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Islamistischer TerrorLaut werden gegen Hass

Cinzia Sciuto
Gastkommentar von Cinzia Sciuto

Wir müssen die Meinungsfreiheit für alle entschiedener verteidigen. Auch von Muslimen darf man das erwarten.

It's the ideology, stupid! In Polen wehren sich Frauen gegen die Einschränkung ihrer Freiheit Foto: dpa/Czarek Sokolowski

J edes Mal, wenn ein islamistisches Attentat geschieht, wird das übliche abgedroschene und schlicht unerträgliche Skript wiederholt: Viele Muslime und muslimische Organisationen verurteilen die Tat, distanzieren sich von dem Mörder und verteidigen dann den Islam: „Was passiert ist, hat nichts mit dem Islam zu tun.“ Oder: „Man kann nicht einer ganzen Gemeinschaft die Tat eines Einzelnen vorwerfen.“ So lautet der Refrain, der auch von einem großen Teil der europäischen Linken nachgebetet wird. Genau das ist auch nach der Hinrichtung des französischen Lehrers Samuel Paty passiert, der am 16. Oktober 2020 in einem Vorort von Paris von einem Islamisten enthauptet wurde, und erst kürzlich nach dem Anschlag in Nizza mit drei Todesopfern.

Aber terroristische Angriffe kommen niemals aus dem Nichts. Sie sind immer nur das letzte Glied einer Kette. Und genau diese Kette ist aus politischer und sozialer Sicht das Wichtige. Sich von einem Mörder zu distanzieren ist eine Selbstverständlichkeit – aber auch verdammt einfach.

Schwerer, aber geboten wäre es gewesen, nach dem Massaker an der Redaktion von Charlie Hebdo nicht darüber zu streiten, ob es für eine Zeitung angemessen sei, Karikaturen zu veröffentlichen, die manche als beleidigend empfinden, sondern die Freiheit zu verteidigen, dass auch das veröffentlicht werden darf, was mich beleidigt – wie kürzlich durch die Indian Muslims for Secular Democracy geschehen. Wer will denn entscheiden, was Kritik ist und was Beleidigung? Für die Fundamentalisten ist beleidigend, was für andere – Gläubige oder nicht – eine Kritik ist, so scharf sie auch sein mag. Meine subjektive Einschätzung kann nicht der Maßstab für die Entscheidung sein, was du sagen oder nicht sagen darfst.

Als Atheistin fühle ich mich sehr oft von Gläubigen (dem Papst inklusive) beleidigt, die offen sagen, dass Atheisten etwas fehle. Aber ich käme nicht auf die Idee, sie daran zu hindern, ihre Meinung zu äußern, auch wenn sie mich beleidigt. Andere Menschen zu respektieren kann nur heißen, ihre Ideen, ihre Weltanschauungen, ihre politischen oder religiösen Überzeugungen, sogar ihre Haltungen ernst zu nehmen und gegebenenfalls auch scharf zu kritisieren, ohne dafür das Leben zu riskieren. Denn wenn der Preis der Meinungsfreiheit zu hoch ist, ist sie keine echte Freiheit, auch wenn sie gesetzlich garantiert ist.

Cinzia Sciuto ist Philosophin und Redak­teurin der italienischen Zeitschrift „MicroMega“. Von ihr erschien das Buch „Die Fallen des Multikulturalismus. Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft“ (Rotpunkt Verlag).

Schwerer, aber geboten wäre es, sich von all den Familien zu distanzieren, die Druck auf Lehrer ausüben, damit sie ihren Unterricht ändern; die ihren Töchtern die Teilnahme am Unterricht in bestimmten Fächern verbieten und damit deren Recht auf Bildung verletzen; die – nicht nur mit Gewalt – ihren Töchtern den Schleier aufzwingen; die für sich besondere Rechte einfordern, zum Beispiel die Ausnahme von dem Gesetz, das in Frankreich jedes religiöse Symbol im öffentlichen Raum verbietet und das die multikulturalistische Rhetorik, die Wahrheit verdrehend, als „Gesetz gegen den Schleier“ bezeichnet.

Schwerer, aber geboten wäre es, öffentlich und laut alle Formen von Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Hass gegen Abtrünnige, gegen Nichtgläubige zu verurteilen, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet – in der Schule, in der Familie, unter Freunden, in der Moschee.

Schwerer, aber geboten wäre es im Fall Samuel Patys gewesen, sofort auf die penetrante diffamierende Kampagne gegen den Lehrer zu reagieren, die von dem Vater einer Schülerin betrieben wurde. Man hätte öffentlich und laut seine Solidarität mit dem Lehrer bekunden müssen, das Terrain abstecken, den öffentlichen Raum physisch und ideologisch besetzen, vielleicht sogar T-Shirts mit den Mohammed-Karikaturen anziehen – da Allah zu groß ist, um sich durch einige Zeichnung beleidigt fühlen zu können.

Stattdessen gibt man den öffentlichen Raum mit einem Schulterzucken auf: „Ich habe nichts damit zu tun. Ich muss mich als Muslim nicht rechtfertigen.“ Als Sizilianerin ist mir dieser Mechanismus wohl bekannt: „Ich bin kein Mafioso, daher ist die Mafia nicht mein Problem.“ Das war jahrelang der perfekte Rahmen, der der Mafia zum Aufschwung verholfen hat. Erst als eine genügend große Zahl von Sizilianern erkannte, dass die Mafia uns alle betrifft, auch wenn wir keine Mafiosi sind, und dass es in unserer Verantwortung liegt, täglich, wo wir nur können, die Mafia anzuprangern und nicht mehr wegzusehen, konnte der Kampf gegen die Mafia auch seitens der Polizei eine gewisse Wirksamkeit erlangen.

Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Hass gegen Abtrünnige, gegen Nichtgläubige ist nicht nur dem Islam eigen, das ist wohl wahr. Keine Religion ist gegen Fundamentalismus gefeit. In Polen wird Abtreibung mit der starken Unterstützung der polnischen katholischen Kirche praktisch in allen Fällen verboten. Und was machen die Frauen – darunter auch viele gläubige –, die ihre Selbstbestimmung verteidigen? Sie protestieren klar und offen nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegen die Kirche und kritisieren – oder beleidigen, je nach Gesichtspunkt – die Ideologie hinter dieser Entscheidung.

Im Fall des Islam passiert aber bei uns etwas Symptomatisches, das nichts mit dem Islam selbst zu tun hat: Der erste Impuls vieler ist es, den Islam zu verteidigen, statt die Probleme innerhalb des Islam zu erkennen und anzugehen. Das führt dazu, dass, während wir wegschauen, die Pro­bleme zunehmen.

Solange Journalisten wegen der Veröffentlichung von Karikaturen massakriert werden; solange Intellektuelle wegen ihrer Ideen und Äußerungen unter Polizeischutz leben müssen; solange Lehrer Angst haben, über bestimmte brisante Themen zu sprechen, und dafür sogar ihr Leben riskieren, ist es unser aller Pflicht, die Meinungsfreiheit ohne Wenn und Aber zu verteidigen – in der großen Hoffnung, viele Muslime Europas an unserer Seite zu haben.

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55 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    „Was passiert ist, hat nichts mit dem Islam zu tun."

    Im Prinzip stimme ich dem weitgehend zu!

    Allerdings stammt der Märtyrer-Gedanke doch aus dem Islam und das Versprechen, von x Jungfrauen in Empfang genommen zu werden. Sex wird als Waffe benutzt, die v.a. bei jungen Männern wirkt!!! Das wissen die Mächtigen auch ganz genau!

    Auch Christen haben den Märtyrer-Tod gesucht, dabei allerdings nicht andere in die Luft gesprengt, wie bei den Radikalislamisten.







    Die Verherrlichung der toten Kinder, die sich im Namen Allahs geopfert haben, durch ihre Mütter ist ein Schutzmechanismus. Man kann ja nicht zugeben, dass die eigenen Kinder völlig umsonst gestorben sind. Die Eltern würden ja völlig durchdrehen.

    Tatsächlich verursachen diese Märtyrer unendlich viel Leid und sollten zutiefst verachtet werden. Gleiches gilt natürlich für die Mächtigen, die so etwas für ihre eigenen Zwecke schüren und junge Menschen in den Tod schicken.

    Es wird leider nicht dadurch besser, dass amerikanische oder russische Bomben Städte dem Erdboden gleich machen, weil sich dort Islamisten verstecken.

  • Was bislang fehlt in der Diskussion, gerade hier in der Taz, ist die Auseinandersetzung mit den gewaltaffinen Vorstellungen bei einigen jungen Muslimen.

    Aktuelles Beispiel aus Berlin:



    www.tagesspiegel.d...ssen/26591388.html

  • "In an ongoing public letter exchange on Letter, two of the most important advocates of universal liberal humanism—Sarah Haider and Ayaan Hirsi Ali—are currently discussing woke culture. Drawing on their extensive work fighting for the rights and freedoms of ex-Muslims, one of the most persecuted but fastest growing groups in the world, and against censorship, totalitarianism, religious bigotry and sexual oppression, especially when inspired by Islam, these two exceptionally courageous, outspoken women talk about the new cultural and social orthodoxy that is Critical Social Justice, commonly known as wokeism, with its censorious opposition to freedom of expression, its moral grandstanding, its identity hierarchies and the turgid gobbledygook of its constantly mutating terminology."

    areomagazine.com/2...d-ayaan-hirsi-ali/

  • Und wieder steigen die Fragen auf: Was ist mit dem Messerangriff in Dresden? Wer ruft laut nach Aufklärung? Wo sind die staatstragenden Worte?

  • Solange Journalisten in China, Nordkorea, Venezuela oder Russland wegen der Veröffentlichung von Karikaturen massakriert werden; solange Intellektuelle dort wegen ihrer Ideen und Äußerungen nicht einmal Polizeischutz erhalten; solange Lehrer Angst haben, über bestimmte brisante Themen zu sprechen, und dafür sogar ihr Leben riskieren, ist es unser aller Pflicht, die Meinungsfreiheit ohne Wenn und Aber zu verteidigen – in der großen Hoffnung, viele Linke und Atheisten Europas an unserer Seite zu haben.

    • @Rudolf Fissner:

      @Rudolf Fissner "Solange Journalisten in China, Nordkorea, Venezuela oder Russland wegen der Veröffentlichung von Karikaturen massakriert werden" Äh, haben Sie dafür Belege?

      • @Joe2009:

        Stimmt. Geht nicht. Denn es gibt dort ja keine oppositionellen Karikaturisten mehr. 🤣

  • Super Kommentar! Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Schöner Kommentar. Das Problem ist nur, das die , die ihn lesen müssten ihn nicht lesen.

    • @Waldo:

      Konsequent weiterleiten an diejenigen im Bekanntenkreis, die bezüglich Antirassismus, Religionskritik und Toleranz gegenüber Intoleranz einigen hartnäckigen Missverständnissen aufsitzen!

  • "Man weiß auch nicht, wie oft sich Nicht-Fanatiker zwanghaft von Mördern distanzieren sollen, mit denen sie außer dem Bezug auf dieselbe Schrift nichts verbindet"



    Wenn das so ist, dann braucht man sich nicht distanzieren. Dass es ganz so leider eben nicht ist, zeigen schon die Kommentare des "Faktenprüfers" hier im Forum, und im übrigen auch Ihrer: "Nicht-Fanatiker", das umschließt so ziemlich alles von "Gelegentlich-mal-Moschee-Geher" bis zum streng konservativen Muslim, der die Karikaturen verbieten und ihre Veröffentlicher bestraft sehen will, Selbstjustiz aber ablehnt.

  • Dieser Kommentar gibt mir Hoffnung, dass langsam klar wird, dass keine Religion in irgend einer Weise unser Leben bestimmen darf. Der Islam ist da in besonderer Weise gemeint.

  • Chapeau. Das ist mit der beste Kommentar, den ich in der taz gelesen habe. Ich habe diesen in dieser Klarheit nicht erwartet. Derweil überschlagen sich die Ereignisse und dieser Kommentar könnte gleich nochmals veröffentlicht werden.

  • In Polen hat eine demokratisch gewählte Regierung eine Gesetz erlassen.



    Ich hoffe, Sie meinen den Vergleich mit Terror nicht ernst...

  • „Die meisten familienorientierten Eingewanderten in Frankreich und Deutschland waren bisher politisch eher passiv. Einige folgten Aufrufen islamischer Verbände zu einer Kritik an „Prophetenbeleidigung“: es gab immer wieder Demonstrationen mit der Aussage: „Respektiert uns, denn wir respektieren Euch ja auch.“ Eben v.a. in Belgien und Frankreich. Dabei gibt es Gesellschaft: wir kommunizieren, streiten, hören uns an. Das ist der beste Weg.



    Aber diese terroristische Ideologie, die wieder einmal von Al-Qaida und oder dem „IS“ ausging - ständige Massaker in Afghanistan - kommt von außen. Doch es gibt jeweils Personen, die diesen Aufrufen folgen.



    Da sollte angesetzt werden. Viel spezifischer und genauer sollte vorgegangen werden - nicht hauptsächlich die Polizei, sondern mit anderen Mitteln. Insbesondere wenn sich erweist, dass wie bei Anis Amri und bei Clans die völlige Verrohung, entgrenzte Kriminalität und plötzlicher Dschihad auf dem Fuße folgen. Dann gibt es ein sozialpsychologisches Problem.



    Sind das nicht solche Personen, die innerhalb der konservativen Gemeinden verachtet werden? Dann heißt es: „von den Eltern unbemerkt.“



    Am besten wäre die Änderung der Theologie: „Der Prophet ist nicht beleidigt, wenn eine Karikatur gezeichnet wird.“



    Innerhalb der Gemeinden braucht es säkulare Kultur, innerhalb der Weltgesellschaft mehr Durchschauen als nur Fahndungs- und Gefährderlisten.

    • @nzuli sana:

      Absolut richtig. Und da sind wir auch bei einem Hauptproblem: Islamismus und Islam. Beide fußen auf der gleichen Schrift. Was im Koran steht, gilt für den Islam und ist gleichzeitig die Rechtfertigung für die Islamisten. Da fällt manchmal die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus nicht so leicht.

  • Mutprobe?



    Gut gebrüllt, Löwe... alles richtig im Text, doch beim Papst und den protestierenden polnischen Frauen rührte mich dann doch der Schlag:



    In Polen rücken keine Killer-Kommandos oder Rächer im Namen Gottes an, um im Dutzend zu Morden, wenn was nicht passt!



    Mit den vorgeschlagenen T-Shirts in diesen Tagen mutig durch Neukölln...nur zu!

    Eine Lehrstunde oder Demo für die Meinungsfreiheit in Frankreich, Polen oder Deutschland sollte nicht zur Mutprobe auf Leben oder Tod werden...

  • Den Vergleich mit der Mafia dem Islam und dem wegschauen finde ich sehr gut.

  • Es gehört eben beides zusammen: die Freiheit des religiösen Glaubens (oder Nichtglaubens) und die Freiheit, diesen Glauben in allen Facetten zu kritisieren.

    Um es klar zu sagen: Damit hat der Islam (ja, die Religion an sich) ein Problem.

  • „Im Fall des Islam passiert aber bei uns etwas Symptomatisches, das nichts mit dem Islam selbst zu tun hat: Der erste Impuls vieler ist es, den Islam zu verteidigen, statt die Probleme innerhalb des Islam zu erkennen und anzugehen. Das führt dazu, dass, während wir wegschauen, die Pro­bleme zunehmen."

    Der erste Impuls vieler ist, sämtliche Muslime und Einwanderer für die Tat verantwortlich zu machen. Das Zitat oben ist erst Schritt zwei, wobei beim Wegschauen schon wieder ein Teil aussteigt und den Fanatismus anprangert. Insofern ist mir der Kommentar zu apodiktisch. Man weiß auch nicht, wie oft sich Nicht-Fanatiker zwanghaft von Mördern distanzieren sollen, mit denen sie außer dem Bezug auf dieselbe Schrift nichts verbindet. Gerade ihnen, die sowohl von der Rechten als auch von den islamistischen Fanatikern, die zudem "näher an ihnen dran" und so viel stärker bedroht sind, die Bürde und Verantwortung aufzuhalsen, sich Mördern in den Weg zu stellen, ist ein Ausdruck der eigenen Unfähigkeit. Der Bürger hat nicht die Pflicht, sich Terroristen in den Weg zu stellen, das ist vielmehr Aufgabe der Sicherheitsorgane. Nicht wenige sind genau wegen dieser Mörder und der Bedrohung, die sie für sie darstellten überhaupt hier.

    • @Volker Maerz:

      Einspruch, mein lieber Namensvetter! Der muslimischen Gemeinschaft sämtliche Verantwortung fuer in ihrer Mitte heranwachsende fanatische Killer abzusprechen, ist paternalistischer Quatsch mit Arme-Opfer-Sosse! Muslime in Europa sollen von den Islamisten "viel staerker bedroht" sein? Soweit ich weiss, sind die Opfer islamistischer Moerder hierzulande vornehmlich "Unglaeubige". Und nein, das "Zitat oben" ist nicht erst Schritt zwei, sondern das vorsorgliche Haende-in-Unschuld-waschen, damit man sich selbst, und hier und da vielleicht sogar eine heimliche Sympathie mit den Killern und ihren Taten, nicht weiter hinterfragen muss.

  • Leider dauert es immer um die 5-10 Jahre, bis wichtige Themen, wie das Zukünftige Zusammenleben in Europa, auf die Agenda kommen. Angetrieben vom moralischem Aktionismus, rücken solch epochale Fragen in den Hintergrund... Stimmen wie Abdel-Samad und viele anderen hat man von linker Seite zu lange keine Bühne gegeben und dieses unpopuläre Themengebiet, lieber den Rechten überlassen, die Kritiker als Rassisten gebrandmarkt, so als wäre Kritik destruktiv. Im Chaos der Migrationsthematik hat sich wohl der eine oder andere in etwas reingesteigert... Ich würde mir wünschen, dass die wichtigen Themen zukünftig unabhängig von Politik und Zeitgeist behandelt würden, damit es nicht bei 20 Talkshowrunden und 50 Meinungsartikeln bleibt. Sondern, dass den ehrenwerten Journalisten kein Preis zu hoch ist, um nichts als die Wahrheit zu berichten, in den Fokus zu rücken und aktiv dranzubleiben, damit unsere Gesellschaft sich auch zukünftig weiterentwickelt.

    Ich würde mir außerdem wünschen, dass die Themen Schuldenerlass für arme Länder (Abhängigkeiten seit Jahrhunderten) , Umstrukturierung der Weltwirtschaft (für mehr soziale Gerechtigkeit, anstatt Konzerngerecht) und andere wichtige aber unangenehme Themen auf die Agenda rücken, denn die Zeit steht nicht still und auf einen Wandel zu warten hilft nicht weiter!

    • @Seitenwechsel:

      Dem Thema islamischer Terror wurde nur von offizieller Seite wenig Beachtung geschenkt. Andere Bevölkerungsgruppen haben das schon lange auf dem Schirm.

  • 0G
    01349 (Profil gelöscht)

    "Schwerer, aber geboten wäre es, sich von all den Familien zu distanzieren, die ..."

    Die Distanziererei ist ja immer ein bisschen schwierig, wenn schon maximale Distanz herrscht. Vor langer Zeit hatte ich Mitschülerinnen, die unter solchen Eltern leiden mussten. Da war ich natürlich solidarisch. Aber seitdem habe ich weder Nazis noch Islamisten in meinem weiteren Bekanntenkreis.

    Also was tun? In die Tortenschlacht 2.0 auf Twitter einsteigen? Mich selbst per T-Shirt sinnlos zur Zielscheibe machen? Andere Gruppen ("die Linken" z.B.) abwatschen, weil sie gerade in Reichweite sind?

  • Ich bin für Religionsfreiheit. Vielleicht sollten die Christen vorangehen, und ähnliche kampfeswütige und intolerante Verse aus der Bibel löschen...

    • @Stefan Geiger:

      Der Unterschied ist, dass - wenn man die Botschaft Jesu erst nimmt - nicht gemordet werden kann und darf. Das Neue Testament enthält keine Tötungsbefehle. Mir sind auch keine zeitgenössischen Mordfälle bekannt, die aus der Bibel heraus begründet wurden.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Stefan Geiger:

      Ich bin für "quid pro quo".

      Glauben Sie im Ernst, das Muslime auch nur ein Wort aus dem Koran löschen würden?

    • @Stefan Geiger:

      In den vier Evangelien finden Sie keine kamfeswütigen Verse, und Intoleranz nur nach "oben".

      Wenn Sie die Bibel lesen, werden Sie eine Entwicklung feststellen.

      Bietet das Judentum übrigens auch.

      Deshalb ist Ihr Hinweis ziemlich witzlos.

      Wichtig ist, dass man seine heiligen Bücher - ob "Kapital", Bibel oder Koran - weiterentwickelt.

      Aus dem Koran kann man alles Mögliche rauslesen. Zwischen Khorchide und IS liegen Welten.

    • @Stefan Geiger:

      Die Bergpredigt hebt die Gewaltaufrufe, sofern sie als solche interpretiert werden können, des Alten Testamentes auf.

    • @Stefan Geiger:

      Gute Idee alles löschen, was Gewalt, Rache und Schuldgefühle implement.

    • @Stefan Geiger:

      Wenn Sie "intolerante" Stellen aus Bibel oder Koran streichen, lieber Stefan, verfälschen Sie deren Inhalt. Welchen Sinn soll das haben? Das Problem sind nicht uralte Schriften, sondern das sich Menschen noch heute daran orientieren, was irgendwer vor hunderten oder tausenden von Jahren an menschenverachtenden Mist aufgeschrieben hat...

    • @Stefan Geiger:

      Bibel und Koran werden als Gottes Wort betrachtet, da kann man nichts streichen oder die Wortwahl dem jeweiligen Zeitgeist anpassen ansonsten wären Islam und Christentum auch keine Religion mehr. Wer mit den Inhalten nicht einverstanden ist soll Atheist werden oder die Religion wechseln. Nichts ist nerviger als "moderne Gläubige", die meinen ihre Gottesbücher reformieren zu müssen.



      Wer z,B für die vollständige Gleichstellung von Mann und Frau eintritt kann weder Christ noch Moslem sein.Punkt.



      Die Moslems nehmen ihre Religion wenigstens noch ernst, manche leider zu ernst.

      • @Suchender:

        Natürlich kann man Christ sein und für die vollständige Gleichstellung von Mann und Frau eintreten.



        Im Gegenteil, eigentlich muss man es sogar.

        Im historischen Kontext sind die Evangelien geradezu freministische Manifeste.

        Nicht umsonst galt das frühe Christentum als Frauenreligion.

  • Oh, da bin ich dankbar, Frau Sciuto, dass hier auch einmal eine Stimme aus Sicht der Atheisten spricht.

    Immerhin gehören fast 40 Prozent der Bürger dieses Landes keiner Religionsgemeinschaft an. Diese 40 Prozent, also über 35 Millionen Menschen, haben keine Lobby, keine Verbände, keine Stimme, die für sie spricht.

    35 Millionen Menschen, die als "Ungläubige" gelten.

    Der islamischen Lehre gemäß ist der Mensch von Natur aus Muslim, die menschliche Natur selbst, die "fitra", ist muslimisch. Nichtmuslime sind folglich Abtrünnige, "denaturierte" Menschen.

    Hey, bin ich jetzt als Atheist "denaturiert"? Sind Christen oder Buddhisten "denaturiert"?

    Persönlich ist es mir vollkommen gleich, was so manche "Gläubige" von mir denken, auf welch schrägen Überlegenheits-Trip sie sich begeben oder geschickt werden, wenn sie "glauben".

    Wenn jedoch Millionen Menschen so denken, kann das in schwierigen Zeiten (Massenarbeitslosigkeit, hohe Staatsschulden etc.) gefährlich werden, da extreme Ideologien dann erfahrungsgemäß erstarken.

    Ich finde es gut von der taz, dass sie hier mit Frau Sciuto auch mal eine Stimme der Atheisten zu Wort kommen lässt.

    Atheisten werden in Deutschland bald die Bevölkerungsmehrheit bilden. In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit jedoch kommen sie kaum vor.

    Das muss sich ändern, denn es ist Gefahr in Verzug, und grade als Linke sollten wir uns endlich wieder einer der tragenden Säulen des Linksseins bewusst werden: Religionskritik.

    Wissenschaftlich, sachlich, mutig.

    Grade auch gegen die Verharmloser in den eigenen Reihen.

    • @shantivanille:

      Viele tun die simple Gleichung auf: Islamkritik = Ausländerfeindlichkeit.



      Ok, es steht zu befürchten, dass man evtl. auch den falschen, also Faschos Wasser auf die Mühlen leitet. Dabei haben islamische Kreise gut mit den Nazis zuammen gemordet (Siehe 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ ).

      Ok, inzwischen sind die meisten der etwa 4,5 Millionen in Deutschalnd lebenden Muslime nicht in einem Verband organisiert. Das heißt jetzt aber nicht, dass die jetzt alle liberal wären. Wenn hier eine ensprechende Mehrheit im Land vorhanden wäre, würden die meisten wohl eine islamische Herrschaft unterstützen oder zumindest tolerieren. Der ansatzweise vorhandende Liberale Islam, der die Gleichberechtigung der Frauen und die Religionsfreiheit predigt, wird von den meisten Mulsimen als nicht islamisch gesehen.



      D.h. es ist wohl allgemeiner Konsens im Islam, dass liberale Geister wie Mahmud Muhammad Taha, Nasr Hāmid Abū Zaid, Faradsch Fauda und Mouhanad Khorchide ausgeschlossen und ermordet werden dürfen, IS Gläubige aber nicht.

      Siehe:



      www.taz.de/Kairos-...arbeiter/!5477962/

      Andersgläubige wegen Blasphemie zu drei bis fünf Jahren Haft verurteilt



      www.amnesty.de/urg...h-wegen-blasphemie

      Elf Jahre Haft wegen seines Eintretens für die Trennung von Religion und Staat



      www.amnesty.de/mit...en-und-morddrohung

      Starker Anstieg an Todesurteilen gegen politisch bzw. religiös Andersdenkende



      www.amnesty.de/mit...ende-hinrichtungen

      humanrights.ch: Religionsfreiheit / religiöse Minderheiten im Islam



      www.humanrights.ch...religionsfreiheit/

      Dhimmis



      de.wikipedia.org/w...er_Rechtsliteratur

      Theologische Probleme des liberalen Islam



      de.wikipedia.org/w...ogische_Rabulistik

  • DIe Gefahr ist eben groß wo die Kritik nicht mehr aussagekräftig wird und wo nur die Gewalt herrscht, man sollte auf jeden Fall die Freiheit beschützen und das ist in diesem Fall wirklich notwendig.

  • RS
    Ria Sauter

    DANKE vielmals für diesen klugen und wahren Artikel!



    Er kommt leider nicht in allen Köpfen an.

  • "Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Hass gegen Abtrünnige, gegen Nichtgläubige ist nicht nur dem Islam eigen, das ist wohl wahr."

    Ist dies dem 'Islam' wirklich inne? Professor Noth sagte immer, es gibt keinen Islam, es gibt Muslime, muslimische Völker meinetwegen.

    Natürlich sagen islamische Geistliche und Community-Leader ihre Sätze auf, was sollen sie denn sonst sagen? Sollen sie sagen, Mohammad war ein Prophet der militärisch gekämpft und andere Menschen getötet hat, der die Frauen seiner Kameraden geheiratet hat und ein negatives Bild von Frauen hatte?

    Hatte er das denn überhaupt? Und wie könnte man dies wissenschaftliche nachweisen?

    Wenn Salafisten und Islamisten eine Sache gut machen, dann diese: Sie vermarkten sich als den 'wahren' Islam und mithilfe von Terror diskreditieren sie Mio. Mrd. von Muslimen, die sich dagegen gar nicht so einfach zur Wehr setzen können.

    Aber auch so: In Deutschland sind nur wenige Muslime organisiert, gehen zu einer Moschee oder bilden einen Verein, die Mehrheit der Muslime ist gar nicht an irgendeine Struktur angebunden. Das zeigt zwar auch Integration und Zutrauen in die deutschen Systeme, es macht es aber einzelnen Gruppen und Strömungen leicht, sich als der 'Islam' zu vermarkten.

    Tatsächlich gibt es eben nur Muslime in Deutschland, darunter etliche, die eher Atheisten sind oder nur pro Forma Muslim sind, etwa weil das im Iran so sein muss oder weil es in der Türkei verordnet wird, z.B. für Aleviten. Aber auch mancher Bosnier hat da seine eigene Idee von Religion und Islam.

    Ich glaube, dass wenigstens meine muslimischen Freunde aufrichtig und ehrlich einen friedlichen, brüderlichen Islam vertreten, der viel Input vom Christentum hat und der gut in diese Gesellschaft passt. Das 'Bekämpfen' von Fanatikern muss die Zivilgesellschaft durch Struktur, Erziehung und klare Aussagen schaffen, Polizei und Geheimdienste sind nur das Ende einer Kette des Versagens!

    • @Andreas_2020:

      Für das "reingeboren" werden in eine Religion kann keiner was dafür. Die Religion prägt sicherlich, als Erwachsener mündiger und aufgeklärter Mensch kann man sich aber auch von einer Religion abwenden und sagen - sorry das ist nicht mein Ding.

      Mein Gefühl ist das genau dieser Schritt bei Muslimen sehr schwer ist.

    • @Andreas_2020:

      Das Problem ist: je mehr ich mich mit einer Gemeinschaft oder einer Weltanschauung identifiziere, desto mehr geht es mich an, was in dieser Gemeinschaft schiefläuft. Einem Atheisten, der zufällig in die islamische Religion geboren ist, nehme ich sofort ab, wenn er sagt, "was habe ich denn damit zu tun?" Einem überzeugten Katholiken/ Muslim/Marxisten eben nicht. Und es geht natürlich nicht um die fragwürdigen Passagen, die im Koran ebenso wie in der Bibel oder der Vedanta zu finden sind. Es geht um den heute vorherrschende Praxis. Und dass da der Islam die Religion ist, die weltweit im Moment das größte "Problem" hat, liegt doch wohl... irgendwie... auf der Hand?

    • @Andreas_2020:

      Mohammed hat die neunjährige Aischa vergewaltigt. Das reicht mir.

    • @Andreas_2020:

      Ich bin sicher, dass Ihre muslimischen Freunde aufrichtig einen friedlichen, brüderlichen Islam vertreten,. Genauso sicher bin ich mir, dass es andere Muslime gibt, die einen gewaltbereiten intoleranten Islam vertreten. Beides gibt es, beides gehört zum Islam - und dasselbe lässt sich vom Christentum und seinen Anhängern sagen. Ob allerdings der Islam und das Christentum gut in eine aufgeklärte Gesellschaft passen, da hab ich meine allergrößten Zweifel...

    • @Andreas_2020:

      Ihr Kommentar liest sich wie die Rechtfertigungen ab 1945. Auch damals will Niemand mitgemacht haben oder nur dann, wenn es unbedingt erforderlich war.

    • @Andreas_2020:

      "Hatte er das denn überhaupt? Und wie könnte man dies wissenschaftliche nachweisen?"

      Das ist irrelevant. Relevant ist, was allgemeine Glaubenslehre ist. Allgemeine Glaubenslehre ist, was mindestens im Koran steht, nachrangig in Hadithen.

      Das Problem ist: Es gibt keinen wahren Islam. Keiner kann für sich in Anspruch nehmen den wahren Islam (das wahre Christentum etc.) zu vertreten.

      Wenn aber die Grundlagen einer Religion die Möglichkeit gewähren, Menschenverachtung zu rechtfertigen, dann ist das ein Problem dieser Religion.

      Wenn man sich dann nicht zuständig fühlt, weil die Verbrechen ja nur die anderen begehen, die ja eigentlich garnicht dem wahren Islam folgen etc. pp., darf man sich auch nicht beschweren, wenn diese das Bild des Islams nach außen hin formen.

    • @Andreas_2020:

      "Ich glaube, dass wenigstens meine muslimischen Freunde aufrichtig und ehrlich einen friedlichen, brüderlichen Islam vertreten, der viel Input vom Christentum hat und der gut in diese Gesellschaft passt. "

      Vielleicht wäre es schön, diesen Islam im Protest gegen die Islamisten und gegen die Mörder auf der Straße zu sehen.

      Was man sieht, etwa am Berliner Hermannplatz, sind junge Männer die Macron den Tod wünschen und die Karikaturen als Werk des Teufels, des Westens verachten.

      • @Jim Hawkins:

        "Vielleicht wäre es schön, diesen Islam im Protest gegen die Islamisten und gegen die Mörder auf der Straße zu sehen."

        Zwingt man anderen damit nicht die eigene Protestkultur auf? Natürlich wäre es dem allgemeinen Meinungsbild förderlich, aber das interessiert viele Muslime nicht wirklich. Das haben mir zumindest mehrere Muslime in Gesprächen berichtet. Da erfährt man von Kleinauf Rassismus, böse Blicke und Ausgrenzung auf mehreren Ebenen und darf sich dann noch für jeden Anschlag eines Moslems sonstwo auf der Welt rechtfertigen, obwohl man sich mit dem nicht identifiziert; diese einen selbst ja genauso als Ungläubige ansehen. Alle paar Gespräche darf man sich als Türke von Erdogan distanzieren, als Palästinenser von Hamas und so weiter. Dass diese Leute dann trotz deutscher Staatsbürgerschaft Deutschland nicht als Heimat betrachten können, weil sie ja offensichtlich weiterhin als fremd betrachtet werden, kann ich nicht verübeln.



        Und um zur Eingangsfrage zurückzukehren: Da sind viele auch einfach unpolitisch und wollen nicht auf die Straße gehen; egal wofür oder wogegen.

        • @Devil's Advocate:

          "und darf sich dann noch für jeden Anschlag eines Moslems sonstwo auf der Welt rechtfertigen, obwohl man sich mit dem nicht identifiziert"

          Frankreich ist also sonst wo auf der Welt.

          Gäbe es eine Wiederkehr vom Terrorismus in der Art der RAF und die würden Menschen töten, würde ich mich als Linker aufgerufen fühlen, dagegen Stellung zu beziehen.

          Weil die das wohl auch in meinem Namen tun würden.

          Und es ist einfach so, dass ein Anhänger des Islam näher am Islamismus ist als ein Atheist.

          Vielleicht ist das denen Wurst, oder sie wollen keinen Ärger, was weiß ich.

          Verstehen tu ich es nicht. Zumal es muslimische Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, tun. Sie gehen ein Risiko ein, aber sie denken wohl, sie müssen sich von diesen Mördern distanzieren.

          Der Rest denkt anders. Traurig genug.

          • @Jim Hawkins:

            "Islamisch-fundamentalistische Einstellungen sind unter Einwanderern aus der Türkei weit verbreitet. Der Aussage „Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammeds anstreben“, stimmen laut der Emnid-Umfrage 32 Prozent der Befragten „stark“ oder „eher“ zu. Auch wenn vorausgesetzt werden kann, dass vielen Befragten nähere Kenntnisse der soziokulturellen Bedingungen des siebten Jahrhunderts fehlen: Ein Drittel der türkischen Migranten hegt demnach eine Sehnsucht nach einer archaisch islamisch geprägten Gesellschaft.

            Der Aussage „Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe“ stimmen sogar 47 Prozent der Befragten zu. Jeder Zweite bejaht „stark“ oder „eher“ die Einstellung „Es gibt nur eine wahre Religion“. 36 Prozent sind darüber hinaus überzeugt, dass nur der Islam in der Lage ist, die Probleme unserer Zeit zu lösen. In der Begriffsverwendung der Forscher haben jene Befragte, die allen dieser vier Aussagen zustimmen, ein „umfassendes und verfestigtes islamisch-fundamentalistisches Weltbild“. Ihr Anteil liegt bei 13 Prozent."



            "Drei Viertel plädieren für ein Verbot von Büchern und Filmen, die die Gefühle tief religiöser Menschen verletzen."



            " Der Aussage „Die Bedrohung des Islam durch die westliche Welt rechtfertigt, dass Muslime sich mit Gewalt verteidigen“, stimmt jeder fünfte Befragte stark oder eher zu."



            www.welt.de/politi...t-die-Haelfte.html

        • @Devil's Advocate:

          Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung, was die Distanzierungsforderung gegen einzelne betrifft. Aber wir schaffen es vielleicht einfach nicht ohne die stärkere Unterstützung durch Muslime. Distanzieren und Verurteilen sind irgendwie rituell und m. E. nicht wirklich zielführend. Zumal das durchaus auch sehr unvollständig bleiben kann: Muslimische Herrscher morden und foltern ständig. Es trifft zwar auf Protest, aber wo immer diese Religion herrscht, ist keiner wirklich sicher vor ihr. Wenn man diesen Glauben ernst nimmt, hängt man automatischmit drin in einer gewissen Akzeptanz des konkreten, alltäglichen Problems der Unfreiheit bis hin zu Schikane und Gewalt. Das ist leider den Texten immanent. Ja, auch dem alten Testament, aber das haben wir ja dann doch schon etwas überwunden. Wenn Muslime, die ihre eigene Religion nicht ganz ernst meinen, unsere einzige Hoffnung sind, dann Nacht Mattes.

        • @Devil's Advocate:

          Das mit dem "unpolitischen" nehme ich Ihnen nicht ab.

          Als Erdogan hier in Deutschland war sah man etwas ganz anderes - und dann wählten Leute die hier in Demokratie ihre Landsleute in der Türkei in eine Autokratie muslimischer Ausrichtung.

      • @Jim Hawkins:

        Zählen Sie die und setzen Sie sie in Relation zu der Anzahl derer, die da nicht stehen.

        • @Volker Maerz:

          genauso so macht es das RKI......