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Emissionen senken durch ErnährungKleine Umstellungen, große Wirkung

Schon kleine Umstellungen bei der Ernährung können den Treibhausgas-Ausstoß stark reduzieren. Helfen könnte dabei ein einfaches Label.

Klimaschutz geht durch den Magen: Wie wär's etwa mal mit fleischloser Lasagne? Foto: YAY Images/imago

Berlin taz | Durch kleine Veränderungen im Lebensmittelkonsum lassen sich große Mengen an Treibhausgasen einsparen. Das fand ein Team australischer For­sche­r:in­nen heraus. Laut der Publikation verursacht der Ernährungssektor nach der Energieerzeugung die zweitmeisten Treibhausgase weltweit. Die Gesamtemissionen im Lebensmittelsektor könnten durch den Wechsel zu „sehr ähnlichen“ Produkten um 26 Prozent reduziert werden. Ein Beispiel wäre der Umstieg von einem Brot, dessen Herstellung höhere Treibhausgasemissionen verursacht, auf ein Brot, dessen Herstellung weniger Treibhausgasemissionen verursacht.

Die Untersuchung wurde vom George Institute for Global Health und dem Imperial College London durchgeführt und in der Zeitschrift Nature Food veröffentlicht. In der Untersuchung wurden die voraussichtlichen Emissionen durch die eingekauften Lebensmittel von etwa 7.500 australischen Haushalten berechnet.

Insgesamt wurden mehr als 23.000 Produkte zu Kategorien geordnet, zum Beispiel „Brot und Brötchen“ mit der Unterkategorie „Weißbrote“. Dann wurden die Emissionseinsparungen bei Wechseln innerhalb und zwischen den Kategorien berechnet.

Wenn auf „weniger ähnliche“ Produkte umgestiegen wird, könnten die Treibhausgasemissionen sogar um 71 Prozent verringert werden. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn von einem Knoblauchbrot mit höheren Emissionen auf ein Weißbrot mit niedrigeren Emissionen umgestiegen wird.

Ein anderes Beispiel ist der Umstieg von einer Tiefkühllasagne mit Fleisch auf eine fleischlose Alternative. In Australien sind Fleisch und Fleischprodukte für fast die Hälfte der Gesamtemissionen von Lebensmitteln im Jahr verantwortlich, obwohl sie nur circa 10 Prozent der Einkäufe ausmachen.

Vorschlag: Klimalabel

Die Untersuchung soll eine Grundlage für politische Entscheidungen bieten, wie eine Kennzeichnung von Produkten mit einem Klimalabel, das die For­sche­r:in­nen fordern. Nur mit solch einem Label könne man eine Reduktion der Treibhausemissionen im Konsum von Lebensmitteln erreichen.

„Die Verbraucher sind sich zwar zunehmend der Umweltauswirkungen des Lebensmittelsystems bewusst und bereit, sich für nachhaltigere Lebensmittel zu entscheiden, doch fehlt es ihnen bisher an zuverlässigen Informationen, um die umweltfreundlicheren Optionen zu erkennen“, sagte Allison Gaines, Hauptautorin der wissenschaftlichen Publikation.

Würden die Treibhausgasemissionen auf den Produkten gekennzeichnet sein, könnten die Menschen leicht den Treibhausgasausstoß durch Lebensmittel reduzieren, erklärte sie weiter.

Wenig Wissen

Auch Achim Spiller ist für ein Klimalabel auf Lebensmitteln. Er forscht an der Universität Göttingen zu den Themen Konsumentenverhalten und Nachhaltigkeit im Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung und sagt: „Wenn wir wollen, dass Menschen nachhaltig und klimaverträglich einkaufen, dann müssen wir ihnen die Chance geben zu erkennen, welche Produkte klimafreundlicher sind als andere.“

Denn den Treibhausgasausstoß von Lebensmitteln könne man diesen nicht intuitiv ansehen. Auch wenn viele Menschen mittlerweile wüssten, dass eine Möhre weniger Treibhausgase verursacht als ein Stück Rindfleisch, wüssten die Leute meist nicht, wie viel mehr Treibhausgase das Kilo Rindfleisch verursacht. Bei anderen Produkten sei es für die Kon­su­men­t:in­nen noch schwerer zu erkennen, welches klimafreundlicher ist.

Spiller beschreibt, wie ein gut funktionierendes Klimalabel aussehen könnte: „Vieles spricht für ein farbliches Label mit zum Beispiel fünf Stufen von rot nach grün, ähnlich der Nährwert-Ampel.“ Zusätzlich könne man den genauen Treibhausgas-Ausstoß des Produkts pro Kilogramm als Zahl angeben. Nur die Zahl abzubilden sei weniger sinnvoll, da sie alleine nicht gut verständlich sei.

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57 Kommentare

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  • Was steht auf dem Spiel? Im Klein-Klein um "Ich will aber Käse essen" o.ä.? Oder doch Grundsätzlicheres? Hierzu eine kürzliche Talkrunde von der Re:publica:



    "Tatort Naturkrise - das Netzwerk des Lebens



    Hauptrolle Klimakrise, Nebenrolle Naturkrise? Mit Kriminalbiologe Mark Benecke und Journalistin Paula Lambert diskutiert Biodiv.-Expertin Magdalene Trapp über den Verlust der natürlichen Vielfalt. Wieso mehr Wissen, Vernetzung und Dialog notwendig sind und warum es trotzdem Hoffnung gibt."



    m.youtube.com/watch?v=5G6HDtAcGvM

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Noch'n Label?



    oder noch'n Gedicht`?



    www.youtube.com/watch?v=khYm53R9M-I



    Klebste 'n Label uff de Mäibel



    wird dem Holzwurm davon äibel.



    Ja, im Holz ist CO2.



    doch das ist ihm einerlei.



    das zerkaut der Wurm zu Brei.

  • Da ich mich schon extrem schwertue, den gewaltigen klimarelevanten Unterschied zwischen ggf. getoastetem Weißbrot und Knoblauchbrot herzuleiten (ist das nicht in aller Regel das gleiche, nur halt einmal ohne und einmal mit Knofel?), stelle ich mir so ein Label durchaus erhellend vor. Es gibt da sicher Unterschiede zwischen Kategorien und Produkten, die NICHT so ins Auge springen wie der zwischen Möhre und Rindfleisch.

    Wahrscheinlich sind schon unterschiedliche Teile vom Rind unterschiedlich treibhaustreibend, weil z. B. das "wertvolle" Steakfleisch aus dem oberen Rumpf die Haltezahlen deutlich mehr beeinflusst als die weniger angesagten Körperteile. Möglicherweise ist auch eine weitgereiste Mango oder Ananas vielleicht gesünder, aber auch klimaschädlicher als ein Omelette mit heimischem Gemüse.

    Wer das alles immer präsent hat - Respekt. Dürfte aber eine Minderheit sein. Wem es egal ist, der muss nicht hinschauen.

  • ... und welche "Labelindustrie" steht hier schon in den Startlöchern, um uns mit der nächsten überflüssigen Information zu versorgen? Wenn man ernsthaft darüber aufklären müssen, dass die Möhre aus dem eigenen Garten nachhaltiger ist, als ein Steak aus Argentinien, haben wir wohl eher ein Bildungsproblem. Darüber hinaus: die inflationierte Verwendung des "CO2 Verbrauchs" für die Produktion eines Gutes blendet völlig aus, das dem "Otto Normalverbraucher" jegliches Bezugssystem für die Relevanz von 100 Gramm. Bei mir führen Unternehmen, die allzu erkennbar "Nachhaltigkeit" als Marketingmethode führen zum Wechsel des Anbieters. Ebenso wie jene, die mir Salz und Wassee und dem Label "vegan" verkaufen wollen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Eine Möhre isst eine Möhre, isst eine Möhre.

  • Knoblauchbrot sollte verboten werden!

    • @Rudolf Fissner:

      Nur der Verkauf oder auch die private Herstellung?

      PS: Ihre Antwort könnte mein heutiges Wahlverhalten beeinflussen 😉

  • "...dass eine Möhre weniger Treibhausgase verursacht, als ein Stück Rindfleisch..."



    Wenn man sie roh isst, stimmt das sicherlich.



    Anscheinend vernachlässigt die Studie den Energieaufwand fürs Kochen oder Braten liebevoll im eigenen Haushalt selbst zubereiteter Delikatessen.

    • @sollndas:

      Selbst wenn der Energieaufwand für das Kochen von Möhren größer wäre als für das Braten des Rindfleischs, würde das kaum die anderen Nachteile ausgleichen, z.B. die Fütterung mit südamerikanischem Soja.



      Aber mal ehrlich: Wie oft essen Sie Beefsteak Tartar? Ich persönlich nie, allerdings dafür umso lieber einen Rohkost-Salat oder rohes Gemüse mit etwas frischem Olivenöl. Das gleichen Sie nur schwer aus!

    • @sollndas:

      Haben Sie belastbare Fakten zum Energieverbrauch beim Zubereiten von Gelben Rüben und Rheinischem Sauerbraten?

      • @0 Substanz:

        Nö, habe ich nicht. Wozu auch?



        Es dürfte wohl klar sein, dass Gekochtes mehr Energie benötigt (und damit mehr CO2 verursacht) als Rohkost.

        • @sollndas:

          Und wo steht im Artikel, dass Möhren nur roh gegessen werden?

        • @sollndas:

          Nur ging es gar nicht darum, aber das kennen wir ja schon.

          • @0 Substanz:

            Die Produktions- und Lieferkette von Lebensmitteln endet nicht im Supermarktregal, sondern im Magen.

            • @sollndas:

              Nicht mal das ist richtig.

  • Dieses Klimalabel würde es dann vermutlich rückschlüssig bewirken, dennoch wäre es schon einfach hilfreich überhaupt die jeweiligen Produzenten verpflichtend auf jeder Verpackung stehen zu haben und nicht "Hergestellt für: x "

    Du musst ja seit Jahrzehnten bei allen günstigeren Primärprodukten davon ausgehen dass die EU Firmen die drauf stehen nicht die eigentlichen Produzenten aus lokaler Landwirtschaft sind, bei verarbeiteten Produkten sie keine europäischen Rohstoffe verwendet haben.

    Es hat nie ausgereicht dass nur "Harry-Brot GmbH" drauf steht und keinerlei Informationen über das Roggen oder Weizenmehl, natürlich nicht.

    Aber es ist wie immer in diesen Debatten, Ihr die ihr Euch für progressiv, klimafreundlich haltet geht nicht den einfachen Weg des: Ey eine Verbesserung hier könnte Euch direkt nutzen indem ihr weniger belastete Produkte kaufen könnt/die Firmen bessere Rohstoffe kaufen müssen statt billigere und die Differenz einstecken können."

    Nein, seit Jahrzehnten derselbe falsche Ansatz des "macht was Gutes", auch als die Klimawandelfolgen für die Durchschnittsbevölkerung hierzulande noch nicht spürbar war.



    Wärt Ihr mal schlauer gewesen, maybe they wouldn't feel'em now.

  • Australien ist erstens der absolute Ausnahmefall des Westens. Relativ gesehen im Südosten der Welt gelegen und fast ohne Schweinefleisch und Geflügel in der Ernährung. Neben Rind und Schaf dafür mit Känguruh-, Krokodil- und Straußenfleischverzehr.



    Die Ähnlichkeit in allen Ehren, aber ein Weißbrot ersetzt zweitens kein Knoblauchbrot und besser wäre allemal ein Vollkornbrot. Oder Buchweizen- statt Weizennudeln etc. Wenn ein Label empfiehlt, halbwegs gesunde durch ungesündere ähnliche Lebensmittel zu ersetzen, taugt das Label nichts.



    Drittens bringen die bisherigen Label auch nicht viel, denn das entscheidende Label zeichnet den Preis aus. Wenn ich einen Nutri-Score E auf meinem Zucker und meinem Salz für meinen Apfelkuchen habe, kaufe ich mir stattdessen längst keinen Fertigteig mit Nutri-Score C. Das wäre auch erkennbar unsinnig. Und warum Käse als gluten- und Weingummi als laktosefrei ausgezeichnet wird, erschließt sich zumindest mir auch nicht, denn das ist jeweils ebenso selbstverständlich wie, dass pures Salz nur Salz und Zucker nur Zucker enthält (vielleicht wird in der Industrie aber dem Salz noch Zucker und dem Zucker noch Salz zugesetzt?!)

    • @Zangler:

      Dass Weingummi laktosefrei ist, ist leider nicht selbstverständlich.



      Und gerade bei verpacktem Käse, ist Stärke als Trennmittel ebenfalls nicht selten zu finden.



      Und der Nutriscore ist nicht perfekt, aber man muss schon verstehen, dass er nur Lebensmittel gleicher Kategorie vergleicht.



      Einzelzutaten haben gar keinen Score.



      Und nur wenn Sie fertigen Apfelkuchenteig kaufen, können Sie zwischen den verschiedenen Teig- Varianten den mit dem besten Score aussuchen. Nur so kann es FertigPizza mit B überhaupt geben.



      Das neue Label dürfte daher aber auch keine dem NutriScore vergleichbare Ampel haben, sondern ganz schnöde und einfach vergleichbar eine Zahl: KilogrammCO2/100gLebensmittel



      Eventuell auch KilogrammCO2/Kalorie darüber kann man streiten, aber es muss einheitlich sein.

      • @Herma Huhn:

        Da sehen Sie mal, wie einfach der beste Ratschlag im Vergleich ist: Unverarbeitete Lebensmittel kaufen und selbst kochen. (Ja, das kostet Zeit und Anstrengung, ich weiß ...) Käse vom Laib schneiden lassen, Weingummi vegan kaufen, wenn es denn sein muss.



        Die Angaben pro 100g sind natürlich Quatsch, weil 100g Rindfleisch mit 100g Spinat schon von der Sättigungswirkung her nicht vergleichbar sind. Daher würde das neue Label sicherlich pro 100g angegeben, um Kund:innen zu verdummen.



        Und was sind Lebensmittel gleicher Kategorie? Vom Proteinprofil und dem Vitamin-B12-Gehalt ist Fleisch gleichwertig zu einem veganen Chili mit Pilzen. Wenn ich das selbst mache, habe ich da deutlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe drin und bei Vollkorn-Bulgur statt Mais extrem viele Ballaststoffe. Wer das nicht gewohnt ist, bekommt Verdauungsschwierigkeiten. Und wenn ich das selbst mache, kann ich auch Pan-Salz reintun, das reduziert das Natrium.



        Nichts davon erkenne ich am Nutri-Score. Wenn ich mich schon anstrengen und einlesen muss, um das zu verstehen, dann lieber richtig als ein schlechtes Label, zumal jedes zusätzliche Label die schon eingeführten entwertet.

        • @Zangler:

          Käse ist kein unverarbeitetes Lebensmittel. Und auch, wenn Sie den vom Laib schneiden lassen, haben die unterschiedlichen Sorten, unterschiedlich hohen CO2-impact.



          Und wenn Sie vor dem Regal mit zehn verschiedenen Marken Vollkorn-Bulgur stehen, wollen Sie sich lieber selbst informieren, welcher davon am klimaneutralsten angebaut wurde? Oder wäre Ihnen ein kleines Schild mit einer Zahl, die es vergleichbar macht nicht doch lieber?



          Und warum sollte die Zahl jemanden verdummen, weil sie auf das Gewicht des Lebensmittels bezogen ist?



          Würden Sie sich verleiten lassen, Rindfleisch gegen Spinat auszutauschen? Warum macht das jetzt keiner, ist ja auch billiger?



          Die Zahlen sind dazu da, vergleichbare Lebensmittel miteinander zu vergleichen. Also da, wo es eben nicht mit Faustformeln, wie vegan und regional getan ist. Und diese Stellen finden Sie auch in Ihrem Einkaufskorb.

  • Finde die vielen polemischen Kommentare echt niveaulos. Wenn man recht einfach sichtbar macht, welche Produkte einen kleineren Fussabdruck machen. lässt sich ohne viel Aufwand Einiges an CO2 sparen. Wer nicht will, schaut halt weg. Ist dann halt Lebensphilosophie.

  • Öko-Diktat?



    Was zu weit geht, geht zu weit. Ich lasse mir von niemanden sagen welches Brot ich essen soll. Untere dem Deckmantel "CO2" tummeln sich immer mehr Weltverbesserer die mir mein Leben vorschreiben wollen. Danke, ohne mich.



    Ach so, ich kaufe aus Prinzip kein Fertigessen, und reines Weißbrot esse ich auch nicht, viel zu ungesund.

    • @Rudi Hamm:

      Vielleicht mal als Anregung verstehen und nicht gleich bockig reagieren.

    • @Rudi Hamm:

      Zum einen: Tatsächlich leben wir ja in einem Öko-Diktat - das Diktat der Ökonomie. Die Wirtschaft muss wachsen, die Wirtschaft muss möglichst wenig eingeschränkt werden, der Markt muss regeln, Reichtum darf nicht stark besteuert werden usw.. Das fordern einige/viele ja auch hier im Forum. Dieses Öko(nomie)-Diktat wird auch angesichts der ökologischen Krisen - trotz Reißen des 1,5 Grad Klimaziels und damit in Kaufnahme unwiederkehrbare, lebensfeindliche Klimaerhitzung und trotz des 6. größten Massenaussterbens der Spezies eingefordert. Auch Greenwashing von Elektroautos wird toleriert, obgleich dadurch die (Trink)Wasserversorgung bedroht wird.



      Wie wäre es mal, das Handeln an den Naturkapazitäten der Erde zu orientieren??



      Zum zweiten: ist Ihr Kommentar so'n freudscher Versprecher eines alten weißen Mannes? Wer will Ihnen denn etwas verbieten? Wo ist die faktische Grundlage für Ihre Empörung? Nochmal für Sie: hier geht es um den Vorschlag über die Einführung eines Klimalabels.

    • @Rudi Hamm:

      Völlige Zustimmung!

    • @Rudi Hamm:

      Niemand will Ihnen das Essen diktieren. Im Artikel geht es darum, Informationen auf die Verpackung zu schreiben. Was Sie damit machen, ist Ihre Sache.

    • @Rudi Hamm:

      Leseverständnisnis sooo wichtig.



      Es steht nun wirklich nicht ein einziges Wort im Artikel, das sagt: "Rudi Hamm soll unter unserer Öko-Diktatur leiden und darf kein Knoblauchbrot mehr essen!"



      Da steht lediglich, dass den Leuten die CO2 Bilanz kenntlich gemacht werden soll, so dass sie selber vielleicht auch anhand dieser Information entscheiden können, was sie essen und welchen Einfluss das hat.



      Und falls Sie jetzt reflexartig: "Das bringt doch nix!", "Was tust DU denn für die Umwelt?" oder "Aber China!" rufen wollen, empfehle ich diesen Artikel zu dem Thema, in voller Gewissheit, dass der nicht gelesen oder ebenfalls mit Bingo-Argumenten weggewischt wird:



      taz.de/CO-Bilanz-v...em-Essen/!5906966/



      Ich frage mich nur: Ist das Streß (systemisch bedingt), Überforderung (Auseinandersetzen mit der eigenen Verantwortung, alle wollen doch Eigenverantwortung) oder Absicht (konservativer Populismus)?



      Und nein, auch dieser Artikel will weder was verbieten, noch ein Schnitzel wegnehmen. Es geht nur um Informationen, der Grund, aus dem ich Artikel lese.

      • @Nuis R. Vegan:

        Auf langfristiger Sicht ist es aber sinnvoll, dass egal welche Publikation endlich Tacheles redet und sagt, das Schnitzel muss verboten werden. Das vermisse ich auch hier im Artikel.

        Wenn wir nämlich immer nur ausweichen, nur um Fleischfresser nicht zu triggern oder weil wir Schiss auf nen Bürgerkrieg haben, dann wird es nunmal nichts mit der Klimarettung und damit der Rettung der Menschheit.

    • @Rudi Hamm:

      Wer schreib Ihnen etwas vor. Es dient der Orientierung.

    • @Rudi Hamm:

      Brot aus dem Supermarkt ist grundsätzlich nicht gesund auch nicht das von Bäckereiketten.

      Gutes Brot ist richtig Mangelware in Deutschland, wird alles mit Backhilfsmitteln hergestellt um Zeit zu sparen, das geht auf den Darm.

      Ein ungesunder Darm wiederum ist die Ursache für alle möglichen Chronischen Krankheiten zum Beispiel Depressionen.

      Bei Lebensmittelqualität muss sich grundsätzlich etwas ändern. Zugesetzter Zucker oder Derivate auffällig markieren zum bsp.

      Aber Mal davon abgesehen ist das Label mit dem CO2 ja kein Zwang.

      Wenn sie als Erdbeerhersteller einen Weg finden Erdbeeren CO2 neutral im Winter in Deutschland zu ziehen, dann muss sich der Aufwand lohnen... Da wir keinen wirksamen CO2 Preis haben dann wenigstens über die Werbung.

      Und wenn CO2 neutral zu teuer ist dann wird es eben erst Mal reduziert für das nächst beste Label, dann muss auch die Konkurrenz mitziehen und es wird der neue Standard.

      Niemand zwingt sie sich für das CO2 ärmere Produkt zu entscheiden.

  • Weg von der Zellulose



    Kleine Ernährungsumstellung: Klar, die Kühe kriegen künftig nur noch Pommes vom Megges [[garantiert( ?) holzfrei], und schon schwinden die Methan-Emissionen ...

    • @lesnmachtdumm:

      Die Verwertung von Zellulose ist die natürliche Ernährung von Rindviehern. Aber es sind ja gutmütige Tiere, mit denen sich so manches anstellen läßt. Und was sind schon einige Mio Jahre Koevolution von Methanogenen Bakterien und Rindviehern wert, wenn uns das plötzlich nicht mehr in den Kram passt?

  • "Kleine Umstellungen, große Wirkung", da die reichsten 10% einen riesigen Teil des CO2 ausstosses zu verantworten haben ist eine kleine Umstellung in Ernährung tatsächlich mit großer Wirkung verbunden.

    Nicht zum Frühstück nach Paris fliegen,



    auf absurde Luxus essen und Events verzichten. Weniger Caligula und mehr Einbindung in Nachbarschaften die nicht segregiert sind.

    • @ToSten23:

      Die reichsten 10% weltweit ist aber auch nur Mittelstand in Deutschland, das ist Ihnen hoffentlich klar.

      Klar stoßen die oberen 10% in Deutschland nochmal mehr aus, aber das sind bei weitem nicht die einzigen mit Handlungsspielraum.

      Wenn doch nur klimaschädliches Verhalten richtig teuer wäre und alternativen existieren würden...

      Eines der wichtigsten Instrumente wäre das Klimageld.

      Wenn Benzin dann 5€ pro Liter kostet fahren Menschen bei denen es knapp ist vom Land bis zum nächsten grösseren Bahnhof, der Umstieg auf Fahrrad oder andere Antriebsart lohnt sich. Wer Verbrenner fährt hat einen echten Anreiz die Strecke zu minimieren. Öpnv kann von dem vielen Geld enorm ausgebaut werden usw.

      Und die schlimmsten Verwerfungen ließen sich ja durchs Klimageld aufbügeln, müsste dann halt aber auch so 100-200 pro Kopf und Monat sein, auch für Erwerbslose

  • Eine Möhre durch ein sehr ähnliches Rindersteak ersetzen. Beide sind nahrhaft, gesund, rot und knackig.

    • @We:

      Hier geht es ja um mehr. Wie sieht denn die Klimabilanz einer Möhre gegenüber einem Rindersteak aus?

  • Langsam wird es voll und bunt auf den Verpackungen.

  • 'Down under' weit oben dabei?



    "Ein anderes Beispiel ist der Umstieg von einer Tiefkühllasagne mit Fleisch auf eine fleischlose Alternative. In Australien sind Fleisch und Fleischprodukte für fast die Hälfte der Gesamtemissionen von Lebensmitteln im Jahr verantwortlich..."



    Die Kühlung und Bevorratung sind wesentliche Detailaspekte, auch Transportkosten.



    /



    Ob dieser Trend anhält?



    vegconomist.de/han...flanzlicher-basis/



    /



    Echte Alternativen, wenn ein Staat von Meer umgeben ist:



    food4future.de/de/...tig-werden-konnten

  • So ein Label gibt es schon.



    Es ist gelb grün, trägt den Schriftzug "Vegan" und wurde bereits erfolgreich durch Populist:innen und Lobbyverbände diskrediert, so dass sich die öffentliche Meinung von "viel zu radikalen Veganerin", die an Nährstiffmafel sterben werden, in großen Teilen der Bevölkerung bereits festgesetzt hat.

    • @Nuis R. Vegan:

      Mir hat der begriff "vegan" nie gefallen, vielleicht wurde er zu sehr abgenutzt.



      Ich ernähre mich pflanzenbasiert, ohne irgendwelche Mangelerscheinungen und einer signifikanten Verbesserung aller gesundheitlichen Parameter.

      Lesetipp:



      "How not to die" (Michael Greger)

    • @Nuis R. Vegan:

      Das allein ist noch lange keine Argument. Ne Flugananas erzeugt mehr CO2 Äquivalent als Rindlfeisch, fast 3mal soviel wie manche Käsesorten. Nicht saisonales Obst und Gemüse, z.Bsp. Wintertomaten oder- erdbeeren sind auch nicht schlechter aufgestellt als regionale Milch oder Eier.

  • Der Preis ist für immer mehr Menschen die einzig relevante Größe beim Einkauf. Solange ungesunde unökologische Lebensmittel billiger sind als die Alternative, kaufen die Armen sie. Sonst tragen sie fast nichts zum Klimawandel bei.



    Wer macht die Preise?



    Wer ist dafür verantwortlich, dass es viel Arbeit, Zeit und Geld kostet, sich gesund zu ernähren?



    Wieso ist unverpacktes Gemüse teurer, wieso ist verpacktes Gemüse so verpackt, dass die Verpackung nicht recycelt werden kann, wieso ist überhaupt so viel Gemüse verpackt? Jemand wird reich dadurch. Sonst wäre es anders.

    • @Patricia Winter:

      Es kaufen nicht nur die Armen billigste Lebensmittel, viele Wohlhabende tun das auch und investieren lieber in noch dickere Gehhilfen und Reisen.

    • @Patricia Winter:

      Gemüse wird verpackt damit es länger haltbar ist und nicht abends in den Container muss weil Sie es nicht mehr kaufen. Die Preise macht der Markt. Deswegen sind Lebensmittel in Deutschland so billig. Auch die Gesunden. Und wer was kauft entscheidet der Kunde und nicht Ihr schlechtes Gewissen.

    • @Patricia Winter:

      Liebe Frau Winter, Sie irren sich.

      Durch Gemüse und am Obst wird der Supermarkt nicht reich.

      Backwaren, süsskram, "Feinkost convenience" da wird Geld verdient.

      Das was an der Kasse ist, da gibt es 10x Marge (außer bei Tabak) Sehen Sie dort Obst und Gemüse?

      Verpacktes Obst und Gemüse ist billiger, weil länger haltbar und /oder besser transportierbar und ist auch leichter zu verkaufen mit Mängeln. Niemand würde grüne Erdbeeren kaufen, sind diese einzeln in der Packung und von außen nicht sichtbar ist es was anderes.

      Verpackungen sind zudem sehr günstig, man könnte auf diese verzichten aber die Kosten des Verzichtens wären größer, als die der Verpackung.

      Genau das spiegelt der Preis für lose Ware, es ist keine Verschwörung.

      Arbeite. wir an den Anreizen, wird sich auch das Verhalten der Ketten ändern, sonst waren es nicht genug, oder die falschen.

  • Nein, das bringt nichts.

    In vielen Bereichen, auch im Umweltschutz, hilft ein bisschen auch ein bisschen. Beim Klima nicht.

    Wenn die ganze Welt (!) zwangsweise die Ernährung umstellte, hätte das einen Effekt. Dann sind wir bei den eigentlichen Problemen des Ansatzes: Landwirtschaftliche Erzeugung wäre in großem Stile umzustellen, mit Folgen für den Lebensunterhalt vieler ...

    Darüber sagt die Studie nichts.



    Was der und die einzelne von der Gesamtproduktion isst, ist wurscht.

    • @Frauke Z:

      "Wenn die ganze Welt (!) zwangsweise die Ernährung umstellte..."

      Besonders, wenn die Hungernden auf satt werden umstellen würden...

      Es ist nicht die ganze Welt, die mit dem Planeten Schindluder treibt. Es sind die wohlhabenden Staaten.

    • @Frauke Z:

      Naja von Viehzucht zu Pflanzen umsteigen geht schneller und billiger als anders herum.

      Und nur weil Flächen für Tierfutter frei werden, heißt das ja nicht, dass wir die nicht für was anderes brauchen.

      Die Bauern könnten ohne große Summen zu investieren Hanf für Dämmung anbauen zum bsp. Oder die Fläche für Solaranlage nutzen oder für Pflanzen und Solaranlage hybrid oder Tiere und Solar, sowas wie 🐐 als kostenlosen Rasenmäher...usw.

  • Das ist das Problem in Deutschland. Jedes Problem wird isoliert angegangen, anstatt vernetzt zu denken. Also lieber ein weiteres Einzel-Label. Die Lösung wäre eine ESG-Matrix, die direkt auch die anderen ESG-Bereiche bewertet. Also z.B. super für‘s Klima, ganz ok im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen beim Hersteller, beschissen für die Gesundheit etc. Dabei könnte man einfach die ESG-Kategorien aus der CSRD nutzen.

  • Juchhu, endlich ein neues Label. Das wird das Problem lösen, ganz sicher! Wie alle anderen Label zuvor auch schon ...

    • @Lee Ma:

      Die Alternative wäre, dass die Verbraucher sich alle einzeln informieren und passende Entscheidungen treffen.



      Hat doch auch immer schon gut für alle funktioniert.



      Nicht?

      • @Herma Huhn:

        Wobei ein Label, welches mir den Umstieg von Knoblauchbrot auf Weißbrot plausibel macht, schon eine Herausforderung darstellt.

      • @Herma Huhn:

        Um dicke SUV und Motorräder im Griff zu halten, benötigt man einen "anständigen" Anteil Fleisch(produkte) in der Ernährung.



        Wenn man 1 kg argentinisches Steak für 10 € bekommt, wie nächste Woche bei einem Billigstheimer, klappt das auch mit dem deutschen Wesen.

  • Danke für diese interessanten Informationen!



    Eine gute Idee , Ernährung und Klimaschutz wissenschaftlich zu untersuchen.



    Leider kursiert ja selbst in der kommune die Weltverschwörungstheorie, über Lobbyinteressen beim Thema CO2 Fußabdruck .



    Doch wenn hier, schon im Kleinen, bewiesen wird, dass



    eine Nahrungswechsel CO2 Einsparungen generiert, glauben vielleicht irgendwann auch deutsche "Linke", dass Fliegen nicht so gut für 's Klima ist...?!

  • Wäre sicherlich extrem sinnvoll. Ich liebe meine Lebensmittelampel, warum nicht auch eine Klimaampel?



    Wobei es noch mehr bräuchte. Warum Fleisch usw. nicht mit 19% Umsatzsteuer besteuern. Und dafür pflanzliche Lebensmittel mi 0% besteuern.

    • @Kartöfellchen:

      Pflanzliche zuckerfreie Lebensmittel bitte.

      Gute Sojasoße ist ohne Zucker, guter Hummus auch, auch Tomatensoße käme bei guten Zutaten ohne Zucker aus... Usw.

      Das gleiche gilt für alle Milchersatz Produkte.

      Am besten ist übrigens Tiger-Nuss... Meega süss, ganz ohne Zucker...muss man aber selber machen die verkaufte ist immer mit ganz viel Zucker oder Süßstoff

      • @sociajizzm:

        ganz Ihrer Meinung, aber noch mehr: Zugesetzter Zucker sollte besteuert werden.