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Die Bitcoin-BlaseDer Zynismus von Elon Musk

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Tesla-Gründer Musk propagiert unseriöse Börsenhypes wie GameStop oder Bitcoin. Kein Wunder – auch Tesla ist eine unsichere Wette auf die Zukunft

Hochmut kommt vor dem Fall? Die Zeit wird es zeigen Foto: Xinhua/imago-images

A n Bitcoin, Tesla und GameStop zeigen sich auffällige Parallelen. Erstens: Lange dümpelte ihr Börsenkurs – doch plötzlich schoss er in die Höhe. Zweitens: Immer mischte Tesla-Gründer Elon Musk mit. ­Beispiel Bitcoin: Diese virtuelle Münze war vor einem Jahr weniger als 10.000 Euro wert, kostet aktuell aber über 38.000 Euro. Musk hat nicht die ganze Bitcoin-Rallye befeuert, sorgte aber kürzlich für einen weiteren Schub, als er am Montag bekannt gab, dass Tesla 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins investiert habe. Das war ein Signal für viele Bitcoin-Fans, das Computergeld ebenfalls zu kaufen.

Gleichzeitig erwarben viele Bitcoin-Fans aber auch Tesla-Aktien – eben weil der Autokonzern neuerdings so viele Bitcoins besitzt. Wieder einmal zeigte sich, dass Musk weiß, wie Marketing funktioniert. Er muss Tesla permanent im Gespräch halten, damit sich die Anleger nicht fragen, ob der Konzern überbewertet sein könnte. Vor einem Jahr kostete eine Tesla-Aktie ungefähr 160 Euro, jetzt liegt sie bei etwa 670 Euro.

Auch bei GameStop meldete sich Musk zu Wort: Der Kurs war bereits von etwa 6 auf 200 Dollar gestiegen, als Musk vor zwei Wochen per Twitter riet, die Aktie des taumelnden Videospielverleihers unbedingt zu kaufen. Prompt schoss der Kurs auf 483 Dollar hoch. Diese Hausse währte nur kurz – inzwischen ist die Aktie etwa 50 Dollar wert.

GameStop könnte ein Menetekel für Musk sein: Es ist nicht auszuschließen, dass auch die Kurse von Bitcoin und Tesla irgendwann crashen. Allerdings sind die drei Vermögenswerte sehr unterschiedlich und Prognosen daher schwierig.

Um zunächst bei GameStop zu bleiben: Dort war immer klar, dass der Kurs wieder kollabieren würde. Das Unternehmen betreibt zwar rund 5.000 Filialen, aber es ist abzusehen, dass niemand mehr Videospiele ausleiht – weil sie sich im Internet herunterladen lassen. Der Hype um GameStop musste scheitern, denn ein weitgehend wertloses Unternehmen kann nicht wertvoll werden.

Auch Kleinanleger dürften stark verloren haben – vor allem, wenn sie auf Musk gehört und die GameStop-Aktie zu überteuerten Kursen gekauft haben. Doch Musk ist erkennbar egal, dass er vielen seiner Fans geschadet hat.

Längst ist er beim nächsten Thema: Bitcoin. Objektiv hat diese Kryptowährung keinerlei Wert. Doch was heißt schon „objektiv“. An der Börse entsteht „Wert“ im Auge des Betrachters. Solange genug Spekulanten glauben, dass Computergeld wertvoll ist, und ihre Euros oder Dollars hineinpumpen – so lange wird der Hype weitergehen. Zumal Bitcoin von dem paradoxen Vorteil zehrt, dass die wirkliche Welt nicht in die Quere kommt.

Niemand wirft VHS-Kassetten ein, um Filme zu gucken. Auch Bitcoins könnten bald eine Technik von vorgestern sein

Bei GameStop kann jeder Anleger mit eigenen Augen sehen, dass die Filialen hohe Mieten kosten und nur wenige Kunden anziehen. Bei Bitcoin gibt es diese Kontrolle durch die Realität nicht. Das Kryptogeld ist eine virtuelle Erfindung. Da stört es nicht, dass realer Nutzen nicht erkennbar ist.

Wie der Name „Bitcoin“ sagt, ist die Kryptowährung offiziell als Zahlungsmittel gedacht. Doch die Blockchain-Technologie ist so umständlich, dass ein schneller Bitcoin-Transfer derzeit 8,27 Dollar kostet. Wobei „schnell“ meint, dass dies bis zu dreißig Minuten dauern kann. Und selbst dieses teure Schneckentempo ist nur möglich, weil momentan fast niemand die Kryptowährung benutzt. Denn je mehr Bitcoin-Überweisungen es gibt, desto mehr Zeit benötigen die Transfers. Für die reale Welt ist Bitcoin also nicht gemacht.

Es handelt sich um eine Spekulationsblase, die von einer fanatischen Bitcoin-Gemeinde und Gurus wie Musk aufgepumpt wird. Wie dem Tesla-Geschäftsbericht zu entnehmen ist, weiß Musk allerdings genau, dass Bitcoin keine Zukunft hat. Explizit werden dort „technische Risiken“ erwähnt.

Bitcoin-Fans glauben, es sei pfiffig, dass die Kryptowährung durch einen bestimmten Algorithmus hergestellt, gespeichert und transferiert wird. Nicht eingerechnet ist jedoch der technische Wandel. Wie Kommentatoren hämisch angemerkt haben, wirft niemand mehr VHS-Kassetten ein, um Filme zu gucken. Auch Bitcoins könnten bald eine Technik von vorgestern sein.

Inzwischen sind Bitcoin und andere Kryptowährungen unfassbare 1,3 Billionen Dollar wert. Ein Crash wäre also sehr schmerzhaft für die Anleger. Zynischerweise setzen einige Bitcoin-Investoren genau auf diesen Effekt: Sie glauben, die Kryptowährungen seien inzwischen „too big to fail“, müssten also vom Staat gerettet werden, falls sie zusammenbrächen.

Doch diese selbstgewisse Hoffnung dokumentiert nur die grassierende Selbstüberschätzung in der Bitcoin-Gemeinde: Kryptowährungen sind so überflüssig, dass sie das normale Finanzsystem nicht erschüttern können. Der Staat wird nicht eingreifen, und die Anleger werden auf Verlusten sitzen bleiben.

Trotzdem sind die Kryptowährungen nicht folgenlos: Ihre Blockchain-Technologie frisst ungeheure Energiemengen – emittiert also Treibhausgase und schädigt das Klima. Allein Bitcoin verbraucht momentan rund 121 Terawattstunden Strom pro Jahr, also ungefähr so viel wie die Schweiz und Österreich zusammen.

Mit Bitcoin propagiert Elon Musk eine Spekulationsblase, die wahrscheinlich crashen wird und zudem das Klima ruiniert. Was sagt das über Tesla? Momentan ist Tesla der teuerste Autokonzern der Welt, obwohl das Unternehmen nur 500.000 Wagen im Jahr herstellt.

Tesla ist also eine Wette auf die Zukunft. Die Anleger glauben offenbar, dass kein anderer Konzern Tesla jemals bei den E-Autos einholen kann. Vor allem aber setzen die Investoren darauf, dass die Weltgemeinschaft auf Dauer toleriert, dass Tesla-Autos sinnlos Strom verschwenden, um neueste Gadgets und Rekordgeschwindigkeiten zu bieten. Tesla-Autos funk­tio­nie­ren wie Bitcoins: Das Klima ist egal.

Doch der Klimawandel lässt sich nicht ignorieren, und damit hat Tesla so wenig Zukunft wie Bitcoin. Wahrscheinlich weiß dies niemand besser als Musk – sonst wäre er nicht so zynisch.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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64 Kommentare

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  • taz.de/1-Zahlen-mit-Bitcoins/!142454/



    Die Taz akzeptiert bitcoins, ist aber dagegen. Sehr woke.

  • Objektiv haben viele Dinge keinen Wert. Wieviel ist die "Mona Lisa" wert? Das Material vielleicht 50 EUR. Würde man jetzt auch sagen dass die "Mona Lisa" objektiv betrachtet nur 50 EUR wert ist? Vermutlich nicht.

    Bitcoin verbraucht sehr viel Energie, das stimmt. Aber man darf nicht übersehen, dass es genau so viel Energie ist die benötigt wird, um die Sicherheit des Systems herzustellen. Andere Systeme, wie "proof of stake", leisten das in der Form nicht. Aktuell mag ein Teil des verbrauchten Stroms noch klimaschädlich sein. Das ist definitiv nicht gut. Aber Bitcoin bietet die einmalige Chance, saubere Energie an entlegenen Orten nutzbar zu machen. Es ist heute bereits leicht möglich große Mengen saubere Energie zu erzeugen, z.B. durch Wasser- oder Sonnenenergie, aber häufig ist der Transport in die zivilisierten Gegenden das Problem. Bitcoin braucht das nicht. Bitcoin kann die Energie dort nutzen wo sie entsteht, und damit auch eine neue Chance für viele Länder darstellen, die diese Energie in Mengen haben, heute aber nicht nutzen können. Große Anforderungen an die Internetverbindung stellt Bitcoin nicht, das geht über eine vergleichsweise dünne Satellitenanbindung. Der Energieverbrauch durch Bitcoin kann also sehr wohl sauber werden und zusätzlich eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung zahlreicher Länder und Regionen sein. Stellt sich noch die Frage, ob der Energieaufwand wirklich gerechtfertigt ist. Wenn man den Bitcoin isoliert betrachtet, mag das System maximal ineffizient aussehen. Vielleicht hilft hier ein Vergleich mit dem Internet: das zugrundeliegende Netzwerk besteht aus 7 Schichten, die aufeinander aufbauen. Wenn man jetzt nur Layer 1-3 betrachtet, fehlen einem auch viele Eigenschaften, die erst in den nächsten Schichten dazukommen. Aber macht es die ersten 3 Layer dadurch schlecht? Wohl kaum. Auch Bitcoin lässt neue Layer zu. Und diese lösen dann die Beschränkungen der ersten Ebene, profitieren aber von dessen Sicherheit. Das ist wertvoll.

  • 1. Gamestop war ein Bewegung gegen superreiche Hedgefonds und überhaupt nicht von Musk gelenkt. Das hier marktmanipulation im Sinne der Hedgefonds abgelaufen ist würde nicht erwähnt? Thema verfehlt als Linke Zeitung!



    2. Ob Tesla überschätzt wird sich zeigen. Ohne Tesla würde ein Wandel zu einer besseren Fortbewegung nicht so weit sein, wie wir jetzt sind. Als Zeitung solltet ihr als Thema die echten Problembereiche für unser Klima kennen und bennen und nicht mit solchen Dingen verschleiern :/



    3. Bitcoin oder vielleicht eine effizientere Cryptowährung wurde von dem Autor nicht im Ansatz verstanden.



    Eine Revolution zu einer freien, für alle gleiche, limitierten Währung ist etwas was unsere Gesellschaft dringen braucht! Und was mit 1.3 B noch sehr unterbewertet ist. Wer dies nicht so sieht, weiß nicht genug über unser Geldsystem! Und das sollte ein Tehma dieser Zeitung sein.

    Bis jetzt hätte ich gesagt die Taz ist die beste Zeitung die ich kenne, Aber dieser Artikel hat mich echt schockiert. Gut das es nicht nur die Presse gibt um an Informationen zu kommen, und das diese tatsächlich immer mehr an Wert verliert.

     

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

    Die Moderation

    • @Brus:

      "2. ... Ohne Tesla würde ein Wandel zu einer besseren Fortbewegung nicht so weit sein, wie wir jetzt sind."

      Bessere Fortbewegung? Verstehe ich nicht. Die Kisten fressen unglaublich viel Energie.

      "Als Zeitung solltet ihr als Thema die echten Problembereiche für unser Klima kennen und bennen und nicht mit solchen Dingen verschleiern."

      Was sind denn die echten Probleme?

      Also ich finde, Sie reden ganz schön um den heißen Brei herum.

  • Die Artikel von außenstehenden Medien über Bitcoin sind leider meist immer noch von Ignoranz geprägt, und bei der TAZ kommt ein besonderes Gschmäckle hinzu. Außerdem werden hier Meinungen als Fakten verkauft, da muss man sich dann schon fragen.

    > Gleichzeitig erwarben viele Bitcoin-Fans aber auch Tesla-Aktien

    [citation needed]

    > Objektiv hat diese Kryptowährung keinerlei Wert.

    Werttheorie ist komplex, grundsätzlich meinen einige Denkschulen, jeglicher Wert sei subjektiv. Was hier wohl gemeint ist, ist intrinsischer Nutzen außerhalb den Geldeigenschaften, also ähnlich wie Gold für Zahnfüllungen usw. Es ist aber umstritten, dass dies zum Wert von Gold in der Vergangenheit geführt hat, sondern es sind eher die Eigenschaften von Gold, die es lang zu besonders gutem Geld gemacht haben: es war lange Zeit das dichteste und schwerste bekannte Element, deshalb praktisch unfälschbar, man konnte es wiegen und messen. Herrscher mögen innerhalb ihres Reiches die Münzen gestreckt haben, der Nachbarsherrscher ließ sich jedoch nicht von aufgeprägten Zahlen und Köpfen beeindrucken, drum wurde für die Außenhandelsbilanzierung eingeschmolzen.

    Bitcoin hat einen ähnlichen Ansatz wie das Gewicht von Gold mit unabhängig überprüfbaren universal feststellbaren längsten und schwersten Kette. Und auch Utility gibt es außerhalb den Geldeigenschaften: petertodd.org/2017...ith-opentimestamps

    Das Orwellsche „Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit“ könnte passé sein.

    > dass ein schneller Bitcoin-Transfer derzeit 8,27 Dollar kostet. Wobei „schnell“ meint, dass dies bis zu dreißig Minuten dauern kann.

    Falsch, siehe Lightning Network.

    > „too big to fail“, müssten also vom Staat gerettet werden,

    lolwtf das ist ein starkes Stück, wie habt ihr euch *das* den aus den Fingern gesogen. Nein, das denken "wir" nicht. Man recherchiere #UASF und #No2X

    • @Michael Ep:

      "Werttheorie", Unfugtheorie(n) . Es geht immer um die Aneignung des Ergebnisses von Arbeit. Das heute gefundene Ausgleichssystem ist völlig ausreichend und funktionstüchtig, sowie genau so überflüssig,wie all die anderen Systeme inkl Bitcoin.



      Man muss es eben nur einmal mit einer gerechteren Entlohnung versuchen.



      Alles andere ist dummes Zeug, das leider Umwelt das Leben kostet.



      Mein früherer VwL-Prof, damals, im Mittelalter, konnte schon keine Münzen oder Scheine (schönes Wortspiel) fressen. Bis in die Gegenwart hat da auch keine tiefgreifende Entwicklung innerhalb des "Leer-Körpers" stattgefunden. Es geht einfach noch immer nicht 🤑 . Wie blöd aber auch 🤓.

      • @Gerhard Krause:

        soweit ich das entziffern kann, gerechte Entlohnung ist dann noch mal eine andere Frage, die nur peripher mit der Frage nach einem funktionierenden Geld zu tun hat.

        "das heute gefundene System ist funktionstüchtig", ja, solange bis es das nicht mehr ist, siehe die Finanzkrisen, oder wenn den Leuten einfach mal per Bail-ins und Bailouts und Haircuts das Geld wieder genommen wird. Passiert hierzulande seltener als anderswo, aber wir sind ja auch priviligiert hier, und das wohl eben auf Kosten eben jener Regionen, wo das gemacht wird und die alle 10 Jahre ihre Währung neu booten.

  • Na ja, wenn man wie Musk aus Scheisse Gold machen kann, ist das eben unser System. Krank aber so isses halt!

  • Bitcoin ist keine Währung, es ist ein Geldspeicher der uns gegen den Wertverlust der Staatlichen Währungen schützen kann. Jeder der sich mit dem Thema beschäftigt, weiß dass es immer wieder größere korrekturen gibt bei Bitcoin. Wer langfristig investiert ist (3 Jahre+) und nicht nur schnell Kasse machen möchte ist auf lange sicht gegenüber den meisten anderen Investments im Plus. Zum Thema Klimawandel würde mich von der Autorin ein Artikel interessieren in dem sie die Energiekosten des aktuellen Finanzsystems dem Mining von Bitcoin gegenüberstellt. Genau diese Berichte sind es mit dem der Kleinanleger Geld verliert, indem ihm suggeriert wird, Bitcoin ist böse und er wird „crashen“. So verkauft er mit Verlust sobald der Kurs zuckt. Um dann zuzusehen wie er wieder weiter nach oben steigt. Siehe Bitcoin Chart der letzten 10 Jahre.

    • @Mario Eggimann:

      "Zum Thema Klimawandel würde mich von der Autorin ein Artikel interessieren in dem sie die Energiekosten des aktuellen Finanzsystems dem Mining von Bitcoin gegenüberstellt."

      Sie wollen ernsthaft Bitcoin mit dem gesamten Finanzsystem vergleichen?

      Eine einzige Bitcoin-Transaktion verursacht die Energiekosten von 741 kw/h, 100000 Visa Transaktionen (und die sind nur ein Bruchteil aller Finanztransaktionen) versursachen nur 149 kw/h.



      www.statista.com/s...n-comparison-visa/



      Und wie viele Millionen Kreditkartentransaktionen kommen wohl auf eine Bitcoin-Transaktion? Fazit: Bitcoin ist faktisch kein Zahlungsmittel, sondern ein Investmentobjekt. Zum Glück, sonst würden sie sämtlichen Strom der Erde verbrauchen.

  • Das was Elon Musk gemacht hat ist nicht zynisch, sondern zukunftsweisend und richtig.

    Wenn große Hedgefonds eine Schrottaktie wie Gamestop derart mit Leerverkäufen überverkaufen, dass ein Problem für die Finanzwelt daraus entsteht, dass Kleinanleger dagegen halten und diese Aktie pushen, dann haben die Hedgefonds unverantwortlich gehandelt.

    Außerdem sollte die Autorin sich einmal wirklich mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen. Die Technologie ist nicht per se umweltschädlich. Viele Kryptowährungen setzen statt dem energiefressenden "proof-of-work" Konsensmodell inzwischen auf "proof-of-stake", welches nur einen Nanobruchteil des Ressourcenverbrauches hat.

    • @Florian K.:

      Es geht aber hier expliziert um den Bitcoin, und dessen Produktion ist extrem schädlich. Bei steigenden Kursen lohnt es sich noch mehr viel Strom und Hardware einzusetzen. Den Strom könnte man ja auch für sinnvollere Dinge wie die Energiewende einsetzen und die Erde nicht weiter zerstören.



      Es gab auch einmal einen Hype um Tulpenzwiebeln. Die konnte man aber auf jedem Acker anbauen und danach auf dem Kompost entsorgen. Und die Blüten sind schön!

  • 'Gier frisst Hirn', ist ja keine neue Erkenntnis, wie wir spätestens seit 2008 wissen. Dass weiß auch jeder Hütchenspieler. Aber nur einer schafft es seine Werbetrommel derart geschickt zu rühren. Wenn die Einsätze zu niedrig sind, parkt er kurzerhand ein Cabrio im Weltraum oder bietet Urlaub auf dem Mars an. Der Technologieglaube dominiert sogar Regierungen und Landesfürsten. Die Gemeinde des Hütchenspielers wächst. Nach Bhagwan nun Musk. Es wird sein Schaden nicht sein, solange unser Hirn nur im Stand-by Modus betrieben wird.

  • Gegen BTC zu sein bedeutet eigentlich nur, dass man BTC nicht verstanden hat oder vom Neid auffressen wird.

    Die Produktion von Fiat Geld oder der Abbau von Edelmetallen ist natürlich extrem CO3 neutral..... :D

    • @Link:

      Aber 121 Terawattstunden Strom pro Jahr für etwas was real nicht existiert, sind schon heftig. Das andere Wirtschaftszweige ebenfalls CO3 Produzieren ist keine Rechtfertigung für den Ressourcenverbrauch des BTC. Umweltschäden fallen der Allgemeinheit zur Last und die hat mit Kryptowährungen wenig zu tun. Ich kenne niemanden der BTC besitzt. Zocken auf Kosten von anderen!

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        Bei Proof of Stake kann derjenige Spekulant die meisten "Münzen" minen, der am meisten von ihnen besitzt.



        Das ist überflüssig wie ein Kropf.



        Da entledigt sich das Kapital der unangenehmen Notwendigkeit, für die Erzeugung der Profite Arbeit ausbeuten zu müssen, fast schon vollständig. Menschen sind für das automatische Subjekt halt nicht wichtig. Bei ausreichender Entwicklung der Produktivkräfte werden Menschen für den Kapitalismus weitestgehend überflüssig.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Zitat: "Bei Proof of Stake kann derjenige Spekulant die meisten "Münzen" minen, der am meisten von ihnen besitzt."

          Mit proof-of-stake bekommt der die höchsten staking rewards, der am meisten investiert hat. Das haben proof-of-stake basierte Kryptowährungen mit so ziemlich allen Geldanlagen auf diesem Planeten gemeinsam. Kennt man auch von Aktien, Staatsanleihen u.s.w.



          Wer mehr investiert hat, bekommt auch mehr Rendite/ Dividenden/ Zinsen. Das ist ja gerade der Grund, warum Leute Geld anlegen.



          Ich verstehe also nicht, warum das ein Argument gegen proof-of-stake sein soll.

          "Überflüssig wie ein Kropf" sind diese Kryptoprojekte nur für den, der sich nie ernsthaft mit den Möglichkeiten von Smart-Contracts auseinandergesetzt hat.

      • @Andreas J:

        Sparen sie doch CO4 ein indem sie aufhören Unwissenheit ins Netz zu posten.

        Das Maß aller Dinge bei ihnen ist also ob sie welche kennen die was nutzen oder nicht....

        Vielleicht sind sie auch einfach nur rückständig. Das soll kein Angriff sein. Man kann ja im Leben nicht alles wissen, aber man sollte zumindest lernen zu schweigen wenn einem was fremd ist.

        Noch können sie auf den BTC Zug aufspringen und ihre Schäfchen ins trockene bringen oder weiter maulen und CO5 freie Fiat Währungen auf dem roten Sparbuch liegen lassen.

        • @Link:

          Sie glauben wohl das es beim derzeitigen gezocke mit dem Bitcoin nur nach oben geht. Reichtum und unendliches Wachstum entsteht scheinbar aus dem Nichts. Aus Wasser wird Wein und wir alle werden reich und selig. Mann muss nur fest daran glauben. Amen.

      • @Andreas J:

        Naja...an dieser Debatte um den Ressourcenverbrauch von Kryptowährungen wie Bitcoin stört mich, dass sie offenbar sehr oberflächlich geführt werden.



        Es ist unbestritten, dass der Stromverbrauch beim Mining von Bitcoins hoch ist. Aber folgt daraus, dass Blockchain oder Bitcoin als Technologie per se schlecht ist? Ich denke, diese Frage lässt sich leicht beantworten, wenn man irgendwelchen Glaubensrichtungen, Ideologien oder Vorurteilen anhängt.



        Ich finde, es ist durchaus berechtigt, die Technologie Bitcoin mit der Technologie, die hinter Visa/MasterCard steckt, zu vergleichen. Wie oft steckt man seine Bank/Kreditkarte zum Bezahlen durch? Wie oft wird online gezahlt? Wie viel Energie wird für diese Datenströme verbraucht?



        Ich bin der Meinung, wenn man vom Bitcoin als Zahlungsmittel spricht, sollte man dessen vermeintliche Auswirkung auf die Umwelt vergleichen können, um beurteilen zu können, in welchem Ausmaß es tatsächlich der Fall ist.

        Kaum ein Medium berichtet darüber, dass ein sehr großer der Energie, die zum Bitcoin Mining verbraucht wird, Renewables sind. Mining von Kryptowährung könnte man, anstatt es zu verteufeln, auch als nützliche Technologie ansehen, die das Potenzial hat, den Ausbau von grünen Energieträger wie Windkraft oder Solarenergie zu befeuern. Eines der Hauptprobleme beim Ausbau grüner Energieträger ist, dass manche Anlage zu bestimmten Zeitpunkten zu viel Strom produziert (an windigen oder sonnenreichen Tagen). Die Einspeisung erfolgt oft dezentral, was die immer noch schlecht ausgebauten Übertragungsnetze zur Überlastung bringen kann. Deshalb wird oft ein Teil des grün produzierten Stroms nicht nicht verbraucht. Stattdessen werden aber teure und umweltschädliche Kohlekraftwerke betrieben, um im Fall eines Frequenzabfalls die Stromversorgung nicht zu gefährden. Wie wäre es, wenn grün produzierter Strom nicht unverbraucht bleibt, für das Mining von Bitcoin etc. genutzt wird und somit in grüne Infrastruktur reinvestiert werden kann?

  • Danke, ein sehr richtiger Artikel.

    Der Artikel legt den (Zeige-)Finger genau in die richtige Wunde - auf den Piep. Wer spekuliert ist meiner Meinung nach grundsätzlich dumm und faul.

    Finanzbranche, geht arbeiten, schippt Schnee! Oder geht in die Pflege!

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Unvollständige Recherche im Artikel.

    Bei Gamestop wurde ein Short Squeze herbeigeführt. Es sollte Hedge Funds das Geld aus der Tasche gezogen werden, was auch super funktioniert hat. Es ging nicht darum das die Firma eine fantastische Zukunft vor sich hat.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Was hat da funktioniert? Die einen Hedgefonds haben Milliarden verloren, die anderen Milliarden gewonnen. Der größte Profiteur des Zocks: Blackstone!

      Gamestop wurde hier nur als Beispiel genannt für die unsinnigen Aktionen Elon Muska und der Irrationalität der Märkte. Tesla finanziert mit CO2-Emmissionserlösen durch Steuerzahler die größte und unsinnigste Energieverschwendung der Welt.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Als die Aktie bei 300€ stand, sind die Fonds mit doppeltem Einsatz wieder short rein. Wo steht Gamestop jetzt?

  • Dass sich an den hiesigen Kommentaren ein Hang zur Technokratie ablesen lässt, stimmt nachdenklich. Musk etwas entgegenzusetzen darf und muss auch aus der nicht fachlichen Ecke kommen, gerade dann, wenn unsere grossen Visionäre das nicht können. Schon mitbekommen, dass die Akkus bei Kälte versagen, wie in den Berliner Linienbussen? Es gibt nichts dümmeres, als auf Akkus zu setzen, ausser man macht es nur, um als Grossinvestor die komplette Infrastruktur umzukrempeln, sektenartige Arbeitsverhältnisse zu schaffen und vor allem NOCH mehr Milliarden anzuhäufen und ganz nebenbei das Bargeld abzuschaffen. Genau darum geht es - um Zynismus.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an:

    “ "Kein Wunder – auch Tesla ist eine unsichere Wette auf die Zukunft." Klar. Nur wer auf die Vergangenheit wettet, kann sicher wetten. Oh Wunder. und btw. Elon Musk ist nicht Tesla-Gründer. Er hat die Firma gekapert. de.wikipedia.org/wiki/Tesla,_Inc.“

    kurz - 🏴‍☠️ - Alle die mit ihm auf Kaperfahrt fahren … Santiano



    m.youtube.com/watch?v=97NW2hKZB-4 - 🏴‍☠️ ~ 🚘 ~

    • @Lowandorder:

      Die Gründer hatten von ihrer Idee noch praktisch nichts umgesetzt. Tesla wurde erst durch die jahrelange Arbeit von Musk und die Investition der Hälfte seines PayPal-Vermögens, sein technische und Marketing-Genie soviel wert.

  • Vor einem geschriebenen Artikel sollte immer eine ausführliche Recherche stecken.



    Diese sehe ich hier leider nicht.

    • @Ted:

      Beispiel?

      • @Rolf B.:

        Gerne doch: Musk hat z.B. Tesla _nicht_ gegründet...

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Erinnert mich an Jürgen Schneider.



    Wie hieß es doch so schön in einem Lied von "Reich und Schön":



    "Denn ich bin Unternehmer



    und alle bau'n auf mich



    und irgendwann, irgendwann



    da verschwinde ich."

  • Tesla ist keine "Wette auf die Zukunft". Tesla verdient hier und heute Geld, und zwar damit dass die Firma CO2 Zeritfikate verkauft. Das Autogeschäft selbst macht natürlich Verluste, aber das ist einkalkuliert. Und natürlich z.B. mit den Subventionen die gerade für das Werk in Brandenburg angeblich in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellt werden. Elon Musks Geschäftsmodelle sind etwas komplexer als es sich die Autorin und auch veiel Deutsche vorstellen. Ihm geht es darum, Geld zu verdienen, und Autos bauen und verkaufen ist da nur eine Aktivität unter vielen. Seufz. Viele Leute in Deutschland beurteilen die Amis und deren Geschäftsmodelle mit hiesigen Maßstäben und merken nicht mal wie falsch sie liegen, Bis der Ami ihnen das "stupid German money" aus den Hosentaaschen gezogen hat. Und dann wundern sie sich.

  • Frau Herrmann hat mal wieder dokumentiert, dass sie besser ein Wirtschaftsstudium und einen Philosophie Volkshochschulkurs besucht hätte. Ich denke, das Thema Wirtschaft sollte bei der TAZ dringend von jemand kompetenten bearbeitet werden!

    • @Fridolin:

      Begründung?

    • @Fridolin:

      Wie sagt man so schön? Zustimmen ich.

  • Wenn der Staatsanwalt ihr Bankkonto einfriert, weil er meint Sie wären kriminell,

    wenn die Bank Ihnen kein Konto eröffnet, weil Sie als PEP im Worldcheck stehen,

    wenn es kein Papiergeld mehr geben wird, weil der Staat alle seine Bürger kontrollieren will,

    dann erkennen sie den "WERT" von Kryptowährungen.

    Die Grundidee von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist eine Währung zu sein die sich gegen Repressionen behauptet.

    • @Crypto Doe:

      "Die Grundidee von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist eine Währung zu sein die sich gegen Repressionen behauptet."



      Mag ja sein, aber dafür ist der Bitcoin zu sehr ein Spekulationsobjekt geworden. Er bietet null Sicherheit. Heute oben, morgen unten und nächste Woche wer weiß . Kryptowährungen bräuchten schon eine relative Sicherheit um als alternatives Zahlungsmittel für die Allgemeinheit zu dienen. Der Bitcoin mag sich den Staatlichen zugriff entziehen aber nicht dem des Finanzkapitalismus und der will spekulieren. Der Bitcoin ist ein Casino.

  • Die taz auf der Seite der internationlen Spekulanten-"Heuschrecken", die gezielt Unternehmen vernichten, um daraus Profit zu schlagen. Täusche ich mich oder wäre eine solche Position vor wenigen Jahren noch sehr weit rechts gewesen?

  • Interessant ist dazu noch - mit Tesla beschäftigt sich der Artikel ja kaum - dass Tesla mit der Autoproduktion tiefrote Zahlen schreibt und die Autos bei den Käufern zumindest "umstritten" sind zwischen Begeisterung und Zweifeln, was das für eine Qualität sein soll.

    Die Gewinne kommen vom Verkauf der "Null-Emissionen" an andere Auto-Konzerne, die damit ihren Flottenverbrauch senken. Wobei man ja zweifeln kann, ob ein Auto, das vielleicht mit Kohlestrom aufgeladen wird oder Fracking-Gas-Strom, wirklich Null-Emission hat. Aber Tesla nutzt, was ihnen angeboten wird vom System.

    Und durch die "Blase" nehmen sie mit Kapitalerhöhungen immens viel Geld ein....

  • Das ist nicht fair und auch nicht Sachkundig, E.M. hat mit Tesla allein durch Batteriesteuerungssoftware 3 bis 4 Jahre Vorsprung in der E Mobilität. E.M. mischt im Weltraum mit ( wiederverwendbare Rakete), eventuell hat er mit der Tube in der Massenbeförderung ein goldenes Ei gelegt. Mit einem der größten E Automobilwerke wird er nach ca 1 Jahr Bauzeit mit der Produktion starten ( und das in Brandenburg mit einer Verwaltung von G...) das ist unglaublich, das ist fantastisch! VW geschätzte 4 bis 5 Jahre Bauzeit, Mercedes Benz mindestens genau so langsam, BMW vielleicht 3bis 4 Jahre.Die größten Speicher für Wind und Solarenergie hat E.M. in atemberaubender Geschwindigkeit hingestellt, da haben unsere verkalkte Riesen Eon und RWE nicht mal die Blaupausen fertig.Ich bin mir nicht sicher ob die taz ihre Kantine in ähnlich kurzer Zeit zum laufen gebracht hat, wie E.M. die Auto Produktion in BB Wichtig immerhin steigt die Kantine jetzt für Gäste ins Take away ein...kurz bevor der Lockdown zu Ende geht. sic,,!

  • Hier mal ein kleines Beispiel: Blockchain-Technologien können es ermöglichen, Spenden in Krisengebieten sicher bei den Rezipienten, die es benötigen ankommen zu lassen, ohne das Risiko eingehen zu müssen, dass diese Spenden von einem autoritären Staat/durch Korruption unterschlagen werden. Sie können es auch Flüchtlingen ermöglichen, sich einfach und fälschugssicher auszuweisen und Zeugnis über ihre beruflichen Qualifikationem abzulegen, ohne dass das wie sonst so oft an den Mühlen der Bürpkratie oder fehlenden Papieren zu scheitern droht.

    Link:



    www.reuters.com/ar...hain-idUSKBN19C0BB

  • „unseriöse Börsenhypes wie GameStop oder Bitcoin“ ... mal abgesehen davon, dass ich gar nicht wusste, dass Bitcoin an der Börse notiert ist...



    da soll jetzt ausgerechnet das lustige Spekulieren mit dem Crypto-Kokolores so schlimm sein, während gleichzeitig niederträchtigster Handel mit Massenvernichtungswaffen und anderem überaus schädlichem Dreck das Hauptgeschäft der hier offenbar fürsorglich in Schutz genommenen Börsen ist, das lässt unangenehm tief in die Psyche der Kommentierenden blicken. Wer seine Kohle bei Bitcoin riskiert, weiss in der Regel was er tut. Dem ETF-Spießer ist meist völlig schnurz mit welchen Ausbeutern er seinen Schnitt macht.

  • Stimme meinem Vorredner zu. Die Unzulänglichkeiten von Bitcoin zur Grundlage zu nehmen, Kryptowährungen im allgemeinen den Wert/Nutzen abzusprechen ist entweder bewusst ignorant oder schlicht extrem oberflächlich informiert. Mit ein wenig mehr Recherche wüsste die Autorin vielleicht auch, dass Blockchains keine inhärenten Energiefresser sind, sondern dass dies vom jeweiligen Konsensmechanismus abhängt, die die jeweilige Blockchain vorantreibt. Genauso ist es wahrscheinlich nicht unbedingt sinnvoll Blockchain und Kryptowährungen im Allgemeinen einfach gleich zu setzen.



    Und auch Kryptowährungen oder Blockchain-Technologien allgemein einen Nutzen abzusprechen, ist relativ daneben. Dass diese Mechanismen des Werttransfers, der Dezentralisierung des Finanzsystems und der Vertragsschließung anbieten, die mit konventionellen Strukturen überhaupt nicht zu erreichen sind, ist unbestritten. Wobei man natürlich sicher darüber diskutieren kann, ob diese Technologien über lang jetzt das Finanzsystem revolutionieren oder nur eine Nebenrolle in bestimmten Sonderfällen spielen werden. Der praktische Nutzen ist aber relativ unbestreitbar. Und gerade die Tatsache, dass Kryptotechnologien ein unglaublich potentes Tool sein können, Menschen in Entwicklungsländern einen einfachen Zugang zu Banking, Finanzmarkt, Verifizierungs- und Identifikationsmechanismen zu ermöglichen, sollten eigentlich jeden Linken aufhorchen lassen. Man muss halt nur den ganzen dummen Spekulationshype von dem teilweise tatsächlich nützlichen technologischen Unterbau trennen können.

    • @Snip Snap:

      Bitcoin steht nun mal für 70% des Kryptomarktes. Aber man darf schon mal erwähnen, das Ethereum aktuell seinen Energieverbrauch um 99% reduziert und nur noch Tausendstel des Energieverbrauchs von Bitcoin für Transfers und Mining braucht. Es gäbe also bessere Alternativen, die Elon Musk natürlich ignoriert, denn das Klima geht ihm am Arsch vorbei.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Snip Snap:

      Die Frage ist, wie die Geldschöpfung authorisiert und die Transaktionen verifiziert werden.



      Wenn dazu Kryptotechnologien verwendet werden, also Berechnungen auf Computern laufen müssen, wie bei Bitcoin, ist es ein Wettlauf um die meiste eingesetzte Energie und das meiste eingesetzte Kapital.



      Wenn statt dessen ein gewisses Maß an Speicherplatz zur Authentifizierung dient, ist es ein Wettlauf um die meisten Festplatten, also auch ein Wettlauf um die meiste eingesetzte Energie und das meiste eingesetzte Kapital.



      Facebook und Co wollen eine eigene Kryptowährung und die Kontrolle darüber direkt übernehmen. Das ist die offenste Art, die staatliche Hoheit über die Währung durch die Hoheit des Kapitals zu ersetzen.



      Also sind das alles keine linken Perspektiven.



      Bleiben der Staat als Garant der Währungssicherheit und die Banken als Garanten der Transaktionssicherheit. Die haben aber schon ein funktionierendes System zur Herstellung von digitaler Währung per Entertastendruck.



      Die brauchen auch kein System, bei der jede Transaktion auf immer und ewig im System gespeichert bleibt und sich der energetische Aufwand des Gesamtsystems bei jeder neuen Transaktion erhöht. Denn irgendwo müssen die alten Transaktionen gespeichert und beständig neu kodiert werden und das kostet jede Menge Energie.



      Sinnvoll sind solche Anwendungen höchstens im Mikrobereich, wenn die gesamte Blockchain regelmäßig neu aufgesetzt werden kann, um zu verhindern, dass sie immer größer wird.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Zitat: "Wenn dazu Kryptotechnologien verwendet werden, also Berechnungen auf Computern laufen müssen, wie bei Bitcoin, ist es ein Wettlauf um die meiste eingesetzte Energie und das meiste eingesetzte Kapital.

        Wenn statt dessen ein gewisses Maß an Speicherplatz zur Authentifizierung dient, ist es ein Wettlauf um die meisten Festplatten, also auch ein Wettlauf um die meiste eingesetzte Energie und das meiste eingesetzte Kapital."

        Es gibt mittlerweile mehrere technische Lösungen für dieses Problem. Ich empfehle, einmal "proof-of-stake" zu recherchieren.



        Auch der von IOTA verwendete "Tangle" liefert eine Lösung für das Ressourcenproblem von Kryptowährungen.

    • @Snip Snap:

      gibt es eigentlich einen einzigen realen Nutzen den DeFi bisher erbracht hat?

  • "Um zunächst bei GameStop zu bleiben: Dort war immer klar, dass der Kurs wieder kollabieren würde. Das Unternehmen betreibt zwar rund 5.000 Filialen, aber es ist abzusehen, dass niemand mehr Videospiele ausleiht – weil sie sich im Internet herunterladen lassen. Der Hype um GameStop musste scheitern, denn ein weitgehend wertloses Unternehmen kann nicht wertvoll werden."

    GameStop ist kein Spieleverleiher, sondern Spieleverkäufer, so wie Saturn/Mediamarkt (nur ohne andere Elektrogeräte). Hält Frau Herrmann Tesla auch für einen Stromanbieter oder Taxi-Dienstleister?

    • @John Farson:

      eigentlich sind sie ein An- und Verkäufer, bei dem man seine alten Spiele und Geräte in Zahlung geben konnte. Wenn man wieder kaufte, gab es ganz annehmbare Preise, Bares eher wenig.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    „nichts hat einen wert an sich.“



    seit dieser in betrachtung des kapitalismus durch karl marx gewonnen erkenntnis über die zentrale rolle der wertbeimessung von ware oder arbeitskraft hat sich nichts daran geändert.

  • Euro und Dollar sind ja auch "objektiv" nichts wert. Es sind eben Währungen. Objektiv sind Kryptowährungen möglicherweise sogar mehr Wert als klassisches Bargeld, weil sie sich in Zukunft schneller liquidieren/verwenden lassen, und deutlich vielseitiger einsetzbar sind. Bitcoin ist zwar ein schlechtes Beispiel, aber es gibt deutlich mehr Nutzen für Tokens wie Ethereum oder Solana als für Euro oder Dollar.

    • @Linus Behrbohm:

      und selbst der euro wurde durch spekulanten angegriffen...

    • @Linus Behrbohm:

      Doch, es stehen große Volkswirtschaften dahinter. Das ist bei Bitcoin nicht so.

  • Ich warte auf den Tag wo die Nachricht kommt das Elon Musk von einem Britischen 00 Agenten daran gehindert wurde die Weltherrschaft zu übernehmen ......

    • @Günter Witte:

      Die hat schon Jeff Bezos. Oder anders: Der ist die Doppel-Null. 😎

  • ...ja,hm, was soll man von diesem Artikel halten.



    Genau so viel, wie von dem sehr engsichtigen Herrmann'schen Gamestop-Verriss, neulich.



    Frau Herrmann, ich würde mich sehr über Hintergrundinfo's freuen, z.B. wie sich TESLA kapitalisiert. Handelt es sich um Streubesitz, oder stehen da große Interessenvertreter dahinter? Eine Investition kann mehrschichtig sein und der Wert für den Investor nicht immer sofort an der Oberfläche deutlich sichtbar sein.



    Der Artikel könnte auch von einem Sparkassenfilialleiter geschrieben worden sein.



    Das sich dass Kapital bisher keinen Krümel um Ökologie kümmert, ist nun wahrlich keine Zeile mehr wert. Was steckt hinter Bitcoin?



    Machen Sie doch gerne ne Serie draus, wenn's nicht in einen Artikel passt.



    Aber so wie hier geschrieben wirkt es sehr dahingepfeffert, ohne Hintergrund.

  • Beziehungsweise Doppel-Wow. Selbstbewusste Thesen - und überdies ganz offenbar von wenig Sachkenntnis getrübt. Möglich, dass die Bitcoin-Blase noch ein paar mal oder von mir aus auch irgendwann endgültig platzt. Es spricht aber auch gar nicht mal so wenig dafür, dass sich hier gerade eine alternative, dezentrale und fälschungssichere Wertspeicher-Variante zu Gold, Silber oder Kunst etabliert. Die gegenüber den genannten Assets für den Endkunden überdies den deutlichen Vorteil hat, keine oder kaum Lagerkosten zu evozieren. Muss man als taz-Redakteur nicht verstehen, aber dann sollte man auch keine emotionalen Rants dazu verbreiten.

    Zu Tesla: Man kann den Hype ja gerne übertrieben finden - das tue ich auch. Aber einen der Hauptwegbereiter der Elektromobilität mit gut und gerne vier bis fünf Jahren Technologie-Vorsprung nur als schwachmatischen Maulhelden abzutun: das muss man sich auch erstmal trauen.

    Bei Gamestop schließlich wird's gänzlich abstrus: Musk hat meines Wissens nie zum Kauf geraten, sondern als erklärter Hedgefond- und ShortzsellerHasser lediglich ganz grundsätzlich mit Bewegung sympathisiert. Wüsste nicht, was daran falsch oder zynisch sein sollte.

    • @Igby Ybgi:

      Sachkenntnis: „Blockchain-Technologie frisst ungeheure Energiemengen“ für Bitcoin mag das ja so halbert stimmen, obwohl auch da abenteuerlich gerechnet wird. Für Blockchain-Technologie“ sind praktisch gar keine „Energiemengen“ von Nöten. Proof of Stake sollte man schon mal gehört haben, wenn man sich so weit aus dem Fenster lehnt, wie Frau Herrmann. Zumal, wenn man sich seine Zeitung mit Crypto-Kohle bezahlen lässt.



      Was Tesla angeht, liegt Frau H. allerdings weitgehend richtig.

    • @Igby Ybgi:

      Bitcoin ist trotzdem absolut überbewertet. Es gibt mittlerweile schon viele deutlich bessere Alternativen zu Bitcoin. Schneller, effizienter, günstiger, programmierbarer. Ethereum, Solana, Iota sind nur einige wenige Beispiele. D.h. der Kryptomarkt ist was Btc betrifft absolut irrational.

    • @Igby Ybgi:

      121 Terrawattstunden sind ziemlich hohe Lagerkosten...

      • @LesMankov:

        Korrekt. Und wo sollen die "hohen" Lagerkosten für Gold stecken? Ein Kilo Gold nimmt nicht viel Platz weg, rostet nicht, lässt sich gut verstecken und ist 50000€ wert.

      • @LesMankov:

        Absolut. Aber das sind eher Produktionskosten. Und wenn ich mein Vermögen auf Servern oder Schließfächern von Banken lagere erzeugt das auch Lagerkosten.

  • Ja, ja das muss aufhören, dass die Zukunft unsicher ist......

  • Wow