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Erfinder Thomas Albiez über Elektroautos„Ein E-Auto darf 1,2 Tonnen wiegen“

Thomas Albiez war mit seinem Hotzenblitz ein Vordenker der Elektromobilität. Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg.

So war es: Erfinder Albiez mit seinem Hotzenblitz Foto: privat
Bernward Janzing
Interview von Bernward Janzing

taz: Herr Albiez, als Sie damals den Hotzenblitz auf den Markt brachten, hätte sich niemand träumen lassen, dass in Europa mal über ein Verbrennerverbot diskutiert würde. Dass es doch so kam, macht Sie das zufrieden?

Im Interview: Thomas Albiez

Der 67-jährige Schwarzwälder ist ein Pionier der Elektromobilität. Albiez baute 1991 einen ersten Prototypen seines Hotzenblitz und startete 1994 im ehemaligen Simson-Mopedwerk im thüringischen Suhl eine Kleinserienfertigung. 127 Fahrzeuge baute seine Firma, dann ging dem Projekt das Geld aus.

Thomas Albiez: Oh nein, überhaupt nicht. Die Politik marschiert mit diesem Verbot in die komplett falsche Richtung und vernichtet so Arbeitsplätze. Das Verbrennerverbot hat eine fatale Entwicklung angestoßen, es hat das Elektroauto zum Fernreiseauto gemacht. Die Reichweiten mussten immer größer werden, die Batterien entsprechend immer schwerer. Das hat mit umweltfreundlicher Mobilität nichts mehr zu tun. Man fördert so nur Arbeitsplätze in Asien, da von dort in Zukunft kleinere E-Autos und Verbrenner für den Rest der Welt kommen.

Was ist Ihre Alternative?

Man sollte nur in jenen Marktsegmenten Batteriefahrzeuge nutzen, in denen es ökologisch wirklich sinnvoll ist. Je mehr Batterie-Gewicht man mit sich herumfährt, umso verheerender wird die Umweltbilanz. Den Verbrenner komplett ablösen zu wollen, ist daher Irrsinn. Und dennoch gibt es so viele bedingungslose Hinterher-Renner, die jedes Elektroauto propagieren. Eine vernünftige Politik ist das nicht.

Wie sieht ein Batteriefahrzeug aus, das dem Verbrenner ökologisch überlegen ist?

Ich würde es vom Gewicht her sehen: Maximal 1,2 Tonnen, das ist die Grenze. Wenn man konsequent mit neuer Technik auf Leichtbau setzt, schafft man auch mit einem Viertürer 200 bis 600 Kilometer. Es gibt eine Grundformel, an der niemand vorbeikommt: Je kleiner das Gewicht, umso kleiner das Akkupaket, umso weniger Strom wird verbraucht, umso länger leben die Akkus, umso günstiger werden Akkus und die gesamte E-Mobilität.

Aber wollen die Kunden das? Jedes zweite neu zugelassene Elektroauto war letztes Jahr ein SUV.

Politik und Autoindustrie haben diesen Trend befördert. Die Kaufprämie, die zum Glück beendet ist, war absurd. Damit wurden überteuerte und überdimensionierte Fahrzeuge subventioniert. Doch Subventionen machen die Welt nicht besser. Die Fahrzeuge müssen vielmehr aus sich heraus durch eine kluge Dimensionierung und vertretbare Batteriegrößen sowie ein niedriges Fahrzeuggewicht attraktiv werden. Man muss sich nur die europäische Automobilgeschichte anschauen, es gab immer einen beträchtlichen Markt für vernünftige Kleinwagen: Fahrzeuge wie der VW Käfer, der Renault R4 oder der Citroën 2CV – die legendäre Ente – haben vielen Menschen günstige Mobilität beschert. In diesem Segment sollten die Elektroautos zu Hause sein – hochmodern, leicht, robust gebaut, damit ökonomisch und ökologisch. Die Zielgruppe ist groß. Sie umfasst zum Beispiel auch Dienstleister in den Städten, Handwerker und Pflegedienste.

In diesen Markt wollen Sie nun rein und haben bereits im Sommer 2021 angekündigt, den Hotzenblitz neu aufleben zu lassen. Was genau wird das für ein Auto sein?

Es gab Verzögerungen, weil wir bis heute noch keinen Investor gefunden haben und auch viel Zeit in einige Alleinstellungsmerkmale investiert haben, um gegen Mitbewerber auch aus Asien bestehen zu können. In der Standardvariante wird das Auto nur 680 bis 750 Kilogramm wiegen, ohne dass wir dafür Faserverbundwerkstoffe brauchen. Wir nutzen für die Außenhülle ABS-Kunststoff, der leicht zu recyceln ist. Weil er durchgefärbt ist, brauchen wir keine Lackieranlage. Die Grundstruktur des Fahrzeugs stammt aus der Formel 1: ein leichter bezahlbarer Rohrrahmen aus Stahl für die Crash-Sicherheit und ein Alu-Sandwich-Boden. Es wird je nach Kundenwunsch ein Zwei- bis Viersitzer sein, standardmäßig ausgestattet mit einer 20-Kilowattstunden-Batterie für eine Reichweite von 200 Kilometern. Aber wir bieten optional auch eine Batteriekapazität bis 600 Kilometer Reichweite an. Der Platz dafür ist im Unterboden vorhanden.

Wann wird das Modell zu kaufen sein?

In Bayern haben wir gerade eine Firma gefunden, die uns die ersten Fahrzeuge baut. Im Mai/Juni werden wir die ersten Exemplare vorstellen, da starten wir den Vorverkauf. Ab 250 Fahrzeugen pro Jahr können wir kostendeckend arbeiten.

Damit starten Sie in der Nische, doch wie kommen wir dahin, dass leichte Fahrzeuge in großem Stil die schweren Elektroschlitten verdrängen?

Der Stopp der Kaufförderung ist ein Anfang. Der Staat sollte jetzt vor allem über die Kfz-Steuer Anreize geben, indem er den Steuersatz am Gewicht der Fahrzeuge bemisst. Die Politik sollte zugleich die Menschen aufklären und das falsche Bewusstsein zur Mobilität ändern. Doch leider glauben selbst viele bei den Grünen noch, dass E-Autos jeder Größe gut für die Umwelt seien. Es ist frustrierend zu sehen, dass selbst die einstige Umweltpartei nicht erkennen will, dass elektrisch angetriebene Dreitonner nicht die Lösung sind. Wir betreiben dann fossile Kraftwerke, um die überdimensionierten Fahrzeuge mit Strom zu versorgen, und bringen unsere Stromnetze ans Limit, weil die dicken Batterien möglichst schnell geladen werden sollen. Das hat alles mit Nachhaltigkeit in der Mobilität nichts mehr zu tun – deswegen setzen wir auf Kleinfahrzeuge im Zusammenspiel mit dezentraler erneuerbarer Erzeugung.

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86 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Oskar , Autor Moderator ,

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Ich finde es hervorragend, dass hier mal jemand zu Wort kommt der Technologieentwicklung zum Thema Ökologie und nachhaltiges Wirtschaften betreibt.



    Das sind und bleiben für mich die wirklichen Klima-Aktivisten.



    Es ist für mich nach wie vor schleierhaft wie dieser Begriff bisher primär verwendet wird.

  • "Den Verbrenner komplett ablösen zu wollen, ist daher Irrsinn."



    Wahre Worte die viel zu selten gehört werden - den Diesel zu verbannen war und ist falsch.



    Weder ist die Elektromobilität ausgereift, noch die Energiewende vollzogen. Vor allem da Deutschland beim Diesel technisch ganz vorne mit dabei war... - die Chinesen zeigen einmal mehr wie es richtig geht, einerseits maximale Förderung und Ausbau von Solar und Wind, gleichzeitig aber bewährte Technik immer weiter entwickeln und effizienter machen 🤷‍♂️



    www.google.com/amp...amp/173427/5761993



    So schafft man die Transformation in die Zukunft ohne Wirtschaft und Wohlstand nachhaltig zu schädigen - der europäische Rechtsruck wird auch nicht zuletzt von den hohen Energie- und Konsumkosten vorangetrieben.

  • Es it gut, wenn es noch solche Idealisten gibt. Nur denkt und lebt halt nicht jeder so wie er.

    Es ist sicher nicht sinnvoll, dass wir Fahrzeuge bauen mit einer Perfomance von Rennfahrzeugen zu Preisen, für die man ein Haus bauen könnte.



    Falsch ist allerdings die Annahme, dass die automatisch um den Gewichtsfaktor mehr Strom brauchen.

  • Ob "Hafti"Haftbefehl auf den Hotzenblitz umsteigen und high mit ihm tief rollen wird?

    youtu.be/D8ETnXrsa...i=vatfNSbDy2bY6oqK

  • "Der Staat sollte jetzt vor allem über die Kfz-Steuer Anreize geben, indem er den Steuersatz am Gewicht der Fahrzeuge bemisst."

    Das ist der aller(ge)wichtigste Satz im Interview!

  • Aaah, die Politik ist also schuld an den ganzen SUV‘s… Wenn ich mir also einen neuen Porsche Panamera oder EQE von Mercedes kaufe, jeweils für weit über 100.000€, dann mache ich das nicht weil ich ein großes Auto haben will, sondern weil ich so richtig Bock auf die 8000€ Umweltprämie des Staates habe. Klar doch…

  • Guter Werbespruch (die ganzen „lass mir meinen Diesel“-Leute abgeholt), aber wenn für Langstrecke dann teure E-Fuels getankt werden müssen und in der Stadt keine Tankstellen mehr sind, weil es da ja E-Autos gibt, werden Leute schnell auch E-Autos für die Langstrecke wollen.

  • Es stellt sich nur die Frage, warum Tesla Erfolg hat(te) und dieses Auto nicht.

    Technologie setzt sich von oben nach unten durch. Das heißt man muss mit dem teuren Markt anfangen und wenn es massentauglich ist, kommen günstige Modelle. Das erste Smartphone, das rundum funktionierte, war das Iphone für 399 (oder waren es 499? ich hatte damals keins). Mittlerweile gibt es gute neue Smartpohnes, die einwandfrei funktionieren für um die EUR 100. Wer ist vor 100 Jahren Auto gefahren? Sehr wohlhabende Menschen. Heute kann es sich auch der Auszubildende leisten.

    E-Autos werden billiger werden, keine Frage. Aber sie sollten schick sein. Das Thema Gewicht spielt beim E-Auto zudem eine untergeordnete Rolle, da ca. 60% der Energie, die zum beschleunigen aufgewendet wird, rekuperiert wird. Die Energie, die zum halten der Geschwindigkeit aufgewendet wird, ist massenunabhängig. Hier spielt nur Luftwiderstand und Reibung eine Rolle.

    • @Strolch:

      "Das Thema Gewicht spielt beim E-Auto zudem eine untergeordnete Rolle, "

      Ich kann das nicht so recht nachvollziehen.

      Warum ist dann bei größeren E-Autos mit soviel mehr Batteriekapazität die Reichweite geringer als bei den Hotzenblitzern mit viel weniger Batterien?

      So heftig windschnittig sieht das Auto auf dem Foto nämlich nicht aus.

    • @Strolch:

      Nicht Technologie setzt sich durch, sondern genügend Geld, um Technologie zu emtwickeln.

    • @Strolch:

      "ca. 60% der Energie, die zum beschleunigen aufgewendet wird, rekuperiert wird"



      Quelle, die Ihre Behauptung stützt?



      Nach einer Überprüfung vom ADAC ist weder die Rekuperation so rosig noch das Gewicht so relativierbar, wie Sie es beschreiben. Da heißt es u.a.:



      "...



      * Dacia Spring Extreme 65: 33 kW | 1180 kg Testgewicht | Frontantrieb



      * Tesla Model Y Max Range: 387 kW | 2186 kg Testgewicht | Allradantrieb



      * BMW i7 xDrive 60: 400 kW | 2830 kg Testgewicht | Allradantrieb



      Ergebnis der ADAC Messungen: Im Tal angekommen, hat der Dacia Spring 35 Prozent der bergauf eingesetzten Energie zurückgewonnen, der Tesla 40 und der BMW 50 Prozent.



      Warum der Dacia am wenigsten rekuperiert, erklärt sich durch sein Gewicht sowie die Motor-Generator-Leistung: Der leichte Spring mit seinem kleinen Motor lädt die Batterie bei der Passfahrt bergab mit maximal 15,9 kW. Das viel schwerere Tesla Model Y mit seinen zwei Motoren (Allrad) schafft in der Spitze 52,7 kW, und beim ebenfalls allradangetriebenen BMW i7 sind es sogar 55,1 kW – ein Wert, den der Dacia nicht mal an der Ladesäule erreicht.



      Entscheidend ist also die Bilanz zwischen verbrauchter und zurückgewonnener Energie. Und die sieht so aus: Der Dacia verbraucht bei dieser Berg- und Talfahrt im Schnitt 9,65 kWh/100 km, der Tesla 15,57 kWh/100 km und der BMW lag bei 16,54 kWh/100 km. In Bezug auf den Stromverbrauch dreht sich also das Bild: Trotz der geringsten Rekuperation zeigt sich der Dacia während der Bergfahrt unter dem Strich insgesamt als das effizienteste Fahrzeug ...



      Einfach gesagt zeigen alle Messungen: Leichte E-Fahrzeuge verbrauchen weniger Energie, rekuperieren aber auch weniger, schwere E-Fahrzeuge verbrauchen mehr, rekuperieren dafür aber besser.



      Daraus folgt: Das Problem des Gewichts von schweren Elektrofahrzeugen relativiert sich angesichts seines Potentials zur Energierückgewinnung ein wenig ..."

    • @Strolch:

      "...



      Fazit: Unterm Strich haben schwere E-Fahrzeuge trotz besserer Rekuperation dennoch Nachteile bei der Energieeffizienz – ganz abgesehen vom erhöhten Ressourcenverbrauch ..."



      www.adac.de/rund-u...ation-elektroauto/

    • @Strolch:

      "Ein Kleinwagen kostet im Schnitt mindestens 300 bis 400 Euro im Monat."



      Ja, und? Wenn ich mit dem mit dem Auto täglich eine Stunde einspare und meine spärlich bemessene Freizeit zum Mindestlohn von 12,41 € ansetze, ist der Kleinwagen locker drin.



      Bei der Fahrt zur Oma handelt es sich übrigens um Grenzkosten, sofern das Auto anderweitig sowieso benötigt wird, z.B. zur Fahrt zur Arbeit. Dann ist F.TEEs Rechnung schon richtig, da die Fixkosten unabhängig von der Fahrt zur Oma anfallen.

    • @Strolch:

      "Es stellt sich nur die Frage, warum Tesla Erfolg hat(te) und dieses Auto nicht."

      In erster Näherung würde ich sagen: 30 Jahre auf der Zeitachse sind nicht zu verachten. Und ich freue mich schon auf den Tesla in der 90er-Poloversion für 10000 €.

      In zweiter Näherung ist natürlich nicht nur der Name Tesla erotischer als Hotzenblitz.

    • @Strolch:

      "...da ca. 60% der Energie, die zum beschleunigen aufgewendet wird, rekuperiert wird."



      Nö. Wenden Sie zum Beschleunigen z.B. 0,1 kWh auf, so erhalten Sie bei einem Wirkungsgrad von durchschnittlich 60 % ungefähr 0,06 kWh Bewegungsenergie. Beim Rekuperieren müssen Sie nochmal mit 60 % durch den Triebstrang durch und es bleiben 0,036 kWh, also 36 % übrig.



      Außerdem haben auch E-Autos immer noch Bremsen. Und der Anteil der Bewegungsenergie, den Sie wegbremsen, kann natürlich auch nicht rekuperiert werden...



      Bäume wachsen nicht in den Himmel.

    • @Strolch:

      "… Aber sie sollten schick sein" - Da liegt genau der Hund begraben: Warum wird nur das klassische Auto=Statussymbol-Marktsegment bedient und die neuen Skalierungs-Möglichkeiten des E-Antriebs nach unten hierzulande kaum genutzt. Beim Verbrenner gibts ne Mindest-Komplexität, die gibt nen Mindest-Preis vor, kleiner lohnt nicht. Beim E-Antrieb könnte der Preis in viel weiterem Bereich mit Reichweite und Antriebsleistung fast linear skalieren. Dazu müßte man aber von dem sonstigen Anspruch mal weg, der sich so eingewöhnt hat, letztlich aber nur wegen der Preisspanne, die der Verbrenner-Antrieb schon vorgibt: Unter 12k€ geht quasi gar nicht, weniger als 70PS spart kaum Kosten und damit kann die Karre halt auch 160km/h - entsprechend dann die Sicherheitstechnik ausgelegt. Diese Eckwerte sind eben nicht Nachfrage- sondern Technologie-getrieben. Und wenn's in der Preisklasse erst losgeht, dann solls auch bischen schick, logo. Mit Elektro geht halt rein technologisch auch deutlich weniger - wenn wir dann angewöhnte Schick-Ansprüche streichen, dann ginge eben auch deutlich billiger.

      • @O-Weh:

        Warum wird nur das klassische Auto=Statussymbol-Marktsegment bedient? Die Hersteller bedienen, was gekauft wird.

        Das, was Sie fordern, möchten offenbar nicht genug Kunden. Es gab doch von Renault den Twizy. Eingestellt - und das sicher nicht, weil die Nachfrage so hoch war. Zudem: Wer ein Auto kauft, möchte meistens alle Anwendungsfälle abgedeckt haben. Das setzt Autobahngeschwindigkeit und damit die Sicherheitstechnik voraus. Ich kenne niemand, der so eine kleine Kiste will - und ich kenne auch genug Leute ohne Auto.

        Zum Thema "Schick": Das war etwas verkürzt, aber wenn ich das Bild oben sehe und lese, dass das Ding wie ein Trabant (Plastikhülle) gebaut ist. Das wird kein Massenprodukt. Dann lieber den Twizy, den Fiat 500e, Renault Twingo-E. Auch alle unter 1200 kg.

        • @Strolch:

          Woher wollen Sie wissen, dass jede*r ein Auto für alle Anwendungsfälle will. Das redet doch die Werbung den Leuten ein. Wenn ich mich so umsehe in meiner EFH Siedlung, dann haben die meisten drei Autos bei zwei Erwachsenen mit einem Kind, Zahlen variieren bei Kfz und Menschen natürlich. Beim vorherrschenden Rollenmuster hat die Frau zweimal oder viermal am Tag Taxidienst, und kauft zweimal ein. Dafür braucht sie weder große Reichweite, Monsterzuladung, Autobahnfähigkeit, schickes design. Schon gar nicht dafür, dass es, wie die meisten KfZ ein Ksz, (Kraftstehzeug) ist die meiste Zeit. Dass die Menschen auch für das Drittauto noch immer viel Geld ausgeben, ist mir schleierhaft, kann ich mir wie schon gesagt durch Werbung, Nachahmungstrieb und so erklären.

    • @Strolch:

      Tesla war erfolgreich, weil es das erste "richtige" Auto mit Elektroantrieb war, während alle anderen E-Autos bis dahin solche abgespeckten plastik-Seifenkisten waren, die die breite Öffentlichkeit schlicht nicht kaufen wollte.

  • "aus der Formel 1" klingt aber arg nach Werbetext. Vor allem wenn dann von einem Rohrrahmen erzählt wird.

  • "Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg."



    Zumal das ja leider nicht auf E-Autos beschränkt ist, sondern ein allgemeines Symptom darstellt.

  • Eine 20-Kilowattstunden-Batterie wiegt alleine schon geschätzte 400-500 kg. Mit den anvisierten 1200 kg pro Fahrzeug wird es meiner Meinung nach sehr knapp werden.

    • @Der Cleo Patra:

      erstes Google-Ergebnis für nen 20kWh-Akku sagt unter Technische Daten: 93kg. Und das ist noch nicht mal ne optimierte Fahrzeug-Batterie, sondern ne Metall-Kiste zum in' Keller stellen.



      Aber meinen kann man ja mal …

      • @O-Weh:

        Mag sein, daß 4-500 kg für 20 kWh zuviel sind, aber mein Google findet keine entsprechenden mit 93 kg.



        Nebenbei bemerkt, müssen optimierte Fahrzeugbatterien wirklich leichter sein als die Kellermodelle, oder könnte es sein, daß Kellermodelle nicht so stabil bei Crash-Tests sein müssen und deshalb auch leichter sein könnten?

    • @Der Cleo Patra:

      10kwh wiegen ca. 90 kg, inklusive Gehäuse. Also sind 20 kWh bei 180kg.

  • Allein die Tatsache dass Eletroautos verkauft werden (dürfen) die über 600 PS haben zeigt doch wie bodenlos dumm unser politisches System ist.

    • @Bolzkopf:

      Genau, ein kluges politisches System ist eines mit möglichst vielen Verboten!

    • @Bolzkopf:

      Warum? Wegen der Verkehrssicherheit? Für den Verbrauch spielt das beim E-Auto keine so große Rolle. 150 PS sollten es aber sein, um vernünftig rekupieren zu können.

  • Endlich jemand von Kompetenz der Klartext redet. Er spricht mir aus dem Herzen. Und nun ist auch noch eines der wenigen wirklichen zukunftsträchtigen e-autos, der x-Bus von Electric Brands, dessen Insolvenz zum Opfer gefallen. Es ist nicht nur tief traurig, es ist eine Schande für Politik und Autoindustrie.

  • "… würde es vom Gewicht her sehen: Maximal 1,2 Tonnen …" - mal abgesehen davon, was für einen PKW vernünftig ist, will ich da mal grundsätzlich widersprechen. Ab einem gewissen Gewicht lohnt sich Bremsenergie-Rückgewinnung und dann ist das Gewicht nicht mehr entscheidend. Sowieso ist der große Energie-Killer nicht Gewicht, sondern Geschwindigkeit. Eigentlich lohnt E-Antrieb umso mehr, je langsamer und schwerer. Es gibt da in der Schweiz diesen Riesen-Muldenkipper, der fährt Gestein vom Steinbruch runter zum Zementwerk. Mit E-Antrieb und Akku. Der _produziert_ Energie und speist Strom ins Netz ein.

    Würden wir der reinen energetischen Vernunft folgen, hätten wir bei der Elektrifizierung mit Baumaschinen angefangen, dann ÖPNV, Güter-Nah, dann -Fernverkehr, Reisebusse, zuletzt Privat-PKW. Und ja, die dürfen gern kleiner und leichter und _langsamer_ sein.

    • @O-Weh:

      Ergänzend:



      "Würden wir der reinen energetischen Vernunft folgen ..."



      ... würden wir weitestgehend auf Kollektivverkehr setzen und die Geschwindigkeit für Schnellzüge und für einen verbleibenden kleinen Rest an MIV reduzieren. Kollektivverkehr ist von Vorteil, da die Gesamtzahl an Fahrzeugen hierdurch reduziert würde, die Auslastung von ÖPNV gestaltet werden könnte und Verbrauch an Energie (und weiterer Ressourcen) für Nutzung und für die Herstellung geringer wäre.

    • @O-Weh:

      "Eigentlich lohnt E-Antrieb umso mehr, je langsamer und schwerer. Es gibt da in der Schweiz diesen Riesen-Muldenkipper, der fährt Gestein vom Steinbruch runter zum Zementwerk. Mit E-Antrieb und Akku. Der _produziert_ Energie und speist Strom ins Netz ein."

      Das ist jetzt gehobene Milchmädchenmathematik. Mit dem extrem seltenen Anwendungsfall, in dem eine große Masse abwärts transportiert wir, und ein gaaanz schwere Riesen-Muldenkipper ein bisschen leichter nach oben fährt, dient als Beispiel zu belegen, je schwerer, desto besser. Bravo.

    • @O-Weh:

      ÖPNV ist ja zumindest bei Straßenbahnen längst elektrifiziert.

      Busse waren die ersten, die einen Wasserstofffantrieb hatten.

      Dann kam Tesla.

  • Was für ein Träumer,



    ab 250 Wagen können wir kostendeckend sein, der Mann ist nicht von dieser Welt. Mit jeder Zeile die man liest wird der Ärger größer.



    Warum es für die Kurzstrecke, den Stadtverkehr keinen wirklich guten und preiswerten Stromer gibt ?



    Warum in Deutschland E Autos mehr als doppelt so teuer wie in Asien sind und ein happigen Mehrpreis gegenüber dem USA Markt verlangt wird?

    • @Peace85:

      "ab 250 Wagen können wir kostendeckend sein" - er hat ja keinen Preis genannt ;)

      Zu den beiden Fragen: Weil sich hierzulande stolze, teure Autos viel zu gut verkaufen. Da soll bloß nichts zwischen kommen, viel zu gut das Geschäft - und entsprechend Lobby-geschützt.

      Bei entsprechenden Stückzahlen ließe sich ein 80km, 80km/h, kein-Schnickschnack-Autochen vermutlich für 5000€ netto anbieten. Aber "so ein Teil will niemand haben", weiß man ja - auch hier in den Kommentaren.

      • @O-Weh:

        Sind halt Alle Teil der (Merzschen?) Mittelschicht und somit ist genug Geld für einen "Öko-SUV" vorhanden. ;-)

      • @O-Weh:

        Na ja, der günstigste Akkupreis für PV Heimapeicher konnte ich bislang mit ca 250eur/kwh identifizieren. Selbst wenn der Einkauf bei der Hälfte liegt, gehen allein für den Akku 2500 drauf. 2500 für den Rest? Etwas sportlich würde ich meinen. Der billigste Dacia-Verbrenner liegt um die 11000 meine ich. Der Renault Twizy fährt knapp 80 und kostete 7000.Scheinbar wollten den die Kunden nicht. Ich habe nie einen im Verkehr gesehen.

        • @Strolch:

          Der Twizy sieht halt Sch... ,äh, zu modern aus.



          Und zu zweit hintereinander zu sitzen und keinen Laderaum für die Einkäufe...

  • Der Mann mag Idealist sein, vom Automobilmarkt hat er keine Ahnung. So ein Teil will niemand haben und die Firma wird daher auch nicht kostendeckend produzieren können. Wenn ich schon durchgefärbte PVC Karrosserie lese...die Mehrheit möchte ein Auto, kein Bobbycar. Wenigstens verbrennen solche Träumer keine Steuergelder

    • @charly_paganini:

      "Wenigstens verbrennen solche Träumer keine Steuergelder"



      Diese Rolle hat der Staat bereits übernommen, indem er bspw. teure, schwere, hochmotorisierte SUV für Reiche subventionierte - also denen Geld für Kaufe gab, die sowieso (zu) viel Geld haben. Die Entwicklung hin zum schweren und Energie durstigen Auto und damit einhergehende höhere Anforderung an die Bereitstellung von (mehr) erneuerbaren Energien werden oben zurecht kritisiert. Ökologisch gesehen ist er eher Realist. Als Träumer*innen hingegen würde ich jene bezeichnen, die glauben, dass die hiesige Lebensweise inklusive mit diversen Luxus wie (schwere) Privatautos sich mit einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen und Ökosystemen vereinbaren lässt, wo doch bereits nicht mehr nur zu messen sondern auch real wahrzunehmen ist, dass die Grenzen bereits seit vielen Jahren überschritten werden. Klima und Ökosysteme sind Inbegriff zu kollabieren. Ignoranz der ökologischen Rahmenbedingungen und der schädlichen Folgen des eigenen Handelns und ausbleibende Korrektur eigener Luxusansprüche tragen zur Zerstörung der Lebensgrundlagen bei. Der Traum jener Konsument*innen dürfte sich als Albtraum entpuppen.

    • @charly_paganini:

      So lange es für die Dickschiffe fette Subventionen gibt, wird sich vernünftige Mobilität nicht durchsetzen.



      Die Welt wird nicht grüner mit mehr und schwereren Elektroautos, sondern mit weniger und sparsameren Verbrennern.

      • @Carsten S.:

        Bitte verraten Sie mir, wo der Privatkäufer "fette Subventionen" bekommt beim Kauf eines großen Autos? Und bitte nicht das "Argument", große Autos werden nur von Firmen gekauft, verwenden...

      • @Carsten S.:

        Wo gibt es denn für private Nutzer Subventionen für "Fette Autos"?

        Und zu glauben, dass die Welt grüner würde durch weniger und sparsame Verbrenner ist so, als würde man glauben, dass die globalen Temperaturen dadurch zurückgehen wenn die Sonne weniger scheint. Beides ist illusorisch...

        • @charly_paganini:

          Ich wollte eigentlich anregen, Verbrenner nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen, statt mit viel Geld grosse und schwere Elektropanzer in den Markt zu drücken, wie es viel zu lange geschah.



          Nicht jedes Elektroauto mehr ist gut fürs Klima, sondern jeder Verbrenner weniger.



          Das andere ist wie schnell Abnehmen wollen, indem man die dreifache Diätportion verspeist.

        • @charly_paganini:

          Die Subventionen gibt es über das Dienstwagenprivileg.

        • @charly_paganini:

          "Wo gibt es denn für private Nutzer Subventionen für "Fette Autos"?"



          Nur ein Wort: Diesel.

  • Wäre alles toll. Wenn es bezahlbaren ÖPNV geben würde, um größere Stecken gut bewältigen zu können.

    Für unsere momentane Fahrt zur Oma würden wir aber erstens doppelt so lange unterwegs sein, und statt 90€ Sprit 480€ Bahn bezahlen.

    Nö, lohnt nicht.

    • @F. Tee:

      Rechnen Sie sich mal penibel aus, was das Auto WIRKLICH kostet unter dem Strich. Einschließlich Anschaffung, Wertverlust bzw. Neuanschaffung, Versicherung, Steuern, Wartung und Reparaturen, TÜV... Das macht kaum jemand, weil es keiner wirklich wissen will.

      Ein Kleinwagen kostet im Schnitt mindestens 300 bis 400 Euro im Monat.

    • @F. Tee:

      aha - Sprit sind also die einzigen Kosten beim Auto. Für die 90€ bekommt man 50l, dürften also so 500…1000km sein zur Oma. Rechtzeitig gebucht 39€ Sparpreis pP, mit BC25 noch 29€ - die Kids entsprechend weniger.



      Aber wir vergleichen ja lieber eine Augen-zu-Rechnung für die Autofahrt mit der teuersten Variante fürs Bahnfahren.



      Zu lange Reisezeiten insbesondere in abgelegene Gebiete sind zugegeben ein Problem mit der Bahn. Bei so einer Reise-Strecke wäre doppelt so lang aber außergewöhnlich.

      • @O-Weh:

        Das Problem ist, dass solange Leute ein Auto haben, der Vergleich immer die reinen Fahrtkosten mit dem Auto vs. die Komplettkosten der Bahn sind — denn Reparaturen, Inspektion, Steuer, usw. des Autos fallen ja sowieso an, egal ob man die Fahrt jetzt macht oder nicht.

      • @O-Weh:

        Natürlich weiß man IMMER min. 3 Monate im Voraus wann man zur Oma fährt...und selbst dann sind nicht immer die Sparpreise zu buchen.



        Und Gelegenheitsfahrer haben in der Regel auch keine BC. Daher ist die Rechnung ebenso unredlich.

        • @charly_paganini:

          "Gelegenheitsfahrerinnen*" bräuchten dann aber ein Privatauto?

          *(Bayerische) Männer sind auch gemeint

        • @charly_paganini:

          Meinen letzten 39€-Sparpreis quer durch die Republik hab ich vorletzte Woche gebucht, vier Tage vor der Fahrt. Wenn man flexibel genug ist, mal nen Zug früher oder später zu nehmen, klappt das eigentlich immer außer zu Weihnachten - wann man Weihnachten zur Oma fährt, ist 3 Monate im Voraus natürlich schwer zu erahnen ;)

          Und … beim Auto nur den Sprit rechnen, aber die BC25 für 40€ pA - die zu rechnen wäre unredlich?

          • @O-Weh:

            An Weihnachten scheitert man am Kontingent. Es gibt ja nicht unbegrenzt 39 Euro Tickets.

            Der Vergleich mit dem Auto und Benzin ist nicht ganz unredlich, wenn natürlich auch etwas zu kurz. Wenn man sich für ein Auto entschieden hat, hat man Fixkosten, die in jedem Fall entstehen (Wertverlust durch Alterung, Versicherung, Steuer) und Verbrauchskosten (Reifenabnutzung, Benzin und Wertverlust durch mehr Kilometer). Soviel kommt also nicht mehr obendrauf.

            Ansonsten: Bei der Entscheidung, Auto oder Bahn, gewinnt - wenn man nur auf die Kosten abstellt - die Bahn. Hat man das Auto schon, verliert die Bahn meist.

          • @O-Weh:

            Da würde ich aber gerne mal wissen wie man als Arbeitnehmer mit zwei schulpflichtigen Kindern "flexibel" sein kann?



            Ich kann ja mal in der Schule nachfragen ob ich die Kinder nicht einfach mal Freitags aus der Schule nehmen kann da ich kurzfristig für Freitag morgen um 8 noch eine Zug mit Sparpreis buchen könnte für den halb-spontanen Familienbesuch. Nach 16 Uhr kostet der Zug für die gleiche Strecke leider das 3-fache...

  • ja genau - und dann die abrüstung im verkehr konsequent weiterführen: mit einem tempolimit, dass den namen verdient, brauchts dann auch keine panzer mehr, um sich sicher von a nach b zu bewegen - und endlich kommen die fantasievollen leichtbau-fahrzeuge und machen die straßen bunt und vielfältig.

    • @Ijon Tichy:

      // mit einem tempolimit, dass den namen verdient, brauchts dann auch keine panzer mehr, um sich sicher von a nach b zu bewegen //

      Auch bei maximal 80 km/h sitze ich aber auch gerne sehr bequem und höher (wegen ein- und aussteigen).

    • @Ijon Tichy:

      Ich denke nicht dass sich dieses Spaßauto durchsetzen wird. Viele Menschen begreifen individuelle Mobilität auch ein wenig mit Luxus und Ausstattung. Und dann gibt es noch Menschen wie mich, die mit Kleinwagen ohnehin nichts anfangen können, da eine 5-köpfige Familie immer etwas mehr Platz braucht.

      • @Tom Tailor:

        So lang wie die Lieferzeiten für den Twizy wohl sind, gibt es einen großen Bedarf.

      • @Tom Tailor:

        früher sind ganze italienische großfamilien im fiat 500 unterwegs gewesen und auch unsere fahrzeuge waren um vieles kleiner - na gut, spaß beiseite.



        der engpass ist immer im menschlichen kopf: welchen luxus, welche ausstattung brauchts denn tatsächlich? das meiste bleibt bequemlichkeit und anspruchshaltung geschuldet und was man daraus abgeleitet für den 'normalen standart' hält - geschrieben steht das nirgends.

  • Mit den Batterien ist es doch nunmal so, dass bis zu 10% runtergefahren wird und in der Regel bis 80% geladen wird. Das heißt ich nutze eh nur 70% der theoretischen Kapazität zum Fahren. Wenn man dann noch nicht unter den Laborbedingungen der Hersteller fährt, verbleiben im Alltag vielleicht 55-60% der eigentlichen Batteriekapazität als Reichweite. Von daher ist das Batteriefahrzeug gut als Zweitwagen geeignet oder zum pendeln und für vorhersehbare Fahrten kurzer Weite. Alles andere wird klotzig oder wir müssen auf einen Technologiesprung in der Batterietechnik warten.

  • Eine Art SUV ist nun mal, praktisch für die alternde Bevölkerung, man kommt gut rein, sitzt höher. Nur ein Bruchteil davon ist übergroß, man kann so etwas sicher auch mit 1,2 t bauen. Batterien und Ladesysteme werden immer besser, wenn ich wie teilweise schon versprochen 1km pro Sekunde nachladen kann komm ich auch gut über längere Strecken. Schwierig zu gewinnende Rohstoffe werden weniger verbraucht, Strom lässt sich umweltfreundlich erzeugen und immer günstigervspeichern. Die Technik etabliert sich und die Probleme werden weniger.

    • @Gunnar Grannis:

      Vermutlich waren meine Eltern, Jahrgang 1926 bzw. 1927, eine Ausnahme für ihre Generation, aber für sie waren Autos immer nur Fortbewegungs- und Transportmittel, kein Statussymbol.

      Und als "jünger" wollten sie auch nicht darstellen. Daher haben sie ihren letzten Wagen, einen Caddy, gekauft, um sich im Alter das Ein- und Aussteigen zu erleichtern.



      Mein Vater meinte: "Das ist ein begehbarer Kleiderschrank, der auch fahren kann".



      Aber eventuell gilt ein Caddy hier ja auch schon als "SUV".



      Und noch was: Wer einen Rollator braucht, braucht in der Regel jemanden, der den ein- und auslädt.



      Also bitte etwas mehr Realitätssinn, bei allem Verständnis für Ihren Ärger über überdimensionierte "Geltungstriebwagen".

    • @Gunnar Grannis:

      Nanu? Die Älteren stellen sich doch gerne als jünger und dynamisch da. Bezüglich Auto sind sie dann aber plötzlich gebrechlich(er)? Was ist da los? Hoffentlich stört die höhere Beladungskante nicht beim Ausladen des Rollators. ;-)

    • @Gunnar Grannis:

      Praktisch für den Senior am Steuer des SUV aber gefährlich für alle Vekehrsteilnehmer in normalhohen Fahrzeugen oder zu Fuß. Von dem höheren Energiebedarf durch unnötigen Luftwiderstand ganz zu schweigen.



      Und warum sollte man höher sitzen wollen? Man mache das mal im Kino und bringe dafür ein 50cm dickes Kissen mit. Ist eigentlich das Gleiche.

      • @Henne Solo:

        Diese 50cm beziehen sich auf Extrembeispiele, die braucht natürlich keiner, eher so 15cm. Kompakte suv korrigieren einfach die Tendenz vorheriger Jahre zu tiefen und flachen Autos. Bei EAutos bietet sich eine leicht erhöhte Sitzposition ja eh an da der Akku dann im Unterboden untergebracht werden kann.

    • @Gunnar Grannis:

      Ihre Ausführungen höre ich schon seit Jahren, praktisch umgesetzt oder verfügbar ist - nichts - .

      • @Krumbeere:

        Klar, Geld wird mit großen protzigen Autos verdient. Man könnte ja leicht Gewicht und Größe per Gesetz in eine bestimmte Richtung lenken dann gäbe es die Autos auch.

  • Das stimmt prinzipiell zwar alles, aber selbst E-Autos, die mit Strom aus Kraftwerken betrieben werden, der mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird, sind noch sinnvoller als Verbrenner. Das liegt einfach daran, dass Verbrennungsmotoren in Autos aufgrund der Größe, und der ständigen Lastwechsel und Kaltstarts fürchterlich ineffizient sind. Kraftwerke sind so viel effizienter, dass selbst die Verluste der Stromerzeugung und Speicherung das nicht kompensieren. Und die Abgase sind im großen Stil (bei Kraftwerken) auch viel leichter zu filtern und zu reinigen als in jedem einzelnen Auto.

    Mal ganz davon abgesehen, dass rund 50% des erzeugten Stroms inzwischen ja eh aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Dem E-Auto ist es schließlich egal, wo der Strom herkommt, man kann das also weiter ausbauen, ohne dass man dafür dann neue Autos bräuchte. Ein Verbrenner dagegen bleibt immer ein Verbrenner.

    Davon abgesehen liegt das mangelnde Interesse an eher leichten, kleineren und einfacheren E-Autos meiner Meinung nach einfach daran, dass sie trotzdem sehr teuer sind und viele Menschen nicht glauben, dass sie für alle Einsatzzwecke taugen, die sie gerne hätten. Das wäre aus ihrer Sicht dann (zu) viel Geld für (zu) wenig. Mal ganz abgesehen vom egoistischen Sicherheitsaspekt: wenn ein Auto mit drei Tonnen und eines mit einer Tonne zusammenkrachen, ist klar, wer verliert und wer gewinnt. Und wer will schon verlieren?

    Ich finde das auch alles doof, aber nichts davon kann man einfach ignorieren oder abstreiten und erwarten, dass sich dadurch schon irgendwas ändert.

    • @Mustardman:

      Kohle Kraftwerk ca. 35% Wirkungsgrad, dazu Leitungsverluste und Netzbelastung.



      Ich sehe keinen Vorteil gegenüber sparsamen Verbrennern.

      • @Carsten S.:

        Oh doch, erstens kann die Abwärme des Kohlekraftwerks noch für Fernwärme genutzt werden und zweitens ist die Herstellung von Benzin- und Dieselkraftstoff auch sehr energieintensiv, wir reden hier von bis zu sechs Kilowattstunden pro Liter Treibstoff!

  • ... und selbst 1,2t sind arg viel mit zu bewegende und zu produzierende Masse.



    Ein reguläres oder E-Fahrrad sind da ganz anders unterwegs.

    Doch besser ein leichtes E-Auto als ein schweres oder gar einen ineffizienten Verbrenner.

    • @Janix:

      Wenn man ein "normales" Fahrrad mit einem E-Bike vergleicht, weiß man woher die Unterschiede zwischen Verbrenner und E-Auto kommen. Mein E-Bike wiegt fast 30 kg.

      • @Ahnungsloser:

        Allein bspw. der Materialbedarf von Aluminium betrachtet:



        * für ein Fahrrad 8 Kilo



        * für Ihr E-Bike-Beispiel 30 kg



        * für ein Auto 200 kg



        -> also mindestens 25 Fahrräder oder mindestens 7 E-Bikes für ein Auto! Wobei die Anzahl der Fahrräder tatsächlich größer ist, da ich der Einfachheit halber Gesamtgewichte bezüglich Fahrrädern annahm. Bloßer Rahmen und andere Einzelteile aus Alu werden leichter. Bei Fahrrädern kann mensch aber auch gut auf Aluminium verzichten. Soviel schwerer sind Stahlrahmen nicht. Und Stahl ist engergiesparender herzustellen als Alu.

  • Ein Hersteller von Kleinwagen erzählt, daß Kleinwagen die Zukunft sind. Aha!

    "Den Verbrenner komplett ablösen zu wollen, ist daher Irrsinn." - Hm, war das nicht was mit Klimakatastrophe und dem Ende des Fossilzeitalters?

    • @Semon:

      Das wird aber mit Sicherheit nicht dadurch gelöst, dass ALLE Fahrzeuge mit Elektroantrieb ersetzt werden. Weder bei Autos, noch Motorsägen, noch Baufahrzeuge, noch Traktoren, noch Panzern, noch Flugzeugen werden zeitnah mit Elektroantrieb möglich sein.

    • @Semon:

      Unsinnig ist in der Tat die Vorstellung, einfach jedes Fahrzeug mit Verbrennermotor durch ein Fahrzeug mit E-Antrieb zu ersetzen und alles sei okay. Sinnvoll wäre einzig eine Verkehrswende. Eine Massen-E-Mobilität wäre lediglich eine Antriebswende. Das Problem ist nicht allein der Schadstoffausstoß, es geht auch um den Flächenverbrauch durch fahrende und parkende Autos.

      • @Woodbine:

        Dito! Zumal es in den Diskussionen zumeist um eine auf Gewohnheit und Bequemlichkeit begrenzte Sicht geht. Was die formulierten Ansprüche und praktizierte Lebensweise dann für ökologische Folgen und negative Auswirkungen auf Lebensgrundlagen haben, ist kaum Thema. Währenddessen sterben stetig Spezies aus und werden stetig neue Erwärmungs- und Hitzerekorde verzeichnet, häufen sich Stürme, Fluten, Brände. Glauben die Leute, sie könnten zukünftig alle beruhigt und unbehelligt weiter so Auto fahren, ... so leben?

      • @Woodbine:

        Eine Verkehrswende, die individuelle Mobilität in einem vernünftigen Umfang ablösen soll, scheint mir in naher Zukunft nicht sehr realistisch zu sein.

  • Ich finde es fast lustig, dass die deutschen/europäischen Autobauer über zu wenig Nachfrage nach E-Autos jammern, aber gleichzeitig nur 2 Produktgruppen anbieten: SUVs und Kleinwägen.



    Erstere will ich nicht kaufen, letztere sind zu klein für meine Anforderungen. Und so schiebe ich den Umstieg vom Verbrenner-Minivan zum E-Auto jetzt schon das zweite Jahr auf, weil das Angebot einfach nicht passt.

    • @B. Iotox:

      "… die deutschen/europäischen Autobauer …" - Wie viele E-Loks hat Borsig gebaut? So lange wir auf die alte Verbrenner-Branche warten, werden wir keine vernünftigen E-Autos bekommen.

  • Ich habe selten soviel praktische Vernunft in einem Artikel über motorisierten Individualverkehr gelesen.

  • Ich kann dem Herrn nur zustimmen. Ein kleiner E-Flitzer für den Stadtverkehr oder regionale Dienstleistungen macht Sinn. Für die Langstrecke brauche ich Kapazität für mind. 500 km. Im Verhältnis Reichweite zu Gewicht sind wir da noch meilenweit entfernt. Die anderen Probleme wie "Tankzeit", verfügbare Ladestationen etc. sind da noch gar nicht berücksichtigt.

  • Genau meine Meinung. Bin ich froh einen Kleinwagen als e-Auto mir zugelegt zu haben.