Dunkelflaute treibt Strompreis hoch: Endlich im Rampenlicht
Der Zubau an Erneuerbaren läuft und damit bekommt Deutschland ein neues Problem: die Dunkelflaute. Ihre Prominenz kann helfen, eine Lösung zu finden.
D as Gute vorweg: Das Wort „Dunkelflaute“ ist endlich im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen. Gemeint sind damit Zeiten, in denen Photovoltaik und Windkraft gleichzeitig als Stromlieferanten im Netz ausfallen.
Ein griffiges Wort ist viel wert, schließlich kann es helfen, das betreffende Phänomen und die daraus folgenden Notwendigkeiten prominenter auf die Tagesordnung zu bringen. Genau darauf darf man nun hoffen, nachdem die Witterung der letzten Wochen dem Wort einen erheblichen Popularitätsschub beschert hatte.
Bislang waren die Ambitionen, den Umgang mit Dunkelflauten zu diskutieren, vielerorts eher gering. Eher konnte man oft den Eindruck gewinnen, relevante Kennziffern für den Erfolg der Energiewendepolitik seien einzig und allein die Zubauzahlen bei Windkraft und Photovoltaik sowie der Rückbau bei der Kohlekraft.
Dass das Stromsystem inzwischen immer öfter in fatale Extremsituationen gerät, hören viele Freunde der Energiewende nicht gerne. Doch man muss sich der Realität stellen, dass sowohl die Stunden mit Stromüberschuss (erkennbar an negativen Strompreisen im kurzfristigen Stromhandel), als auch solche mit Stromknappheit (explodierende Preise) deutlich zunehmen.
Speicher, Speicher, Speicher (und Wasserstoff)
Vollumfängliche Abhilfe werden nur Speicher schaffen. Und die benötigten Kapazitäten werden nur Gase – speziell der Wasserstoff – bieten können. Das Problem: Der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur ist so teuer, dass ohne Steuergeld nichts läuft. Längst rufen sowohl potenzielle Erzeuger von Wasserstoff, Betreiber von Gasnetzen und nicht zuletzt potenzielle Abnehmer nach Förderung. Dreifach Staatsgeld, da kommt was zusammen.
Die neue Bundesregierung wird das Thema jedenfalls nicht mehr so verdruckst diskutieren können, wie es bisher der Fall war. Eine Lösung könnte sein, Gelder aus der Förderung des Zubaus fluktuierender Erneuerbarer zum Wasserstoff umzuschichten. In jedem Fall darf das Wort „Dunkelflaute“ in keinem Papier zur Energiezukunft mehr fehlen.
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