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Grüne streiten über FeminismusSorge um Sternchen und Kopftuch

Auf dem Frauenkongress der Grünen geht es um Intersektionalität und Religion. Aktivistinnen der zweiten Welle finden die Jüngeren „infantil“.

Gesine Agena findet, Frauen müssen in diesen Zeiten noch solidarischer miteinander sein Foto: imago/ Sven Simon

Unter grünen und Grünen-nahen Feministinnen ist ein Generationenstreit entbrannt. Anlässlich des Bundesfrauenkongresses der Partei am Wochenende haben sich VertreterInnen der zweiten Welle der Frauenbewegung, darunter 20 Mitglieder aus grünen Kreisverbänden überwiegend aus Baden-Württemberg, gegen den intersektionalen Feminismus der jüngeren Generation gewandt.

Ausgangspunkt des Streits ist ein offener Brief, den Kreisverbandsmitglieder an den Bundesvorstand der Grünen schrieben und den die Zeitschrift Emma am Donnerstag online stellte – einen Tag bevor der Feministische Zukunftskongress der Grünen-Frauen in Leipzig begann. Schon mit Blick auf die geladenen Gäste sei klar, heißt es in dem Brief, dass es auf dem Kongress „nicht mehr um Feminismus“ gehe. „Inklusive, kulturelle Konzepte“ von Feminismus „loben traditionelle und reli­giö­se Zwänge als weibliche Kultur und solidarisieren sich mit Unterdrückung“.

Die Speakerinnenliste des Kongresses liest sich wie das Who’s who der jüngeren feministischen Szene: Die Rapperin Sookee trat dort auf, die Bloggerinnen Anne Wizorek und Kübra Gümüşay waren eingeladen, ebenso die Missy-Herausgeberin Steffi Lohaus und die Autorin Mithu Sanyal. Workshops gab es etwa zu intersektionalem Feminismus sowie Feminismus und Religion. Der Frauenkongress, heißt es auf der Website, solle ein „Meilenstein auf dem Weg zum neuen grünen Grundsatzprogramm“ sein.

Langjährige Aktivistinnen der Frauenbewegung legten in ihrer Kritik am Freitag noch einmal nach: Halina Bendkowski – zwar nie Mitglied der Grünen, aber ehemals über deren Liste im Abgeordnetenhaus von Berlin – und Barbara Holland-Cunz, Gießener Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Frauenforschung. Die Grünen würden „feministisch entpolitisiert“, schreibt Bendkowski in einer Mail an die frauenpolitischen Sprecherinnen in Partei und Fraktion, den Bundesvorstand und Dutzende Frauen mit durchaus unterschiedlichen feministischen Positionen, darunter die Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, die Soziologin Sabine Hark oder Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

Bendkowski kritisiert die „dritte und vierte Welle der Frauenbewegung“ und deren „Sternchenfeminismus“ als „infantil“. Sie fragt, ob es feministisch sei, „andere Kulturen und Religionen“ von der Kritik der Frauenbewegung zu verschonen. Die Grünen, fordert Bendkowski, müssten sich darüber klar werden, welchem Verständnis von Feminismus sie sich verpflichtet wissen wollen.

Grüne Politik muss solidarisch und antirassistisch sein

Gesine Agena, frauenpolitische Sprecherin der Grünen

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Gesine Agena, ist dazu sehr klar: „In Zeiten des Erstarkens der AfD, in denen Rechte versuchen, Frauenrechte für sich zu vereinnahmen, muss grüne Politik intersektional, solidarisch und antirassistisch sein“, sagte Agena der taz. „Wir brauchen einen Feminismus, der unterschiedliche Diskriminierungen sieht und der auch solidarisch ist, wenn Frauen mit Kopftuch angegriffen werden. Unser Feminismus und unsere Frauenpolitik stehen für die Selbstbestimmung von Frauen in all ihren vielfältigen Lebensentwürfen.“

Der Brief soll noch beantwortet werden

Das habe auch der Kongress gespiegelt, meint Agena, an dem mehr als 250 Frauen teilgenommen hätten. Dort seien unterschiedliche Generationen grüner Frauen zusammengetroffen, die Stimmung sei „kraftvoll und empowernd“ gewesen. Von den Unterzeichnerinnen des Briefes sei, soweit sie wisse, aber nur eine gekommen. Sie finde das schade, sagte Agena, schließlich sei der Kongress dazu da, über derlei Grundsatzfragen ins Gespräch zu kommen. Beschlüsse, so die frauenpolitische Sprecherin, würden auf dem Kongress qua Satzung nicht gefasst. Natürlich werde den UnterzeichnerInnen des Briefes noch geantwortet.

Auch die Leiterin des Gunda-Werner-Instituts für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung, Ines Kappert, sagte der taz, auf dem Kongress habe es gute Diskussionen, aber keinerlei Streit gegeben. Problematisch an der Kritik finde sie, dass von den Autorinnen bereits eine offene Debatte über Feminismus als Ausverkauf betrachtet werde. Die Haltung sei: „ ‚Wir definieren, was Feminismus ist – und niemand sonst.‘ Das grenzt an Denk- und Diskussionsverbote.“

Dass die Mails so wütend formuliert seien, liege womöglich daran, dass einige der Frauen „ihre Lebensleistung als Feministinnen“ infrage gestellt sähen. „Aber es geht nicht darum, die Leistung der vorangegangenen Generation zu leugnen“, sagte Kappert, „sondern darum, gemeinsam Feminismus weiterzuentwickeln.“

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107 Kommentare

 / 
  • 9G
    90634 (Profil gelöscht)

    "Die Haltung sei: „ ‚Wir definieren, was Feminismus ist – und niemand sonst.‘ Das grenzt an Denk- und Diskussionsverbote.“"

    Bei der Aussage musste ich doch kurz lachen. Zum Glück ist der intersektionale Feminismus selbst frei von Denk- und Diskussionsverboten, dadurch wird dieser Vorwurf ganz sicher überzeugen.

  • Das Patriarchat ist eine falsche Chiffre für verfilzte Herrschaftsverhältnisse, die Ungerechtigkeit reproduzieren."

    Moment von wen sollen sich denn jetzt Frauen emanzipieren wenn nicht vom Patriachat?

    Von anderen Frauen?



    Das wäre Klassenkampf und ein anderes wichtiges Thema.

  • "Auf das Geschlecht kommt es dafür nicht an. DAFÜR ist Angela Merkel ein Beweis."

    Sie drehen es einfach herum – und oh Wunder – schon glauben Sie im Recht zu sein. Sagt Ihnen der Begriff "gläserne Decke" etwas? Desavouierung? (Ließe sich endlos fortsetzen…)

    Frau Merkel hatte zum richtigen Zeitpunkt das richtige Coaching von Birne – das ist m. E. alles.



    Was tut Sie denn?



    Darf ich raten?



    Nichts?



    Nichts. Doch ein wenig tut sie schon, sie sichert die Pfründe der Reichen und hält die "Kleinen" immer tiefer unten…

    Da Sie m. E. anscheinend nicht in D leben, können Sie wohl auch nicht verstehen, was hier "emanzipationstechnisch" so abgeht – und eine Frau können Sie m. E. auch nicht sein, denn sonst wüssten Sie besser und aus eigener Erfahrung Bescheid.

    Mein Kommenater bezieht sich "selbst"kritisch auf das m. E. selbstzerstörerische, weil andere Frauen zerstörende Verhalten von vielen Frauen, die immer noch glauben, von einem Mann|Chef befördert|gerettet zu werden – wie Merkel von Kohl.

    Frau Merkel ist m. E. mehr als "eine Gegnerin der Emanzipation" – ihr ist wahre Emanzipation total egal.



    Sie will an der Macht bleiben, Kanzlerin sein. Und Sie will mit Damen "Tee trinken", die innerhalb des patriarchalen Systems an Geld und Macht gekommen sind (Mohn, Springer) – eine viel größere Macht als Frau Merkel je haben wird.

    Wie schafft frau denn in einer von Männern dominierten Welt Fakten? Klären Sie mich auf!

    Ob Ihnen das gefällt oder nicht: es kommt massiv auf das Geschlecht an.



    Denn ein weibliches etwas "auf der Pfanne haben" sieht nun mal anders aus als das männliche "auf der Pfanne haben" – ich fürchte es wäre das Letzte, das Sie sich wünschen, dass Frauen sagen wo's langgeht – auf Frauenart… und das hätte mit der patriarchalen Welt einfach nixxx mehr zu tun.

    Ich zitiere "Mowgli" 10.09.2018, 20:43:



    „Wer sich von Patriarchen prägen lässt, der "tickt" am Ende selbst wie einer.“



    So isses.

    • @Frau Kirschgrün:

      War für

      Normalo, Montag, 19:20 Uhr

  • immerhin weiß ich jetzt, wo Frau Kappert jetzt ist....lang schrieb sie ja in der taz.

  • Alice Schwarzer wird man kaum vorwerfen können, sie fände es gut oder auch nur egal, wenn Frauen mit Kopftuch angegriffen werden, was ja zum Glück noch sehr selten ist und hoffentlich auch bleibt.

    Sie findet nur, dass der weit häufigere Vorgang, dass Frauen angegriffen werden, weil sie kein Kopftuch tragen, mehr Aufmerksamkeit verdient.

  • Besorgte bürger*innen

  • Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier doch einige ganz schön in ihren pawlowsche Reflexen gefangen sind.

    Platt formuliert scheint bei manchen bisweilen folgender Gedankengang einzusetzen: "Aus religiösen Gründen vorgeschriebene Bekleidungsvorgaben (nur!) für Frauen sind ja schon irgendwie diskriminierend, aber die AFD sagt das auch, also darf ich das nicht sagen".

    Also, entweder etwas ist diskriminierend oder es ist es nicht. Falls es diskriminierend, muss ich es auch ansprechen, zumindest dann, wenn ich von mir behaupte, dass ich gegen diese Ungerechtigkeit bin.



    Und dann ist es mir völlig wurscht, ob jemand, mit dem ich sonst überhaupt nicht übereinstimme, das Gleiche sagt.

    Wenn Gauland sagt: 2+2 ist 4, muss ich dann widersprechen?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Sophokles:

      Wenn er das vom braunen Misthaufern herab verkündet, ja!

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sehen Sie, genau da liegt das Problem. Die Menschen wissen aber das 2 + 2 = 4 ist. Und dann sagen sie: Schaut, die AFD sagt als einzige Partei, wie es wirklich ist.



        Nur falls Sie sich mal gewundert haben, warum die AFD trotz ihres unterirdischen Personals und ihres im Grunde nicht vorhandenen Parteiprogramme immer mehr Wähler zu sich holt...



        Ein wenig weniger Ideologie und mehr Pragmatismus und gesunder Menschenverstand wirken besser als irgendwelche "Rock-gegen-Rechts-Konzerte" oder "Kuchen-backen-gegen-Nazis-Events".

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Sophokles:

          Die AfD sagt nicht, wie es wirklich ist, sondern sie bedient die Ressentiments jener, die durch die Politik des Westens wesentlich mitgeschürt werden. Erinnern wir uns an Schäuble und seine Verächtlichmachung der Griechen. Dies nur pars pro toto. Das wollen die Deutschen glauben, weil sie bzw. wir ja nie was falsch machen. Das machen immer nur die anderen, die weniger wert sind in unserer Vorstellung als unsereiner. Das Bild das Deutschland von sich hat, ist im wesentlichen ein rassistisches, das man durch den wirtschaftlichen Erfolg zu übertünchen versucht, aus dem man gerne seine Überlegenheit ableitet.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Meinen Sie es ist ok die AFD anzugreifen die AKP aber nicht weil man auf die türkische Community Rücksicht nehmen muss?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Justin Teim:

          Natürlich nicht, wie kommen Sie darauf? Es darf keine Rücksichten angesichts von Ungerechtigkeit geben, egal wie wenig opportun das sein mag.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Da stimme ich Ihnen zu!

            Ich war irritiert durch ihre "alternative Wahrheitsauslegung"

  • " „Aber es geht nicht darum, die Leistung der vorangegangenen Generation zu leugnen“, sagte Kappert, „sondern darum, gemeinsam Feminismus weiterzuentwickeln.“"

    Ich habe eher den Eindruck, dass sich viele (linke) Feministinnen mit ihrer falsch verstandenen Toleranz, die für mich eher ein Defizit an Kritikfähgikeit darstellt, rückwärtsentwickeln. Siehe das Alice-Schwarzer-Bashing vor einigen Tagen, an dem hier auch einige Herren der Schöpfung teilnahmen.

  • "Unser Feminismus und unsere Frauenpolitik stehen für die Selbstbestimmung von Frauen in all ihren vielfältigen Lebensentwürfen."

    Man kann es nicht allen recht machen. Und die sog. vielfältigen Lebensentwürfe beruhen in Wirklichkeit vielfach auf Diskriminierung und Unterdrückung.

    • @Nicky Arnstein:

      Also hilft man ihnen mit noch mehr Unterdrückung?

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Wir brauchen einen Feminismus, der unterschiedliche Diskriminierungen sieht..."

    Wie sieht er die denn? Indem er jenen, die er für diskriminiert hält, Diskriminierung bescheinigt? Kann man natürlich machen, aber zum Verständnis muss mensch das aus der Perspektive des Systems dessen betrachten, über den mensch urteilt.

  • Gut was Gesine Agena sagt:



    „In Zeiten des Erstarkens der AfD, in denen Rechte versuchen, Frauenrechte für sich zu vereinnahmen, muss grüne Politik intersektional, solidarisch und antirassistisch sein“ !

    • @nzuli sana:

      Falsch!

      Frauenrechte müssen unabhängig von anderen Strömungen sein.

      • @Justin Teim:

        ...genau, also müssen sie auch gegen Rassismus und kulturell bedingte Diskriminierung (besonders) erkämpft werden.

        Blendet man diese Aspekte aus, konzentriert man effektiv sein Problembewusstsein auf die Situation jener Frauen, die es schon am weitesten gebracht haben (Nord- und Westeuropäerinnen ohne Migrationshintergrund oder amerikanische WASPs). Diese Sichtweise aber ignoriert schwere Lücken in der realen Gleichberechtigung, die noch dazu der AfD Angriffspunkte bieten.

        Insofern würde ich Nzuli Sana und Dhimitry zustimmen.

        • @Normalo:

          "Diese Sichtweise aber ignoriert schwere Lücken in der realen Gleichberechtigung, die noch dazu der AfD Angriffspunkte bieten."

          Ne - dieses Sichtweise richtet sich gegen das Patriarchat unabhägig vom sozialen Status. Emanzipation ist kein Luxus Produkt der westlichen Zivilisation.

          Die Unterdrückung von Frauen in sozial schwachen Regionen wird z.B mittels Religion vom Patriachat verfestigt und als Gott gegeben definiert.

          "Emanzen" die diese patriachische Gottgegebenheit aktzeptieren, haben von vornerein verloren.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Justin Teim:

            Wenn Emanzipation kein Luxusprodukt der westlichen Zivilisation ist, wieso ist sie dort entstanden und hat die Frauen sonstwo nicht im gleichen Maße erreicht, wie - angeblich - hier?

            Das Patriarchat ist eine falsche Chiffre für verfilzte Herrschaftsverhältnisse, die Ungerechtigkeit reproduzieren. Es hat mit Religion nur insofern zu tun, als diese als ideologischer Überbau dieser Herrschaft fungiert. Den Platz der Religion kann aber jede Ideologie einnehmen. Bei uns ist es die neoliberale Ideologie: während Frauen in der westlichen Welt an ökonomischer Freiheit gewinnen, aufgrund deren sie es sich leisten können, emanzipiert zu sein, trägt diese Ideologie dazu bei, Unfreiheit in den Ländern zu externalisieren, die wir zu unserem ökonomischen Vorteil ausbeuten.

            • @849 (Profil gelöscht):

              So ein Quatsch. Es gab und gibt nicht nur westlichen und bourgeoisen Feminismus. Und dass reiche deutsche Frauen vielleicht ein paar andere Sorgen haben als arme deutsche Frauen oder gar Frauen aus Somalia, ist ja genau ein Grundanliegen jener, die den Begriff Intersektionalität und Intersektionalen Feminismus ins Leben gerufen haben.Sie und Ihre Kumpels hier dagegen nehmen die simplistische Feststellung, dass bekannte feministische Strömungen historisch - wie alles andere auch - von privilegierten Positionen innerhalb des Feminismus dominiert wurden... und leiten daraus leider nicht ab, dass auch Faktoren wie Klassenfragen oder Rassismus bei Analysen von Geschlechtergerechtigkeit mit bedacht werden müssen, sondern erklären stattdessen, dass Geschlecht einfach mal irrelevant und Feminismus per se blöd und unnötig sei. Plus tun blöderweise so, als ob man nur entweder Klassenfragen ODER Geschlechterfragen betrachten könnte bzw nur eins davon als Problem existent oder relevant sein könnte.

              Und währen Sie sich mit sämtlichen selbstgefälligen Herren von pseudolinks bis Rechtslibertärtrollen wie Janus so auffällig einhellig in den Armen liegen, um den Mädels zu erklären, dass Frauengedöns irrelevanter Luxuskrams sei, merken Sie noch nicht mal, dass Ihr hier versammelter Herrenclub zehn mal mehr dessen schuldig ist, was Sie alle täglich geifernd den "neoliberalen Feministinnen" aufs Butterbrot schmieren, als ob die nahende Diktatur queerer Genderprofessorinnen das drängendste Problem unserer Zeit wäre: nämlich in absolut selbstgefälligster Manier vollkommen blind und taub(gestellt) für alles zu sein, was mal an Ihren eigenen Privilegien kratzen könnte.

          • @Justin Teim:

            Es geht aber nicht NUR um Patriarchat in bestimmten Kulturen. Es geht auch darum, dass beispielsweise rassische Merkmale zu eine besonderen Diskriminierung führen, als z. B. schwarze Frauen hierzulande, in unserer heimischen Gesellschaft auf patriachale Verhaltensweisen stoßen, die weiße Frauen sich nicht (oder zumindest nicht mehr) passieren.

            • @Normalo:

              Sie beschreiben die Probleme des Klassenkampfes, was ja auch sehr wichtig ist.

              Bei Frauen Emanzipatition geht es die um ungleiche Behandlung als Folge des Geschlechtes.



              Diese Strukturen sind kein Luxus - eher eins der Aufgeklärtheit bzw. des Klerus.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Richtig!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Richtig - für wen?

  • @ Mowgli 10.09.2018, 20:43

    Sie haben so was von Recht.

    Und da die Unterdrückung von uns Frauen weltweit und in der EU noch eine ganze Weile anhalten wird, sind wir Frauen uns untereinander oft die schlimmste Gegner*in (Stichwort(e): Stutenbißigkeit, der „bessere“ Mann, aber immer noch patriarchal).



    Diese Gegner*in wird dann von den Männern gerne hoch geschätzt, weil sie ja praktisch aus dem gleichen Stall kommt (Merkel ist für mich ein gutes Beispiel dafür) und helfen sofort und gerne die unliebsamen, patriarchats-kritischen, starken Frauen, die es ablehnen Strukturen zu ge- und zu missbrauchen, aufs Abstellgleis zu schieben und/oder mundtot zum machen. Denn die, die aus dem gleichen Stall kommt, ist nicht wirklich eine Gefahr für diese Strukturen…

    Und was machen wir Frauen (immer noch und immer, immer wieder)?

    Wir hacken uns gegenseitig die Augen aus (was eine Krähe nie machen würde) und schielen nach den gleichen Machtstrukturen wie die Herren, die wir eigentlich in die Gleichberechtigungs-Schranken weisen müssten, und verlieren durch’s gegenseitige Bekämpfen die Kraft, die wir bräuchten um wirklich etwas zu bewegen und zu ändern.



    Denn viele Frauen wollen immer noch gefallen, es den Chefs und allen anderen immer wieder gerne auf Kosten von anderen Frauen, mit allen und jedem Mittel(n) "recht machen" wollen.

    Es geht darum, wie ein Mensch behandelt zu werden. IMMER.



    Das gilt für ALLE Menschen.

    Da sind m. E. alle Konkurrenz- und Machtkämpfe (wozu m. E. dieser sinnlose Begriffs-Streit zählt) absolut kontraproduktiv.



    Und Frau Schwarzer ist m. E. spätestens durch ihre damalige Steuerhinterziehung und die Werbung für BLÖD absolut indiskutabel (geworden).

    Sie hat einiges bewegt, aber m. E. war sie der erste Beweis für

    „Wer sich von Patriarchen prägen lässt, der "tickt" am Ende selbst wie einer.“



    Viel Arbeit.



    Ein wenig Unterstützung von Männern, die begriffen haben „wie der Hase läuft“, wäre schön.

    Wirkliche Gleichberechtigung hilft ALLEN Menschen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Das, was Sie Frauen vorwerfen, das mit den Augenaushacken, tun Sie doch selbst durch Ihren pauschalisierenden Vorwurf. Und dass Sie erwarten, eine Feministin muss in Ihrem Leben insgesamt sozusagen perfekt, eine Heilige sein, ist eine sehr einfache und brutale Methode, gegen Frauen - hier nun Frau Schwarzer - abzulehnen) . Es wäre sicher zielführender, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @resto:

        Als da wären...?

      • @resto:

        Was für ein Inhalt müsste mich bei Steuerhinterziehung "beschäftigen"?

        Wieso "Heilige"?



        Es gibt Gesetze, natürlichen Anstand gegenseitige Rücksichtnahme, usw. – daran müssen sich alle halten. Das ist doch wohl unstreitig.

        Seit wann ist die Feststellung von Tatsachen eine "brutale Methode"?

        Sie versuchen m. E. zu relativieren, zu normalisieren, etc.



        taz.de/Essay-metoo-Debatte/!5481091/

        Damit waren wir doch schon durch…. ?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      "Brava" und bravo! :-)

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie meinen, Angela Merkel sei eine Gegnerin der Emanzipation?

      Schade.

      Das zeugt von einer vorgefertigten Brille: Sie werfen Merkel vor, dass sie Erfolg in einer Welt hat, die - nach Ihrer Ansicht - noch nicht ausreichend vom Patriarchat befreit ist, um für "echte" Frauen ein Ort zu sein, wo Erfolg möglich ist. Der Schluss daraus, dass sie dann ja nur Erfolg haben könne, indem sie das Spiel der Patriarchen spiele, ist zum einen falsch (denn sie ist, aus Männersicht, NICHT der bessere Mann sondern ganz eindeutig wenn überhaupt die bessere Frau), und zum anderen leider ein viel besseres Beispiel für "Stutenbissigkeit".

      Erkennen Sie doch mal Erfolg bei Frauen an! Die arbeiten hart dafür, und weil so hart und so klug nur Wenige arbeiten, haben sie dann am Ende eben auch eine Spitzenposition. Wir Männer müssen uns auch verbiegen, durchbeißen und unseren inneren Schweinehund überwinden, um Erfolg zu haben. Dass wir das machen, ohne dass die (weibliche) Welt fragt, ob das wirklich unser Ding ist, bzw. es weitgehend einfach erwartet, macht den Vorgang nicht angenehmer. Wir haben nur nicht den Anspruch, dass sich die Welt erstmal in einen Ort verwandeln muss, in dem wir geruhen, Erfolg zu haben. Die Welt ist, wie sie ist, und sie kann allenfalls so werden, wie WIR sie ändern.

      Wer das begreift und entsprechend einfach mal macht und Erfolg hat, KANN auch etwas ändern. Auf das Geschlecht kommt es dafür nicht an. DAFÜR ist Angela Merkel ein Beweis. Die Zerstrittenheit und das sich selbst im Weg Stehen können Sie viel besser beobachten, wenn sie diesen ganzen "Aktivistinnen" zuschauen, die Alles sind, aber nicht "aktiv". Denn sie schaffen es, sich schon bei der Frage gegenseitig politisch zu blockieren, was frau denn als nächstes - von den Männern - FORDERN sollte, statt selbst Fakten zu schaffen. Hilflose Geschöpfe, die außer Selbstherrlichkeit, Opferrhetorik und Anspruchsdenke NICHTS auf der Pfanne haben, nannte man im 19 Jh. ehrfürchtig "Damen". Ist DAS die Zielvorstellung?

  • „Wir brauchen einen Feminismus, der unterschiedliche Diskriminierungen sieht " -so weit so richtig, jedenfalls dann, wenn damit gemeint wäre: auch Diskriminierung in patriarchalischen, nicht-christlichen religiösen Strukturen. Aber genau ist das wohl kaum gemeint.

    • @yohak yohak:

      ... und wenn das bedeuten würde: Auch Diskriminierung die uns gelegen kommen.

      Bereits jetzt ist es z.B. so das Feministinnin sich mancherorts gegen das Anonymisieren von Bewerbungen aussprechen, da dies Frauen mittlerweile nicht mehr nützt, sondern schadet. Nützen tut es bestimmten Minderheiten und innerhalb dieser Minderheiten insbesondere den Männern.

      ... und wenn man einen klaren Unterschied mach zwischen Diskriminierung und Lifestyle-Entscheidungen. Fünf Kinder bekommen, halbtags arbeiten und Karriere machen geht schlecht. Je mehr Freiheiten man hat desto mehr Verantwortung hat man auch für sein eigenes Leben. Eine Hintertür durch die man der Gesellschaft die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen anlasten kann ist ein mieser Trick.

      • @Januß:

        Andererseits ist es ein ebenso mieser Trick, das Gegenteil zu behaupten und so zu tun, als gäbe es für niemanden strukturelle Nachteile.

        • @Hampelstielz:

          Nun wenn es eine systematische Benachteiligung gibt dann ja. Wenn etwas systematisch ist dann ist es klar spezifizierbar, nachweisbar und der Umfang ist bekannt. Grade diese harten Fakten vermisse ich bei feministischer Kritik oftmals. Stattdessen gibt es dann oft eine Verdrehung von Kausalität und Korrelation.

          Der Begriff der strukturellen oder gar "systemischen" Diskriminierung wird oftmals sehr schwammig benutzt und damit habe ich ein Problem.

      • @Januß:

        "Eine Hintertür durch die man der Gesellschaft die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen anlasten kann ist ein mieser Trick."

        Nailed it.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Wurstprofessor:

          Nicht nur ein mieser Trick, sondern auch patriarchal seinem Wesen nach. Vater, Mann oder Gesellschaft, das macht keinen Unterschied, wenn es um paternalistische (bevormundende und "schützende") Instanzen geht, die es richten sollen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Volle Zustimmung.

  • Intersektioneller Feminismus ist eine kombination aus paranoider Verschwörungstheorie (Das Patriarchat ist schuld!!! & Korelation = Kausalität), einer eindimensionalen Formel, zur gruppenbasierten Zuteilung von Opfer-Punkten (z.B. Frau + Schwarz = Opfer²) und einer manipulierten Therminologie, die vor Kritik schützen soll (Sexismus ist es nur, wenn man(n) in der Machtposition ist!!!! & Wir definieren was Machtposition bedeutet).

    Diese Denke ist sehr einfach und wie viele einfache Ansätze erweist sie sich als Bequem aber nicht zutreffend. Zuerst mal ist es natürlich eine ziemlich steile Annahme, dass die sogenannte Gruppenzugehörigkeit zur Beurteilung eines Individuums geeignet ist. Schließlich sind Frauen, Schwarze, Muslime,… riesige “Gruppen” mit einer weiten Varianz von Persönlichkeiten. Auf der anderen Seite erweist sich die Formel auch statistisch gesehen als unzulänglich und das selbst bei den populärsten Beispielen.

    Die Schwarze Frau, die nicht nur wegen ihres Geschlechtes unterdrückt wird, sondern auch wegen ihrer Hautfarbe ist ein viel beschworenes Beispiel. Es ist lange bekannt das Schwarze z.B. in den USA deutlich weniger Einkommen erzielen als der Bevölkerungsschnitt. Wenn man die Prämisse akzeptiert das Frauen unterdrückt werden liegt es nahe das schwarze Frauen besonders arm dran sein müssen, weil sie zu beiden Gruppen gehören. Ein Blick in die Statistik widerlegt diese oberflächliche Analyse allerdings. Es gibt keinen nennenswerten Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Einkommen von Frauen und schwarzen Frauen. Wie sich herausstellt entsteht die Einkommenslücke zwischen Schwarzen und dem Bevölkerungsschnitt ausschließlich durch das niedrige, durchschnittliche Einkommen schwarzer Männer.

    Ergo wäre eine Bewegung weg von kollektivistischem Denken sinnvoll. Es ist bezeichnend das grade diejenigen, welche sich permanent über die einfachen Antworten von Populisten aus AfD und Co. aufregen, selber mit ebenso plumpen Antworten punkten wollen.

    • @Januß:

      Das Konzept an sich ist schon hilfreich zur Erfassung spezifischer Diskriminierungssituationen, entscheidend ist jedoch die Frage der Anwendung. Als Bsp. die Situation der Frauen verschiedener indigener Gruppen in Lateinamerika. Die werden als Indigene marginalisiert (von der Mehrheitsgesellschaft und vom Staat) und als Frauen benachteiligt (Folge des vorherrschenden Machismo). Zusätzlich aber leiden sie unter der spezifischen Behandlung indigener Frauen (gelten als sexuell verfügbar, also als „Freiwild“, etc.), die sich nicht auf die Summe von indigen plus Frau reduzieren lässt. Hier greift die Intersektionalität.



      Das heißt aber natürlich nicht, dass ein Zusammenfallen solcher Eigenschaften und Zuschreibungen notwendig und in jedem Einzelfall zu Diskriminierung führen muss, und auch nicht (und das ist meine Hauptkritik an der Argumentationsweise mancher Aktivisten), dass sich spezifische Diskriminierungssituationen holzschnittartig und ohne Beachtung der jeweiligen kulturellen Kontexte übertragen und verallgemeinern lassen.

      • @Ruhig Blut:

        "Das Konzept an sich ist schon hilfreich zur Erfassung spezifischer Diskriminierungssituationen, entscheidend ist jedoch die Frage der Anwendung. ... Hier greift die Intersektionalität."

        Ja in dem Beispiel kann man den Sinn durchaus nachvollziehen. Das Problem ist aber, wie Sie ja schon sagen, die Anwendung. Was dabei zundehmend passiert ist das nicht nur solche, nennen wir Sie mal Diskriminierungsketten, konstruiert werden, sondern im Umkehrschluss auch Täter-Gruppen ausgemacht werden und das diese Zuschreibungen dann aus einer Konstruktion in die Realität transferiert und Menschen vor die Füße geworfen werden, auf welche die "Täterbeschreibung" zutrifft. Das ist tribalistische Denke der übelsten Art und ich würde sagen die häufigste Form, in der intersektioneller Feminismus öffentlich zutage tritt.

        Es mag gut und gerne sein das damit eine Idee, die eine sinnvolle Anwendung finden könnte total verheizt wird. Grade jetzt, wo der Feminismus zu einer art Popkulturellen Bewegung geworden ist werden Jung-Aktivistinnen angezogen, die von den Ideen für die sie eintreten keine Ahnung haben.

        // Zu der Popularisierung von Feminismus gab es neulich auch eine Debatte bei der Oxford Union, die ganz interessant war: www.youtube.com/watch?v=rSEvrpkUiLI

        • @Januß:

          Danke für den Link.



          Ja richtig, „verheizen“ trifft’s. Ist beileibe nicht der einzige sinnvolle Ansatz, den solche vorgeblich progressiven Identitären vulgarisieren, inflationieren und mit ihrem autoritären und anmaßenden Auftreten bei den allermeisten „Nichtgläubigen“ diskreditieren.



          Welchen Anteil diese Fraktion hat, ob sie tatsächlich eine Mehrheit darstellt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich glaube es eher nicht. Aber besonders lautstark sind die Leute allemal.

          • @Ruhig Blut:

            "Welchen Anteil diese Fraktion hat, ob sie tatsächlich eine Mehrheit darstellt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich glaube es eher nicht. Aber besonders lautstark sind die Leute allemal."

            Ja so kann man es sagen!

            Die drängen sich halt in den Vordergrund, wirken radikal und anziehend auf ein bestimmtes Publikum. Grade bei den Jugend-Ablegern einflussreicher Medien (bento, ze.tt,...) ist diese Art von Aktivismus ziemlich prominent und auch bei vielen Qualitätsmedien gibt es ein, zwei Journalisten, die ungefiltert ihren "progressiven" Hass auf die Leute loslassen dürfen. Nicht selten folgt auf diese Beißreflex-Beiträge später ein durchdachterer Beitrag von Kollegen dieser Damen und Herren. Hängen bleibt aber am Ende eben eher das Gepampe.

            Ich denke mal es liegt auch irgendwo im Wesen des Progressiven das man eigentlich eher Grenzen (Gesellschaftlich, Geografisch, Emotional,... ) auflösen will und diese Grundcharakteristik behindert dann auch das Ausgrenzen und Abgrenzen von Menschen, die einer Bewegung schaden.

  • Der Artikel schafft und versucht es auch nicht, die Eckpunkte dieses Konfliktes darzustellen. Er macht eigentlich auch keine Lust darauf, dem ganzen nachzugehen oder sich mit den verschiedenen Wellen des Feminismus zu befassen.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Besonders religiöse Männer lassen sich häufig einen Bart wachsen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      War ursprünlich als Antwort auf folgenden Beitrag gedacht:

      "Justo Fedorov



      gestern, 22:40

      @Ano Nym Und warum gilt die Bekleidungspflicht für muslimische Frauen, aber nicht für Männer?"

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Nach meinem letzten Aufenthalt in Berlin-Friedrichshain kann ich das so nicht bestätigen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        In welcher Moschee waren Sie denn da?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          In keiner. Aber da gab es viele Hippster.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            Dann denken Sie nochmal nach: Viele Religiöse tragen Bärte, aber nicht jeder Bartträger ist religiös.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Das stimmt so.

              Ich bin dagegen Bärte zu verbieten und ich bin auch dagegen Kopftücher kategorisch zu verbieten. Allerdings halte ich es für ein notwendiges Übel sie für Mädchen bis zu einem gewissen Alter zu verbieten. Wenn sie bis 14 nicht unter dem Tuch herumlaufen mussten dann haben sie wenigstens die Möglichkeit für sich zu entscheiden was sie besser fanden.

              Ich halte das Kopftuch im Gegensatz zum Bart auch für ein weitreichend unterdrückerisches Zeichen. Außerdem wächst einem das Kopftuch auch nicht von alleine.

              Hippster gehen mir im Übrigen auch auf den Sack. Cold Brew Kaffee mag ich aber. Der ist so schön weich.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Januß:

                "Wenn sie bis 14 nicht unter dem Tuch herumlaufen mussten dann haben sie wenigstens die Möglichkeit für sich zu entscheiden was sie besser fanden."

                Wenn das dann auch für Kinder in Fußballtrikots gilt, bin ich einverstanden.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  "Wenn das dann auch für Kinder in Fußballtrikots gilt, bin ich einverstanden."

                  Ich habe mich zeit meines Lebens nie für Fußball interessiert und fand diese Events und die damit verbundene Grüppchenbildung immer eher abstoßend. Allerdings sehe ich nicht die Gefahr das Fußballfans anfangen ihre Kinder auf Basis ihres Fan-Glaubens in allen Bereichen ihres Lebens zu unterjochen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Wahrscheinlich in der Hipster-Moschee.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Müsste man nicht wenn man Kopftücher verbieten will auch Bärte verbieten? Gehören Bärten zur „christlich-jüdischen“ Tradition? Müssen sie erlaubt bleiben wenn sie ein bestimmten Grad der Gepflegtheit überschreiten?



      Fragen über Fragen.

      • @mallm:

        Da es um Kopftücher für Kinder geht, wird man bei Bärten das Problem nicht haben.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @mallm:

        Was symbolisieren die Bärte. Also da habe ich keine Ahnung.

        Das Kopftuch signalisiert die sexuelle Reife der Frau, weswegen sie bedeckt werden muss, also erstmal der Kopf und die Haare und dann je nach Durchgeknalltsein den ganze Körper.

        Und das, damit Männer nicht durchdrehen, wenn sie eine Frau sehen.

        Bei manchen Frauen kann ich das nachvollziehen, aber als Regel, ich weiß nicht.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Da bin ich ja froh dass ein flappsiger Kommentar soviel Erheiterung hier in der „Kommune“ birgt.



          Ich kann mich noch daran erinnern, dass man sich als Jugendlicher jede Fussel hat stehen lassen weil ein Bart die männliche Reife gezeigt hat.



          Im orthodoxen Islam ist das Kürzen des Bartes übrigends verboten. Ähnlich wie ohne Kopfbedeckung außer Haus gehen beim orthodoxen Judentum. Aber die machen das ja freiweillig, anderst als die Sache mit den Kopftuch. Bei einem Verbot dürfte eine streng gläubige Muslima trotzdem ihr Kopft nicht bedecken, selbst wenn sie sich dafür entscheidet. Den Männern ist der Bart aber immernoch erlaubt.



          Also müssen wir für die Gleichbehandlung nicht auch Bärte verbieten wenn wir ein Kopftuchverbot einfordern? Dürfte es überhaupt noch irgendwelche religiös aufgeladenen Kleidungsstücke oder Accessoirs geben?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Hier ein kleiner unverbindlicher Auszug weiblichen Denkens bzgl Bartträger:



          Bart = viel Haar = gesunder Mann = gute Spermien = gesunder Nachwuchs = idealer Vater meiner zukünftigen Kinder = den Typen will ich!

          Das gilt für gepflegte Bärte. Bei ungepflegtem Bart ab Punkt 3 einfach alles ins Gegenteil verkehren, ganz easy. ;)

          • @Katrina:

             Und wieder sprichst du für "die" Frauen. Findest du das nicht halbwegs seltsam und anmaßend?

            Kommentar gekürzt.

            Die Moderation

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Katrina:

            Wenn das so ist, dann wird das wohl nichts mit uns werden :-)

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Männer ohne Bart könnten unanständige Gedanken erregen! Männe sollten deshalb zwangsweise einen Bart tragen. Die Gefahr bestehe darin, Männer aus weiter Entfernung nicht als solche identifizieren zu können. Heutzutage würden Männer und Frauen sich ähnlich kleiden, und das könnte zu “unanständigen Gedanken” führen. www.huffingtonpost...1be4b025f99e152d5f



          Bärte gehören daher zwangsweise verboten! Jawohl!

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Da bin ich bei Ihnen. Die ganzen Hipster mit ihren großväterlichen Bärten gehen mir auf den Sack.

            Da geht es mir wie dem Mufti. Wenn auch aus anderen Gründen.

            Wobei ich gar nicht sagen könnte, warum sie mir auf den Sack gehen. Vielleicht weil es so nach Manufaktur riecht, nach "was ich tue ist so toll und sinnvoll noch dazu".

            Früher trugen die Loser Bärte, heute sind es die Wichser.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Schöne Offenlegung deiner Grundhaltung zu Toleranz und Offenheit.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              Da scheint mir Neid hindurchzuschimmern. Warum kriegen Sie es nicht hin, die ihre Bärte tragen zu lassen und sich ihren Teil zu denken oder einfach "drüberzustehen"?

              Dass einem ein Habitus auf die Nerven geht, der mit einer bestimmten Kleidung einhergeht, verstehe ich ja (schließlich mag ich z.B. keine Tatöwierungen :-)). Bei den Menschen dahinter gibt es aber immer sone und sone. Sie mögen den Typus eingebildeter toller Hipsterhecht nicht! OK! Vor Ressentiments gegen die Menschen, die diesem scheinbar entsprechen, sollte man sich hingegen hüten.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @849 (Profil gelöscht):

                Also wenn wir schon, wenn auch nicht an dieser Stelle, über kontrollierte Einwanderung diskutieren, dann bin ich für Zuzugsbeschränkungen für Hipster.

                Die verwandeln jedes natürliches Habitat in ein Disneyland. Passen sich nicht an sondern übernehmen das eroberte Terrain.

                Und dann läuft man da durch und fühlt sich alt und fremd. Weil jeder der 30 wird, verschwindet über Nacht.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @88181 (Profil gelöscht):

                  Sind das denn alles Eingewanderte?

                  Ich finde die ja eher süßnaiv in ihrer Pose, Jugend halt irgendwie. Zu meiner Jugend gab es die Popper, so nannten wir sie jedenfalls. Leute, die sich "modisch"-adrett kleideten und sehr viel Wert auf ihr Äußeres legten.

                  Oder die Studenten, die Wirtschaft oder Jura studierten, die hatten auch ein anderes Erscheinungsbild. Man konnte schon zu Schulzeiten ahnen, wer dorthin tendierte. Wo Gruppen massiert auftreten, prägen sie halt - und Kleidung macht noch immer Leute.

                  Das Berlin der Hipster ist mir bestimmt nicht das liebste, aber manchmal muss man sich halt die Location, weilse halt so schön ist, mit anderen Leuten teilen. Ansonsten sollen die machen, was sie wollen, sofern sie nicht aggressiv oder laut werden.

                  Heimisch habe ich mich in einer Szene allerdings noch nie gefühlt. Dazu fehlte mir das Interesse am "in" oder "hip" sein.

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @849 (Profil gelöscht):

                    Nein das nicht.

                    Wobei es Berlin schon sehr viele davon gibt.

                    Eigentlich hat das Ganze schon einen coolen Hintergrund. In den 50ern in den USA gab es den Underground, in dem sich die Hipster bewegten. Jack Kerouac, William S. Burroughs, Ginsberg. Diese Leute.

                    Die waren outside of society. Die heutigen Hipster sind ja eher mittendrin. Mit ihren Läden und Cafés und teuren Klamotten.

                    Politisch artikuliert sich diese Szene gar nicht, so weit ich das sehe. Das geht denen wohl an ihren Hipsterärschen vorbei. Sind eher Hedonisten.

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @88181 (Profil gelöscht):

                      Jo, Hedonisten! :-) Nach meiner Empfindung trifft das aber auf die große Mehrheit unserer "Gesellschaft" zu. Auch politisch würde ich die meisten Menschen nicht nennen, es sei denn, man möchte den Willen zur Wahrung von Klientelinteressen dafür halten.

                      Dass sich junge Leute heute viel "leisten", ohne den Eindruck zu erwecken, schon etwas geleistet zu haben, und ihren Reichtum gerne zur Schau stellen, fällt mir auch auf. Vielleicht spiegeln sie damit aber bloß die restliche Schnöselgesellschaft. Muss einen doch, abgesehen von den gesellschaftlichen Implikationen, nicht stören, wenn man nicht dazugehören will, oder?

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Mir sind Bärte eigentlich völlig wurst, ich kratz mich woanders.

              Aber ich denke die Bart-Träger sollten im Rahmen des Intersektioneller Feminismus zumindesten bei den Typ 3 Hippstern (divers, ist nicht Diabetis!) auch Berücksichtigung finden.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Auf jeden Fall!

                Ich fühle mich intersektionell diskrimiert weil ich übergewichtig, intelligent und 50+ bin.

                Außerdem ist mein Sehvermögen schlecht, aber ich will keine Brille tragen.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Harte Worte, aber mir geht’s genauso.

      • @mallm:

        @MALLM - nein müsste Mensch nicht. Das Kopftuch ist aber durchaus aufegalden mit Symbolik. So ist die Frau für die ehre aller zuständig, weswegen ja auch vergewaltigte Frauen verstossen, weil sie Schuld haben und die ehre beschmutzt ist, nicht etwa der Vergewaltiger. Auch werden Frauen verschleiert damit niemensch auf sündige Gedanken kommt. Das ist wie früher bei uns wenn zum Vergewaltigungsopfer gesagt wurde "was ziehst du dich auch so aufreizend an". Damit wird das Opfer zur täterin gemacht. Echte Gleichbereichtigung lässt die Verantwortung dort wo sie ist und wäre auch zu erreichen wenn die Männer sich verschleieren würden. aber alle Buchreligionen setzen FRauen herrab.

        • @Ramelow Cathrin:

          Wer das Symbol des Missstands bekämpft anstatt den Missstand selbst hilft niemanden.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Ramelow Cathrin:

          Die Buchreligionen sind halt schon ein bisschen älter als die paar Dekaden "Emanzipation". Sie spiegeln die Jahrtausende alte Stellung von Mann und Frau wieder, gegen die die meisten deutschen Frauen vor 60 Jahren wenig bis nichts einzuwenden gehabt hätten. Die "Emanzipation" kam mit dem Wandel der Ökonomie, nicht aber hat sich die Ökonomie durch die "Emanzipation" gewandelt. Insofern empfinde ich die Tendenz, die Welt über den Kamm sich aufgeklärt und modern dünkender Empfindungen zu scheren, als untriftig und illegitim.

  • Service: der offene Brief: www.emma.de/artike...che-zukunft-336109

  • Feminismus kommt aus dem Westen, wurde aber lange Zeit von den Mächtigen eher bekämpft als gefördert. Inzwischen bekennen sich jedoch fast alle westlichen Regierungen mehr oder weniger intensiv zum Feminismus. Außerhalb des Westens kommt daher der Feminismus als postkolonialistische westliche Regierungsdoktrin an.



    Was ist die Lösung? Die Feminismus-Definition von Saudi-Arabien übernehmen? Immerhin hat man Saudi-Arabien in die UN-Kommission für Frauenrechte gewählt. Oder unterschiedliche Definitionen je nach Land, Region oder Religion akzeptieren? Oder sich vom bequemen Establishment im Westen verabschieden und unabhängig von Regierungen kämpfen? Kaum vorstellbar.



    Da wird sich der Opportunismus durchsetzen. Im Westen geht es sowieso nur noch um Macht und Geld und nicht um Gerechtigkeit. Auf Ebene der UN auch. Kaum ein Bereich ist da aktuell besser finanziell ausgestattet. Da macht man dann gerne ein paar Kompromisse und bleibt staatstragend. Hauptsache es werden teure Projekte finanziert, die sich mit viel Emotionen vermarkten lassen.

    • @Velofisch:

      Reaktionär.

      • @Justin Teim:

        Warum, ich finde die Analyse ganz brauchbar. Wenn man den Feminismusbegriff von Saudi-Arabien übernimmt, also dass es ein Fortschritt ist, dass Frauen Auto fahren dürfen (vielleicht auch in ein paar Jahren eine Fahrschule finden), dann kann sich der Patriarch hier eine Weile zurücklehnen. Wenn man den Begriff dagegen für rückständig erklärt, lässt man nur die europäische Perspektive gelten.

        So einfach ist das alles nicht, wie manche es darstellen wollen.

  • Sorry, bin feministisch (noch) unbedarft. Was bedeutet Intersektionalismus? Zwischen welchen Sektionen soll Austausch stattfinden?

    • @Katrina:

      Intersektionalität ist im übrigen ein soziologisch sehr umstrittenes Modell, weil extrem reduktiv. Es hilft zwar zu klären, inwiefern weiße Mittelklassefrauen andere Prioritäten aben als z.B. Migrantinnen of Color, vulgarisiert wird daraus dann abere starres Identitäsdogma und die beliebte Unterdrückungsolympiade (wer die meisten Opferpunkte sammelt bekommt die Diskurshoheit - nicht in der realen Welt, aber in progressiven Aktionsgruppen). Ein wesentliches Manko an der ISist zudem, dass nie auf die komplexe Intersektion von Privilegien mit Diskriminierungen geschaut wird - etwa dem Verhältnis einer afro-amerikanischen Akademikerin und einer weißen Unterschichtenfrau. Erstere genießt Klassenprivilegien und ist potenzielles Opfer von Rassismus, letzere geniesst white privilege und ist zugleich sozio-ökonomisch massiv diskriminiert. Die identitäre "Linke" (eigentlich sind es meistens progressive Neoliberale) ist ja leider auf dem Klassenauge blind.

    • @Katrina:

      "Intersektionalität (von engl. intersection „Schnittpunkt, Schnittmenge“) beschreibt die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen in einer Person. Intersektionelle Diskriminierung liege vor, „wenn – beeinflusst durch den Kontext und die Situation – eine Person aufgrund verschiedener zusammenwirkender Persönlichkeitsmerkmale Opfer von Diskriminierung wird.“



      de.wikipedia.org/w...sektionalit%C3%A4t

      • @Uranus:

        Also auch die Ausklammerung der spezifischen Unterdrückung von Fauen in fremden Kulturen weil dort die Themen Rassismus u.a. als wichtiger betrachtet werden?

        Das wäre auch keine Schnittmenge. Das wäre nur eine Teilmenge, Intersubsetionalität statt Intersektionalität

    • @Katrina:

      Sortierte Opferhierarchien. Weiße Frauen vs nichtweiße Frauen.

      • @El-ahrairah:

        Danke für die Erklärungen. Zu dem Begriff fällt mir der schöne Song "Raum der Zeit" von WIZO ein... Wer Punk mag bzw. mochte, kann ja mal reinhören. :)

        • @Katrina:

          Auf El-Ahreirahs voreingenommene "Erklärungen" sollten Sie vielleicht nicht gerade hören, sondern Intersektionalität lieber mal selber nachschlagen. - vorausgesetzt, dass Sie wirklich eine interessierte Feministin sind, die den Begriff noch nie gehört hat.



          Intersektionalität bedeutet, dass jeder Mensch diversen Kategorien wie Klasse, "ethnische" Zugehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung etc. pp. angehört, die sich überschneiden.

          Sich das bewußt zu machen bedeutet u.a.,Zusammenhänge besser zu verstehen (z. B. ökonomische Implikationen von Rassismus). Es bedeutet außerdem, dass Menschen oft nicht so einfach in klare Schablonen wie Täter oder Opfer, privilegiert oder unterprivilegiert passen, weil z. B. eine armer weißer Hetero in Bezug auf Geschlecht und Rassismus zu den Privilegierten gehört, auf der Klassen-Achse aber dennoch unterprivilegiert ist. Oder eine reiche Frau zwar in Bezug auf reichlich Essen von goldenen Löffeln privilegiert ist, aber sie im Gegensatz zu armen wie reichen Männern oft z. B. nicht wählen oder gar politische Ämter bekleiden durfte. - Was dann für arme Arbeiterfrauen z. B. die Frage aufwirft, ob sie sich lieber einer sozialistischen Bewegung anschließen, die aber mit Frauenrechten nichts am Hut hatte, oder einer feministischen Suffragettenbewegung, die aber oft aus reichen Bourgeois mit teils ganz anderen Sorgen bestand, oder ob man das irgendwie kombinieren kann. (Ein Marxist wűrde sagen, dass Ökonomie und Kapitalismus die Wurzel aller Übel incl. Rassismus und Sexismus darstellt, eine Radikalfeministin alter 2nd Gen. - Schule dagegen würde die Wurzel aller Übel incl. Rassismus und ökonomischer Ausbeutung eher in Patriarchat und Geschlechterkampf verorten.)

          Solche Zusammenhänge meint /untersucht Intersektionalitätsforschung. Vorteil: sieht komplexe Zusammenhänge. Nachteil manchmal: Themen und Kämpfe verwässern.



          Jedenfalls geht's dabei nicht um Basteln von lustigen Opferhierarchie-Olympiaden, außer in der Deppen-Version.

  • Der Intersektionalismus vergißt die eigentliche Struktur der Macht. Seine mangelnde Struktur macht ihn ungeeignet die wesentlichen Fragen nach Macht und Interesen zustellen.

  • „Inklusive, kulturelle Konzepte“ von Feminismus „loben traditionelle und reli­giö­se Zwänge als weibliche Kultur und solidarisieren sich mit Unterdrückung“.

    Verlogen finde ich das. Mit links hart das nichts zu tun - mehr mit AKP.

    Willkommen im Mittelalter.

  • Selbstbestimmung von Frauen, die gezwungen sind, aus religiösen Gründen das Kopftuch zu tragen?



    Dann gibt es keine Selbstbestimmmung.

    • @Justo Fedorov:

      Selbstbestimmung von Frauen die sich aus religiösen Gründen entscheiden, ein Kopftuch zu tragen...

      • @Ano Nym:

        Selbstbestimmung und Religion schließen sich einander aus.



        Eine kopftuchtragende Frau ist nicht selbstbestimmt, sondern allenfalls indoktriniert. Und zwar von einem durch und durch patriarchalen System. Es ist wahrlich erschütternd, dass derlei Vorstellungen ernsthaft als feministische Positionen diskutiert werden!

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @frodo911:

          Selbstbestimmung ist ideologischer Bullshit, egal unter welcher Prämisse. Allein schon die Hybris, die glaubt, man könne ein Selbst, das offenbar noch nicht da ist, selbst, also aus eigener Kraft, "verselbsten, ist logisch Unsinn und gesellschaftlich erst recht. Die Bestimmung des eigenen Wesens geht nur in einer Gesellschaft, ist insofern auch von dieser bestimmt. Nur Ideologen oder Religiöse wähnen sich daher in einem Zustand der Auserwähltheit.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @frodo911:

          "Eine kopftuchtragende Frau ist nicht selbstbestimmt, sondern allenfalls indoktriniert."

          Das ist Unsinn. Haben Sie sich schon mal mit einer Kopftuch tragenden Frau unterhalten?

          Ansonsten stimmt, was Tom Tailer schreibt: "Eine Hinwendung zur Religiosität geht immer einher mit dem Verlust der Selbstbestimmung."

          Es ist aber sehr wohl möglich, sich selbstbestimmt für Religionen zu interessieren.

        • @frodo911:

          Selbstbestimmung und Religion ... danke Frodo, dass ich es nicht sagen musste.

      • @Ano Nym:

        Eine Hinwendung zur Religiosität geht immer einher mit dem Verlust der Selbstbestimmung.

      • @Ano Nym:

        Und warum gilt die Bekleidungspflicht für muslimische Frauen, aber nicht für Männer?

        • @Justo Fedorov:

          In sehr konservativen Familien tragen auch Männer eine Kopfbedeckung (Ähnlich eines kleinen Stoffzylinders). Bei Frauen ist es aber mehr zur Pflicht geworden, da sie besonders "schützenswert" sind. In unserer Kultur legt ebenfalls der Spruch im Rettungsfall "Frauen und Kinder zuerst. .." (Die Dramaturgik des vordrängelnden Mannes empört in Filmen ja immernoch) auf interne Art diese Denkweise offen. Wir zeigen das im Alltag nicht so von außen. Es gibt aber in Deutschland etliche Frauen die Kopftuchlos eben genauso nicht Selbstbestimmt leben, weil irgendwer sie "schützen/abschirmen" muss. Es gilt dies zu bekämpfen und nicht ein Kleidungsstück.

  • Es sieht so aus, als würde der Feminismus am Kulturrelativismus scheitern.

    Ich hoffe, der Eindruck täuscht.

  • Zitat: „Aber es geht nicht darum, die Leistung der vorangegangenen Generation zu leugnen“, sagte Kappert, „sondern darum, gemeinsam Feminismus weiterzuentwickeln.“

    Wer sich von Patriarchen prägen lässt, der "tickt" am Ende selbst wie einer. Für solche Menschen ist es dann nicht genug, wenn andere Menschen auf ihren Erfahrungen aufbauen. Sie wollen die Kontrolle behalten, müssen selber das Non-plus-Ultra sein, sonst fühlen sie sich grundsätzlich missachtet. Solchen Menschen geht es nicht um eine Sache, sondern in erster Linie um die eigene Person und deren Position ganz an der Spitze der Bewegung. Graurücken vorever!

  • Intersektionalität ist zwar nicht das Ei des Kolumbus, aber auf der anderen Seite Sätze rauszuhauen wie: "Differenzfeministische Ansätze sind abgewürgter Feminismus!" ohne tiefere Begründung gefällt mir auch nicht gut.

    'Speakerinnenliste' made my day!

    • @pitpit pat:

      'Speakerinnenliste' made my day!

      Jop, ick lache auch noch :D

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Die Speakerinnenliste"?



    Was für eine 'Wortschöpfung'... Neudeutsch, oder wie?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Voll "empauert"!