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„Friedensplan“ für die UkraineDas käme einer Kapitulation gleich

Kommentar von

Barbara Oertel

USA und Russland verhandeln über die Ukraine. Was genau, bleibt unklar. Nur so viel: Moskau könnte seine Maximalforderungen durchsetzen.

Die Ukraine braucht Waffen wie diese Kampfjets, hier bei einem Besuch von Präsident Selenskyj in Frankreich am 17. November Foto: Christophe Ena/ap

E r brauche kein Taxi, sondern Munition, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kurz nach dem Beginn von Russlands vollumfänglicher Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022. Er stellte klar, dass er nicht vorhabe, sein Land im Stich zu lassen.

Munition und Waffen braucht der Mann immer noch und vielleicht auch bald eine Mitfahrgelegenheit außer Landes. Denn Selenskyj ist, um es freundlich zu formulieren, angezählt. Ein Korruptionsskandal hat die Ukraine in eine tiefe innenpolitische Krise gestürzt. Personen aus dem direkten Umfeld Selenskyjs sollen involviert sein. Anzunehmen, dem Präsidenten könnten diese Machenschaften verborgen geblieben sein, ist absurd.

Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, läuft es für Kyjiw militärisch zusehends schlechter. Für die ausgelaugten Truppen wird es immer schwieriger, die Front im Osten des Landes zu halten. Der Fall der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Donbass ist nur noch eine Frage der Zeit. Sogar Selenskyj betonte unlängst, niemand zwinge Soldaten wegen Ruinen zu sterben. Die Gefahr für die Ukrainer*innen, durch fortdauernde russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur im bevorstehenden Winter den Kältetod zu sterben, wächst von Tag zu Tag.

Just zu diesem Zeitpunkt tritt Washington wieder auf den Plan – in gewohnt erratischer Manier. Während die Republikaner ein Gesetz vorantreiben, um Staaten, die von Russland Öl und Gas beziehen, zu sanktionieren, taucht plötzlich ein ominöser „Friedensplan“ auf. Den sollen angeblich Amerikaner und Russen ausgedealt haben.

Zeitpunkt kein Zufall

Was er genau enthält, ist noch unklar, nur so viel: Sollte sich Kyjiw darauf einlassen (müssen), käme das einer Kapitulation gleich, Moskau hätte seine Maximalforderungen durchgesetzt. Dass diese Initiative gerade jetzt kommt, ist kein Zufall. Vielmehr liegt der Verdacht nahe, dass die Ukraine jetzt auch noch mit diplomatischen Mitteln sturmreif geschossen werden soll.

Was das für die Ukraine bedeutete, und vielleicht nicht nur für sie, ist absehbar. Doch mahnende Stimmen scheinen immer noch nicht durchzudringen. Täten sie das, würden die europäischen Verbündeten Kyjiws endlich entschlossen agieren: Etwa mit Waffenlieferungen, die die Ukraine in eine gute Verhandlungsposition bringen. Stattdessen lecken sie ihre Wunden, weil es nicht einmal für einen Platz am Katzentisch der Verhandlungen reicht, und sie laufen Gefahr, das Momentum endgültig zu verpassen.

An dieser Stelle lohnt ein Blick auf die ukrainische Zivilgesellschaft – ein Beispiel für Resilienz und das Bemühen, auch in Kriegszeiten für demokratische Werte einzustehen, Werte, die in Europa so manche/r gerne im Munde führt. Vielleicht wäre es da besser zu schweigen – ein zwar beschämendes Statement, aber zumindest ein ehrliches.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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49 Kommentare

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  • Da schon wieder die Spekulationen sprießen, hier ein Link zu den 28 Punkten:

    www.tagesspiegel.d...laut-14903711.html

  • Die Ergebnisse der Politik der Zauderer Biden und Scholz, des Maulhelden Macron und des Kopfindensandsteckers Sánchez. Trump zieht nur die Klospülung und kommentiert auf X den Abgang der Idee einer regelbasierten Weltordnung.

  • Ist das kleingedruckte, was ja bei Verträgen immer das gefährliche ist, bei diesen 28 Punkte Plan auch veröffentlicht worden ?



    Was bekommt Trump, nicht die USA, für diesen Vertrag ? Seltene Erden, einen Trump Tower auf dem roten Platz, den Friedensnobelpreis auf Lebenszeit, Heiligsprechung durch die Orthodoxe Kirche ?



    Es muss irgendwas großes sein, sonst würde man nicht ein überfallenes Land in den Boden treten und einen Kriegsverbrecher und Massenmörder alles zu gestehen !!

  • Mit Frieden hat dieser Plan nichts zu tun.

    Im Gegenteil: Russland würde mal wieder lernen, dass Krieg sich lohnt.

    • @Suryo:

      Was gibt es da zu lernen? Gewonnene Kriege lohnen sich fast immer auf die eine oder andere Weise.

    • @Suryo:

      Da muss man wohl differenzieren.



      Möglicherweise empfinden grosse Teile der russischen Zivilbevölkerung und Wirtschaft, einen Krieg zur Eroberung der Ostukraine mit 100.000 gefallenen Russen nicht als ganz so "lohnend".

    • @Suryo:

      Inwiefern hat der Plan nichts mit Frieden zu tun?

      • @Schleicher:

        @Schleicher:



        Ihre Frage ist sicher satirisch gemeint. Ansonsten sollten Sie den Artikel noch mal etwas genauer lesen.

  • Das die TAZ da auch mit einsteigt.

    „USA und Russland verhandeln über die Ukraine. Was genau, bleibt unklar."

    Die ganze Welt regt sich gerade mal wieder über einen unrealistischen Kapitulationsplan auf (vermutlich von Russland selbst inszeniert), während das Pentagon gerade den Einsatz von ATACMS auf Russischen Boden verlängert hat, und ein neues Sanktionspaket gegen Russland geschnürt wurde.



    Man kann ja von diesem Chaos-Clown im Weißen Haus halten was man will, aber irgendeinen Plan wird er schon haben.



    Ich würde in diesem Zusammenhang mal lieber nach Venezuela blicken.

    • @Thomas Böttcher:

      Ich kann's leider nicht mit Fakten untermauern, dazu fehlt mir die paranormale Fähigkeit, in Trumps Kopf zu schauen, aber dennoch scheint mir, dass, wenn es eines gibt, was Trump NICHT hat, dann ist es ein Plan.



      Er verhält sich wie ein Kleinkind ohne jede Impulskontrolle, und schon die nächste Lobhudelei - wie wär's mit einer von Selensky - kann dazu führen, seine Haltung um 180 Grad zu drehen.



      Nein, ich denke, der Mann ist kein Clown - oder wann haben Sie zum letzten Mal über seine Faxen gelacht? - in meinen Augen ist er ein gefährlicher Irrer mit deutlichen geistigen Ausfallerscheinungen, was ihn noch gefährlicher und die Anwesenheit eines Plans noch unwahrscheinlicher macht.



      Er schafft eine Atmosphäre der Kriecherei, die dazu führen wird, dass alle, die glauben, sich jetzt mit ihm arrangieren zu müssen, um nicht noch mehr herumgeschubst zu werden, sich beim ersten Zeichen von Schwäche auf ihn stürzen und wie Aasgeier zerfleischen werden. An einen friedlichen Abgang - wann auch immer - mag ich kaum glauben.

      • @Stechpalme:

        Sie mögen ja mit ihrer Einschätzung dieses Horror-Clowns richtig liegen. Aber die Amerikanische Öl Industrie, die überwiegend diesem „Menschen" den Wahlkampf finanziert hat (Hamm,Koch), wird schon einen Plan haben. Deshalb mein Verweis auf Venezuela.



        Im Kapitalismus regieren Wirtschaft und Geld, nicht irgendwelche Grüß-Auguste.



        Wenn man erstmal die größten Erdölvorkommen der Welt in seinen Händen hat, dann bestimmt man die Preise. Und das bricht dann Putin das Genick.



        Hat 1986 mit der Sowjetunion durch die Saudis auch schon funktioniert.

    • @Thomas Böttcher:

      Trump will endlich investieren und die seltenen Erden im Donbass schürfen. Deshalb will er den Krieg beenden und die Kosten anderen aufhalsen.

      Die Kern-EU (Deutschland, Frankreich) und die Rand-EU (Rest) wird dann halt gucken, welchen Teil des Kuchens der Ukraine sie selbst bekommen kann. Bisher ist ihr Plan ja ein Siegfrieden und bloß nicht verhandeln, bevor dieser nicht erreicht ist. Willkommener Nebeneffekt ist Megarüstung 'wir sind wieder wer!', insbesondere für Deutschland ("stärkste Armee Europas").

      Jedenfalls sollte man nie den Fehler machen, die Interessen Deutschlands und der USA aus den Augen zu verlieren, indem man nur auf die Interessen Russlands schaut. Es ist wichtig, sich davon nicht ablenken zu lassen. Krieg ist immer "nur" die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Aber Großmachtpolitik ist manchmal auch ohne Krieg durchsetzbar.

  • Es ist sehr traurig, dass es so weit gekommen ist. Aber die Eskalation, die der Westen in der Ukraine riskiert hat, war von Anfang an sehr schlecht beraten. Man hat da einfach angenommen, dass der Kreml schon stillhalten würde und, wenn nicht, dann gemäß einer "Baerbock"-Rechnung (dem politischen Analog zur Milchmädchen-Rechnung) eben durch Sanktionen "Russland ruiniert" würde. Das hat nicht geklappt, und jetzt, Hunderttausende Tote später, ist das bittere Ende für die Ukraine, Deutschland, die EU und den ganzen Westen da.

    • @XXX:

      Was empfehlen Sie? Vorauseilende Unterwerfung bis Lissabon, damit der Kreml stillhält? Würde sicher auch irgendwie der Deeskalation und dem Frieden dienen - mag dabei auch das eine oder andere, was uns lieb ist, unter den Tisch fallen.

  • Der Plan enthält Teile, welche Merkmale eines Völkermordes sind, nämlich den Verzicht auf die eigene Sprache. Eine Sprache gehört zur Identität eines Volkes.

    Und weshalb russland auch Gebiete erhalten soll, welche es nicht in seinen Klauen hat liegt daran, dass auch russland die Soldaten ausgehen.

    trump sehe ich auch nicht als naiv an, der weiß was er tut und ist dabei gemeinsam mit putin und Xi die Welt neu aufzuteilen. Quasi wie "Men in the High Castle" nur ohne Japaner, SS und Hakenkreuze.

    • @Drehrummbumm:

      Wo soll dieser Verzicht auf die eigene Sprache geregelt sein? Unter Punkt 25 ist geregelt, dass die Ukraine den Schutz der sprachlichen und religiösen Rechte von Minderheiten zusichern soll. Aber weder daraus noch sonst wird ersichtlich, dass sie ihre eigene Sprache aufgeben oder Russisch als alleinige Amtssprache übernehmen müsste.

  • Nach der Erfahrung mit der international größtenteils ignorierten der Annexion der Krim -- also dem erneuten Angriff Russlands acht Jahre später -- wäre dieser Plan die Saat eines neuen Angriffs auf die Ukraine, sobald Russland die eigene Armee wieder stabilisiert hat und seine geplanten zwei Millionen neue Rekruten bereit sind, und eines noch viel massiveren Krieges Russlands gegen die EU.

  • Damit hätte sich der Ladendieb durchgesetzt. Man will ihm die Beute überlassen, damit er nicht noch den Rest der Auslage demoliert. Gleichzeitig wird der Ladeninhaber auf Alarmanlage und Überwachungskamera verzichten.

    Meine Prognose: der Ladendieb wird wiederkommen.

    • @Jan Schubert:

      Und das ist Donald Trump auch recht so: Je weniger Diktatoren mehr Gebiete kontrollieren, desto besser für die neue Weltordnung.

      Wir brauchen verweichlichte Milchbubis wieder zurück, die die Welt angeblich so geschwächt haben. Es finden sich Kontaktdaten im Adressbuch des neuen Bürgermeisters von New York.

  • Inzwischen ist der Plan raus. Der Autor hat richtig vermutet.



    Der Plan ist ein Witz.



    Keinerlei Garantien für die Ukraine. Ihr Heer soll reduziert werden, als wäre die Ukraine der Bösewicht, der in Zukunft eingehegt werden muss. Keine Schutztruppen, weder von der Nato noch von der UN. Lediglich ein Gesetz in Russland.



    So naiv kann doch nicht mal Trump sein. Der weiß genau, was er der Ukraine hier zumutet.

  • "...Moskau hätte seine Maximalforderungen durchgesetzt..."

    Es wird doch immer behauptet, die russische Maximalforderung ist die Annexion der gesamten Ukraine.

    Ja, die Bedingungen sind für die Ukraine sehr, sehr schlecht. Ihre militärische Lage ist es aber auch. Und das ominöse europäische Lieferungen sie ändern werden, ist unwahrscheinlich. So gesehen, ist der Plan vielleicht das Maximale, was die Ukraine noch erreichen kann. Positiver Aspekt. Sie existiert danach noch...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wer sagt Ihnen eigentlich, dass eine noch existierende Ukraine bzw Frieden das primaere Ziel ist und nicht, wie von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und Aussenministerin Baerbock immer wieder wiederholt, Russland soweit zu schwaechen, dass es zu keiner Aggression mehr faehig ist?



      Waere Frieden das Ziel, haette man die Ukraine waehrend der Minsk-Verhandlung gezwungen ueberhaupt mal mit den Separatisten zu reden. Man haette mit Putin geredet als er seine Armee an der Grenze zur Ukraine zusammenzog, bevor er aus einem Stellvertreterkrieg einen Krieg zwischen 2 Staaten machte und in die Ukraine einmaschierte. Man haette die Verhandlungen in Istanbul vor 3 Jahren unterstuetzt. Man haette bevor Trump Praesident wurde, verhandelt ohne zu fordern, dass sich Russland davor auf sein Gebiet zurueckziehen muss und man haette nachdem Trump Praesident wurde nicht immer wieder neue Forderungen aufgestellt, um Verhandlungen zu verzoegern oder zu verhindern - zB eine Waffenruhe, um wie waehrend der Minsk-Verhandlungen die Ukraine aufzuruesten, ohne realistische Chance auf Erfolg.

      Ich denke, das Ziel ist immer noch Russland zu schwaechen, deshalb muss der Krieg auch ohne die USA weitergehen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      ... für ein paar Jahre, bis die glorreiche russische Föderation das übrig gebliebene Areal und die darauf Befindlichen endlich auch heim ins Reich einlädt.



      Oder man richtet sich nach Art Lukaschenkos als Vasallenstaat ein, dann lässt sich für den nächsten Krieg die Sterberate von Bürgern der RF etwas einschränken, weil die ex-Ukraine ja aus Dankbarkeit für ihre Befreiung von der bösen Ausnutzung durch "den Westen" gern die Politik des großen Führers im Kreml unterstützt, zum Schutz der bedrohten russischen Seele.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ihr letzter Satz ist sehr wahr. Und .... es gilt - wie immer - das Recht des Stärkeren. Die sogenannte europäische Diplomatie hat auf ganzer Linie versagt, die USA bekommen den Gewinn, die EU darf das bezahlen. Eigentlich bin ich wütend, die Wut eines Drittklässlers, der von einer Gruppe von Jugendlichen verprügelt wurde.

  • Das ist ( leider ) Weltpolitik. Die Menschen zählen nicht, sondern nur die Machtverhältnisse. Diese Art von "Friedensverhandlungen" spotten ihrem Namen selbst.

    • @Salinger:

      Das gilt noch mehr für diesen Krieg als für diese Verhandlungen.

  • Der Entwurf, soweit authentisch, ist gewiss problematisch. Vor allem wegen des geforderten Rückzugs der Ukraine aus noch nicht besetzten Gebieten, was im Innern kaum durchsetzbar sein dürfte.

    Gleichwohl mag man das Geheul aus Europas Hauptstädten nicht mehr hören. Europa (West) hat in der Sache überhaupt nix Konstruktives zustande gebracht und verhält sich wie der Suppenkasper: "Nein meine Suppe ess ich nicht, und mit dem Putin red ich nicht." - Da muss man sich nicht wundern, wenn die Amerikaner dann lieber andere Wege gehen.

    • @Kohlrabi:

      Worin hätte dieses "Konstruktive" denn bestehen sollen? Russland hat seit Jahren völlig unverändert an seiner Position festgehalten, die jetzigen Vorschläge machen da nur minimale Abstriche, und stoßen aus guten Gründen auf Ablehnung.



      Allmählich ist man es aber leid, dass regelmäßig und wider alle Fakten so getan wird, als hätte man mit irgendeiner Art von Diplomatie mehr erreichen können. Wie dies konkret hätte aussehen sollen, blieb immer im Nebulösen, so wie es die Appeasment- & Russland-Fraktion ja auch tunlichst vermieden hat, sich konkret zu den russischen Forderungen zu äußern und was und wieviel sie von der Ukraine preisgeben würde. Auch die Frage nach der Verlässlichkeit von Putins Zusagen hat man gerne ignoriert. Daher die Forderung nach robusten Sicherheitsgarantien und uneingeschränkter Verteidigungsfähigkeit. Das Fehlen genau dieser Forderung macht die Vorschläge auch weiterhin inakzeptabel; Putin wird seinen Feldzug gegen die Ukraine nach einer Pause wieder fortsetzen.



      Und dass nun auch Sie mal wieder das Märchen auftischen, man habe mit Putin nicht geredet ...

  • Es kann doch nicht sein, das Sauron gewinnen soll…

    • @Ward Ed:

      Doch, das wird er.

      • @mwanamke:

        Weil er aus mindestens zwei Personen besteht.

  • Jeglicher Friedensplan der eine Beschränkung der ukrainischen Streitkräfte beinhaltet ist eine Einladung an Putin in ein paar Jahren weiterzumachen. Wer so etwas für eine gute Idee hält soll gleich sagen das er die Ukraine Putin ausliefern will.

    • @Machiavelli:

      Es liegt nun an uns Bürgern, die Ukraine zu retten. Die Diktatoren von Russland und der USA zerreißen die Ukraine wie Löwen eine Gazelle. Europa schaut zu wie Discovery Channel.

      Dabei müssen wir aber streng extremistisch handeln. Wer sagt, die Ukraine dürfe niemals an Putin ausgeliefert werden, muss boykottieren, demonstrieren, sabotieren. Sonst ist es ebenfalls ein Kapitulieren der Ukraine. Ein bürgerliches Kapitulieren.

  • Die Europäer können, wenn sie wollen viel mehr bewegen. Sie dürfen sich nur nicht mehr von den Moskauer Kolonnisten in ihren Reihen abschrecken lassen. Es ist Zeit europäisch erwachsen zu werden, statt weiter im nationalistischen Geplänkel rechter und linker Dogmatiker stecken zu bleiben. Das gilt nicht nur, aber auch für den militärischen Bereich.

    • @vieldenker:

      Ich bin mal so frei: "Die Europäer KÖNNTEN, wenn sie WOLLTEN...."

    • @vieldenker:

      Gute Idee....allerdings wurden die Europäer nicht einmal eingeladen, einen Blick auf den Plan zu werfen. Deutlicher kann man die europäische Bedeutungslosigkeit nicht zum Ausdruck bringen. Ach ..... bezahlen dürfen wir, den amerikanischen Gewinn.... und das ist doch auch schon was, oder?

  • Es ist traurig: Die Lernkurve der Europäer ist so flach, flacher geht es gar nicht. Die Ukraine hätte man schon seit Jahren mit Luftabwehrressourcen vollpumpen sollen, damit sie die russischen Luftangriffe abwehren kann. Und dass man nicht die Mittel hat, Russland alleine über Sanktionen zu einem Waffenstillstand zu zwingen, könnte man auch schon seit ein paar Jahren erkannt haben. Zumal der Krieg in der Ukraine für den Rest der Welt unser Krieg ist und er genau das macht, was wir oft genug mir ihm gemacht haben: Uns am langen Arm verhungern lassen. Aber anstatt daraus irgendwelche Konsequenzen zu ziehen, setzt man entweder irgendwelche volllkommen absurden Hoffnungen auf die USA oder setzt sich schmollend in die Ecke.

    • @Libuzzi:

      Guter Kommentar.

  • Ob so ein Plan für die Ukraine akzeptabel ist, muss diese schlussendlich selber entscheiden.



    Mögllicherweise ist er aber momentan die am wenigsten schlechte Option für Selensky, in Anbetracht der Gesamtlage.



    Rückeroberungen im grösseren Umfang scheinen nicht realistsich - unabhängig davon ob jetzt etwas mehr Waffen geliefert würden.

    • @T-Rom:

      "die am wenigsten schlechte Option"? Wer nachdenkt, würde eher sagen: Die schlechteste Option, nicht nur für die Ukraine, sondern für ganz Europa. Mit der Garantie auf neue Kriege.

    • @T-Rom:

      Liebe*r T-Rom,

      ich glaube, dass es für die Ukraine gar keine Kategorie "die am wenigsten schlechte Option" gibt, denn alles, was aktuell an Informationen über die "Friedensbedingungen" durchsickert, entspricht den Forderungen Putins. Die "Sicherheitsgarantien" der USA dürften keine sein; deshalb sind sie wohl so vage formuliert.

      Wenn die USA der UA nicht mehr die Daten zur Verfügung stellen sollten, die diese für die Kriegsführung benötigt - was ich nicht ausschließe! -, so verliert die UA den Krieg zwangsläufig. Ob sie sich dann auf die russischen Bedingungen ganz oder teilweise einlässt oder die Niederlage ohne Unterzeichnung einer irgendwie gearteten Vereinbarung konstatiert, das weiß ich nicht.

      Aber eines ist klar: Einen enorm großen Anteil (oder vielleicht sogar den allergrößten?) an der Niederlage der UA tragen die europäischen Staaten! Ich habe Anfang der 80-er Jahre an mehreren Blockaden von Militäreinrichtungen teilgenommen und bin wirklich keine überzeugte Militaristin, aber die Situation der UA bewegt mich doch sehr. Um so mehr schmerzt es mich, dass Europa die UA praktisch aufgibt.

  • Ich weiß nicht, ob es schon aufgefallen ist, der Ukraine gehen die Soldaten aus. Waffen sind wichtig, aber genauso wichtig sind die, die die bedienen. Wie soll dieses Problem gelöst werden?



    Vorschlag, wie einst in Spanien, Internationale Brigaden?

    • @Donni:

      Und in Spanien ging das wie aus?

      • @Drehrummbumm:

        In Spanien investierte Mussolini den Militäretat eines ganzen Jahres, um die Spanier zu bombardieren.

    • @Donni:

      "Internationale Brigaden" gibt es längst. Die Zahl der Freiwilligen ist sehr überschaubar.

    • @Donni:

      Internationale Brigaden, die noch Waffen und Munition mitbringen, das wäre echte Unterstützung und da würden Trump und Putin vor Wut schäumen.



      Ich bin dafür wohl etwas alt, ansonsten würde ich da ernsthaft drüber nachdenken. Die Freiheit wird am Ende nicht durch Anteilnahme in den sozialen Medien verteidigt sondern durch Menschen die bereit sind für ihre Freiheit auch ihr Leben zu riskieren.



      Die internationalen Brigaden sind dafür ein sehr gutes historisches Beispiel!

      • @Ressourci:

        Damit sind Sie sehr nah bei Merz. Die Lage:



        .



        》An der Front in der Ukraine tritt offenbar die Infektionskrankheit Gasbrand verstärkt auf. Nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Telegraph" unter Berufung auf ukrainische Militärmediziner ist eine Evakuierung verwundeter Soldaten fast unmöglich geworden, sodass sich die Infektionskrankheit Gasbrand in "alarmierender Geschwindigkeit" ausbreite.《 www.mdr.de/nachric...ersorgung-100.html



        .



        Die Forderung: 》 Merz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gebeten, die Ausreise junger Männer nach Deutschland zu verhindern. "Diejenigen, die zurzeit aus der Ukraine kommen, sind zu einem beachtlichen Teil junge Männer im Alter zwischen 18 und 24, weil der Wehrdienst in der Ukraine erst mit 25 beginnt", sagte der Kanzler. "Ich habe ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass diese jungen Männer im Land bleiben, weil sie im Land gebraucht werden und nicht in Deutschland." Sie sollten Militärdienst in der Ukraine leisten, die dringend Soldaten im Abwehrkampf gegen Russland braucht《 (Reuters, 14.11.)



        .



        Gasbrand ist übrigens vor allem aus dem 1. Weltkrieg bekannt.

    • @Donni:

      internationale Brigaden, - ich sehe schon die Schlangen vor den Rekrutierungsstellen.