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Klimapolitik und ÖkonomieDas Wachstumsparadox

Ulrike Herrmann
Essay von Ulrike Herrmann

Die Umwelt retten bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum – geht das? Über den Optimismus und die Nutzlosigkeit zweier Studien.

Lassen sich ökonomisches Wachstum und Rücksicht auf die Umwelt wirklich verbinden? Illustration: Katja Gendikova

Q uizfrage: Was war die größte Umweltschutzmaßnahme, die die Welt bisher erlebt hat? Die zynische Antwort lautet: die beiden Weltkriege. Sie haben Chaos und Inflationen hinterlassen – und damit sehr effektiv verhindert, dass die europäische Wirtschaft zwischen 1914 und 1950 nennenswert wachsen konnte. Erst als politische Ruhe einkehrte, holten die Europäer auf und näherten sich dem Lebensstandard der US-Amerikaner an.

Man stelle sich einmal vor, die beiden Weltkriege hätte es nicht gegeben: Dann wären auch in Deutschland oder Frankreich schon in den 1930er Jahren massenhaft Autos über die Straßen gerollt. In den USA gab es 1928 bereits 204 Pkws auf 1.000 Einwohner – diesen Wert erreichte die Bundes­republik erst Mitte der 1960er.

Ohne die Weltkriege wären wir vielleicht schon 1990 mit jenen Problemen konfrontiert worden, die uns jetzt besorgen: tauende Permafrostböden, schmelzende Polarkappen und ein geschwächter Jet-Stream, der die Sommer entweder zu kalt und nass oder aber zu heiß und trocken werden lässt. So schrecklich die Weltkriege waren: Uns Nachgeborenen haben sie Zeit gekauft.

Allerdings waren die Weltkriege keineswegs die einzigen Ereignisse, die unfreiwillig zum Umweltschutz führten. Paradoxerweise war auch die Zunft der neoliberalen VWL-Professoren durchaus hilfreich, um Natur und Klima zu schonen. Mainstream-Ökonomen glauben zwar, sie wüssten am besten, wie „der Markt“ funktioniert. Faktisch haben sie jedoch alles getan, um die Wirtschaft abzuwürgen. Die Reallöhne wurden mutwillig gedrückt und der Staat zur „Schwarzen Null“ gezwungen. Seither ist die private und öffentliche Nachfrage so schwach, dass sich Investitionen kaum lohnen und das Wachstum kriecht.

Wachstum ist gewollt

Besonders umweltfreundlich war es übrigens, die Finanzmärkte zu fördern. Plötzlich war Wachstum tatsächlich „entkoppelt“ und brauchte gar keine Ressourcen mehr. Durch die spekulativen Geschäfte in den virtuellen Börsenwelten entstanden fiktive Gewinne – während die Realwirtschaft kaum noch zulegen konnte.

In Deutschland wuchs die Wirtschaftsleistung in den vergangenen zwanzig Jahren im Durchschnitt nur etwas mehr als 1 Prozent. Ohne die Fehler der Neoliberalen wäre wahrscheinlich ein Plus von 3 Prozent im Jahr möglich gewesen. So pervers es ist: Kriege und falsche Theorien haben bisher am meisten dazu beigetragen, die Umwelt zu schonen. Dass dies kein Zukunftsmodell sein kann, versteht sich von selbst.

Aber wie soll die Umwelt dann geschützt werden? Eine Antwort ist nicht leicht, denn die Geschichte hält noch eine Lektion parat: Der Kapitalismus ist enorm widerstandsfähig. Der neoliberale Glaube an den „Markt“ hätte den Markt zwar fast ruiniert. Trotzdem, und das ist die eigentliche Nachricht, ist es noch nicht einmal den Spekulanten gelungen, das Wachstum völlig zu zerstören.

Zudem ist Wachstum gewollt. Von der CSU bis zu den Linken bekennt sich jeder zum permanenten Aufschwung, weil die gesamte Wohlfahrt daran hängt. Ob Rentensysteme, Arbeitsplätze oder Steueraufkommen: Sie alle entwickeln sich nur störungsfrei, wenn die Wirtschaft wächst.

Lösungsvorschläge durch Studien

Also scheint nur die Flucht nach vorn zu bleiben: Inzwischen befassen sich diverse Forschungsinstitute mit der Frage, wie sich Klimaschutz und Wachstum verbinden lassen. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden zwei dicke Studien publiziert – vom Umweltbundesamt und vom Forschungszentrum Jülich. Um die Ergebnisse etwas summarisch zusammenzufassen: Windkraft, Photovoltaik und Wasserstoff heißen dort die Lösungen.

Beide Studien gehen davon aus, dass die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent sinken müssen. Zugleich soll es aber weiterhin Wirtschaftswachstum geben: Jülich nimmt ein Plus von jährlich 1,2 Prozent an, während das Umweltbundesamt mit verschiedenen Szenarien rechnet.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Was niemanden überraschen dürfte: Auch ein ökologisches Deutschland würde nie autark sein. Wir sind nicht in der Lage, genug Energie und Nahrungsmittel für derzeit 83 Millionen Bürger herzustellen. Alle Szenarien gehen davon aus, dass wir auch im Jahr 2050 mindestens 50 Prozent der Energie importieren müssen – dann aber hoffentlich in Form von Wasserstoff, der ökologisch unbedenklich in sonnen- oder windreichen Gegenden erzeugt wird.

Riesige Windfarmen könnten in Kanada, Chile, Island, Argentinien und China entstehen, Photovoltaik-Großanlagen in Marokko, Peru, Chile, Algerien und Saudi-Arabien errichtet werden. Bisher fehlt diese Infrastruktur zwar komplett, aber wir reden ja vom Jahr 2050.

Doch Importe allein würden nicht reichen. Gleichzeitig müsste sich die Ausbeute der deutschen Windkraft und Photovoltaik etwa ver­vierfachen. Es wäre noch nicht einmal besonders teuer, Verkehr, Wohnungen und Industrie auf Ökostrom umzustellen. Wie Jülich vorrechnet, würden die gesamten Mehrkosten bis 2050 nur 1.850 Milliarden Euro betragen. Dies klingt zwar nach viel Geld, wären aber ganze 2,8 Prozent der Wirtschafts­leistung, was mühelos zu stemmen wäre.

Ein großer Denkfehler

Der ökologische Umbau wäre also möglich, kommt aber in der Praxis kaum voran. Wo liegt der Denkfehler? Er verbirgt sich in einem Satz, der sich sinngemäß in beiden Studien findet. Um Jülich zu zitieren: „Nicht berücksichtigt sind volkswirtschaftliche Effekte, wie beispielsweise Wertschöpfung oder mögliche Beschäftigungseffekte. Hierfür bedarf es einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die im Rahmen dieser Analyse nicht durchgeführt wurde.“

Den Heiland soll es einfach geben. Ähnlich ist es bei den Umweltforschern, wenn sie das Wachstum begründungslos postulieren.

Aus dem Forscherdeutsch übersetzt, bedeutet das: Jülich und das Umweltbundesamt nehmen zwar Wachstum an – sagen aber nicht, wie es entstehen soll. Denn Wachstum ist, wenn die „Wertschöpfung“ zunimmt. Genau über diese Wertschöpfung wollen sich die Forscher aber keine Gedanken machen. Bei ihnen fällt das Wachstum direkt vom Himmel. In der Kirche heißt dieser Ansatz: jungfräuliche Geburt. Wie Jesus in Marias Bauch kam, will man dort lieber nicht erörtern. Den Heiland soll es einfach geben. Ähnlich ist es bei den Umweltforschern, wenn sie das Wachstum begründungslos postulieren.

Anders ausgedrückt: In den Studien aus Jülich und vom Umweltbundesamt fehlen die ökonomischen Rückkopplungseffekte. Den Forschern entgeht, dass ihre Vorschläge genau jenes Wachstum abwürgen würden, das sie so gedankenfrei voraussetzen.

Beispiel Verkehr: In den Studien ist unstrittig, dass es keine Lösung ist, weiterhin auf das Auto zu setzen. Die Öko-Energie würde schlicht nicht ausreichen, um alle Pkws mit einem Elektromotor oder einer Brennstoffzelle auszurüsten. Die meisten Bürger müssten also Bus oder Bahn fahren, wenn Deutschland bis 2050 fast keine Treibhausgase mehr emittieren will.

Momentan arbeiten aber Millionen Deutsche direkt oder indirekt in der Autoindustrie. Womit sollen sie künftig ihr Geld verdienen? Wenn der öffentliche Nahverkehr ausgebaut wird, könnten einige die Bahnen und Busse bauen, andere als Lokführer und Busfahrer anheuern – aber eben nicht alle.

Ähnlich ist es in der Bauindustrie: Die Studien beschreiben völlig richtig, dass der Flächenfraß gestoppt werden muss. Doch bleibt die Frage ausgespart, wovon die Beschäftigten beim Bau künftig leben sollen. Es dürfte nicht alle mit Arbeit versorgen, Fassaden zu dämmen oder Wind­räder aufzustellen.

Müsste man die Autokonzerne retten?

Der ökologische Umstieg würde jedoch nicht nur Arbeitsplätze kosten; auch die kapitalistische Geldlogik würde Probleme schaffen. Noch einmal das Beispiel Verkehr: In die Autofabriken wurden Milliarden Euro investiert, um sie auf dem neuesten technischen Stand zu halten. Dieses Kapital müsste weitgehend abgeschrieben werden, wenn man auf die Bahn umstellt. Die Autofirmen würden in die Pleite rutschen, was Banken und weitere Branchen mitreißen würde. Würde man die Autokonzerne also retten? Und wenn ja, wie?

Es mag verständlich sein, dass die Forscher in Jülich und im Umweltbundesamt diese komplexen Fragen lieber umgehen wollten. Nur leider sind ihre Studien dann weitgehend wertlos. Zur Erinnerung: Jülich hat präzise ausgerechnet, dass der ökologische Umstieg nur 2,8 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten würde. Das klingt zwar hypergenau, ist aber Unsinn. Denn es wurde gar nicht untersucht, wie sich die Wirtschaftsleistung entwickeln würde, wenn man auf eine ökologische Ökonomie umstellt. So verschwand aus dem Blick, dass die Wirtschaft wahrscheinlich gar nicht wachsen, sondern schrumpfen würde.

Leider ist es nicht folgenlos, dass die Wissenschaftler nutzlose und überoptimistische Studien verfassen. Denn die Politik kann nicht sinnvoll handeln, solange belastbare Transformations­modelle fehlen. Also schreiten Wachstum und Umweltzerstörung unvermindert voran. Wertvolle Zeit verrinnt, während permanent Treib­hausgase entweichen und unser Leben bedrohen.

Das Ergebnis ist ein erstaunliches Paradox: Die Neoliberalen wollten das Wachstum stets ankurbeln, haben es aber durch ihre falschen Theorien unfreiwillig abgewürgt. Umgekehrt wollen die Umweltforscher die Wirtschaft zähmen und ökologisch umbauen, präsentieren aber nur Scheinlösungen – und sorgen ungewollt dafür, dass sich das Wachstum fortsetzt und die Umwelt weiter ruiniert.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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68 Kommentare

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  • Toller Artikel!

    Slavoj Zizek hat als mögliche Konsequenz der fehlenden Theorie- und Handlungsfähigkeit innerhalb des Wachstumsorganismus das Denkmodell einer staatenübergreifenden ressourcenverteilenden Megabürokratie philosophisch entworfen. Diese würde aber nicht demokratisch, sondern erst im Gefolge wachstumsstörender großer Schocks eintreten ("change by disaster").

    Dieses Modell ist ziemlich nah an der von Frau Herrmann hin und wieder angeführten Kriegsvolkswirtschaft der Briten im WW2 unter Churchill. Eine hochbürokratische Erscheinungsform von Markt und Sozialwesen ist auch für die Zukunft unter schwierigen Bedingungen nicht unwahrscheinlich.

    Nur Theorie? Diese Rolle wird bereits heute von der EZB exemplarisch erfolgreich erprobt und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken: überstaatlich, effizient, leise, megaprofessionel, nicht demokratisch kontrolliert und mit allen notwendigen Durchgriffsrechten ausgestattet.

  • Die Autorin will in ihrem Beitrag wohl den Blick auf den Rückgang der Konsumgüterproduktion einhergehend mit reduzierter Umweltbelastung beim Wechsel von ziviler Wirtschaft zur Kriegskommandowirtschaft bei Zuteilung von Nahrung, Unterkunft, Gütern täglichen Bedarfs richten. Da macht sie ihren Punkt.

    Ohne die Gesamtbilanz der Umweltschaden Erhebung im Verlauf von Kriegen, Kommandowirtschaften zu bedenken, gerät das insgesamt salopp geschrieben, zwangsläufig zur argumentativ nicht belastbaren Milchmädchenrechnung

  • Sehr guter Artikel - endlich!

    Wobei, diskutierten Umweltbewegung und Grüne diese Erkenntnisse nicht schon in den 1980er Jahren? War in den letzten 30 Jahren nicht genug Zeit, (Staats)Knete, Hirnschmalz und Struktur um *jetzt* Konzepte *fertig* zu haben?? (Ja mehrere Konzepte zur Auswahl!)

    Und ich meine kein Sammelsurium von Einzelmaßnahmen, sondern, alternative volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, die "Wirtschaft und Umwelt" mit einem sich aus dem Modell zwangsläufig ergebender ständiger Verminderung des Ressourcenverbrauchs ausstatten. (Ähnlich des Mechanismus wie Kapitaleinsatz in unserer heutigen Wirtschaftsordnung typischer und gewünschter Weise die Triebfeder für WirtschaftsWachstum ist.)

    Wo ist das Konzept??

    • @Deroderdie:

      Konzepte:

      1. Net Economic Welfare, Samuelson

      2. Der Index des nachhaltigen wirtschaftlichen Wohlstands (englisch Index of Sustainable Economic Welfare, abgekürzt ISEW) ist ein wirtschaftlicher Indikator, der das klassische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um wohlstandsrelevante Größen korrigiert.

      3. Der Genuine Progress Indicator (GPI) (deutsch Indikator echten Fortschritts oder echter Fortschrittsindikator) ist ein Wirtschafts¬indikator, der das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ersetzen und an dessen Stelle eine bessere Einschätzung der Leistung von Volkswirtschaften erlauben soll.

      4. Am 20. August 2009 veröffentlichte die EU-Kommission unter dem Titel „Das BIP und mehr: die Messung des Fortschritts in einer Welt im Wandel“ ein Strategiepapier, in dem sie „fünf Maßnahmen zur besseren Messung des Fortschritts“ vorschlägt.

      • @horsefeathers:

        Danke. Schaue ich mir an.

        Nur ist ein Index normalerweise kein Konzept, sondern eine (zusammenfassende) Messgröße. Ich suche Therapien, nicht das bessere Fieberthermometer.

    • @Deroderdie:

      Wachstum und Ressourcenverbrauch scheinen ja fest verkoppelt zu sein:



      www.denkwerkzukunf...essourcenverbrauch

      Gibt es denn wenigstens irgendwo Beispiele für eine Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch?

      In irgendwelchen Branchen? Modellbetrieben? Ländern? Regionen? Zu irgendwelchen Zeiten? Im theoretischen Modell? Nur in der Finanzwirtschaft??



      Die Entkoppelung scheint mir auch bei stagnierender Bevölkerung nicht so einfach:



      m.tagesanzeiger.ch/articles/24631781

  • "Leider ist es nicht folgenlos, dass die Wissenschaftler nutzlose und überoptimistische Studien verfassen."



    Und auch nicht voraussetzungslos. Denn Wissenschaft findet innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft statt.Deshalb ist es seit ungefähr 30 bis 40 Jahren ein Charakteristikum der Umweltforschung, dass sie wunderbare Szenarien und technische Lösungen erarbeiten darf (und auch soll, denn sie bindet damit kritisches Potential), wenn sie nur nicht die entscheidende Frage nach der Vereinbarkeit mit der kapitalistischen Produktionsweise stellt.

  • Also eins vorweg: Ich habe kein Auto (mehr), finde dieses in einer Stadt auch völlig unnötig und die Verkehrsdichte hier nervt mich gewaltig...

    Aber es ist schlicht Blödsinn dass nicht genug regenerative Energie für E- oder Brennstoffzellen-Autos da wäre: Riesige Solarkraftwerke und Windenergiefarmen in den Wüsten könnten diese locker versorgen...gerade hier in Europa sollte das Augenmerk vielmehr auf die Heizenergie im Winterhalbjahr und den Energieverbrauch der verschiedenen Industrien gerichtet sein, das sind auch recht immense Posten...

    Wie gesagt, ich bin auch für „Small is beautiful“, aber an regenerativen Energien herrscht eigentlich kein Mangel (Ausnahme/Einschränkung: Biomasse)...ich kann mir auch nicht vorstellen dass kleine Dörfer in dünn besiedelten Gebieten wirklich sinnvoll und energiesparender mit Bus&Bahn versorgt werden könnten...

  • Wirtschaftliches Wachstum ist möglicherweise eher eine Voraussetzung als eine Folge des Friedens, weil das "Mehr" des Wirtschaftsprozesses verteilt werden kann, ohne das Vorhandene tiefgreifend anzutasten.



    Solche Verteilungskonflikte sind im Prinzip friedlich lösbar (z.B. produktivitätsorientierte Lohnpolitik), was auf andere Verteilungskonzepte nicht ohne Weiteres zutrifft.

    Wirtschaftliches Wachstum ist auch z.T. auch ohne Ressourcenverbrauch denkbar - etwa im Bereich persönlicher Dienstleistungen, z.B.: bei Gesundheitssorge, Pflege, Bildung.

    Wer für Verzicht eintritt, muß sagen, wer auf was verzichten soll bzw. wer wie belastet werden soll (und wie das erreicht bzw. durchgesetzt werden soll).

  • Es ist eine Binsenweisheit, dass die globale Verbesserungen der Lebensbedingungen logischerweise Wachstum impliziert. Zumindest solange, wie nicht in gleichem Maße die Lebensbedingungen der Menschen in den hoch entwickelten Ländern abnehmen. Wenn also die Menschen in weniger entwickelten Volkswirtschaften z.B. unseren Lebensstandard anstreben, dann wird es selbst dann globales Wachstum geben, wenn in den entwickelten Ländern Wachstum stagniert. Hinzu kommt, dass die weniger entwickelten Länder nicht freiwillig auf Energieträger auf fossiler Basis verzichten werden, solange es keine Alternativen dazu gibt, die auch kostengünstiger sind.

    Alle im BT vertretenen Parteien bekennen sich zur Marktwirtschaft. Ob grün oder blau. Der Markt soll es regeln. Ob Innovationen oder Verminderung von CO2. Dieses Bekenntnis zur Macht des Marktes ist deshalb möglich, weil der Eindruck erweckt wird, dass nur ein paar Rahmenbedingungen in Richtung Ökologie und Klimarettung gesetzt werden müssen und schon sorgt dieser Markt dafür, dass das Leben auch morgen noch prall sein wird.

    Unsere Parteien neigen immer stärker dazu, das Leben nur noch als Farce wahrzunehmen, das durch die "richtige" PR Strategie einen Sinn bekommt.



    Mögliche Alternativen zum Markt, zu den vorherrschenden gesellschaftlichen Strukturen, werden erst gar nicht entwickelt. In keiner politischen Partei gibt es Menschen, die eine Richtung jenseits der kapitalistischen Marktwirtschaft vorgeben können.



    Die grüne Ökonomie ist eine Chimäre, ein Trick, um die alten Strukturen zu retten. Sie ist nur attraktiv für BestandsschützerInnen.

  • Die Autorin schreibt, beide Weltkriege, Neoliberalismus in Modellen statt Bedarf Denken haben gegen ihre Wachstumsintention Umwelt paradox geschont. Sie beschreibt dabei, wie Wachstum bis heute konventionell im BIP kommuniziert wird, ohne dessen Folgen in Zukunft zu adressieren. Mit der Abbildung realer Umweltschäden im Krieg. durch Neocons hat das nichts zu tun durch Ressourcen Verbrauch für Aufrüstung, Ausstattung von Truppen mit Uniformen, Waffen, Gerät, Kasernen, Unterkunft, Versorgung in Manövern, Einsatzgebieten, Kriegen, Millionen Toten, Aufrechterhaltung Kolonialismus, millionenfache Zwangsarbeit in beiden Kriegen als Schattenwirtschaftsmotor, Vermögensentzug, bei gleichzeitig horrender Staatsverschuldung „Credit Spending“ zu Gunsten der Rüstungsindustrie, die in keiner Bilanz als Wachstumsparameter auftauchen, Vertreibung, Flucht, Kriegsversehrtheit, die Autorin vergisst dabei tickende Zeitbomben Millionen an Tonnen Schweröl im Meer zerstört versunkenen Schiffe, zerstörter Industrieanlagen, Städte, chemische Kampfstoff Altlasten im Boden Meeren Seen, deren Entsorgung aussteht, deren Unterlassungskosten kein BIP abbildet.

    Nach 1945 kommen Menschen, Tiere, Pflanzen, Umwelt belastende Altlasten militärisch-zivil radioaktiv- strahlend Atommülls hinzu, deren Entsorgung aussteht, deren Unterlassungskosten kein BIP abbildet.

    Fatal ist, dass die Autorin industriellen Kontext von Krieg, Nachkrieg, der 1914-1945 ins Auge sticht, ausblendet, nämlich 1914 Krieg auch zu beginnen, um, neben Drugs, Medikamenten, Pharmaka, Genussmitteln wie Tabak, Alkohol, industrielle Strukturen für Massenproduktion fossil Brennstoff getriebener Fahrzeuge zu Lande, zu Wasser, in der Luft, durch Credit Spending finanziert, kriegsbedingt geschaffen, in zivile Gebrauchsgüter, Mobilitäts-Nachkriegskonjunktur Überlebender zu wenden.

    Neocons sorgen paradox für Umweltschutz, geschrumpfte Massenproduktion. Nein, die stehen ungefragt für Massenproduktion auf Halde, Wachstum zu suggerieren.

  • Wachstum zu verdammen ist eine beliebte Übung mit der ich aus folgenden Gründen wenig anfangen kann:



    - in den letzten 100 Jahren ist sehr viel zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf globaler Ebene erreicht worden (heißt nicht, dass nicht noch mehr gemacht werden muss). Dieser Fortschritt ist mit Wachstum verbunden. Interessante Informationen z.B. Rosling und sein Buch Factfulness.

    - mögliche Alternativen werden nicht ausgearbeitet oder versuchen Ideen wie Anarchie oder Kommunismus zu verkaufen. (Soll nicht heißen, dass es keine Möglichkeit geben könnte)

    Dieses Dilemma lässt sich gut im Essay wiederfinden.

    • @alterego:

      Es gibt nicht DAS Wachstum.

      Sie verühren die letzten 100 Jahre unkritisch zu einem Brei und nennen dies Wachstum. Die entwicklungen müssen kritischer und differenziert betrachtet werden.

      So gibt es schädliches Wachtum und unschädliches Wachstum. Ein wachstum der Pflegebranche wäre z.B. letzteres.

      • @Rudolf Fissner:

        Ja - es lohnt sich manchmal zu differenzieren aber trotzdem bleibt es dabei, dass trotz negativer Komponenten die gesamte Entwicklung sehr guten Fortschritt im Sinne der Menschen gemacht hat (ja, es geht immer noch besser)!

  • @STEFAN L. "Wer bestimmt, was sinnvoll ist?"

    @FRAU KIRSCHGRÜN Alle, die auf dieser Erde leben?

    Da dürften auch ein paar Kapitalisten dabei sein.

  • "Quizfrage: Was war die größte Umweltschutzmaßnahme, die die Welt bisher erlebt hat? Die zynische Antwort lautet: die beiden Weltkriege."

    Na, wenn das so ist, dann lasst uns CO2 neutrale Nägel mit Köpfen machen:"Rettet das Klima, beginnt den Krieg!!!"

    "Sie haben Chaos und Inflationen hinterlassen – und damit sehr effektiv verhindert, dass die europäische Wirtschaft zwischen 1914 und 1950 nennenswert wachsen konnte."

    Welch ein unglaublicher Schwachsinn.

    "In den USA gab es 1928 bereits 204 Pkws auf 1.000 Einwohner – diesen Wert erreichte die Bundes­republik erst Mitte der 1960er."

    Ja. Das liegt daran, daß die Fließbandproduktion von Ford in den USA erfunden wurde und deswegen die US Autos zu dieser Zeit wesentlich billiger waren als europäischen.

    • @Tobias Schmidt:

      Das ist ein Essay… … und es beschreibt auch geschichtliche Abläufe und mögliche Schlüsse daraus – und soll in möglichst viele Richtungen zum Denken anregen.

  • Ich sag nur Permakultur und Magnetmotor und auch noch Biomeiler... aber alle können nur Wind Sonne denken... Es gibt Dinge die will keiner Wissen weil man damit kein Geld verdient.... und warum wird Fortschritt mit Wachstum gekoppelt … es gibt so viele Ideen und praktiken die uns auf jeden Fall autark machen würden , nur nicht im Geldsystem

    • @Paul Thalmann:

      Was bitteschön ist ein Magnetmotor?!

      • @Saile:

        de.wikipedia.org/wiki/Magnetmotor



        Eigentlich leicht zu finden. ;) .

        • @Frau Kirschgrün:

          Dachte ich mir es doch, völlig unwissenschaftlicher Humbug! Schade das Herr Thalmann das Ding in einem Satz mit der wirklich sinnvollen Permakultur erwähnt...

          • @Saile:

            Hallo, ähm unwissenschaftlicher Humbug ? Bitte tiefer graben ! Gibt auch zugängliches US Patent einzusehen aus den 70ern.

    • @Paul Thalmann:

      Zustimmung. Aber so was von.

  • Schön zu lesen. Danke, Frau Herrmann.

    Wenn der Neoliberalismus dafür gesorgt hat, dass infolge niedriger Löhne, der schwarzen Null und dem dadurch verbundenen Mangel öffentlicher Investitionen quasi das Klima geschont haben, so wird jetzt der nächste neoliberale Schritt, die marktradikale CO2 Steuer, nicht weiter zur "Klimaverbesserung" beitragen.

    Die Marktradikalen können machen, was sie wollen. Sie liegen immer schief. Immer wieder erstaunlich, dass die Parteien in Deutschland diesen ökonomischen Hütchenspielern folgen, die uns jetzt die ökologische Wende, Wachstum und ein noch besseres Leben versprechen.

  • Wie zahlreich sind doch die Dinge, deren ich nicht bedarf!



    Sokrates

    Der vollkommene Mensch wünscht, nicht zu wünschen, und schätzt nicht schwer zu erlangende Güter.



    Laotse

    Wir entwickeln "künstliche Intelligenz" und sägen gleichzeitig weiter an dem Ast, auf dem wir sitzen.

    Den Irrweg nicht mehr mitmachen, so weit das geht.

    • @shashikant:

      So isses, nicht mehr unterstützen diesen Wahnsinn. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten.



      Schöner Satz von Laotse!

  • Apropos Welt-Kriege.



    Durchatmen.



    Kein Mensch will einen dritten, es geht um Tatsachenfeststellung.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - a verschiß

    Bitte - “ Sachlich bleiben. Versuchs mal bei Ulrike Herrmann:







    taz.de/Klimapoliti...ekonomie/!5640956/

    Solch eine eurozentristische Sicht wird der Sache nicht gerecht. Die Beschreibung der neoliberalen Wirtschaftspolitik mit Sicht auf DE/Europa ist vielleicht richtig, aber es waren auch die neoliberalen Feldversuche, welche die Wirtschaft in z.B. China und Südostasien zum Blühen brachten. Auf Kosten der Umwelt und der arbeitenden Menschen.

    Überraschend, dass das Wort „China“ nur einmal in dem Essay vorkommt, nämlich im Zusammenhang mit möglichen Windfarmen. Die Weltwirtschaft hängt doch auch vom Wachstum in China ab. Die unsinnigen Handelskriege, die der amerikanische Präsident vom Zaun bricht, mal außen vorgelassen. DT, der Dauerwahlkämpfer generiert durch rigorose Steuersenkungen für das Kapital kurzfristig US-amerikanisches Wirtschaftswachstum und wird damit die 2020er Wahl gewinnen. Das ist nicht gut für die Welt und die Umwelt.

    Dass das System der weltweiten Wachstumswirtschaft weiterhin „funktioniert“, hängt übrigens ganz wesentlich von einem bestimmten Wachstum ab – vom Bevölkerungswachstum.

    Die Darstellung von Neoliberalismus und Umweltforschung als Gegensatzpaar im Fazit ist nicht schlüssig. These und Antithese? Das ist doch sehr konstruiert. Es ist trotzdem eine Synthese dieser Komponenten, die uns als „grüne Politik“ täglich präsentiert wird. „Grüne“ Energiepolitik hat uns bisher u.a. Maismonokulturen mit massivem Einsatz von Pflanzengiften, Biokraftwerke mit angeschlossener Massentierhaltung und Landschaftsverspargelung durch Windkraftwerke gebracht.

    Abschließend wiederhole ich mal mein Mantra: Dass schon bei mäßigem Verzicht - die Weltwirtschaft zusammenbricht.



    Ein Dilemma für Realpolitiker.“

    kurz - Dilemmata* & Paradoxa* -



    Das ist seit Kurt Goedel klar -



    Sind unentscheidbare Fragen - Wie wahr.



    & Däh ! - auch wieder klar -



    Nur die beiden* - können wir entscheiden.



    (Heinz von Foerster)

    • @Lowandorder:

      Na - das hat ja gedauern - wa.



      Dank an die Inauguralkommission - 🥳

      Der link für Heinz von Foerster -



      www.krisenpraxis.d...ch-menschlich-ist/

      “ Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind – z.B. eine Frage, wofür genau ich mich entscheiden werde, wenn mein Haus abbrennt und alle Habe zerstört ist – können wir entscheiden. Absurd? Paradox? Dazu Heinz von Foerster:

      „Warum? Einfach, weil die entscheidbaren Fragen schon entschieden sind durch die Wahl des Rahmens, in dem sie gestellt werden, und durch die Wahl von Regeln, wie wir das, was wir ‚die Frage‘ nennen, mit dem, was wir als ‚Antwort‘ zulassen, verbunden wird. … Aber wir stehen nicht unter Zwang, nicht einmal dem der Logik, wenn wir über prinzipiell unentscheidbare Fragen entscheiden. Es besteht keine äußere Notwendigkeit, die uns zwingt, derartige Fragen irgendwie zu beantworten. [Ob das der Grund ist, warum Krisenprävention ein solches Stiefkind ist? A.d.KrisenPraxis] Wir sind frei! Der Gegensatz zur Notwendigkeit ist nicht Zufall, sondern Freiheit. Wir haben die Wahl, wer wir werden möchten, wenn wir über prinzipiell unentscheidbare Fragen zu entscheiden haben.



      Das sind die guten Nachrichten, wie amerikanische Journalisten sagen würden. Nun kommen die schlechten. Mit dieser Freiheit der Wahl haben wir die Verantwortung für jede unserer Entscheidungen übernommen.“ a video



       

  • Wirtschaftswachstum

    Wir brauchen Wirtschaftswachstum, weil wir uns nicht vorstellen koennen, eine gerechte und solidarische Wirtschaft erreichen zu koennen. Tim Jackson hat in seinem Buch “Prosperity without Growth” beschrieben, wie eine gute Wirtschaft auf einer endlichen Erde aussehen kann. Dazu gehoeren, eine Wirtschaft, die vor allem sinnvolle Dienstleistungen produziert, oekologisch investiert und die menschliche Arbeit in der Produktion minimiert. Es gibt mehr selbstbestimmte Zeit fuer alle, um sich mit Kultur, Kunst, Sport, Wissenschaft, Politik, Spiritualitaet und anderen guten und interessanten Aktivitaeten zu beschaeftigen.

    Was steht diesem Ziel im Wege? Wir sprechen von einer Marktwirtschaft, in Wirklichkeit handelt es sich um eine Machtwirtschaft. Die Ausuebung wirtschaftlicher und politischer Macht ist national und international in den Haenden einiger Weniger konzentriert und wird weiter konzentriert. Die ReiterInnen dieses Systems haben kein Interesse an einer Veraenderung und versuchen uns zu ueberzeugen, dass wir auf dem gleichen Pferd sitzen.



    Reinhard Huss

    • @Reinhard Huss:

      "...Dazu gehoeren, eine Wirtschaft, die vor allem sinnvolle Dienstleistungen produziert,..."

      Wer bestimmt, was sinnvoll ist?

      • @Stefan L.:

        "Wer bestimmt, was sinnvoll ist?"



        Alle, die auf dieser Erde leben?



        Hierarchie ist eines der Grundübel dieser Welt.



        Es muss nunmal wirklich ganz viel grundlegend geändert werden.



        Das kapitalistische Denken muss weg, der Kapitalismus sowieso.



        Ist das so schwer zu verstehen, dass unsere Komfortzone der Grund des Übels ist?! Und zwar nicht, weil wir sooo fleißig waren, sondern weil wir uns über alle hingesetzt haben – seit Jahrhunderten. Bitter, ne?!



        Sich am angeblichen Wohlstand festzuklammern, verzögert nur einigermaßen abgefederte Lösungen FÜR alle.



        Es hilft nichts. Ich wiederhole mich gerne: Party and capitalism are over. Mit Gestaltung des Menschen oder nur mit der Gestaltung = vor die Wand fahren – der Herrschenden (also der Reichen).



        Was wäre, wenn am Ende der alle gewinnen würden (außer die herrschende Klasse natürlich)?



        Haben Sie das mal versucht zu denken?



        WIR sollten uns öffnen.



        WIR sollten teilen.



        WIR haben es verbockt.



        WIR sollten an Lösungen für alle arbeiten, statt zu versuchen, Pfründe zu schützen, die uns sowieso nicht gehören. M. E..

        • 0G
          06098 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Dann doch bitte mal endlich Butter bei die Fische:



          Warum gehen Sie nicht mit (halbwegs) gutem Beispiel voran und sparen sich wenigstens die Hälfte Ihrer Kommentare? Die ja sowieso immer nur die gleiche Aussage enthalten... Dass das Internet einen hohen Energieverbrauch erzeugt ist quasi wissenschaftlicher Konsens.

          Und nebenbei würde mich interessieren, welche Hard- und Software Sie verwenden?



          Es erscheint völig selbstverständlich, dass es keine Produkte von Google, Microsoft, Intel, Samsung, Huawei (und schon gar nicht Apple) usw sind, sonst wären all Ihre Beiträge ja komplett lächerlich.

          Ich wüsste auf meine Fragen eine plausible Antwort, daher bin auf die Ihrige umso gespannter.

          • @06098 (Profil gelöscht):

            "Die ja sowieso immer nur die gleiche Aussage enthalten..."







            Na und? Es kann nicht oft genug wiederholt werden, worum es geht. Und es soll ja Menschen geben, die nicht täglich bei der taz lesen. Und wie ist das bei Ihnen? "Zaubern" Sie ständig neue eigene Meinungen aus Ihrem Hut? Was für eine Meinung hätten Sie dann, wenn Sie nicht IHRE immer gleiche Meinung zum besten gäben? Gleiches Recht für alle, oder nicht?!



            "Es erscheint völig selbstverständlich, dass es keine Produkte von Google, Microsoft, Intel, Samsung, Huawei (und schon gar nicht Apple) usw sind, sonst wären all Ihre Beiträge ja komplett lächerlich."







            Wieso soll ich mich erklären, Sie aber nicht?!



            Aber bitte, ich habe nichts zu verbergen. Sie könne mir antworten, wobei und womit Sie das Klima schützen.



            Nein, goolgle nutze ich nicht, habe kein Smartphone, besitze und fahre kein Auto (aber Fahrrad – Sommer wie Winter auf'm Land), heize mit einem Ofen meine Wohnung im Winter auf höchstens 18°, esse kein Fleisch, fliege nicht (schon lange nicht mehr) in Urlaub, esse "Ihre" abgelaufenen Reste von der Tafel, und kaufe wo es geht bio und regional, Bücher aus der Bücherei oder gebraucht aus'm Netz. Mein Stromverbrauch bei Naturstrom beläuft sich auf etwa 1.000 kWh/Jahr.



            Ein wenig Gemüse kann ich in kleinem Gartenstück (ca. 6 m2) anbauen, bin (zu) viel allein, somit ist für mich der Computer fast meine einzige Verbindung zur Außenwelt, und zwar die preisgünstigste.



            Ich nutze kostenlose Programme aus dem Netz – und ja, irgendwie muss ich ja ins Internet kommen (und telefonisch erreichbar sein) sonst könnten Sie sich ja nicht über mich stellen (wollen):



            Ich sitze an meinem acht Jahre alten Mac und warum ein Mac schlimmer sein soll, als andere Computer, erschließt sich mir nicht.



            Meine Kommentare werde ich mit dem gleichen Recht wie Sie weiterhin schreiben.



            Zufrieden?



            Jetzt Sie!



            Gleiches Recht für alle.



            Oder machen Sie sich jetzt lächerlich, wie Sie mich zu bezeichnen belieben?

    • @Reinhard Huss:

      Sehr, sehr gut zusammengefasst.



      Ja, mehr Kultur – alles, was angeblich sog. genanntes "Gedöns" sein soll, am besten ohne Konkurrenzdenken.



      Auch "prima" finde ich immer die Mär vom "seines Glückes Schmied sein" oder auch "wer sich anstrengt, kann's zu was bringen".



      Wir lassen uns sowas von verkohlen.

  • Wir müssen uns (demografisch) gesundschrumpfen. Dann kann die Wirtschaftsleistung pro Person sogar weiter steigen, ohne dass wir den Planeten gegen die Wand fahren.

    Hingegen werden 11 Milliarden Menschen vermutlich nicht mal auf Hartz IV-Niveau leben können, egal wie sehr wir uns um neue Technologien bemühen.

    • @Thomas Friedrich:

      "Hingegen werden 11 Milliarden Menschen vermutlich nicht mal auf Hartz IV-Niveau leben können, …"



      Wie kommen Sie darauf?



      Weil Sie und die restlichen Deutschen sich nicht einschränken wollen?



      Schon mal über "Change by design or by desaster" nachgedacht?



      Sie werden Ihre Komfort- und Wachstumszone so oder so verlassen müssen.



      Besser Sie bereiten sich darauf anders vor, als mit einem "Weiter-so" bei steigender Wirtschaftsleistung.Es ist doch längst von allem zu viel da.



      Es geht um andere "Leistungen" (die lassen sich dann kaum noch in "Geld" rechnen – und das ist auch gut so), die uns das Leben retten können. Nachzulesen bei Herrn Reinhard Huss über Ihrem Kommentar…



      Wachstum – egal in welcher Form und unter welchen Bedingungen – ist genau das, was diesen Planeten an die Wand fährt bzw. an die Wand fahren wird.



      Wachstum dient nur den leistungslosen Menschenverachtern.



      Und die müssen selbst wieder arbeiten müssen, damit das aufhört und die Möglichkeit zum Geldanhäufen ist auch aus – so muss Lösung.



      Reichtum ist das Asozialste, was es auf der Erde gibt.



      Es darf kein "Oben" und kein "Unten" mehr geben. Wir haben richtig viel zu tun und viel zu lernen – alles außer Wachstum.



      Außer Sie bestehen darauf, dass Gewalt die Lösung sein muss. Und das wird die Lösung sein, wenn wir uns nicht dramatisch beschränken – und prässiere däd's ooh.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Weil Sie und die restlichen Deutschen sich nicht einschränken wollen?"

        Der Punkt ist ja gerade, dass wir uns nicht einschränken müssten, wenn wir nicht so viele wären. Umgekehrt weiß ich nicht, ob Ihnen klar ist, wie sehr wir uns einschränken müssten, um bei 11 Milliarden nachhaltig und CO2-neutral leben zu können.

        • @Thomas Friedrich:

          " Umgekehrt weiß ich nicht, ob Ihnen klar ist, wie sehr wir uns einschränken müssten, um bei 11 Milliarden nachhaltig und CO2-neutral leben zu können."



          Doch, ich weiß, besser ich befürchte zu wissen, denn es steht zu befürchten, dass dann der sog. "westliche" Wohlstand einfach zusammenklappen würde. Verdient haben wir's.



          Ich habe davor keine Angst.



          Warum bitte sollten die Westler (also die reiche, die anderen ausbeutende Welt) die Ressourcen allein verschwenden, anstatt sie zum Wohle aller nutzbar zu halten? Und das mit Ausbeutung der eigenen und der restlichen Menschen dieses Planeten?



          Mit welchem Recht glauben Sie, sich über andere Menschen erheben zu dürfen?



          Herrenmenschen … … … sind auch aus.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      800 Millionen Menschen leben von weniger als 2 Dollar pro Tag.

      Der Hartz-IV-Satz wäre für sie eine absolute Einkommensexplosion.

      Wer soll denn eigentlich schrumpfen?



      Die Hungerleider oder die Wohlstandsbäuche?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ein Äpfel-Glühbirnen-Vergleich?

        Erinnert mich in der Qualität an die Aussage eines quereingestiegenen Soz.päd.s (früher: Bäcker von ganz kleinen Brötchen), den ich mir einst zur Unterstützung geholt hatte.

        Seine Weisheiten:

        * man kann von 130 € monatlich leben,

        * die Verstöße meines Vermieters gegen den Mietvertrag seien in Frankfurt kalter Kaffee.

        Zu Frankfurt schweige ich (ungerne). Das hiesige Thema ist ja: Klimapolitik und Ökonomie.

        (Special credits to OG)

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          OG heißt in meiner Welt Original Gangster, aber das meinen Sie bestimmt nicht.

          Ansonsten: Ökonomie, Schnökonomie.

          Kapitalismus ohne Wachstum ist ein Widerspruch in sich.

          Entweder er wird überwunden (wird er nicht) oder es geht den Bach runter (wird es).

          Da helfen tausend Studien nicht.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "Wer soll denn eigentlich schrumpfen?

        Die Hungerleider oder die Wohlstandsbäuche?"

        Beide. Die Hungerleider, weil sie hoffentlich keine Hungerleider bleiben, sondern sich wirtschaftlich entwickeln und dann ebenfalls einen größeren Ressourcenverbrauch haben werden. Und die Wohlstandsbäuche aus offensichtlichen Gründen. Ich gehöre ja nicht zu denen, die Geburtenkontrolle nur für die dritte Welt empfehlen und im eigenen Land Gebärpremien einführen wollen. Auch wir müssen weniger werden.

        • @Thomas Friedrich:

          10% der Bevölkerung verursacht 50% der CO2 Emissionen wärend 50% der Bevölkerung nur 10% erzeugt. Rate mal wo wir sind.

          Mhh immer diese bösen bösen anderen......

          Wenn alle Menschen Lebe nwie die Deutschen bräuchten wir jetzt schon 3 Erden. Wenn wir alle so leben wie die Inder dann bräuchten wir nur 0,7x die Erde.

          • @Upgrade:

            "Mhh immer diese bösen bösen anderen......"

            Lesen Sie, was ich geschrieben habe.

            "Wenn alle Menschen Lebe nwie die Deutschen bräuchten wir jetzt schon 3 Erden. Wenn wir alle so leben wie die Inder dann bräuchten wir nur 0,7x die Erde."

            Wollen Sie leben wie ein durchschnittlicher Inder? Ich nicht. Und auch die Inder streben nach besserem.

            11 Milliarden Menschen auf oder unter Hartz IV-Niveau sind eine erbärmliche Zukunftsvision.

  • Vorab sei bemerkt: Frau U. Herrmann hat einen super Artikel abgeliefert.

    I. Die angesprochenen Probleme erscheinen mir dennoch lösbar, WENN



    1. der politische Wille dazu vorhanden wäre, was nicht der Fall ist, und



    2. wenn alle Staaten, Völker, Bünde, Gemeinschaften,.. sich dem (Klima-)Ziel gleichermaßen annehmen würden, was gleichfalls – noch sehr lange – nicht der Fall ist und sein wird. Doch nur dann würden auch gesellschaftlich und wirtschaftlich einschneidende Maßnahmen beschlossen und umgesetzt werden können, ohne deren Umsetzung die Klimaziele aber einfach nicht erreichbar sein werden.

    II. Thema Wirtschaftswachstum: Meiner Beobachtung nach führt an einem massiven Umbau der Autoindustrie kein Weg vorbei, was – schon technisch bedingt – zu einer massiven Erosion in der Autoindustrie, samt deren Zulieferer führen wird. Doch dieses Szenario wird in jedem Fall eintreten.



    Anders ausgedrückt: (auch die deutsche) Wirtschaft muss sich den marktgegebenen Veränderungen stellen; also von auslaufender Technologie (sozialverträglich) Abschied nehmen und sich neuen Technologien und Branchen kraftvoll zuwenden. Z.B. hat Deutschland im Bereich „Digitalisierung“, Hardware, Software, digitale Infrastruktur,.. zunehmend den Anschluss verpasst, was uns sehr teuer kommen wird, wenn wir (national, wie europäisch) dieses Geschäftsfeld weiter vernachlässigen. Wenn wir aber Ausbildung und Investitionen verstärkt auf diese und ähnliche Zukunftstechnologien ausrichten, so erscheint mir ein Wirtschaftswachstum schon möglich.

    Und was den angesprochenen Umstieg der Bürger auf Bus und Bahn betrifft, so ist es ja kein Geheimnis, dass hierfür das bestehende Netz massiv ausgebaut werden müsste, um die umsteigende Masse von Menschen überhaupt befördern zu können. Die damit verbundenen Netzausbauarbeiten sind sicherlich ein zweites Beispiel dafür, dass richtig durchdacht ein – auch klimazielbezogen – relevantes Wirtschaftswachstum erzielt werden könnte.

    Ende Teil 1

    • @tazeline:

      III. Thema CO2neutrale Energiegewinnung: Auch hierbei fehlt es doch einfach nur am politischen Willen. Statt das wir dieses Thema mit der Kraft einer nationalen und europäischen Anstrengung anpacken, wurschtelt doch jedes Bundesland nur so vor sich hin. Eine vorantreibende Koordination auf nationaler Ebene ist doch faktisch nicht vorhanden; und auf europäischer Ebene doch schon gar nicht. Die Technik haben wir ja! Doch der Gesetzgeber und das „Kapital“ blockieren.

      IV. „Sozialverträglichkeit“: Es liegt in der Natur der Sache und des Menschen, dass nicht alle Menschen gleichermaßen die geistigen Voraussetzungen mitbringen, welche Arbeitsplätze einer komplexer werdenden Arbeitswelt den Arbeitnehmern abverlangen.



      Diese Tatsache erfordert es:



      1. dass wir deutlich mehr Grips, Ausbilder und Kapital in die Ausbildung unserer Kinder, sowie die Fortbildung der Erwachsenen stecken müssen. JEDER weiß dies, doch es fehlt eindeutig auch hierbei am politischen Willen; gerade auch in Deutschland.



      2. dass wir ein komplett neu durchdachtes „bedingungsloses Grundeinkommen“ schaffen, welches mit steigender Produktivität der Automatisierungsprozesse u.a. an der dort geschaffenen Wertschöpfung ansetzt; plus die Anbieter der sozialen Netzwerke müssen endlich massiv steuerlich zur Kasse gebeten werden; plus die Verteilungsgerechtigkeit muss endlich angepackt und in jeder Hinsicht spürbar umgesetzt werden, inkl. der Wiedereinführung der privaten Vermögensteuer welche auch die Milliardäre unausweichlich TEUER zur Kasse bittet.

      Ende Teil 2

      • @tazeline:

        Alles richtig und dafür meine Zustimmung.



        Außer:



        "…relevantes Wirtschaftswachstum erzielt werden könnte."



        Das, was wir uns heute unter Wachstum vorstellen oder für Wachstum halten (Wachstum wovon?), wird es nicht mehr geben KÖNNEN – selbst dann, wenn wir die Kurve zur Klimarettung doch noch kriegen sollten.



        Wir sollten lernen, NICHT länger diese kapitalistische Denke zu praktizieren. Wir sind schon alle so davon verseucht, dass uns die Phantasie fehlt, etwas freies und anderes zu denken. Denn das ist ja der Witz: ALLES muss anders.







        Es heißt doch immer, der Mensch kann sich an alles anpassen. Offenbar aber nur so lange, bis es einen selbst trifft. Das ist m. E. das Hauptproblem.







        Wachstum ist aus. Hammwa nich mehr.



        Umdenken und dabei die eigene Gier und die Angst, zu kurz zu kommen, besiegen, darum geht's.



        Toi, toi, toi.

      • @tazeline:

        "„Sozialverträglichkeit“: Es liegt in der Natur der Sache und des Menschen, dass nicht alle Menschen gleichermaßen die geistigen Voraussetzungen mitbringen, welche Arbeitsplätze einer komplexer werdenden Arbeitswelt den Arbeitnehmern abverlangen."

        Wenn Menschen erst mal anfangen, ihren Nachwuchs genetisch zu verbessern, dann wird Hochbegabung (oder was wir heute so nennen) vermutlich zu einer ganz normalen Eigenschaft werden.

      • @tazeline:

        Wenngleich ich persönlich der Überzeugung bin, dass die bekannten Klimaziele nur zusammen mit einer Überwindung des Neoliberalismus gelingen kann, so meine ich dennoch hier Ansätze aufgezeigt zu haben, dass wir die Klimaziele auch bei bestehendem System mit gewissem Erfolg anpacken könnten, WENN DER POLITISCHE WILLE, bzw. die hier eingangs genannten Voraussetzungen erfüllt sind (, was nicht eintreten wird, weil wir Menschen angesichts des eben auch zu übenden Verzichts (zugunsten nachfolgender Generationen und anderer Nationen), sowie der Zeitspanne zwischen Anstrengung und sichtbarer Auswirkung, schlicht alle durch den Marshmallow-Test fallen. Wir sind noch viel zu viel Affe, und viel zu wenig „Mensch“, dass wir eine solche Herausforderung in zeitlicher und auch altruistischer Hinsicht stemmen könnten).

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Da bin ich jetzt aber froh und dankbar, dass es den Zweiten Weltkrieg gegeben hat.

    In der Denkweise wäre es ja noch besser, es hätte einen Dritten gegeben.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      das haben Sie bewußt falsch verstanden.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @nutzer:

        Und wie versteht man es richtig?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Das man nicht sagt, für die "Rettung" des Klimas wäre es am einfachsten 3, 4 oder 5 Milliarden Menschen umzubringen, aber bitte klimaneutral mit der Machete wie in Ruanda und der Rest zieht dann in die Selbsversorgung so wie vor 3000 Jahren, das denkt man nur.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Wenn Sie wüssten, was ich sonst so denke.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              In welchen Tim Burton Film müsste ich mich gedanklich begeben?

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Sven Günther:

                Wenn ich an die Zukunft denke, eher "The Walking Dead".

                Und wenn es ein Buch sein soll:

                "Die Straße" von Cormac McCarthy.

  • Sorry, liebe taz, aber der Anfang mit WW2 geht gar nicht! Voll daneben.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @wirklich wahr?:

      Wenn Sie den Artikelanfang noch mal genau lesen, finden Sie dort "die beiden Weltkriege" und nicht WW2 was ja der der zweite Weltkrieg wäre.



      Und es hat niemand davon gesprochen, daß diese Weltkriege deshalb gut waren, weil Sie über weniger Wirtschaftswachstum in Europa weniger Schadstoffausstoß bewirkten. Es wurde retrospektiv eine "Nebenauswirkung" dieser Kriege beschrieben.



      Die Aufregung von JIM HAWKINS ist WIRKLICH WAR? daneben.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @wirklich wahr?:

      Sehe ich auch so.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        In der Sache: Zustimmung.



        Alles beginnt mit der Sprache. Und es gibt Gedanken, die sollte MANNFRAU* klugerweise unter Verschluss halten und in der häuslichen Holz-Schatulle aufbewahren.

        Ein anderes Thema treibt mich hier jedoch - mal wieder - um. Es gibt Autoren (Frau Herrmann gehört offnbar dazu), die haben treue Groupies.

        Da wird jede leise sachliche Kritik post-, nein: tastenwendend zur Majestätsbeleidigung umgemünzt.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Danke.

          Und, wie wir früher auf dem Schulhof sagten: Das macht mir keinen Harten.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    .



    ".......und sorgen ungewollt dafür, dass sich das Wachstum fortsetzt und die Umwelt weiter ruiniert"



    Ist Ihnen Ihre impertinente Verschiebung der Verantwortlichkeiten nicht bewusst?



    Noch was: Mit dem Denken und mit den Konstruktionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert wird diesen Mist keiner überleben. Sie stecken mit Ihren Denkschablonen vollkommen in der Vergangenheit fest.



    Und noch was: Ja, selbstverständlich müssen wir schrumpfen und auf niedrigerem Niveau weiterleben und wirtschaften, wenn wir Leuten anderswo in der Welt bei gleichzeitiger Setzung überlebenswichtiger ökologischer Ziele den Ausgang aus ihrer Misere zugestehen und ermöglichen wollen

  • Ein weiterer Gedanke: Wir müssen den Superreichen dankbar sein, dass Sie uns das Geld wegnehmen. Diese können zwar 20 Autos und eine Jacht besitzen und fünf Villen besitzen. Wenn aber das Vermögen eines Bill Gates auf 100.000 Personen verteilt würde (also jeder eine Millionen hätte), würden 100.000 Autos durch die Gegend fahren und jeder hätte ein größeres Haus (nur die Jacht wäre wohl nicht drin), etc.

    Solche Paradoxe sind erfrischend zu lesen. Sie dürfen aber auch nicht überbewertet werden. Die gesamte Wirklichkeit ist halt nie in einem Modell abbildbar, so dass sich immer Fehler finden.

  • Dem einen oder anderen "neoliberalen" Theoretiker war schon vor vielen, vielen Dekaden klar, dass Volkseinkommen, Bruttoinlandsprodukt und verwandte Größen nur sehr, sehr vage Proxies für das Reich der guten Dinge sind. Aber hinsichtlich der Tatsache, dass die technischen Machbarkeitsstudien von Umweltbundesamt und Konsorten überhaupt keine Aussagen hinsichtlich der ökonomischen Rükkkopplung haben ist Fr. Hermann (leider) spot on. Naja, die Apokalypse ist halt immer noch teurer. Bloß - wenn man weiß wo man nicht hin will, weiß man noch nicht wo man hin will.

  • Wie immer erfrischend. Danke.