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Hitzewelle in NordamerikaIt’s the Klimawandel, stupid

Susanne Schwarz
Kommentar von Susanne Schwarz

Eine neue Studie belegt: Die Erderwärmung macht Hitzewellen weltweit wahrscheinlicher. Der Klimawandel ist längst eine reale Bedrohung.

Nach Hitzewelle: eine Feuerwalze wütete über dem westkanadischen Ort Lytton Foto: Darryl Dick/ap

A bstrakte Sachen stellt sich jeder ein bisschen anders vor. Gerechtigkeit zum Beispiel. Göt­t:in­nen wahrscheinlich auch. Selbst ein einfaches Wort wie Tisch erweckt bei dem einen das Bild einer reich gedeckten Tafel, bei der nächsten das einer kleinen Ablage. Beim Klimawandel scheinen die Bilder besonders weit auseinanderzuliegen.

Manche Po­li­ti­ke­r:in­nen stellen ihn sich wohl ungefähr wie einen Staubsaugervertreter vor. Der klopft vorsichtig an, dann kann man bei einer Tasse Kaffee endlos über Preise und Lieferzeiten verhandeln. Ein bisschen nervig, na klar, aber irgendwann geht er schon wieder.

Dass der Klimawandel ganz anders aussieht, legt die gegenwärtige Wirklichkeit leider allzu deutlich offen: In das westkanadische Dorf Lytton kam er in der vergangenen Woche zum Beispiel als Feuerwalze. Fast der gesamte Ort brannte nieder, mindestens zwei Menschen starben. Der Brand wurde begünstigt durch eine extreme Hitzewelle, die im Westen Kanadas und im Nordwesten der USA herrschte und Hunderte Hitzetote forderte. In Lytton hatte man zuvor 49,6 Grad Celsius gemessen. Absoluter Rekord in Kanada.

Da hört man diejenigen, deren Weltbild in einer Zeit verhakt ist, in der es noch Staub­sauger­ver­tre­te­r:in­nen gab, direkt fragen: Kann man sich überhaupt sicher sein, dass das jetzt der Klimawandel ist? Kurz gesagt: Ja. Laut dem Weltklimarat IPCC hat der Klimawandel Hitzewellen mit „hoher Zuverlässigkeit“ in den meisten Regionen schon jetzt häufiger und intensiver gemacht. Dass es generell schon merkliche Auswirkungen gibt, ist eigentlich auch kein Wunder, schließlich hat sich die Erde schon um rund 1,2 Grad erhitzt.

Die Kli­ma­to­lo­g:in­nen der Forschungsgruppe World Weather Attribution haben nun aber in einer Schnellstudie noch mal ganz genau hingeguckt und ermittelt: Die vom Menschen ausgelöste Erderhitzung hat die Hitzewelle in Nordamerika mindestens 150-mal wahrscheinlicher gemacht. Anders gesagt wäre sie ohne Klimawandel „praktisch unmöglich“ gewesen. Die Zeiten, in denen der Klimawandel abstrakt war, sind leider vorbei.

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Susanne Schwarz
Leiterin wirtschaft+umwelt
Jahrgang 1991, leitet das Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.
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71 Kommentare

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  • "Dass der Klimawandel ganz anders aussieht"

    Letzt hat ein Meterologe ein schönes Bild gebracht: letzte Eiszeit: global 4 Grad kälter (natürlich in Europa viel kälter, aber wir reden ja auch bei Klimawandel nicht von lokal 2 Grad sondern vom globalen Mittel!)



    Wie sah es da hier aus? Richtig!, teilweise mehrere 100m dicke Eischilde - nicht nur in Norwegen/Schweden, nein hier! Rheingraben, Schwäbische Alb, You name it.

    So sehen 4 Grad weniger aus. Jetzt stellt euch vor wie 2 Grad mehr aussehen. Das wird kein bischen wärmerer Sommer! bereits bei 1,5°C werden 95% aller Korallen absterben: das ist die Kinderstube des Meeres. 1,5°C oder mehr (globales Mittel!) und es wird keinen Fisch mehr geben. Wieviel 100Mio Menschen ernähren sich heute noch aus dem Meer?

    Wie gesagt, nur mal so als Denkanstoß

    • @danny schneider:

      Zudem sollte man auch nicht übersehen, dass die Temperatur gegenüber vorindustriellen Zeiten bereits um rund 1° gestiegen ist und, dass die in Paris vereinbarte 1,5°-Marke ein Ziel ist, dass selbst bei Umsetzung aller angekündigten Maßnahmen noch in sehr, sehr weiter Ferne ist. Selbst das Umweltbundesamt rechnet mit einer "Mittlere[n] Temperaturzunahmen von 1990 bis Ende des 21. Jahrhunderts um 1,0 bis 5,5 Grad Celsius" Und nach Hochrechnungen des IPCC wird die 1,5° Marke ausgehend von der derzeitigen Erwärmung bereits im Jahr 2040 überschritten.



      www.umweltbundesam...nderungen-bis-2100



      www.ipcc.ch/site/a...e_barrierefrei.pdf

  • "Die vom Menschen ausgelöste Erderhitzung hat die Hitzewelle in Nordamerika mindestens 150-mal wahrscheinlicher gemacht."

    Natürlich kann und muß man über alle möglichen Faktoren, die das Erdklima bestimmen, offen diskutieren (dürfen).



    Wer der Auffassung ist, dass ein Klimawandel zu großen Teilen durch den Menschen verursacht ist, muß das überzeugend belegen.



    Es bleibt aber eine Hypothese, da anders als z.B. in der Virologie (Biochemie) keine Experimente/Studien unter Laborbedingungen möglich sind.

    (Wer hat schon hundert Planeten im Labor...)

    Man sollte diesen "Hypothesen"-Charakter dieses Forschungsgebietes als seriöser Wissenschaftler immer kommunizieren.



    Gerade dies wird mir aber von den (Potsdamer) Klimaforschern viel zu wenig getan.



    Sie treten (auch völlig anders als z.B. die Virologen) rechthaberisch, fordernd und politisch motiviert auf.

    Aus meiner akademischen Erfahrung heraus bin ich bei solchen "Wissenschaftlern" äußerst vorsichtig.

    • @drafi:

      > Es bleibt aber eine Hypothese, da anders als z.B. in der Virologie (Biochemie) keine Experimente/Studien unter Laborbedingungen möglich sind.

      So gesehen wäre es auch eine Hypothese, dass es mal Dinosaurier gab, da dies nicht experimentell bestätigt wurde. Oder die Sache mit der Plattentektonik und den Erdbeben - da gibt es kein Experiment, dass ein Erdbeben erzeugt und so die Theorie nachweist.

      Meteorologie wäre dann gar keine Wissenschaft, weil Meteorologen ja kein Wetter machen, nur Vorhersagen mittels Modellen.

      Scheint mir aber, sie sind nicht auf dem Laufenden für die in verschiedenen Bereichen verwendeten Methoden.

    • @drafi:

      "Wer der Auffassung ist, dass ein Klimawandel zu großen Teilen durch den Menschen verursacht ist, muß das überzeugend belegen."



      In der Wissenschaft besteht in der Frage seit Jahrzehnten Einigkeit. Wer immer noch Belege fordert, offenbart damit lediglich, dass er nicht bereit ist die längst vorhandenen, x-fach überprüften und bestätigten zur Kenntnis zu nehmen.



      "In Villach (Österreich, 1985) waren sich die Wissenschaftler aus aller Welt erstmals darin einig, daß sich die globale Durchschnittstemperatur in Erdbodennähe erhöhen wird. Konsensfähig war auch, daß die durch Menschen verursachte Zunahme der Konzentrationen klimarelevanter Treibhausgase in der Atmosphäre [...], zur Temperaturerhöhung führt."



      dserver.bundestag....11/032/1103246.pdf



      Die regelmäßigen IPCC-Berichte befassen sich ebenfalls mit der Frage der Anthropogenität, ebenso wie diverse andere Institutionen. Dem PIK pauschal mangelnde Seriosität und Neutralität zu unterstellen ist dann doch ein recht offensichtlicher Weg um zu leugnen was in der Forschung seit Jahrzehnten als gesichert gilt.



      "(Wer hat schon hundert Planeten im Labor...)



      Man sollte diesen "Hypothesen"-Charakter dieses Forschungsgebietes als seriöser Wissenschaftler immer kommunizieren."



      Demnach wäre eine Evidenz nach ihrer Vorstellung ja grundsätzlich unmöglich, weil diese eben reproduzierbar im 1:1-Experiment unter identischen Bedingungen erwiesen werden müsste. Ohne einen so ebrachten Beweis gibt es dann keine gesicherte Grundlage um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das Ergebnis: Wir werden das von ihnen geforderte Experiment mit potentiell tödlichem Ausgang an uns selbst durchführen.

    • @drafi:

      Wären Sie Wissenschaftler würden Sie nicht solche offensichtlichen Nebelkerzen werfen. An diesem Punkt ist der menschengemachte Klimawandel so sicher wie die Evolution. Auch das eine Theorie. Wir sind in beiden Fällen weit jenseits von Hypothesen, die Daten sind eindeutig. Es gibt natürlich graduelle Differenzen zwischen Modellen, aber über die Grundlagen herrscht einstimmiger Konsens.

  • Man sollte bei aller Panik nie vergessen, dass wir hier in Polarkreisnähe leben und zu den Gewinnern einer Klimaerwärmung gehören.



    Alle flüchten im Sommer in den Süden, um mal echte Wärme zu spüren. Und wenn die Wärme zu uns kommt, dann soll das ein Problem sein?



    Umgestellt werden muss die Landwirtschaft (andere Pflanzen und plötzlich 3 Ernten) und auch die Infrastruktur.



    Im Endeffekt wird Deutschland zu Italien.

    • @PS007:

      Nur nützt die Chance auf eine dritte Ernte eher wenig wenn gleichzeitig ein Drittel der Anbauflächen verloren geht weil die Nordseeküste bis auf die Linie Hannover-Berlin vorrückt. Und dass die Ernte auf den verbleibenden Flächen durch dauerhafte Trockenheit verdorrt oder von Starkregen weggespült wird dürfte sehr(!) viel wahrscheinlicher sein, als die Chance auf ein klimawandelbedingtes dolce vita mit Spreewälder Oliven und Chianti aus dem Harz.

    • @PS007:

      Gerade West- und Nordeuropa könnte eine der Regionen sein, die am krassesten von der Klimaveränderung betroffen ist. Der wesentliche Grund, dass wir hier ein milderes Wetter haben als in Alaska ist nämlich der Golfstrom als Teil der Nordatlantischen Zirkulation, und die könnte sich aufgrund des Klimawandels deutlich abschwächen oder gar zum Erliegen kommen. Wir wissen heute zumindest, dass der Golfstrom weit weniger konstant ist, als es früher gedacht war.

      Davon abgesehen ist der Klimawandel im Detail ein nichtlinearer und chaotischer Prozess. Ähnlich wie bei einem Feuer kann man durchaus sagen, was im Großen und Ganzen passiert, aber man kann was im Detail passiert weder kontrollieren noch vorhersagen.

    • @PS007:

      Ich hoffe, Sie haben nicht die Dürresommer, Grundwasser- und Gewässertiefstände samt Ernteausfälle usw. vergessen?! " Im Endeffekt wird Deutschland zu Italien." - das klingt doch so recht beschönigend und verharmlosend. Zumal es ja nicht nur um Klimaveränderungen hier geht sondern um den globalen Rahmen. Wie aktuell sichtbar betrifft das nicht nur den Bereich um den Äquator und insbesondere Afrika sondern offenbar auch Nordamerika - Flächenbrände und Hitzewelle. Verschlechterungen von Lebensbedingungen vor Ort zwingen Menschen zur Flucht und Umsiedlung. Das ist jetzt bereits akut. Migrationsziel ist u.a. Deutschland, von dem sich ein gesellschaftlicher Teil meint, sich rassistisch, nationalistisch und kapitalistisch dagegen wehren zu können/dürfen/müssen - siehe u.a. AFD.

      • @Uranus:

        Dürresommer gibt es immer mal wieder, aber auch das Gegenteil. Die letzten Tage hat es in meiner Gegend überwiegend geregnet, heute sogar besonders viel. 2018 war es extrem trocken und heiß, aber die drei Sommer danach im Vergleich dazu kühler und wechselhafter.

        • @Jan:

          Sicher gibt es die immer wieder. Bei Klimabetrachtungen geht es allerdings um Tendenzen bzw. Temperaturentwicklungen über längere Zeiträume hinweg. Und diesbezüglich wird von Klimawissenschaftler*innen seit einer Weile bereits eine starke Erwärmung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums festgestellt - von menschengemachten Treibhausemissionen verursacht. Das ist klimawissenschaftlicher Konsens seit den 1980ern. Die Prognosen und Modelle werden nur noch genauer. Die kürzlichen Entwicklungen bestätigen leider die Worst-Case-Szenarien der Klimawissenschaftler*innen.



          Die kürzlich medial beleuchtete Klimaerhitzung in Nordamerika hat übrigens eine längere Geschichte:



          "Klimawissenschaftler Jason Smerdon von der Columbia Universität spricht im Skype-Interview von einer "Mega-Dürre" und erklärt: "Wir definieren Mega-Dürren als Trockenperioden, die länger als zwei Jahrzehnte dauern. Im Vergleich zu vorangegangen Dürren ist dies die zweitschlimmste Trockenperiode in den letzten 1000 Jahren."



          Im Jahr 2000 hat die Wasserkrise begonnen. Knapp 50 Prozent der Ursachen könnten auf die globale Erderwärmung zurückgeführt werden, sagt der Klimaforscher. Konkret heißt das unter anderem: Verantwortlich sind die geringe Schneeschmelze und vor allem die steigenden Temperaturen."



          www.tagesschau.de/...irtschaft-101.html

        • @Jan:

          "Die letzten Tage hat es in meiner Gegend überwiegend geregnet, heute sogar besonders viel."



          Man sollte Wetter und Klima schon auseinander halten.



          Und nätürlich gibt es Schwankungen und auch mal wieder feuchtere Jahre, ABER das Problem ist die kontinuierliche Verschiebung des Mittelwertes dieser Schwankungen, genauso wie die größer werdenden Schwankungen um diesen Mittelwert herum.



          "Die Proben aus den Jahren 2015 bis 2018 offenbarten aber zudem, dass die Dürrebedingungen der vergangenen Sommer weitaus gravierender waren als in den 2100 Jahren zuvor."



          "Geht der Klimawandel ungebremst weiter, wird mit einer starken Risikozunahme in Bezug auf Trockenheit und deren Folgen gerechnet. Eine globale Erwärmung um weitere drei Grad Celsius würde zum Beispiel für Teile Südwestdeutschlands gegenüber dem Zeitraum 1971 bis 2000 eine Verdoppelung der Zeiten unter Dürre bedeuten."



          "Mit der Erwärmung der Atmosphäre steigt eindeutig das Potential für extreme Wetterereignisse."



          www.helmholtz.de/e...und-heiss-wie-nie/



          www.geo.de/natur/o...-nie-30434352.html



          www.helmholtz-klim...-und-starkregen-zu



          www.climate-servic...emwetter_final.pdf

  • Schwierig sind da auch Hinweise wie "so heiss wie seit 1931 nicht mehr", weil man mit diesen Momentvergleichen suggeriert, dass das schom immer mal vorgekommen ist und normal ist.

    Tatsächlich hat die Häufigkeit der Extremereignisse deutlich zugenommen und die Wirkung summiert sich, z.B. indem die Böden tief austrocknen und ganze Wälder absterben oder abbrennen. DAS erholt sich dann nicht mehr mit dem nächsten Regen oder kühleren Winter.

    Im Gegenteil: ungeschützter, harter Boden und Starkregen addiert sich zu Überschwemmung und Erosion. Die Folgen verstärken sich gegenseitig.

  • "Ein Beispiel finde ich besonders frappierend, um die Sicherheit zu illustrieren, mit der die Erwärmung menschengemacht ist:



    Hier die Liste der 10 wärmsten Jahre seit 1880:



    de.statista.com/st...n-jahre-seit-1880/"

    Wo beweist die Liste, dass die Erwärmung menschgemacht ist?



    Keine Angst, ich bin kein aluhuttragender Klimawandelleugner aber die meiste Kritik, die ich im Netz lese, leugnet nicht den Klimawandel an sich, sondern die Behauptung, er sei menschgemacht. Die meinen, die Erderwärmung hätte auch mit einer abklingenden kleinen Eiszeit (die es wohl 1880 noch gab) und z.B. mit Sonnenaktivitäten u. v. m. zu tun.



    Wie gesagt, ich gehöre nicht zu dieser Klientel aber trotzdem beweist Ihre Statistik nur einen Temperaturanstieg, nicht deren Ursache.

    • @Stefan L.:

      Die kombinatorische Rechnung widerlegt also die Annahme, dass das was beobachtet wird, rein zufällig sein kann.

      Um die plausible, durch Modelle und Physik sehr gut gestützte Hypothese, dass die zunehmende Erwärmung auf den Anstieg des CO2 zurück zu führen ist, zu widerlegen, müssten die Zweifler ein besseres Modell vorlegen, was die Beobachtungen schlüssig auf andere Weise erklärt. Das wird aber kaum möglich sein, denn die Indizienkette vom Auspuff der Autos über das auf Mouna Kea gemessene CO2 und die Reflektion der IR-Strahlung bis hin zu den gemessenen Temperaturen und ihr Vergleich mit komplexen klimatischen Modellen ist praktisch lückenlos.

    • @Stefan L.:

      "Ich bin kein Klimaleugner, aber ..."



      Aha.

      • @Uranus:

        Da habe ich mich leider unklar ausgedrückt. Die meiste Desinformatiom im Netz leugnet bisher einfach die Existenz des Klimawandels. Das liegt vielleicht daran, dass der Klimawandel als Folge menschlicher Aktivität und des Anstiegs des CO2 bereits im *vorletzten Jahrhundert* von Svante Arrhenius vorhergesagt wurde.

        • @jox:

          "Durch Einwirkung des erhöhten Kohlensäuregehaltes der Luft hoffen wir uns allmählich Zeiten mit gleichmäßigeren und besseren klimatischen Verhältnissen zu nähern, besonders in den kälteren Teilen der Erde." [Svante Arrhenius, 1859 - 1927, Physiker und Chemiker]

          Svante Arrhenius hat das wahre Problem allerdings nicht verstanden. Aber das ist einem Menschen des 19. Jahrhunderts auch nicht vorzuwerfen - auch wenn er Physiker und Chemiker war. Wenn Politiker im 21. Jahrhundert aber immer noch nicht auf Klimaforscher hören, wie z.B. auf Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, und wie der CDU-Kanzlerkandidat Laschet sogar die Dummheiten der AfD noch wiederholt, dann ist das mehr als bedenklich, besonders wenn man sich die CO2-Konzentration anschaut, die von Jahr zu Jahr mehr ansteigt. Im April 2021 wurde am Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii erstmals eine CO2-Konzentration von mehr als 420 ppm gemessen.

      • @Uranus:

        "Aha."

        Wollen Sie mir unterstellen, ich sei ein Klimaleugner oder Verharmloser?



        Ich habe lediglich darauf hingewiesen, das der Statistics-Link die Zunahme der Erwärmung dokumentiert aber nicht deren Ursache beweist, was JOX aber behauptet.



        Lesen hilft!

        • @Stefan L.:

          Welche nicht-anthropogenen Ursachen wurden denn nicht bereits eingehend überprüft und widerlegt?

          "If it looks like a duck, and quacks like a duck, we have at least to consider the possibility that we have a small aquatic bird of the family Anatidae on our hands.”



          -- Douglas Adams: "Dirk Gently’s Holistic Detective Agency"

        • @Stefan L.:

          Entschuldigung. Da habe ich ungenau gelesen.

  • RS
    Ria Sauter

    Ist doch alles seit Jahren bekannt.



    Bei jeder neuen Hitzewelle geht der Schrecken von vorne los.



    Es ändert sich aber nichts und der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Er ist schon mitten unter uns.



    Wir diskutieren weiter, fröhlich unserem Ende entgegen. und Seiten auf Politiker:innen, die das lösen sollen.



    www.zdf.de/nachric...imaschutz-100.html

    Wenn es nicht so traurig wäre , gäbe es einen Lachanfall.

    • @Ria Sauter:

      > Es ändert sich aber nichts und der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.

      Es ist ein destruktiver Prozess. Wir können nicht mehr kontrollieren, was geschieht, und kaum etwas rückgängig machen, aber wir können sehr wohl immer noch sehr massiv Einfluss nehmen. Denn je länger wir zögern, umso größer wird der Schaden, und er wächst aufgrund der nichtlinearen Wirkungen und Dominoeffekte immer schneller.

      • RS
        Ria Sauter
        @jox:

        Sie sind ein Optimist.



        Mir fehlt der Glaube an wirkungsvolles Handeln.

        • @Ria Sauter:

          > Sie sind ein Optimist.



          >



          > Mir fehlt der Glaube an wirkungsvolles Handeln.

          Nur, sehen Sie, genau solche Meinungen würde die fossile Ölindustrie an einem Punkt wie jetzt verbreiten: Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen, also leugnet man als nächstes, dass man was tun kann.

          Außerdem bin ich so gesehen eher kein Optimist. Aber eines, woran ich glaube, ist das es eine Frage der MenschenWÜRDE ist, etwas zu tun und zu versuchen die Lage zu verbessern. Genauso wie es Würde ausmacht, einem Armen nicht das Essen wegzunehmen.

          In gewisser Weise sogar noch mehr als Menschenwürde.... wir sind die Vertreter intelligenten Lebens auf dem Planeten. Das gibt es vielleicht irgendwoanders im Universum auch, aber es ist definitiv etwas ganz Besonderes. Deswegen meinen ja auch alle Religionen, dass das Leben etwas Besonderes und Schützenswertes ist. Ich bin nicht religiös, aber ich finde, an dem Punkt ist was dran.

          Wir sind also intelligentes Leben das möchte, dass es weiter geht, mit der Intelligenz und dem Leben auf diesem besonderen, schönen, und einzigartigen Planeten. Wenn sie so wollen und mir erlauben, große Worte zu benutzen, brauchen wir jetzt Liebe und Mut.

          Wir stehen in der großartigen Tradition eines mutigen Schwefelbakteriums, das einmal aus einem Unterwasservulkan hervor kam und etwas neues gemacht hat. Es ist eines unserer Vorfahren (Richard Dawkisn hat da ein tolles Buch drüber geschrieben, "Geschichten vom Ursprung des Lebens").

          Was ich meine, es wäre ziemlich beschämend, wenn wir mit so großartigen und stolzen Ahnen rein nichts versuchen. Es wäre eine Leugnung unserer Lebendigkeit, die uns mit allem was lebt auf der Erde verbindet. Und auch unserer Intelligenz.

          Verstehen Sie?

    • @Ria Sauter:

      Was ist das denn für ein unverschämtes Interview in einem öffentlich-rechtlichen Sender?



      Ständig wird die Frau von dem Mann unterbrochen - gelebter Sexismus ohnegleichen!



      Zudem eine ganz klare Meinung der "Journalisten" (sorry, aber mit DEM Verhalten hat er diese bezeichnung wirklich nicht verdient!), die in einem Kommentar angebracht wäre, in einem Interview in einem öffentlich-rechtlichen Sender aber ganz sicher nicht!



      Zum Kotzen!

      • RS
        Ria Sauter
        @Mainzerin:

        Was hat das mit dem Thema zu tun?



        Beide sind eine völlige Fehlbesetzung.

  • Danke für den Artikel.

    Ein Beispiel finde ich besonders frappierend, um die Sicherheit zu illustrieren, mit der die Erwärmung menschengemacht ist:

    Hier die Liste der 10 wärmsten Jahre seit 1880:

    de.statista.com/st...n-jahre-seit-1880/

    Alle diese Jahre unter diesen 10 wärmsten sind seit 2005, neun sind seit 2010, und 8 sind seit 2013.

    Die 8 wärmsten Jahre seit 1880 sind nämlich 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, und 2020.

    Wie wahrscheinlich ist es, dass dies durch Zufall passiert, wenn man gasnz neutral annimmt dass die kalten und warmen Jahre im Normalfall zufällig verteilt sind?

    Nun, ein Gedankenexperiment: Die Jahre seit 1880 bis 2020 sind 140 Jahre. Man schreibe auf 140 Lose die Zahlen von 1 bis 140, stecke die alle in einen Sack, und zieht zufällig 8 Lose daraus.

    Wie wahrscheinlich ist es, dass man in den gezogenen Losen genau die Zahlen von 132 bis 140 hat? Das kann man durch Kombinatorik berechnen und angeben. Die Wahrscheinlichkeit berechnet sich grob aus den Binominalkoeffizienten, und im Ergebnis ist sie sie weit, weit geringer als die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige im Lotto zu gewinnen, nämlich 1 : 2985733783935 .

    (Rechnung: www.lern-online.ne...effizient-rechner/ )

    Im Detail ist es alles natürlich viel komplexer, aber als Abschätzung ist es vielleicht ganz hilfreich.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @jox:

      „Man schreibe auf 140 Lose die Zahlen von 1 bis 140, stecke die alle in einen Sack, und zieht zufällig 8 Lose daraus. Wie wahrscheinlich ist es, dass man in den gezogenen Losen genau die Zahlen von 132 bis 140 hat? [....] aber als Abschätzung ist es vielleicht ganz hilfreich.“



      Ich altes Schaf habe verstanden, dass die warmen Jahre in Folge wohl eher einen Trend kenntlich machen, als dass sie das Zufallsergebnis einer Lotterie „8 aus 140“ sind. Für den Matheunterricht gewiss interessant. Aber Trends gab es in den letzten tausenden Jahren immer und Klimaentwicklung ist keine Lotterie. Ich schließe mich allerdings der Meinung an, dass der aktuelle Trend stark durch die Menschheit beeinflusst wurde. (btw. 132-140 sind 9 Lose, 2013 - 2020 sind 8 Jahre - scnr)

  • Klar liegt es an der menschengemachten Beeinflussung des Klimas. Wer das bestreitet, ist nicht satisfaktionsfähig, wie es einstens hiess. Nur ist das Resultat des menschlichen Wirkens ein zufälliges, nicht zielgerichtetes.



    Auftritt Klimaschützer. Hier nun erleben wir dermassen viele alchimistische Quacksalberei, dass es schwer ist, den Versprechung eines gezielten Umsteuerns Glauben zu schenken. Deutsche Beispiele gefällig: Alte Häuser obszön teuer in Sondermüll einpacken. Ökobilanz nicht mal eindeutig. Hoffentlich positiv. Blechdosen für Geldsäcke obszön hoch bezuschussen. Ökobilanz will man schon gar nicht wissen, da in der entscheidenden nahen Zukunft nur mit happigem Anteil von fossiler und Atomenergie nutzbar. Einsteckhybride, gern über 50.000 € teuer, werden gefördert, ohne dass jemand zugibt, dass sie im Alltag hauptsächlich mit voller Dieselkraft vorankommen. Wer da nicht auf Prinzip Hoffnung setzt, ist schnell als "Leugner" abgestempelt.



    Welchem Götzen opfern wir eigentlich mit dem teuren Strom? Musste wirklich jeder Landwirt in SH zum Millionär werden? Wenn's der Klimarettung dient, möchte man einen alten Kommunarden paraphrasieren. Ja Greta, keine Sorge, mich hat die nackte Panik schon lange ergriffen beim Anblick des Grünen neuen Deals, der nicht fassbare Summen kostet für weitgehend aus dem hohlen Bauch geplante Vorhaben. Geld, das in der armen Welt ein Vielfaches an Wirkung erzielen würde. Für das Klima, aber hauptsächlich und nicht weniger dringend, für die Menschlichkeit. 700 Millionen Menschen hungern! Nicht weniger sind ohne Bildung, Toiletten, Krankenhäuser. Sie werden hoffentlich wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass wir Strohhalme verbieten, Demeterrübchen essen und täglich unter Trennungsschmerzen leiden bei der Umwandlung unserer teuren Konsumartikel in Wertstoffe.

    • @naichweissnicht:

      > Nur ist das Resultat des menschlichen Wirkens ein zufälliges, nicht zielgerichtetes.

      Der Wandel hat aber eine klare Richtung, die zwar nicht gewollt ist aber bisher in Kauf genommen. Und der schlimmste Teil der Zerstörung des Klimas kommt von ganz wenigen Unternehmen.

      Was Massnahmen zum Klimaschutz angeht - es ist durchaus angemessen, darüber zu streiten, was wie viel nützt. Ich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass Wärmedämmung von Altbauten nicht effizient wirkt, schließlich verbrauchen Neubauten ja auch Ressourcen wie Zement, die zum CO2 Austoss bei tragen.

      Ein Umsteuern wird sehr real gebraucht, und dann macht es auch Sinn einen New Deal zu diskutieren - Roosevelts New Deal war übrigens eine ausgesprochene Erfolgsgeschichte, wie der Marshall Plan für Deutschland - und er hat /tatsächlich/ den Benachteiligten und Armen geholfen.

      de.wikipedia.org/wiki/New_Deal

      Die Subventionen von E-Autos, bevor man das Potenzial des effizienteren und billigeren ÖPNV ausschöpft, kann man sehr wohl kritisieren.

      Und Greenwashing und Symbolpolitik, wie die "Kompensation" von Flugemissionen helfen auch nicht weiter, geschenkt.

      Aber um zu diskutieren welche Maßnahmen nützen, muss man nicht die Klimaschützer diffamieren.

      Und die Armut in der Welt als Argument gegen Klimaschutz anzuführen ist Whataboutism erster Güte. Der Klimawandel wird, wie die Pandemie, oft die Armen zuerst und am stärksten treffen. Klimaschutz hilft auch ihnen. Und das ist kein Argument, Ungleichheit nicht zu reduzieren wo immer es geht und ungerechte Strukturen zu beseitigen.

      • @jox:

        " Ich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass Wärmedämmung von Altbauten nicht effizient wirkt, schließlich verbrauchen Neubauten ja auch Ressourcen wie Zement, die zum CO2 Austoss bei tragen."

        Gemeint sind Styropor-Dämmungen, als Verbundsystem verklebt. Denn die Entsorgungsprobleme werden gross sein, sehr gross: die ganze Aussenhaut einschliesslich der Wandbaustoffe sind dann komplett Sondermüll, eine saubere Trennung unmöglich.



        Das kann durchaus energetisch nach hinten losgehen.

        Man kann mit Styropor auch verträglich dämmen, ich hab eine Werkstatt "trocken" gedämmt, also nicht verklebt, somit 100% trennbar und recyclebar. Wobei Styropor natürlich nicht toll ist von der Umweltverträglichkeit, klar.

      • @jox:

        Vielen Dank JOX!



        Super Beitrag!

  • Wenn man Politiker:innen schreibt, muss man dann nicht auch Klimatologen:innen schreiben, oder Politik:innen?

    Wann hört dieser Unsinn endlich auf?

    • @EDL:

      Nicht bevor Sexismus und Diskriminierung überwunden sind.

      • @Ingo Bernable:

        Sexismus und Diskriminierung sind nicht durch Sprache entstanden, sie werden auch nicht über Sprache verschwinden. Nicht mal im Entferntesten. Symptome bekämpfen, anstatt Ursachen anzugehen, ist ein Übel unserer Zeit ...

        • @EDL:

          Ich habe ja mit keine Wort gesagt, dass man sonst nichts tun soll. Natürlich wird die Verwendung geschlechtergerechter Sprache allein, zB das Pay Gap nicht verschwinden. Aber um immer wieder in Erinnrung zu rufen wie groß die Probleme immer noch sind und wieviel sich noch ändern muss ist es dennoch notwendig. Symbolpolitik sehe ich eher bei jenen die meinen es würde genügen mal ein Antidiskriminierungsgesetz zu erlassen, dass auf die alltäglichen Belästigungen und Herabwürdigungen absolut Null Einfluss hat, und glauben, dass das Thema damit erledigt sei.

        • @EDL:

          Naja solange es nicht überwunden ist, werden eben eine Vielzahl von Punkten aufgenommen um dies zu überwinden. Die Sprache ist dabei nur eine von vielen. Und für manche schon gar zuviel..

  • Manche Aspekte zum Klimawandel werden meiner Meinung nach in der öffentlichen Diskussion zu wenig beachtet:



    1.) Es gibt nicht nur Verlierer sondern auch Gewinner des Klimawandels. Das ist im Grunde völlig klar, wenn sich Niederschlagsgebiete ändern oder wenn es in Gegenden wärmer wird die z.B. für den Ackerbau bisher zu kalt waren. Russland könnte z.B. dazu gehören, in Teilen Chinas könnte es mehr Niederschläge geben und sogar Teile der Sahara könnten profitieren. So genau ist es wohl noch nicht untersucht, aber die Vorstellung, daß es nur Verlierer gibt ist wohl falsch.



    1.) Das größte Problem, bezogen auf die Zukunft, ist der zukünftige CO2 Ausstoß pro Mensch in sich grade entwickelnden Ländern.



    Die Bevölkerung im Westen schrumpft und damit tendenziell auch der absolute Ausstoß.



    Die Bevölkerung in anderen Teilen der Welt aber wächst und insbesondere wächst dort der CO2 Footprint pro Mensch. Das ist aus Sicht der dortigen Menschen völlig legitim, warum sollten sie verzichten ? Aber aus der Sicht der globalen CO2 Bilanz ist es verherent, denn damit wird der Footprint pro Mensch aus dem Westen absehbar in Zukunft kaum noch eine Rolle spielen. Selbst wenn wir uns massiv einschränken, würde die Gesamtsumme Co2 doch stark wachsen.

    • @Paul Rabe:

      Auch wenn vielleicht punktuell manche Regionen von einem veränderten Klima profitieren mögen ist relativ klar absehbar, dass es sich nicht um ein Nullsummen-Spiel handelt, sondern, dass es sehr viele Verlierer und nur sehr wenige Gewinner in diesem 'Spiel' geben wird. Einfach weil für regional positive Auswirkungen sehr viele Faktoren glücklich zusammenkommen müssen, eine negative Entwicklung aber schon durch eine Veränderung ausgelöst werden kann. Von steigenden Temperaturen könnte die Landwirtschaft in DE grundsätzlich profitieren, wenn diese aber, wie in den letzten Jahren, von anhaltender Trockenheit begleitet werden sind die 'positiven' Auswirkungen bedeutungslos. Und ein in Sibirien aufgetauter Permafrost düfte als Siedlungsgebiet für Malariamücken deutlich interessanter sein als für Menschen, von den dabei freigesetzten Methanmassen ganz zu schweigen.

    • @Paul Rabe:

      Zu 1: Die Tundragebiete in Russland und China sind ganz schlicht ungeeignet für Ackerbau, es handelt sich weitestgehend um Histosole (de.wikipedia.org/wiki/Histosol). Wohingegen Zentralchina zur Wüste werden wird.



      Und was die Sahara angeht: Manche Modelle zeigen für Teile der Südsahara steigende Regenmengen. Für Ackerbau benötigt es aber eine gewisse Fruchtbarkeit der Böden. Die es dort nicht gibt.

    • @Paul Rabe:

      > 55 Länder der Welt verursachen in einem Jahr insgesamt weniger Emissionen als diese 1,9 Mio Tonnen CO2

      So einfach kann man es sich nicht machen. Zum einen, weil unser CO2 Budget praktisch aufgebraucht ist, wir also Dinge sehr sehr schnell ändern müssen - sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industriestaaten.

      Der andere Aspekt ist, dass der Ressourcenverbrauch der Industriestaaten nicht etwas höher ist, sondern obszön hoch, um Grössenordnungen höher als der vieler armer Länder.

      Nur ein Beispiel aus diesem Artikel über Tempolimits:

      taz.de/Debatte-ueb...grenzung/!5780771/

      - Ein Tempolimit von 130 auf Autobahnen würde nach Rechnung des Umweltbundesamts 1.9 Millionen Tonnen CO2 einsparen - pro Jahr.

      Nun sagen einige, der Beitrag Deutschland mache nichts aus, und 1.9 Millionen Tonnen seien vernachlässigbar. Irrtum: " 55 Länder der Welt verursachen in einem Jahr insgesamt weniger Emissionen als diese 1,9 Mio Tonnen CO2."

      Die Wahrheit ist also: Deutschland hat also einen sehr massiven Anteil an der Erwärmung und leistet einen weit überproportionalen Beitrag.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    "Eine neue Studie belegt: Die Erderwärmung macht Hitzewellen weltweit wahrscheinlicher."

    Hund beißt Mann. Wieviel CO2 hat diese Studie frei gesetzt.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Es ist relativ neu, dass man den Zusammenhang durch Modelle hart belegen kann.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Quasi nach Trumpscher Logik wer nicht testet hat auch keine Coronainfizierten? Ja dann...



      *facepalm*

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Daniel Drogan:

        Ne, nach der Logik:

        "Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Margarine Fett enthält".

  • @NOBODYS HERO

    "Überbevölkerung" und Bauboom wirken auf den Klimawandel primär über... Treibhauseffekt. Und dieser kommt in erster Linie von... CO2-Konzentration (wenn wir uns nicht, wie derzeit, dumm anstellen und über Erdgas für Methanlecks sorgen -- hallo Nordstream 2?).

    Wenn Sie also nicht Menschen umbringen wollen, dann führt eine Abmilderung der Klimawandelphänomene nur über einer Reduktion des Pro-Kopf-Abdrucks an CO2 (und erst recht anderer Treibhausgase).

    • @tomás zerolo:

      Nur, dass man dabei nicht vergessen darf, dass der "Fußabdruck" ein Mittelwert über die jeweilige Gesamtgesellschaft ist, und unabhängig von Wohlstand und politischem System die wohlhabendsten ~10% der Bevölkerung eines Staats rund 50% der Klimaschäden verursachen.

      Professor Steinberger aus Leeds hat vor ein paar Jahren angefangen, das Thema genauer zu untersuchen, und nach den ersten Studien fing sie an, sich offen als "Ökosozialistin" zu bezeichnen. Wenig verwunderlich angesichts der von ihr erhobenen Daten.

  • Der Artikel ist mir etwas zu undifferenziert. Es geht bei den Leuten doch nicht darum ob es den Klimawandel gibt, sondern ob er von Menschen gemacht, bzw. aufgehalten werden kann.

    Was in dieser Debatte viel zu wenig Beachtung findet ist die Überbevölkerung, der Bauboom und sonstige Wärmequellen auf der Erde. Der Fokus auf Co2 ist zwar richtig, aber m. E. nur die halbe Wahrheit. Wenn man alles mit einbezieht, kann man vlt auch die überzeugen, die glauben, daß wir nichts dagegen tun können.

    • @Nobodys Hero:

      Und - nur mal so gefragt - Welche Qualifikation in diesem Kontext besitzen Sie, um "die Überbevölkerung, der Bauboom und sonstige Wärmequellen auf der Erde" Als Ursache des Klimawandels benennen zu können?

    • @Nobodys Hero:

      > Der Fokus auf Co2 ist zwar richtig, aber m. E. nur die halbe Wahrheit.

      Das CO2 ist aber auf absehbare Zeit das Hauptproblem. Deswegen nützt es nichts, andere Probleme zu lösen, auch wenn das der Kohle-, Auto-, Öl- und Plastikindustrie sicher ganz recht wäre.

    • @Nobodys Hero:

      Der höchste Bevölkerungszuwachs ist in den ärmsten Ländern die auch gleichzeitig den geringsten Co2-Ausstoß haben. Den meisten Dreck produzieren die Länder mit geringen Bevölkerungszuwachs, die Reichen!

    • @Nobodys Hero:

      Ich halte das Schlagwort von der Überbevölkerung für wenig hilfreich. Zum Einen weil diese vermeintliche Grenze völlig davon abhängt anhand welcher Kriterien man es definiert. Geht man zB nach der Möglichkeit Menschen ernähren zu können, wäre eine Überbevölkerung sehr weit entfernt, allein mit den Lebensmitteln die zwar produziert aber verschwendet werden könnte man 2 Mrd. Menschen zusätzlich satt bekommen. Geht man aber von einem westlichen Lebensstil aus, wäre die Kapazität des Planeten längst überschritten.



      Zum Anderen läuft es auf eine Verschiebung des Problems und damit auch der Lösungsansätze hinaus. Problematisch ist nicht mehr der individuell zu hohe CO2-Ausstoß, sondern die Tatsache, dass es - angeblich - zu viele Menschen gibt. Die Lösung wäre dementsprechend nicht mehr den CO2-Ausstoß zu reduzieren, sondern dafür zu sorgen, dass die Menschen weniger werden, individuell kann dann jeder genauso dreckig weitermachen wie gewohnt. Besonders hässlich wird diese Perspektive wenn man sich vor Augen hält, dass Emissionen und Fertilitätsrate typischerweise negativ korrelieren.



      "Wenn man alles mit einbezieht, kann man vlt auch die überzeugen, die glauben, daß wir nichts dagegen tun können."



      Ich halte es für wenig plausibel anzunehmen, dass Menschen die schon wegen relativ harmloser Unbequemlichkeiten wie der Empfehlung ÖPNV zu nutzen oder weniger Fleisch zu essen den Aufstand proben, bereit sein werden mitzuziehen wenn man von ihnen die Abschaltung "sonstiger Wärmequellen" verlangt oder die Anzahl ihrer Kinder begrenzen möchte.

      • @Ingo Bernable:

        Die Bevölkerungsdichte und der CO2 Footprint im Westen sind besonders hoch. Damit ist erstmal klar WO auf der Welt die "Überbevölkerung" herrscht.



        Aber leider hilft diese Erkenntnis nicht, denn das kann man ja nicht mehr ändern.



        Was man, theoretisch, noch verhindern könnte ist die Entwicklung, daß der CO2 Footprint in anderen Ländern, wo die Bevölkerung derzeit noch wächst, auf einen ähnlich hohen Wert ansteigt wie wir ihn im Westen bereits haben.



        Das aber dürfte schwer sein, denn natürlich möchten auch diese, heute noch nicht geborenen, Menschen auch einen Lebensstandard haben der dem unsrigen entspricht.



        Wer sich den Gesamtprimär Energieverbrauch der Erde anschaut, der stellt schnell fest, daß dieser (knapp 600 Exajoule) zum allergrößten Teil auf fossilen Energieträgern beruht, das wird man nicht in wenigen Jahrzehnten global ändern können, das dürfte eher ein Vorhaben für Jahrhunderte sein.

        • @Paul Rabe:

          "Die Bevölkerungsdichte und der CO2 Footprint im Westen sind besonders hoch."

          Aber selbst dort ist letzterer in der Regel bei den ärmeren 50% der Bevölkerung nicht untragbar hoch.

          Andererseits ist er bei den reichsten 5-10% in Nigeria auch untragbar hoch.

          Klimakatastrophe verhindern erfordert Antikapitalismus - und damit ist nicht zwingend "Planwirtschaft" gemeint. Vietnam ist nicht trotz sondern wegen lowlevel-Marktwirtschaft an dem Punkt, wo sein Ressourcenverbrauch das langfristige Ressourcendargebot nicht übersteigt: die Kapitalistenklasse spielt dort einfach keine tragende Rolle. Das ist bereits ausrteichend.

        • @Paul Rabe:

          "denn natürlich möchten auch diese [...] Menschen auch einen Lebensstandard haben der dem unsrigen entspricht."



          Den werden sie nicht bekommen. Entweder weil sie mit den Folgen eines ungebremsten Klimawandels zu tun haben werden oder weil es den Menschen doch noch gelingt sich aus eigener Einsicht einzuschränken um genau das zu verhindern.



          "eher ein Vorhaben für Jahrhunderte"



          Der 'Knick' an dem die die CO2-Konzentration in der Atmosphäre deutlich zu steigen begann war etwa 1940. Es hat also deutlich weniger als Jahrhunderte gebraucht um in die heute Lage zu kommen. Dass man mit einem uneingeschränkten Wachstum in massive Probleme steuert weiß man seit dem Club of Rome-Bericht 1972, spätestens aber seit der Konferenz von Rio 1992. Es brauchte also nur rund 30-50 Jahre um das Problem zu erzeugen und zu erkennen, etwa genau so lange weiß man inzwischen was getan werden müsste ohne wirklich konsequent und wirkungsvoll zu handeln. Um das 1,5°-Ziel noch erreichen zu können bleiben, ausgehend von den derzeitigen Emissionen, weniger als 6,5 Jahre, für ein "Vorhaben für Jahrhunderte" ist schon längst keine Zeit mehr!

          • @Ingo Bernable:

            Ja, die Zeit den Klimawandel Für das 1,5° Ziel zu verhindern ist praktisch um, es ist komplett unrealistisch dass dies gelingt, Denn es ist eine sehr realistische Annahme dass auch die Menschen in Indien Afrika und Asien demnächst eher mehr Waschmaschinen, Autos und Warmwassererzeuger als weniger kaufen.



            Das ist die Realität und auch wenn sie uns nicht gefällt bringt es nichts die Realität zu ignorieren.



            Vogel Strauß Politik bringt nichts!

    • @Nobodys Hero:

      Sie wollen warten bis alle, die den Stand der Wissenschaft, der eindeutig feststellt, dass der Klimawandel von Menschen gemacht ist, aufhört zu leugnen, endgültig überzeugt sind?



      Und bis dahin nichts tun?



      Und dann feststellen, dass es erforderlich war, etwas zu tun, und wir es leider nicht getan haben?



      Bau und Wärme sowie der persönliche CO2-Abdruck von Menschen ist im Übrigen in die wissenschaftlichen Betrachtungen einbezogen.



      Hier tumb immer wieder "Überbevölkerung" als Problem zu beschreiben hilft keinen Schritt weiter. Es ist nicht wichtig, wie viele Menschen da sind, sondern wie viel CO2 - Ausstoß sie bewirken.



      Es sind die vergleichsweise wenigen Menschen in den hochkonsumierenden Ländern, die den Löwenanteil an CO2-Ausstoß bewirken und nicht etwa diejenigen, die in hohes Bevölkerungswachstum verzeichnen.



      Bei den wenigen den Konsum herunterzufahren bring den größten Effekt! Man muss es nur endlich tun.

      • @Life is Life:

        Schauen sie sich mal den Gesamtenergieverbrauch der Menschheit an, der beruht zu über 90% auf fossilen Energieträgern.



        Viele Menschen beginnen aber jetzt erst mit einer Entwicklung hin zu einer Lebensweise die wir schon lange kennen.



        Wollten sie wirklich auf ihre Waschmaschine oder ine warme Dusche verzichten ? Diese Menschen wollen das in Zukunft auch nicht.



        Was zeigt, es ist sehr unrealistisch zu glauben, daß die Menschheit in Zukunft weniger Co2 erzeugt.

        • @Paul Rabe:

          Hm, über 90% stimmt aber laut Wiki nicht mehr…bei 85% sind wir weltweit aber immer noch…

      • @Life is Life:

        Entweder antwortest du auf den falschen Text oder interpretierst etwas in meinen Text was ich nicht gesagt habe.

    • @Nobodys Hero:

      7000 WissenschaftlerInnen vom IPCC und insgesamt an die 100% aller mit Expertise sind sich einig, dass er anthropogen ist. Wer hier nicht differenziert, sind Sie! Meine Güte, wann rafft es endlich der letzte!

      • @Orwell1984:

        Ich glaube was Nobodys Hero zu sagen versucht (was auch recht eindeutig ist meiner Meinung nach) ist folgendes:



        Es ist immer njur von CO2 die rede, dabei hat eben auch die zunehmende Flächenversiegelung (Bauboom) einen großen Einfluss (z.B auf Boden, Wasserhaushalt, versiegelte Flächen erzeugen mehr wäreme etc.) , die Überbevölkerung auf der Erde von der generell irgendwie niemadn gerne spricht, dabei verbrauchen wir Platz, Ressourcen, saugen Unmengen an Grundwaaser ab, schaffen Agrarwüsten (hat auch alles Auswirkungen aufs Klima) und ja tatsächlich gibt es auch Quellen natürlichen Ursprungs, welche Einfluss auf unser Klima haben .....niemand hier leugnet den Klimawandel und jeder hier hat es begriffen, es geht darum das den letzten auch noch Verständlich rüber zu bringen und da kann man eben ein breiters Spektrum anführen als immer nur von CO2 , abgasen etc. zu reden

        • @PartyChampignons:

          Sicher geht es nicht nur um CO2 sondern auch andere Treibhausgase (z.B. Methan) - deswegen müsste es genau genommen immer um CO2-Äquivalente gehen.



          de.wikipedia.org/w...Treibhauspotential



          Bauboom wird mit zum Großteil durch Zement realisiert. Zementherstellung ist sehr CO2 intensiv. Vorherrschende Tierproduktion bedeutet Entwaldung, Trockenlegung von Mooren und durch Wiederkäuer Treibhausgasemissionen ... Diese Aspekte werden durchaus thematisiert und problematisiert. Kürzlich durch Baustopp für Eigenheime in Hamburg (Eindämmung von Flächenversiegelung) oder anhand Vorschläge zur Reduzierung von Fleischkonsum und einer Agrarwende. Ansätze sind also durchaus da. Wenn diese meiner Meinung nach auch nicht ausreichend und durchdacht genug sind.

      • @Orwell1984:

        Ich glaube du hast meinen Text nicht zu Ende gelesen

        • @Nobodys Hero:

          Darüber, "ob er vom Menschen gemacht ist" ist genug publiziert. Sie selbst sagen mit keiner Silbe, dass zwar die Leute davon noch zu überzeugen seien, Sie es aber sind.



          Natürlich freue ich mich, wenn Sie davon überzeugt sind, Ihr Text macht das aber nicht gerade deutlich.

          • @Orwell1984:

            Tut mir leid wenn das so rüberkam. Ich beziehe mich bei "diesen Menschen" nicht ein. Ich sage nur, wenn man deren doofen Argumente entkräften will, sollte man genau argumentieren. Denn die meisten leugnen ja nicht den Klimawandel sondern sagen dass wir eh nichts machen können. Das ist m. E. Quatsch. Aber genau da muss man dann ansetzen und eben nicht, so wie der Artikel, die versuchen zu überzeugen, daß es den Klimawandel überhaupt gibt. Denn dann dreht man sich im Kreis und nichts passiert.

            • @Nobodys Hero:

              Ich würde auf die Leugner*innen öffentlich weniger eingehen und vermeiden, ihnen Plattformen für ihre Lügen zu geben. Es sind sehr wenige Wissenschaftler*innen, die nicht an den menschengemachten Klimawandel glauben und auch die Anhänger*innenzahl ist nicht so hoch. Allerdings sind sie recht lautstark - wie auch "Querdenker*innen" und AFD-Nazis. Entsprechend sollte mensch deren Echo nicht noch vergrößern, finde ich.

            • @Nobodys Hero:

              Ich verstehe, was du meinst.



              Doch muss ich einwerfen: Genau zu argumentieren klingt für Querdenker, Autolobbyist oder Reichsbürger entweder wie erfundene Sülze oder die kapieren dann garnichts mehr. Die werden es erst recht nicht glauben, oder bestätigen ihr seltsames Weltbild, dass man doch eh nichts dran ändern könnte. Letzteres sehe ich selbst als Ausrede an, um seinen eigenen Lebensstil nicht umändern zu müssen.

      • @Orwell1984:

        Das kann schnell gehen. Wenn erstmal der erste Waldbrand in irgendeinem Kaff Reihenhaus mitsamt SUV zum Versicherungsfall gemacht hat, dann schaut evtl. auch Opa Unger über den Rand seiner Regenbogenzeitung und versucht es zum ersten mal in seinem Leben mit eigenständigem Denken.