selbstentfaltung, sondern den religiösen Zwang. Wenn mir die Religion sagt, dass ich x oder y machen muss, dann muss das staatliche Gesetz zurücktreten. Wenn ich das nur selbst gut finde, dann muss ich mich nach dem staatlichen Gesetz richten. Ich halte das für eine fatale Interpretation von Freiheit insgesamt und von Religionsfreiheit im konkreten. Geschützt ist demnach aber nur die Frau, die sich nicht selbst dazu entscheidet, sondern die das Kopftuch aus Pflichtgefühl trägt. Da aber genau verfängt das Argument der freien Entscheidung der Frauen nicht. Wären sie frei, so wären sie vom Grundgesetz nicht geschützt.

    Wir sollten auch hier dafür sorgen, dass das Bundesverfassungsgericht sich von seinem Bild der Frauen (und Männer) als Untertan abwendet und zur selbstbestimmten Bürgerin übergeht. Denn es kann nicht sein, dass der säkulare Staat umso stärker zurücktritt, umso autoritärer die Religionen auftreten.

  • Der Artikel, werte Frau Oestreich, ist aber schon sehr flach.

     

    Natürlich kann ein Jude die Kippa abnehmen und sich stattdessen eine Kopfbedeckung ohne Symbolgehalt aufsetzen.

     

    Der "Halbneutral"-Teil lässt völlig außer Acht, dass am Oberstufenzentrum 18-Jährige und in der Grundschule Fünfeinhalbjährige sitzen.

     

    Sie müssen die Meinung nicht teilen (ich tue es auch nicht), aber es ist nicht "schräg", hier einen Unterschied zu erkennen.

     

    Dafür ist es aus meiner Sicht schräg, wenn Sie mit den Fünfeinhalbjährigen im Ethik-Unterricht die Kopftuchproblematik diskutieren wollen. Und das womöglich noch am Beispiel ihrer Mathematiklehrerin.

     

    Den gesellschaftlichen Diskurs zu dem Thema und die Gerichtsurteile halte ich nicht für vertane Zeit, sondern für sehr wichtig.

     

    Man sieht es an den vielen Kommentaren zu diesem Artikel. Es ist ein Punkt, der vielen Menschen wichtig ist und der nicht abschließend geklärt ist. Zumal anschließend noch die Klagen der Eltern gegen Lehrer mit religiöser Symbolik kommen werden.

     

    Vertane Zeit ist es dagegen, zu so einem komplexen Thema einen so flachen Artikel zu schreiben.

    • @rero:

      "Dafür ist es aus meiner Sicht schräg, wenn Sie mit den Fünfeinhalbjährigen im Ethik-Unterricht die Kopftuchproblematik diskutieren wollen."

       

      Vor ein paar Wochen in einem Interview mit einer Frauenrechtlerin , einst selbst Muslimin (//http://www.taz.de/!5496148/):

       

      Frauenrechtlerin:

      "In Köln-Kalk oder Köln-Mülheim oder in Berlin-Neukölln, wo viele Muslime leben, kommt es regelmäßig vor, dass schon Achtjährige das Kopftuch tragen."

       

      Frau Oestreich:

       

      "Freiwillig oder erzwungen?"

       

      Was für eine Frage? Ging Frau Oestreich als 8 Jährige "freiwillig" zur Schule?

    • @rero:

      Auch mit dem Basecap ohne Symbolgehalt würde ein Jude den Bekleidungsvorschriften seiner Religion genügen. Die Muslimin nicht. Deshalb passt der Vergleich nämlich nicht.

    • @rero:

      @Rero

      Ihr Kommentar ist das Beste, was ich jemals in der TAZ lesen durfte.

       

      Vielen Dank

  • Der Koran kennt keine Bekleidungsvorschriften. Der Religionsstifter des Islams ist auch barbusigen Frauen nach den Schriften ohne Weiteres entgegengetreten. Das Koptuch für Frauen war lediglich eine kulturelle Errungenschaft und galt als Symbol für eine höhere gesellschaftliche Schicht.

     

    Wenn das Kopftuch wieder (freiwilliges) Kulturgut anstelle eines religiösen Zeichens wird, gibt es auch kein Problem mit dem Gesetz.

    • 9G
      96830 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Kopftücher sind kein Symbol höherer Gesellschaftsschichten, sondern waren auch bei uns bis vor kurzem noch stinknormal bei arbeitenden Frauen; einfach aus praktischen Gründen. Das findet sich auch heutzutage noch vereinzelt auf ländlichen Gebieten.

       

      Es hat sich dann als Mode auch verselbstständigt und man hat auch bei uns noch vor kurzem häufig wohlhabende Frauen mit Kopftüchern gesehen (man denke an Hollywood-Stars).

       

      Was Sie sagen ist sowohl richtig als auch wichtig: Ein Kopftuch ist kein religiöses Symbol, es ist einfach nur eine Kopfbedeckung. Ein Kreuz ist ein religiöses Symbol.

      • @96830 (Profil gelöscht):

        Es geht ja auch nicht um das Kopftuch sondern um den Hijab

  • OK - Geb den ollen Cato - ein Versuch - zitier mich selbst.

    Mit Verlaub.

     

    "....Aber. Ende der 50/Anfang der 60er ~>

    Fingen ReliPauker & ähnliche Verdächtige plötzlich an - Kreuzchen & ähnliche Radaddelchen - gern am Revers zu tragen. Staunen - ungläubig.

    & däh ~>

    Gingste zum Direx - fragtest - "ob die Schule nicht seit Reformation von der Klosterschule durch Bugenhagen eine Öffentliche sei!" & der Mummenschanz verschwand!

    &

    Einer von der ganz abgefeimt-intriganten Sorte - zog in dem Dachreiterkapellchen (ja mit den wunderbaren Barlachfiguren;) - einen Montagsmorgensgottesdienst mit "Gummiende" auf - "Würden Sie bitte dem Herrn Kollegen ausdrücklich mitteilen - mein Unterricht beginnt um 8 Uhr!" & EndeGelände. So geht das.

    &

    Politische Indoktrinie (womer grad bei sün;) - klar. Stecknadeln mit farbigen Knöpfen am Revers.

    Als einer dero - Aufsicht führte - also nich wegkonnte - gab's ganz zufällig ein Halbflüstergespräch über Stecknadel & Scheidenkrampf! & "…sowas trägt mann doch - ganz gentelemane - innen am Revers - nicht außen mit!" Newahr.

    &

    Gut war's. So geht's doch auch!;) Woll.

    Gerne&Dannichfür!;)..."

     

    ~> //http://www.taz.de/Kommentar-Kopftuchverbot-in-Kitas/!5494803/

     

    Alles das vor der Folie - Neutralitätspflicht des Staates -

    In religiöser wie - ebenso - politischer Hinsicht.

    (zu letzterem - erfrischend klar - unlängst Karlsruhe!;)

    &

    Der negativen Religionsfreiheit der Nichtgläubischen!

    Die sich nicht erst quasi - "wehrhaft" zeigen müssen.

    ( Das - ist btw die faule Stelle im Karlsruher Apfel der Erkenntnis!;(

     

    Ob aber - dero Primadonnen - bei zukünftig Spitz auf Knopf - Wirklich an ihrer - m.E. dieserhalb schlicht rechtlich falschen - Eier-Entscheidung - via religiös/ Kreuze!! auch zu Tüchelchen etc festhalten -

    Wag ich schlicht zu bezweifeln. Doof sind die ja nicht!

     

    kurz - Derartig Radaddelche - gehöre bei Wahrnehmung staatlicher Funktionen schlicht - inne Däsch. Punkt.

    &

    Na - Si´cher dat. Da mähtste nix. Normal.

     

    Soweit mal & always at your service!;)

    • @Lowandorder:

      wann kommen Sie endlich aus der kiste des machistischen antiklerikalismus des 19. jahrhunderts raus?

    • @Lowandorder:

      Sorry - Anwort zu Waage69 - letzter Absatz insbesondere.

      • @Lowandorder:

        Babbler...

        • @Achtsamer:

          Zustimmung !

  • Mit der Diskriminierung studierter, Kopftuch - tragender Frauen scheint man sich wohl dauerhaft Konkurennz in gehobenen Positionen vom Hals halten zu wollen.

    Ohne diese wohl unterschwellig vorhandene Motivation kann ich mir die Vehemens der geführten Diskussion nicht erklären.

     

    Wie links und/oder liberal eingestellte Menschen sich für exklusiv wirkende Bekleidungsregeln starkmachen können ist mir ein wenig rätselhaft.

    • @Waage69:

      "...Konkurennz in gehobenen Positionen..."

       

      ???

      Hier geht es um LehrerInnen.

      Grundschullehrer, afair 6 oder höchstens 8 Semester, fast nur Pädagogik bzw. nicht mal das, Didaktik wahrscheinlich und irgendein Schulfach. Kann keine gehobene Position bei rauskommen.

    • @Waage69:

      Wenn die Frau das Kopftuch freiwillig trägt, ohne es für eine absolute Pflicht zu halten, kann es für sie kein großes Opfer bedeuten, das Kopftuch für die Dauer des Unterrichts abzunehmen. Wenn sie allerdings denkt, dass sie das als gute Muslimin gar nicht darf (und damit bekommt ihre eigene Sichtweise sehr wohl etwas exklusives) - wie will sie dann Kinder weltanschaulich neutral unterrichten?

      An dem Punkt kommen wir mit dem Links/Rechts-Schema nicht mehr weiter.

      • @Ewald der Etrusker:

        Bei uns in einem ländlichen Kreis in Westfalen arbeiten mehrere arabische Lehrerinnen an Schulen der Primar und der Sekundarstufen. Allesamt offene, selbstbewusste, gebildete Frauen und engagierte Pädagoginnen, nur halt mit Kopftuch.

         

        Ein Kopftuchverbot wäre für diese Frauen ein Berufsverbot und deshalb bin ich halt dagegen.

        • @Waage69:

          Wenn das wirklich ein Berufsverbot für sie ist, wie offen sind sie dann tatsächlich?

  • Uppsala &Ach du meine Güte Jetzt frisch ausse Mailingtüte!;)

     

    ""Berlin sollte das Neutralitätsgesetz abschaffen.

    Es diskriminiert und kann deshalb nicht funktionieren.

    Man sollte sich stattdessen fragen, was man eigentlich erreichen will. Kinder sollen so frei wie möglich aufwachsen, das steckt hinter der Angst vor religiöser Beeinflussung. Das ist ein gutes Ziel. Wie wäre es damit: Kinder sollten im Unterricht so viel wie möglich über die Problematik Kopftuch sprechen, damit sie handlungs- und konfliktfähig werden. "

     

    Das ist ja wohl das Mindeste, was von I-Dötzchen zu "verlangen" ist.

     

    Hülfe eine Uniform

    wieder einmal ganz enorm?

    Gänzlich ohne Ordensspangen (sic!)

    kann der Mensch zu(m) Geist gelangen.

     

    Oder einfach ein Trikot -

    wie beim Fußball oder so.

    Mit Schnabelschuhen schmückt das sehr.

     

    Kurze Hose, Holzgewehr -

    Für Eltern wie für Kinder

    und für Lehrerschaft nicht minder."

     

    Nu. Unser kleinHeiko - kurz&slimbehoster Konfirmand.

    Na der. Zeigt solches via AA doch schon - Allerwelt&hand.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Wenn denn wirklich unvermeidlich, dann muss es aber was Zeitlos-Schickes sein https://unhasinspiradas.files.wordpress.com/2013/09/star-trek-the-original-series-2011-wall1.jpg

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Die müssen aber vorher mal alle zum Friseur - kerr!;)

         

        wg Körperverletzungsauffrischung ala Tom Touché! Woll.

        & https://www.youtube.com/watch?v=lQKt7DTKyJU

        Just in time - Nothing else. Viel Spaß!;))

        • @Lowandorder:

          Meinen Sie den Comic, in dem der fertig frisierte mehrfach darum bittet, den Stuhl höher zu stellen, damit er dem Friseur aufs Auge hauen kann? Aber da trifft's doch bloß wieder den falschen...

          Jedenfalls danke für den Musiklink, den brauchte ich gerade.

          • @Ewald der Etrusker:

            Sorry - heilige Unordnung!;) - nich to finnen.

             

            Nö - da geht´s um die eine eine Frage?

            (Pu - mal wechjehört;) - Was der Friseur von den neuen Fußballerfrisuren halte - an was sie ihn erinnerten! ;))

            & Däh! ~>

            "Körperverletzung"?!;)

            &

            Miles - aber gern doch. Wenn auch geschnitten - ;) nich am Stück!;) Anyway - kerr!

            Feines Teil! 1969 - frauman glaubt´s ja nicht.

            Joe Zawinul Jack de Johnette (das tier;) & John McLaughlin

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Danke - das kommt gerade sehr gut

          und disentangled die Neuronen!

  • Ich möchte den Aufschrei sehen, wenn in Norddeutschland Nonnen oder Diakonissen regulären Schulunterricht abhalten würden. Da wären sehr, SEHR viele Leute vehement dagegen. Dieselben Leute sind auch gegen das Kopftuch. Schulunterricht hat sich nicht der Weltanschauung der Lehrer unterzuordnen. Und wer seine Weltanschauung so vehement nach außen trägt, dass er sich auffällig macht, der sollte sich überlegen, warum er/sie Lehrer wird. Geht es um den Wunsch, Kindern Wissen zu vermitteln, oder geht es darum, ihnen möglichst viel von der eigenen Weltanschauung mitzugeben? Ich hatte eine radikale Christin als Lehrerin, die einen ungetauften Mitschüler als "Antichrist" bezeichnete. Im Deutschunterricht. Unmöglich. Davon brauchen wir weniger, nicht mehr!

    • 4G
      42736 (Profil gelöscht)
      @Frida Gold:

      Diese radikale Christin hat damit eindeutig eine Grenze überschritten. Insbesondere hat sie die psychische 'Beschädigung' eines Schülers riskiert, was ihrer pädagogischen Ausbildung zuwider gelaufen sein dürfte. So etwas darf es nicht geben. Dieser Übergriff sollte nun aber kein Argument dafür sein, übergriffig in überwiegend unschädliche Kleidungsvorlieben einzugreifen. Und - ja, ich weiß - nun kommt wieder das Argument des Zwanges, den Kopftruchträgerinnen selber durch Familie und Herkunft erfahren.

      Zwang führt _niemals_ zu Freiheit. Einsicht tut es.

  • 4G
    42736 (Profil gelöscht)

    Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, daß neben den religiösen Kleidungszwängen auch permanent szenentypische Zwänge für Neid und Unfrieden, vor allem auch zu kaum mehr zu leistendem materiellem Aufwand führen: Angesagte Klamotten und Smartphones. Die Schüler selbst kennen diese Themen besser, als jeder Artikel es hier aufzeigen könnte. Ich sehe jeden Ansatz als positiv, der ein "Jeder soll ohne Zwang machen, was er meint, solange es sonst niemandem schadet" vertritt, als den besten (am wenigsten schlechten) Weg an. Nur so könnte vielleicht wieder Toleranz Einzug halten. Auf sämtlichen Ebenen. Die Räumlichkeiten neutral gestalten. Die Menschen ihr Ding machen lassen.

    • @42736 (Profil gelöscht):

      Es ist ein Unterschied, ob der Druck unter Mitschülern aufgebaut wird, oder ob er aus dem Lehrkörper kommt. Wenn z. B. ein Lehrer seiner Klasse kommunizieren würde, dass nur altmodische Loser Android-Geräte benutzen, wäre das wohl auch ein Grund zum Einschreiten, oder?

      • 4G
        42736 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Eine Lehrerin mit Kopftuch baut lange nicht so viel Druck auf, wie es die von mir erwähnten, ohnehin bereits vorhandenen Szenenzwänge tun. Einen Druck würde sie erst aufbauen, sobald sie Schülerinnen auffordern würde, ihrerseits Kopftücher zu tragen.

        Auch der Lehrer in Ihrem Beispiel verläßt das Feld seiner eigenen Vorlieben und verlangt etwas von seinen Schülern. Dadurch wird er übergriffig. Was er selber benutzt, soll er für sich entscheiden. Jedoch böte dieser Anlaß (z.B. Spott der Schüler über einen Benutzer alter Geräte) ein großartiges Beschäftigungsfeld, über die Sinnhaftigkeit zu sprechen, die im blinden Technikglauben und Konsum steckt oder halt nicht.

        • @42736 (Profil gelöscht):

          Mein Punkt war, dass ein Kopftuch ebenfalls ein einseitiges, die persönlichen Vorlieben der Trägerin übergreifendes Statement darstellt, dass die zugrundeliegende Konfliktmaterie gar nicht erst zur Diskussion stellt.

           

          Kopftuch zu tragen (insbesondere so generell und zwingend, dass man lieber auf den Job verzichten als es im Unterrricht abnehmen würde) drückt ebenfalls mehr als persönliche Vorlieben aus. Die kulturell oder auch religiös begründeten Regeln, die die soziale Anerkennung von Frauen an ihm festmachen, sind verbreitet genug, dass es unrealistisch wäre zu unterstellen, dass Schülerinnen die Verbindung nicht sehen würden. Es geht hier nicht um Mode sondern um die Vermittlung "sozialadäquaten" Verhaltens. Da ist die Parallele zu meinem Beispiels-Lehrer nicht mal ansatzweise unrealistisch.

  • Zitat: "Das Land Berlin zum Beispiel hat ein Neutralitätsgesetz für den öffentlichen Dienst. Keine religiöse Kleidung. Klingt konsequent."

     

    Ach ja? Ich finde eher, dass es nach Symbol-Politik klingt. Und nach der Angst, als Staat nicht stark genug zu sein.

     

    Was, bitte, soll "Neutralität" überhaupt sein im Zusammenhang mit Bildung? Darf der Staat selber neutral sein, oder muss er bestimmte Werte vermitteln in der Schule? Wenn ja, welche wären das? Und wie sind sie vereinbar mit solch einer restriktiven Einstellungspraxis?

     

    Das Kopftuch tragen nur Frauen. Gläubige Muslime dürfen also unterrichten in Berlin, gläubige Musliminnen nicht. Wieso? Sind gläubige Männern etwa neutraler? Oder haben Frauen einen Extra-Glauben?

     

    Die Unterordnung an sich ist offenbar gar kein Problem. So wenig, wie andere Glaubensinhalte, in denen sich die sogenannten monotheistischen Religionen doch sehr stark ähnlich. Alle haben sie ihren Anteil an der Entstehung unserer vielbeschworenen „Werte“ – und alle haben ihre Schattenseiten. Lehrer*innen sind meistens allein im Unterricht. Der Staat hat also keine Chance zu kontrollieren, wer indoktriniert und wer nicht. Allein muslimische Frauen müssen dafür bezahlen.

     

    Es ist das miese alte Spiel „Verpetz-mich-nicht!“ In keiner der „großen“ Religionen sind Frauen gleichberechtigt. Sie tragen das bloß heutzutage nicht mehr alle so zur Schau. Frauen ohne Kopftuch geben ihren autoritären Glaubens-„Brüdern“ und deren Gegnern das gute Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Frauen, die das Kopftuch tragen, tun das nicht. Das gehört offenbar bestraft. Mit einem De-facto-Berufsverbot, das eine Minderheit trifft und maskuline Machtstrukturen stabilisiert. Auf Neudeutsch sagt man dazu Victim-Blaming.

     

    Schule soll Toleranz, Ehrlichkeit und Kritikfähigkeit lehren. So wird das nichts, fürchte ich. So lehrt sie nur Schein-Heiligkeit und Machtmissbrauch – und dass der Schwächste immer der ist, der die Zeche zahlt. Neutralität? Echt jetzt?

  • Glückwunsch! Sie haben ein sogenanntes Totschlag-Argument benutzt. Damit bleibt man garantiert immer Sieger im Verbal-Duell. Erstaunlich nur, dass Dolchstoß-Legenden auch ganz rechts überaus beliebt sind. Haben Sie sich eigentlich jemals gefragt, wieso?

  • Eigentlich geht es doch um den Artikel da oben, und ich denke, die Verfasserin ist sich nicht ganz klar, was jetzt Sache ist.

     

    Wie sagte Kurt Tucholsky ?

    "Fang nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang !"

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Es gab früher sehr wohl religiöse Trachten, christliche wohlgemerkt, an Schulen.

    Ich bin leider noch damit aufgewachsen.

    Die Haubenträgerinnen haben sehr wohl ihre christlichen Ideale uns Kindern angedeihen lassen, manchmal auch mit einem harten Schlag an den Hinterkopf.

    Meinen Kindern und Enkeln möchte ich dies nicht mehr zumuten. Wir sollten froh sein, dass dieses Statement des Christentums aus Schulen verschwunden ist und uns nicht neue dazuholen.

    Der Kommentar der Redakteurin zeugt von völliger Naivität.

    Wenn ein Kopftuch kein religiöses Symbol wäre, dann konnte Frau es in diesem fall einfach beim betreten der Schule ablegen.

    Das geht, ganz einfach!

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Zustimmung !

      Ich kannte kloppende katholische Nonnen, mit dem Rohrstock auf die Handfläche prügelnde Evangelen.

  • Nicht das Kopftuchverbot diskriminiert, sondern das Kopftuch als Symbol der Geschlechterapartheid die eine politischen Religion, als Gesellschaftsnorm zu etablieren trachtet.

     

    Jeder, der gegen die Apartheid Südafrikas aufstand, also Rassentrennung, kann nicht eine totalitäre Doktrin der Geschlechtertrennung inmitten unserer Gesellschaft tolerieren.

    • @Mzungu:

      nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Den Frauen zu helfen, indem man ihnen Vorschriften macht, die sie vor Vorschriften schützen sollen, ist doch zumindest fragwürdig. In meinen Augen wirken weiße privilegierte Bildungsbürger*innen bei dem Versuch, muslimischen Mädchen/Muttis/Omis zu verbieten, ein Stück Stoff auf ihren eigenen Kopf zu legen, befremdlich übereifrig, obwohl ich deren Absichten durchaus teile.

       

      Die Diskussion wird nur so schrecklich pseudo-altruistisch geführt; einen katholischen Pfarrer beschützt doch auch niemand vor dem Zölibat, und kein Mensch kommt auf die Idee, einer Nonne Kleidervorschriften in der Öffentlichkeit zu machen. Weil: das Gegenteil von gut etc

      • @Philip Gutjahr:

        Beim Koptuchverbot für Lehrerinnen geht es nicht um den Schutz der Lehrerinnen vor ihrer eigenen Kultur sondern um den der Schüler vor dem verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigeten Einwirken der Lehrerin auf ihre Weltanschauung. Sie sind durch die Schulpflicht gezwungen, in die Schule zu gehen, Da bekommen sien dann Rollenmodelle vorgesetzt, deren Wertungen und Äußerungen - verbalen und nonverbalen - sie ausgeliefert sind.

  • "Keine religiöse Kleidung. Klingt konsequent."

     

    Das "klingt" nicht konsequent, das IST knsequent! Ansonsten kommen demnächst auch irgendwelche Pastafari mit dem Nudelsieb auf dem Kopf oder Opus Dei Menschen, denen permantent Blut aus dem Oberschenkel läuft.

     

    Da ist mir staatliche Neutralität weitaus lieber, vor allem als Atheisten, dessen Kind selbst entscheiden soll, an was es glauben möchte!

    • @Jens Frisch:

      Heute ist es das Kopftuch - früher fand man als guter Deutscher den Anblick von Gebetslöckchen und Kippa unerträglich.

      • @Waage69:

        Wo haben Sie etwas von Kopftuch oder Kippa gelesen?

      • @Waage69:

        Früher san hier die Dinosaurier umanandghupft.

  • Das ist ja schön, da wird das Judentum und der Islam als Minderheitenreligion mit ähnlichen Problemen dargestellt.

     

    Das ist aber überhaupt nicht der Fall, vor allem orthodoxe Juden Lehren und schicken ihre Kinder auf jüdische Schulen, die sind aber Privatschulen. Für die ist das Neutralitätsgesetz also kein Problem, da es bei ihnen überhaupt nicht greift,es gilt nur für öffentliche Schulen.

     

    Da wird eine Verbindung hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.

    • @Sven Günther:

      Da haben Sie völlig recht, da trickst die Autorin deutlich.

       

      Eine Kippa ist ein religiöses Symbol - ein Jude ist aber nicht verpflichtet, sie zu tragen.

       

      Er muss nur den Kopf bedecken. Da tut es auch ein Hut oder ein Basecap.

       

      Deshalb hätte ein Jude mit dem Neutralitätsgesetz kein Problem.

    • @Sven Günther:

      jüdinnen - nicht alle natürlich - sehen das anders. und sei es, weil sie nicht auf immer+ewig in die nische des privaten kindergartens/der privatschule verbannt arbeiten+leben wollen.

      • @christine rölke-sommer:

        Die beiden mir bekannten Jüdinnen sind sehr froh, dass ihren Kindern an deutschen Schulen das Umfeld von streng orthodoxen Lehrern erspart bleibt. Es gibt auch aufgeklärte Gläubige - aller Konfessionen.

        • @Frida Gold:

          Weil liberale Juden eben auch oft auf normale staatliche Schulen gehen, bin ich auch.

           

          Die taugen aber für das Beispiel der Dame nicht, denn nur in orthodoxen Familien tragen die Frauen Kopfbedeckung, verheiratete Frauen einen entweder ein mitpahat, eine Form des Kopftuch oder es gibt auch Frauen die eine Perücke tragen, die nennt sich "Scheitel" auf jiddisch.

      • @christine rölke-sommer:

        Wär ja schön, wenn von betreffenden Jüdinnen, die Sie immer wieder bemühen, sich mal selber welche zu Wort melden würden.

  • wie wär's mit Uniformen für Lehre*rinnen? wär neutral, dem Staat verpflichtet und würde auch ihre gesellschaftliche Funktion als maßregelnde Initiato*rinnen herausstellen, wie Richte*rinnen und Polizis*tinnen

    • @Andreas Richert:

      Damit ändern Sie rein gar nichts an der Frage zum Umgang mit religiösen Symbolen.

       

      Die muslimische Lehrerin würde klagen, dass Sie zur Uniform ein Kopftuch tragen darf.

    • @Andreas Richert:

      Wow. Schule im Kasernen-Stil. Lehreruniform, am besten auch Schuluniform, warum nicht auch morgens Drill mit Glaubensbekenntnis ans Vaterland.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Andreas Richert:

      Gute Idee!

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Ich meine, dieser Kommentar geht doch -gerade für taz-Verhältnisse- sehr unkritisch an das Thema "Bekleidungsvorschriften" heran.

     

    Letztlich sind von Religionen und Weltanschauungen propagierte Bekleidungsvorschriften und ähnliches v.a. Herrschafts- und Machtinstrumente. (Unterstützt die taz soetwas?):

    Durch die Bekleidung oder ähnliche Zeichen soll der Gläubige/Anhänger öffentlich sein Bekenntnis und seine Unterordnung zeigen.

     

    Für die literarisch Gebildeten:

    Bekleidungsvorschriften sind ein 'Gesslerhut' bzw. das Verneigen vor eben diesem.

     

    Zusätzlich wird Konformitätsdruck auf andere aufgebaut.

    Die Mitmenschen sollen offen erkennbar in Gläubige/Ungläubige, Gottgefällige/Schlampen oder Parteigänger/Dissidenten geteilt werden.

     

    Den Zweck hatten auch die Parteiabzeichen, die manche Leute sich 1933-1945 und dann im Osten wieder 1949-1989 ans Revers hefteten: Parteigänger oder Dissidenten?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @82732 (Profil gelöscht):

      Und unsere Modetrends sind natürlich ganz und gar frei für absolut mündige Bürger genacht und haben mit Herrschaft und Macht selbstverständlich rein gar nichts zu tun!?

       

      Ich wundere mich immer, wie ideologisch-naiv man sein kann.

  • Unser Artikel hat Ihnen [m/w/s] gefallen ? Sie können dafür bezahlen !

     

    Nein Danke, für so etwas nicht !!

    Den sich häufenden Versuchen, durch Zermürbungsprozesse immer mehr Sonderrechte für bestimmte Religionen, auch als "moralisch Wertvoll" das Wort zu reden, ist nur noch peinlich. Kopftuch als Unterwerfungssymbol, Berührungsverbote von Ungläubigen, Schweinefleischverbote in Kantinen, Gebetsräume in Schulen und Unis, welcher bereichernder Fortschritt für Emanzipation und Gendergerechtigkeit.

    Und was wird als nächstes kommen ? Sicherlich das Verzehrverbot auf Straßen aus Respekt vor der einzig wahren Religion. Da bin ich bereits auf die dafür wohlwollenden Stellungnahmen der TAZ gespannt.

  • Ich bin gegen jegliche Bekleidungsvorschriften.

     

    Mir ist es egal ob jemand ein Kopftuch trägt, ein Kreuz Christi in Originalgröße um den Hals oder Hammer und Sichel, nen Iro, Glatze und Restzöpchen, nen Minirock, Kappe, Kippa Strickmützchen, hautenges Shirt mit Wampe, Bart anno 1848, Tattoos, Nasenring und sonstiges Blech ins Gesicht getackert hat.

     

    Entscheident ist, dass der oder die Lehrerin pädagogisch was drauf hat.

     

    Ich hatte dazu früher auch schon mal eine andere Meinung.

    • @Waage69:

      "Ich bin gegen jegliche Bekleidungsvorschriften."

       

      Also auch Walter Moers "Schwanz aus der Hose man" soll unterrichten dürfen?

      In der Latex Klamotte mit Analdildo?

       

      Religion und Glaube sind privat - und das sollten sie auch bleiben!

      • @Jens Frisch:

        Die von Ihnen genannten Beispiele aus Ihrer Filterblase haben eigentlich nichts mit Religion zu tun.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Waage69:

          Gewiss haben die Beispiele mit Religion zu tun. Diese Religion nennt sich gemeinhin Individualismus.

  •  

     

     

    Ich glaube, mit dem Neutralitätsgesetz geht der Staat (das Land Berlin) in die falsche Richtung.

     

    Richtig ist, dass der Staat sich neutral zu allen Religionen (und Kulturen) verhalten soll.

     

    Es soll keine Religion (oder Kultur) bevorzugen oder benachteiligen.

     

    Das heißt aber nicht, dass er eine religiös (und kulturell) sterile Umwelt schaffen muss, in der sich nur Atheisten wohl fühlen.

     

    Die Menschen, die für den Staat arbeiten, können natürlich religiös (und kulturell) sein, solange sie sich verpflichten, in erster Linie die Gesetzen des Staats und nicht ihren religiösen Gesetzen zu folgen und ihrerseits Menschen anderer Religionen und Kulturen nicht zu diskriminieren.

     

    Solange sie das tun, können sie, soweit es mit ihren Pflichten vereinbar ist, tragen, was sie wollen.

     

    Und das wäre sogar vorteilhaft, weil dies die Toleranz in der Bevölkerung erhöhen würde.

     

    Das gilt insbesondere für Schulen.

     

    Wenn Kinder aufwachsen mit Lehrern, die zwar aus religiösen oder kulturellen Gründen Lederhose, Kopftuch, Turban, Habit, Kutte oder Sari tagen, sich aber ihnen und allen andeen gegenüber ordentlich verhalten, dann erhöht das nur die Toleranz der Kinder.

     

    Sie kommen mit verschiedenen Kulturen und Religionen in Kontakt und sehen, dass die Menschen dahinter alle doch gleich sind und es nicht die eine richtige Religion und Lebensweise gibt..

     

    Wichtig ist aber, dass die Schule - oder die Behörde - neutral ist, indem eben keine Kreuze oder anderen religiösen oder kulturellen Symbole an der Wand hängen und dadurch in einer Schule oder einer Behörde wahrnehmbare religiöse oder kulturelle Symbole nicht auf den Staat, sondern die Individualität der für ihn tätigen Menschen zurückzuführen ist.

     

    Das stellt für mich Neutralität eines die Menschenwürde achtenden Staats da.

     

    Solange es mir den Dienstpflichten vereinbar ist, kann jeder, der für den Staat arbeitet, ein Individuum sein, auch wenn das bedeutet, aus religiösen oder kulturellen Gründen eine bestimmte Kleidung zu tragen.

    • @Michael Laube:

      Es geht nicht darum, dass der Staat eine religiös sterile Umwelt schafft.

       

      Die Lehrerinnen sind eben auch Schule. Vielleicht sogar mehr als das Gebäude. Gerade für die kleinen Grundschüler.

       

      Der Toleranz-Effekt, den Sie ansprechen, ist doch überhaupt keine Zwangsläufigkeit.

       

      Es kann genau in die andere Richtung gehen. "Meine Lehrerin hat mir schlechte Noten gegeben. Bestimmt, weil ich kein Kopftuch trage."

       

      Die Lehrerin zeigt mit dem Kopftuch deutlich, dass es für sie sehr wohl die eine richtige Religion und Lebensweise gibt. Genau deshalb kann sie ja das Kopftuch nicht einfach für den Unterricht ablegen.

       

      Von dieser Lehrerin sollen die Kinder Toleranz lernen? Halte ich nicht für sehr wahrscheinlich.

       

      Ich vermute, Sie sind nicht religiös. Jede Religion beansprucht für sich, den ultimativ richtigen Weg zu dem Gott Ihrer Wahl anzubieten. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Beliebigkeit ist das Gegenstück zu religiöser Überzeugung.

       

      Was ist mit den Mädchen, die dann zuhause hören:" Kind, warum willst Du kein Kopftuch tragen? Selbst Deine Lehrerin trägt doch eines. Und ist sie etwa keine nette Lehrerin?" Eine Lehrerin ist Vorbild.

      • @rero:

         

         

         

        Das Problem an Ihrem Argument ist, dass Sie immer nur von einem Lehrer sprechen.

         

        Ein Kind in einer Schule hat aber nicht nur mit einem Lehrer zu tun - jedenfalls war das noch so, als ich zur Schule ging.

         

        Für jedes Fach gab es einen anderen Lehrer.

         

        Wenn dann einer der Lehrer ein Kopftuch, einen Turban, eine Kutte oder einen Sari trägt, dann kann der einzelne Lehrer keinen zu dominanten Einfluss auf einen Schüler ausüben.

         

        Dann kann auch der eine Lehrer nicht zum Vorbild werden.

         

        Dann steht die ganze Lehrerschaft für Vielfalt und Toleranz.

         

        Das bedeutet aber auch - gerade in der Schule - dass diese Toleranz aktiv von der Lehrerschaft gelebt werden muss, damit die Schüler in einer Umgebung aufwachsen, in der sie sehen, dass Menschen sich vertragen und kooperieren können, auch wenn sie unterschiedliche Religionen

        Kulturen haben können.

         

        Wenn aber den Lehrern verboten wird, soweit es ihre Religion oder Kultur betrifft, Individuen zu sein, wird den Kindern eher Intoleranz vermittelt.

         

        Jedenfalls erfahren sie dann in der Schule nicht, dass es keinen Grund gibt, einem Menschen mit anderer Religion oder aus einem anderen Kulturkreis mit Vorurteilen zu begegnen.

         

        Ganz im Gegenteil: Ihnen wird tendenziell eher vermittelt, dass es schlecht ist, wenn ein Mensch seine Religion und Kultur lebt, dass von ihnen erwartet wird, ihre religiöse und kulturelle Identität aufzugeben.

         

         

         

  • Die ungleiche Behandlung der Schultypen ist natürlich ein Witz -- das Verbot sollte natürlich generell gelten. Es verschafft den Frauen doch auch die Möglichkeit ein Gefühl für den unserer Gesellschaft erwünschten Laizismus zu bekommen, also dafür, wenn die Person nur als Individuum dasteht, nur ausgestattet mit Verstand und Wissen und als Mitglied irgendeines Sportvereins!

  • Schafft das Neutralitätsgesetz nicht ab!

     

    Wir brauchen Aufklärung und Humanismus! - gegen feudal-ideologisches Mittelalter und irrationale Religion im 21. Jahrhundert.

     

    Humanistische Menschenbildung und kein religiöser Aberglauben, auch nicht durch religiös motivierte Symbole, wie Kopftuch, Kreuz oder Halbmond, Mönchstracht und Nonnenkostüm, an unseren Schulen und Bildungseinrichtungen.

     

    Humanistische Bildung und Ausbildung und kein modifizierter religiöser Wahn für unsere Kinder an staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen.

     

    Kinder brauchen w/m Lehrkräfte für die nachholende früh-bürgerliche und emanzipatorische Aufklärung im 21. Jahrhundert, für eine wissenschaftlich-humanistische Allgemeinbildung und Bildung in unserer Gesellschaft und vor allem an unseren Schulen. Und keine m/w Vertreter und Ideologen des irrationalen, nationalistischen, antisemitisch-rassistischen und religiösen Wahns und ideologisch und gesellschaftspolitisch (vorbeugend) weichgespülten Aberglaubens!

     

    Es fehlt den (vorgeblichen) w/m Pädagogen und feudal-religiösen w/m Erzieher*innen an wissenschaftlicher Bildung und Ausbildung!

     

    Nicht Religion, sondern Bildung ist die Aufgabe an Schulen. Dazu gehört aber auch die (begründete) Aufklärung über alle Formen von Religion und Aberglauben, - in der Geschichte und Gegenwart der Gesellschaft'en!

    • @Reinhold Schramm:

      Exakt, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich würde zusätzlich noch dieses unselige Fach Ethik beerdigen, denn eine solide Bildung mit unseren Grundwerten bekommt Kind sicher nicht bei der Abarbeitung der einschlägigen Probleme der in der BRD verfügbaren Religionen.

  • Mittelalter! Wenn wir suchen, werden wir sicher noch andere tolle rückwärts gewandte Fetische und Rituale finden.

     

    In Zeiten fehlender (Leit)Kultur suchen die Menschen nun mal Halt in Religionen und anderen Glaubensgemeinschaften. Ich möchte, dass uns der Staat vor solchen Dingen - soweit möglich - schützt.

  • Welch ein Kommentar, es ist immer wieder lustig zu sehn, wie Ideologie das logische Denken ausschaltet^^

    "Kinder sollten im Unterricht so viel wie möglich über die Problematik Kopftuch sprechen, damit sie handlungs- und konfliktfähig werden."

    Ja mit einer kopftuchtragenden Lehrerin ist sicher eine ergebnisoffene Diskussion über das Kopftuch möglich. Kein Kind wird sich gehemmt fühlen kritische Positionen zu äußern, nur weil die Autoritätsperson, die nebenbei auch für die Notenvergabe zuständig ist, selbst offensichtlich und eindeutig eine andere Position vertritt.

    • @BluesBrothers:

      ach, ich weiß nicht. Wir haben damals in der 7. oder 8. Klasse an einem Maria-Ward-Gymnasium (Träger war also ein katholischer Nonnen-Orden) durchaus heftig mit dem konservativen Religionslehrer über das Recht auf Abtreibung diskutiert.

       

      Wobei es unter Umständen durchaus sinnvoll wäre, in einem Fach wie Religion/Ethik/Wertekunde (oder wie auch immer man das dann nennen mag), auf Noten zu verzichten.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Vroni M.:

        Wie - 7. oder 8. Klasse war bei Dir noch Grundschule? *staun*

        Na, dann wundert mich wenig... ;-)

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Vroni M.:

        Damals! :-) Ob das heute noch so zugeht, weiß ich nicht.

         

        Aber im Grunde stimme ich Ihnen zu. Ich war selbst auf einem katholischen Gymnasium, meine Schwestern auf einem Maria-Ward-Gymnasium. Wir haben sehr viel diskutiert, besonders gerne natürlich mit den konservativsten Lehrern. Aber das war in den 70ern. Da hatte man für sowas noch Zeit und Lust.

  • Das sog. "Neutralitätsgebot" untersagt doch im Kern - auch wenn es dem Wort nach auf Religion zielt - die eigene besondere Weltanschauung sichtbar im Unterricht zu demonstrieren, sofern diese über das Bekenntnis zur verfassungsmäßigen Ordnung hinausgeht. Darum geht es doch. Und deshalb finde ich das vollkommen in Ordnung. Was für Schülerinnen und Schüler angehen mag, damit sie nicht in einen persönlichen Konflikt zwischen Integration und persönlicher Integrität hineingetrieben werden, ist eben für Lehrkräfte, die immer auch eine Vorbild- bzw. Orientierungsfunktion haben, nicht akzeptabel. Das Kopftuch steht für die erzwungene oder selbst auferlegte, nach außen sichtbar gemachte Unterwerfung des Menschen gegenüber einer mehr oder weniger rigiden Ideologie, und das sind alle Religionen: ideologische Systeme mit transzendentem Brimborium. Und der Kommentarvorschlag, das solle dann eben im „Ethikunterricht“ diskutiert werden (mit der bekopftuchten Lehrkraft?) ist nichts als eine hohle Phrase: Alleine durch die offiziell legitimierte Präsenz des Kopftuchs als weltanschauliches Statement der Lehrkraft wird die grundsätzliche Akzeptanz all dessen, was so in diesem Symbol steckt, quasi per Erlass bestätigt und jede „Diskussion“ in diesen Rahmen gezwängt. Oder glaubt irgendjemand, dass die kopftuchtragende Lehrerin, die ja in dieser "Diskussion" zwangsläufig Partei wäre, ein aus ihrer Sicht "falsches" Ergebnis nicht zu verhindern wüsste? Wie symmetrisch ist denn die Diskussionsmacht zwischen einer pädagogisch und weltanschaulich geschulten bzw. gereiften Erwachsenen und einer Gruppe von Kindern oder Halbwüchsigen? Herrschaftsfreier Diskurs jedenfalls dürfte ganz sicher anders aussehen...

  • Warum funktioniert das nicht?.. Seit wann wird Neutralität gemessen in halb und vollständig?! Es handelt sich nicht um schnittfähige Torte!

    Es findet eine Abwägung statt. Bereiche zuzulassen, im Artikel (m.E.falsch als) inkonsequent bezeichnet, können Ausdruck der (erwünschten) Verhältnismäßigkeit sein.

  • es lebe das falsche Halbwissen, Hauptsache mit Nachdruck vorgetragen. Soweit ich weiß (und ich weiß es nicht genau) gibt es weder eine mohammedanische Vorschrift Kopftuch zu tragen noch eine jüdische für die Kippa. Es gibt Gewohnheiten und Regeln, ein freiwilliges öffentliches Bekenntnis zum eigenen (Aber-)glauben und durchaus religiös geprägte Trachten auch bei Christen wie die Krägen, Kutten, Schleier, Hauben. Sind Geistliche egal welcher Glaubensrichtung von der die staatliche Neutralität ausdrückenden Kleiderordnung befreit? und wenn ich mich recht erinnere, sind bei Karl May noch Muselmanen gestorben wenn die vom Turban verhüllte heilige Locke auf der Mitte ihres Kopfes entblößt wurde..

    • @Andreas Richert:

      An ihren Bezeichnungen sieht man schone ihre Haltung.

      Deswegen muss man sich auch nicht mit ihnen auseinandersetzen und diskutieren.

      Vielen Dank für ihren Beitrag.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Marc Musa:

        Sie sind offenbar ein autoritärer Wolf in einem recht delikaten Schafspelz!

    • @Andreas Richert:

      nu gloar!

      Karl May war dabei!

  • Das Thema wird unnötig pseudointellektuell aufgebläht.

    Dabei ist der Sachverhalt doch klar: Keine Reichskriegsflagge auf dem Schreibtisch meines Finanzbeamten. Kein Symbol der Waffen-SS auf der Brust des Angestellten auf der Führerscheinzulassungsstelle. Und wer sich eine 666 auf die Stirn tätowiert, darf das, der Bankangestellte meines Vertrauens wird er nicht.

     

    Was passiert eigentlich wenn ich mein T-shirt "fuck the prophets" anziehe? Ich meine damit, meinen offenkundigen Atheismus zur Schau stelle? Bitte um Antworten!!!!!!!!!

  • Das Gesetz heißt Neutralitätsgesetz, weil es einen religionsfreien Raum gewährleisten soll, nicht weil es alle Religionen gleichermaßen diskriminieren will. Es soll eben jene Orthodoxen daran hindern den Eindruck zu vermitteln das für mittelalterliche Ideologien Platz in der Mitte unserer Gesellschaft wäre.

    Dieses Gesetz geht dabei um viele Ecken und adressiert das Problem nicht direkt. Sowas wie ein Radikalenerlass, der nicht nur Rechts- und Linksextreme, sondern auch religiöse Extremisten vom Schuldienst ausschließt wäre der ehrlichere Weg gewesen.

    Derartige Überprüfungen finden auch jetzt noch statt, nur eben nicht bei Lehrern, sondern bei Soldaten. Diese werden nicht nur initial, sondern laufend überwacht und nicht selten kommt es wegen politischer Uneignung zu unehrenhaften Entlassungen. Dabei ist der Einfluss den Lehrer auf unsere Gesellschaft haben ohne Zweifel größer als der von Soldaten, entsprechen wäre eine solche Regelung angebracht. Es muss nur sichergestellt werden das im Staatsdienste nur diejenigen tätig sind, die den Staat und unsere Gesellschaft auch wirklich mittragen wollen und nicht diejenigen, die einen Umbruch ins MIttelalter herbeiführen wollen.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Guter Kommentar!

  • Eigentlich ist es völlig egal, was Lehrerinnen bei der Arbeit tragen, Kunstfrisur, Kopftuch oder Hut, solange es nicht anstößig oder beleidigend ist. Was man von einem neutralen Kopftuch wohl kaum sagen kann.

     

    Wichtig sind die Inhalte, die sie vermitteln. Die sollen säkular sein, also frei von kirchlichen Ideologien.

     

    Da wird aber schon ein Interessenkonflikt sichtbar. Wer sich so streng zu einer Religion (oder Ideologie) bekennt, dass er nicht mal stundenweise auf deren äußere Symbole verzichten kann, der kann halt nicht neutral sein.

    Man könnte allenfalls über die Einsatzgebiete solcher Lehrkräfte nachdenken, z.B. wird im Mathematikunterricht wohl kaum islamisches Gedankengut verbreitet werden können.

     

    Insgesamt finde ich Kleidervorschriften an Schulen in Ordnung. Ich halte sogar Schuluniformen für nichts Schlimmes. Schon weil sie soziale und eben ideologische Differenzen ausgleichen und dafür sorgen können, dass sich keine ausgrenzenden Eiferergrüppchen zusammentun.

     

    Übrigens, von wegen neutral - hierzulande werden seit Jahrhunderten die Kinder zum Christentum erzogen. Zu meiner Grundschulzeit gab es das obligatorische Morgengebet für alle, außerdem Religionsunterricht als Pflichtfach. Meine Eltern waren aus der Kirche ausgetreten, deshalb konnte ich mit viel bürokratischem Aufwand vom Religionsunterricht befreit werden, was mir aber eine Außenseiterrolle einbrachte. Ich bin dann doch lieber weiter hingegangen.

    Überall hingen Kreuze, im Deutschunterricht gab es auch mal etwas aus der Bibel oder Geschichten über Heilige, im Musikunterricht wurden kirchliche Lieder eingeübt. Da hat ja auch niemand etwas dran gefunden. Weder damals noch heute.

    Kultur und Religion sind nun mal traditionell eng verwoben.

     

    Mal ganz abgesehen von den christlichen Feiertagen, die gesetzlich verankert sind.

     

    Ich denke, wenn man wirklich neutral sein will, muss man das tief verwurzelte Christentum genauso aus den Schulen verbannen wie andere Religionen. Wird aber schwer.

    • @Läufer:

      Sie sind wohl in Bayern zur Schule gegangen?

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Läufer:

      "Wird aber schwer"

       

      Jahrzehntelang war es uns ziemlich wurscht, ob wir auf dem ja eigentlich sehr weit fortgeschrittenen Weg der Säkularisierung weiterkommen und ob wir einen echten laizistischen Staat in Deutschland installiert bekommen. Wir hatten diese Frage sozusagen einfach links liegen lassen, um des inneren Friedens willens und weil wir uns mit den restlichen überkommenen Vorrechten und Dominanzansprüchen innerhalb der Gesellschaft, die sich die christlichen Kirchen noch erhalten hatten, ganz gut arrangiert hatten. Jahrzehnte der fortschreitenden Abwendung breiter Bevölkerungsschichten (Kirchenaustritte) ließen auf eine schleichende und konfliktfreie Lösung des (Rest-)Problems hoffen. Die Bedeutung der Kirchen hätte durchaus weiter schwinden können und die Prägung unserer Gesellschaft durch sie bis zu einem ungewissen Grad weiter abnehmen können.

      Die Situation hat sich mit den neuen Ansprüchen der nun zahlreicheren und wachsenden und im Vergleich zu früher, vielfältigeren muslimischen Bevölkerungsgruppen dramatisch geändert. Die Religion, und damit untrennbar verknüpft, patriarchal-vorherrschaftliche Ansprüche sind im Westen in langsamen aber stetigen Aufschwung. Themen wie Beschneidungen und Kinderheiraten, von denen wir vielleicht annahmen, dass ein progressiver Aufklärungsprozess sie irgendwann und irgendwie en passant und quasi wie von alleine miterledigen würde, sind plötzlich wieder zu drängenden Themen geworden.

      Plötzlich wachen wir alle auf und diskutieren aufgeschreckt durcheinander. Alle Haltungen kommen vor, vom rechten Rückfall in christliche Kreuzzugsrhetorik bis hin zu reflexhaften Parteinahmen und Umarmungs-Affekten aus dem linken Lager für die islamische Sache.

      Hätten wir uns beizeiten für den Laizismus eingesetzt, wir hätten heute eine Menge Probleme weniger, bzw. wir verfügten eher über Strategien, wie mit ihnen umgehen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Stimme grundsätzlich zu. Allein: das Kopftuch ist ein Symptom. Probleme hat man noch nie dadurch gelöst, dass man Symptome bekämpft hat. Auch ist es noch nie gelungen, sie zu verbieten.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Mustafa Kemal Atatürk - in Wahrheit ein Looser?

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @61321 (Profil gelöscht):

            Wenn er an der "Re-Islamisierung" der Türkei schuld ist, ist er meinetwegen ein Loser. Aber wahrscheinlich trifft ihn keine Schuld, außer vielleicht, dass er den andauernden Widerstand der Traditionalisten gegen seine Reformen unterschätzt hat.

             

            Ich bin mir zudem nicht ganz sicher, was ich von der sogenannten strikten Trennung von Religion und Staat halten soll. Ich bin gegen das Konkordat, weil es den katholischen Klerus staatlich alimentiert. Aber ich bin auch gegen das Verbot der Zurschaustellung oder Äußerung von religiösen, weltanschaulichen oder politischen Symbolen/Haltungen in der Schule oder seitens der Beamten und zwar, weil deren Verbannung m.E. nichts weiter bringt, als das gute Gefühl der Verbietenden, etwas für die Mainstream-Ideologie getan zu haben, die ich in Teilen für ebenso gefährlich halte wie den religiösen Fundamentalismus.

             

            Eine Religion, der sich Menschen ihr skavisch unterordnen, kann ich nicht die Bohne abgewinnen. Aber eine Religion, die ohne die Drohung mit der Hölle oder sonstigen Strafen zum rechten Handeln auffordert, kann ein Korrektiv für die Blindheit der sonstigen Gesellschaft sein.

  • Der Autorin geht es wohl eher um den Schutz des orthodoxen Islam, als um den des Rechtsstaats. Dafür muß dann auch die Kippa herhalten.

     

    Der Staat hat nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht sich gegen derartige Ideologien zur Wehr zu setzen. Meiner Ansicht nach gehört die Frau sogar gefeuert. Islamismus durch die Hintertür und dann auch noch adressiert an kleine Kinder- geht gar nicht.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Ach so ist das! Frauen mit Kopftuch sind Islamistinnen. Wahrscheinlich haben die auch alle eine Bombe in den Haaren.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Schwer zu sagen ob sie Islamistinnen sind, weil eine weithin akzeptierte Definition von Islamismus meines Wissens nach fehlt.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Jene, die ich kenne, verstehen sich als fromme Muslima. Die unterscheiden sich wenig von frommen Katholiken. Dass unter frommen Christen wie Muslimen natürlich eine Reihe Fundamentalisten sind, liegt in der Natur der Sache, nämlich der Absonderung von der Mehrheitsgesellschaft durch Religion. Absonderung verträgt diese offenbar schlecht, obwohl sie ja stets vom Gegenteil faselt.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Böse böse Mehrheitsgesellschaft. Ein frommer Muslim strebt nach der Einrichtung eines islamischen Rechtssystems und der fromme Katholik nicht, das ist der Unterschied.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @El-ahrairah:

              Ein frommer Muslim strebt danach, in Einklang mit seiner Religion zu leben. Dazu braucht er kein islamisches Rechtssystem, sondern z.B. eine Bank, die keine Zinsen nimmt. In allen Dingen, wo das Rechtssystem des Staats, in dem er lebt, hat er mit Sicherheit keine Einwände. Fromm ist nicht dasselbe wie fundamentalistisch, ja beides schließt sich gegenseitig aus.

  • Neutralität ist das Vermeiden von Symbolen. Ich möchte keinem Polizisten mit Löwenkopf oder Hakenkreuz Tätowierung begegnen und verschleierte Schülerinnen oder Lehrerinnen sind pädagogisch untragbar. Auch Baseballcaps im Unterricht sind eine Unverschämtheit.

  • An dem Kommentar ist vieles falsch - was auch andere hier schon anmerken. Richtig ist allerdings, dass sich Neutralität nur zuletzt in Symbolen ausdrückt. Allerdings erwähnt Frau Oestreich nicht, was es bedeutet, eine solche Neutralität über Symbole hinaus staatlich durchsetzen zu wollen: Es bedeutet Radikalenerlasse. Wer nicht neutral genug denkt, darf nicht mehr unterrichten. Das wären dann in der Tat Berufsverbote. So bezeichnet Frau Oestreich Kleidungsvorschriften als "Berufsverbote" und fordert stattdessen echte Berufsverbote. Möglicherweise mit dem Hintergedanken, dass echte Berufsverbote nicht durchgesetzt werden könnten.

    Richtig ist, dass das Kopftuch ein Symbol ist. Wird das Kopftuch akzeptiert, kommen danach weitere Forderungen wie z.B. Gebetsräume, Gebetspausen, Unterrichtsbefreiung an Ramadan, vom Schwimmunterricht, Verbot Mädchen und Jungen nebeneinander zu setzen.

    Die Neutralität ist wichtig und kann am wenigsten invasiv bei Symbolen durchgesetzt werden. Denn Kopftücher kann jede (und auch jeder) ablegen. Die eigene Auffassung und die eigene Religion aber nicht. Gerade weil wir diese Religions- und Gedankenfreiheit gewährleisten wollen, ist es wichtig, über Symbole zu klären, dass die Schule ein säkularer Bereich ist.

    • @Velofisch:

      Die Autorin hat keineswegs behauptet, dass "wer nicht neutral genug denkt, nicht mehr unterrichten" dürfe. Das war wohl nicht sehr neutral zitiert.

       

      Das Problem ist doch (bekannterweise) vielschichtiger als diese *Dammbruch-Panik*.

      z.B. dass das zur Zeit in NRW mit ganz ähnlichen Argumenten diskutierte Kopftuchverbot sich keineswegs gegen Symbolismen wie Kippa oder Sikh-Turban, sondern eben nur explizit gegen das muslimische Kopftuch wendet.

      Und das geschieht einerseits zum Schutz des Individuums, nur dass eben der Staat sich problematischerweise dadurch dazu aufschwingt, das (weibliche) Individuum wahlweise vor sich selbst, seiner Familie oder seinem Ehemann zu schützen, indem es ihm Kleidervorschriften macht, nämlich dieses und jenes *nicht* tragen zu dürfen, wobei sich die Gesamtheit dieser Individuen wohl über den Verlust ihres Rechts auf individuelle Selbstbestimmung wohl zu freuen hat.

       

      Und andererseits, seien wir doch bitte für einen Moment ehrlich, dass v.a. aus den politisch konservativen, den mehr oder weniger latent nationalistischen und den christlich-fundamentalistischen Lagern Angst vor kultureller Überfremdung durch Muslime (Stichwort "Abendland") dazu führt, dass wie es hier ganz ungeniert mit einer religiösen Zwei-Klassen-Moral zu tun haben:

      Im Gegensatz zu Sikh, Hindus, Juden oder Buddhisten stellen Muslime gerne unter dem Generalverdacht, tendenziell religiöse Fundamentalisten zu sein, vor deren subversivem Einfluss es die freiheitliche und zumeist christlich geprägte Gesellschaft zu bewahren gilt. Und zum Bekenntnis eben dieser "Identität" hängt Söder erstmal schön ein Kreuz in jede Landesbehörde. Gut, dass wir über Inklusion und den schmalen Grat zwischen persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit gesprochen haben.

      • @Philip Gutjahr:

        Man hört erstaunlich wenig Angst aus dem christlich-fundamentalistischen Lager wegen muslimischer Überfremdung. Eher bemerkt man eine gewisse interreligiöse Querfrontbildung gegen den säkulären Staat und die atheistische Mehrheit.

  • Ich würde gerne mal einen Beitrag von pseudoaufgeklärten Frauen lesen, der mir schlüssig erklärt, woher die Liebe zu reaktionären Formen der Religionsauslebung kommt, wenn man selbst (ich nehme an) atheistisch ist und als Frau zuerst darunter leiden würde, wenn eine solche Religionsausübung zum allgemeinen Prinzip erklärt würde. Dass das Kopftuch und die Kippa eben keineswegs Symbole "des Islam" oder "des Judentums" sind, sondern reaktionärer Formen dieser Religionen, deutet die Autorin ja schon an. Man könnte mit ein bisschen Bildung auch wissen, dass der alte Paulus in der Bibel ebenfalls die Verhüllung der Frau zumindest beim Beten vorschreibt. "Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder prophezeit, schändet ihr Haupt; denn sie ist ein und dasselbe wie die Geschorene" (1.Kor.11)."

    Trotzdem haben es die meisten Christen in Europa irgendwie geschafft, diese Aussage als das abzutun, was sie ist: absoluter Unsinn. Warum fragt sich Frau Oestreich nicht lieber, warum reaktionäre Muslime das nicht hinbekommen? Die Mehrheit der Muslime auf der Welt trägt kein Kopftuch. Mit der Logik, dass die religöse Neutralität das Judentum und den Islam diskriminiere, weil nur diese Symbole trügen, wäre eine Debatte um Aufhebung der Krawattenpflicht bei Männern auch unsäglich diskriminierend, da ich als Frau dieser nie unterlag?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Cleopatra:

      "Trotzdem haben es die meisten Christen in Europa irgendwie geschafft, diese Aussage als das abzutun, was sie ist: absoluter Unsinn."

       

      Sind Sie sich da sicher? Schauen sie mal in die Kirchen. Da werden sie keinen Mann mit einer Kopfbedeckung sehen, aber durchaus Frauen mit Hut.

  • Verfluchte Religionen!

    Wann ist endlich Schluss mit dem Quatsch, 150 Jahre nach C.Darwin?

    • @amigo:

      Darwin hatte kein Problem mit der Religion. Er hat gezeigt, dass Leben sich auch ohne Schöpfer entwickeln kann. Dass es keinen Schöpfer gibt, hat er nicht gesagt.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Ewald der Etrusker:

        Danke für diesen Kommentar, der mir eine heftigere Antwort erspart hat! :-)

        • @849 (Profil gelöscht):

          Zieren Sie sich nicht!

          Denn:

           

          Gott hat nicht den Menschen erschaffen, sondern umgekehrt - Der Mensch hat Gott erschaffen!

           

          Alles andere ergibt keinen erkennbaren Sinn...

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @amigo:

            Es ist müßig darüber zu spekulieren und hochmütig und kleinmütig zugleich, zu meinen, die Welt wäre jenseits des eigenen Horizonts zu Ende.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Gott hat den Menschen im Nahen Osten erschaffen, aber hier war es immer noch die Evolution bitteschön

        • @849 (Profil gelöscht):

          Sie schreiben von einem Schöpfer, nicht ich!

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @amigo:

            Wo schreibe ich vom Schöpfer?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen..."? Wie darf ich das verstehen? Sind die da oben festgetackert?

    Nur soviel, KEIN Mensch wird mit Kippa oder Kopftuch geboren.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      auch Gott macht Fehler... Welche Religion gab er eigentlich Adam und Eva

  • Falsch, die Lehrerin mit Kopftuch hat kein Berufsverbot erhalten an einer Grundschule zu unterrichten. Sie darf nur nicht mit Kopftuch an der Grundschule unterrichten.

     

    Ich finde es einfach richtig, dass wenn sich eine Person so Religiös ist, dass sie keine Kompromisse machen kann, keine Grundschulkinder unterrichten sollte. Die selben Maßstäbe würde ich auch an Christen ansetzen. Egal ob sie einen Rosenkranz beten oder sonst einfach nur im Unterricht beten wollen. oder Kreuze an die Wand hängen wollen.

     

    Ich würde das Argument "Zufälligerweise ist das Christentum eine Religion ohne Kleidervorschriften." einfach mal umdrehen. Das Christentum muss seine Kreuze aus dem Klassenzimmer abhängen, soll nicht in der Schule beten. und zeigt sich auch sonst nicht. Aber orhodoxe Juden und Muslime dürfen ihre Kleidung im Unterricht tragen.

     

    Wo ist da die Neutralität? Pech ihr Christen, dass ihr keine Kleidervorschriften habt?

  • natürlich gibt es auch christliche Kleidervorschriften... bei Amtsträgern oder irgenwelchen Splittergruppen.

     

    Und am Ende: keine davon kommt von irgendeinem Gott - sind alle vom Menschen erdacht, also kann der Mensch die auch wieder abschaffen oder verbieten.

  • Alice Schwarzer zur Bedeutung des islamischen Kopftuches:

    https://www.zeit.de/2010/38/L-Schwarzer

  • Adäquates Gesetz. Adäquates Urteil.

  • Das Neutralitätsgebot - aus dem das Neutralitätsgesetz folgt - gibt es seit Ewigkeiten mit sehr guten Gründen. Es soll das Vertrauen des Bürgers stärken, der mit Hoheitsträgern konfrontiert wird, dass diese "unabhängig von der Person" nur "nach Recht und Gesetz" entscheiden. Daher sind Bekenntnisse - ob politisch oder religiös - nicht erwünscht, sie untergraben dieses Vertrauen (ich werde schlechter behandelt, weil ich kein Muslim bin, Linker (bei einem Richter mit CDU-Kuli) oder Fan des falschen Vereins). Bei besonders herausgehobenen Amtsträgern kommt dazu noch eine Uniform oder Dienstkleidung (Robe), die noch deutlicher den Menschen zurücktreten lassen und das Amt nach vorn treten lassen soll.

     

    All dies hat sich bewährt und ich lege keinen Wert darauf, dass eine für eine Minderheit diese Regel über den Haufen geworfen wird. Ich hätte bei einer Richterin mit Kopftuch z.B. kein Vertrauen, dass über eine vergewaltigte Prostituierte wirklich unbefangen verhandelt würde.

     

    Zuletzt: wer das Kopftuch unbedingt im Dienst tragen will, zeigt damit bereits, dass er genau das nicht will, was das Neutralitätsgebot erreichen soll. Dass das Gesetz wichtiger ist als die Weltanschauung.

  • Mal ganz ab von dem Taschenspielertrick mit den

    BekleidungsVORSCHRIFTEN bei den Drei Betrügern.

     

    "Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen wie ein Kettchen mit einem Kreuz daran. Deshalb diskriminiert das Neutralitätsgesetz zwei Minderheitenreligionen in Deutschland..."

     

    Muß frauman weiterlesen?

    Nö. Nein. Danke.

    Gern&Dannichfür.

     

    unterm-------------->

    Es sei daran erinnert.

    Daß es Verfassungsrichter der ersten Stunde wie -

    Friesenhahn v.Schlabrendorff Draht et al. waren.

    Die die dreisten Versuche via Naturrecht den ganzen christlichen Schmarrn wider das Grundgesetz in die Rechtsprechung reinzumogeln - in der Rechtspr. des Bundesverfassungsgerichts zurückgewiesen haben.

    &

    Der neuerliche Versuch - die Neutralität des Staates -

    Wenn auch nur scheinbar über die vermeintlich kleine Münze "Bekleidungsvorschriften" - Auszuhebeln!

    Yes. That´s it. Nothing else.

    Zugunsten zudem einer Minderheit - Ist in gleicher Weise zurückzuweisen.

    • 8G
      80851 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Da fehlt doch die wichtige Aussage "Gellewelle"!

      • @80851 (Profil gelöscht):

        Öh. Werteste - Wo jetzt zu Ihrer wichtigen Aussage jetzt genau?;)

    • @Lowandorder:

      hihi https://www.tagesspiegel.de/politik/verwaltungsgericht-kassel-beamtin-darf-ihr-kopftuch-tragen/21241430.html

      wird wohl zeit, neutralität+repräsentanz (oder umgekehrt) neu zu denken, wa.

      • @christine rölke-sommer:

        Aber der Käs ist noch nicht gegessen: "Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, das Land Hessen hat Berufung eingelegt."

      • @christine rölke-sommer:

        Nö. Geschätzte & Mal nich soo voreilig - wa!;)

         

        Aber - Da ich dieses Hohle Haus auch mal ´n halbes Jahr mit großem Gewinn in jeder Hinsicht bevölkert habe!))

         

        Mal - a weng boshaft.

        Trotz dem großartigen Landesvater Zinn & langer

        SPD-Regierungstradition - ist ein tief schwarzer

        VGH - zu Kassel fein passend - auch danach zu besorgen.

        &

        Mal. Däh. "Ja Herr Kollege - heute ist ja selbst bei Zweier_Kandidaten nicht garantiert, daß sie dich richtige Gesinnung haben!" Offenes Bibliotheksgespräch solch sauberer zweier Herren.

        &

        Den Unwillen - insbesondere der gemütlichen Südhessen;) Sich gen "Hof" zur Erprobung zu - öh begeben!;)

        (Hab dieses 3.Examen dort - zum Abgewöhnen! miterlebt!;(

         

        Faßte die hochgeschätzte Hannelore Kohl - mal mit den Worten feinsinnig-trotzig aber finster mutig so zusammen:

        "Wer "K" sagt - muß auch Kassel sagen!";))(

        (erfolgreich & das wird mann ja nochmal sagen dürfen ~>

        Nicht nur Herrn Sarrazin - ist die Dame gut bekannt!;)

         

        Anyway. Dann - Schaugnmer mal. Dann - Sehnmersschonn!

        Wollnichwoll!;)

         

        unterm-------------->

        Es gibt ja - ausgebreitet in der BJ - Betrifft Justiz -

        Ausgewachsene OVG-Richterinnen die texten ~>

        "Die Religionsfreiheit macht auch vor dem Richtertisch nicht halt" - Mal ab davon - daß ich dessdort für juristischen Dünnflott halte ~> Eier mit Äpfeln zu Birnen verrühren!;)((

        Hat die taz ja unter kari - dazu schon das passende

        Karlsruhe-Szenario zum Besten gegeben!;)) ~> von (?)

        Däh! - "Ganz bequem ..." "Und schicker als die Hüte"

        Liggers - Wat höbt wi lacht!;))

         

        Na Mahlzeit!;))

        • @Lowandorder:

          was denn?

          solange wir den männern nicht in die hose gucken, ist doch alles fein!

          • @christine rölke-sommer:

            Meine Güte - frisch ausse mailingtüte -

             

            Geschätzte - vorenthalte nicht .

            diese feine symbolische Sicht;)

             

            "CRS: "..solange wir den männern nicht in die hose gucken, ist doch alles fein! "

             

            Mancher nutzt ein Feigenblatt,

            weil er nichts zu verbergen hat.

             

            Drum: Die ist eine kluge Braut,

            die Männern in die Hose schaut."

             

            kurz - Symbolisch oder nicht.

            Ganz eine Frage der Sicht!;)

             

            unterm---------------------> liggers

            Die Frache aber - welches Organ - sich kaan.

            Sich um das 5-fache - laß ich mal im Gefache.

          • @christine rölke-sommer:

            .... was denn? "...wir..." ? Mach Bosse.

             

            Geschätzte. Sie - ne Plurala Majestatata?!;))

            Booey. Is ja rein tonn katolsch warrn. Njorp.

             

            kurz - Ha noi. "Jau. Pastorsche - das sind die Schlimmsten!"*

             

            unterm------------>

            * Sorry - zitier nur bonner PolizistInnen just in crowding!;)

            Einst. Ortstermin wg Anzeige ~>"Orgiastisch hupend auf dem Lenkrad mit Glied im Mund" - mit Verlaub! & ~> s.o.!!

            &

            Däh! ~> Doppelbob mit Theologiestudentin ließ sich in

            VW-Käfer aber nicht realisieren. Bekannt - de Denunziant.

             

            ps - Die Akte nahm dennoch - als sog. Schwulenakte -

            Ihren sozialistischen Gang! Aber Hallo!;)((

            Das ist aber eine andere - innerdienstliche Geschichte.

            Newahr. Na - Si´cher dat. Da mähtste nix. Normal.

            • @Lowandorder:

              tja, uffs nächstliegende kommen'Se mal wieder nich - sind wohl bloß im herzen beschnitten.

              • @christine rölke-sommer:

                tja - solche Flachbälle - öh Reinzumachen:)

                 

                Überlass ich immer gern Ihnen" - Gellewelle!

                &

                Nu. Klappt doch ganz prima. Newahr.

                 

                Solches. Früh schon von ming Mouder gelernt!

                "Jung. Mußt nicht auf jeder Hundehochzeit gewesen sein."

                 

                kurz - herzlich gelacht.

                Jau & Im hilflos Auskeilen. Woll.

                Sindse liggers aber ersichtlich auch nicht schlecht;)

                Glaskinn - ist doch genderneutral weiter verbreitet als gedacht!

                Njorp.

                • @Lowandorder:

                  ganz genderneutral: Sie armes nar.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Hier ist mal wieder typisches Juristendeutsch am Werke von Ihnen beiden, das kein Laie mehr nachvollziehen kann.

                    • @Age Krüger:

                      geht nicht um juristendeutsch. sondern um die frage, wer bestimmt, was das symbol einer anderen zu bedeuten hat und ob's überhaupt eines ist.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @christine rölke-sommer:

                        Ich frage mich seit Jahren, warum viele jüngere Menschen sommers wie winters solche eigentümlichen Mützen tragen, die manchmal aussehen, wie eine zugenähte Unterhose. Irgendein mir unbekanntes Symbol muss sich dahinter doch verstecken...

                      • @christine rölke-sommer:

                        Der Vater und der Imam.

  • „Eine Kippa oder ein Kopftuch kann man nicht mal eben abnehmen wie ein Kettchen mit einem Kreuz daran.„

     

    Und eine Vorhaut wächst nicht nach.

     

    Der Islam ist kein grün angemaltes Christentum. Das repressive islamische Patriarchat demonstriert seine Macht und seinen Machtanspruch inzwischen millionenfach auf deutschen Straßen. Das Versagen der deutschen Linken angesichts der totalitären Bedrohung ist erschreckend, ihr Verrat insbesondere an den Millionen Frauen und Männern weltweit, die um ihre Befreiung aus der religiösen Unterdrückung durch Koran und Kopftuch kämpfen, ist beispiellos.

    • @KruegerParc:

      Die postmodern verblödeten Konsumbürger scheinen zu glauben, dass die ganze Welt funktioniert wie ihr Shoppingparadies, wo man sich Klamotten, Identitäten, Gruppenzugehörigkeiten aus dem Regal nehmen kann wie man gerade lustig ist. Archaische Herrschaftsverhältnisse, Unterordnung, Loyalität, Blutsverwandschaft kommen in diesen eng gewordenen Begriffswelten gar nicht mehr vor.

  • Sie und ihre GenossInnen fallen damit ferner all den Frauen in den Rücken, die in den islamisch geprägten Ländern nicht nur gegen Kopftuchzwang, sondern auch gegen die anderen Formen patriarchaler Bevormundung unter religiösem Deckmäntelchen kämpfen.

    • @Khaled Chaabouté:

      Manche sind so auf "kulturelle Differenz" fixiert, dass sie selbst das Patriarchat in islamischen Ländern für eine solche halten. Und schwupp, schon sind Frauen, die dagegen ankämpfen, nur noch "Marionetten des Westens".

      • @Ewald der Etrusker:

        Oder es ist auch ein bißchen Sehnsucht nach Herrschaft und klaren Verhältnissen durch die exotistische Hintertür? Den Eindruck kann ich immer öfter nicht ganz abschütteln.

  • Wieso lese ich den Schwachsinn hier eigentlich überhaupt? Muss eine Art morbide Neugier und hartnäckige Drogenabstinenz sein...

    • @Joel Klein:

      Sie lesen ihn ja nicht nur, sondern kommentieren ihn auch noch. Wozu, wenn es doch Schwachsinn ist?

       

      Klingt so, als wären Sie eigentlich nur anderer Meinung, würden es aber nicht schaffen, sachlich zu argumentieren.

  • Wenn Frau Östreich behauptet, es gebe im Islam eine Bekleidungsvorschrift, die es zur religiösen Pflicht macht, immer und überall Kopftuch zu tragen, dann erklärt sie damit die vielen gläubigen Muslima, die kein Kopftuch tragen zu ungläubigen Schlampen.

    • @vulkansturm:

      So weit würde ich nicht gehen. Eher weniger fromme Muslima. Wo der Schlampen-Anteil her kommen soll sehe ich nicht.

    • @vulkansturm:

      und Sie erklären jüdinnen ohne tichl zu ungläubigen schlampen. und merken'S noch nicht mal.

      • @christine rölke-sommer:

        Nee, das tut schon Frau Östreich.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        ...tut er/sie eben nicht. Aber das mag zu hoch sein für jemanden, die immer dann textet, wenn es um die Anhänger eines (vermeintlich) benacheiligten monotheistischen Kultes geht.

        Frage: Ist diese einseitige Positionierung eigentlich beruflich bedingter Werbung oder religiöser Überzeugung geschuldet?

      • @christine rölke-sommer:

        Das bleibt wohl Ihnen vorbehalten, zu verstehn was genau Sie uns da sagen wollen.

        • @Artur Möff:

          so kann's einem ergehen, wenn er mal eben so+ungeprüft eine erklärung übernimmt.

      • @christine rölke-sommer:

        Merkt Vulkansturm vermutlich tatsächlich nicht, hat er/sie ja auch nie getan.

      • @christine rölke-sommer:

        Das Neutralitätsgesetz ist in einem sekulärem Staat mit Religionsfreiheit wichtiger als der Willen einzelner oder vieler Religionsangehöriger. Es wird dadurch auch niemand diskriminiert sondern es wird die Freiheit aller geschützt.

      • @christine rölke-sommer:

        Neue Querfront Trotzkismus-Salafismus? Klingt auf jeden lustig. Salafitrotz

        • @El-ahrairah:

          Trotzala, würde der Schwabe sagen.

  • Vielleicht ist ja der Tatsache, dass manche Religionen ohne rigide Bekleidungsregeln zur Trennung von In- und Outgroup zurechtkommen und andere nicht, durchaus in für sich bedeutsam?

    • @El-ahrairah:

      Die Bekleidung wird als monotone Demonstration nach aussen hin benutzt. Wenn das mit Regeln einhergeht, die nicht zu unserer Gesellschaft passen, passt das nicht. Ich sitze auch nicht mit einer Flasche Bier im Park in Teheran.

    • @El-ahrairah:

      Ja, aber auch da ist Vorsicht geboten:

       

      Im Protestantismus, gerade in reformierten, ist es eben auch schon eine Untugend, seine Verbundenheit mit Gott durch äußere Umstände zeigen zu wollen. Daher wird sowas im Christentum auch ungerne gemacht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Im Christentum? Fahren Sie mal in die romanischen Länder, Malta, oder Polen. Haben Sie schon hinter sich? Na, dann haben sie aber nicht aufgepasst. :-)

      • @Age Krüger:

        Die verschlungenen Wege der Geschichte - die gibt es eben genauso in der Ideengeschichte. In der Frühzeit des Christentums war es (wegen der noch bestehenden Verfolgung) Usus, nicht gleich als Christ erkennbar zu sein. Dass dies aber später mal, wie Sie es beschreiben, zum guten Ton gehören könnte, hätte damals niemand voraussehen können. Da waren sicherlich so einige theologische Debatten und Wendungen im Spiel. Woraus ich den Schluss ziehe, dass auch für den Islam noch nicht alles festgeschrieben ist.

    • @El-ahrairah:

      Bedeutsam ist sie mit Sicherheit. Aber was bedeutet sie? Vielleicht hat es auch was mit dem Selbstvertrauen einer Glaubensgemeinschaft zu tun. Es heißt schon was, wenn die Mehrheit der Gläubigen sagt: Wir müssen uns nicht so scharf abgrenzen, unser Glaube wird schon nicht untergehen. Eigentlich haben Muslime schon Anlass zu solchem Vertrauen, ihre Religion ist so weit verbreitet, dass ihr Fortbestand auf Jahrhunderte gesichert ist - umso bedauerlicher ist es, dass die meisten das nicht sehen (wollen).

      Auch wenn es unangemessen böse klingt, aber ein bisschen ist ja schon dran - jetzt fällt mir gerade dieser Satz aus "From Dusk till Dawn" ein: "Seid ihr solche Verlierer, dass ihr nicht merkt, wenn ihr gewonnen habt?"

    • @El-ahrairah:

      Und bitte immer wieder betonen: Es gibt Muslime (auch Geistliche), die den Koran anders interpretieren und keinen Verhüllungszwang daraus ableiten wollen. Aus deren Sicht kann eine Frau sehr wohl ohne Kopftuch ihren Glauben leben. - Will sagen: Es besteht auch in dieser Hinsicht noch Hoffnung.