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Wir machen uns nun abhängig von den USA und werden deren Frackinggas nie wieder los.
Und die USA werden währenddessen weiter fröhlich russ. Öl beziehen.
Wie kann Mann denken, dass man mit Krieg irgendwas gewinnt.
armut in russland ...
ist längst vorhanden.
das durchschnittliche jahreseinkommen beträgt weniger als 900 eur. statistisch.
unterhalb des durchschnittlichen einkommens in indien.
Ergänzung: IKEA, VW, Mercedes, und und und - ein Großteil der ausländischen Investoren schlägt die Zelte ab. Der Warenverkehr nach Russland ist bereits gestoppt weil keiner weiß ob die Russen noch bezahlen können (wegen SWIFT-Ausschluss).
Gleichzeitig überlegt sich jeder Unternehmer welche Sanktion als nächstes gezogen wird. Unsicherheit ist Gift für jede Wirtschaft.
Und diese Wirkung ist nicht nur langfristig sondern unmittelbar bereits eingetreten...
Die Moskauer Börse war die ganze Woche dicht - ob die jemals wieder den Handel öffnet?
"zieht alle Kriegsinvolvierte also auch alle westlichen Länder in eine Abwärtsspirale in den nächsten 3 Jahren."
aha...? und wie bitte schön wollen die das bewerkstelligen?
militärischer Sieg und ökonomische Niederlage:
meine Einschätzung:
Zerstörtes Land hinterlassen ist ja gerade das Ziel der Feinde des subjektiv-getriebenen Fortschritts, der individuellen Weiterentwicklung, in Osteuropa.
Der Kreml braucht keine Besetzung des Landes, er braucht v.a. eine Niederhaltung durch ein Regime der Angst in Osteuropa inkl. Russland.
Das Geheimdienstlertum kümmert sich nicht um "Kosten", sondern zieht alle Kriegsinvolvierte also auch alle westlichen Länder in eine Abwärtsspirale in den nächsten 3 Jahren.
Motto: Wenn ich nicht herrschen kann, sollen alle mit untergehen.
Kann möglicherweise noch von der Redaktion aufgenommen werden:
WEB.de meldet heute:
Wie die britische "Times" berichtet, sind seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine bereits drei Attentate auf Präsident W. Selenskyj verhindert worden. Diese seien von Söldnern der Wagner-Gruppe und tschetschenischen Kämpfern ausgeführt worden.
Die Angriffe auf Selenskyj konnten nach Informationen der Zeitung u.a. aufgrund von Informationen aus dem russischen FSB vereitelt werden. "Ich kann sagen, dass wir Informationen von Menschen aus dem FSB erhalten haben, die diesen blutigen Krieg nicht wollen", zitiert die "Times" den Sekretär des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
web.de/magazine/po...vereitelt-36627614
Hier der Aufruf von Sahashik Stepanovich zur Befehlsverweigerung: an die bela/russischen Soldaten:
Übersetzung aus seinem Video beim Link von Sven Günther unter dem Artikel taz.de/Rolle-von-B...ne-Krieg/!5838916/
mit deutscher Üersetzung aus Quelle
www.reddit.com/r/n...strong_reputation/
No winner!
"… after the war, will everything be as before on Sunday, just after the war."
Danke Frau Herrmann, seit der Krieg begann, warte ich auf Ihre ökonomische Einschätzung. Ich bin mir nicht sicher, ob die Konsequenzen so drastisch für Russland ausfallen werden. Ich fürchte, China wird Russland finanziell unterstützen und evtl. hat Russland über den Umweg China die Möglichkeit, am internationalen Handel teilzunehmen. Ich kann nicht beurteilen, wie lange es dauern wird, die Ukraine militärisch zu besiegen. Zu halten ist das Land nicht – das hätte Putin aber wissen können und vermutlich sind seine Ziele andere.
Noch eine Anmerkung: Hätten wir ein Bitcoin-basiertes Währungssystem, wären alle Finanzmaßnahmen, die beschlossen wurden, nicht möglich. Keine eingefrorenen Konten, kein Ausschluss vom internationalen Handeln.
Vielen Dank Frau Herrmann, es tut immer wieder gut wenn sie die Sachlage erklären. Würde Putin das lesen, würde ihn der Schlag treffen. Wir warten also bis er seine Forderungen auf ein realistisches Maß zurückschraubt, nämlich völliger Abzug aus der Ukraine, Wiedergutmachung für die Ukraine und eine Verhandlung vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Und solange wird die Ukraine mit allem unterstützt was sie braucht.
Da zwischen den beiden Positionen kein "Kompromiss" möglich ist (die Ukraine kann nicht auf ihre Souveränität verzichten, Putin kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen, da er damit innen- und außenpolitisch erledigt wäre) läuft es schlimmstenfalls auf ein Szenario hinaus, das Russland in Afghanistan und Die Afghanen mit den Russen erlebt haben: Ein zehnjähriger Zermürbungskrieg, bis die Russen aufgegeben haben. Das will man der Ukraine nicht wünschen, aber was ist die realistische Alternative?
Ob es sinnvoll ist eine Atommacht vollständig in die Knie zu zwingen, wird sich zeigen.
Die Erniedrigung von Deutschland nach dem 1. WK hat direkt zum 2. WK geführt. Das ist historisch unumstritten und der Grund für die deutsch-franz. Aussöhnung nach dem 2. WK. Deutschland hat in den 30er Jahren Krieg geführt, weil es es keinen angemessenen Platz am Tisch Europas bekommen hat.
Bekommt Russland keinen ihm angemessenen Platz ist ein weiterer Konflikt vorprogrammiert.
@Klaus Meier Es geht nicht darum, in einem fort zu reklamieren, was einem angeblich zustünde, aber verweigert würde. Es geht darum, Dinge zu tun und Worte zu sagen, die dazu führen, dass man an den Tisch Europa eingeladen wird.
@Klaus Meier Meine Güte ? Niemand will der russischen Bevölkerung ihren Platz in der Welt streitig machen: Im Gegenteil; Es wäre gut, wenn die Blutsauger Putins in die Wüste geschickt werden, damit die Russinen und Russen in einem klimagerechten Wohlstand selbst über ihr Leben bestimmen können.
Die Stimme der Vernunft ist leise. In Bezug auf die Wirtschaft ist sie bei Putin vollkommen verstummt – zum Schaden der Ukraine, Russlands und der Welt.
Putin folgt einer brutalen machtpolitischen aber mit Sicherheit keiner ökonomischen Logik.
Putins Devise:
""Koste es, was es wolle.""
Klartext:
Die russische Zentralbank häufte über die Jahre Reserven von derzeit mehr als 640 Milliarden US-Dollar an, das sind 40 Prozent der russischen Wirtschaftsleistung.
Damit ließen sich russische Importe von zwei Jahren bezahlen.
Aber rund die Hälfte dieses "Notgroschens" wurde durch die koordinierte Aktion der westlichen Regierungen durch Sanktionen und dem teilweisen Ausschluss aus Swift unbrauchbar gemacht.
Mit anderen Worten: Der Westen hat Putin den Großteil des Inhalts seiner Geldbörse erheblich reduziert. Der Effekt dieser Sanktionen wird sich aber erst in der Zukunft einstellen - und spielt offenbar hinsichtlich der Ausführung von Putins Mordplänen
in der Ukraine keine Rolle.
Die Lösung kann nur sein demnächst und zeitnah Russland zu 100% aus Swift auszuschliessen - um der Ukraine überhaupt eine Chance zu geben ihr Überleben zu sichern.
Luisa Neubauer hatte es bei der großen Demo am vergangenen Sonntag angeprangert, dass Deutschland mit seinem großen Verbrauch von russischem Erdgas und russischen Erdöl den russischen Angriff auf die Ukraine mitfinanziert.
Hoffen wir, dass die Sanktionen Russland zum Rückzug zwingen werden.
@Gesunder Menschenverstand Schade daß unsere Intelligenzia komplett versagt hat und die Energieversorgung einem Despoten in die Hände gelegt hat. Vielleicht liegt es ja daran, dass man in der Schule russisch gelernt hat und deshalb die falschen Partner gesucht hat. Jetzt ist es an der Zeit aufzuwachen UND auch aufzustehen. Nicht vergessen
"Die Frage ist nur, wie schnell die Russen das begreifen."
Dann sollte der Westen alles daran setzen, es ihnen zu erzählen. Und dann hoffen wir mal, dass die Russen ebenso materialistisch sind wie wir im Westen, wo man für einen Profit seine Großmutter verkauft.
@Jalella Wie soll das gehen, wenn es noch nicht mal mehr einen Taubenschlag für Brieftauben in Russland gibt?
@Jalella echt, würden Sie Ihre Großmutter verkaufen Sie Schlingel?
Putin ist da viel leibevoller er verheizt die Enkel der Großmütter nachdem er Sie in einen Zeitvertrag gezwungen hat und belogen, sie gingen nur in eine Übung...
"Bisher hatte die Bundeswehr noch nicht einmal Unterwäsche, wenn Medienberichten zu glauben ist."
Ist ihnen aber nicht. Die Aussagen kommen von Leuten, die schon seit Jahren nur darauf warten, noch mehr Geld für ihren Militärapparat zu requirieren. Wenn ich so jemanden frage, ob er Geld braucht, was wird er da wohl antworten?
Am Ende werden sich alle verrechnet haben, auch sie Frau Herrmann.
Dem ein Arm, ein Bein, oder gar der Kopf fehlt, rechnet anders.
Und die mit immer mehr Waffen Frieden schaffen wollen, liegen auch falsch. Geld kann man nicht essen.
Wenn es so weiter geht wie bisher, brauchen wir gar nicht mehr rechnen.
Aber so sind sie die Rechner, sie rechnen nicht mit der Unbekannten.
@Hans Jürgen Langmann Es gibt gerade niemanden, der mit Waffen Frieden schaffen will.
Die Abwesenheit von Krieg wäre den allermeisten wohl schon genug.
Es geht hier gerade um Selbstverteidigung.
Dass es so weitergeht, ist genau die Befürchtung, die Moldawier und Georgier, Polen und Balten haben.
Doch, es würde die Situation deutlich beschleunigen, wenn auch das Gas nicht mehr bezahlt würde. Es wird Frühling in Europa, wir brauchen weniger Gas. Solange wir die Abhängigkeit in dieser Branche hinnehmen, sind wir erpressbar. Gaseinfuhr auf Null und mal schauen, wie ihm das schmeckt. Die Ökonomie muss sich anpassen. Hier wird niemand stranguliert. In der Ukraine ist Krieg und wir jammern über ein paar Euro höhere Energiekosten. Backen zusammenkneifen und Zähne fletschen. Kriege sind ungemütlich. Wer was reißen will, muss auch Nachteile in Kauf nehmen. Jeder Tag länger Krieg kostet Menschenleben.
Gut recherchierter Artikel mit vielen einleuchtenden Argumenten! Mit anderen Worten: Wie eine unsichtbare Hand sorgt der Devisenmarkt ganz von alleine dafür, dass Putin genau diejenige Rechnung präsentiert bekommt, die er verdient hat. Von Adam Smith posthum derartig Mores gelehrt zu werden, für einen Ex-KGB-Angehörigen ist das die Höchststrafe!
@Magic Theo Gut und schön, die Rechnung wird zum Schluss präsentiert.
Aber was wird derweil aus den Menschen in der Ukraine?
Wenn man die gestrige Monitorsendung verfolgt hat, scheint D noch munter Rohstoffe aus RU zu beziehen und zahlt diese auch wohl noch brav.
Es wäre an der Zeit, ALLE Kanäle nach RU zu schließen - dafür bin ich auch bereit, weniger zu heizen !
@Juhmandra Es ist sinnvoll, sich mit Geschichte zu befassen bzw. sie zu kennen, bevor man Entscheidungen trifft. Der Ölboykott der USA gegenüber Japan war ein relevanter Grund für den Kriegseintritt Japans 1941.
Russland ist von den Rohstoff-Exporten abhängig, sie machen rund 40% der Export-Erlöse des Landes aus.
@Kaboom ähh... Russland ist doch schon lange eingetreten in den Krieg gegen die Ukraine???
@Kaboom "Der Ölboykott der USA gegenüber Japan war ein relevanter Grund für den Kriegseintritt Japans 1941." Ein schlechter Vergleich. Fehlende Ressourcen lassen sich nunmal sehr gut durch das Überfallen ressourcenreicher Nachbarstaaten organisieren. Wohingegen fehlende Devisen nicht so einfach durch Überfälle und Territorialkriegen zusammengeräubert werden können.
Wer arm ist, ist dadurch nicht ungefährlich, im Gegenteil: Häufig kommt die Farbe Rot im Zusammenhang mit irrationalen tödlichen Entscheidungen der Autokratenhochburg am Roten Platz ins Spiel. Das berühmte Rote Telefon war wohl nie wirklich rot, die berüchtigten Roten Linien sind meistens imaginär und euphemistisch platziert und der angeblich bekannte Rote Knopf ist wohl eher ein Code mit Schlüssel, biometrisch kontrolliert. Wenn aber einer angeschlagenen Kremlführung nach erpresserischem Russischen Roulette zumute ist, der Finger am Abzug nestelt und der Rest Europas in Geiselhaft genommen wird, ist eine Eskalation erreicht, die höchst riskant in einen Erstschlag führen kann. Was ist unsere Strategie, wenn der Kremlchef und Oberbefehlshaber rot sieht? Das global einsetzbare diabolische Arsenal zur Massenvernichtung im multilateralen Overkill hatte uns schon früher über Jahrzehnte in Atem gehalten. Wenn die Bilanzen gezogen werden, wird es offenbar werden: Die imperiale Überdehnung war ein hausgemachtes Desaster mit langer Vorlaufzeit. Ihre Treiber waren auch Vetternwirtschaft, Korruption und ein viel zu großer Etat für Militär und Aufklärung inkl. Geheimdienste. Die selbstverantwortete ruinöse Destabilisierung der russischen Zivilgesellschaft könnte Putins Problem werden, eine Versorgungskrise hat seine Invasions-Armee offenbar schon erreicht.
//
www.faz.net/aktuel...ch-17822350.html//
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www.sueddeutsche.d...uestet-1.1028244//
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www.medico.de/eige...nige-armut-17378//
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taz.de/!362690/
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taz.de/!561919/
//
@Martin Rees Wer zuerst an der nuklearen Eskalationsschraube dreht, riskiert auch als erster einen vorbeugenden Enthauptungsschlag. Das ist die Logik der nuklearen Abschreckung. Punkt ist nur, dass man nicht mehr weiß, ob der russischen Führung das egal ist oder nicht.
Oha, 3 Billionen hat der Irakkrieg gekostet. Ich dachte immer wegen Enduring Freedom wären die USA so pleite.
"Russland hat nur Rohstoffe zu bieten, sonst nichts."
Ich würde sagen: "Russland hat allerdings Rohstoffe zu bieten, wir nicht". Genau da liegt das Dilemma. Der Preis wird dramatisch steigen.
Das sind alles Gründe, warum Putin die Ukraine angreifen musste. Ökonomische Schwäche kann man mit Gewalt kompensieren. Das lernt man schon auf dem Schulhof.
Peter I. hat Russland mit Gewalt modernisiert und wird verehrt - man hat den Eindruck, die Russen stehen auf die Nummer.
Wenn Putin Schwäche zeigt ist es aus mit ihm und ein anderer Zar übernimmt.
Ohne den Bluter-Zarensohn hatten die Bolschewiki vermutlich nicht gewonnen - und ohne den deutschen Geheimdienst auch nicht.
Russland wird auf jeden Fall verlieren: nicht nur wirtschaftlich. Nur noch drei Chancen bleiben Putin: Verhandeln, China und seine nukleare Abschreckung.
Die Frage ist, ob der Westen bereit ist, mit Putin auch nach vollständigen Besetzung der Ukraine zu verhandeln. Das könnte noch die für Putin beste Lösung sein. Auch für den Westen könnte dann eine gute friedliche Lösung erzielt werden.
Die konsequente Hinwendung zu China wäre mit einer gewissen Unabhängigkeit zum Westen verbunden. Allerdings hätte dann eher China Russland in der Hand. Und der Westen hätte auch keinen Grund seinen Druck auf Russland zu verringern. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Nato sich schnell noch ausbreiten würde und auch Regime-change-Aktionen gegen Russland könnten ein Ziel sein.
Seine modernen nuklearen Waffen sind für Russland das einzige wirkungsvolle militätische Mittel. Ob ledigliche Drohung, oder auch Einsatz wäre die Frage. Sehr unter Druck gesetzt, könnte Putin den Einsatz dieser Waffen befehlen.
Die für allen Seiten beste Lösung scheint mir eine Verhandlungslösung. Russland muss es nur wollen und auch der Westen. Doch daran habe ich so meine Zweifel.
@Black & White Und was genau soll mit Putin verhandelt werden, der eine vollständige Unterwerfung der Ukraine erreichen will?
@Gesunder Menschenverstand Ich glaub nicht, dass es sein langfristiges Ziel die Unterwerfung oder eine Besetzung ist. Er will Russlands Sicherheitsinteressen in Verahndlungen durchsetzen. Dafür braucht er ein Pfand: die Ukraine. Deshalb wird er sich auch nicht vor der vollständigen Bestzung zurückziehen. Damit würde ere seine Niederlage eingestehen. Wenn er aber eine guten Deal aushandeln kann, dann kann der "glorreiche Sieger" Russland nach Hause zurückkehren.
Ja, was wäre fuer Putin, von Russland ganz zu schweigen, wirklich gewonnen, wenn die Ukraine erobert waere? Meint der der Kremlchef wirklich, dass sich die Ukrainer:innen mit der Zeit an die russische Knute gewoehnen werden?!
@Volker Scheunert Ich denke, im Moment geht es der russischen Seite nicht mehr um rationale Ziele. Das war vorbei, sobald sich die Fehlkalkulation herausgestellt hat, die Unterwerfung der Ukraine ginge binnen Tagen und die Ukrainer würden sich nicht wehren (können). Im Moment geht es Putin nur noch ums Gesichtwahren, denn daran hängt sein politisches Überleben. Und daher heißt es "Augen zu und durch".
Hm, mein Taschenrechner sagt, dass 600 Mio pro Tag in acht Jahren immerhin 1,75 Bio $ machen. Bei nem abgewerteten Rubel auch nicht schlampig, oder?
Im Umfeld von Putin gibt es anscheinend keine Volkswirtschaftler. Und erhellend, wie Ulrike Herrmann so nebenbei eines der Grundprobleme der Weltwirtschaft aufzeigt: „Die Amerikaner saugen also permanent einen Teil des Reichtums ab, den andere Länder erwirtschaften.“
@95820 (Profil gelöscht) Schlimmer noch, die USA sind das einzige Land auf der Welt, das so schändlich handelt.
Deutschland und alle sonstigen kapitalistischen Staaten auf unserem schönen Erdenrund unterhalten bekanntlich nur faire und ausgewogene Handelsbeziehungen zu anderen Ländern.
Kurz und knapp gäbe es die USA nicht,
wäre die Welt ein wunderbarer, friedlicher und glücklicher Ort.
Und der arme Putin wäre nicht gezwungen, diesen Krieg zu führen.
@Jim Hawkins Mit den Namen Israel und USA sind Sie bekanntermaßen leicht zu triggern. Dann nehmen Sie einen Text nicht mehr zur Kenntnis und fehlinterpretieren vorsätzlich. Propaganda at it`s worst.
auch @RERO: Dabei hatte ich mich in meiner Zerrissenheit ja schon von Grundübel auf Grundproblem heruntergehandelt. „Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt.“ (© A. Merkel), bzw. Frau Herrmann zitiert.
@95820 (Profil gelöscht) Der Punkt ist aber, das auch alle von der Weltleitwährung US-Dollar profitieren.
Damit sind für die USA Privilegien verbunden.
So können sich die USA selbst entschulden.
Sie haben recht, gerecht ist anders.
Allerdings wünscht sich derzeit niemand, dass sich das ändert.
Die Verwerfungen wären wohl weltweit folgenreich.
@rero „Alle“ profitieren und „niemand“ möchte, dass sich das ändert? Zweifel sind erlaubt?
auch @JH: Es wäre sicher besser gewesen, wenn ich den ganzen Absatz aus dem Text von Ulrike Herrmann als Zitat eingeblendet hätte: „Die USA können sich strategische Misserfolge leisten, weil sie die reichste Volkswirtschaft der Welt sind – und die Leitwährung besitzen. Da Dollar so begehrt sind, können die USA einfach Geld drucken und damit Importe aus dem Ausland begleichen. Die Amerikaner saugen also permanent einen Teil des Reichtums ab, den andere Länder erwirtschaften. Am Rubel hingegen hat niemand Interesse. Im Gegenteil.“
Ich lerne immer gern dazu, und die Systematik des US-amerikanischen Finanzkolonialismus war mir vorher gar nicht so klar. Dass „wir“ (Deutschland, EU etc.) mit partizipieren steht für mich außer Frage.
Die Bedeutung von amerikanischem Militarismus‘ und amerikanischer Rüstungsindustrie hatte ich bewusst gar nicht in die Diskussion gebracht.
Zbigniew Brzeziński de.wikipedia.org/w...ew_Brzezi%C5%84ski hat das Konzept entwickelt, USA als „letzte“ Weltmacht zu etablieren. Der Versuch, Russland per Marktwirtschaft zu „besiegen“ hat wohl noch nicht funktioniert. Ob das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine eine Reaktion ist, wage ich nicht zu behaupten. Nichts wünsche ich mir mehr, als dass Putin aus dem Spiel genommen wird und Russland demokratisch wird, damit wir uns endlich maximal mit der globalen Katastrophe des Klimawandels befassen können. In dem Zuge wird dann allerdings wieder von Konsum und Finanzkolonialismus und den globalen Folgen zu reden sein.
Btw.: Im Jahr 2000 haben die USA nicht an der EXPO in Hannover teilgenommen. Das Thema passte denen nicht. Damals (schon? )war nämlich Energienutzung ein Hauptthema, und wer wollte, konnte erfahren, dass US-Amerika mit damals 4 % der Erdbevölkerung 25 % der Primärenergie „verbrauchte“ –
was ja nicht geht, und somit die umgewandelte Energie kräftig zur Erderwärmung beiträgt.
@95820 (Profil gelöscht) Ja. Das sind Belege. Bitter - aber wahr •
@95820 (Profil gelöscht) Grundübel, Grunddübel.
Und das ist eben der Kapitalismus. Die USA sind womöglich immer noch das stärkste Land der Welt.
Deswegen tritt es weltweit mit schlimmeren Konsequenzen in Erscheinung als die weniger starken Nationen.
Dennoch geht es um das grundsätzliche Prinzip.
Was Israel damit zu tun hat, weiß ich jetzt nicht, will mich aber trotzdem an einer Antwort versuchen.
Der Umgang mit dem jüdischen Staat ist für mich das Eichmaß der Zivilisation.
Je krisenhafter der Zustand des Kapitalismus und der davon betroffenen Gesellschaften ist, desto stärker wird der Antisemitismus.
Und dessen derzeit wesentlichste Erscheinungsform ist die Israelfeindlichkeit
Und weil dieser Wahn zur Erlösung drängt, kennt er final nur ein Ziel. Und weil man mit der "Endlösung der Judenfrage" nicht mehr reüssieren kann, kapriziert man sich eben auf Bestrebungen, die Existenz des Staates Israel zu beenden. Deswegen triggert mich das.
Dass ich mit dieser Auffassung hier keinen Blumentopf gewinnen kann, ist mir natürlich klar.
@Jim Hawkins Es ging mir nicht um Israel oder die „Judenfrage“, sondern um ihre oftmals heftigen Reaktionen im jeweiligen Kontext. Jede Kritik an USA und/oder Israel wird bei Ihnen sofort zur Systemfrage. Das finde ich bisweilen überzogen.
Da es mir zu kompliziert ist, zwischen jüdischer Religion, jüdischer Abstammung und Staat Israel zu differenzieren, enthalte ich mich da jeder Meinungsäußerung. Angriffe auf jüdische Mitbürger:innen erschüttern, und ich erschrecke gelegentlich über Äußerungen im privaten und geschäftlichen Umfeld, die oft völlig unerwartet kommen. Bei Religions- und Abstammungsfragen und beim Existenzrecht Israels bin ich an Ihrer Seite. Bei uneindeutigen Kommentaren zum Staat Israel äußere ich mich nicht.
@95820 (Profil gelöscht) Ein wirtschaftliches Grundproblem ist das nicht.
Vielmehr fußt darauf ja gerade das Weltwirtschaftssystem.
Moralisch kann man das natürlich anders bewerten.
@95820 (Profil gelöscht) Liggers. Und nicht nur Angie - könnte sich da ans COMECON erinnert fühlen - in der Geldabsaugvariante naturellement: - is nur eleganter - wa!
Das trägt …öh fällt nicht so auf. Gelle.
www.atlantik-bruecke.org/ - odr
“Mit sieben Krücken mußt du gehn!“
m.youtube.com/watch?v=66smY7VOKs0 Jungs klagt rein! 🙀🥳
“ Die Atlantik-Brücke
Die transatlantische Zusammenarbeit ist und bleibt gerade in schwierigen Zeiten ein entscheidender Faktor für die globale Ordnung und Stabilität. Jetzt, da nationalistische Strömungen weltweit an Zuspruch gewinnen, sieht sich die Atlantik-Brücke umso mehr ihrem Auftrag verpflichtet, den Dialog zwischen Deutschland, Europa und Amerika auf allen Ebenen und jenseits der Parteilinien zu vertiefen. Sie setzt sich für Multilateralismus, offene Gesellschaften und freien Handel ein.“
kurz - Stacheldraht in Schmierseife verpacken - is unsere Professione!
Woll - Gar nicht so ohne.
& der Dauerbrenner - na logo -
Konjunktur
US-Handelsbilanzdefizit steigt 2021 auf Rekordwert
Die Importe für 2021 übertrafen die Exporte um mehr als 859 Milliarden Dollar. Damit legt der Fehlbetrag in der US-Handelsbilanz um fast 27 Prozent zu.“
www.handelsblatt.c...ert-/28049348.html
Wie heißt es doch am Ende des schönen Handwerkerliedes “Aufstieg und Abstieg eines Maurergesellen“ seit dem 19. Jahrhundert so schön:
“ Ach was wird denn meine Mutter sagen
wenn ich einst kehr zurück
wenn ich dann einen Vollbart trage
mein Sohn, was bist jetzt du?
Ich bin ein Lump, fideri, fidera
sauf nur auf Pump, fideri fidera
Ich bin ein Lump, sauf nur auf Pump!“
Liggers. So isset.
& - Liederjan laßt gehn - immer gern!🎻
m.youtube.com/watch?v=PgRCEYzUQvY
Raub - heißt deswegen ja auch in Volkers 👄 “Betteln mit der Waffe!“ 🤑 -
@95820 (Profil gelöscht) Ja, danke, dass Sie das erwähnt haben.
Wir können russisches Öl und Gas boykottieren, indem wir sorgsam mit Energie umgehen. Nur noch wirklich nötige Autofahrten, nur noch alle paar Jahre eine Fernreise, dafür aber etwas länger, die Wohnungen eventuell ein oder zwei Grad kühler, ÖV statt Privatauto, falls möglich, und so weiter.
Ich vermisse öffentliche Aufrufe in diesem Sinne.
Das gibt dann (zunächst) nicht den harten Boykott, wirkt aber auch - macht uns freier und unabhängiger und hilft der Umwelt. In diesem Sinne ist auch nicht verbrauchte Energie Freiheitsenergie. Nicht nur bei Geschäften mit Russland finanzieren wir Krieg, Verbrechen und Umweltfrevel mit.
Letztlich hat dann die Politik eine Entscheidungshilfe, ab wann man auch einen harten Boykott vertreten möchte.
@Carsten S. Und beim nächsten völkerrechtswidrigen Krieg der USA tun wir was? Nichts.
Ich werden verzichten nicht weil ich es will, sondern weil ich es muss.
@Carsten S. Ihr Ansatz ist richtig.
Wir als Zivilgesellschaft sind hier auch gefordert.
Verbreiten sie alle die Idee in Ihrem Bekanntenkreis und ihre bestehenden sozialen Medien.
Für die Politik ist das zu unpopulär. Die verweist auf die anderen Sanktionen.
Auch bei Markus Lanz wurde diese Idee abgewürgt.
Meine Heizung ist schon abgeschaltet.
@Carsten S. Genau der richtige Ansatz.
Meine Heizung ist schon abgestellt und ich vermeide jede unnötige Fahrt.
Hier sind wir alle unverzüglich als Zivilgesellschaft gefordert, Energie zu sparen um die Wirtschaft zu unterstützen. Nur so kann kurzfristik die Energieeinfuhr reduziert werden und SWIFT Sanktion weiter verschärft werden.
Die Fianzierung des Angriffskrieges darf nicht
weiter finanziert werden.
Für die Politik ist so eine Aufforderung zu unpopulär. (s. lange Diskussionen z. Sonntagsfahrverbot).
Das Wirtschaftsministerium muss sich besser innereuropäisch abstimmen, wie Energie länderübergreifend, nach Bedarf 'verschoben' werden
kann.
Hier scheint jedes Land immer noch sein eigenes Süppchen zu kochen.
Die Baltischen Staaten haben aktuell die Stromabnahme aus Russland drastisch reduziert!😁
Die Slowakei hat diese Woche noch (nach Sperrung des Luftraums) noch Uranerz aus Russland) einfliegen lassen.🤔
PS. Ihre Idee wurde diese Woche in der Talkshow auch bei Markus Lanz angesprochen, aber vom Moderator abgewürgt.
Ich fordere Sie alle auf die Idee in Ihrem sozialen Umfeld und soz. Medien, und nicht wie die Politik auf die bereits beschlossenen Sanktionen verweist, zu verbreiten.
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass ist nicht mehr!
Reduzieren Sie ihren Energieverbrauch jetzt!
@Carsten S. Bitte das einmal in einer Wahlveranstaltung der Grünen (bei der FDP wirst du gesteinigt) zur Sprache bringen. Was die Grünnen in ihrem grenzenlosen Opportunismus nicht verstanden haben: Die Wähler*nnen sind auf das Ernergiesparen schon vorbreitet, sie warten nur auf akzeptable Vorschläge!
Wunderbar auf den Punkt gebracht. Auch uns werden die Sanktionen schaden, aber die gute Nachricht ist: Die zivilisierte Welt kann einen Agressor in die Knie zwingen, ohne Soldaten schicken zu müssen. Sorgen macht mir allerdings, wie Putin reagieren wird, wenn er das totale Scheitern seiner Ambitionen und sein politisches Ende selbst erkennt. Einmarsch ins Baltikum, Einsatz taktischer Nuklearwaffen, Bürgerkrieg in Russland? Wollen wir hoffen, dass das nicht Eintritt!
@Nachtsonne Ja wunderbar hauptsache den Russen gezeigt wo der Hammer hängt, dafür ist es auch in Ordnung das die ärmsten der armen in Deutschland noch ärmer werden.
So wie sie können nur Leute reden, die genug Kohle haben.
Hoffen wir, dass die russische Bevölkerung ebensolchen Mut beweist, wie die ukrainische.
Zu befürchten ist allerdings, dass Putin nicht aufgibt und noch eine Atombombe zündet.
@Ria Sauter Ich erinnere mich an einen Trinker, der auf einen Panzer kletterte.
@Ria Sauter Vor dem russischen Volk werden die großen Unternehmer des Landes ihre Felle davonschwimmen sehen. Zumal die Putin-Blase ihnen sicherlich keinen exklusiven Zugriff auf die noch ins Land strömenden Devisen einräumen wird.
Nur: sollen wir uns darauf freuen? Wie im postsowjetischen Russland Verteilungskämpfe ausgefochten werden, haben wir schon zu genüge gesehen.
@Ria Sauter Wenn er dazu bereit ist, wird er es früher oder später sowieso machen. Dann können wir nur entscheiden, ob er vorher noch Moldawien, das Baltikum und Finnland massakriert.
Ich kenne solche narzisstischen Psychopathen. Da hilft nur klare Ansage.
@Carsten S. die ganze Welt kennt die.... die klare Ansage geistert seit den ersten Tagen des Konflikts durch alle Gazetten.
Dazu braucht es keinerlei spezifische Kenntnisse.
Eine Diskussion über ein Paritätsgesetz im Bundestag ist jetzt genau richtig. Denn zukünftig könnte der Bundestag noch männerdominierter sein.
Finanzielle Folgen des Ukraine-Kriegs: Russland wird verlieren
Vielleicht siegt Putin in der Ukraine, aber ökonomisch wird er verlieren. Die Kosten der Russen werden gigantisch sein, wenn sie jetzt nicht aufgeben.
Anzeige der Wechselkurse von US-Dollar und Euro in russische Rubel am 28. Februar 2022 Foto: Pavel Golovkin/AP
Wladimir Putin wird strategisch verlieren, selbst wenn er die Ukraine militärisch besiegen sollte. Denn gegen ökonomische Realitäten lässt sich kein Krieg führen. Russland ist arm und wird durch die Invasion noch ärmer.
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Bekanntlich hat sich Putin auch schon verrechnet, als er dachte, dass sein „Blitzkrieg“ nur zwei Tage dauern würde. Aber selbst wenn er Kiew sofort eingenommen hätte, wäre dieser Angriff ein schlechtes Geschäft gewesen. Denn es würde ja nicht reichen, die Ukraine zu erobern – hinterher müssten die Russen dauerhaft bleiben, um ihre Nachbarn zu unterdrücken.
Wie teuer Okkupationen werden können, haben die USA ab 2003 im Irak erlebt. Diktator Saddam Hussein war schnell ausgeschaltet, aber die US-Besatzung zog sich bis 2011 hin. Ökonomie-Nobelpreis-Träger Joseph Stiglitz hat später kalkuliert, dass der Irakkrieg die Amerikaner drei Billionen Dollar gekostet hat.
Im Irak leben übrigens genauso viele Menschen wie in der Ukraine: 41 Millionen. Die USA hatten jedoch den Vorteil, dass sie nicht von allen Irakern abgelehnt wurden, sondern auch einheimische Unterstützer hatten. Die Russen hingegen stoßen auf ein geeintes Volk und einen fähigen Präsidenten. Die Kosten werden noch höher sein.
Der Irakkrieg hat die USA drei Billionen Dollar gekostet. Der Überfall auf die Ukraine wird noch teurer für Russland
Die USA können sich strategische Misserfolge leisten, weil sie die reichste Volkswirtschaft der Welt sind – und die Leitwährung besitzen. Da Dollar so begehrt sind, können die USA einfach Geld drucken und damit Importe aus dem Ausland begleichen. Die Amerikaner saugen also permanent einen Teil des Reichtums ab, den andere Länder erwirtschaften. Am Rubel hingegen hat niemand Interesse. Im Gegenteil.
Russland müsste eine Besatzung aus eigener Wirtschaftskraft stemmen – ist aber ein armes Schwellenland. Es hat nur Rohstoffe zu bieten, sonst nichts. Rechnet man die Kaufkraft ein, kommen die Russen auf ein Einkommen von 28.000 Dollar pro Kopf und Jahr. Damit sind sie ärmer als die Rumänen, müssen aber aus diesen mageren Mitteln einen riesigen Militärapparat finanzieren, der selbst zu Friedenszeiten gewaltig ist und sich im Ukrainekrieg weiter aufblähen wird.
Immerhin leben die Russen derzeit besser als zu Sowjetzeiten. Doch nun sind sie auf dem Weg zurück in diese dunklen Zeiten und machen erneut die gleichen Fehler. Putin glaubt zwar, dass seine geliebte Sowjetunion durch politische „Irrtümer“ auseinandergebrochen sei. Doch tatsächlich war die Ökonomie am Ende. Die Sowjetunion war finanziell damit überfordert, ihr Imperium militärisch zu unterdrücken. KGB-Offizier Putin war 1989 in Dresden live dabei, hat aber offenbar nicht verstanden, wie es zur „Wende“ kam.
Auch ungut für Putin: Im Westen wird jetzt aufgerüstet. Bisher hatte die Bundeswehr noch nicht einmal Unterwäsche, wenn Medienberichten zu glauben ist. Aber nun soll in allen Nato-Ländern in die neueste Technik investiert werden. Also muss Russland nachrüsten, um mitzuhalten, was weiteres Geld schluckt und die Armut vergrößert.
Der Rubel ist in Gefahr
Kurz: Bereits ein Blitzkrieg plus Besatzung hätte ausgereicht, um Russland mittelfristig in den Bankrott zu treiben. Doch jetzt kommt es noch schlimmer. In der Ukraine zieht sich der Vormarsch in die Länge, und zugleich wurden Sanktionen beschlossen, die vor zehn Tagen niemand für möglich gehalten hätte.
Der Westen hat einfach Putins Kriegskasse blockiert, indem die russische Zentralbank vom Weltfinanzsystem abgekoppelt wurde. Putin hatte Devisen und Gold im Wert von umgerechnet 630 Milliarden Dollar angehäuft, wovon etwa zwei Drittel im Westen lagern dürften. Dieses Geld fehlt nun, um den Rubel zu stabilisieren.
Der Rubel ist aber in Gefahr – schon durch den Krieg an sich. Kein Angriff ist umsonst zu haben, immer wird „die Druckerpresse angeworfen“. Auch in Russland dürften gerade viele neue Rubel entstehen, um die Invasion in der Ukraine zu finanzieren. Ein ökonomischer Gegenwert ist aber nicht in Sicht, denn Kriege produzieren nun einmal keine Güter, sondern nur Zerstörung. Es ist banal: Jeder große Krieg führt zu einer großen Inflation. Und Putin führt einen großen Krieg. Er will 41 Millionen Menschen erobern.
Auch Putin ist in einer anderen Welt aufgewacht
Die Russen haben seit 1990 diverse Inflationen erlebt und sind traumatisiert. Sie fühlen sich nur sicher, wenn die Flucht in Dollar, Schweizer Franken oder Euro jederzeit offensteht. Nichts wird so argwöhnisch beobachtet wie der Dollarkurs des Rubels. Also wusste Putin, dass er Devisen in Umlauf bringen und den Rubelkurs stabilisieren muss, damit seine Bürger möglichst lange nicht merken, dass er einen Krieg in der Ukraine führt, der alle Russen verarmen lässt. Für dieses Täuschungsmanöver sollte die Kriegskasse dienen, die nun blockiert ist.
Nicht nur der Westen ist „in einer anderen Welt aufgewacht“, sondern auch Putin. Ohne seine Kriegskasse hat er nur noch die Devisen, die täglich nach Russland strömen, weil Europa noch immer Gas und Öl importiert. Energie ist nämlich von den Sanktionen ausgenommen. Wichtige russische Banken wurden zwar vom Swift-Abkommen ausgeschlossen und können kein Geld mehr transferieren, aber offen geblieben sind jene Finanzkanäle, mit denen die Europäer ihre Energieimporte begleichen. Das ist rational: Es würde gar nichts bringen, wenn sich Deutschland oder Italien ökonomisch strangulieren, weil sie russisches Gas boykottieren.
Also kommen täglich umgerechnet 600 Millionen Dollar in Russland an. Das klingt stattlich, sind aber nur 4 Dollar pro Bürger. Das reicht nicht, um den Eindruck zu erwecken, dass keine Inflation drohe. Wenn nicht bald Frieden herrscht, wird eine Geldentwertung einsetzen, die allen Russen deutlich macht, was dieser Krieg bedeutet: Armut. Vielleicht siegt Putin in der Ukraine militärisch – ökonomisch verliert er. Die Frage ist nur, wie schnell die Russen das begreifen.
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Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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