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Diskussion um VerbrennungsmotorenNeuer „Schwachsinnstermin“

Die grüne Bundestagsfraktion fordert, ab 2030 nur noch abgasfreie Autos in Deutschland zuzulassen. In der Partei ist das nicht unumstritten.

Ginge es nach Anton Hofreiter, würden in elf Jahren nur noch abgasfreie Autos zugelassen Foto: dpa

Berlin taz | Sind die Grünen jetzt doch nur Ökodiktatoren? Nachdem Parteichef Robert Habeck am Wochenende mit seiner Forderung nach Enteignungen gegen Wohnungsnot verschreckte, kam Fraktionschef Toni Hofreiter am Montag mit einer weiteren Forderung aus dem Keller, die vor allem in konservativen Kreisen anecken dürfte: dem Ende des Verbrennungsmotors ab 2030.

In elf Jahren dürften in Deutschland nur noch abgasfreie Autos neu zugelassen werden, heißt es in einem Thesenpapier der Bundestagsfraktion. Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor müsse gesetzlich festgelegt werden. Es brauche „einen klaren Fahrplan, der Planungssicherheit für die Autoindustrie und die Beschäftigten schafft“. Dafür müsse der Bund seine Investitionen für Ladestellen auf 600 Millionen Euro verdoppeln, ab Jahr 2025 sollten alle Neuwagen der öffentlichen Hand elektrisch fahren.

Hofreiters Forderung passt zwar bestens in die aktuelle Klimadebatte, ist in der Partei aber nicht ganz unumstritten: Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, schimpfte einst über „Schwachsinnstermine“ wie ein Ausstiegsdatum 2030. Als es beim Parteitag 2017 um das Thema ging, erregte sich der Mann aus dem Autoländle im privaten Gespräch mit einem Delegierten: „Macht es, es ist mir egal. Dann seid aber mit sechs Prozent oder mit acht Prozent zufrieden.“

Der O-Ton machte Schlagzeilen, als er öffentlich wurde. Auch in den der Bundestagswahl folgenden Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition setzte sich Kretschmann gegen ein fixes Ausstiegsdatum ein. Seine Argumentation: Es gebe bislang viel zu wenige Elektroautos in Deutschland, ein abruptes Ende des Verbrennungsmotors gefährde Jobs und Technologieführerschaft. Dennoch steht die Zielzahl auch im aktuellen Grünen-Programm für die Europawahl. Am Montag wollte sich Kretschmann nicht zu den aktuellen Plänen der Bundestagsfraktion äußern.

Reaktionen gab es trotzdem. Saarlands Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) twitterte zu Hofreiters „Plan E“: „Das wird Winfried Kretschmann freuen. Es fehlt der übliche grüne Warnhinweis: Wo wir regieren, machen wir das eh nicht.“

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65 Kommentare

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  • 6G
    65522 (Profil gelöscht)

    @Glimmlampe Naja, Leute die mit irgendwelchen Bildschirmen rumlaufen und darauf herum hacken sehe ich genug. Es ging hier eigentlich um Hardware und das Zusammenspiel von Arbeitsspeicher, Prozessor und Datenträger hat sich in den letzten Jahren zu erschwinglichen Preisen erheblich verbessert, der Konkurrenzdruck zwingt jedoch zu billigen Alternativen.



    Wir haben jetzt einen PKW mit Touchdisplay für alles. Manchmal klappt es manchmal dauert es etwas länger. Oder man muss nochmal starten. Hebelchen existieren nicht mehr, Bluetooth findet oft kein Gerät, oder es fliegt wieder raus. Wenn jetzt das Internet überlastet ist oder der Dienst ausfällt gibt es kein Fernsehen und Radio mehr. Ausschalten soll ich den Receiver nicht mehr und dann rödelt das Ding im Standby die ganze Nacht rum. Also Software für Otto Normalverbraucher ist oft überfrachtet und kann im Zusammenhang mit der Gerätehardware Sachen die im gut bürgerlichen Umfeld kaum jemand versteht oder benötigt. Erklären sie mir den Sinn dieser Überfrachtung?



    Es geht doch um Klima, oder denken sie der ganze Elektronik Wahn frisst keine Energie bei der Herstellung und Nutzung?

  • Es ist noch gar nicht lange her, da wurde mit dem 3-Liter-Auto Wahlkampf gemacht. Statt des 3-Liter-Autos kamen dann allerdings die steuersubventionierten SUVs.



    Die DDR gibt's jetzt schon fast 30 Jahre nicht mehr, aber trotzdem warten hier immer noch Leute vergeblich auf ein Auto - nämlich auf das 3-Liter-Auto. Mit den Elektrokarren wird's wohl ganz ähnlich laufen. Die Idee ansich ist gut, aber möchten Sie im Winter mit einem Auto fahren, das entweder gar keine Heizung hat, oder nach dem Einschalten der Heizung nicht mehr fahren kann? Umwelttechnisch machen Elektroautos - wenn überhaupt - frühestens dann Sinn, wenn die Stromerzeuger komplett auf erneuerbare Energien umgestellt haben, aber davon kann derzeit doch noch gar keine Rede sein. Alles kein Grund zur Beruhigung, wollnichwoll!

    • @Rainer B.:

      Für die Privilegierten, die ihre E-Karre zuhause oder beim Brötchengeber laden können, ist die Situation allerdings entspannter. Die steigen im Winter in ein geheiztes, im Sommer in eine gekühltes Auto ein. Die Anderen müssen in eine Zusatzheizung investieren, die aber auch nicht mehr als coole Felgen kostet.

    • @Rainer B.:

      Ja, ich entsinne mich an das 3 Liter Auto. Ich habe sogar ein 4,7 Liter Auto gekauft, von Dodge. Und zwar keinen Diesel. Aber auch das hat sich kaum durchgesetzt. Allein in meiner Straße nur popelige EURO5-Diesel. Armes Klima!

      • @Wellmann Juergen:

        Tja und dich fahre ein nahezu klimaneutrales (dank abfallstämmigem Biogas) und sauberes Auto, mit einem Verbrauch von 2,9 kg CNG.

        Auch das gibt es - sogar ab Werk - , die GRÜNEN interessieret es aber genauso wenig wie den Großteil der Bevölkerung.

  • Das Klimaproblem ist doch nur das Vehikel, um generell den Individualverkehr zu beschränken und zu kontrollieren. Sonst hätte ich von Herrn Hofreiter und seinen Mitstreitern wenigstens ein einziges Mal eine Stellungnahme zur Bevölkerungsexplosion in Afrika und Asien, den nicht nur dort wachsenden Energieverbrauch, die riesige Zunahme der Emissionen etc. vernommen. Selbst wenn wir unsere eigenen CO2-Emissionen (800 Mio to) durch 100 % Erneuerbaren komplett vermeiden: weltweit sind allein 2018 die Emissionen um 2,7 % auf 37,1 Gigatonnen gestiegen. So stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und bei Dunkelflaute kommt unser Strom aus Kohle- und Kernkraftwerken unserer Nachbarn!

  • Was habe ich eigentlich an dem Wort "emissionsfrei" nicht verstanden? Da denke ich 2030 für Wasserstoff zu knapp gedacht ist muss das ja Strom sein.



    Ein Testla liegt mit 17,7kWh/100 km und laut den Emissionsdaten des deutschen Strommixes bei 7,79 g Stickstoffoxyd, ein Renault Twizzle mit 6,3kWh/100 km bei 2,77g. Die Euro 5 Norm für Diesel erlaubt 0,18g (Benzin Euro 6: 0,06g) Feinstaub sieht ähnlich aus, Kohlenmonoxid allerdings genau umgekehrt.



    Das verlagert doch nur die Emission auf andere Bestandteile und aggregiert sie um die "dreckigen" Kraftwerke.



    Ja die Technik der Autos wird besser, der Strommix wird sauberer, aber gute 100%? in 13 Jahren?

  • 6G
    65522 (Profil gelöscht)

    Ein bekanntes Produkt für elektronische Datenverarbeitung konnte bereits Mitte der 90´er Jahre recht gut mit den damals erforderlichen Anforderungen in Arbeitsprozessen umgehen. Es gab damals auch schon Mess- und Regeltechnik. Nur die PC Maschine hatte ihre Grenzen. Man wünschte sich eine bessere Performance, die heute ein Vielfaches von den damaligen Rechnern beträgt. Das Programm für die Tabellenkalkulation umfasste damals etwa drei Disketten (4,2 MB) Dann kam 386, 486, Pentium ....) Im Wesentlichen können die Programme heute nicht mehr als damals, verbrauchen die zur Verfügung stehende Performance aber trotzdem, bzw. sie wird für erweiterte Funktionen verwendet. Die Grundhaltung der Entwickler Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen. Jeder Fortschritt, oder das was wir für Fortschritt halten ging mit dem immer breiteren Zugang zu Energie einher, Energie Anstelle körperlicher und geistiger Arbeit und deren Ausbeute um ein vielfaches ist in unserem Denken fest verankert und alles was zu dem Thema gedacht wird hat wieder mit dem zu tun wie es ist. Ressourcen für die menschliche Verwertung sind in einem geschlossenen System immer endlich.



    Das Problem ist nach meiner Auffassung mit profitorientiertem Konkurrenzkampf im Denken nicht zu lösen.

    • @65522 (Profil gelöscht):

      Mit Software haben Sie aber nur perifer Schnittmengen, oder?



      Wer behauptet dass die Tools heute nur marginal mehr können als vor 30 Jahren, der nutzt entweder Tools von vor 30 Jahren, oder hat eine rosarote Brille der Gedächtnisverzerrung auf...

  • Populismus pur. Schade. Ich hätte mir statt plakativem Symbolgeschrei eine sachorientierte Politik gewünscht. Zum Beispiel "Heizen mit billigenm Öko-Strom statt mit fossilem, teuren Erdgas". Da liegen doch Einsparpotentiale. Zumal die Sonne keine Rechnung schickt.

  • Das Problem ist doch eher, schaffen wir es bis 2030 genug Strom aus regenerativen Energiequellen zu schaffen. Da rühren meine Bedenken her. Die Fixierung auf Emissionsfrei, ist eine Förderung bestimmter Antriebskonzepte und das ist Gift. Es gibt Biogas, Bioethanol, etc. Natürlich nicht in dem Umfang, in dem es notwendig wäre, um alle PKWs damit zu betreiben. Aber einen gewissen Prozentsatz wird abgedeckt werden können. Ein weiterer Teil kann elektrisch fahren (z.B. das Zweitauto). Ein Dritter Teil mit Wasserstoff aus Windenergie. Natürlich haben mehrer Konzepte den Nachteil, dass auch mehrere Versorgungswege bereitgestellt werden müssen. Der Planwirtschaftliche Ansatz der Grünen übersieht aber, dass das (in Zukunft) beste Konzept überleben muss. Und das kennt keiner. Daher finde ich die Forderung, der CO2-Besteuerung am sinnvollsten. Sicherlich trifft das die "Armen". Aber wenn wir eine Energiewende wollen, muss sich was ändern. Und eins ist sicher: Mobilität wird teurer, wenn wir "sauber" unterwegs sein wollen.

    • @Strolch:

      Wenn wir in Zukunft vernünftiger unterwegs sind, dann wird das nicht teurer, sondern billiger, gesünder und angenehmer sein.



      Die Antwort auf die verschiedenen Versorgungswege lautet übrigens Sektorenkopplung. www.dvgw.de/themen.../sektorenkopplung/

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Die Energiewende bezahlen auch jetzt schon die Armen über die Stromrechnung oder die Steuerzahler die mit ihren Abgaben die Armen finanzieren. Der Staat verteilt nur was die Arbeitenden erwirtschaften.

    • @Strolch:

      Ja, Sie sagen jedenfalls deutlich, wen Ihre Forderung nach der CO2-Besteuerung treffen soll: Die Armen, allerdings gibt es die in der Realität ohne Anführungszeichen. Und es wird davon auch noch mehr geben als heute, wenn es so richtig "sauber" werden soll. Die erste grüne Regierungsbeteiligung im Bund hat der Klasse der Lohnabhängigen ja schon gezeigt, wohin die Reise mit dieser Partei geht - nach unten.

      • @Budzylein:

        Rate mal, wen es trifft, wenn es so richtig dreckig wird und man sich durch externe Hilfsmittel gegen Umweltgifte, immense Temperaturen u.ä. schützen muß. Aber das ist vielleicht ein Eck zu weit gedacht. Da folgt nicht jeder.

  • Klimaneutralität wäre das richtige Kriterium, denn auch eine Brennstoffzelle produziert Abgase (kleine Mengen Wasserdampf). Aber auch gegen das Zerknallen von Erdgas in umgebauten Benzin- und Dieselschätzchen ist umwelttechnisch relativ wenig, wenn es sich um EE-Gas handelt, gar nichts einzuwenden.

  • Hofreiter hat völlig recht, denn wer die deutsche Verkehrspolitik etwas kennt, weiß auch, dass ein angepeiltes Ausstiegsdatum 2030 einen Ausstieg frühesten 2080 bedeutet. Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn mein 20 Jahre alter Benziner noch bis 2030 durchhält. Seine Abgaswerte können übrigens immer noch mit denen von heutigen Neuwagen locker mithalten. Wenn nur allein die Strompreise weiter so steigen wie bisher, wird sich auch wohl kaum jemand freiwillig ein Elektroauto kaufen, es sei denn, er hat zuviel Geld und weiß sonst gar nicht mehr wohin damit. Also - alles kein Grund zur Beruhigung.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Es fehlt der übliche grüne Warnhinweis: Wo wir regieren, machen wir das eh nicht."

    Könnte daran liegen, dass es noch keine grüne Alleinregierung gab, sondern die Grünen immer auf Kohle- und Autoparteien wie die SPD als Koalitionspartner angewiesen war.

    Mit der SPD lässt sich Klimaschutz nicht erreichen, also weg damit!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Die Grünen regieren bei uns in Hessen mit der CDU.

      Und wenn der Toni was zu sagen hat, les ich in der Regel nicht mehr weiter oder mach den Stream aus und ich hab die Grünen gewählt...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Die CDU ist nicht weniger Kohle- und Autopartei. Es bleibt das gleiche Problem.

  • Ein bischen weitergedacht. Was machen denn die Energieversorger, wenn eine immens höhere Abfrage von Strom kommt? Sicher werden dann die Kosten steigen, wegen Gewinnmitnahmeeffekten, auch beim Strom für die Haushalte. Dann kommen an dieser Stelle noch Mehrkosten für die Öl- oder Gasheizungen, weil die Konzerne ja keine Verluste einfahren wollen. Als Folge werden außer den Mieten, die Nebenkosten nahzu unbezahlbar durch solche Hauruckaktionen. Auch bezweifele ich das dieser Aktionismus hierzulande allein reicht, wenn nicht andere Länder mitgenommen werden. Dann wäre auch noch zu erwähnen das alles was jetzt unternommen wird, erst mit einer Zeitverzögerung Wirkung zeigt, ich habe mal was von etwa 30 Jahren gelesen. Warum wartet man nicht erst ab, welche Wirkung sich zeigt, durch das was schon gemacht wurde. Bis dahin kann man auch ausgereifte E-Technik parat haben, welche auch für jeden erschwinglich ist.



    Zum Schluß, ich lese immer wieder den ÖPNV und die Bahn ausbauen. Gerade die Bahn hat ja die kleineren Strecken in die abgelegenen Ortschaften zurückgebaut, nun sollen sie wieder erschlossen werden, mit all seinen massiven Eingriffen in die Natur. Das wäre ein noch schlimmerer Irrweg, denn es gibt nichts besseres als unberührte Natur die für ein besseres Klima sorgt.

  • Rein elektrisch betriebene Autos sind keine Alternative, das Problem bleibt die Ladezeit und die umweltschädliche Herstellung der Akkus. Solange es noch keine ausgereiften Brennzellen gibt, sind wir in weiten Bereichen wohl weiter auf Verbrennungsmotoren angewiesen.

    • @Zven:

      Die technische Entwicklung schreite rasch voran...

  • Zunächst sollte der Sprit mal um 180 Euro/Tonne CO2-Abgabe zusätzlich belastet werden, wie es die Friday for Future-Bewegung fordert. Das entspricht ca. 50 Cent/Liter Benzin. Kein wirklicher Gamechanger, aber ein Anreiz mehr, auf umweltverträglichere Antriebe umzustellen.

    • @meerwind7:

      Erhöhen wir einfach mal den Preis. Das ist bestimmt die Lösung für alle Fragen der Zukunft.

      Unglaublich, wie viele Menschen so einen Unsinn glauben.

      Richtig ist, ERST Alternativen bereitzustellen und DANN kann man mit dem Preis Druck ausüben. Was Sie vorschlagen, ist reine Abzocke.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Unglaublich, wie viele Menschen so einen Unsinn glauben."

        Wie Scheuer sagt, gegen jeden gesunden Menschenverstand...

        50 Cent mehr für den Sprit, dann überlegt man sich den Kauf des neuen 2,5t-suvs zweimal. Einfache Maßnahme und wirkt sofort.

        • @A. Müllermilch:

          Das Blöde ist nur, dass es nicht nur die trifft, die völlig sinnlos SUV fahren. Es trifft auch die, die mit einen sparsamen Kleinwagen fahren. Und fahren müssen, um ihr Leben zu bestreiten.

    • @meerwind7:

      Sie haben ja so recht !



      Aber das geht doch noch viel einfache, wir verbieten einfach direkt allen Menschen die unter 2500€ Brutto verdienen das Autofahren. Di sollen einfach mehr laufen. Dann ist das Problem gelöst. Autofahren muss das Recht von Besserverdienern bleiben.

      • @echobravo:

        "Die sollen einfach mehr laufen."

        ...oder Fahrradfahren. Begrenzung des Klimawandels ohne Einschränkung wird schwierig.

        Autofahren muss finanziell wehtun, damit nur noch wirklich notwendige Fahrten mit dem Auto zurückgelegt werden.

        Das grüne Versprechen, es bleibt alles im Prinzip wie es ist + Elektrolufttaxis für Jedermann, funktioniert nicht.

      • @echobravo:

        d.h. wir werden es nie ändern können und müssen so weiter machen bis das Öl alle ist?

        • @danny schneider:

          Nein. Aber es muss so geschehen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich nicht noch größer wird.

          Hofreiters Ansatz ist da schon besser. Keine Verbrenner für Alle.

  • Letztendlich wird das die Realität sein, der Verbrennungsmotor wird schon allein durch den Druck anderer Hersteller (China, Japan) zum Auslaufmodel. Alleine E Autos wird es wohl nicht geben, man sollte den Wasserstoffantrieb nicht vergessen.



    Falls dieser in Zukunft billiger wird was zu erwarten ist, könnten auch E Autos wieder uninteressant werden. So gesehen ist VW wieder mal etwas einseitig ausgerichtet.



    Aber freuen wir uns doch, wenn der Gestank aus den Auspuffrohren mal ein Ende findet, ich freue mich jedenfalls schon darauf - falls ich vorher nicht aufgrund einer abgasbedingten Erkrankung meinen Löffel abgegeben hab.

    • @Opossum:

      "Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein sekundärer Träger für Energie aus anderen Quellen. Im Prinzip gibt es sehr vielfältige Optionen. Preisgünstig ist Wasserstoff aus Erdgas, aber das löst keine Ressourcen- und Klimaprobleme – da könnten wir einfacher gleich mit Erdgas-Autos fahren. Durch Elektrolyse lässt sich Wasserstoff aus Wasser und elektrischer Energie gewinnen. Letztere auf umweltverträgliche Weise (als Ökostrom) zu tragbaren Kosten in ausreichender Menge bereitzustellen, ist vorläufig wohl die größte Herausforderung von allen. Natürlich kann man z. B. Windstrom nutzen, wobei die täglichen Schwankungen dessen Angebots kein Problem sind, da sich Wasserstoff speichern lässt. Es ließen sich sogar gezielt zeitweise anfallende Überschüsse von Windstrom nutzen, wodurch auch die Stromnetze stabilisiert und noch wirtschaftlicher würden. Allerdings verliert man bei der Elektrolyse rund 30 % der Energie – bei Nutzung von Überschüssen tendenziell sogar etwas mehr.

      Instruktiv ist es, die CO2-Reduktion zu betrachten, die der Einsatz von z. B. einer Megawattstunde Windstrom in zwei Szenarien ermöglicht:

      Im einen Fall erzeugt man mit dem Strom Wasserstoff, fährt damit Wasserstoff-Autos und spart so Benzin ein. Leider gehen deutlich über 50 % der Energie bei der Elektrolyse und in der Brennstoffzelle verloren – bei Verwendung eines Verbrennungsmotors noch viel mehr - und Kompression oder Verflüssigung verschlingen weitere Energie.



      Im zweiten Szenario ersetzt der Windstrom einfach die entsprechende Menge Strom aus Kohlekraftwerken, während die Autos nach wie vor mit Benzin fahren. Die so erreichte CO2-Reduktion ist meist sogar deutlich größer als mit Wasserstoff-Fahrzeugen. Und dies, ohne das Investitionen in teure Brennstoffzellen und eine Wasserstoff-Infrastruktur nötig sind."

      www.energie-lexiko...b_als_loesung.html

      • @Firlefonz:

        Nur kurz



        Erdöl und Erdgas ins keine Energiequellen, sondern ein sekundärer Träger für Energie aus anderen Quellen



        nämlich Energie und CO2 die Pflanzen über Jahrmillionen gespeichert haben und die wir jetzt ohne Rücksicht auf Verluste verfeuern



        Schon mal daran gedacht

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Opossum:

      Richtig! Da fragt mensch sich, wo Herr Kretschmann noch eine Technologieführerschaft sieht. Wahrscheinlich beim Dieselschrott. ;D

  • Ihre Begründung? Und wie wäre Ihr Alternativvorschlag?

    • @Firlefonz:

      Die Fragen sollten eigentlich unter anderen Kommentaren stehen. Wie auch immer: Motzen ist einfach. Deswegen stelle ich prinzipiell immer die Frage: "Wie würde denn Ihr Vorschlag aussehen?" Also wenn schon Kritik, dann bitte Konstruktiv.

  • Was wäre denn von Ihrer Seite aus eine Alternative?

  • Na toll! Dafür hat man studiert? Also gut für jeden der das unterstützt nur mal ganz kurz zur Info: für die Bestandteile der Batterie für das E-Auto braucht man u.a. Kobalt. Und woher kommt das und vor allem von wem - von Kinderarbeit. ALSO JEDER DER DAS FÖRDERT, auch ein Herr Hofreiter und seine Partei sind also für Kinderarbeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.

    • @Evelyn Evelyn:

      Es wird für die neuesten LiIon-Akkus immer weniger Kobalt benötigt, Ersatzstoffe sind in der Erprobung. Und Kobalt müsste ja nicht unter menschenverachtenden Bedingungen gefördert werden. Kinderarbeit muß ebensowenig immer und in jedem Fall Ausbeutung sein, in Mittelamerika gibt es zunehmend Initiativen und Gewerkschaften die sich für das Recht auf einen nicht die Gesundheit ruinierenden Arbeitsplatz für Kinder und Jugendliche einsetzen.

    • @Evelyn Evelyn:

      Und Sie haben kein Computer oder ein Handy oder sonst irgendwo Akkus? Was wäre denn Ihr Vorschlag für biologisch, fairen Umweltschutz?

      • @Firlefonz:

        Hier muss ich Sie enttäuschen. Da ich Verantwortung übernehme , habe ich kein Handy, Smartphone usw. um genau das zu vermeiden . Auch vorausschauend was z.B. 5G betrifft.

  • Damit sichern sich die Grünen die volle Unterstützung der Stromanbieter und wohl auch die derjenigen Autokonzerne, die E-Autos verkaufen wollen, aber ganz sicher nicht die Unterstützung derjenigen, die schon jetzt über immer höhere Strompreise klagen.

    • @wxyz:

      Was wäre denn Ihr Vorschlag für bessren Umweltschutz?

      • @Firlefonz:

        Eine Möglichkeit wäre, alles nur Erdenkliche tun, um zu verhindern, daß Politiker unter dem Deckmantel des Umweltschutzes in Hinterzimmern dicke Geschäfte mit neuen/umgestalteten Geschäftmodellen machen können, durch die der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird.

        Zu den Hauptprofiteuren der Umweltschutzideen gehört mittelfristig und zunehmend die Stromindustrie und die Autoindustrie.

        Das besagt zwar nicht, daß Politiker automatisch unter falscher Flagge segeln, aber die Vergangenheit sollte Anlaß genug sein, einen solchen Verdacht auf keinen Fall auszuschließen.

  • sehr gut, weiter so!

  • Inhaltlich hat er absolut Recht, gleiche Regeln und Rahmenbedingungen für alle wäre die sauberste Basis, um endlich die Umsetzung anzutreiben - aber die Methode ist selten dämlich. Nichts dazugelernt, keine Fantasie, kein Einfühlungsvermögen. So kann man leider keine Bundespolitik machen.

    Bescheidener Tip: macht es wie immer. Kosten ab einem Datum x stufenweise deutlich rauffahren, dann regelt sich das von selbst. Keine Verbote: ihr dürft ja stinken, aber ihr müsst auch für die Folgekosten zahlen.

    • @Mitch Miller:

      In anderen Ländern gehts doch mit klaren Ansagen auch... sogar beim gleichen Thema

  • Ich wundere mich, wie dieser Herr sich immer noch an der Spitze der Grünen Halten kann. Aber so passt er in eine Riege von Führungskräften der heutigen Grünen - und der SPD!!! Damit möchte ich nicht sagen, dass ich die Linken als Alternative sehe.

  • In den 00er Jahren hiess es, wir haben Zeit bis 2020, wer erinnert sich nicht daran das Wort des Jahres 2007 war Klimakatastrophe. Die Energiewende nahm gerade an Fahrt auf. Jetzt wissen wir, die Jahre 2015 bis 2018 waren die vier wärmsten Jahre in Folge und lassen uns vertrösten auf 2030 bzw 2050.



    Die Realität ist, wir haben kein Modell für Deutschland und Europa, das ein nachhaltiges weil relativ ressourcenunkritisches Energiensystem abbildet. Lithium hat eine Reichweite von etwa einer Milliarde PKWs, abgesehen davon das sowieso die Hälfte davon im Boden bleiben sollte, wird ein Großteil der Energie für Elektrofahrzeuge weiterhin konventionell erzeugt. Aus ökonomischen Gründen wurde das Gastankstellensystem zurückgefahren und eingestampft (LNG Gas). Synthetisches Gas kostengünstig gewonnen rund um den Globus in Tunesien in Senegal in Ägypten in Spanien, für Schiffsverkehr, Flugverkehr, Strassenverkehr, hocheffiziente Gaskraftwerke oder einfach als Energiespeicher im Heizungsbau, in Stadtwerken, ist eine glaubwürdige einfach zu begreifende und vermittelnde Alternative zu Braunkohle, Steinkohle, Öl oder organischen Energieträgern (es gibt tatsächlich Stadtwerke die heizen mit Holz!! - unglaubliches Millenium).



    Und dann fallen auf einmal die Preise, für Anlagenbau und Infrastruktur.

  • Wenn die Grünen unbedingt einen Aufstand wie in Paris haben wollen,



    dann sollen die halt die auf das Auto Angewiesenen stigmatisieren und ausbeuten.



    Viel Spaß dann mit Rechtspopulisten oder Schlimmerem.

    • @marxscheEffizienz:

      "...dann sollen die halt die auf das Auto Angewiesenen stigmatisieren und ausbeuten."

      Wieso das denn? Man kann doch weiter Auto fahren. Nur Andere.

      Wenn wir dann noch aufhören, die Autos immer schwerer zu machen...

    • @marxscheEffizienz:

      Das ist doch Blödsinn, selbst Fahrzeuge im unteren Preissegment halten problemlos 10 Jahre und Mehr...

      Außerdem geht es nicht um ein Verbot von Autos, sondern von Autos die Abgase erzeugen... ach nicht mal das. Von Autos die Abgase in die Umwelt abgeben.

      Der Automarkt ist träge... startet man die Wende 2030 werden 10 Jahre später noch immer sehr sehr sehr viele Verbrenner fahren...

      So gesehen ist 2030 sehr konservativ, eigentlich schon zu spät

    • @marxscheEffizienz:

      Sicherlich wäre es sinnvoller, erst einmal attraktive Alternativen zu schaffen, auf die umgestiegen werden kann. D.h. massiv ÖPNV und Bahn ausbauen und sie günstig zugänglich machen. Ebenso bedarf es des Ausbaus von Fahrradinfrastruktur.



      Gleichzeitig müsste die von FFF angefachte Debatte dafür genutzt werden, ein Verständnis für dringliche Politikänderungen zu vermitteln. Sozialverträglich abgefedert könnte dann wohl eine CO2-Steuer eingeführt werden, mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines Anstieges reaktionärer Positionen.

  • na ja, 2030 sind dann die dritte Generation elektrisch angetriebener Fahrzeuge auf dem Markt, Wasserstoff oder Batterie wird geklärt sein... und wenn mein alter so lange hält, und es nix gescheites auf dem Gebrauchtmarkt gibt , kaufe ich halt 2028/29 noch mal n Benziner... der dann bis 2045 hält.

    also wenn 2030 kein praktikables Stich-datum ist, was dann?

  • Kalkulierter Meinungsstreit, der sich ausschließlich darum dreht, wie die "Schlüsselindustrie" zur Klimavernichtung geschützt (Kretschmann) und mittels "grüner" Wirtschaftsförderung (Hofreiter), das Wachstum dieser Branche dauerhaft gefestigt werden kann.

    Klimaschutz spielt dabei überhaupt keine Rolle, sondern ausschließlich der Blick auf die Wahlergebnisse. Logische politische Konsequenz ist deshalb: Bloß niemanden mit Fakten und Zusammenhängen verunsichern, die eigentlich jedem auf den ersten Blick einleuchten müssten. Dass eine zusätzliche Antriebsart nebst zusätzlicher Infrastruktur, so hilfreich fürs Klima ist, wie ein ins Hirn streuender Lungentumor.

    Derzeit 83000 E-Mobile (Zweit-Wagen/SUV/Dienstwagen Steuer subventioniert) bei 17400 Ladestellen zusätzlich zu den 57,3 Mio fossilen KFZ, die darüber hinaus immer schwerer, immer größer und immer schneller werden. Die E-Mobile werden ausschließlich benötigt, um den von der EU festgesetzten CO2 Grenzwert für den Flottenverbrauch zu erreichen. NICHT UM DAS KLIMA ZU SCHÜTZEN! Es werden neue Autofabriken von deutschen Autokonzernen eröffnet, geplant und gebaut; nicht nur in Osteuropa!

    Für so eine "realpolitische" Umwelt-, Ressourcen- und Klima- feindliche Politik haben sich die Grünen nicht gegründet! Diese grüne Veränderung zu Öko-Zäpfchen des Kapitalismus, ist nur noch abstoßend!

    Wo ist die Forderung nach kleineren, leichteren und PS begrenzten KFZ? Wo die Forderung für den ÖPNV? Nach einer CO2 Abgabe 5 Cent/l auf Diesel/Benzin? Wo die Forderung nach Tempo 100/80/30? Wo die Forderung nach dem Ausbau des Schienennetzes? Es sind doch offensichtlich Milliarden über Milliarden vorhanden!

    Verdammt nochmal! Wir müssen bis 2030 mit den CO2 Emissionen RUNTER! Nicht noch weiter RAUF! Ihr realpolitischen Klimaleugner!

    • @Drabiniok Dieter:

      Ich kann Ihre Empörung und Forderungen gut nachvollziehen.



      Haben Sie gelesen? New York City erhebt für Manhattan (?) eine Maut, mit dessen generierte Einnahmen die U-Bahn gefördert werden soll. Olle Ökos, diese Amis! ;) Warum gibt es so etwas nicht hier?

      • @Uranus:

        Weil die wenigsten, die in Manhattan leben dort auch Auto fahren, also nur Vorteile von der Maut haben.



        Wenn wir also eine Maut einführen wollen, die größtenteils nur nicht-deutsche Reisende bezahlen, die aber unseren ÖPNV oder die Bahn verbessert, stehen die Chancen ganz gut, dass es da keinen Aufschrei gibt...

        • @JGGB:

          Nö. Das wäre rassistisch. In Berlin ließe sich für innerhalb des Rings ähnliches an Maut einführen. Dortige Bewohner*innen würden ebenso davon profitieren wie die in Manhattan.

  • "In elf Jahren dürften in Deutschland nur noch abgasfreie Autos neu zugelassen werden, heißt es in einem Thesenpapier der Bundestagsfraktion."

    Guter Plan. Statt neuer Diesel fahren wir dann eben Oldtimer. Erinnert an Kuba mit US-Straßenkreuzern aus den 50ern.

    • @A. Müllermilch:

      Klappt nicht. Die Steuern für Verbrenner folgen dann einer e-Funktion.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das wird dann die adac-armependler-autofahrennichtnurfürreiche-Lobby zuverlässig verhindern.

        • @A. Müllermilch:

          Wenn sie das Ende der geliebten Stink- und Krachmühlen nicht verhindern kann, kann sie die Steuerentwicklung auch nicht verhindern :-)

  • Absoluter Schwachsinn!

    • @Sofia Dütsch:

      Aha...und was schlagen Sie stattdessen vor?